Vollständige Version anzeigen : Trennungsselbsthilfegruppe
Sollen wir eine TS-Trennungs-/Scheidungsselbsthilfegruppe aufmachen?LG J.
Dann mach ich mal, hoffe das ist das richtige Unterforum dafür. :Blumen:
Mitglied 1: Scheidung seit letzte Woche Montag durch, jetzt erstmal krank. In dem ganzen Stress mit Scheidung, Streitigkeiten, Unterhaltsverfahren, Gericht etc.. hat man zeitweise einfach keinen Kopf mehr für sich selber, die Gedanken drehen sich nur darum, man schläft schlecht.
So 1 Woche danach hat es mir dann erst einmal völlig den Stecker gezogen. Jetzt 1 Woche krankgeschrieben, bunte Pillen vom Arzt zum schlafen ... merke jetzt als alles vorbei ist eigentlich erst wie viel Kraft die Zeit gekostet hat.
Allen in ähnlicher Situation: Wo eine Tür zu geht geht auch wieder eine andere auf. Kopf hoch, das Leben geht weiter. Abschalten, mehr Zeit für Hobbys, Freunde und anderen Dingen die einem selber Spaß machen. Die Vergangenheit können wir nicht ändern, aber unsere Zukunft gestalten. :Blumen:
Ich spreche dir mal Mut zu. Mich hat der Mist 2009 ins Krankenhaus befördert mit behördlicher Unterstützung… Hat gedauert aber ja, es wird wieder. Fiel „zufällig“ mit dem Einstieg in den Triathlon zusammen.:Blumen:
Fiel „zufällig“ mit dem Einstieg in den Triathlon zusammen.:Blumen:
Machen wir aus Einstieg Wiedereinstieg passt's bei mir auch. :)
Siebenschwein
10.10.2024, 22:01
Mist, jetzt hatte ich den Threadtitel ganz anders interpretiert… ohne Hilfe zur Selbsthilfe muss ich wohl verheiratet bleiben.
Aber was ich nicht verstehe: eigentlich ist so eine Trennung doch am Ende eine Erleichterung, weil man sich doch ziemlich lange nur noch gegenseitig angepisst hat - zumindest so meine Erinnerung. Klar, mit Kindern wird es erstmal nicht einfacher. Aber da hat man ja heute mit gemeinsamem Sorgerecht auch alle Möglichkeiten. Also seht es als Chance auf einen Neuanfang, das Leben ist zu kurz für Selbstmitleid.
Also geniesst Eure neu gewonnene Freiheit, das Leben ist schön!
ohne Hilfe zur Selbsthilfe muss ich wohl verheiratet bleiben.
Nein, dafür war das wirklich nicht gedacht. :Lachanfall:
Bei einer Beziehung ist das ja noch vergleichsweise "einfach", Verheiratet hat ja auch ohne Kinder viele Punkte wo man sich noch lange streiten kann. Letzte gemeinsame Steuer obwohl schon getrennt, Unterhalt, Versorgungsausgleich, Zugewinnausgleich, ... da gibt es im Trennungsjahr ziemlich viel um das man sich prügeln kann. :dresche
Leider bekommt man so in der Zeit auch nicht so richtig Abstand und die Motivation für einen Neuanfang. Immer wieder Post von Anwälten, Gericht und so weiter. Die einzigen die dabei gewinnen sind die Anwälte, und nicht zu knapp. :-((
Bei mir ist seit gut einer Woche das Thema durch, vor Gericht das letzte Verhandelt, Scheidung besiegelt, Frau muss noch ein paar Möbel abholen und das wars. Ehevertrag sei dank. :liebe053:
Und der nächste Ultra für 2025 ist angemeldet. :Cheese:
Ich lese mal mit....
persönliche Situation:
Aufgabe des "geliebten" Sports nach Verletzung seit 2020....seitdem im seelischen Loch....ungewollte berufliche Veränderungen haben noch zusätzlich für fehlende "innere Mitte" gesorgt...."eigenes Unwohlsein" in die Ehe (zum Zeitpunkt schon eher instabil) eingebracht....Konsequenz: Trennung....glücklich in einer neuen Beziehung, aber Verlust aller sozialen Kontakte....ebenso keine "Akzeptanz" der eigene Kinder (beide schon groß, trotzdem lebt ein Kind in der Männer WG) gegenüber der neuen Partnerin....
