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Vollständige Version anzeigen : Wer gehört bei sportlichen Wettbewerben zu "Frauen", wer zu "Männern"?


qbz
20.08.2024, 09:03
In der kontroversen Diskussion um die beiden Boxer/innen Imane Khelif aus Algerien und Lin Yu-Ting aus Taiwan bei Olympia vertritt die Biologin Marie-Louise Vollbrecht (https://www.telepolis.de/autoren/Marie-Luise-Vollbrecht-9839282.html) einen Standpunkt, der die biologische (genetische) Dimension zur Unterscheidung und Einordnung von Mann / Frau bei sportlichen Wettbewerben als primär betrachtet. Sie erläutert diesen in dem verlinkten Artikel.

Telepolis: Angebliche XY-Superfrauen: Wie ein gefährlicher Mythos verteidigt wird – und von wem. (https://www.telepolis.de/features/Angebliche-XY-Superfrauen-Wie-ein-gefaehrlicher-Mythos-verteidigt-wird-und-von-wem-9838773.html)

Und hier ein Artikel aus dem Standard, der viele Fachleute zitiert, ohne sich für sportlichen Wettbewerbe auf die einen oder anderen Zuordnungskriterien bei der Definition der Geschlechtskategorie festzulegen.

Sport und Geschlecht
Olympia-Boxen: Haben Frauen mit XY-Chromosomen einen Vorteil? Bei den Olympischen Spielen wird viel über die Genetik zweier Boxerinnen diskutiert. Angesichts der komplexen Geschlechtsentwicklung sind Fachleute auf der Suche nach Antworten (https://www.derstandard.de/story/3000000231863/olympia-boxen-haben-frauen-mit-xy-chromosomen-einen-vorteil)

MattF
20.08.2024, 10:28
In der kontroversen Diskussion um die beiden Boxer/innen Imane Khelif aus Algerien und Lin Yu-Ting aus Taiwan bei Olympia vertritt die Biologin Marie-Louise Vollbrecht (https://www.telepolis.de/autoren/Marie-Luise-Vollbrecht-9839282.html) einen Standpunkt, der die biologische (genetische) Dimension zur Unterscheidung und Einordnung von Mann / Frau bei sportlichen Wettbewerben als primär betrachtet. Sie erläutert diesen in dem verlinkten Artikel.

Telepolis: Angebliche XY-Superfrauen: Wie ein gefährlicher Mythos verteidigt wird – und von wem. (https://www.telepolis.de/features/Angebliche-XY-Superfrauen-Wie-ein-gefaehrlicher-Mythos-verteidigt-wird-und-von-wem-9838773.html)



Der Artikel stellt zumindest richtig dar, dass es wie von vielen behauptet halt nicht nur Männer und Frauen gibt, sondern durch div. Syndrome durchaus etwas dazwischen oder anderes.

Es ist im Tier- und Pflanzenreich im übrigen sogar eher üblich, dass es Zwitter gibt oder sich Lebewesen je nach Bedarf in männlich oder weiblich verwandeln.

Dazu gibt es div. Gender. Es gibt Fische, bei denen die männlichen verschiedene Rollen annehmen können, die sich im Aussehen ausdrücken und dann auch völlig unterschiedliche Verhalten an den Tag legen. Die einen sind groß bunt und dominat, die Haremsherren, andere sind klein und flink und sind ohne Harem, schleichen sich aber trotzdem rein und pfanzen sich fort ;-). Und es gibt welche die sich als Frauen tarnen, mit dem Haremchef in den Balztanz gehen und sich dann Weibchen dazu gesellen und sie de Weibchen dann befruchten.

Dass man über die Haltung des IOC diskutieren kann ist sicher richtig, es macht aber keinen Sinn mit jemand zu diskutieren, der behauptet es gäbe nur schwarz/weiß.

Dazu ist eine Lösung in der Tat schwer zu finden.

NiklasD
20.08.2024, 10:36
Dass man über die Haltung des IOC diskutieren kann ist sicher richtig, es macht aber keinen Sinn mit jemand zu diskutieren, der behauptet es gäbe nur schwarz/weiß.

Dazu ist eine Lösung in der Tat schwer zu finden.

Was ich an der Diskussion ein wenig abstrus finde, dass diejenigen, die sonst die ersten sind, dass es nur "Männer & Frauen" gibt & das zählen sollte, womit man auf die Welt gekommen ist etc, jetzt die ersten sind, die den betreffenden Athletinnen genau das absprechen wollen.

Finde die Thematik aber unglaublich kompliziert & wie es vom IOC gehandhabt wurde, wirkt das eher wie eine große Shit-Show auf dem Rücken aller Athletinnen. Also sowohl der beiden betroffenen als auch der Gegnerinnen.

DocTom
20.08.2024, 10:57
Mich erinnert das an "Motorradfahrer fühlt und outet sich als Radfahrer und gewinnt die Tour de France".
Ok, halt etwas überspitzt. Als Biologe wäre ich für XX / XY Bestimmung und danach Zuordnung zu den Wettkämpfen. Aber das ist ja nur meine Meinung. IOC wollte halt hier mal besonders divers sein.
:Blumen:

noam
20.08.2024, 11:28
Im Sport gibt es doch nicht umsonst ein ganz genaues Regelwerk um Vergleichbarkeit der Leistungen herzustellen. Es gibt Gewichtsklassen, Altersklassen, im Sport für Menschen mit Behinderungen gibt es nochmal zig Unterteilungen, damit man sich eben unter vergleichbaren Zugangsvoraussetzungen messen und vergleichen kann.

