Vollständige Version anzeigen : Hilfen zum "gesunden" Bergabfahren
So ihr Helden,
nach dem letzten herrlich Sonnenwochenende und der ersten Ausfahrt wurde mir eines mal wieder auf Schlag bewußt. Du brauchst mal nen paar Tips fürs richtige Abfahren, denn das ist immer noch ne reine Katastrophe.
Allgemein vorab. Meine Höchstgeschwindigkeit liegt bei wahnsinnigen 58km/h und da war mir auch nicht besonders Wohl zumute. Meistens kommt ne Hemmschwelle bei 45 - 50 wenn es ne breite Abfahrt ist. Komischerweise hab ich weniger Probleme wenn es enger wird. Aber diese Erfahrung kenn ich von meiner allgemeinen Höhenangst..
Was ich schon selbst gemerkt habe, dass es besser klappt, wenn ich gar nicht erst auf den Tacho schiele und weiter vorausschaue, dann wird die Geschwindigkeit irgendwie gefühlsmäßig langsamer.
Außerdem hab ich gegenüber dem letzten Jahr 12kg weniger, die aufs Hinterrad drücken und bin derzeit mit 74kg bei 189cm unterwegs. Fahren tue ich ein normales RR und ich hab immer das Gefühl, ich fange hinten an "zu schwimmen".:Gruebeln:
Also, habt Ihr ein paar Tricks, Hilfen, Tips?? oder gibbet zu dem Thema hier im Forum schon nen Fred ??
Liebe Grüße
Kampa
:Huhu:
Hallo Kampa,
trittst du während der Abfahrt ?? Ich habe irgendwo mal den guten Tip gelesen, man solle die Knie (gegen den Rahmen) zusammendrücken. Das stabilisiert die ganze Sache etwas, das "Schwimmen" bzw. "Flattern" rührt von der Eigenfrequenz des Gesamtrades (mit dir als Fahrerin) und ist Geschwindigkeitsabhängig. Wenn du merkst, dass es anfängt, kannst du langsamer werden .. oder schneller werden .. oder durch treten eine gewissen Eigendynamik reinbringen und somit diese "Resonanzgeschwindigkeitsschwelle" etwas verschieben.
Letztendlich kommt es aber drauf an, was du dir zutraust und bis wann du dich noch wohl in deiner Haut fühlst .... je öfters du solche Abfahrten machst (am besten immer die selben), desto schneller wirst du am Ende werden.
Bei uns in der Eifel, da gibt es ein paar geile Abfahrten, da komme ich mit meinen 90kg bei 188cm locker auf 60km/h --- ohne Treten. Das macht dann richtig Spaß :D
RatzFatz
21.02.2007, 22:51
Kommste mit nach Granne. Da lernst Du schon das abfahren. ;)
Wenn mein Hinterrad schwimmt, dann hab ich meist nen Platten..
Eventuell kannst Du deinen Schwerpunkt etwas weiter nach hinten verlagern. Also auf dem Sattel weiter zurück rutschen. Ein Knie auch ans Oberrohr legen. Ansonsten einfach immer den Mut etwas ausbauen. Auf einer langen Abfahrt öfter mal richtig deftig herunterbremsen, damit Du ein Gefühl dafür entwickelst, wie schnell Du wieder von der Geschwindigkeit herunter kommst. Meistens bekommt man Angst, dass man seine Fahrt nicht mehr bremsen kann und immer immer schneller wird. Beim Bremsen aufstehen, den Hintern hinter den Sattel bringen und richtig zupacken. Jedes mal etwas mehr versuchen. Auch mal den Grenzbereich erspüren. Das gibt dann Vertrauen in die Technik. Man weiß besser was geht und was nicht.
Nunja..mir fallen zwei Mögliche Ursachen für das "schwimmende" Gefühl ein:
1) Wie schon angesprochen mangelnde Fahrtechnik. Siehe Ratzfatz.
2) Mangelnder Luftdruck im Hinterreifen
3) Schlechtes/defektes Material (Hinterrad). Bring doch dein Rad mal zu Händler und lass zumindest das Hinterrad checken. Vielleicht hat das nen Hau weg...
Falls doch 1 zutrifft:
Falls Du die Möglichkeit hast im Winter MTB zu fahren: Das ist perfekt für die Technik.
Ansonsten kurve einfach mal auf nem Parkplatz/wenig befahrenem Kreisverkehr rum und lerne richtig Kurvenfahren. Das Gefühl zu lernen wie tief man runter kann bis die Pedale auf dem Asphalt schleifen ist wichtig. Zudem gibt es Sicherheit. Danach bei Affahrten immer schön Gewicht nach hinten verlagern, Beine kompakt an den Rahmen es sei denn DU fährst ne Kurve und ab geht die Luzy!
RatzFatz
22.02.2007, 09:39
Das Gefühl zu lernen wie tief man runter kann bis die Pedale auf dem Asphalt schleifen ist wichtig.
Äh, bei den schärferen Kurven mit ordentlich Schräglage nehme ich eigentlich immer das kurveninnere Pedal hoch. Ansonsten wird man doch sehr unsanft ausgehebelt. Da kann man dann von Glück sagen, wenn die Kurve dann noch ausreicht.
Vielleicht aber zum Testen o.k, um zu sehen bei welcher Schräglage man noch mittreten kann. Das geht recht weit. Allerdings bin ich gerade in der Anfangszeit des öfteren mit dem Pedal auf Grund gelaufen.
Wichtig auch bei Abfahrten: ÜBERSICHT. Man ist immer besser dran, wenn man vorbereitet ist. Auf der Geraden immer schon den Verlauf der Strasse beobachten. Vielleicht erkennt man dann sogar ein wenig, wie eng die übernächste Kurve ist. Besonders wichtig ist aber der Gegenverkehr. In engen Serpentinen schneiden manche Autos oder LKWs ganz derbe, Wer weiß, dass da was kommt, kann so etwas "einplanen".
