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Vollständige Version anzeigen : Schwere Radstürze bei den Radprofis...


spanky2.0
04.04.2024, 22:43
Aktuell häufen sich die die Horrornachrichten von schweren Stürzen bei den Radprofis:

Erst heute sind die Rad-Stars Jonas Vingegaard, Primoz Roglic und Remco Evenepoel bei der Baskenland Rundfahrt in eine schweren Sturz verwickelt worden. Vor allem Vingegaard hat mehrere Knochenbrüche davon getragen.

Gestern hatte der deutsche Radprofi Lennard Kämna einen schweren Unfall im Trainingslager auf Teneriffa. Er liegt noch auf der Intensivstation.

Und letzte Woche ist Wout van Aert bei der Flandern Rundfahrt so schwer gestürzt, dass er mehrere Rippenbrüche und einen Schlüsselbeinbruch erlitten hat.

https://www.zdf.de/nachrichten/sport/radsport-baskenland-rundfahrt-sturz-vingegaard-roglic-evenepoel-100.html

Unglaublich wie viele Stürze in kürzester Zeit unter den Top Stars der Branche. :(

jimknopf
05.04.2024, 00:37
Ein Drama.

Und es gibt eigentlich wenig Gemeinsamkeiten zwischen den drei Unfällen. Bei Kämna ein Trainingsunfall im Straßenverkehr, bei Wout v Aert ein Rennunfall aber keine komplizierte Streckenführung und heute eine Abfahrt mit einer 90 Grad Kurve, wie sie typisch für viele Abfahrten ist. In den Interviews war die Rede davon, dass die Abfahrt wohl holprig und die Geschwindigkeit sehr hoch war.

Man ist auf dem Rennrad doch immer auf relativ dünnem Eis unterwegs und es gibt bis auf den Helm praktisch keinen Schutz.

Man kann nur hoffen, dass es bei den Betroffenen keine bleibenden Schäden gibt ... auch wenn die Bilder da wenig Hoffnung machen.

Raspinho
05.04.2024, 07:25
Gestern noch gelesen, dass es wohl mittlerweile Hosen mit eingebautem Airbag gibt, mal gucken ob sich das durchsetzt.

Naja die Abfahrt / Kurve wird wohl auch nicht kritisiert, soweit ich das gelesen habe, sondern eher das es keinen Schutz über diesen „Regenabflussgraben“ gab.

Ich hatte mich eigentlich unglaublich auf die die diesjährige TDF gefreut inkl. Der bekannten Duelle. Da ich jetzt aber davon ausgehe, dass die Top Stars nicht am Start sein werden, oder zumindest nicht in Topform, macht es mich schon etwas traurig. Traurig, dass am Tag/Woche X es nicht alle pünktlich geschafft haben Topfit an der Startlinie zu stehen :(

merz
05.04.2024, 08:10
Update zum Sturz im Baskenland:

https://velo.outsideonline.com/road/road-racing/evenepoel-vingegaard-roglic-all-crash-in-high-speed-spill-at-itzulia-basque-country/


Marlen Reusser ist am Wochenende in Flandern gleichfalls schwer gestürzt

https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_137694.htm

m.

Adept
05.04.2024, 08:57
Dazu ist ja noch Wout van Aert gestürzt, mit Brüchen am Brustbein, Rippen und Schlüsselbein.

Ist schon gerade eine Häufung von Stürzen bei den TOP Profis. :(

NiklasD
05.04.2024, 09:38
Ich hatte mich eigentlich unglaublich auf die die diesjährige TDF gefreut inkl. Der bekannten Duelle. Da ich jetzt aber davon ausgehe, dass die Top Stars nicht am Start sein werden, oder zumindest nicht in Topform, macht es mich schon etwas traurig. Traurig, dass am Tag/Woche X es nicht alle pünktlich geschafft haben Topfit an der Startlinie zu stehen :(

Bis zur Tour sollten die eigentlich alle fit sein. Die werden vermutlich zeitnah wieder auf der Rolle sitzen. Da mache ich mir für die Tour keine Sorgen.

Natürlich trotzdem bitter & zeigt einfach wieder wie gefährlich der Radsport ist.

tridinski
05.04.2024, 10:20
Bis zur Tour sollten die eigentlich alle fit sein. Die werden vermutlich zeitnah wieder auf der Rolle sitzen. Da mache ich mir für die Tour keine Sorgen.

Natürlich trotzdem bitter & zeigt einfach wieder wie gefährlich der Radsport ist.