Nun soll dieses System der Einteilung und Ausgrenzung gerade bei der Einteilung der Geschlechter an ihre Grenzen kommen? Das ist doch wohl ein schlechter Witz.


Falls eine klare Einteilung hier nicht möglich erscheint, wäre doch die einzig inklusive Lösung im Profisport die Einteilung nach Geschlecht einfach komplett aufzugeben und hier schlicht nach Leistung zu gehen. Wäre halt der Todesstoß für den Frauensport in den meisten Sportarten.

keko#
20.08.2024, 13:52
...

Falls eine klare Einteilung hier nicht möglich erscheint, wäre doch die einzig inklusive Lösung im Profisport die Einteilung nach Geschlecht einfach komplett aufzugeben und hier schlicht nach Leistung zu gehen. Wäre halt der Todesstoß für den Frauensport in den meisten Sportarten.

Dan könnte man auch die Altersklassen bei den Amateuren abschaffen.

keko#
20.08.2024, 13:53
Ok, halt etwas überspitzt. Als Biologe wäre ich für XX / XY Bestimmung und danach Zuordnung zu den Wettkämpfen. Aber das ist ja nur meine Meinung. IOC wollte halt hier mal besonders divers sein.
:Blumen:


Oder man führt generell eine 3. Gruppe ein, z.B."Nicht binär."

Trimichi
20.08.2024, 15:03
Super Ideen von keko#.

Wie wäre es mit mixed Fussball-Teams. 5 Frauen, 1 Diverses und 5 Männer machen eine Elf aus. Hinzu kommen 11 Reservist*innen. Und zwei Trainer*innen, Geschlecht egal. Waere auch klimafreundlich, weil ja nur noch jeweils 1 EM und 1 WM stattfaende. Nur das Ergebnis zählte und so ist dann eben Fussball? Wir hatten das ja auch bei den LD-Triathlet*innen. Geschlechtswechsel um die Quali zu schaffen.

P.S.: was wurde eigentlich aus dem Weitspringer der mit Prothese WR springen wollte? Siehe Threads hier.

Kona1248
20.08.2024, 15:16
Oder man führt generell eine 3. Gruppe ein, z.B."Nicht binär."

Meiner Meinung nach wäre dies die richtige Lösung. Ich persönlich möchte mich auch nicht mit einer Frau messen müssen, wo bekannt ist und es auch oft noch sichtbar ist, dass sie mal ein Mann war. Nicht falsch verstehen, diese Menschen machen schon einen Streifen mit, bis sie ihre richtige Identität gefunden haben und diese auch leben.

Trimichi
20.08.2024, 15:28
Meiner Meinung nach wäre dies die richtige Lösung. Ich persönlich möchte mich auch nicht mit einer Frau messen müssen, wo bekannt ist und es auch oft noch sichtbar ist, dass sie mal ein Mann war. Nicht falsch verstehen, diese Menschen machen schon einen Streifen mit, bis sie ihre richtige Identität gefunden haben und diese auch leben.

Lohnt das denn? Ich habe eine gute Bekannte, die eine Frau wurde. Sie war vorher ein Mann. Von daher weiß ich das diverse Menschen durchaus viele sind. 1 von 1000. In Roth könnte ich mir das z.B. gut vorstellen. Alle drei von drei kaemen aufs Podest. Diversity wins. Aber IRONMAN, wos ja so ums Geld geht? Und diese IRONMEN sind ja auch diese ganz Harten. ;)

Auch hier ist leider wieder Mal ein Einzelfall durch die Medien gegeistert. Kann gut oder schlecht sein, mag beurteilen wer will. War da nicht mal etwas Aehnliches mit einer Leichtathletin aus Afrika, die nach Teilnahme an der WM DSQ wurde, da zuviele männliche Hormone? War wohl ein Schock für sie, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

qbz
20.08.2024, 15:41
Nicht binär oder divers ist bekanntlich ein Sammelbegriff für alle, die sich in ihrer subjektiven, gefühlten Geschlechtsidentität weder als Mann noch als Frau verstehen, nicht speziell Inter- und Transsexuelle. Transsexuelle verstehen sich nach der Transition meistens als Mann oder Frau und das steht so auch im Pass. Ein Nemo u.a. würden dann z.B. mit Miley Cirus, Cara Delevingne in der Kategorie nicht binär wettkämpfen. Ist das wirklich gemeint? Für viele Sportarten ginge das im Hochleistungsbereich gar nicht.

@trimichi: Das ist Caster Seymana, Weltmeisterin über 800m. Lange Prozessgeschichte, heisse Kontroversen und viel hin und her bis zum CAS in der CH. Sie sollte den Testosteronwert medizinisch auf ein niedrigeres Level bringen, um weiter bei den Frauen starten zu dürfen mit einer genetisch männlichen Disposition (YX).

keko#
20.08.2024, 16:17
Nicht binär oder divers ist bekanntlich ein Sammelbegriff für alle, die sich in ihrer subjektiven, gefühlten Geschlechtsidentität weder als Mann noch als Frau verstehen, nicht Inter- und Transsexuelle. ...

Naja, aber wo sollte man eine Grenze ziehen? Ich kenne Männer, die sind körperlich recht zierlich und Frauen mit ordentlichem Händedruck. Männer, die sich für Männer interessieren und Frauen für Frauen.

qbz
20.08.2024, 16:37
Naja, aber wo sollte man eine Grenze ziehen? Ich kenne Männer, die sind körperlich recht zierlich und Frauen mit ordentlichem Händedruck. Männer, die sich für Männer interessieren und Frauen für Frauen.