Wichtig auch zu wissen, dass es beträchtliche Unterschiede geben kann beim Gripp. Auf Malle im Frühjahr bei ein paar Tropfen Regen kann das Spiegelglatt sein. Ein wenig Sand/Schotter/Öl auf der Strasse und das Tempo, welches noch geht, sinkt rapide. Eine kräftige Bremsung auf freier gerader Strasse kann einem zumindest halbwegs einen Eindruck verschaffen.
kaiseravb
22.02.2007, 09:40
bin derzeit mit 74kg bei 189cm unterwegs.
http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/konfus/a060.gif Ein RiesenEMU ;)
Ok, Du bist größer, aber dafür bin ich schwerer :Cheese:
Aber zum Problem:
Ich hab das auch. Das Sonderbare ist, ich bin ja auch eine Zeit lang Motorrad gefahren, da hab ich das nicht, bzw. war die Hemmschwelle deutlich höher. Beim Skifahren ist sie gar nicht da.
Ich finde, bis zu einem bestimmten Punkt gehts bei mir besser, wenn ich nicht alleine, sondern mit zwei drei anderen fahre, vielleicht ne Art Gruppendynamik, ich kann dann schneller fahren. Was allerdings nichts daran ändert, dass das mulmige Gefühl wieder gleich weit unten kommt, wenn ich allein unterwegs bin.
Ehrlichgesagt hab ich mir abgewöhnt, zu versuchen, mit das abzugewöhnen. Weil erstens ist die Zahl der TriathlonWKs mit endlos langen Harakiriabfahrten überschaubar, Radrennen fahr ich zweitens nicht und drittens hab ich mich dran gewöhnt, etwas langsamer zu fahren und bin eigentlich inzwischen über die "innere Bremse" ganz froh, ich werte das als Schutz vor mir selbst ;) So lebe ich gut damit.
Äh, bei den schärferen Kurven mit ordentlich Schräglage nehme ich eigentlich immer das kurveninnere Pedal hoch. .
Selbstverständlich. So macht man es ja auch!
Nur wenn ich manche Trias beobachte, dann fällt mir auf, dass die Kurventechnik nicht die beste ist. Viele haben Angst sich "zu weit" in die Kurve zu legen. Am schönsten sieht man das auf Wettkämpfen wie zum Beispiel dem Kraichgau. "Was ein Elend" denke ich mir da ab und zu..
Einfach um ein Gefühl dafür zu bekommen wie tief man runter kann ist die Übung mit dem langsamen rantasten an den Schleifpunkt des Pedals gar nicht schlecht.
Pedalieren und dabei eine scharfe Kurve fahren ist schon ne heikle Sache, da kann es einen schon mal aushebeln..
Kurve anfahren, kurveninneres Pedal stehen lassen ohne weiter zu treten, Blick nach vorne und einfach mal abwarten wann das Pedal schleift...das dauert Ewigkeiten..
Moin zusammen,
vielen Dank schon mal vorab.
Also neee ich trampel nicht beim Abfahren - im Gegenteil ich versuche ja meist Geschwindigkeit rauszunehmen. Die erste Maßnahme vor dem Bremsen ist bei mir immer das "Aufrichten".
Ne gute Sache, und das werde ich jetzt regelmäßig probieren, ist das bewußte harte Bremsen, also nen Gefühl für den "Bremsweg" und das "Bremsverhalten" zu bekommen.
(ich überlege nur gerade ob ich vorher mal die Jungs von den Mercenaries anhaue und mir ne Komplettausstattung leihe :cool: )
Mein Hinterrad ist ok, hab ich schon checken lassen und nen Platten hab ich auch nicht.
Das Stabiliesieren des Rahmens durch die Beine mach ich bereits und es hilft sehr gut.
Frage noch zum Kurvenfahren - innenseite das Beinchen hoch is klar... aber ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass ich durch Druckeinwirkung auf den Lenker auch noch korrigieren kann?? Habt ihr dazu Erfahrungen ?? :Gruebeln: Ich mach doch so ungern Selbstversuche auf ner Nullkenntnisbasis:(
http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/konfus/a060.gif Ein RiesenEMU ;)
Ok, Du bist größer, aber dafür bin ich schwerer :Cheese:
Aber zum Problem:
...ich bin ja auch eine Zeit lang Motorrad gefahren, .
Manche Mopedfahrer machen sich nen waagerechten Kreidestrich auf den Hinterreifen und düsen los. Nach der Ausfahrt kann man an den verbleibenden Kreide erkennen wie schräg man in der Kurve lag...
..
Kurve anfahren, kurveninneres Pedal stehen lassen ohne weiter zu treten, Blick nach vorne und einfach mal abwarten wann das Pedal schleift...das dauert Ewigkeiten..
irggghhh - da wird mir ja jetzt schon mulmig - aber ich werds probieren, scheint mir sinnvoll zu sein.
und
@Kaiserlein: Wenn Du nicht immer mit Mixgh kommunizieren würdest, hättest Du meine Eckdaten schon längst mitbekommen
:Holzhammer:
und Abfahren will ich lernen, weil ich es schlichtweg "GEIL" finde ... und weil mir mein Arbeitskollege immer auf der Abfahrt davondüst - nur verrät er mir nie wie er das macht . Der hockt einfach auf seinem Rad und knallt runter - ich glaub der kennt schlichtweg keine Angst
kaiseravb
22.02.2007, 10:34
Manche Mopedfahrer machen sich nen waagerechten Kreidestrich auf den Hinterreifen und düsen los. Nach der Ausfahrt kann man an den verbleibenden Kreide erkennen wie schräg man in der Kurve lag...
Ja, ich weiß, hab ich aus Spaß auf der Rennstrecke auch mal gemacht. Ist beruhigend, zu wissen wieviel Reserve man als bekennender Zweirad-Feigling noch hat.
