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Vollständige Version anzeigen : Artikel: Ironman-Eigentümerin WTC verkauft - was kommt jetzt?


Klugschnacker
09.10.2008, 14:17
http://www.triathlon-szene.de/images/stories/Panorama/2008/Melken.jpg

Ironman-Eigentümerin WTC verkauft - was kommt jetzt?
Von Jürgen Sessner

Am 08.09.2008 vermeldete das amerikanische Triathlon-Onlinemagazin slowtwitch.com den Verkauf der World Triathlon Corporation an eine Investorengruppe mit dem Namen Providence Equity Partners. Während bei uns die Meldung mit wenig bis keinem Interesse wahrgenommen wurde, überschlugen sich die Spekulationen in den amerikanischen Onlineforen. Von Startgeldern von über 750 Dollar bis zu Ironman-Rennen ohne Qualifikationsmöglichkeit für Hawaii wurde gesprochen. In einem weiteren Artikel am 15.09.2008 wollte der Editor von slowtwitch.com, Dan Empfield, etwas Licht in das Dunkel bringen. Um in die Materie einzusteigen, sind jedoch ein paar Hintergrundkenntnisse notwendig.
» Weiterlesen… (http://www.triathlon-szene.de/index.php?option=com_content&task=view&id=727&Itemid=20)

docpower
09.10.2008, 14:24
Es lebe der Kommerz.
M-Dot wird verdammt teuer.

kullerich
09.10.2008, 14:33
Also ich an Stelle des Herrn Gills hätte das Ding ja an die Börse gebracht, schon vor Jahren, mit Sperrminorität für mich. Dann hätten alle Athleten (ich z.B. als Nicht-Herr-Gills) die Aktien gekauft und gehalten, als Naturaldividende hätte es ein Los für die Ironman Lottery gegeben und den Börsengangserlös hätte ich eingesteckt. Der Kurs wäre analog zur Expansion weltweit gestiegen und alle sind glücklich....

So geschieht das vielleicht erst in "5-7 Jahren" und dann leider zu deutlich höherem Einstiegspreis :(


Interessant wird es sein, ob es wirklich noch wesentlich mehr als die in 2008 am Start befindlichen 8-9000 Mitteleuropäer gibt, die 15-20 Stunden pro Woche ins Training stecken wollen/können, um für ~4-500 € einen Tag Sport machen zu dürfen... Aber das wird der Markt den neuen Besitzern schon sagen :)

mauna_kea
09.10.2008, 14:36
Es sollen auch schon Investments schief gegangen sein. ;)

chick
09.10.2008, 15:01
Das ist evtl. die Chance für eine weltweite Challenge Serie (LD und MD).
Aber mir ist das ja sowas von egal - es gibt Wichtigeres als T&T (Triathlon & Training) ;)

Hafu
09.10.2008, 15:06
Beim Lesen der Stichwörter "finanzkräftiger Investor" im Zusammenhang mit "private equity" und "Investmentfirma" in dem ansonsten guten Artikel musste ich vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse mal kurz husten.

Der Verkauf ging aber anscheinend schon Anfang September, also noch vor dem Exitus von Lehmann Brothers und den daraus resultierenden Verwerfungen über die Bühne und wenn Herr Gils die 50 Millionen schon bekommen haben sollte, dann hat er mit Sicherheit alles richtig gemacht.

Schwer vorstellbar, dass der neue Besitzer mit seinem höchstwahrscheinlich Kredit-finanziertem Coup im Augenblick bei weltweit einbrechenden Börsen und sich zurückziehenden Großsponsoren aus sämtlichen Sportarten von Formel 1 über Fußball (schwer betroffen ist derzeit die Premier League) bis hin zu Tennis und Golf sehr glücklich ist.

Auch wenn ein Geschäftsmodell vermeintlich noch so gut ist, gibt es wenig Spielraum für hochfliegende Expansionspläne, wenn man in Wirklichkeit größte Angst haben muss, überhaupt nur mal die laufenden Kreditlinien verlängert zu bekommen, weil Banken derzeit und auf absehbare Zeit jedes größere Zukunftsrisiko scheuen werden wie der Teufel das Weihwasser.

dude
09.10.2008, 15:12
Auch wenn ein Geschäftsmodell vermeintlich noch so gut ist, gibt es wenig Spielraum für hochfliegende Expansionspläne, wenn man in Wirklichkeit größte Angst haben muss, überhaupt nur mal die laufenden Kreditlinien verlängert zu bekommen, weil Banken derzeit und auf absehbare Zeit jedes größere Zukunftsrisiko scheuen werden wie der Teufel das Weihwasser.

abwarten

Quax
09.10.2008, 15:18
Beim Lesen der Stichwörter "finanzkräftiger Investor" im Zusammenhang mit "private equity" und "Investmentfirma" in dem ansonsten guten Artikel musste ich vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse mal kurz husten.

