Günsch7
10.09.2025, 12:34
Hab gerade gesehen, der wunderschöne 70.3 Ironman in Knokke-Heist hat noch kein eigenen Beitrag.
Damit ich nicht immer in meinem Begrüßungsbeitrag weiterschreiben muss, erlaube ich mir einen neuen Faden zu eröffnen.
Es ging nun schon zum dritten Mal nach Knokke, Ort meiner Jugend und Quelle wenn ich Abschalten möchte.
Die erste Teilnahme war 2023 zum 51.5 und letztes Jahr dann meine erste MD.
Dieses Jahr wollte ich eigentlich die 6 Stunden Marke angreifen und um es vorwegzunehmen, daran bin ich gescheitert und dennoch völlig zufrieden nach Hause gefahren.
Warum und weshalb folgt nun..
Mein einziger anderer Start erfolgte in 2025 beim Indeland Triathlon und der Endete vorzeitig im Krankenwagen.
Die Vorbereitung für Knokke lief sehr gut und ich bin mit der Familie am Freitag entspannt angreist, konnte die Startunterlagen abholen und am Strand den Sonnenuntergang genießen.
Samstag nach einer kurzen Laufeinheit, das Rad in T1 abgegeben und mit dem Shuttlebus zurück.
Sonntagmorgen dann den gleichen Shuttlebus genommen und gemerkt, viel zu früh vor Ort gewesen. Beim nächsten Mal, reichen mir 30minuten vor offiziellem Start in die Wechselzone zu kommen.
Beim Rolling Start dauert es fast 45min bis man ins Wasser springt.
Also nun zum Rennen..
4...3...2...1 los gehts! Der Sprung ins Wasser und anstatt ins Kraulen zu wechseln. Schockstarre und Atemnot, dass hatte ich am Anfang meiner Triathlonsreise und eigentlich ganz gut in den Griff bekommen. Aber da war Sie wieder die Panik.
Erster Gedanke ich schwimm zum Rand nehme mir ein Taxi und bin weg. Aber das war keine Option, also versucht mit Hundebrustschwimmen irgendwie Meter zu machen.
Das hat mehr schlecht als recht geklappt, aber immerhin kam ich vorwärts.
Nur zur Einordnung für 400m habe ich 15min gebraucht.
Das Gute, ich begann mich ans Wasser zu gewöhnen und wechselte ins Kraulen. Hab dann angefangen die Züge zu zählen und mich zu steigern. Dadurch bin ich in meinen Rhythmus gekommen und endlich ging es.
Klar die Zeit war hinüber, aber im Wasser war ich schon Stolz auf mich, die Situation gemeistert zu haben und dann zügig die restliche Strecke zu erledigen und dabei noch ein paar andere Schwimmer zu überholen.
Ergebnis trotz Panik 6 Minuten schneller als 2024 :-) , das endlose Schwimmtraining hat geholfen.
T1 gut gewechselt und auf dem Weg zum Rad angehalten worden, an meinem Helm hat sich die Schlaufe vom Kinnriemen gelöst und der Helm war somit nicht mehr geschlossen. Also stehen bleiben und versucht den Nippel durch die Lasche zu ziehen.
Nach ein paar Anläufen hat auch das gelappt und dann noch schnell die bereits verstrichene Zeit erhöht und einen Toilettengang eingelegt.
Aufs Rad und erstmal Verpflegt und rein in den angekündigten Gegenwind mit Sturmböen. War nicht schön, aber aufgrund meiner Streckenkenntnis aus 24 wusste ich, wann es aufhört. Das Rad lief und ich in Aero obendrauf. Ich kann ehrlich sagen, dass war mein bester Bikesplit überhaupt und ich habe meine magische Grenze von 30km/h im Durchschnitt erreicht. Versorgung hat auch nach Plan geklappt und nach 90km war ich fast ein wenig enttäuscht, dass es vorbei gewesen ist.
Ergebnis 15 Minuten schneller als 2024!
Inzwischen war der Himmel wolkenlos und die Temperaturen an der 30Grad Grenze angekommen, was eigentlich für einen tollen Strandtag spricht, aber da war ja noch ein HM zu laufen.