@Kaiserlein: Wenn Du nicht immer mit Mixgh kommunizieren würdest, hättest Du meine Eckdaten schon längst mitbekommen
http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/konfus/a100.gif
und Abfahren will ich lernen, weil ich es schlichtweg "GEIL" finde ... und weil mir mein Arbeitskollege immer auf der Abfahrt davondüst - nur verrät er mir nie wie er das macht . Der hockt einfach auf seinem Rad und knallt runter - ich glaub der kennt schlichtweg keine Angst
So wie ichs versteh ist es doch bei Dir auch eher ein psychologisches Problem, denn ein technisches, also dass Dein Rahmen anfinge zu flattern zB.
Vielleicht solltest Du einfach mal den Tacho abmachen und Dich auf den Kollegen konzentrieren, dann weißt Du nicht, wie schnell Du bist und kannst DIch vielleicht besser rantasten.
the grip
22.02.2007, 10:53
Ja, ich weiß, hab ich aus Spaß auf der Rennstrecke auch mal gemacht. Ist beruhigend, zu wissen wieviel Reserve man als bekennender Zweirad-Feigling noch hat.
http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/konfus/a100.gif
So wie ichs versteh ist es doch bei Dir auch eher ein psychologisches Problem, denn ein technisches, also dass Dein Rahmen anfinge zu flattern zB.
Vielleicht solltest Du einfach mal den Tacho abmachen und Dich auf den Kollegen konzentrieren, dann weißt Du nicht, wie schnell Du bist und kannst DIch vielleicht besser rantasten.
Mit dem Motorrad konnte man auch ganz gut mit den Stiefelspitzen die Schäglage ertasten - bei Radschuhen nicht zu empfehlen ...
Ich denke auch, dass es ein psychologisches Problem ist; ich kenne wenige Frauen, die schnell abfahren; die Hemmschwelle liegt bei Frauen wohl allgemein einfach höher.
Das ist wohl tiefverwuzelt in der Steinzeit - der Jäger und Sammler mußte mehr riskieren und die Frau die Familie beschützen :Cheese:
Hilft nur üben und rantasten ...
In der neuen Procycling ist übrigens ein Bericht über die besten Abfahrer im Pro-Zirkus; Savoldelli und Co. ... da wird's ab Tempo 100 erst spannend ...
In einer älteren TOUR waren Fahrtipps für bergab. Schon etwas länger her; vielleicht weiß jemand, wo's steht ...
Fürs Bergauffahren ist die für mich die einzige Motivation die anschließende Abfahrt :Hexe:
so das von mir als unnütze Anmerkung, jetzt zum Fahren.
Wichtig bei Kurvenfahrten ist, das kurveninnenseitige Pedal im oberen Scheitelpunkt zu haben und nicht wie häufig zu beobachten unten ... das führt unweigerlich zu Abflügen.
Mit dem kurvenaussenseitigen Pedal/Bein drückt man jetzt nach unten "dagegen" und wie durch Wunderhand läßt sich die Schräglage sehr gut kontrollieren. Am besten vorsichtig rantasten, denn zuviel Risiko führt zu nix gutem ...
Allgemein ist es ratsam den Körperschwerpunkt möglichst nah beim Rad zu lassen. Wenn Du Dich also zuerst aufrichtest, passiert genau das Gegenteil und die ganze Geschichte wird instabil und fängt an zu schwimmen ... also Hintern auf den Sattel drücken, schön geduckt und nah am Rad mit dem Bremsen beginnen.
Ich leide auch ein wenig unter Höhenangst und am besten ist es sich an die höheren Geschwindigkeiten ranzutasten. Wenn Du besonders auf breiteren Straßen die Probleme bei höheren Geschwindigkeiten bekommst, liegt das evtl. daran, dass sich die Straße optisch mit zunehmender Geschwindkeit verjüngt also enger erscheint, aber absolut hast Du natürlich nach wie vor viel Platz. Da hilft nur üben üben üben ...
Und richtig schnell wirds erst ab 80 km/h ... *yiiiihaaaaa*
95
Und richtig schnell wirds erst ab 80 km/h ... *yiiiihaaaaa*
95
höhö der Cartoon ist weltklasse - exakt so geht es mir auch jedes Mal :)
also ich geh dann mal üben...:Huhu:
aber auf das yiiiiihaaaaaa verzichte ich wohl noch nen Moment
und wie ist das mit dem Bremsen, nie in der Kurve man muss vorher damit fertig sein oder? Wenn ich mal in der Kurve bremse hab ich immer das Gefühl dass es mich dann erst Recht raustreibt.
und wie ist das mit dem Bremsen, nie in der Kurve man muss vorher damit fertig sein oder? Wenn ich mal in der Kurve bremse hab ich immer das Gefühl dass es mich dann erst Recht raustreibt.
ein zweirad das in einer kurve abgebremst wird neigt dazu sich aufzustellen.
sprich wenn du in der kurve bremst, dann einfach mehr schräglage bzw "dagegenhalten".
das mit "vor der kurve fertig sein" kommt tendenziell mehr aus dem motorisierten rennsportbereich...
"Keine Angst" heißt Mangel an Phantasie oder Intellekt.
Höhenangst und Abfahrangst hat vielleicht wirklich was miteinander zu tun. Ich hab beides auch und versuche, in übersichtlichen und bekannten Kurven was gegen die Phantasie zu tun. Erfahrung hilft da, meine ich, daher "teste" ich immer in bekannten Kurven. Den Innenpedaltest werde ich aber sicher nicht machen :Nee: Kann ich mir jedenfalls jetzt nicht vorstellen. Beim Schifahren hab ich da komischerweise auch keine Probleme mit.
Frage noch zum Kurvenfahren - innenseite das Beinchen hoch is klar... aber ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass ich durch Druckeinwirkung auf den Lenker auch noch korrigieren kann?? Habt ihr dazu Erfahrungen ?? :Gruebeln: Ich mach doch so ungern Selbstversuche auf ner Nullkenntnisbasis:(
DasOe hat's schon halb gesagt: Druck auf's kurvenäußere Pedal und auf den kurveninneren Lenker.