Der Verkauf ging aber anscheinend schon Anfang September, also noch vor dem Exitus von Lehmann Brothers und den daraus resultierenden Verwerfungen über die Bühne und wenn Herr Gils die 50 Millionen schon bekommen haben sollte, dann hat er mit Sicherheit alles richtig gemacht.

Schwer vorstellbar, dass der neue Besitzer mit seinem höchstwahrscheinlich Kredit-finanziertem Coup im Augenblick bei weltweit einbrechenden Börsen und sich zurückziehenden Großsponsoren aus sämtlichen Sportarten von Formel 1 über Fußball (schwer betroffen ist derzeit die Premier League) bis hin zu Tennis und Golf sehr glücklich ist.

Auch wenn ein Geschäftsmodell vermeintlich noch so gut ist, gibt es wenig Spielraum für hochfliegende Expansionspläne, wenn man in Wirklichkeit größte Angst haben muss, überhaupt nur mal die laufenden Kreditlinien verlängert zu bekommen, weil Banken derzeit und auf absehbare Zeit jedes größere Zukunftsrisiko scheuen werden wie der Teufel das Weihwasser.

Ich glaube, daß die angesprochene Equity weit genug von den derzeitigen Problemen entfernt ist. Die Möglichkeiten der eigenen Vermarktung ist sehr gut durch die Medienbeteiligungen. Ironman hat es ohne übermäßige Medienpräsenz sehr weit gebracht, da kann es durch die richtigen Mittel zu einer Initialzündung kommen.
Triathlon wird "trendy", immer mehr Promis machen mal einen. Die nächsten 2 Jahre werden es zeigen.

Gruß
Jürgen

aussunda
09.10.2008, 15:43
So lange WIR jeden Preis zahlen, werden die Preise auch steigen.

Ich glaube die QCR hat eine echte Chance. Ich war heuer das erste mal da und da wurde mir der gute internationale Ruf des Rennens erst so richtig bewußt. (Der Prophet im eigenen Land zählt nichts).

Aber wo anders wurde auch schon geschrieben, daß die anderen Rennen im Windschatten der Qualifier auch mit den Preisen nachziehen werden.

kullerich
09.10.2008, 16:30
Beim Lesen der Stichwörter "finanzkräftiger Investor" im Zusammenhang mit "private equity" und "Investmentfirma" in dem ansonsten guten Artikel musste ich vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse mal kurz husten.

Der Verkauf ging aber anscheinend schon Anfang September, also noch vor dem Exitus von Lehmann Brothers und den daraus resultierenden Verwerfungen über die Bühne und wenn Herr Gils die 50 Millionen schon bekommen haben sollte, dann hat er mit Sicherheit alles richtig gemacht.

Schwer vorstellbar, dass der neue Besitzer mit seinem höchstwahrscheinlich Kredit-finanziertem Coup im Augenblick bei weltweit einbrechenden Börsen und sich zurückziehenden Großsponsoren aus sämtlichen Sportarten von Formel 1 über Fußball (schwer betroffen ist derzeit die Premier League) bis hin zu Tennis und Golf sehr glücklich ist.

Auch wenn ein Geschäftsmodell vermeintlich noch so gut ist, gibt es wenig Spielraum für hochfliegende Expansionspläne, wenn man in Wirklichkeit größte Angst haben muss, überhaupt nur mal die laufenden Kreditlinien verlängert zu bekommen, weil Banken derzeit und auf absehbare Zeit jedes größere Zukunftsrisiko scheuen werden wie der Teufel das Weihwasser.

Soviel ich weiß, sammeln Private Equity Firmen (aka "Heuschrecken") zuerst Geld ein, dass sie dann anlegen wollen. Auf dieser Annahme ist da also nix kreditfinanziert...

Mein Problem ist eher, dass bei nun schon 30 (?) Ironmanrennen das Expansionspotential der Starteranzahl vielleicht gar nicht mehr so groß ist - eher Faktor 2 als Faktor 10...

Aber eigentlich ist das nicht mein Problem, die WTC ist ja eben NICHT an der Börse...

Gruß
kullerich

miko65
09.10.2008, 16:52
ich denke man muss jetzt abwarten wie sich die Sache entwickelt um sich dann seine eigene Meinung zu bilden.Die schlechteste Variante wo sie wählen können ist das Startgeld zu erhöhen.Das ist ja jetzt schon völlig überzogen mit bis zu 400€!!Deshalb werden die "kleinen" Veranstaltungen über die LD bei uns in Deutschland zumindest mit Sicherheit mehr Bedeutung gewinnen.Man muss sich dann noch mehr den je überlegen"einfach so" einen IM zu bestreiten geschweige denn sich an der Quali zu versuchen.