Kopfkino in Verbindung mit "ich muss was ändern" bestimmen den Tagesablauf, dazu kommt, um sich abzulenken, intensives Training um sich einfach nur "kaputt" zu machen.
gesuchte "Expertenmeinung": Du musst dein Leben leben.
zum Thema Trennung:
selten ist einer selbst schuld, jeder trägt sein Päckchen, ob mit oder ohne Sport (Triathlon). Die Balance über die Jahre zu finden und ZU HALTEN, da zeigt sich die Stärke bzw. die schwäche der Gesellschaft.
Zusammengefasst: schwieriges Thema....
Das ist ein interessanter Thread. Ich empfand Trennungen und Scheidungen früher als ein Versagen, meinen Kindern geht es heute noch so... mit meiner Ex-Frau bin ich tatsächlich wieder gut befreundet und ich sehe die Kinder auch fast jeden Tag, bin nur 300m weggezogen. Es war eine gute Ehe, keine böse Trennung, ich konnte nur emotional nicht mehr. Heute ist meine frühere Frau eine von derzeit vier Partnerinnen, mit denen ich verbindliche Beziehungen führe, ohne aber mit einem anderen Menschen zusammen zu wohnen.
Nach der Scheidung hatte ich eine Weile eine (deutlich jüngere) Freundin, das war eine viel schmerzhaftere Trennung, als klar wurde, dass das nicht wirklich gut gehen konnte.
Gerade habe ich mit meinen Kindern gekocht, da ist so weit alles wieder im Lot. Viel mehr Zeit für Sport habe ich auch - in diesem Jahr ist das Triathlonabzeichen zum ersten Mal golden.
happytrain
12.10.2024, 21:47
Interessant was man hier liest. Was ich mich frage, ist selbstreflektierend bei dem ein oder anderen hier evtl. der Sport/Leidenschaft dazu der Auslöser fürs Auseinanderleben verantwortlich gewesen?
Nicht falsch verstehen. Gehören ja immer zwei dazu. Aber der Sport ist ja schon sehr egozentrisch und ufert bei dem ein oder anderen schon sehr aus, so dass manchmal eben weniger Zeit für das Beziehungsleben bleibt.
Habe zum Glück keine Probleme mit Trennung usw. Aber klar, auch damals zu den sehr aktiven Zeiten gab es hin und wieder Streitereien was den Fokus anging. Aber immer wieder hin bekommen. Seit 22 Jahren mit nun erwachsenem Sohn haben wir das verflixte 7.Jahr auch schon 3x rum
Aber der Sport ist ja schon sehr egozentrisch und ufert bei dem ein oder anderen schon sehr aus,
Bei mir war Sport einer - von vielen - Auslösern aber anders herum. Ich habe über 10 Jahre ziemlich zurückgesteckt beim Sport, war aber nie wirklich glücklich damit. Als die Beziehung noch in Ordnung war war das kein Thema, aber als es in die Brüche ging kam bei mir natürlich oft der Gedanke ala "du hast auf so viel verzichtet - wofür?".
Als die Beziehung zu Ende war, ich wieder im Training war, alleine aber einfach glücklich ... 12 Jahre kein Triathlon, das Gefühl dieses Jahr in Lensahn wieder über die Ziellinie zu laufen - ganz ehrlich, für keine Beziehung werde ich das noch einmal aufgeben.
Interessant was man hier liest. ... Seit 22 Jahren mit nun erwachsenem Sohn haben wir das verflixte 7.Jahr auch schon 3x rum
Echte Ursachen erfährt man vielleicht später, so man irgendwann wieder miteinander redet.
Meine Frau hat mit 42 nach 22Jahren festgestellt, mehr als die Hälfte ihres Lebens mit mir verbracht, wenn noch der Traumpartne° kommen soll, dann zu dem Zeitpunkt und hat, selbst für engste Freunde unerwartet, einfach den cut gemacht und ist ausgezogen.
Vorher zweimal Eheberatung, für mich gefühlt recht erfolgreich, zusammen gemacht.
Such is life...
°eine Freundin von ihr hatte so eine Märchenstory, Tochter genommen, vom dauernd fremdgehenden Mann getrennt, eigene Wohnung gesucht, die einer verstorbenen Frau angeboten bekommen. Mit deren Sohn die Sachen der Mutter ausgeräumt, in den Wochen viel geredet, verliebt, Paar geworden, Traumprinz gefunden...
