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Vollständige Version anzeigen : Rechner für Hawaii-Qualifikation


Klugschnacker
13.09.2025, 10:36
Hallo allerseits! :)

Ich habe einen kleinen Online-Rechner programmiert. Er berechnet zu Eurer Finisherzeit die IRONMAN Age Graded Time aus, die für den Performance Pool zur Qualifikation für Hawaii maßgeblich ist. Viel Spaß damit!
https://www.triathlon-szene.de/konarechner.php

Der Rechner wird sich künftig weiter entwickeln. Ich würde gerne eine Liste integrieren, die zeigt, welche Age Graded Time bei den einzelnen Wettkämpfen nötig war, um sich zu qualifizieren. Für die ersten drei Rennen liegen diese Qualizeiten bereits vor.

Ironman Switzerland
Ironman Sweden
Ironman Wisconsin

Bitte helft mit, die Qualizeiten weiterer Rennen hier zusammenzutragen. Es geht um die jeweils langsamste Age Graded Time, die noch zu einer Hawaii-Qualifikation gereicht hat. Sie wird dann auf der Seite des Online-Rechners integriert.

Viele Grüße! :Blumen:
Arne

Helmut S
13.09.2025, 14:31
Ah, schön. Danke :Blumen:

tridinski
13.09.2025, 17:20
super Sache :)

die jeweils langsamste Age Graded Time, die noch zu einer Hawaii-Qualifikation gereicht hat

Nehemn wir an es gibt bei einem Rennen insgesamt 40 Slots

1.) Als erstes gibts ja einen Slot für jede/n AK-Sieger/in, zB 12 AKs bei Männern und Frauen = 24 Slots weg und 16 Rest im age-graded Pool für die nicht-AK-Sieger

2.) Falls jemand von den AK-Siegern nicht will werden Nr.2 und 3 aus derselben AK gefragt. Wenn die auch nicht wollen geht der Slot in den Pool.

3.) Im Pool dann wird einer nach dem anderen über alle AKs und Gelschecht hinweg nach age-graded time gefragt, falls jemand nicht will rutschts eins weiter runter.

In der AK75 könnte der Sieger bzw. Platz2 und 3 sich mit zB 14h qualifizieren.
Im Pool gäbe es zunächst 16 Slots, Platz 16 hätte zB eine age-graded Zeit von 9:00
Mit RollDown im Pool inkl. der von den AK-Siegern nicht genommenen Slots kommt ggf. Platz 28 aus dem Pool zum Zug mit einer Zeit von 9:30

Welche Zeiten willst du gemäß Beispiel haben, 14:00, 9:00 oder 9:30 ?

Klugschnacker
13.09.2025, 18:39
Welche Zeiten willst du gemäß Beispiel haben, 14:00, 9:00 oder 9:30 ?

Ich denke, wir sollten die langsamste Age Graded Zeit aus dem Performance Pool nehmen, die noch für Hawaii gereicht hat, aber kein AK-Sieg war.

Noch einfacher wäre es, bei 40 Slots einfach die Zeit des 40. Platzes im Performance Pool zu nehmen. Das wäre inklusive der AK-Sieger, aber ohne Rolldown. In den letzten Rennen hat sich gezeigt, dass der Rolldown nur wenige Minuten ausmacht.

Wir werden sehen, welche Daten überhaupt verfügbar sind, um damit eine Liste über möglichst alle Ironman-Rennen zu erstellen.
:Blumen:

smar01
13.09.2025, 18:43
Auf sportstats (https://sportstats.one/de) findet man die Agegraded Ergebnislisten der meisten Veranstaltungen, falls das hilft.

merz
13.09.2025, 22:10
Unter den Suchbegriffen Kona Standard findet man jetzt ein paar mehr Rechner, die alles ein bisschen anders akzentuieren - wenn man so ein bisschen damit herumspielt, kann der Eindruck entstehen, dass mit den jetzigen Parameter, die IM setzt, ältere Athleten eher reinrutschen und Athletinnen eher nicht


m.

Klugschnacker
14.09.2025, 08:26
Auf sportstats (https://sportstats.one/de) findet man die Agegraded Ergebnislisten der meisten Veranstaltungen, falls das hilft.

Danke, das werde ich auswerten. :Blumen:

Samosa1989
15.09.2025, 09:23
Super, danke dir Arne!
Das wird eine sehr hilfreiche Datenbank für alle, die sich mit dem Kona-Traum in Zukunft beschäftigen. :)

Helmut S
15.09.2025, 12:16
Interessant wäre eigentlich der "global age-group standard" (also die 20% der letzten fünf single-day Kona Events für jede AK). Man würde dann sofort sehen, welche Zeit man schaffen muss um (weit) unter dem Index 100 zu liegen und damit am Ende weit vorne in der Poolliste zu stehen.

Blöderweise wird der "global age-group standard" aber nicht veröffentlicht. Man kann den natürlich berechnen. Dazu benötigt man halt die Ergebnisse der jeweiligen AK aus den 5 Jahren. Das ist manuell recht mühsam.

Jedoch könnte man die Ergebnisse scrapen, wenn man die Event-ID und das URL Format des Requests kennt. Man könnte dazu z.B. zufällig (Mist falsche Funktionstaste :Lachen2: ) in die Entwicklerkonsole von Chrome kucken. Wenn man dann ne Liste der fünf relevanten Event IDs hätte und pflegt, ginge das mit a bisserl Programmieraufwand (mit oder ohne KI) automatisch. :cool:

Aber das würde ja niemand machen, denn das wäre ja wahrscheinlich nicht so ganz erlaubt. Irgendwie. Vielleicht. :Cheese:

:Blumen:

sabine-g
15.09.2025, 12:26
Blöderweise wird der "global age-group standard" aber nicht veröffentlicht. Man kann den natürlich berechnen. Dazu benötigt man halt die Ergebnisse der jeweiligen AK aus den 5 Jahren. Das ist manuell recht mühsam.

Ich finde das ist nur ein wenig Fleißarbeit.

Hier wird ja immer behauptet, dass die höheren AKs (50-54 / 55-59 z.B.) etwas bevorteilt werden bei diesem Age-Group Standard.
Wenn man mal die Ergebnisse auswertet, dann wird man vermutlich keine Bevorteilung entdecken.
Das wäre auch ziemlich dämlich, da die Ergebnisse ja alle öffentlich sind und die Kontrolle daher für jeden möglich ist.

PS: Ich werde diese Fleißarbeit aber nicht angehen. Ich bin der Meinung, dass man nach wie vor schnell genug sein muss. Dann klappt es auch mit dem Slot.

alfrescian
15.09.2025, 15:01
Moin,

ich meine, ich hatte den Rechner hier (https://kona-standard-ranking.vercel.app/thun) schon mal irgendwo gepostet. Ich habe eben auch die Event Ids für die Ergebnisse für Kalmar, Kopenhagen, Wisconsin ergänzt.

Das Ganze zeigt die rechnerische Slot-Verteilung und nicht die tatsächliche. Also ohne roll-down etc. Aber man dort aus meiner Sicht gut Rückschlüsse für die Slot-Verteilung und eigene Chancen/Ambitionen ziehen.
Ich denke auch, dass man zumindest in Teilen sehen kann, dass sich die Verteilung je nach Rennen unterscheidet. Wenn man Thun & Kopenhagen vergleicht, dann könnt eman behaupten:
Bei Rennen mit höherer Gewichtung auf das Rad haben die älteren Männer einen Vorteil.
Bei schnellen Kursen - wie Kopenhagen - haben aber auch die Young guns (männlich & weiblich) ihr Chancen...vlt waren in Kopenhagen aber auch nur "die Qualität" der jungen Athleten & Athletinnen am Start höher als bspw in Thun...
VG, jan

iChris
17.09.2025, 22:12
Unter den Suchbegriffen Kona Standard findet man jetzt ein paar mehr Rechner, die alles ein bisschen anders akzentuieren - wenn man so ein bisschen damit herumspielt, kann der Eindruck entstehen, dass mit den jetzigen Parameter, die IM setzt, ältere Athleten eher reinrutschen und Athletinnen eher nicht


m.

Ich finde das ist nur ein wenig Fleißarbeit.

Hier wird ja immer behauptet, dass die höheren AKs (50-54 / 55-59 z.B.) etwas bevorteilt werden bei diesem Age-Group Standard.
Wenn man mal die Ergebnisse auswertet, dann wird man vermutlich keine Bevorteilung entdecken.


Also zumindest in Kalmar und Thun sieht es aber schon genau so aus. :Huhu:
Bei den ersten 70.3 Events habe ich jetzt nicht so detailliert geschaut aber auch da hatte ich den Eindruck, dass es eher in die älteren AKs ausschlägt.

craven
18.09.2025, 10:13
[...] aber auch da hatte ich den Eindruck, dass es eher in die älteren AKs ausschlägt.
Kann es einfach sein, dass die jungen AKs eben einige wenige ganz krasse Ausschläge hat (aka superschnelle Athleten) und dann kommt eine größere Lücke zum Rest, während bei den höheren AKs die Topleute eben näher dran sind an den restlichen AK-Kollegen? Das würde dann natürlich die AK-Gewichtungsfaktoren entsprechend beeinflussen, wodurch die zweite Riege der jungen AKs leider etwas benachteiligt würde...
Ich habe mir die Daten aber nicht im Detail angeschaut, es ist also nur eine (wenig wissenschafftlich begründete) Hypothese :Lachen2: :Blumen:

sabine-g
18.09.2025, 10:52
Also zumindest in Kalmar und Thun sieht es aber schon genau so aus.
Bei den ersten 70.3 Events habe ich jetzt nicht so detailliert geschaut aber auch da hatte ich den Eindruck, dass es eher in die älteren AKs ausschlägt.