Treten alle Frauen u. Männer, die sich nicht binär (divers) definieren, im Hochleistungssport in dieser Kategorie gegeneinander an, hätten doch die Männer im Durchschnitt bei sehr vielen Sportarten einen deutlichen Vorteil.

Ich fand die Zulassung der beiden Boxerinnen, trotz ihrer genetisch andersgeschlechtlichen Disposition, durch den Boxverband problematisch.

Adept
20.08.2024, 18:26
Treten alle Frauen u. Männer, die sich nicht binär (divers) definieren, im Hochleistungssport in dieser Kategorie gegeneinander an, hätten doch die Männer im Durchschnitt bei sehr vielen Sportarten einen deutlichen Vorteil.

Ich fand die Zulassung der beiden Boxerinnen, trotz ihrer genetisch andersgeschlechtlichen Disposition, durch den Boxverband problematisch.

War es nicht anders herum? Der Boxverband hat sie nicht zugelassen, aber das Olympische Komitee. :Blumen:

Zum Thema:
Die ganze Geschlechtereinteilung ist mittlerweile sowas von out. Und das Gewinnen im Sport wird ja auch gesellschaftlich immer unwichtiger, dabei sein und mitmachen ist alles, siehe die in-Frage-Stellung der Bundesjungendspiele.

Daher finde ich die Zusammenlegung der Geschlechter in Anbetracht dieser Entwicklung nur folgerichtig. Geht ja nicht ums Gewinnen und Rekorde, Sport soll primär Spass machen.

qbz
20.08.2024, 18:45
War es nicht anders herum? Der Boxverband hat sie nicht zugelassen, aber das Olympische Komitee. :Blumen:


Der Boxverband IBA, der die beiden Boxerinnen nicht bei den Frauen starten liess, ist vom IOC die Zusammenarbeit 2023 aufgekündet worden (allerdings nicht deswegen) und das IOC arbeitet seither mit einem neuen Boxverband zusammen, der Ende 2023 gegründet worden ist, und eine andere Position als die IBA vertritt, d.h. die des IOC.

https://www.deutschlandfunk.de/boxen-neuer-verband-world-boxing-gruendung-100.html


Zum Thema:
Die ganze Geschlechtereinteilung ist mittlerweile sowas von out. Und das Gewinnen im Sport wird ja auch gesellschaftlich immer unwichtiger, dabei sein und mitmachen ist alles, siehe die in-Frage-Stellung der Bundesjungendspiele.

Daher finde ich die Zusammenlegung der Geschlechter in Anbetracht dieser Entwicklung nur folgerichtig. Geht ja nicht ums Gewinnen und Rekorde, Sport soll primär Spass machen.
Natürlich geht das gut und ist schön, im Freizeit- und Hobbybereich auf der grünen Wiese oder bei bestimmten Sportarten im Training. Aber gerade bei vielen Mannschaftsspielen in den Ligen wäre das für beide Geschlechter unbefriedigend. (Nimm mal Handball, Eishockey usf.). Ich stehe ja dem professionellen Hochleistungssport auch sehr kritisch gegenüber, nur ist und bleibt er Realität.

Adept
20.08.2024, 20:06
qbz, mein zweiter Teil war nicht ganz ernst gemeint, bin gerade etwas zynisch drauf. Sorry dafür. :Blumen:

Es ist meine Persiflage der gegenwärtigen neuen Entwicklung, dass wir die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau abschaffen wollen. Das ist von meiner Seite auch völlig ok, es ist der Lauf der Dinge.

Und vielleicht müssen wir den daraus resultierenden Zugewinn an anderer Stelle einbüßen, wie im Sport durch Gleichstellung. Es ist ein interessantes Investment.

MattF
21.08.2024, 10:10
Meiner Meinung nach wäre dies die richtige Lösung. Ich persönlich möchte mich auch nicht mit einer Frau messen müssen, wo bekannt ist und es auch oft noch sichtbar ist, dass sie mal ein Mann war.

Die beiden Personen um die es geht waren nie Männer. Sie haben ihr Geschlecht was aus ihrer Geburtsurkunde hervor geht nicht geändert. Zumindest soweit das offiziell bekannt ist und auch von ihrem Heimatstaat z.b. Algerien so dargestellt wird.

Algerien ist im übrigen transfeindlich. Du kannst dort dein Geschlecht nicht offiziell ändern, wenn du dich "irgendwie fühlst".

Es geht also hier gar nicht um den Fall, dass ein 2m großer und 1m breiter Mann plötzlich sagt, er wäre eine Frau und jetzt Boxerin werden will.
Man sollte schon etwas differenzieren. :Blumen:

qbz
21.08.2024, 10:30
Die beiden Personen um die es geht waren nie Männer. Sie haben ihr Geschlecht was aus ihrer Geburtsurkunde hervor geht nicht geändert. Zumindest soweit das offiziell bekannt ist und auch von ihrem Heimatstaat z.b. Algerien so dargestellt wird.

Algerien ist im übrigen transfeindlich. Du kannst dort dein Geschlecht nicht offiziell ändern, wenn du dich "irgendwie fühlst".