Davon hat meine Frau rückblickend sehr oft erzählt.:Maso:
Bei mir war Sport einer - von vielen - Auslösern aber anders herum. Ich habe über 10 Jahre ziemlich zurückgesteckt beim Sport, war aber nie wirklich glücklich damit. Als die Beziehung noch in Ordnung war war das kein Thema, aber als es in die Brüche ging kam bei mir natürlich oft der Gedanke ala "du hast auf so viel verzichtet - wofür?".
Als die Beziehung zu Ende war, ich wieder im Training war, alleine aber einfach glücklich ... 12 Jahre kein Triathlon, das Gefühl dieses Jahr in Lensahn wieder über die Ziellinie zu laufen - ganz ehrlich, für keine Beziehung werde ich das noch einmal aufgeben.
Verständlich. Ich bin in der glücklichen Situation, dass wir beide Sport treiben.
Und ich finde es auch schwierig oder verständlich, wenn ein Teil neben Vollzeitjob noch wie ein Profi trainiert und gar keine gemeinsame Zeit bleibt und dann vielleicht auch noch alle Verpflichtungen an dem anderen hängen bleiben.
Aber leider bekommt man es immer wieder mit, dass selbst geringer bis moderater Zeitaufwand für Sport nicht akzeptiert wird. In diesen Fällen hilft m.E. nur eine Trennung. Das Ziel einer Beziehung ist ja nicht, dass man unglücklich darin ist...
Ich habe erst nach der Trennung mit Triathlon angefangen, war besser verträglich als das Antidepressivum. Im Schwimmkurs dann meinen jetzigen Mann kennengelernt.;)
sybenwurz
13.10.2024, 11:16
... ganz ehrlich, für keine Beziehung werde ich das noch einmal aufgeben.
Naja, das sagst du heute, aber das nimmt einen ja ganz langsam gefangen.
Und vielleicht setzt du irgendwann auch mal andere Prios.
Ich lebe jetzt seit rund zwo Jahrzehnten solo und komm nu langsam in das Alter (omg, dass ich so ne Floskel mal benutze...:Maso: ), wo ich mich frage, wie lange ich in der Wohnung liege, wenn mich einst ein Herzkaschperl oder der Schlaganfall trifft, und wieviele Abstriche ich hinsichtlich all meiner Freiheiten zu machen bereit wäre, in dem Moment wieder ne Partnerin an meiner Seite zu haben, die die Sanität anruft.
(Also, natürlich gehts nicht zuerst oder gar einzig darum in ner Beziehung, obwohl, bei der Reportage übern Maffay neulich, wo ihm anfangs die 40(?) Jahre jüngere Gattin die Krümel vom Lätzchen klaubte, hab ich mir schon diverse Fragen in die Richtung gestellt...:Cheese: )
Letztlich sind aber auch solcherart Überlegungen kein Grund (für mich), gezielt auf die Suche zu gehen. Es hat oft genug 'nicht gepasst' in der Zeit (vielleicht auch im Sinne von 'ich war nicht kompromissbereit genug'), aber ich würde deswegen nicht ausschliessen, dass es sich nicht dochmal schlicht so fügt und anfühlt, als wolle man mehr als nur hin und wieder ein paar Stunden teilen (alleine das ist aber schon wieder so ne extreme Ansichtssache, ich hab speziell beim andern Geschlecht oft das Gefühl, dass die Bereitschaft bzw. eigentlich sogar der deutliche Wunsch, die Familie wieder zu vervollständigen, oder, sofern die Kinder schon ausm Haus sind, das Paar, deutlich ausgeprägter ist als bei Kerlen und speziell mir).
(Und nein, fürn BRK-Hausnotruf oder den Einzug in ne Seniorenresidenz reichts dann doch noch nicht...:Lachanfall: )
JENS-KLEVE
13.10.2024, 11:26
Interessant was man hier liest. Was ich mich frage, ist selbstreflektierend bei dem ein oder anderen hier evtl. der Sport/Leidenschaft dazu der Auslöser fürs Auseinanderleben verantwortlich gewesen?
Nicht falsch verstehen. Gehören ja immer zwei dazu.