Du hast dir die Mühe gemacht und die Ergebnisse der besten 20% der letzten 5 WM-Rennen analysiert?

Es sieht vielleicht so aus aber nur weil es so aussieht muss es ja nicht richtig sein.

sabine-g
18.09.2025, 15:47
Hier sind die AVG Finisherzeiten der AK55-59:

....Hawaii 2019 10:35h 20%=>30
StGeorge 2021 11:28h 20%=>34
....Hawaii 2022 10:42h 20%=>78
......Nizza 2023 11:33h 20%=>50
....Hawaii 2024 10:35h 20%=>57

Hier sind die AVG Finisherzeiten der AK30-34:

....Hawaii 2019 09:09h 20%=>34
StGeorge 2021 10:10h 20%=>48
....Hawaii 2022 09:13h 20%=>78
......Nizza 2023 10:41h 20%=>49
....Hawaii 2024 09:01h 20%=>44


Das macht erstaunlicherweise als AVG in 30-34 9:38h und als AVG in 55-59 10:58h

Als Age Graded Faktor ergibt damit: 0,8788
Ironman hat 0,8667 in seiner Tabelle stehen.
(Der Unterschied ergibt sich ggf. aus unterschiedlichen DNF Zahlen meiner Zahlen und den Zahlen die Ironman verwendet)

Damit ist für mich keine Bevorteilung zu erkennen, jedenfalls nicht in der AK 55-59.
Ich wüsste auch nicht warum das so sein sollte. Schließlich kann jedermann die Zahlen selber validieren und es hätte längst eine Protestwelle gegeben.

Helmut S
18.09.2025, 18:42
M.E. werden zur Berechnung nur die „Single Day Kona Events“ herangezogen. Dann werden m.E. alle Ergebnisse (einer AK natürlich) der 5 Jahre in einen Topf geworfen und aus der Menge die besten 20% und daraus der Mittelwert genommen.

So habe ich die Erläuterung von IM verstanden.

:Blumen:

sabine-g
18.09.2025, 18:54
M.E. werden zur Berechnung nur die „Single Day Kona Events“ herangezogen. Dann werden m.E. alle Ergebnisse (einer AK natürlich) der 5 Jahre in einen Topf geworfen und aus der Menge die besten 20% und daraus der Mittelwert genommen.



D.h. man müsste StGeorge und Nizza rauswerfen und dafür 2017 und 2018 dazu nehmen damit man auf 5 Jahre kommt.

sabine-g
18.09.2025, 19:17
Bei den letzten 5 Hawaii Jahren ergibt sich folgendes:

Hier sind die AVG Finisherzeiten der AK55-59:

Hawaii 2017 10:47h 20%=>29
Hawaii 2018 10:17h 20%=>28
Hawaii 2019 10:35h 20%=>30
Hawaii 2022 10:42h 20%=>78
Hawaii 2024 10:35h 20%=>57

Hier sind die AVG Finisherzeiten der AK30-34:

Hawaii 2017 09:24h 20%=>36
Hawaii 2018 08:55h 20%=>38
Hawaii 2019 09:09h 20%=>34
Hawaii 2022 09:13h 20%=>78
Hawaii 2024 09:01h 20%=>44


Das macht erstaunlicherweise als AVG in 30-34 9:08h und als AVG in 55-59 10:35h

Als Age Graded Faktor ergibt damit: 0,8633
Ironman hat 0,8667 in seiner Tabelle stehen.
(Der Unterschied ergibt sich ggf. aus unterschiedlichen DNF Zahlen meiner Zahlen und den Zahlen die Ironman verwendet)

Helmut S
18.09.2025, 22:06
(Der Unterschied ergibt sich ggf. aus unterschiedlichen DNF Zahlen meiner Zahlen und den Zahlen die Ironman verwendet)

Ja, genau. Solche Fragen haben sich mir auch gestellt, als ich mal ne AK durchgerechnet habe. :Lachen2:

Ich hatte es dann so gemacht: Die 5 Jahre für eine AK genommen und alle(!) Ergebnisse dieser 5 Jahre in eine(!) Liste eingetragen. Dann alle DNS, DNF und DSQ raus genommen. Dann die Liste aufsteigend sortiert und davon die besten 20% genommen. Daraus dann den Durchschnitt.

Irgendjemand hatte mal geschrieben, dass jüngere Athleten im Schnitt besser mit den Bedingungen auf Hawaii zurecht kämen als Ältere. Aus dem Grund weichen bei anderen, potentiell leichteren Rennen die Ergebnisse der jüngeren Athleten nicht so stark nach oben ab, wie bei älteren Athleten. Deshalb sind die Älteren im neuen System tendenziell weiter vorne. Für mich klingt das irgendwie plausibel.

Ich muss aber auch sagen: Ich bin in der neuen Saison AK60 und hab die Qualizeiten seit letztem Jahr etwas verfolgt. Da gab es nicht viele Rennen mit mehr als 1-2 Slots. Das is insofern blöd, weil es gibt immer diesen einen oder die zwei, evtl. ehemalige Profis oder echt brachial starken AG-Semiprofi oder sonst was.

Lauter krasse Athleten, die ich echt auch abfeiere. Aber: Da kannst du noch so n gutes Rennen machen für nen 60 jährigen, da hast keine Chance. Letztes Jahr in Kalmar z.B. hatten die beiden ersten der AK60 irgendwas 9:30 bzw 9:45. Das is schon brutal stark in der AK.

Auf der anderen Seite sind in den jüngeren AKs viele Slots vergeben worden, weil es aus welchen Gründen auch immer, viele Teilnehmer dabei waren. Am Ende haben da noch Leute Slots gekriegt, wo du sagst: Ok, auch ne gute Zeit. Muss man erstmal machen. Aber für nen 40 jährigen auch nicht so überraschend.

Das neue System ist gerechter finde ich, wenn man die besten der jeweiligen AKs bei der WM haben will.

:Blumen:

Frau Müller
19.09.2025, 09:34
Das neue System ist gerechter finde ich, wenn man die besten der jeweiligen AKs bei der WM haben will.

:Blumen:

Dem schließe ich mich an. Das System adressiert das zentrale Fairnessproblem des alten Modells, indem es nicht mehr die Masse der Starter belohnt, sondern die relative Leistungsstärke von Top-Athleten in allen Age Groups. Das unterstützt Chancengleichheit über demografische Unterschiede hinweg. Davon profitieren leistungsstarke Athlet:innen in kleineren Age Groups, wenn ihre Zeiten relativ zur Altersnorm außergewöhnlich sind. Daher ist es logisch, dass Starterfelder auf Hawaii in den Age Groups breiter aufgestellt sind. Bedingungen bei unterschiedlichen Rennen, die vermeintlich Altersklassen bevorteilen, halte ich für wenig ausschlaggebend. :Blumen:

iChris
30.09.2025, 11:53
Sind eigentlich nicht mehr alle IM Events "Qualifikation Events" oder ist die Liste von IM nicht aktuell?!

Klugschnacker
30.09.2025, 13:24
Sind eigentlich nicht mehr alle IM Events "Qualifikation Events" oder ist die Liste von IM nicht aktuell?!

Meinst Du diese Liste?
https://www.ironman.com/races/im-world-championship-kona/qualifying-events-2026

Welches Event fehlt denn? :8/

iChris
30.09.2025, 16:55
Meinst Du diese Liste?
https://www.ironman.com/races/im-world-championship-kona/qualifying-events-2026

Welches Event fehlt denn? :8/

Genau die :)
Hab kein Deep Dive gemacht aber zumindest IM Switzerland ist das 2026er Event (noch) nicht gelistet.
Bei Vichy war ich mir nicht sicher, da das Rennen ja rund um den Stichtag ist (hat früher immer noch zum selben Jahr gehört). Die Website wurde jetzt aber aktualisiert und die Slots sind erst für 2027.

Klugschnacker
07.11.2025, 22:19
Hallo!

Unser Rechner für die Hawaii-Qualifikation (https://www.triathlon-szene.de/konarechner.php) hat eine klitzekleine Erweiterung bekommen:

Nach Eingabe der persönlichen Finisherzeit wird darunter angezeigt, bei welchen Ironman-Rennen sie für eine Hawaii-Quali gereicht hätte.