Es geht also hier gar nicht um den Fall, dass ein 2m großer und 1m breiter Mann plötzlich sagt, er wäre eine Frau und jetzt Boxerin werden will.
Man sollte schon etwas differenzieren. :Blumen:

Ohne die medizinischen Befunde zu kennen (ausser die bekannte genetische Geschlechtsbestimmung), es handelt sich bei den beiden Personen möglicherweise um ganz selten vorkommende Besonderheiten, wo sichtbare äussere phänomenologische Besonderheiten bei der Geburt, die zur amtlichen Geschlechtseintragung führten, nicht mit dem genetischen Geschlecht übereinstimmen. Das genetische Geschlecht führte z.B., wie es im Falle von Seymana wegen der Sportgerichtsverhandlungen bekannt wurde, im Vergleich mit Frauen bei ihr zu anderen hormonellen Entwicklungen, konkret zu höheren Testosteronwerten wie bei Männern, weshalb das Gericht aus sportlicher Sicht hormonelle Eingriffe als notwendig ansah, um bei den Frauen starten zu dürfen.

MatthiasR
21.08.2024, 10:41
Der Boxverband IBA, der die beiden Boxerinnen nicht bei den Frauen starten liess, ist vom IOC die Zusammenarbeit 2023 aufgekündet worden ...

Eigentlich wurde die Zusammenarbeit schon 2019 beendet, da wurde die IBA vom IOC suspendiert. 2023 wurde sie dann ausgeschlossen.

Btw. durfte Khalif bei der IBA-WM 2023 starten, wurde aber nach ihrem Halbfinal-Sieg über eine Russin(!) aus fadenscheinigen Gründen disqualifiziert.

Sie war auch bei Olympia 2021 am Start, da hat sich niemand für sie interessiert (ausgeschieden im Viertelfinale, eine Gewichtsklasse tiefer).

Gruß Matthias

Siebenschwein
21.08.2024, 10:42
Ich finde diese Diskussion generell ziemlich schwierig. Einerseits will man den betroffenen Athletinnen nicht Unrecht tun bzw. sie diskriminieren - mit dem Effekt, dass man allen anderen keine faire Chance gibt. Man muss ich also zwischen Fairness für die eine (grosse) Gruppe und Recht auf Teilhabe für einige wenige Fälle entscheiden. Es gibt da keine gerechte Lösung, die alle Interessen gleich berücksichtigt. Wir werden noch Jahredrüber diskutieren können, egal wie man entscheidet. Und selbst wenn man eine Entscheidung trifft, wird es noch Diskussionen geben, wo die Grenzen zu ziehen sind.
Also perfekt für Cklickbaiting im Internet :)

In vielen Kulturen, die weniger Wert auf individuelle Rechte legen, ist diese Diskussion übrigens komplett unverständlich, da wird auch mal ein Bauer geopfert für die Gemeinschaft. Aber das nur als Nebenbemerkung, um anzudeuten, dass unsere westliche Sichtweise mit individuellen Menschenrechten in einem globalen Sportverband eventuell nicht überall geteilt wird und wir eventuell mit aus unserer Perspektive "merkwürdigen" Regeln rechnen müssen.

Adept
21.08.2024, 11:01
Doch, die faire Lösung sehe ich in der Zusammenlegung. Mittlerweile ohne Zynismus.

Frauen können halt in vielen Sportarten nicht mehr Weltspitze sein, Männer im Kunstturnen etc. aber auch nicht. Nicht Weltspitze sein ist ein Phänomen, dass sowieso 99.99% der Menschen teilen. Sport als gesunde Aktivität kann man ja weiterhin nachgehen, bei Frauen und Männern.

Durch die Abkehr von Leistungsorientierung im Sport lösen sich viele immanente Probleme.

NiklasD
21.08.2024, 11:03
Die beiden Personen um die es geht waren nie Männer. Sie haben ihr Geschlecht was aus ihrer Geburtsurkunde hervor geht nicht geändert. Zumindest soweit das offiziell bekannt ist und auch von ihrem Heimatstaat z.b. Algerien so dargestellt wird.

Algerien ist im übrigen transfeindlich. Du kannst dort dein Geschlecht nicht offiziell ändern, wenn du dich "irgendwie fühlst".

Es geht also hier gar nicht um den Fall, dass ein 2m großer und 1m breiter Mann plötzlich sagt, er wäre eine Frau und jetzt Boxerin werden will.
Man sollte schon etwas differenzieren. :Blumen:

Das wird in der öffentlichen Debatte bzw. einigen Zeitungen/Medien etc. ja gerne zusammen geworfen. Sicherlich auch zu gewissen Teilen aufgrund einer eher "transfeindlichen Richtung".

Das IOC hat es leider verpasst oder sogar bewusst ignoriert das ganze Thema proaktiv anzugehen & für allen Athletinnen für Klarheit zu sorgen.

NiklasD
21.08.2024, 11:07
Doch, die faire Lösung sehe ich in der Zusammenlegung. Mittlerweile ohne Zynismus.

Frauen können halt in vielen Sportarten nicht mehr Weltspitze sein, Männer im Kunstturnen etc. aber auch nicht.

Weiß ich ja nicht, ob das die zielführende Lösung ist. Dafür, dass es im Kunstturnen keine Weltklasse Leistungen bei den Männern gibt, gab es bei Olympia aber ziemlich gute Leistungen..

Im Großteil der Sportarten haben Männer durch die körperlichen Voraussetzungen einfach einen Vorteil. Sei es Schwimmen, Radfahren, Laufen, Leichtathletik etc. So ein lapidarer Satz, dass Frauen nicht Weltspitze sein können, kann halt auch nur von einem Mann kommen. Sorry.