Es gehören nicht immer zwei dazu, meine Ex hat mich 2005 verlassen, ohne Vorwürfe. Partnerberatung aussichtslos. Da machste nichts. Meine Tochter war drei Jahre alt, das Wechselmodell hat gut funktioniert, Schadensbegrenzung möglich, kein Rosenkrieg aber ab und zu mal etwas Sand im Getriebe.
Mit Triathlon habe ich erst später angefangen, meine Frau kennt es seit 16 Jahren nicht anders.:Huhu:
Für alle akut betroffenen wünsche ich viel Energie und achtet neben den Kindern vorallem auf euch selbst. Sonst haben die Kinder auch nichts davon.
Ich habe über 10 Jahre ziemlich zurückgesteckt beim Sport, war aber nie wirklich glücklich damit. Als die Beziehung noch in Ordnung war war das kein Thema, aber als es in die Brüche ging kam bei mir natürlich oft der Gedanke ala "du hast auf so viel verzichtet - wofür?".
Das könnten meine Worte sein. Meine gegenwärtigen Partnerinnen kennen es nun nicht anders, als dass ich 1-2 Abende in der Woche beim Schwimmtraining bin und an Wochenenden an Wettkämpfen teilnehme.
happytrain
13.10.2024, 13:06
Okay,. Klar , gibt nie eine Garantie. Frauen sind da glaube ich eher geneigt, nochmal neu anzufangen. Männer glaube ich eher das Gewohnte schätzend.
Ich habe erst mit 33 damals meine jetzige Frau kennengelernt. Wenn ich mir vorstelle, die Partnerin, welche ich damals mit 20 gehabt hätte (also in deiner Ex Alter) dann wäre ich nun bereits 3 x geschieden. Da wollte ich die Sau raus lassen, reisen, usw. Niemals hätte ich da heiraten wollen. Aber bei manchen geht auch das gut. Meine Frau kennt mich auch nur Sport treibend, damals sehr viel mehr mit 25-30h, sie kann es sich kaum vorstellen, dass ich keinen Sport mache. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich seit der Geburt meines Sohnes aus Rücksicht in die Teilzeit gewechselt habe und so zwischen 70-85% lediglich arbeitend war.
Frauen sind da glaube ich eher geneigt, nochmal neu anzufangen.
Bei mir war ich es. Ging am Ende erschreckend schnell und endgültig. Ich hab was von gesagt "so wie es jetzt läuft hat es keine Zukunft", 5min später hat meine Frau die Koffer gepackt, 2 Tage später kam Post vom Rechtsanwalt "ich will Geld" - und damit war das Thema Ehe durch und der Rosenkrieg begann. :Nee:
Äh, Partnerinnen? Wie viele Frauen hast du PabT :Gruebeln:
Ich hatte mit einer schon genug :Lachanfall:
FloRida82
13.10.2024, 14:59
Spannender Faden bisher. Tut mir leid für alle Betroffenen. Ich klopf auf Holz (für uns).
Ich kenne einen Fall, da haben beide Sport getrieben....und es ist in einem Konkurrenz-Desaster geendet. Beide nur noch Sport, keiner mehr Pflichten usw....
Ich frage mich ob der Sport des anderen ein Problem ist, oder der Ärger über die eigene Faulheit. Vermutlich sehr individuell.
Äh, Partnerinnen? Wie viele Frauen hast du PabT :Gruebeln:
Ich hatte mit einer schon genug :Lachanfall:
Zusammengenommen entsprechen sie vermutlich ca. 0,8 Frauen, da ich mit keiner zusammen wohne und auch keine so viel Zeit "bekommt" wie meine Kinder oder die Arbeit. ;) Es sind vier liebe Menschen, die alle voneinander wissen und damit zurechtkommen oder sogar mit mir gemeinsam haben, dass "alles mit einem für immer" in meiner Welt nicht der Weg ist. :liebe053:
Ja, das bedeutet enorm viel Kommunikation (wie jede Zweierbeziehung auch) und ist nicht zum Ausgleich von irgendwas geeignet, es ist einfach für manche Menschen natürlicher als andere Formen - aber deswegen nicht besser oder schlechter. :Blumen:
Ich find den Faden auch spannend, weil ich denke, dass ich vielleicht etwas mitnehmen kann von Dingen, die man nicht tun sollte. Sozusagen also als Prophylaxe.