Viel Spaß beim Herumspielen! :liebe053:

longo
07.11.2025, 23:39
Mark Allen hat auf change.org eine Petition an Ironman gestartet, weil im neuen Qualifikationssystem mit den age graded results fast keine Frauen mehr Hawaii Qualifiaktionsplätze über den aus den age graded results errechneten Performance Pool erhalten.
Der Link zur Petition:
https://www.change.org/p/stand-up-for-ironwomen

sabine-g
08.11.2025, 00:16
berechtigt oder nicht?

craven
08.11.2025, 12:02
Interessant. Hat denn jemand mal die prozentualen Anteile ausgerechnet? Sprich, bei X% Damenanteil an normalen Wettkämpfen sollten ja auch X% auf Hawaii teilnehmen - oder sehe ich das falsch? Eine 50/50 (m/w) Verteilung auf Hawaii wäre bei angenommenen 80/20 (m/w) bei den restlichen Wettkämpfen der Logik nach doch auch wieder unfair

Samosa1989
08.11.2025, 14:07
Hallo!

Unser Rechner für die Hawaii-Qualifikation (https://www.triathlon-szene.de/konarechner.php) hat eine klitzekleine Erweiterung bekommen:

Nach Eingabe der persönlichen Finisherzeit wird darunter angezeigt, bei welchen Ironman-Rennen sie für eine Hawaii-Quali gereicht hätte.

Viel Spaß beim Herumspielen! :liebe053:

Sehr cool! Der Ironman Malaysia fehlt noch in der Liste. Der war am gleichen Wochenende wie Florida. :)

tridinski
08.11.2025, 14:27
berechtigt oder nicht?

In der Petition steht ja dass beim IM california sich aus dem Performance Pool 1 Frau und 32 Männer qualifiziert haben. Das klingt erstmal danach dass da irgendwas nicht stimmt mit den Chancen

sabine-g
08.11.2025, 14:51
In der Petition steht ja dass beim IM california sich aus dem Performance Pool 1 Frau und 32 Männer qualifiziert haben. Das klingt erstmal danach dass da irgendwas nicht stimmt mit den Chancen

Weiß ich nicht. Die zugrundeliegenden Faktoren werden ja genauso gebildet wie bei den Männern.
Als Beispiel aus der F45-49: Die erste hatte 9:38h, die zweite war 35min langsamer und hatte 10:13h
Bei der F55-59 lagen 16min zwischen 1 und 2, bei der F40-44 waren es 26min.

Das sieht bei den Männern halt anders aus.

trithos
08.11.2025, 14:54
In der Petition steht ja dass beim IM california sich aus dem Performance Pool 1 Frau und 32 Männer qualifiziert haben. Das klingt erstmal danach dass da irgendwas nicht stimmt mit den Chancen

Das kommt jetzt drauf an, was man als benchmark nimmt. Im alten System war es ja so, dass es in den meisten Frauenklassen bei vielen Rennen nur einen Slot gegeben hat, ev. in ein oder zwei mittleren AKs noch einen zweiten.

Das Ergebnis war also praktisch das gleiche: Siegerin (oder zweite oder dritte) kriegt den Slot und dann noch eine oder zwei weitere Frauen (=performance pool).

Das heißt nicht, dass das gerecht sein muss. Ich will damit nur sagen, dass es aus meiner Sicht keine Verschlechterung zum früheren System ist - aber natürlich auch keine Verbesserung.

merz
14.11.2025, 18:25
Ironman ändert Details im neuen Qualisystem, wer gerne längliche Emails liest, hier:

https://www.ironman.com/about/2026-qualification-update

Beim Querlesen habe ich verstanden, dass sie meinen, dass Frauen im neuen System zu wenige Slots erhalten habe,der eine Pool wird jetzt in m und w Pool getrenntoder so ähnlich

m.

Bericht auf St.: https://forum.slowtwitch.com/t/ironman-revamps-kona-qualification-system-to-increase-womens-performance-pool-numbers/1294597

iChris
14.11.2025, 18:32
Ironman ändert Details im neuen Qualisystem, wer gerne längliche Emails liest, hier:

https://www.ironman.com/about/2026-qualification-update

Beim Querlesen habe ich verstanden, dass sie meinen, dass Frauen im neuen System zu wenige Slots erhalten habe,der eine Pool wird jetzt in m und w Pool getrenntoder so ähnlich

m.

Bericht auf St.: https://forum.slowtwitch.com/t/ironman-revamps-kona-qualification-system-to-increase-womens-performance-pool-numbers/1294597


TriMag berichtet jetzt auch:
https://tri-mag.de/szene/fuer-30-prozent-frauen-auf-hawaii-ironman-verpasst-slotvergabe-ein-update/

Das Ganze wird auch rückwirkend auf alle 2026 Quali Rennen angewendet

Klugschnacker
14.11.2025, 19:02
Es gibt also bei jedem Rennen zwei Performance Pools. Nämlich je einen für Frauen und einen für Männer. Bisher hatte es nur einen gemeinsamen Performance Pool gegeben.

Außerdem werden die Age Graded Results der Frauen nun nach neuen Altersfaktoren berechnet. Hier am Beispiel einer Athletin in der W45 mit einer Finisherzeit von 11:00 Stunden:

W45
11:00 Std reale Zeit
09:21 Std bisherige Age Graded Time
10:25 Std neue Age Graded Time

Das neue System scheint den Frauen, die üblicherweise 10-20% des Starterfeldes stellen, 30% der Hawaii-Slots zukommen zu lassen. Für die Männer stehen dadurch weniger Slots zur Verfügung, als es ihrem Anteil am Teilnehmerfeld entspricht.

Obwohl das neue System ab sofort gilt, findet man Stand heute in der Ironman-App nur Age Graded Results nach dem alten Schema. Sobald neue Results veröffentlicht sind, kann ich unseren Rechner daran anpassen.

iChris
14.11.2025, 20:55
Es gibt also bei jedem Rennen zwei Performance Pools. Nämlich je einen für Frauen und einen für Männer. Bisher hatte es nur einen gemeinsamen Performance Pool gegeben.

Außerdem werden die Age Graded Results der Frauen nun nach neuen Altersfaktoren berechnet. Hier am Beispiel einer Athletin in der W45 mit einer Finisherzeit von 11:00 Stunden:

W45
11:00 Std reale Zeit
09:21 Std bisherige Age Graded Time
10:25 Std neue Age Graded Time

Das neue System scheint den Frauen, die üblicherweise 10-20% des Starterfeldes stellen, 30% der Hawaii-Slots zukommen zu lassen. Für die Männer stehen dadurch weniger Slots zur Verfügung, als es ihrem Anteil am Teilnehmerfeld entspricht.

Obwohl das neue System ab sofort gilt, findet man Stand heute in der Ironman-App nur Age Graded Results nach dem alten Schema. Sobald neue Results veröffentlicht sind, kann ich unseren Rechner daran anpassen.


Glaube nicht, dass sie die Results anpassen werden. Dann müssten sie ja zwei Listen pflegen, da "fälschlich qualifizierte" ihre Slots nicht zurück geben müssen.

Würde mich mal interessieren ob die Initiative von Mark Allen in dem Ganzen eine Rolle gespielt hat und wann der nächste das System geändert haben möchte.
Wie erklärt man eigentlich einem, der mit Ironman nichts am Hut hat, wie das mit der Quali funktioniert ohne, dass er gelangweilt abwinkt :Gruebeln:

Klugschnacker
14.11.2025, 21:05
Glaube nicht, dass sie die Results anpassen werden. Dann müssten sie ja zwei Listen pflegen, da "fälschlich qualifizierte" ihre Slots nicht zurück geben müssen.

Das geht doch gar nicht anders als mit zwei Listen

- Age Graded Results Männer
- Age Graded Results Frauen

Eine Frau, die über das AK-Podium direkt qualifiziert war und ihren Slot nicht annimmt, reicht ihren Slot in den weiblichen Performance Pool weiter.

Dafür muss es eine eigene, rein weibliche Rangliste mit den Age Graded Results der Frauen geben.

Umgekehrt werden die Frauen aus der bisherigen "mixed"-Liste gestrichen, sodass eine rein männliche Liste entsteht.

:8/

iChris
14.11.2025, 21:10
Das geht doch gar nicht anders als mit zwei Listen

- Age Graded Results Männer
- Age Graded Results Frauen

Eine Frau, die über das AK-Podium direkt qualifiziert war und ihren Slot nicht annimmt, reicht ihren Slot in den weiblichen Performance Pool weiter.

Dafür muss es eine eigene, rein weibliche Rangliste mit den Age Graded Results der Frauen geben.

Umgekehrt werden die Frauen aus der bisherigen "mixed"-Liste gestrichen, sodass eine rein männliche Liste entsteht.

:8/

Da hab ich mich vielleicht nicht deutlich ausgedrückt. Ich meinte mit zwei Listen:

1. qualifiziert nach Version 1
2. qualifiziert nach Version 2

klar und bei Version 2 dann auch nochmal m/w.

sabine-g
15.11.2025, 02:00
Was ein Quark und Theater.

Rälph
15.11.2025, 08:26
Damit bewegt sich das System wieder ein bisschen in die Richtung, aus der es herkam, oder?

Klugschnacker
15.11.2025, 09:37
Was ein Quark und Theater.

Was ich nicht verstehe: Die weiblichen Teilnehmerinnen waren bereits mit dem bisherigen System bei der Slotvergabe gegenüber den Männern überrepräsentiert: Sie erhielten weit mehr Slots, als es ihrem prozentualen Anteil am Teilnehmerfeld entsprach.