Und immer an den Formel1-Spruch denken: "Zuerst ging ihm das Talent aus und dann die Straße" :kruecken:
RatzFatz
22.02.2007, 14:55
ein zweirad das in einer kurve abgebremst wird neigt dazu sich aufzustellen.
sprich wenn du in der kurve bremst, dann einfach mehr schräglage bzw "dagegenhalten".
das mit "vor der kurve fertig sein" kommt tendenziell mehr aus dem motorisierten rennsportbereich...
Nö, das gilt allgemein. Der Gripp verteilt sich auf Seitenhalt und Bremsen bzw. Beschleunigen. Der Gesamtvektor ist enscheidend. Der wird nun einfach größer, wenn Du zusätzlich auch noch bremst. Ein Rad was gerade noch so halt hat in der Kurve, wird bei der kleinsten Bremseinwirkung den Halt verlieren.
Deshalb vor der Kurve bremsen. Kräftig bremsen. Bremse lösen und reinlegen.
Wer Spaß dran hat macht einen auf Valentino Rossi: Bremsen (besonders vorne), dabei Hinterrad entlasten, in die Kurve gehen und leicht sliden. Bremse lösen und richtig reinlegen.
Wer Spaß dran hat macht einen auf Valentino Rossi: Bremsen (besonders vorne), dabei Hinterrad entlasten, in die Kurve gehen und leicht sliden. Bremse lösen und richtig reinlegen.
also dafür hätte ich dann schon gern mal nen kleines Video :Lachen2: willste uns das nicht mal demonstrieren?????:Huhu: :Huhu:
Nö, das gilt allgemein.
Korrekt. Der physikalische Grundsatz bleibt sich gleich. Nur fällt er eben bei 2 Rädern deutlicher aus als bei 4. Haftreibung etc..Das "vor der Kurve fertig sein" kommt aus dem motorisierten Rennsport. Wie Du ja selbst sagst: V. Rossi.
Das "fertig sein" bezieht sich da eher auf das "im richtigen Gang sein" für den kurvenscheitelpunkt um genügend saft/drehmoment zum beschleunigen haben.
zudem ist kuppeln in der kurve auch nicht immer ne gute idee..
kampftreter
23.02.2007, 14:23
irgenwann gab das dazu mal nen Bericht in der Tour
ergebnis war datt ne sicherheit eigentlich von Mutter Natur eingebaut iss und zumindest bei trockener sauberer fahrbahn eigentlich nix passieren kann weil sich keiner wirklich bis zur Haftgrenze in die Kurven reinlegt.
und diese"Hemm"schwelle is doch prima nutz sie die ""Gutmeter" kannst dir Berghoch erarbeiten;)
fahr ja selber auch Mopped wenn ich so einige Artisten in den Kurven sehe...Hut ab..
hab aber auch diverse Jungs schon mit in die kalte Erde getragen die das Limit nicht erkannt haben. Manchmal iss weniger mehr :(
RatzFatz
12.03.2007, 18:35
also dafür hätte ich dann schon gern mal nen kleines Video :Lachen2: willste uns das nicht mal demonstrieren?????:Huhu: :Huhu:
Auf Granne hab ich ausreichend geübt. Leider stellen sich dann so Autos auch mal quer.
Mir geht es aber gut. Richtig Glück gehabt..
sybenwurz
12.03.2007, 22:34
ein zweirad das in einer kurve abgebremst wird neigt dazu sich aufzustellen.
...
...
das mit "vor der kurve fertig sein" kommt tendenziell mehr aus dem motorisierten rennsportbereich...
Das bremsaufstellmoment mag zwar ein Phänomen kippinstabiler Einspurfahrzeuge sein, die zum Kurvenfahren in Schräglage gehen, liegt aber an der Reifenbreite, da eine Erhöhung derselben den Radaufstandspunkt in Schräglage aus der Fahrzeugmittelebene wandern lässt, was einen Hebel mit demensprechendem Moment erzeugt.
Dieser Hebel ist mit 23mm-Reifen jedoch so minimal, dass man am Fahrrad nicht von einer erkennbaren Aufstellneigung bei Bremsungen in Schräglage sprechen kann.
Weshalb Bremsen in der Kurve ungesund sein kann, haben einige ne handvoll Posts später dargelegt: der Reifen kann nur 100% an Kräften übertragen, und die Seitenführungskräfte sind in der Kurve halt sehr hoch, wodurch wenig Anteile übrig bleiben, die zusätzlich noch für die Übertragung von Bremskräften aufgebracht werden können.
Soviel zur schnöden Theorie;- schneller macht uns dies nicht.
Es gibt zwei Dinge, die beim Bergabfahren essentiell sind: die richtige Kurventechnik sowie effektives Bremsen.
In einer auf Sicherheit abgestellten Bergabfahrt ist ein Bremsvorgang auf jeden Fall am Kurveneingang abgeschlossen.
Lieber nen Tick zu langsam als zu schnell in die Kurve.
Generell wird eine Kurve möglichst weit aussen angefahren, damit man ne gute Sicht in die Kurve und ihren Verlauf hat.
Dabei stets auf der eigenen Fahrbahnhälfte bleiben. Die andere ist komplett tabu und wird nicht mit eingeplant. Ne Menge Unfälle passieren, weil die Kurvenfahrt die "gegnerische" Fahrbahnseite miteinbezieht, jemand entgegenkommt und es dann kracht.
Man zieht erst ganz spät, kurz vorm Kurvenausgang, nach innen. Der verbreitete Weg, einer Kurve durch die Aussen-Innen-Aussen-Linie nen grösseren Radius zu verleihen ist in Serpentinen oder sonstigen Kehren grundfalsch, bei weit geschwungenen Kurven hält man sich eh auf seiner Fahrbahnhälftenmitte.
(Wir sind nicht mitm Motorrad auf der Rennstrecke, wo man durch eckiges Fahren versuchen müsste, den Bremsweg zu verlängern und den Bremspunkt möglichst spät zu legen, oder durch frühes Aufrichten bei weniger Schräglage früher mehr Gas geben zu können)
Der Blick eilt in Kurven weit vors Fahrrad. Wer nur die 5m Asphalt vorm Rad im Sichtfeld hat, ist auf nen Abstieg mit Backenbremse programmiert.