Wir sind jetzt 14 Jahre glücklich zusammen, seit 10 verheiratet und seit 6,5 Jahren Eltern. Klar gibts auch Tiefen. Aber die gibt es ja in jeder Beziehung. Es läuft recht harmonisch- eigentlich gibt es wenig Stress, aber wenn, dann ist das Reizthema auch der Sport. Merkt man dann besonders im Urlaub- denn im Alltag kann man das ganz schön unterbringen, ohne dass Spannungen entstehen (z.B. direkt vor/nach der Arbeit und vor allem immer während die Kinder betreut sind...). Im Urlaub, ohne Kinderbetreuung, gibt es den stetigen Kampf nach Me-Time, die in meinem Fall dann dem Sport dient. Das finde ich anstrengend aber auch irgendwo verständlich. Bei 2 noch kleinen Kindern (3 und 6) kann man nicht einfach 3-4 Stunden aufs Rad steigen und hoffen dass der Partner/die Partnerin sich nicht beschwert.
Aus Gründen kenn ich auch fast nur Männer, die das tun, und offensichtlich Partnerinnen haben, die das einfach tolerieren. Mein Mann findet es auf jeden Fall nicht so lustig und ich kann ihn auch verstehen. Daher verzichte ich seit 5 Jahren auf Dinge wie ne Langdistanzvorbereitung, regelmäßiges Vereinstraining zu Familienzeiten, oder gemütliche Radfahrten am Wochenende in der Gruppe, denn ich würde die Ehe gern behalten. Ja, das ist Verzicht, aber ich denke, ein absolut notwendiger. Meine Form der Prophylaxe halt. Dieses "früh aufstehen und mit dem Training durch sein wenn die anderen aufstehen" hat sich bei uns als nicht praktikabel erwiesen. Und dann am Wochenende in Summe 4-8 Stunden zu trainieren, was ja bei ner LD Vorbereitung absoluter Standard ist, fänd ich den reinsten Ego-Trip, gegenüber Partner und Kindern.
Lebemann
13.10.2024, 21:22
Liebe Lucy, du sprichst mir aus der Seele. Ähnliche Situation, meine Kids sind etwa 2 Jahre jünger. Ich habe mich bewusst gegen LD/MDs entschieden. Seit wir 2 Kinder haben, hab ich gar kein Triathlon absolviert. Ich halte mich mit Triathlontraining und etwas Bjj fit.
Meine Frau treibt auch Sport. Aber deutlich weniger. Wenn ich es aufwiegen würde schaffe ich etwa 6-8h meine Frau 2-3h. Mehr wäre dem Familienleben nicht dienlich. Man sollte sich als Eltern bewusst machen, dass Kinder Verpflichtungen bedeuten. Man muss sich nicht selbst aufgeben, aber einfach weiter machen wie vorher ? Das funktioniert einfach nicht. Da kann ich jeden egal ob Mann oder Frau verstehen, der den Partner in den Wind schießt.
sabine-g
13.10.2024, 21:35
. Bei 2 noch kleinen Kindern (3 und 6) kann man nicht einfach 3-4 Stunden aufs Rad steigen und hoffen dass der Partner/die Partnerin sich nicht beschwert.
Ich bin deswegen knapp 10 Jahre nur gelaufen.
Als das Kind 8 war und ich 39 habe ich gesagt wir fahren alle nach Hawaii.
Das Kind fand das super und noch spuperer waren die 4 Wochen Herbstferien inkl. offizieller Befreiung von der Schule.
Wir hatten jetzt silbernes und ich hoffe auf weiteres…….
Bei mir war Sport einer - von vielen - Auslösern aber anders herum. Ich habe über 10 Jahre ziemlich zurückgesteckt beim Sport, war aber nie wirklich glücklich damit. Als die Beziehung noch in Ordnung war war das kein Thema, aber als es in die Brüche ging kam bei mir natürlich oft der Gedanke ala "du hast auf so viel verzichtet - wofür?".
Als die Beziehung zu Ende war, ich wieder im Training war, alleine aber einfach glücklich ... 12 Jahre kein Triathlon, das Gefühl dieses Jahr in Lensahn wieder über die Ziellinie zu laufen - ganz ehrlich, für keine Beziehung werde ich das noch einmal aufgeben.