Bei einem gebrochenen Schlüsselbein sind die schnell wieder auf dem Rad, das stimmt. Gebrochenes Schulterblatt bei Remco ist schon schwieriger, Rippe kann sich auch so oder so auswirken ("Tuts sehr weh? Nein, nur wenn ich atme")

Bei gebrochenen Wirbeln oder Brustbein hört der Spaß auf, da würde ich eher sagen die Saison ist zu Ende:
https://pbs.twimg.com/media/GKWah54W8AA-mSX?format=jpg&name=900x900

Harm
05.04.2024, 10:29
Ein Drama.

bei Wout v Aert ein Rennunfall aber keine komplizierte Streckenführung

Laut "Besenwagen" Podcast wird die Stelle (Zufahrt zu einem der vielen Hügel, wo von einer sehr breiten Straße scharf rechts in einen schmalen Feldweg eingebogen wird) in den folgenden Jahren aus der Streckenführung gestrichen. Darüber wurde aber schon Jahrelang diskutiert!

Kampfzwerg
05.04.2024, 10:39
Die Häufung der, vor allem auch schweren, Stürze ist schon irgendwie tragisch.

Was genau der/die Auslöser dafür ist/sind ist wahrscheinlich nicht so einfach zu definieren.

Was mir aber im Moment während der Übertragungen auffällt.

Es ist von Anfang an richtig schnell. 50 km in der ersten Rennstunde sind selbst bei den ganz langen Klassikern eher die Normalität geworden.
Dazu kommt, dass die Teams seit ein paar Jahren einen Fahrer weniger pro Rennen haben und es nicht mehr nur DIE 1-2 Teams gibt wie es in den 90ern und Anfang der 2000er war.
Jetzt halten halt 6-7 Teams voll rein um ihre Topfahrer zu platzieren.
Da wird die Straße dann schnell mal zu eng.

In Kombination mit der erhöhten Intensität, vor allem zu Beginn, gibt das halt dann eine Ermüdung und Dynamik die schnell in die Hose gehen kann.

Das der Rennkalender mittlerweile von Januar bis Ende November geht hilft auch nicht wirklich weiter.

Die Entwicklungen im Materialbereich haben da noch den geringsten Anteil.

Wer sich ein Paradebeispiel der oben angeführten Punkt anschauen will, der sollte mal in die letzten 10 km vom Scheldeprijs vergangenen Mittwoch reinschauen. 🫣

Raspinho
05.04.2024, 10:49
https://www.sport.de/news/ne6532190/radsport-brisante-enthuellungen-nach-horrorsturz-von-jonas-vingegaard/

Safe Cycling, ein Unternehmen, das Sicherheitslösungen für Fahrer, Veranstalter und Zuschauer anbietet, machte die Veranstalter der Baskenland-Rundfahrt im Vorfeld des Rennens auf die Sicherheitsmängel - insbesondere bei den Abfahrten - aufmerksam. Eine Reaktion erhielt man jedoch nicht.

Natürlich nutzen jetzt zahlreiche Unternehmen die Häufung der Fälle für ihr Marketing, daher sollte man etwas vorsichtig bei den Meldungen sein.

Sollte das aber wirklich stimmen, bin ich der Meinung, dass man die Veranstalter mehr in die Verantwortung nehmen muss.

Sicherlich muss es nicht so bürokratisch werden wie in Deutschland, (Sicherheitskonzepte bis zum Umfallen), aber irgendeine Lösung muss hier geschaffen werden. Wahrscheinlich wäre ein Lösungsansatz, weniger Gewinn einstreichen, und mehr in Kosten "investieren"... aber leider steckt überall ein Unternehmen dahinter...

Lasst uns die Daumen drücken, dass wir das Wochenende ohne eine weitere Horror Meldung überstehen ;-)

Harm
05.04.2024, 11:06
Die Häufung der, vor allem auch schweren, Stürze ist schon irgendwie tragisch.

....
Es ist von Anfang an richtig schnell.
...

In Kombination mit der erhöhten Intensität, vor allem zu Beginn, gibt das halt dann eine Ermüdung und Dynamik die schnell in die Hose gehen kann.
....

Das der Rennkalender mittlerweile von Januar bis Ende November geht hilft auch nicht wirklich weiter.



Bin voll Deiner Meinung Max.
Zum verlängerten Rennkalender kommen noch immer mehr Rennen hinzu.
Die Besenwagen Jungs fragen sich zu recht, warum man am Mittwoch vor der Flandernrundfahrt als Top-Favorit das Risiko von Dwars durch Flanderen auf sich nimmt. MvdP war wohl nur am Mittwoch nicht mit von der Partie, weil er die "spezifischen Intensitäten" im Training besser steuern kann als in Rennen....

longtrousers
05.04.2024, 11:18
Bei den großen Runden sehe ich immer ungerner zu, vor allem in der ersten Woche wo man nur warten muss auf den täglichen Sturz oder Stürze. Jetzt ist es auch schon so weit bei einer "kleineren" Runde.
Das Einzige was mir einfällt, ist das langsamer machen des Materials.
z.B. Felgenhöhe <2cm, mindestens 36 runde Speichen.
Das wird die Stürze nicht verhindern, aber man kann besser bei 45 km/h stürzen als bei 50 km/h.