Diese "Vorausschau" geht in Serpentinen soweit, dass man beim Einfahren schon die Ausfahrt im Blick hat und der Kopf 45° oder mehr gegenüber der Fahrradlängsachse in die Kurve gedreht ist. Dies ist bei Motorradrennen schön zu sehen, wenn der Blick seitlich nebens Motorrad gerichtet ist, als schaute der Fahrer in die Botanik.
Man guckt IMMER dahin, wo man hinwill.
Gerade beim MTBen kann man die Erfahrung sammeln, dass man immer dahin fährt, wo man hinschaut. Die Spurrille fixiert, in die man absolut nicht geraten will, und schon hängt man drin (oder liegt daneben).
Dass das kurveninnere Pedal oben ist, ist eh klar, die wenigsten wissen, dass das kurvenäussere Pedal dabei voll belastet ist und hocken fett im Sattel. Also: den Arscx etwas anheben, Gewicht ins äussere Pedal stemmen und am kurvenäusseren Lenkerende ziehen. So entsteht ein sehr stabiles Kräftedreieck.
Zum Bremsen: unbedingt üben!!!
Zuerst hinten. Am besten auf nem abgesperrten Parkplatz ein wenig Anlauf nehmen (man muss nicht wahnsinnig schnell sein) und nur hinten bremsen. Mit ganz leichten Bremsungen anfangen, mehr und mehr steigern, bis es hinten blockiert.
Das vermittelt ein Gefühl dafür, was geht.
Dann vorne: auch hier zunehmend steigern, aber bitte gut konzentrieren: ein Blockieren des Vorderrades hat unweigerlich nen Abflug zur Folge, weil es wegschmiert (die 100% werden halt fürs Bremsen gebraucht, da gibts keine Seitenführung mehr).
Zuletzt werden hinten und vorne kombiniert.
Wichtig: immer langsam ans Limit tasten und (für Notfälle): hinten blockiert und vorne dosiert. Das menschliche Hirn kriegts nicht fertig, vorne und hinten zu dosieren, also: hinten zupacken und vorne obacht geben.
Man kann dann noch verschiedene Spielchen machen: ne bestimmte Bremsstrecke markieren und versuchen, innerhalb dieser mit zunehmender Ausgangsgeschwindigkeit zum Stehen zu kommen.
Einen Punkt markieren, an dem man zum Stehen kommen will und den Bremspunkt möglichst weit da dran bekommen.
Einen Bremspunkt markieren, und nen möglichst kurzen Bremsweg realisieren.
Generell gilt: geradeaus ist jeder schnell. Die Zeit wird auf der Bremse und in der Kurve geholt sowie aus der Kunst, diese beiden Elemente optimal zu einer Einheit zu verbinden.
RatzFatz
12.03.2007, 22:51
Der verbreitete Weg, einer Kurve durch die Aussen-Innen-Aussen-Linie nen grösseren Radius zu verleihen ist in Serpentinen oder sonstigen Kehren grundfalsch, bei weit geschwungenen Kurven hält man sich eh auf seiner Fahrbahnhälftenmitte.
Warum ist das falsch??? In Serpentinen fahre ich halt nur deutlich später an den Innenrand. Ganz aussen anfahren und erst fast auf Höhe des Innenrands reinfallen lassen.
Generell treffe ich den Innenrand der Kurve eher etwas nach der Hälfte der Kurve. Denn dann habe ich immer etwas Reserve. So wird eine enger werdende Kurve nicht zu sehr zum Problem. Zusätzlich ist man in schnell hintereinanderfolgenden Kurven früher fertig zum Anbremsen für die nächste Kurve.
sybenwurz
13.03.2007, 08:35
Warum ist das falsch??? In Serpentinen fahre ich halt nur deutlich später an den Innenrand. Ganz aussen anfahren und erst fast auf Höhe des Innenrands reinfallen lassen.
Generell treffe ich den Innenrand der Kurve eher etwas nach der Hälfte der Kurve. Denn dann habe ich immer etwas Reserve. So wird eine enger werdende Kurve nicht zu sehr zum Problem. Zusätzlich ist man in schnell hintereinanderfolgenden Kurven früher fertig zum Anbremsen für die nächste Kurve.
Bei der Aussen-Innen-Aussen-Taktik läufst du bei unbekannten Kurven, wo du die Brems- und Einlenkpunkte nicht kennst, in Gefahr, dass dir am Ende der Kurve die Strasse ausgeht: wenn du erkennst, dass du auf der Linie Innen nach Aussen den Radius zu weit geöffnet hast, musst du wieder weiter einlenken. Hier setzen dann die gleichen Probleme an, wie wenn man die Gegenfahrbahn mit einkalkuliert und jemand darauf plötzlich entgegenkommt: man muss stark nach innen ziehen. Stattdessen machen die meisten Leute die Linie auf, bremsen und rauschen direkt in den Gegenverkehr bzw aus der Kurve.
Die Aussen-Aussen-Innen-Linie bringt den Vorteil, dass man (das ist immer so theoretisch, die wenigsten machens wirklich, die sind dann aber wirklich schnell...) im weiten Radius am Anfang nen Geschwindigkeitsüberschuss mitbringen kann, der bis zum Reinziehen nach Innen abgebaut ist. Dort kann man dann aufrichten und wieder zu Treten beginnen.
Das wird aber schon über die Ausgangsfrage hinausgehen.
Um "gesundes Bergabfahren" zu erlernen, reicht es erstmal, effektiv Bremsen zu können, die Linienwahl und Blicktechnik draufzuhaben und alles miteinander kombinieren zu können.
Zusätzlich ist man in schnell hintereinanderfolgenden Kurven früher fertig zum Anbremsen für die nächste Kurve.
Die Ideallinie der zweiten Kurve bestimmt die Ideallinie der ersten Kurve. Sprich: Die erste ist so zu fahren, dass die zweite Kurve ideal passt.