Michael

drullse
09.10.2008, 16:54
Das ist ja jetzt schon völlig überzogen mit bis zu 400€!!

:confused:

Wie kommst Du zu der Annahme?

Hugo
09.10.2008, 16:55
ich denke man muss jetzt abwarten wie sich die Sache entwickelt um sich dann seine eigene Meinung zu bilden.Die schlechteste Variante wo sie wählen können ist das Startgeld zu erhöhen.Das ist ja jetzt schon völlig überzogen mit bis zu 400€!!Deshalb werden die "kleinen" Veranstaltungen über die LD bei uns in Deutschland zumindest mit Sicherheit mehr Bedeutung gewinnen.Man muss sich dann noch mehr den je überlegen"einfach so" einen IM zu bestreiten geschweige denn sich an der Quali zu versuchen.

Michael

das wird siet jahren behauptet, trotzdem werden die rennen immer schneller ausgebucht....vom startgeld her is da noch massig potential. ich sach ma...so schnell wie sich die preise fürs material ändern, so schnell kann auch Mdot an der preisschraube drehn, und vergleicht man ma den umstieg von P3C auf P4 bei markteinführung behaupte ich ma ganz kühn...die bikeindustrie schraubt schneller

dude
09.10.2008, 17:10
Soviel ich weiß, sammeln Private Equity Firmen (aka "Heuschrecken") zuerst Geld ein, dass sie dann anlegen wollen. Auf dieser Annahme ist da also nix kreditfinanziert...


Gibt es genauso. PE ist nicht eng definiert. Das macht jeder so, wie er es fuer richtig haelt.
"Heuschrecken" machen lediglich ca. 5% der PE-Firmen aus.

backy
09.10.2008, 18:30
Ich glaube die QCR hat eine echte Chance....

..Coke verkauft braune Zuckerbrause für 2 Euro den Liter.
..was macht Pepsi? Die verschenken die Plörre auch nicht.
-> siehe Entwicklung/Preisgestaltung Kraichgau

Piqniqa
09.10.2008, 21:57
Soviel ich weiß, sammeln Private Equity Firmen (aka "Heuschrecken") zuerst Geld ein, dass sie dann anlegen wollen. Auf dieser Annahme ist da also nix kreditfinanziert...



Kann, muss aber nicht sein. Häufig ist es auch der Fall, dass der Kauf kreditfinanziert ist und das gekaufte Unternehmen die Kredite dann auch selber bedienen muss.

Ich habe sowas jetzt 2x mal sehr nah & direkt miterlebt und leider auch zum Teil mitgestalten müssen. Jedesmal haben die Finanzinvestoren das Paradies an die Wand gemalt um dann 5 Minuten später im Hinterzimmer weiter an der Hölle bzw. dem eigenen Profit zu feilen.

binogu
09.10.2008, 22:24
es gibt wohl Marktstudien darüber - und es ist auch offensichtlich - dass Triathleten wohl ziemlich viel Kohle in Ihren Sport stecken:

Trainingslager müssen sein :Huhu: , das geilste und beste Material, reichlich Energie-Nahrung, teure Wettkämpfe, Seminare für den letzte Kick, usw. man braucht sich nur umzuschauen und umzuhören und es wird schnell klar: diese Triathleten lassen sich Ihre Selbstverwirklichung richtig was kosten - das ist jedenfalls meine Meinung. :liebe053:

Und mit dem neuen Eigentümer wird denke ich der Kommerz noch etwas verstärkt werden ... mal sehen, wie elastisch sozusagen die Nachfrage im Triathlon-Markt reagiert ... wie teuer darf der IM Wettkampf sein, wie teuer dürfen die geilen(?) Produkte mit IM Label sein, etc ...

Jetzt wir richtig Geld verdient !

:bussi:

lungta
09.10.2008, 23:36
Jetzt wir richtig Geld verdient !

:bussi:


... so, so Du machst Dir also auch die Taschen voll ;)

Ist das wirklich so, das Triathleten so materialgeil sind und Unsummen für's Material und andere Dinge (Seminare, Trainingslager ...) ausgeben nur zur reinen "Selbstverwirklichung"? Zumindest in so einem Verhältnis wie es bei anderen Sportarten nicht vorkommt? Was passiert denn wenn ich Reite? Golfe? Segeln? Fliege? Tennis spiele?