Also rein die Laufschuhe und Mütze auf. Angelaufen und die ersten 3km waren voll im Plan. Danach wurde es zäh, um auszuholen, ich habe echte Probleme in der Hitze und bei Sonne zu laufen ( siehe Indeland, der deswegen ein DNF war ).
Aber noch 17km sind vor mir. Also gut Tempo raus und an jeder Verpflegungstation maximale Flüssigkeitsaufnahme und Kühlung. Dazu habe ich mir die Runden in Abschnitte eingeteilt.
Erstes Ziel die 10km Marke. Die Sonne brannte und es war kein Schatten vorhanden.
Da kamen dann plötzlich die Gedanken an Indeland, bloß nicht schon wieder in ernste körperliche Probleme geraten.
Um mich herum ging es etlichen anderen Teilnehmern genauso und dann hörte man schon die Sirenen. Die Lauftrecke füllte sich buchstäblich mit Krankenwagen und Sanitätern.
Was tun? Aus Sicherheitsgründen aufhören? Am Rand meine Familie getroffen und beschlossen, heute nicht! In jeder Verpflegungsstation einen Wandertag eingelegt und die Ruhe genommen mich ausgebiebig mit Getränken zu versorgen und den Kopf bzw. das Cap in Wasser zu kühlen.
Dann wieder anlaufen und die 15km Marke passiert. Zeit inzwischen eine völlige Katastrophe, aber das wurde auf den nächsten Metern zur Nebensache.
Ich laufe auf einen Sichtschutz zu und die Läufer*innen werden provisorisch durch die Zuschauer geleitet.
Leider hat es einen Teilnehmer gesundheitlich so an seine Grenzen gebracht, dass sofortige Notfallmaßnahmen nötig wurden.
Zum Glück waren der Notarzt und genug Sanitäter schnellstens vor Ort.
Auch wurden meine Schritte immer langsamer und die Sonne brannte weiterhin vom Himmel. Aber ich sagte mir selber, bleib in Bewegung es ist nicht mehr weit!
Irgendwann war es dann soweit ich passierte die 20km Grenze und es wurde alles so leicht nur noch 1 Kilometer, die Vorfreude stieg und ich wurde so emotional, dass ich auf dem Weg in den Zielkanal eine Träne verdrücken musste.
Da war es geschafft, ich war im Ziel, Ironman 70.3 2025 geschafft! Ich weiß meine Familie stand am Rand, aber ich habe keine Ahnung mehr, was ich Ihnen zugerufen habe. Alles war verschwommen in eine große Jubeltraube und weiterhin einem Anflug von Emotionen. Ich habe keine Ahnung, wer mir die Medaille umgehängt hat.
Nun sitze ich hinterm Ziel auf dem Boden und drücke meine Uhr.
Naja von 6 Stunden sind wir weit entfernt, aber zu meinem erstaunen bin ich dennoch 12Minuten schneller gewesen als 2024. Das hätte ich aufgrund des miserablen Laufens niemals erwartet.
Was mir aber auch egal ist, denn mit der Vorgeschichte vom Indeland Tri, war ich froh und Stolz allen Widrigkeiten getrotzt zu haben und mit der Medaille um den Hals mit meiner Familie das Finish feiern zu können!
Knokke 2026? Ich werde da sein, denn noch habe mein Ziel von 6 Stunden nicht erreicht, aber ich bin frohen Mutes es im kommenden Jahr zu schaffen!
Allgemein zum Triahtlon 70.3 Knokke-Heist kann ich nur Gutes berichten! Eine Top-Orga, da gibts nichts zu meckern, alles klappt, wie am Schnürchen gezogen und jedem Helfer merkt man die Freude an dabei zu sein!
Zuschauer stehen überall an der Strecke und auch auf dem Rad hört man die Anfeuerung, weil es an vielen Ecken Stimmungsnester gibt.
Das Laufen ist der Wahnsinn, was da an Zuschauern steht und einen regelrecht nach vorne brüllt! Ich habe sooft meinen Namen gehört und mit Leuten abgeklatscht, das hat mich wirklich nochmal weitergetragen.