Bei unbekannten Kurven fahre ich immer Ideallinie +-50cm. Das heißt, so zu tun, als wäre die Straße in beiden Richtungen 50cm schmaler. Hat bis jetzt als Reserve immer gereicht.
Zum Üben einfach 20-30 Runden Nordschleife fahren, dann kriegt man das schon hin :) (oder immer gleichmäßige Radien fahren ;))
Der Blick eilt in Kurven weit vors Fahrrad. Wer nur die 5m Asphalt vorm Rad im Sichtfeld hat, ist auf nen Abstieg mit Backenbremse programmiert.Das kann ich nur doppelt und dreifach unterstreichen! Das vorausschauende Fahren empfiehlt sich ohnehin und besonders im Stadtverkehr und bei Bergabfahrten.
Wenn ich den Blick mal ins bevorstehende TL lenke, dann fällt mir sofort die Rückfahrt vom Cap Formentor ein. Wer dort nicht guckt wo er hinfährt, der kollidiert ruckzuck mit den Außenspiegeln der Busse beim überholen. Oder wer auf die Gegenfahrbahn gerät mit den Aussenspiegeln der entgegenkommenden Busse. Sehr gefährlich! Habe das mal vor einigen Jahren selbst gesehen und das war alles andere als komisch :(
RatzFatz
13.03.2007, 13:22
Die Aussen-Aussen-Innen-Linie bringt den Vorteil, dass man (das ist immer so theoretisch, die wenigsten machens wirklich, die sind dann aber wirklich schnell...) im weiten Radius am Anfang nen Geschwindigkeitsüberschuss mitbringen kann, der bis zum Reinziehen nach Innen abgebaut ist. Dort kann man dann aufrichten und wieder zu Treten beginnen.
Ich verstehe das schon richtig, dass Du aus der Kurve Innen fährst?
Ich fahre zwar so, dass ich im Extremfall Innen fahren könnte, aber eigentlich das nicht ausreize. Aus der Kurve lasse ich mich immer treiben um dann mit dem Treten beginnen zu können.
Nutze ich die Strassenbreite nicht aus, dann wird die Kurve dadurch doch nur enger.
Wie in dem Schaubild. Grundfalsch ist die rote Linie. Aber genau das machen meistens Leute, die unsicher sind. Schon früh gebremst und Angst die Kurve zu spät einzulenken zieht man schon früh nach Innen. Effekt: nach hinten raus wird es zu eng.
Grün fahre ich so ca. bei weiten Kurven. Richtung gelb geht es bei engen und bei Serpentinen dann noch extremer. Man muß ja immer Bedenken, dass man Bergab auch in den Kurven beschleunigt wird. Hinten raus braucht man deshalb mehr Platz.
so in der Theorie soweit verstanden - demnächst geht´s ans üben.
wenn ich aber wie angesprochen, die Kurven so ausfahre - nach der Ideallinie, dann brauch ich ja kmomplett "meine" Fahrbahnhälfte. Schaut ihr dann bei jedem Manöver erst nach hinten ob da nicht noch ein Hansel hinter Euch klemmt?? Da hab ich noch mehr Sorge in Wackeln zu kommen. Ich neige auch dazu in den Abfahrt nicht zu sehr rechts zu fahren und denke immer, der Autofahrer hinter mir soll eben "richtig" überholen und nicht mal schnell vorbeihuschen - hab dafür schon einige böse Gesten geerntet. Wie macht ihr das??
ok, ihr seid wahrscheinlich so fix, dass ihr eher die Autos überholt als andersherum :cool:
powermanpapa
13.03.2007, 18:59
...ok, ihr seid wahrscheinlich so fix, dass ihr eher die Autos überholt als andersherum :cool:
hmmm :-(( sind wir aber nicht wirklich stolz drauf
auf Malle sind wir auf den Abfahrten mit 70 an den Bussen vorbei, abends beim Bierchen kams dann wie schwachsinnig es war
--
aber zu deinem Problem Mädl :Blumen: da könnense hier schreiben was sie wollen, du wirst nicht drum rumkommen, zu üben zu üben zu üben, mit der Zeit wird es besser werden
aber, jeder hat seine persönliche Grenze
mein Freund und Trainingspartner fährt beim IM unter 5h, auf der Strasse muss ich immer unten auf ihn warten, im Wald sogar ziemlich lange und er fährt gute 8000km im Jahr ;)
RatzFatz
13.03.2007, 21:47
so in der Theorie soweit verstanden - demnächst geht´s ans üben.
wenn ich aber wie angesprochen, die Kurven so ausfahre - nach der Ideallinie, dann brauch ich ja kmomplett "meine" Fahrbahnhälfte. Schaut ihr dann bei jedem Manöver erst nach hinten ob da nicht noch ein Hansel hinter Euch klemmt?? Da hab ich noch mehr Sorge in Wackeln zu kommen. Ich neige auch dazu in den Abfahrt nicht zu sehr rechts zu fahren und denke immer, der Autofahrer hinter mir soll eben "richtig" überholen und nicht mal schnell vorbeihuschen - hab dafür schon einige böse Gesten geerntet. Wie macht ihr das??
ok, ihr seid wahrscheinlich so fix, dass ihr eher die Autos überholt als andersherum :cool:
Korrekt auf Granne wollte ich auch den Wagen auf dem Foto überholen. Der hat aber nicht innen aufgemacht um mich auf der Ideallinie überholen zu lassen, sondern ist ganz nach links gefahren um nach rechts 170° in einen Schotterweg abzubiegen, der nicht zu erkennen war wg. Leitplanke. Geblinkt hat er natürlich auch nicht. Klar kam mir das vorher schon komisch vor. Aber die Spanier sind so Radsportverrückt, dass ich dem das innen überholen lassen zugetraut habe. Der Mann war natürlich auch noch sturzbetrunken.
Aber zurück zu deinen Fragen:
Sich umgucken sollte man schon können, ohne aus der Bahn zu kommen. Generell wird die Fahrt mit der Geschwindigkeit stabiler. Was bei 10km/h zu extremen Wacklern führt ist bei 70km/h kaum merkbar. Wobei die Auswirkungen dann natürlich um so schlimmer sind. Deshalb bei geringem Tempo üben. Wenn es da einigermassen geht, klappt es auch bei schnellem Tempo.