Silberhochzeit habe ich längst hinter mir. Im letzten Jahrtausend bin ich als Jugendlicher geschwommen und Skilanglaufrennen gefahren. Später dann Triathlon. Immer habe ich ein paar Blumentöpfe gewonnen, Kirmesrennen und die eine oder andere Meisterschaft.
Dann ein paar Jahre kurze Wettkampfpause, Kinder usw. Wieder mit Wettkämpfen angefangen, zwischen 10 und 13 Stunden auf irgendwelchen Eiermännern rumgefallen. Vor 10 Jahren kam dann aus gesundheitlichen Gründen wortwörtlich über Nacht das Aus. Im Nachhinein eine gute Sache, denn wenn ich ehrlich bin, hat sich zu viel um den Sport gedreht. Leistungsport und Familie+Kinder halte ich auf Dauer für nicht kompatibel. Irgendwo geht die Trainingszeit einfach von irgendwas weg. Das merkt man erst, wenn dem nicht mehr so ist. Als Projekt mal einen (Half-) Iromnman finde ich ok, aber einen "echten" Triathleten würde ich als Partner nicht wollen.
Wünsche dir weiterhin alles Gute :Blumen:
Liebe Lucy, du sprichst mir aus der Seele. Ähnliche Situation, meine Kids sind etwa 2 Jahre jünger. Ich habe mich bewusst gegen LD/MDs entschieden. Seit wir 2 Kinder haben, hab ich gar kein Triathlon absolviert. Ich halte mich mit Triathlontraining und etwas Bjj fit.
Meine Frau treibt auch Sport. Aber deutlich weniger. Wenn ich es aufwiegen würde schaffe ich etwa 6-8h meine Frau 2-3h. Mehr wäre dem Familienleben nicht dienlich. Man sollte sich als Eltern bewusst machen, dass Kinder Verpflichtungen bedeuten. Man muss sich nicht selbst aufgeben, aber einfach weiter machen wie vorher ? Das funktioniert einfach nicht. Da kann ich jeden egal ob Mann oder Frau verstehen, der den Partner in den Wind schießt.
Ja genau, fit bleiben und sich selbst nicht verlieren- aber eben auch Kompromisse eingehen. Wer das nicht tut, ist selbst Schuld.
Ich bin deswegen knapp 10 Jahre nur gelaufen.
Als das Kind 8 war und ich 39 habe ich gesagt wir fahren alle nach Hawaii.
Das Kind fand das super und noch spuperer waren die 4 Wochen Herbstferien inkl. offizieller Befreiung von der Schule.
Wir hatten jetzt silbernes und ich hoffe auf weiteres…….
Kann ich auch verstehen- habe gerade meine für mich letzte intensive Saison gemacht und möchte mich in den nächsten 5- 10 Jahren auch nur noch beim Laufen austoben, frisst einfach weniger Zeit und macht auch Spaß :)
happytrain
13.10.2024, 22:20
Bei mir war ich es. Ging am Ende erschreckend schnell und endgültig. Ich hab was von gesagt "so wie es jetzt läuft hat es keine Zukunft", 5min später hat meine Frau die Koffer gepackt, 2 Tage später kam Post vom Rechtsanwalt "ich will Geld" - und damit war das Thema Ehe durch und der Rosenkrieg begann. :Nee:
ll
ich denke deine Ex hat da bereits geistig Schluss gemacht, sich vll. nicht getraut den ersten Schritt zu wagen oder es auszusprechen. Wenn jmd. nach einem solchen Satz aufsteht und geht, wird er bereits innerlich aufgegeben haben. Es gibt ja immer zwei Wahrnehmungen.
Fürs Geld bekommen, musst eben DU das beendet haben. Da hat sie evtl. einfach bessere Chancen vor dem Kadi.
Ja genau, fit bleiben und sich selbst nicht verlieren- aber eben auch Kompromisse eingehen. Wer das nicht tut, ist selbst Schuld
Stimmt. Aber ich finde gerade bei Kindern einen anderen Punkt sehr wichtig: Was will man ihnen vermitteln und vorleben? Sport ist gesund und macht Spaß oder Sport ist ständig ein Faktor für Stress und Ärger?
Es muss ja keine ambitionierte LD-Vorbereitung sein, aber die Woche hat so viele Stunden, da sollte es möglich sein das jeder Partner auch mal ein paar Stündchen dem eigenen Hobby frönen kann. Dieses ausschließlich zurückstecken und alles gemeinsam machen müssen tut einer Beziehung auch nicht gut.