Der Ort und allgemein die Region zieht beim Ironman voll mit und es macht unglaublich Spaß diese Atmosphäre aufzusaugen und in Energie umzuwandeln!
Damit ich nicht immer in meinem Begrüßungsbeitrag weiterschreiben muss, erlaube ich mir einen neuen Faden zu eröffnen.
Es ging nun schon zum dritten Mal nach Knokke, Ort meiner Jugend und Quelle wenn ich Abschalten möchte.
Die erste Teilnahme war 2023 zum 51.5 und letztes Jahr dann meine erste MD.
Dieses Jahr wollte ich eigentlich die 6 Stunden Marke angreifen und um es vorwegzunehmen, daran bin ich gescheitert und dennoch völlig zufrieden nach Hause gefahren.
Warum und weshalb folgt nun..
Mein einziger anderer Start erfolgte in 2025 beim Indeland Triathlon und der Endete vorzeitig im Krankenwagen.
Die Vorbereitung für Knokke lief sehr gut und ich bin mit der Familie am Freitag entspannt angreist, konnte die Startunterlagen abholen und am Strand den Sonnenuntergang genießen.
Samstag nach einer kurzen Laufeinheit, das Rad in T1 abgegeben und mit dem Shuttlebus zurück.
Sonntagmorgen dann den gleichen Shuttlebus genommen und gemerkt, viel zu früh vor Ort gewesen. Beim nächsten Mal, reichen mir 30minuten vor offiziellem Start in die Wechselzone zu kommen.
Beim Rolling Start dauert es fast 45min bis man ins Wasser springt.
Also nun zum Rennen..
4...3...2...1 los gehts! Der Sprung ins Wasser und anstatt ins Kraulen zu wechseln. Schockstarre und Atemnot, dass hatte ich am Anfang meiner Triathlonsreise und eigentlich ganz gut in den Griff bekommen. Aber da war Sie wieder die Panik.
Erster Gedanke ich schwimm zum Rand nehme mir ein Taxi und bin weg. Aber das war keine Option, also versucht mit Hundebrustschwimmen irgendwie Meter zu machen.
Das hat mehr schlecht als recht geklappt, aber immerhin kam ich vorwärts.
Nur zur Einordnung für 400m habe ich 15min gebraucht.
Das Gute, ich begann mich ans Wasser zu gewöhnen und wechselte ins Kraulen. Hab dann angefangen die Züge zu zählen und mich zu steigern. Dadurch bin ich in meinen Rhythmus gekommen und endlich ging es.
Klar die Zeit war hinüber, aber im Wasser war ich schon Stolz auf mich, die Situation gemeistert zu haben und dann zügig die restliche Strecke zu erledigen und dabei noch ein paar andere Schwimmer zu überholen.
Ergebnis trotz Panik 6 Minuten schneller als 2024 :-) , das endlose Schwimmtraining hat geholfen.
T1 gut gewechselt und auf dem Weg zum Rad angehalten worden, an meinem Helm hat sich die Schlaufe vom Kinnriemen gelöst und der Helm war somit nicht mehr geschlossen. Also stehen bleiben und versucht den Nippel durch die Lasche zu ziehen.
Nach ein paar Anläufen hat auch das gelappt und dann noch schnell die bereits verstrichene Zeit erhöht und einen Toilettengang eingelegt.
Aufs Rad und erstmal Verpflegt und rein in den angekündigten Gegenwind mit Sturmböen. War nicht schön, aber aufgrund meiner Streckenkenntnis aus 24 wusste ich, wann es aufhört. Das Rad lief und ich in Aero obendrauf. Ich kann ehrlich sagen, dass war mein bester Bikesplit überhaupt und ich habe meine magische Grenze von 30km/h im Durchschnitt erreicht. Versorgung hat auch nach Plan geklappt und nach 90km war ich fast ein wenig enttäuscht, dass es vorbei gewesen ist.
Ergebnis 15 Minuten schneller als 2024!
Inzwischen war der Himmel wolkenlos und die Temperaturen an der 30Grad Grenze angekommen, was eigentlich für einen tollen Strandtag spricht, aber da war ja noch ein HM zu laufen.