Bei Abfahrten fahre ich auch nicht so nah am Rand. Selbst wenn man nicht schneller ist als die Autos ist man zumindest nicht so extrem viel langsamer und bei 50km/h+ darf ein Autofahrer schon Verständnis dafür aufbringen, dass man nicht am Abgrund balanciert.
Ausserdem deutsche Autofahrer sind doof!! Spanier und Italiener sind da viel Rücksichtsvoller im Umgang mit Radfahrern. Aber Amis sollen noch viel schlimmer sein.
und wie pmp schon meint: Bei den wenigsten Triathlon kommt es auf die Abfahrqualitäten an. Ansonsten raus und üben.
sybenwurz
14.03.2007, 00:22
Ich verstehe das schon richtig, dass Du aus der Kurve Innen fährst?
Meine Linie ist die gelbe.
Du hast die abbildung sicher ausm Motorradbereich, oder?
Die grüne Linie mag im Idealfall schneller sein als die gelbe, führt aber, wenns nicht passt ebenso ins Aus wie die rote.
Wieso die gelbe die schnellere ist, hab ich ja oben erläutert, dazu kommt der Sicherheitsaspekt, wenn Sand oder sonstwas auf der Strasse liegt: es macht kaum was aus, wenn man nen Meter später einlenkt.
@Kampa: PMP hat es schon gesagt: Üben! Die ganze Theorie ist für die Füsse, wenn man es draussen nicht kann.
Die Sache mit den Autos ist wirklich ein Problem: bist du zu langsam, hetzen sie dich im ungünstigsten Fall und machen dich nervös.
Im Strassenverkehr fahre ich so, dass ich entweder schnell genug bin, dass keiner vorbeimuss und wenn nicht, dann so, dass man vorbeikommt.
Bei Wettkämpfen fahr ich meine Linie und bin der Meinung, wenn einer schneller ist, also wirklich schneller, dann kommt er auch vorbei. Üblicherweise rauscht da keiner mit riesigem Geschwindigkeitsüberschuss vorbei sondern ist nur minimal schneller.
Wenn ich jemand aufschnupfe und mir nicht sicher bin, was er die nächsten Meter, wenn ich vorbeigehe, so treiben wird, rufe ich einfach nach vorne. Freundlich, denn man weiss ja nie, ob der sich dann unten in der Ebene wieder vorbeischiebt...
Ich geh auch einfach mal dreist davon aus, dass der, der mich überholt schon weiß was er tut. So oft kommt das ja auch nicht vor. Es gibt im Radrennsport ja auch die goldene Regel:
1. Wer vorne ist, hat Recht
2. Man fährt anderen nicht in die Linie rein.
Nichtsdestotrotz habe ich beim Gruppenfahren immer die anderen im Blick und gucke mich dafür auch lieber einmal zu viel um. Bei schnellen Abfahrten vergewissere ich mich auch gerne, ob nicht irgendein Auto hinter mir ist. Wenn ich mit dem Auto ein Überholmanöver für machbar halten würde, muss ich ja auch damit rechnen, dass einer ansetzt.
Meine Tipps zum Üben:
1. Immer Ideallinie fahren (Speed egal)
2. Hände weg von den Bremsen, sobald man in der Kurve ist
3. Auf dem Aldi-Parkplatz rumheizen und Vertrauen in die Reifen aufbauen
4. Mit Leuten fahren, die's können (am besten Radamateure, die können um Welten besser Kurven fahren als wir)
5. Kurven gaaanz gleichmäßig und rhythmisch fahren. Lieber zu langsam als mit nem Wackler oder ner Radienkorrektur fahren
6. Auch mal hinfallen ;)
sybenwurz
14.03.2007, 08:54
Naja, Punkt 6 würde ich mit nem dicken Fragezeichen versehen. Im Sinne von "mal umkippen" ok, aber sich mit 30 oder mehr Sachen abschiessen halte ich für den Vertrauensbildungsprozess nicht für gut...:Cheese:
In dem Zusammenhang kann ich aber wieder mal nur empfehlen, icht nur im Winter mitm MTB etwas rumzurollen, sondern richtig Fahrtechnik zu üben. Das macht Spass, verlagert alle auf der Strasse gebräuchlichen Techniken in einen niedrigeren und damit ungefährlicheren Geschwindigkeitsbereich und wenn man mal fällt, dann normalerweise auch weicher.
Sicher wird jemand, der sich auf der Strasse nicht bergabzublasen getraut, dies im Schotter erst recht nicht tun, aber man kann sehr sehr gut die Haftfähigkeit der Reifen kennenlernen, besser als auf der Strasse die Linienwahl erlernen (weil Rillen, Drecklöcher, Wurzeln und sonstwas hinzukommen, was eher mal Korrekturen notwendig macht) und, wenn man sich ne nette "Trainingsgruppe" zusammentrommelt, ne Menge Spass haben.
Und alles Erlernte ausm Gelände gilt eigentlich 1:1 auf der Strasse. Wer ne Steilabfahrt im Wald sicher meistert, kommt auf der Strasse überall runter.
Leider haben sich Fahrtechnikkurse zwar im Motorradbereich als super Geschenkidee etabliert, beim Fahrrad wird sowas aber nur selten angeboten und im Rennradbereich meines Wissens gar nicht.
Ich würde so ne Massenrennradveranstaltung in den Alpen á la Dolomiti oder Transalp alleine deswegen nicht machen, weil ich viel zu viel Schiss hätte, dass mich von hinten einer abschiesst.
Du kannst fahren wie ein Gott, aber gegen sowas biste ebenso machtlos wie wenn im Pulk beim Windschattenfahren einer Mist baut und die ganze Truppe abräumt.
Ich hab grade wieder gemerkt, dass ich zwar auf einigermaßen graden Strecken heizen kann bis zum Knall der Schallmauer aber Kurven für mich auch ein echtes Thema sind...