Siebenschwein
21.08.2024, 11:08
Doch, die faire Lösung sehe ich in der Zusammenlegung. Mittlerweile ohne Zynismus.

Frauen können halt in vielen Sportarten nicht mehr Weltspitze sein, Männer im Kunstturnen etc. aber auch nicht. Nicht Weltspitze sein ist ein Phänomen, dass sowieso 99.99% der Menschen teilen. Sport als gesunde Aktivität kann man ja weiterhin nachgehen, bei Frauen und Männern.

Das wäre sicher eine Lösung - die geradezu danach schreit, von Frauen als dskriminierend wahrgenommen zu werden.
Ich sage nur Frauen - und Männerberufe. Wir haben seit Jahrzehnten freie Berufswahl, seit vielen Jahren gezielte Förderung von Frauen in traditionellen Männerdomänen - und trotzdem hält sich die Struktur.
Aber ja, für jedes komplexe Problem gibt es mindestens eine einfache Lösung. Die dann aber eben nicht funktioniert.

Bety
21.08.2024, 11:10
Sehr schwierig, da demotiviere ich tendenziell 50% der Bevölkerung. Wenn ich bei einem Wettkampf immer hinterherlaufe (sei es nur im Dorfverein) von vorne rein chancenlos bin ist die Gefahr m.M sehr groß, dass ich damit ganz aufhöre.

MattF
21.08.2024, 11:12
Das IOC hat es leider verpasst oder sogar bewusst ignoriert das ganze Thema proaktiv anzugehen & für allen Athletinnen für Klarheit zu sorgen.

Nur wie oben gesagt wurde, Khelif ist 21 auch bei Olympia gestartet und im Viertelfinale ausgeschieden. Sie Wissen 9 ihrer Kämpfe (gegen Frauen) verloren.

In meinen Augen hat man beim IOC gehofft, dass daraus keine große Diskussion wird.

Nur ist ja halt auch die "Gegenseite" gar nicht interessiert an Lösungen, sondern nur daran dem angeblich so woken IOC und den Rest der "Eliten" vorzuführen.

MattF
21.08.2024, 11:14
Sehr schwierig, da demotiviere ich tendenziell 50% der Bevölkerung. Wenn ich bei einem Wettkampf immer hinterherlaufe (sei es nur im Dorfverein) von vorne rein chancenlos bin ist die Gefahr m.M sehr groß, dass ich damit ganz aufhöre.

Das ist halt hier nur gar nicht so:

Aus Wikipedia

Khelifs erste große Wettbewerbe bei den Erwachsenen waren die Boxweltmeisterschaften 2018 in Indien, wo sie in der ersten Runde ausschied und damit den 17. Platz belegte. Bei den Boxweltmeisterschaften 2019 in Russland schied sie im ersten Kampf gegen Natalja Schadrina aus und landete auf Platz 33.

qbz
21.08.2024, 11:17
Nur wie oben gesagt wurde, Khelif ist 21 auch bei Olympia gestartet und im Viertelfinale ausgeschieden. Sie hat meines Wissen ca. die Hälfte ihrer Kämpfe (gegen Frauen) verloren.

In meinen Augen hat man beim IOC gehofft, dass daraus keine große Diskussion wird.

Nur ist ja halt auch die "Gegenseite" gar nicht interessiert an Lösungen, sondern nur daran dem angeblich so woken IOC und den Rest der "Eliten" vorzuführen.

Die individuellen Wettbewerbsergebnisse dürfen und können doch IMHO auf keinen Fall ein Entscheidungskriterium für die Startkategorie sein aus leicht nachvollziehbaren Gründen.

MattF
21.08.2024, 11:22
Die individuellen Wettbewerbsergebnisse dürfen und können doch IMHO auf keinen Fall ein Entscheidungskriterium für die Startkategorie sein aus leicht nachvollziehbaren Gründen.

Natürlich nicht alleine.

Für den IOC ist das Entscheidungskriterium gewesen, dass in ihrem Pass und in ihrer Geburtsurkunde Frau steht.

qbz
21.08.2024, 11:28
Natürlich nicht alleine.

Auch nicht im Falle der beiden Boxerinnen. Es ist doch nicht problematisch wegen eines bestimmten Rangplatzes.

NiklasD
21.08.2024, 11:42
Nur wie oben gesagt wurde, Khelif ist 21 auch bei Olympia gestartet und im Viertelfinale ausgeschieden. Sie Wissen 9 ihrer Kämpfe (gegen Frauen) verloren.

In meinen Augen hat man beim IOC gehofft, dass daraus keine große Diskussion wird.

Nur ist ja halt auch die "Gegenseite" gar nicht interessiert an Lösungen, sondern nur daran dem angeblich so woken IOC und den Rest der "Eliten" vorzuführen.

Gemäß SZ Recherche/Artikel kamen die ersten Gerüchte um die Besonderheiten bei Khelif & Yu-Ting bei der WM 2022 in der Türkei auf. Das wäre demnach nach dem ersten Olympiastart.