Also rein die Laufschuhe und Mütze auf. Angelaufen und die ersten 3km waren voll im Plan. Danach wurde es zäh, um auszuholen, ich habe echte Probleme in der Hitze und bei Sonne zu laufen ( siehe Indeland, der deswegen ein DNF war ).
Aber noch 17km sind vor mir. Also gut Tempo raus und an jeder Verpflegungstation maximale Flüssigkeitsaufnahme und Kühlung. Dazu habe ich mir die Runden in Abschnitte eingeteilt.
Erstes Ziel die 10km Marke. Die Sonne brannte und es war kein Schatten vorhanden.
Da kamen dann plötzlich die Gedanken an Indeland, bloß nicht schon wieder in ernste körperliche Probleme geraten.
Um mich herum ging es etlichen anderen Teilnehmern genauso und dann hörte man schon die Sirenen. Die Lauftrecke füllte sich buchstäblich mit Krankenwagen und Sanitätern.
Was tun? Aus Sicherheitsgründen aufhören? Am Rand meine Familie getroffen und beschlossen, heute nicht! In jeder Verpflegungsstation einen Wandertag eingelegt und die Ruhe genommen mich ausgebiebig mit Getränken zu versorgen und den Kopf bzw. das Cap in Wasser zu kühlen.
Dann wieder anlaufen und die 15km Marke passiert. Zeit inzwischen eine völlige Katastrophe, aber das wurde auf den nächsten Metern zur Nebensache.
Ich laufe auf einen Sichtschutz zu und die Läufer*innen werden provisorisch durch die Zuschauer geleitet.
Leider hat es einen Teilnehmer gesundheitlich so an seine Grenzen gebracht, dass sofortige Notfallmaßnahmen nötig wurden.
Zum Glück waren der Notarzt und genug Sanitäter schnellstens vor Ort.
Auch wurden meine Schritte immer langsamer und die Sonne brannte weiterhin vom Himmel. Aber ich sagte mir selber, bleib in Bewegung es ist nicht mehr weit!
Irgendwann war es dann soweit ich passierte die 20km Grenze und es wurde alles so leicht nur noch 1 Kilometer, die Vorfreude stieg und ich wurde so emotional, dass ich auf dem Weg in den Zielkanal eine Träne verdrücken musste.
Da war es geschafft, ich war im Ziel, Ironman 70.3 2025 geschafft! Ich weiß meine Familie stand am Rand, aber ich habe keine Ahnung mehr, was ich Ihnen zugerufen habe. Alles war verschwommen in eine große Jubeltraube und weiterhin einem Anflug von Emotionen. Ich habe keine Ahnung, wer mir die Medaille umgehängt hat.
Nun sitze ich hinterm Ziel auf dem Boden und drücke meine Uhr.
Naja von 6 Stunden sind wir weit entfernt, aber zu meinem erstaunen bin ich dennoch 12Minuten schneller gewesen als 2024. Das hätte ich aufgrund des miserablen Laufens niemals erwartet.
Was mir aber auch egal ist, denn mit der Vorgeschichte vom Indeland Tri, war ich froh und Stolz allen Widrigkeiten getrotzt zu haben und mit der Medaille um den Hals mit meiner Familie das Finish feiern zu können!
Knokke 2026? Ich werde da sein, denn noch habe mein Ziel von 6 Stunden nicht erreicht, aber ich bin frohen Mutes es im kommenden Jahr zu schaffen!
Allgemein zum Triahtlon 70.3 Knokke-Heist kann ich nur Gutes berichten! Eine Top-Orga, da gibts nichts zu meckern, alles klappt, wie am Schnürchen gezogen und jedem Helfer merkt man die Freude an dabei zu sein!
Zuschauer stehen überall an der Strecke und auch auf dem Rad hört man die Anfeuerung, weil es an vielen Ecken Stimmungsnester gibt.
Das Laufen ist der Wahnsinn, was da an Zuschauern steht und einen regelrecht nach vorne brüllt! Ich habe sooft meinen Namen gehört und mit Leuten abgeklatscht, das hat mich wirklich nochmal weitergetragen.
Der Ort und allgemein die Region zieht beim Ironman voll mit und es macht unglaublich Spaß diese Atmosphäre aufzusaugen und in Energie umzuwandeln!