Dies ergab sich dadurch, dass ein großer Teil der Slots über die AK-Siege vergeben wurde. Das sind bei Männern und Frauen ungefähr gleich viele Slots, da es gleich viele Altersklassen m/w gibt. Frauen stellen aber im globalen Durchschnitt nur rund 15% des Starterfelds, während die Männer 85% stellen. Frauen sind daher bei der Slotvergabe über die AK-Siege um mehr als das Fünffache überrepräsentiert.

Beim zweiten Schritt der Slotvergabe, über den Performance Pool, holen anschließend die Männer die Mehrzahl der Slots, da sie hier die Mehrheit und die größere Leistungsdichte stellen. Das ist genau das, wofür der Performance Pool gedacht ist: Die Leistungsdichte über alle Altersklassen und Geschlechter zu berücksichtigen und die Besten nach Kona zu schicken.

Beim jetzt aktualisierten System bekommen die Frauen:


Die Slots aus den AK-Siegen. Hier sind die Frauen gegenüber den Männern weit überrepräsentiert.
Die Slots aus einem eigenen, rein weiblichen Performance Pool. Die Anzahl dieser Slots repräsentiert das Geschlechterverhältnis (zB. 15%/85%).


Bei dieser Vergabe sind die Frauen im Vorteil, die Männer im Nachteil. Je weniger Slots es gibt, desto stärker ist der Effekt, weil dann die Vergabe der Slots über die AK-Siege deutlich überwiegt gegenüber den verbleibenden Slots in den Performance Pools.

Frau Müller
15.11.2025, 13:14
Fairer in Bezug auf sportliche Gleichbehandlung wird die Slotverteilung sicherlich mit der neuen Regelung nicht. Interessanterweise nehmen Frauen ihre Slots auch noch weniger an als Männer. Gründe sind spekulativ.

In Summe halte ich die neuen Regeln dennoch für einen guten Kompromiss. Mit dem Ziel, bei dem wichtigsten Rennen des Jahres eine relevante Anzahl an Frauen am Start zu sehen. Als Motivation, für den Spirit und auch als gesellschaftliche Botschaft.

Ich bin fein damit. Allerdings auch ohne Intention, auf Hawaii zu starten. :)

Bety
15.11.2025, 13:58
Die weiblichen Teilnehmerinnen waren bereits mit dem bisherigen System bei der Slotvergabe gegenüber den Männern überrepräsentiert: Sie erhielten weit mehr Slots, als es ihrem prozentualen Anteil am Teilnehmerfeld entsprach.


Wenn ich den Frauensport fordern und voran bringen möchte, dann ist das sicherlich ein guter Weg evtl. mehr Frauen zu motivieren.

Möchte ich sicherstellen, dass nur die besten Sportler da sind, dann sollte ich konsequenterweise die AKs komplett abschaffen.

Ich persönlich habe kein Interesse nach Hawaii zu gehen finde die Regel trotzdem gut. Frauen bekommen zwar mehr Starplätze sind aber immer noch unterrepräsentiert.

Dosenwurst
15.11.2025, 14:40
Interessanterweise nehmen Frauen ihre Slots auch noch weniger an als Männer. Gründe sind spekulativ.
Ironmans Annahme (IM-Mail von gestern):
A higher percentage of women than men are declining slots, often due to wanting more time to make a decision or balancing family or professional commitments.

Dosenwurst
15.11.2025, 14:45
Wenn ich den Frauensport fordern und voran bringen möchte, dann ist das sicherlich ein guter Weg evtl. mehr Frauen zu motivieren.
Das sagt Ironman dazu (Mail von gestern)
The distribution of slots between men and women is not where we expected it to be based on our testing of the new system using historical data. So far, women make up ~16% of finishers and have earned ~24% of the total slots, which is higher than proportional but still below our 30-35% projection.

sabine-g
15.11.2025, 15:45
Man will mehr Frauen im Rennen haben.
Die Frauen wollen aber nicht.
In Gesprächen habe ich gehört, dass auf ihre Slots erkämpfen wollen und nicht geschenkt.
Was soll das also?

welfe
15.11.2025, 17:15
Man will mehr Frauen im Rennen haben.
Die Frauen wollen aber nicht.
In Gesprächen habe ich gehört, dass auf ihre Slots erkämpfen wollen und nicht geschenkt.
Was soll das also?

"Erkämpfen" wollen ist das eine, gegen Männer das andere.

Ich verstehe die Logik nicht. Wenn Frauen auf ihre Spots verzichten (und da gibt es ebensoviele gute Gründe wie bei den Männern, plus die frauenspezifischen), sollte der Slot auch in den Performance Pool der Frauen gehen. Die Männer hatten doch die Chance in ihren AKs darum zu "kämpfen", wollen sie ihren Platz jetzt von den Frauen geschenkt bekommen, weil es gegen ihr Geschlecht nicht reicht?

sabine-g
15.11.2025, 17:51
Keiner will was geschenkt.
Genau das habe ich auch gemeint:
Die Frauen mit denen ich gesprochen habe, möchten nichts geschenkt, sondern zu den gleichen Bedingungen zum Slot kommen.

sabine-g
16.11.2025, 17:41
Frank Wechsel hat einen ganz tauglichen Kommentar im TriMag (https://tri-mag.de/szene/auf-der-suche-nach-der-sportlichen-gerechtigkeit-ein-kommentar-zur-neuen-kona-quali/) geschrieben finde ich.

welfe
16.11.2025, 19:54
Keiner will was geschenkt.
Genau das habe ich auch gemeint:
Die Frauen mit denen ich gesprochen habe, möchten nichts geschenkt, sondern zu den gleichen Bedingungen zum Slot kommen.

Die gleichen Bedingungen sind gegeben, wenn Frauen Slots auch bei Frauen bleiben und Männer Slots bei Männern.

Und solange Männer keine Kinder kriegen und bei Haushalt und Kindererziehung "helfen", wenn sie "Zeit haben", gibt es eh keine gleichen Bedingungen.

iChris
16.11.2025, 20:10
Die gleichen Bedingungen sind gegeben, wenn Frauen Slots auch bei Frauen bleiben und Männer Slots bei Männern.

Und solange Männer keine Kinder kriegen und bei Haushalt und Kindererziehung "helfen", wenn sie "Zeit haben", gibt es eh keine gleichen Bedingungen.

Naja deine erste Aussage mag richtig sein, aber dann müssten die Slots auch entsprechend der Teilnehmer Zahl vergeben werden. Und davon kommt man ja jetzt noch weiter weg :Huhu:

Michitri
17.11.2025, 10:14
Fairer in Bezug auf sportliche Gleichbehandlung wird die Slotverteilung sicherlich mit der neuen Regelung nicht. Interessanterweise nehmen Frauen ihre Slots auch noch weniger an als Männer. Gründe sind spekulativ.

In Summe halte ich die neuen Regeln dennoch für einen guten Kompromiss. Mit dem Ziel, bei dem wichtigsten Rennen des Jahres eine relevante Anzahl an Frauen am Start zu sehen. Als Motivation, für den Spirit und auch als gesellschaftliche Botschaft.

Ich bin fein damit. Allerdings auch ohne Intention, auf Hawaii zu starten. :)

Warum so wenig Frauen auf Hawaii?
Vielleicht weil das Ego nicht so protzig daherkommen muss wie bei uns Männern?
Vielleicht weil das für viele Männer und Frauen, nicht das wichtigste Rennen im Jahr ist?
Vielleicht fühlen die Frauenj sich in den USA nicht so wohl und sind konsequenter als Männer...
Vielleicht haben Frauen nicht so häufig genügend Funds zum Trip nach Hawaii oder möchten das vielleicht lieber an anderer Stelle verwenden?

Klugschnacker
17.11.2025, 10:20
Wenn ich den Frauensport fordern und voran bringen möchte, dann ist das sicherlich ein guter Weg evtl. mehr Frauen zu motivieren.

Mag sein, aber warum sollte man speziell Frauen motivieren? Ebenso sinnvoll erscheint es mir, Männer zu motivieren.

Ich sehe in der westlichen Welt keinerlei geschlechtsspezifische Hindernisse für Frauen, Schwimmen, Radfahren und Laufen zu trainieren und sich bei einem Triathlon anzumelden – zumindest nicht bei Frauen, die potentiell in der Lage sind, mit dem Flugzeug auf eine Pazifikinsel zu fliegen und dort einen Triathlon zu machen.

Offenbar haben sie im Vergleich zu den Männern weniger Lust dazu. Das ist doch völlig in Ordnung.
:Blumen:

Adept
17.11.2025, 10:25
Ich fand die Frage, warum viel weniger Frauen beim Ironman starten, ganz interessant.