Es ist am Ende selten der Sport, das Thema kommt nur zu vielen dazu wenn es in der Beziehung insgesamt nicht passt. Hauptauslöser war bei mir eine längere Krankheit und eine ständig unzufriedene Frau dass wir da nicht in den Urlaub konnten, mit Krankengeld nicht viel für Luxus übrig blieb - das brauchst du nicht wenn du krank bist. Aber wie gesagt, da war vorher schon bei vielem der Wurm drin, irgendwann kommt eins zum anderen.
happytrain
13.10.2024, 22:33
Ich find den Faden auch spannend, weil ich denke, dass ich vielleicht etwas mitnehmen kann von Dingen, die man nicht tun sollte. Sozusagen also als Prophylaxe.
Wir sind jetzt 14 Jahre glücklich zusammen, seit 10 verheiratet und seit 6,5 Jahren Eltern. Klar gibts auch Tiefen. Aber die gibt es ja in jeder Beziehung. Es läuft recht harmonisch- eigentlich gibt es wenig Stress, aber wenn, dann ist das Reizthema auch der Sport. Merkt man dann besonders im Urlaub- denn im Alltag kann man das ganz schön unterbringen, ohne dass Spannungen entstehen (z.B. direkt vor/nach der Arbeit und vor allem immer während die Kinder betreut sind...). Im Urlaub, ohne Kinderbetreuung, gibt es den stetigen Kampf nach Me-Time, die in meinem Fall dann dem Sport dient. Das finde ich anstrengend aber auch irgendwo verständlich. Bei 2 noch kleinen Kindern (3 und 6) kann man nicht einfach 3-4 Stunden aufs Rad steigen und hoffen dass der Partner/die Partnerin sich nicht beschwert.
Aus Gründen kenn ich auch fast nur Männer, die das tun, und offensichtlich Partnerinnen haben, die das einfach tolerieren. Mein Mann findet es auf jeden Fall nicht so lustig und ich kann ihn auch verstehen. Daher verzichte ich seit 5 Jahren auf Dinge wie ne Langdistanzvorbereitung, regelmäßiges Vereinstraining zu Familienzeiten, oder gemütliche Radfahrten am Wochenende in der Gruppe, denn ich würde die Ehe gern behalten. Ja, das ist Verzicht, aber ich denke, ein absolut notwendiger. Meine Form der Prophylaxe halt. Dieses "früh aufstehen und mit dem Training durch sein wenn die anderen aufstehen" hat sich bei uns als nicht praktikabel erwiesen. Und dann am Wochenende in Summe 4-8 Stunden zu trainieren, was ja bei ner LD Vorbereitung absoluter Standard ist, fänd ich den reinsten Ego-Trip, gegenüber Partner und Kindern.
Gute Einstellung- ich kenne einige im Verein, die aufgrund des EgoTrips ihre Ehen ruiniert haben. Leider ist es so, dass sie nicht wirklich glücklich wurden. Selbstreflexion ist schon notwendig um aus dem Hamsterrad der Belastung "Sporttreiben" im Alltag zu entkommen. Einiges an Kompromißbereitschaft über die Jahre der kleinen Kinder und dann ist wieder mehr Zeit. Ich konnte mir nie vorstellen 100% zu arbeiten und dann noch eine LD Vorbereitung durch zu ziehen. Deswegen war es mir immer wichtig, für meinen Sohn ein anwesender Papa zu sein und reduziert zu arbeiten. Wir führen eine harmonische Ehe, meine Frau kennt mich als verrückt Sport treibenden und gibt mir meine Freiheiten. Was aber nicht heißt, dass ich deswegen am WE 8h aufs Rad sitze. Machte ich nie und werde ich auch nicht tun. Da ich im Schichtdiest arbeite und meine Frau 8-14, hatte und habe ich meine Trainigseinheiten fast unsichtbar abgeleistet. Habe Haus und Garten und immer noch sehr viel Arbeit drumherum, da kannst dich nicht einfach verdünnisieren. Im Urlaub halte ich es so, dass ich (ausser wir fliegen auf Malle) wenig Sport treibe. Meist nur Erhaltung, bissle Lauferei und ab und an schwimmen.