Der puristisch angehauchte Läufer in seinem alten Sweater hat sicher seinen Charme.
Wieviel brauche ich um die Dreifaltigkeit dieses Sports auszuüben? Zum schwimmen brauche ich eigentlich nur eine Badehose und eine Schwimmbrille (und die sind mM nach doch sehr erschwinglich).
Bliebe das liebe Rad ... hier kann man sicher das meiste Geld investieren, aber auch sparen. Brauche ich wirklich die neueste Carbonschüssel wenn ich es gerade mal schaffe einen 30ziger Schnitt auf 90km zu fahren? Ist das dann das Stück "Selbstverwirklichung"?

Gut, wenn man das Geld hat, soll man es ausgeben, wenn nicht - ist auch nicht so schlimm, weil man es nicht wirklich braucht. Nicht für'n Spaß ...

... tja, blieben noch die so teuren Wettkämpfe. Das wird sich auch ganz schnell wieder regulieren. Erst kommt die Blase, dann der Crash ... dann wieder eine Blase (weil wir lernen ja nicht wirklich bzw. wollen ja gar nicht wirklich was lernen) und der Crash ... und zwischendurch immer "normale" Verhältnisse im Gleichgewicht. Nur sind die so "langweilig", das irgendwo irgendeiner an irgendeiner Ecke wieder anfängt zu drehen und das Karusell wieder an Fahrt gewinnt.

Triathlon wird sicherlich noch stärker in den nächsten Jahren boomen - diese "fetten" Jahre gilt es mitzunehmen Sicherlich wird so die eine oder andere Existenz gesichert und hier und da geht ein wenig Charme verloren, aber das Angebot wird die Nachfrage übersteigen und es kommt wie immer zum "Ausleseprozess" und bei dem werden bestimmt nicht nur die IM gekennzeichneten Wettkämpfe gewinnen ... weil in jeder Brust steckt doch das Stück Herz für den Underdog, für das Neue, noch unendeckte ... den kleinen feinen Wettkampf ... einfach für das "Besondere" und da muss nicht IM drauf stehen, sondern Herzblut drin stecken.

mauna_kea
10.10.2008, 08:04
Hier handelt es sich doch ums Hobby.
Wer fragt da nach Kosten/Nutzen ?

Da geben manche Koizüchter mehr Geld aus.

Hab gestern in irgendeiner Radzeitung gelesen, dass die profis sich schon beschweren, dass die Hobbyfahrer leichtere Räder haben als sie selbst und langsam mal die Gewichtsregel aufgehoben werden sollte.
So muss es sein.
Fehlende Form wird mit Material kompensiert.
Ausserdem müssen wir doch was tun gegen die Finanzkrise. ;)

Daniel
10.10.2008, 11:55
Hier handelt es sich doch ums Hobby.
Wer fragt da nach Kosten/Nutzen ?

Da geben manche Koizüchter mehr Geld aus.

Hab gestern in irgendeiner Radzeitung gelesen, dass die profis sich schon beschweren, dass die Hobbyfahrer leichtere Räder haben als sie selbst und langsam mal die Gewichtsregel aufgehoben werden sollte.
So muss es sein.
Fehlende Form wird mit Material kompensiert.
Ausserdem müssen wir doch was tun gegen die Finanzkrise. ;)

Jau,das stimmt. warum nicht für sein Hobby Geld ausgegeben.

Ich bin mir sicher das Leute wie z.B. Arbeitskollegen welche ,eine Schachtel Zigaretten am Tag rauchen und ein bis zwei kisten Bier in der Woche vertilgen mehr ausgeben als wir im jahresschnitt.

Nach der heißen Phase wird es doch für uns kostenmäßig wesentlich ruhiger.

Letztes Wochenende auf', Grobschnitt Konzert inclusive Fantreffen gewesen. Die Leute haben jetzt das zwölfte Konzert in Folge erlebt plus Anreise plus Hotelkoste plus Saufgelage.

Wenn ich mir das hochrechne kann M_Dot ruhig noch teurer werden;)

Willi
10.10.2008, 12:23
ich denke man muss jetzt abwarten wie sich die Sache entwickelt um sich dann seine eigene Meinung zu bilden.Die schlechteste Variante wo sie wählen können ist das Startgeld zu erhöhen.Das wäre eine IMHO kurzzichtige Variante.

Wenn ich bei geschätzten 20.000 Ironman-Startern weltweit die Startgelder um z.B. 500 Euro anhebe, erhöhe ich den Umsatz um 10 Mio Euro.
Mache ich aber Triathlon zum Breitensport - wie z.B. Marathon - mit einem siebenstelligen Teilnehmerpotential weltweit, habe ich ein viel größeres Benefit mit gleichzeitig reduziertem Risiko, weil in die Breite gestreut.

Wenn man das hier genannte Beispiel Coca Cola anschaut, dann macht das ja z.B. Red Bull ähnlich - ein hochpreisiges Produkt mit entsprechendem Image vermarkten und damit einen deutlich höheren Gewinn einstreichen.