Daher habe ich mal ChatGPT gefragt. Und damit nicht jeder so einen großen CO2-Fussabdruck erzeugt, hier das durchaus interessante Ergebnis:

https://chatgpt.com/s/t_691adb5709ac8191aad59be391b4632c

Kurzfassung:

Zeitfaktor: Frauen haben im Durchschnitt weniger Freizeit wegen größerer Care-Arbeit.
Sicherheitsgefühl: Mehr Bedenken bei langen Solo-Trainingseinheiten (v. a. Radfahren & Laufen).
Strukturelle Barrieren: Sporthistorisch später eingestiegen, weniger Vorbilder & weniger Förderung.
Kosten & Zugang: Hohe Ausrüstungskosten + höhere Selbstzweifel hemmen eher Frauen als Männer.
Event-Strukturen: Lange Zeit weniger Startplätze und geringere Sichtbarkeit für Frauen

Miss Mika
17.11.2025, 11:32
Mir gefällt das neue Qualifikationssystem und die leichte Bevorzugung von Frauen ehrlich gesagt gut. :)

Bis vor ein paar Jahren war es wirklich extrem schwer, sich zu qualifizieren, da es häufig nur einen Slot pro AK gab. Ich wurde 2019 mal 10. Frau Gesamt (reines AK-Rennen) und bekam keinen Slot, weil ich in meiner AK 5te wurde. Natürlich ist es auch für die Männer immer schwer gewesen und ist es noch. Es gab zwar mehr Slots aber gleichzeitig auch mehr Starter. Dennoch war es - so empfinde ich es - für uns Frauen noch einen Tick schwerer, da es quasi nie einen Roll-Down gab. War man nicht Erste, war man meistens raus.

Dann kam die Zeit, in der die Slots an die Frauen sehr großzügig vergeben wurden. Ich gönne jeder Frau ihren Slot und ihren Start auf Hawaii, auch wenn ich persönlich keinen genommen hätte.

Und jetzt finde ich es einen guten Kompromiss. Wenn ich es richtig verstanden habe, bietet man den Frauen anstelle eines ca. 16% Anteils, 25% der Plätze an. Man fördert den Frauenanteil aber man "verschenkt" auch nicht allzu viel. Gleichzeitig nimmt man den Männern natürlich ein bisschen was weg aber ich finde es vertretbar. Ich kann mir vorstellen, dass sich viele ambitionierte Frauen davon angesprochen fühlen und sich ein leistungsstarkes Feld für die WM finden wird.

Klugschnacker
17.11.2025, 12:29
Mir gefällt das neue Qualifikationssystem und die leichte Bevorzugung von Frauen ehrlich gesagt gut. :)

Bis vor ein paar Jahren war es wirklich extrem schwer, sich zu qualifizieren, da es häufig nur einen Slot pro AK gab.

Bei manchen AKs gab es zwei Slots. Setzt man 12 AKs voraus, ergaben sich damit ungefähr auf 16 Slots für die Damen. Dabei hätten dann 4 AKs bei den Damen zwei Slots zur Verfügung.

Diese Zahl an Frauen-Slots entspricht erst ab einer Gesamtmenge von 106 Slots dem tatsächlichen Frauenanteil bei Ironman-Rennen von rund 15%.

Macht man die gleiche Rechnung mit nur 12 Frauen-Slots, also strikt nur einem Slot pro Altersklasse, braucht es insgesamt mindestens 80 Slots, damit eine gerechte Verteilung der Slots zwischen Männern und Frauen erreicht ist.

Das bedeutet, dass die gefühlte Benachteiligung der Frauen in den meisten Fällen de facto eine Bevorteilung war. Sie nahmen stets mehr Slots mit, als anteilig Teilnehmerinnen in den Rennen waren. Oder habe ich mich verrechnet?
:Blumen:

16 Frauen-Slots / 0.15 Frauenanteil ergibt 106 Slots gesamt.
12 Frauen-Slots / 0.15 Frauenanteil ergibt 80 Slots gesamt.

Bety
17.11.2025, 13:48
Mag sein, aber warum sollte man speziell Frauen motivieren? Ebenso sinnvoll erscheint es mir, Männer zu motivieren.


Mir scheint es gibt genug motivierte Männer. Wenn man bei 16% Teilnehmer von 50% der Bevölkerung keinen Bedarf sieht hier etwas zu unternehmen dann halte ich weitere Diskussionen für sinnlos.
Achtung Ironie: nicht dass noch mehr Frauen drauf kommen Triathlon zu machen und dann in einer Partnerschaft mehr Zeit für Training, mehr Geld für Zubehör,... einfordern - wehret den Anfängen. Schlimm genug wenn schon Frauen in Wirtschaft und Politik gefordert werden.

Miss Mika
17.11.2025, 14:02
Oder habe ich mich verrechnet?
:Blumen:

Nein, ich habe es auf Herz und Nieren geprüft und keinen Fehler finden können. :Blumen:

Ansonsten sind wir uns glaube ich einig, dass es für Frauen wie auch Männer schwer war, sich zu qualifizieren. Und jetzt wird es für uns Frauen ein bisschen leichter aber noch immer nicht einfach, und für euch wird es nochmal ein bisschen schwieriger.

Ist das rein rational und objektiv betrachtet fair? Eigentlich nicht.

Motiviert es uns Frauen und bringt es mehr Frauen zur WM: ich glaube schon.
Deshalb finde ich es gut. :liebe053:

tridinski
17.11.2025, 14:19
Der Ansatz, Vergleichbarkeit über Geschlecht und Alter hinweg herzustellen, ist wie ich finde eine gute Idee.

In der alten Methodik
- gab es ggf. nur einen Slot in einer AK, da waren dann aber zwei Top-AthletInnen am Start und im Ziel aber per Definition konnte nur eine/r einen Slot bekommen
- gab es in einer AK gf. 10 Plätze aber richtig kompetitiv waren vielleicht nur 6 Athleten, die anderen von 7-10 haben aber trotzdem was bekommen (bzw. es rollt sogar noch weiter runter), waren aber ggf. relativ gesehen nicht wirklich besser als andere in anderen AKs wo es nur 1 oder 2 Slots gab.

Das wird durch den einen Pool für alle vermieden. Offen ist natürlich die gerechte Berechnung der Faktoren, damit das 12h-Finish aus der AK W60 mit den 9:00 aus der M25 vergleichbar gemacht werden kann. Der Ansatz über die über 5 Jahre gemittelten Kona-Zeiten der jeweils Top20% klingt erstmal brauchbar.

Da jetzt noch etwas zu justieren finde ich ok und hoffe, dass man das Prinzip grundsätzlich beibehält. Im Moment scheinen weniger Frauen einen Platz zu erhalten, aber wohl weniger weil sie den Platz nicht angeboten bekommen hätten sondern weil sie ihn nicht wollten? Wenn jetzt mehr Frauen gefragt werden und das "ewig weit" runterrollt nur um mehr Frauen nach Hawaii zu bringen, könnte sich das auch als Benachteiligung für die Männer auswirken. zB wenn als Extrembeispiel 15% Frauen teilnehmen sie aber 50% der Slots garantiert bekommen. 15% Frauen nehmen teil und 25% Plätze werden den Frauen angeboten? Klingt eigentlich schon jetzt nach Frauenförderung.

Also, weiter beobachten und ggf. weiteres Finetuning, aber im Prinzip ein attraktiveres Modell als das alte "Anzahl slots proportional zur Anzahl Teilnehmer in der AK" aus meiner Sicht.

sabine-g
17.11.2025, 15:07
Ein Beispiel, dass es auch für Männer nicht leicht ist und nie leicht war:
2018 gab es beim IM Italien 2 Slots für die AK 50-54 der Männer, bei über 300 Teilnehmern.
Es gab einen Slot für die Frauen in der gleichen AK aber nicht mal 10% Teilnehmerinnen.
Wäre man sehr pienzig hätte es überhaupt keinen Slot für die Frauen gegen dürfen.

Klugschnacker
17.11.2025, 15:56
Mir scheint es gibt genug motivierte Männer. Wenn man bei 16% Teilnehmer von 50% der Bevölkerung keinen Bedarf sieht hier etwas zu unternehmen dann halte ich weitere Diskussionen für sinnlos.

Schwungvoll geschrieben! :Blumen:

Ich nehme an, unser gemeinsames Ziel ist, dass Menschen beider Geschlechter die gleichen Chancen haben sollten, zu tun oder zu lassen, was sie wollen.

In diesem Sinne sollte der Zugang zu Triathlonwettkämpfen unabhängig vom Geschlecht für alle gleich möglich sein.

Das ist in der westlichen Welt weitgehend der Fall. Als Frau und als Mann kann man sich im Triathlonverein anmelden, man kann schwimmen, Rad fahren und laufen. Nirgendwo gibt es Triathlonveranstalter, die Frauen von Rennen ausschließen oder auf irgend eine Weise benachteiligen.

Wenn Frauen dann einfach weniger Lust haben als Männer, an Triathlon-Wettkämpfen über die Langdistanz teilzunehmen: Können wir das akzeptieren, oder sollten wir so lange die Männer benachteiligen, bis die Frauen bei der Weltmeisterschaft um das Doppelte überrepräsentiert sind?

Wohlgemerkt: Der Frauenanteil im Triathlon steigt dadurch nicht. Er steigt nur bei der WM durch Benachteiligung der männlichen Teilnehmer. Als die Frauen ihre eigene WM in Nizza und Kona hatten, ist der Frauenanteil im Triathlon dadurch meines Wissens nach nicht gestiegen.

Wenn ich in meinem Fitnessstudio in eine Yoga- oder Zumba-Klasse gehe, bin ich dort unter Umständen der einzige Mann. Sollte ich mehr gefördert werden? Oder kann man akzeptieren, dass die Männer sich lieber nebenan beim Hyrox austoben?