Der Artikel ist leider hinter der PAywall beleuchtet aber auch gerade die Verstrickungen des IOC & des neuen selbst gegründeten Verbandes World Boxing:
https://www.sueddeutsche.de/sport/olympia-geschlechterdebatte-imane-khelif-lin-yu-ting-thomas-bach-ioc-mustapha-berraf-frauen-lux.HGqinamFLdsnw5Q7Qz3mYh?login=

"In Istanbul, laut IBA-Spitze aufgeschreckt durch Hinweise aus anderen Teams und Eindrücke von Ringärztinnen, seien erstmals Gentests veranlasst worden. Angeblich liefern diese ein eindeutiges Ergebnis. Weil aber das Turnier da schon beendet und die Rechtsfrage neu war, sei 2022 noch keine Sanktion erfolgt. Das IOC, betont die IBA, sei jedoch schon damals informiert worden. Belegt ist die Anwesenheit der früheren AIBA-Leute in Istanbul, die nun für die IOC-Unit arbeiteten. Das IOC sagt dazu nichts."

MattF
21.08.2024, 11:48
Auch nicht im Falle der beiden Boxerinnen. Es ist doch nicht problematisch wegen eines bestimmten Rangplatzes.

Verstehe den Satz nicht.


Die Leistung ist in der Tat kein Kriterium.


Es ging mir aber um was anderes, dass behauptet wird:

"Khelif würde alle Frauen umhauen, weil sie ein Mann ist."

Nichts an dem Satz ist in meine Augen wahr oder eindeutig.
Und das zeigen z.b. die Ergebnisse.

qbz
21.08.2024, 11:58
Verstehe den Satz nicht.
Die Leistung ist in der Tat kein Kriterium.


Da Du im Kontext der Diskussion von den Startberechtigungen für Frau / Mann bzw. einer vorgeschlagenen Zusammenlegung als Antwort an Bety die Wettbewerbsergebnisse von Kelif angeführt hast, dachte ich, Deine Argumente bezögen sich eben darauf.

Trimichi
21.08.2024, 11:58
Trump Jr. interessiert sich ja sehr fürs Boxen.

Vllt besteht eine Querverbindung? Zum Netzwerk Social Truth von Donald Trump. Nur so ein Gedanke. Aber eine durchaus nützliche Aufgabe für die KI das herauszufinden. Damit wir nicht unterschwellig manipuliert werden und die KI nachweislich - political correct - die Demokratie retten kann. Unter der Prämisse, dass die KI des Bundesinnenministeriums Zugriff auf Social Truth hat. Es kann auch ganz schnell gehen mit der Bundesregierung. Musk sperrt denen deren x - accounts. Wie den Brasilianern. Und dann? Geschäftspartner wie Geokapitalist auch in DE, der mehr Wasser für sein Tesla - Werk Nähe Berlin möchte? Nix mehr x in Berlin? Bekommt die Regierung den Gong? Nur so ein Gedanke. Sperrt Musk der Regierung x, wars dann das wohl. Knock out! Durch technisches KO.

Verdient hätte es Fr. Faeser ja mit ihren politischen Massnahmen, die kaum die Probleme lösen. Es ist Kriminellen wurst wenn diese gefilmt werden? Siehe Kaserne Luftwaffe und das Loch im Maschendrahtzahn und die damit vermutete Trinkwasserkontamination. Das Filmen und die KI-Analyse verhindert die Straftat nicht. Lieber mit Störungen leben, die durch Menschen behoben werden können. Hier muesste investiert werden. Soviel aus dem Lager der "Computerkritiker".

Sorry wegen off-topic.

Mahlzeit.

Adept
21.08.2024, 13:14
Das wäre sicher eine Lösung - die geradezu danach schreit, von Frauen als dskriminierend wahrgenommen zu werden.
Ich sage nur Frauen - und Männerberufe. Wir haben seit Jahrzehnten freie Berufswahl, seit vielen Jahren gezielte Förderung von Frauen in traditionellen Männerdomänen - und trotzdem hält sich die Struktur.
Aber ja, für jedes komplexe Problem gibt es mindestens eine einfache Lösung. Die dann aber eben nicht funktioniert.

Kann man so sehen mit der Diskriminierung. Aber haben wir diese nicht sowieso im Sport jetzt schon?

Was ist mit dem, der mit einer niedrigen VO2max-Fähigkeit geboren wurde und Ausdauersport machen will. Oder kleine, die Basketball/Volleyball spielen wollen?

Eine Grenze zu ziehen, was zu unterscheiden, um nicht zu diskriminieren, wird schwierig? Früher war das Geschlecht ein gutes Unterscheidungskriterium. Seitdem es aufgeweicht wurde, sollte man das zusammenlegen.

keko#
21.08.2024, 13:20
....

Zum Thema:
Die ganze Geschlechtereinteilung ist mittlerweile sowas von out. Und das Gewinnen im Sport wird ja auch gesellschaftlich immer unwichtiger, dabei sein und mitmachen ist alles, siehe die in-Frage-Stellung der Bundesjungendspiele.

....

Es gibt naürlich auch Frauenrechte, die zum Wohl der Frau entstanden sind.
Und beim Sport wären in den meisten Sportarten die Frauen raus. TdF der Frauen könnte man sich dann auch schenken, ebenso Fussball.
Gewinnen halte ich für wichtig. Im Sport, so wie auch in der Schule. Ansonsten produzieren wir Mittelmaß.

keko#
21.08.2024, 13:21
Kann man so sehen mit der Diskriminierung. Aber haben wir diese nicht sowieso im Sport jetzt schon?

Was ist mit dem, der mit einer niedrigen VO2max-Fähigkeit geboren wurde und Ausdauersport machen will. Oder kleine, die Basketball/Volleyball spielen wollen?...

Das ist dann bekannt als "Talent".
Gibt es im Sport ebenso wie in der Schule. Dem einen fällt manches einfach leichter als dem anderen.