Da wir eh meist Backpacking oder campen, ist für mich Urlaub mit Alltagsbewegung verbunden.
Den Betroffenen hier wünsche ich viel Kraft in der Zeit. Die Leere die manchmal entstehen wird, gut auszuhalten und Zeit zu nehmen bevor die nächste Beziehung begonnen wird.
ich denke deine Ex hat da bereits geistig Schluss gemacht, sich vll. nicht getraut den ersten Schritt zu wagen oder es auszusprechen. Wenn jmd. nach einem solchen Satz aufsteht und geht, wird er bereits innerlich aufgegeben haben. Es gibt ja immer zwei Wahrnehmungen.
Fürs Geld bekommen, musst eben DU das beendet haben. Da hat sie evtl. einfach bessere Chancen vor dem Kadi.
Jep, genauso war es letztlich. Vor dem Kadi war ich der böse Mann der die arme Frau von heute auf morgen vor die Tür gesetzt hat. Zum Arbeiten hatte die Frau dann auch keine Lust mehr. Zahlen darf ich. Ehevertrag sei Dank aber nur bis zur Scheidung, sonst wäre ich finanziell eine ganz arme Sau. Zum Glück keine gemeinsamen Kinder, zwei hatte meine Frau mit in die Ehe gebracht, aber die sind seit kurzem aus dem Haus.
Letztlich war es für beide eigentlich klar dass es keine gemeinsame Zukunft mehr gibt, dazu war einfach zu viel.
Stimmt. Aber ich finde gerade bei Kindern einen anderen Punkt sehr wichtig: Was will man ihnen vermitteln und vorleben? Sport ist gesund und macht Spaß oder Sport ist ständig ein Faktor für Stress und Ärger?
Ich kenne beides - wenn ich seinerzeit im Wohnzimmer gezwiftet habe, hat unser jüngster die Steuerung übernommen und entschieden, ob und wo ich abbiege. Für ein paar Tage, bis es für ihn langweilig wurde, habe ich auch sein Kinderfahrrad mehr oder weniger überzeugend neben meinem installiert (mit Kette an der Decke und auf zwei Saftkisten lagernd). Meine langen Läufe habe ich entweder nachts nach der Bandprobe gemacht, wenn eh schon alle schliefen und es egal war, ob ich um 23 oder 01 Uhr nach Hause kam, oder ich lief relativ kleine Runden (2-4 km) ums Haus und stellte meine Trinkflaschen vor die Tür - wenn ich gebraucht wurde, nahmen die Kinder die Flaschen ins Haus, das war unser Zeichen. In beiden Szenarien war ich zwar recht lange beim Sport, aber immer sehr schnell greifbar.
Stimmt. Aber ich finde gerade bei Kindern einen anderen Punkt sehr wichtig: Was will man ihnen vermitteln und vorleben? Sport ist gesund und macht Spaß oder Sport ist ständig ein Faktor für Stress und Ärger?
Es muss ja keine ambitionierte LD-Vorbereitung sein, aber die Woche hat so viele Stunden, da sollte es möglich sein das jeder Partner auch mal ein paar Stündchen dem eigenen Hobby frönen kann. Dieses ausschließlich zurückstecken und alles gemeinsam machen müssen tut einer Beziehung auch nicht gut.
Ja, genau. Ich trainiere auch immer noch so 8-10h pro Woche, also sicher nicht nix, aber davon sind sehr viele Stunden Mo-Fr und für ne LD wäre mir (!) das zu wenig, weil ich keine Lust hätte mitzumachen, wenn ich es so in den Alltag quetschen muss.
Unsere Kinder bekommen daher ein sehr aktives Leben vorgelebt. Unser 6 jähriger hat dieses Jahr in Roth seinen ersten Swim & Run und kürzlich seinen ersten richtigen triathlon gemacht. Für ihn sind viele Dinge normal, die andere Kinder im Freundeskreis so gar nicht kennen. Ich gehe dann zB gern mal 30-45min eher los zum Schwimmbad und bin dann fast durch mit dem Training wenn mein Mann mit den Kindern kommt. Außerdem hab ich bei langen Läufen oft die ganze Familie dabei, die genießen das immer noch total im Anhänger zu sitzen und raus zu gucken. Ich liebe es, den Sport in unsere Familie zu integrieren- aber nicht andersherum ;-)
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