Für mich ist wichtig, dass Männer wie Frauen die gleichen Chancen haben, das zu tun, was sie möchten. Ich kann aber akzeptieren, wenn sie unterschiedliche Dinge tun möchten. Männer und Frauen sollten die gleichen Chancen haben, es nach Hawaii zu schaffen. Eine Bevorzugung der Frauen lehne ich aus denselben Gründen ab, aus denen ich ihre Benachteiligung ablehne.

svenio
17.11.2025, 16:11
Für mich ist wichtig, dass Männer wie Frauen die gleichen Chancen haben, das zu tun, was sie möchten. Ich kann aber akzeptieren, wenn sie unterschiedliche Dinge tun möchten. Männer und Frauen sollten die gleichen Chancen haben, es nach Hawaii zu schaffen. Eine Bevorzugung der Frauen lehne ich aus denselben Gründen ab, aus denen ich ihre Benachteiligung ablehne.


Das mag für Dich wichtig sein, für Ironman scheint wichtiger zu sein, den Anteil der auf Hawaii startenden Frauen auf ca. 30-35% der Teilnehmer zu erhöhen. Man möchte dadurch den (Ironman) Triathlonsport für Frauen attraktiver gestalten und nimmt zur Erreichung dieses Ziels Einbußen bei der Gerechtigkeit in kauf. Warum auch nicht. Auch die Regel, dass jede AK einen Slot erhält, könnte in vielen Konstellationen nicht gerecht sein. Ganz gerecht wäre im Grunde nur eine Verteilung unabhängig von Geschlecht und AK.

sabine-g
17.11.2025, 16:17
Ganz gerecht wäre im Grunde nur eine Verteilung unabhängig von Geschlecht und AK.

Ja. Das hatte IRONMAN ja auch so geregelt, dann aber alles über den Haufen geworfen und sie haben sich das jetzige Regelwerk ausgedacht.

tridinski
17.11.2025, 16:34
Ein Beispiel, dass es auch für Männer nicht leicht ist und nie leicht war:
2018 gab es beim IM Italien 2 Slots für die AK 50-54 der Männer, bei über 300 Teilnehmern.
Es gab einen Slot für die Frauen in der gleichen AK aber nicht mal 10% Teilnehmerinnen.
Wäre man sehr pienzig hätte es überhaupt keinen Slot für die Frauen gegen dürfen.

die alte Slotverteilung "Anzahl Slots pro AK" ging ja nach D'Hont (US/UK: Jefferson, Schweiz: Hagenbach-Bischoff), da ist "kein Slot" nicht vorgesehen.

tridinski
17.11.2025, 16:39
Ganz gerecht wäre im Grunde nur eine Verteilung unabhängig von Geschlecht und AK.

Unabhängig von der AK ist es bei PRO: Wenn Patrick Lange mit 38 schneller ist als Laidlow mit 24 dann ist das so.

M und W in einen Topf = gerecht? Das hingegen wohl kaum.

sabine-g
17.11.2025, 16:40
die alte Slotverteilung "Anzahl Slots pro AK" ging ja nach D'Hont (US/UK: Jefferson, Schweiz: Hagenbach-Bischoff), da ist "kein Slot" nicht vorgesehen.

Anstrengend.
Die Diskussion dreht sich um die Verhältnismäßigkeit.
Rein rechnerisch waren Frauen schon immer bevorteilt.

Ich find aber Rennen ohne Frauen doof.
Deshalb finde ich die erste neue Regelung am besten.
Von mir aus hätte man sie zugunsten der Frauen aufweichen können.

Willow23
17.11.2025, 16:54
Anstrengend.
Die Diskussion dreht sich um die Verhältnismäßigkeit.
Rein rechnerisch waren Frauen schon immer bevorteilt.

Ich find aber Rennen ohne Frauen doof.
Deshalb finde ich die erste neue Regelung am besten.
Von mir aus hätte man sie zugunsten der Frauen aufweichen können.

Spannende Diskussion. D.h. Frauen werden auch bei diversen olympischen Sportarten bevorzugt oder haben es zum Beispiel viel einfacher in der Fußballnationalmannschaft zu spielen? Es spielen ja schliesslich viel weniger Frauen überhaupt Fußball. Diese Gedankengänge liessen sich mit jeder weiteren Sportart durchführen. Warum gibt es bei Schwimmweltmeisterschaften etc. gleich viele Startplätze für 'Männer und Frauen usw...

Kann es vielleicht sogar sein, dass sich insbesondere viele Männer für einen Ironman anmelden, um einfach irgendwie zu finishen und somit fernab von jeglichen Qualizeiten finishen und so die Anzahl der männlichen Starter erhöhen. Melden sich Frauen vielleicht erst an, wenn sie sich wirklich vorberereitet fühlen und füllen so nicht die Startfelder weiter auf?

Ich bin absolut für Gleichberechtigung für Männer und Frauen bei der Quali für Hawaii, aber ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum es gerade bei der Quali für die Ironman WM anders sein sollte als bei allen (?) anderen Sportarten.

qbz
17.11.2025, 17:26
Ich bin absolut für Gleichberechtigung für Männer und Frauen bei der Quali für Hawaii, aber ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum es gerade bei der Quali für die Ironman WM anders sein sollte als bei allen (?) anderen Sportarten.

Weil bei der WM in Kona alle in 1 Rennem starten, bei dem die Startplätze halt begrenzt sind und mehrere Rennen in Kona nicht genehmigt werden.

Dosenwurst
17.11.2025, 17:33
Ganz gerecht wäre im Grunde nur eine Verteilung unabhängig von Geschlecht und AK.
Das ist ja eigentlich genau das, was die neue Regelung versucht zu erreichen...

tridinski
17.11.2025, 17:42
2023-2025 gab es ja keine Konkurrenz um die Startplätze zwischen Männern und Frauen, da sie sich jeweils unabhängig voneinander für Nizza bzw. Kona qualifizieren konnten. Sie hatten also alle die gleichen Chancen, es gab keine Verteilungsschlüssel zwischen M und W, niemand wurde ggü dem anderen Geschlecht benachteiligt.

Folgende Anzahl Athlet*innen haben jeweils gefinished Männer Frauen

..........2023.|...2024.|..2025
Kona......2041.|...2287.|..1673
Nizza.....2022.|...1138.|..2535


Die Aussage dieser Zahlen ist doch: Es liegt nicht an den angebotenen Slots dass weniger Frauen zur WM wollen.
- 2023 hätte man gesagt: Super, funktioniert!
- 2024 und 2025 ergibt sich ein anderes Bild.
- bevor 2026 nur eine dreistellige Anzahl Frauen in Nizza gestartet wäre hat man die Aufteilung Nizza/Kona lieber schnell beendet

Ggf. haben sich viele Frauen die schon immer mal nach Kona wollten in 2023 diesen Traum erfüllt, und der Pool an WM-willigen Damen war danach einfach kleiner?

svenio
17.11.2025, 17:47
Das ist ja eigentlich genau das, was die neue Regelung versucht zu erreichen...

Ich denke, die neue Regelung will jeden AK Gewinner mit einem Platz belohnen, unabhängig davon, ob ihm einer ob seines age graded results zusteht oder nicht. Und sie will Frauen mit besseren Quali Chancen versorgen.

Die neue Regelung ist ein Kompromiss zwischen der alten Geschlecht/Agegroup bezogenen Verteilung auf Basis des Verhältnisses und einer reinen Verteilung nach agr.

Willow23
17.11.2025, 17:51
Weil bei der WM in Kona alle in 1 Rennem starten, bei dem die Startplätze halt begrenzt sind und mehrere Rennen in Kona nicht genehmigt werden.

Als es in Kona zwei Rennen gab und bei der Aufteilung für Nizza/Hawaii wurde sich auch beschwert, dass es ungerecht ist und Frauen es sooo einfach haben, sich zu qualifizieren.
Warum wird sich darüber nur bei der Triathlon Langdistanz beschwert, nicht aber bei Olympia, WMs, EMs in anderen Sportarten?

Frau Müller
17.11.2025, 18:08
Als es in Kona zwei Rennen gab und bei der Aufteilung für Nizza/Hawaii wurde sich auch beschwert, dass es ungerecht ist und Frauen es sooo einfach haben, sich zu qualifizieren.
Warum wird sich darüber nur bei der Triathlon Langdistanz beschwert, nicht aber bei Olympia, WMs, EMs in anderen Sportarten?

Ich sag mal so: die hier geführte Diskussion um Gleichbehandlung im Triathlon ist vermutlich eine der am wenigsten ausufernden. Beispiele gefällig?

In der Leichtathletik gibt es beispielsweise den Zehn- und den Siebenkampf. Oder auch Frauen laufen 100m Hürden, Männer 110.

Die olympischen Spiele 2024 waren die Ersten mit Geschlechterparität.

Das Gender Pay Gap in vielen Sportarten, v. a. im Fußball. (hier ist Triathlon übrigens viel weiter.)

Im Schießen wird nach Geschlechtern getrennt. Obwohl es ein Präzisionssport ist und Männer keinen physischen Vorteil haben. Im Pferdesport ist das anders.

Im Basketball nutzen Frauen kleinere Bälle.

Die nordischen Kombiniererinnen dürfen im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen nicht zu den olympischen Spielen.