:Blumen:

tuben
06.01.2025, 12:12
Was bringt uns die nächste Bundestagswahl für unseren Sport ?
Nach dem Lesen dieses Artikels stellt sich diese Frage.

Link https://geschichtedergegenwart.ch/wi...x-newtab-de-de

Wie halten das die anderen Parteien und was resultiert daraus ?
Wird es künftig, auch bei Sportveranstaltungen, völlig neue Startfelder geben,
definiert durch selbstbestimmte Identität ?
Würde es möglich sein, durch die Annahme einer neuen Identität auch die Zugehörigkeit
zu einer bestimmten Startgruppe zu verändern und wenn ja, wie oft ?

TriSG
06.01.2025, 12:19
Bei mir führt der Link ins Nirvana

FloRida82
06.01.2025, 15:35
Nimm den Link bis zum "ch"...

https://geschichtedergegenwart.ch

Ehrlich gesagt TLDR ;-)

MattF
06.01.2025, 15:41
Ich sehe in dem Artikel keinen Bezug zum Sport.

Wir haben das ja vorher diskutiert, gibt es neue Erkenntnisse / Meinung? :Blumen:

Adept
06.01.2025, 15:50
Ich sehe in dem Artikel keinen Bezug zum Sport.

Wir haben das ja vorher diskutiert, gibt es neue Erkenntnisse / Meinung? :Blumen:

Ja, man kommt leider nicht mehr mit einem Penis in die Frauensauna. Schade! :Nee:

https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/mit-penis-in-die-frauensauna-sauna-bund-gibt-leitfaden-raus-48180928

Empfehlung ist ein erster Sichtcheck schon am Eingang einer Sauna. :Cheese:

MattF
06.01.2025, 15:54
Ja, man kommt leider nicht mehr mit einem Penis in die Frauensauna. Schade! :Nee:

https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/mit-penis-in-die-frauensauna-sauna-bund-gibt-leitfaden-raus-48180928

Empfehlung ist ein erster Sichtcheck schon am Eingang einer Sauna. :Cheese:

Meine Sauna ist unisex.

Schon seit Jahrzehnten keine Frauensauna mehr bemerkt :cool:

Ansonsten bezweifle ich, dass man vorher mit einem Penis in eine Frauensauna kam oder wenn es bemerkt wurde blieb. Geändert hat sich im Grunde nichts.

FloRida82
06.01.2025, 16:07
Oh...sorry...da muss ich klugscheißen.

Ich habe noch nie von einer Männersauna gehört (in Deutschland).....und ich geh schon sehr lange in die Sauna und komm ganz gut rum in der Gegend. Wenn das mal kein Beispiel für Ungleichberechtigung ist.....

Keine Umkleide-Saunen. Normale "Jedermann-Anlagen" die dann einen Frauensaunatag ausweisen...aber keinen Männersaunatag.

[Es belastet mich aber nicht so sehr wie der Skandal um den BWTV und den Nordschwarzwaldtriathlon]

Siebenschwein
06.01.2025, 17:11
Oh...sorry...da muss ich klugscheißen.

Ich habe noch nie von einer Männersauna gehört (in Deutschland)...

Das ist dann wohl eher „Dummscheissen“, wenn man etwas noch nicht gehört hat und das dann sogar stolz herausposaunt.
In diesem konkreten Fall rate ich Dir einfach, Dich mal im Internet unter „Männersauna“ oder explizit „Gay Sauna“ zu informieren. Da wird Dir geholfen.

FloRida82
06.01.2025, 20:50
Danke :)

DragAttack
06.01.2025, 21:19
Da kann ich es mir jetzt nich verkneifen, auch meinen Senf abzugeben.



Zunächsteinmal sind meines Wissens die Details der Geschlechtlichen Identitäten der beiden Sportlerinnen nie öffentlich bekannt gegeben worden. Wir diskutieren hier folglich auf Basis von Gerüchten und Halbinformationen.
Die für mich realistischste Version ist, dass es sich jeweils um geschlechtliche Identitäten aus dem Bereich der Intersexualität handelt. Mich würde es nicht einmal wundern, wenn die betroffenen Sportlerinnen vor ihrem unfreiwilligen Geouted Werden nicht einmal selbst wussten, dass sie keine "echten Frauen" sind.
Es hätte in der Verantwortung der zuständigen Verbände gelegen, rechtzeitig eindeutige Kriterien festzulegen. Die Art und weise, wie die Diskussion auf dem Rücken der beiden Sportlerinnen ausgetragen wurde fand ich erbärmlich.
Es ist interessant zu beobachten, welche - ansonsten nicht des Feminismus verdächtige - Gruppen bei derartigen Anlässen sich plötzlich für Frauenrechte interessieren. Sobald die Empörung ausreichend befeuert wurde, lässt es sich ganz prime gegen das gesamte verhasste "Wokeistan" schießen. Argumente wie "Woke ist, wenn Frauen sich von Männern verprügeln lassen müssen" sind da noch die am wenigsten unappetitliche Variante.


Ja, man kommt leider nicht mehr mit einem Penis in die Frauensauna. Schade! :Nee:
Sorry - aber auch dieses Argument hat seine Wurzel in eher unappetitlichen Gegen der Anti-Woke Bewegung. An dieser Stelle nur ein paar Gedanken wie sehr abwegig es ist.