Zu Dir Kampa: wenn Du bei 40 auf breiteren Straßen Probleme bekommst - Tacho ab. Das bringt nur Unruhe ins Hirn, wenn man da immer draufschaut. Und dann einfach rollen lassen. Ich bin in den Alpen am Anfang so ängstlich gefahren, dass die Felgen geraucht haben vom Bremsen, irgendwann konnte es dann nicht schnell genug sein.
Und einfach mal in der Ebene öfter 40+ fahren, das gewöhnt an den Fahrtwind! :Cheese:
gizmo2000
15.03.2007, 23:21
ein thread für mich. ich bin der schlimmste schiesser was abfahrten angeht. schon beim lesen hier steigt mein puls...
aber wie schon gesagt ich übe übe übe....
sybenwurz
15.03.2007, 23:40
Ich guck bergab gar nicht auf den tacho. es reicht, im Nachhinein den Maximalwert abzulesen...:Cheese:
ich bin an sich auch befangen, da ich aufm Rad nicht die ganze Rüstung wie aufm Motorrad anhabe, aber irgendwie kann ich das beim Abfahren im Kopf wegschalten.
Ich kanns akzeptieren, dasses mittlerweile auch noch bergab schnellere gibt, aber Spass am Abfahren hab ich trotzdem.
Schade am Radfahren ist, dass man nicht wie beim Motorrad Kreise fahren kann, um die Schräglagengrenzen zu er-fahren und dass das Pedal vorher aufsetzt.
Es ist absolut faszinierend zu sehen, welche schräglagen so ne Trennscheibe auf der Rennradfelge möglich macht. Leider ist aber auch der Grenzbereich sehr schmal, während man mitm Moppet schön mitm Gas an der Driftgrenze entlang zaubern kann. Ich musst´s zum Glück noch nicht kennenlernen, aber ich befürchte, wenn am Rennrad das Vorderrad flöten geht, fängt sich da nix mehr...:Nee:
Da isses schon erquicklicher, mitm MTB in ecken zu stechen und mit nem kontrollierten Rutscher über Vorder- und Hinterrad zu verzögern.
Naja, wurscht, Kampa und Gizmo sind davon noch entfernt. Ich hab seit jahren den geheimen wunsch, mitm Bus als Shuttle bergauf irgendne Passstrasse nen Tag lang runterzufräsen. Wenn der Traum wahr wird, schreib ich das hier aus;- wir können dann ja n Sektionstraining machen und Kurve für Kurve studieren...
btw: check out these pics:REDBULLROADRAGE (http://www.redbullroadrage.com/action.php)
Ich hab mich mal beim Abfahren beobachtet. Und in der Tat: Ich gucke mich vor jeder Kurve einmal kurz um.
Bei Rechtskurven, ob ich in die Mitte kann, um dann nach innen reinzuziehen. Bei Linkskurven, ob mich auch keiner überholen wird. Und sobald ich in der Kurve bin, mach ich mich so breit, dass eh keiner mehr überholen kann.
RatzFatz
16.03.2007, 09:43
Meine Linie ist die gelbe.
Du hast die abbildung sicher ausm Motorradbereich, oder?
Die grüne Linie mag im Idealfall schneller sein als die gelbe, führt aber, wenns nicht passt ebenso ins Aus wie die rote.
Wieso die gelbe die schnellere ist, hab ich ja oben erläutert, dazu kommt der Sicherheitsaspekt, wenn Sand oder sonstwas auf der Strasse liegt: es macht kaum was aus, wenn man nen Meter später einlenkt.
Ja dann sind wir ja annähernd auf einer Linie.
Für die grüne muß man die Kurve genau kennen und wissen, dass da nichts unverhergesehenes passiert. Richtung der gelben ist man immer mehr auf der sicheren Seite.
Klar könnte man die grüne mit geringerem Speed fahren. Das gibt natürlich überall Spielraum, aber man braucht vor allem hinten raus Spielraum, vorne in der Kurve wird man nur selten überrascht, weil man das ja einsehen kann.
Jo, war glaube ich auf einer Motorradseite.
http://www.mtb-biking.de/eng.htm
sybenwurz
16.03.2007, 13:31
Hm,naja;- die Linie um die Kehre würde ich nicht unterschreiben.
Wer die nimmt, kann genausogut die gemeine Aussen-innen-aussen-Linie fahren, hat damit nen grösseren und gleichbleibenden Radius und genausowenig Sicherheits-Spielraum.
Die obere Bilderserie zeigt den Hansel beim um-die-Ecke fahren, er fährt aber geradeaus und hängt neben seiner Kiste. Der unten auf der Bilderserie sieht ganz anders aus. Das verwirrt. Auch ein geübter Radfahrer kann keine Kurve ohne Schräglage fahren.
Diese Lektion sieht mir volle Granate nach einer bestimmten MTB-Zeitschrift aus, in der viel geschrieben ist, aber wenig gesagt wird, während die Titelseite generell ALLES über ein Thema verspricht.
Und, das ist aber mein ganz persönliches Problem: ich komm mit nem Namen für ne Homepage, der ausgeschrieben "MounTainBike-biking" heisst, nicht klar...:Maso:
sodele, hab mir nochmal Eure ganzen Tipps durchgelesen - vielen Dank an dieser STelle :Blumen:
und komme nun zu dem was PMP so schön schrieb - üben,üben,üben. Werde es wohl heute endlich mal rechtzeitig aus dem Büro schaffen, dass es noch hell ist und draußen trocken.
Wenn ich mich in den nächsten Tagen nicht mehr melde - dann wißt ihr ja warum :o
Ich hab mir gedacht, ich roll mich gemütlich ein und such mir dann ne Abfahrt die schön abgelegen ist mit wenig Autos und dann fahr ich die einfach ein paar Mal runter und wieder rauf und wieder runter und wieder rauf und wieder runter und wieder rauf und und und und un un un un u u u ... . . .... .. ...
Ach ja ich hoffe darauf, dass mich dabei keiner sieht :cool:
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