Nur 13 % der Trainer:innen bei den olympischen Spielen in Paris waren weibliche Coaches.

...

longtrousers
17.11.2025, 18:08
Ich bin absolut für Gleichberechtigung für Männer und Frauen bei der Quali für Hawaii, aber ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum es gerade bei der Quali für die Ironman WM anders sein sollte als bei allen (?) anderen Sportarten.

Es ist bei der Ironman WM genau gleich wie bei anderen Sportarten. Es gibt genau soviele Profi Frauen ala Profi Männer.

trithos
17.11.2025, 18:56
Ich sag mal so: die hier geführte Diskussion um Gleichbehandlung im Triathlon ...

Ich empfinde die Diskussion hier eigentlich nicht als Diskussion um Gleichbehandlung, sondern um geplante Ungleichbehandlung mit dem Ziel, eine gesellschaftliche Ungerechtigkeit gegenüber Frauen (Care-Arbeit, Pay-Gap, ...), durch eine sportliche Ungerechtigkeit gegenüber Männern (70-Prozent Maximalquote für Kona-Quali) auszugleichen. Ob zwei Ungerechtigkeiten die Welt insgesamt gerechter machen, will ich nicht beurteilen.

Was ich aber tatsächlich schade finde, ist, dass das neue System aus meiner Sicht auf halbem Weg stehen bleibt. Wenn ich "Gerechtigkeit" bei den Qualifikationschancen herstellen will und dafür Age-Graded Ergebnisse heranziehe, warum rechne ich dann weiter in Altersklassen? Da wäre es doch viel logischer, jeden Jahrgang einzeln zu bewerten. Gerade in den älteren Altersklassen sind doch die jeweils jüngsten Jahrgänge gegenüber den älteren deutlich (und statistisch belegt) im Vorteil. Da schert aber Ironman weiter 5-Jahres-Kohorten über einen Kamm, ähh ... über einen Faktor ;) ).

Und wenn ich mir noch eine wirklich ganz persönliche Schlussbemerkung erlauben darf (und ich weiß natürlich, dass man das auch ganz anders sehen kann): Der Wettkampfcharakter eines Ironman wird durch das neue System weiter geschwächt. Bisher konnte man (wenn man einen "Spotter" hatte) wirklich um einen Kona-Slot "racen". Man wusste, welchen Platz in der AK man für die Quali braucht und konnte (wenn man noch konnte :) ) eventuell noch reagieren und noch ein bisschen mehr aus sich herauszuholen versuchen, wenn es knapp geworden ist.

Schon der Rolling-Start war übrigens aus meiner Sicht ein großer Schritt weg von einem "echten" Wettkampf. Wer als erster im Ziel ist, sollte gewonnen haben. Aber wenigstens konnte man noch halbwegs abschätzen, ob man auf dem Weg zu einem Slot ist. Jetzt macht jeder seinen eigenen Sporttag und am Schluss kommt dann die große Überraschung ...

Dragonfly
17.11.2025, 19:20
Das Thema Slotvergabe wird auch bei uns Frauen viel diskutiert – und immer wieder taucht das Wort Gleichberechtigung auf. Wenn man das Bild jedoch ein bisschen vergrößert, bekommt Gleichberechtigung auch einen anderen Point of view.

Es wurde in einen Kommentar schon Chatgpt gefragt, woran das liegt, möchte aber hier nochmal den ein oder anderen Punkt ausführen, weil auch an anderer Stelle die Bemerkung kam, dass in der westlichen Welt keinerlei geschlechtsspezifische Hindernisse für Frauen bestünden, Schwimmen, Radfahren und Laufen zu trainieren und sich bei einem Triathlon anzumelden.

In vielen Familien z.B. erlebe ich, dass Männer ihren Sport deutlich freier ausüben können, weil ihre Partnerinnen ihnen den Rücken frei halten. Umgekehrt ist das eher selten. Das bedeutet schlicht: Wenn eine Frau sich für Familie entscheidet, ist es sehr viel schwieriger, gleichzeitig den Zugang zum leistungsorientierten Sport zu behalten. Es gibt Paare, bei denen es gelingt, dass beide Sport und Familie gleichberechtigt leben – aber das ist (noch) nicht die Regel.

Ein weiterer Punkt ist die gesellschaftliche Bewertung: Männer erhalten oft Bewunderung und Anerkennung dafür, wenn sie Sport auf Langdistanzniveau betreiben. Bei Frauen hingegen kann es passieren, dass mitschwingt, der Sport sei egoistisch oder gehe zulasten von Familie.

Viele Frauen müssen ihr Training anders organisieren. Einige meiner sportlichen Freundinnen überlegen sehr genau, ob sie ihre Laufeinheit abends nach der Arbeit in der Dunkelheit machen wollen – aus Sorge vor Übergriffen oder unangenehmen Situationen. Und leider haben manche solche Situationen auch schon erlebt.

Und da gibt’s einfach noch viele andere Punkte, die man aufzählen kann. Deshalb kann ich dem was abgewinnen, dass Ironman versucht, für Frauen den Sport noch attraktiver zu machen. Dadurch werden Diskussionen ausgelöst, die dazu beitragen, dem ganzen einen neuen Anstrich zu geben.

qbz
17.11.2025, 20:10
Es gibt halt IMHO einfach Sportarten, die bei den Geschlechtern untschiedlich beliebt sind, was sich auch nicht so schnell verändern wird. Vor allem die Beliebtheitsdifferenz des Radrennfahrens zwischen den Geschlechtern wirkt sich halt auf den Triathlon aus. Müsste man statt Radrennfahren eine Tanzkür mit Ringen, Bällen und Bändern zwischen T1 und T2 absolvieren oder eine Strecke auf einem Pferd zurücklegen, wäre es etwas anders. :)

iChris
18.11.2025, 07:40
Das ist ja eigentlich genau das, was die neue Regelung versucht zu erreichen...

Nö gerade die neue Regelung tut das ja nicht mehr, weil man den Damenanteil erhöhen möchte :Huhu:

Als es in Kona zwei Rennen gab und bei der Aufteilung für Nizza/Hawaii wurde sich auch beschwert, dass es ungerecht ist und Frauen es sooo einfach haben, sich zu qualifizieren.
Warum wird sich darüber nur bei der Triathlon Langdistanz beschwert, nicht aber bei Olympia, WMs, EMs in anderen Sportarten?

In Sachen beschweren hab ich aber gerade bei den Kombiniererinnen so einiges gehört :Cheese:

tridinski
18.11.2025, 10:21
Ich empfinde die Diskussion hier eigentlich nicht als Diskussion um Gleichbehandlung, sondern um geplante Ungleichbehandlung mit dem Ziel, eine gesellschaftliche Ungerechtigkeit gegenüber Frauen (Care-Arbeit, Pay-Gap, ...), durch eine sportliche Ungerechtigkeit gegenüber Männern (70-Prozent Maximalquote für Kona-Quali) auszugleichen. Ob zwei Ungerechtigkeiten die Welt insgesamt gerechter machen, will ich nicht beurteilen.


Gut auf den Punkt gebracht. Dass es nicht in erster Linie an den angebotenen Slots liegt zeigen ja auch die Anmeldezahlen insb. 2025, da sind im Vergleich zu den Männern in Kona 2024 circa 600 Plätze frei geblieben auf dem Pier, um die es keine Konkurrenz zwischen M und W gab, es gab einfach nicht genug Frauen die wollten bzw. aus Gründen ausserhalb des Sports nicht konnten.



Folgende Anzahl Athlet*innen haben jeweils gefinished Männer Frauen

..........2023.|...2024.|..2025
Kona......2041.|...2287.|..1673
Nizza.....2022.|...1138.|..2535

Dosenwurst
18.11.2025, 13:14
Nö gerade die neue Regelung tut das ja nicht mehr, weil man den Damenanteil erhöhen möchte :Huhu:
Also vor allem bei der "alten" neue Regelung (mit einem performance pool statt zwei separaten für M/W) war es wohl schon der Grundgedanke, Gerechtigkeit über AKs und M/W hinweg zu erreichen - ob es gelingt steht auf einem anderen Blatt. Es wird durchkreuzt von der Strategie/dem Wunsch von IM, einen Frauenanteil von 30% zu erreichen.

Helmut S
18.11.2025, 14:26
von der Strategie/dem Wunsch von IM, einen Frauenanteil von 30% zu erreichen.

Ich habe mich gefragt, wo denn der Wert herkommt? M.E. ist der willkürlich gewählt. Anyways ... mal ein anderer Aspekt:

Ich habe ehrlich gesagt den Eindruck, dass es auch um bessere Erschließung der Zielgruppe Frauen geht, zunächst natürlich für die Qualifier Rennen. Das man an der Stelle als IRONMAN mit dem größten Pfund, das man hat, wuchert, nämlich den Kona Slots, ist klar.

Frauensport im Allgemeinen wächst extrem schnell in Umsatz und Wertschöpfung, die Fans als Zielgruppe von Frauensport sind marketingtechnisch interessant weil oft kaufkräftig (im Triathlon wahrscheinlich sowieso). Und: In der einen einen anderen Publikation zum Thema Marketing konnte ich in der Vergangenheit lesen, dass Frauen bei Sportveranstaltungen eine etwas höhere Umwegrendite generieren als Männer.