Menschen auf dem Weg ihrer Transition von Mann zu Frau sind (sofern sie es noch haben) in der Regel eher wenig Stolz auf dass, was manche Männer als ihr bestes Stück betrachten.
Der Gedanke, dass MzF Transidente Personen den Umstand ihrer Transition nutzen, um ihr Genital anderen Frauen ungefragt vor die Nase zu halten ist weder logisch noch kenne ich eine evidenzbasierte Rechtfertigung für diese These.
Auch für die These, dass Cis-Männer eine Transidentität vortäuschen könnten, um so Zugang zu Schutzräumen für Frauen zu erhalten, kenne ich keine nennenswerte statistische Evidenz. Wieso auch sollte Mann diesen Aufwand betreiben? Wer als Mann Frauen belästigen möchte, der findet heutzutage noch immer wesentlich einfachere Möglichkeiten.

Liebe Grüße
Torsten

svmechow
06.01.2025, 21:25
Da kann ich es mir jetzt nich verkneifen, auch meinen Senf abzugeben.



Zunächsteinmal sind meines Wissens die Details der Geschlechtlichen Identitäten der beiden Sportlerinnen nie öffentlich bekannt gegeben worden. Wir diskutieren hier folglich auf Basis von Gerüchten und Halbinformationen.
Die für mich realistischste Version ist, dass es sich jeweils um geschlechtliche Identitäten aus dem Bereich der Intersexualität handelt. Mich würde es nicht einmal wundern, wenn die betroffenen Sportlerinnen vor ihrem unfreiwilligen Geouted Werden nicht einmal selbst wussten, dass sie keine "echten Frauen" sind.
Es hätte in der Verantwortung der zuständigen Verbände gelegen, rechtzeitig eindeutige Kriterien festzulegen. Die Art und weise, wie die Diskussion auf dem Rücken der beiden Sportlerinnen ausgetragen wurde fand ich erbärmlich.
Es ist interessant zu beobachten, welche - ansonsten nicht des Feminismus verdächtige - Gruppen bei derartigen Anlässen sich plötzlich für Frauenrechte interessieren. Sobald die Empörung ausreichend befeuert wurde, lässt es sich ganz prime gegen das gesamte verhasste "Wokeistan" schießen. Argumente wie "Woke ist, wenn Frauen sich von Männern verprügeln lassen müssen" sind da noch die am wenigsten unappetitliche Variante.



Sorry - aber auch dieses Argument hat seine Wurzel in eher unappetitlichen Gegen der Anti-Woke Bewegung. An dieser Stelle nur ein paar Gedanken wie sehr abwegig es ist.

Menschen auf dem Weg ihrer Transition von Mann zu Frau sind (sofern sie es noch haben) in der Regel eher wenig Stolz auf dass, was manche Männer als ihr bestes Stück betrachten.
Der Gedanke, dass MzF Transidente Personen den Umstand ihrer Transition nutzen, um ihr Genital anderen Frauen ungefragt vor die Nase zu halten ist weder logisch noch kenne ich eine evidenzbasierte Rechtfertigung für diese These.
Auch für die These, dass Cis-Männer eine Transidentität vortäuschen könnten, um so Zugang zu Schutzräumen für Frauen zu erhalten, kenne ich keine nennenswerte statistische Evidenz. Wieso auch sollte Mann diesen Aufwand betreiben? Wer als Mann Frauen belästigen möchte, der findet heutzutage noch immer wesentlich einfachere Möglichkeiten.

Liebe Grüße
Torsten

Vielen Dank für diesen klugen, differenzierten und allseits respektvollen Beitrag :liebe053: :Liebe:

Adept
06.01.2025, 21:30
Thorsten, danke für deine ausführliche Abhandlung.

Mein Statement war eher als Witz gemeint, besonders die Sichtprüfung, bevor er/sie/es/ihr/alle in die Sauna können.

Und wer einen Pimmel hat, kann doch einfach in eine gemischte oder Siebenschweins Gay-Sauna gehen.

Und wenn sich wieder eine/r/s diskriminiert fühlt, kann er/sie/es es für sich behalten. :Cheese:

DragAttack
06.01.2025, 21:49
Thorsten, danke für deine ausführliche Abhandlung.

Mein Statement war eher als Witz gemeint, besonders die Sichtprüfung, bevor er/sie/es/ihr/alle in die Sauna können.
Ist mir schon klar, Trotzdem triggert mich dieses "Argument", weil es tatsächlich sehr oft im Trans- (oder allgemein LGBTIQ- bzw. Mindeheiten-) Feindlichen Kontext auftaucht und dort leider häufig toternst gemeint wird.

Nichts für ungut und liebe Grüße
Torsten

Siebenschwein
06.01.2025, 22:02
Ist mir schon klar, Trotzdem triggert mich dieses "Argument", weil es tatsächlich sehr oft im Trans- (oder allgemein LGBTIQ- bzw. Mindeheiten-) Feindlichen Kontext auftaucht und dort leider häufig toternst gemeint wird.

Nichts für ungut und liebe Grüße
Torsten

Ich finde die ganze Diskussion auch genauso hohl wie die um schwule Fussballer, die in der Mannschaftsdusche ihre Teamkollegen anstecken könnten oder was auch immer die Furcht ist.
Ich glaube, es täte und allen einfach gut, zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, die anders sind oder anders fühlen als wir. Wir könnten uns dann endlich den wirklich wichtigen Problemen dieser Welt zuwenden.
Ich glaube, dieses Konzept heisst „Toleranz“, aber damit können viele Leute in def Praxis leider nichts anfangen.