Kurz: Frauensport ist ein Wachstumsmarkt, der Stakholdern in kurzer Zeit hohe Renditen bzw. andere Vorteile verspricht. Wenn du einen Teil dieses Kuchen abhaben möchtest, versuchst du Frauen in dein Sportbusiness zu bringen. Wenn sich so ne Strategie auch noch irgendwie mit Gendergerechtigkeit koppeln/verkaufen lässt ... prima!

:Blumen:

iChris
18.11.2025, 14:36
Kurz: Frauensport ist ein Wachstumsmarkt, der Stakholdern in kurzer Zeit hohe Renditen bzw. andere Vorteile verspricht. Wenn du einen Teil dieses Kuchen abhaben möchtest, versuchst du Frauen in dein Sportbusiness zu bringen. Wenn sich so ne Strategie auch noch irgendwie mit Gendergerechtigkeit koppeln/verkaufen lässt ... prima!

:Blumen:

Ich finde die Quelle nicht mehr, aber wir hatten es hier in einem artverwandten Threat schon mal. Im Triathlon, gerade auf den längeren Distanzen ist es eben nicht so das große Wachstum. :Huhu:

Helmut S
18.11.2025, 16:49
Ich finde die Quelle nicht mehr, aber wir hatten es hier in einem artverwandten Threat schon mal. Im Triathlon, gerade auf den längeren Distanzen ist es eben nicht so das große Wachstum. :Huhu:

Naja ... Frauensport kann ein Wachstumsmarkt auch im MD/LD Triathlon sein und gleichzeitig kann im Triathlon auf den langen Distanzen der Frauenanteil nicht wachsen.
Nur weil man in einer Zielgruppe kein/nur geringes Geschäft macht, heißt das noch lange nicht, dass es bei ggf. leicht verändertem Angebot / Marketing nicht auch einen Markt in der Zielgruppe gibt. Das ist der Unterschied zwischen marktpotential und realisiertem Marktanteil.

Zumindest wäre es meiner Meinung nach schon recht ungewöhnlich, wenn ein Thema wie Frauensport so extrem wächst und ausgerechnet im MD/LD Triathlon nicht oder gar nach tridinskis Tabelle abnimmt.

Ich glaube jedenfalls eher daran, dass IRONMAN Informationen darüber hat, dass es in der Zielgruppe Frauen Marktchancen gibt und das deshalb gemacht wird, als daran, dass Scott DeRue, ein Business Guy, und sein Team angetreten sind, um die Welt zu verbessern.

:Blumen:

iChris
18.11.2025, 19:27
Naja ... Frauensport kann ein Wachstumsmarkt auch im MD/LD Triathlon sein und gleichzeitig kann im Triathlon auf den langen Distanzen der Frauenanteil nicht wachsen.
Nur weil man in einer Zielgruppe kein/nur geringes Geschäft macht, heißt das noch lange nicht, dass es bei ggf. leicht verändertem Angebot / Marketing nicht auch einen Markt in der Zielgruppe gibt. Das ist der Unterschied zwischen marktpotential und realisiertem Marktanteil.

Zumindest wäre es meiner Meinung nach schon recht ungewöhnlich, wenn ein Thema wie Frauensport so extrem wächst und ausgerechnet im MD/LD Triathlon nicht oder gar nach tridinskis Tabelle abnimmt.

Ich glaube jedenfalls eher daran, dass IRONMAN Informationen darüber hat, dass es in der Zielgruppe Frauen Marktchancen gibt und das deshalb gemacht wird, als daran, dass Scott DeRue, ein Business Guy, und sein Team angetreten sind, um die Welt zu verbessern.

:Blumen:

Und wie erklärst du dir dann die Zahlen die Tridinski hier mehrfach erwähnt hat?

sabine-g
18.11.2025, 21:05
Es ist nicht Aufgabe von IM dafür zu sorgen dass sich mehr Mädels anmelden.
Die Rahmenbedingungen für Mädels im privaten und beruflichen Umfeld kann IM auch nicht verändern.
Das müssen andere regeln.

handbremse
19.11.2025, 09:21
Gute Erklärung wie ich finde zum neuen Qualimodus im Carbon und Laktat Podcast.

Rälph
19.11.2025, 11:13
In vielen Familien z.B. erlebe ich, dass Männer ihren Sport deutlich freier ausüben können, weil ihre Partnerinnen ihnen den Rücken frei halten. Umgekehrt ist das eher selten. Das bedeutet schlicht: Wenn eine Frau sich für Familie entscheidet, ist es sehr viel schwieriger, gleichzeitig den Zugang zum leistungsorientierten Sport zu behalten. Es gibt Paare, bei denen es gelingt, dass beide Sport und Familie gleichberechtigt leben – aber das ist (noch) nicht die Regel.

Ein weiterer Punkt ist die gesellschaftliche Bewertung: Männer erhalten oft Bewunderung und Anerkennung dafür, wenn sie Sport auf Langdistanzniveau betreiben. Bei Frauen hingegen kann es passieren, dass mitschwingt, der Sport sei egoistisch oder gehe zulasten von Familie.

Viele Frauen müssen ihr Training anders organisieren. Einige meiner sportlichen Freundinnen überlegen sehr genau, ob sie ihre Laufeinheit abends nach der Arbeit in der Dunkelheit machen wollen – aus Sorge vor Übergriffen oder unangenehmen Situationen. Und leider haben manche solche Situationen auch schon erlebt.

Guter Post!:Blumen:

Helmut S
19.11.2025, 16:24
Und wie erklärst du dir dann die Zahlen die Tridinski hier mehrfach erwähnt hat?

Ich habe ja schon angedeutet, dass ich skeptisch bin. Zunächst sind mir das zu wenig Daten um daraus mit holzhackerischer Sicherheit irgendwelche Schlüsse zu ziehen. Außerdem war da ja auch die "Intervention" von IRONMAN drin, die WM zu teilen. Würdest du dir zutrauen das in der Beurteilung auseinander zu dividieren?

Ich finde, man sollte durchaus berücksichtigen, dass sich die Leute bei IRONMAN etwas dazu überlegt haben und keine Deppen sind. Manchmal gehen Dinge, die man sich überlegt und umsetzt auch schief. Wo Chancen sind, da sind auch Risiken. Nicht immer klappt alles wie gewünscht. Weiter, das diese Leute bestimmt mehr Informationen über ihr Geschäft verfügen als wir und deshalb ggf. auch andere Schlüsse ziehen oder andere Maßnahmen als gut oder zumindest "versuchenswert" einstufen.

Was hältst du denn für realistischer: 1) Das IM mit der neuen Regel dafür sorgen möchte das etwas mehr Gleichberechtigung in die Triathlonwelt kommt oder 2) Das ihr Geschäft wächst?

:Blumen:

tridinski
19.11.2025, 16:58
Ich habe ja schon angedeutet, dass ich skeptisch bin. Zunächst sind mir das zu wenig Daten um daraus mit holzhackerischer Sicherheit irgendwelche Schlüsse zu ziehen.

Mehr Daten wo nachweislich die Damen in keinerlei Männerkonkurrenz um die Konaslots standen gibts halt nicht. Von daher kannst du die zu Rate ziehen oder es lassen, ich finde es aber besser auch diesen Aspekt einfliessen zu lassen.

Für Nizza kann man auf Basis dieses Datensatzes jedenfalls sagen: gar kein BusinessCase für die AK-Frauen, für die AK-Männer kein wirklich guter. Bei Profis M/W jeweils tolle Rennen.

Bin gespannt ob die Anpassung sprich Erhöhung der Anzahl Slots für Frauen für mehr Annahmen selbiger sorgt und wenn ja, wie weit das runterrollt. Wenn sie die Slots zwar loswerden aber erst nach langem Rolldown bzw. sogar Frage in den Raum "noch jemand da ...?" wäre das kein dauerhaft tragfähiges Ergebnis.

sabine-g
19.11.2025, 20:32
Die Anpassung der Regelung nach ein paar Wochen finde ich total überhastet.
Man weiß ja gar nicht ob sie funktioniert hätte.

steinhardtass
19.11.2025, 20:57
Das Thema ist generell sehr interessant :liebe053: und hat seine Berechtigung,:Blumen:

aber in diesem Forum geht es um den Rechner für die Hawaii Quali. :Huhu: Warum macht ihr nicht ein neues Forum auf?;)

steinhardtass
19.11.2025, 21:14
ich nutze selbstverständlich auch Arnes neuen Hawaii-Quali-Rechner und finde ihn wirklich stark. Jetzt bin ich auf einen anderen Rechner (https://itskonatime.com/?ageGroup=M40-44) gestoßen – und beim Vergleich fallen mir einige deutliche Differenzen auf.

Was mich irritiert:
Der alternative Rechner (https://itskonatime.com/?ageGroup=M40-44) zieht teilweise alte Rennen zur Prognose heran und rechnet sie in die Zukunft. Gerade bei Rennen, die bereits unter dem neuen Modus gelaufen sind, kommen dort aber trotzdem andere Ergebnisse raus als bei Arne.

Kennt jemand das Tool und kann erklären, woher die Unterschiede kommen?
Finde die Abweichungen gerade schwer nachvollziehbar.