Kampfzwerg
05.04.2024, 11:44
Das Einzige was mir einfällt, ist das langsamer machen des Materials.
z.B. Felgenhöhe <2cm, mindestens 36 runde Speichen.
Das wird die Stürze nicht verhindern, aber man kann besser bei 45 km/h stürzen als bei 50 km/h.

Das wird genau nichts ändern.

Das größere Problem ist.
Nicht jeder kann abfahren wie Tom Pidcock.
Wenn der Abstand aber nicht zu groß werden soll, muss es aber zumindest versucht werden, sonst ist die Gruppe einfach mal weg und ggf. die Chance auf die Gesamtwertung.
Das führt dazu das das Limit ausgereizt wird, bzw der ein oder andere einfach über seinem Limit fahren muss.

Da bringt auch nichts nur auf breiten Straßen zu fahren.
Beim Scheldeprijs ging es 10 km vor dem Ziel über eine 4 spurige gerade Straße.
Wenn 6 Teams mit jeweils 3, max 4 Fahrern, die alle am Anschlag sind, um die Positionen kämpfen und dabei 4-5 solcher Züge nebeneinander von links nach rechts ihren Weg suchen wird es einfach zu eng und es knallt. Und wenn sich nur jemand im Laktatnebel am Hinterrad aufhängt.
Ob du da dann 45, 50, oder 60 fährst ist dann auch im ersten Moment mal egal.

Eine wirkliche, endgültige Lösung des Themas wird es kurzfristig nicht geben und auf Vernunft und Rücksicht zu hoffen ist mMn Träumerei.

Die offensichtlich gefährlichen Sachen werden, teils unter massiven Protesten, verboten (supertuck, jetzt hookless Felgen im Gespräch), aber die Renndynamik aufzulösen wird nicht möglich sein.

Und nur TT veranstalten kann auch nicht die Lösung sein.

chris.fall
05.04.2024, 11:45
Moin,



Was mir aber im Moment während der Übertragungen auffällt.
(...)

Die Entwicklungen im Materialbereich haben da noch den geringsten Anteil.


gute Analyse, volle Zustimmung.



Das Einzige was mir einfällt, ist das langsamer machen des Materials.
z.B. Felgenhöhe <2cm, mindestens 36 runde Speichen.
Das wird die Stürze nicht verhindern, aber man kann besser bei 45 km/h stürzen als bei 50 km/h.

Interessanter nachvollziehbarer Ansatz. Der aber zum einen wenig helfen wird (siehe oben) und sich zum anderen auch nicht durchsetzen lassen wird. Meiner Auffassung nach ist Profiradsport in erster Linie eine Dauerwerbesendung für das neueste Material, das Hobbysportler eigentlich gar nicht benötigen. (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=52661)


Viele Grüße,

Christian

flecko
05.04.2024, 12:00
Das Problem gestern war ja, wahrscheinlich, der Bordstein. Der könnte zumindest in Abfahrten außen gesichert werden. Wovon die Verletzungen schließlich genau kommen kann ich nicht beurteilen, aber Jonas hat wohl ordentlich an der Betonkannte eingeschlagen.

NiklasD
05.04.2024, 12:35
https://www.sport.de/news/ne6532190/radsport-brisante-enthuellungen-nach-horrorsturz-von-jonas-vingegaard/



Natürlich nutzen jetzt zahlreiche Unternehmen die Häufung der Fälle für ihr Marketing, daher sollte man etwas vorsichtig bei den Meldungen sein.

Sollte das aber wirklich stimmen, bin ich der Meinung, dass man die Veranstalter mehr in die Verantwortung nehmen muss.

Sicherlich muss es nicht so bürokratisch werden wie in Deutschland, (Sicherheitskonzepte bis zum Umfallen), aber irgendeine Lösung muss hier geschaffen werden. Wahrscheinlich wäre ein Lösungsansatz, weniger Gewinn einstreichen, und mehr in Kosten "investieren"... aber leider steckt überall ein Unternehmen dahinter...

Lasst uns die Daumen drücken, dass wir das Wochenende ohne eine weitere Horror Meldung überstehen ;-)


Sicherlich kann man an der einen oder anderen Stelle mehr in die Sicherheit investieren, was ja zb im Zielbereich schon mehr und mehr gemacht wird. Aber man brauch sich auch nichts vormachen, dass Radsport eben ein sehr gefährlicher Sport ohne Knautschzone ist. Stürze und auch schwere Stürze wird es immer geben.

Und wenn man sich die Szene von gestern anguckt, dann ist die Straße zwar holprig, aber ist eine langgezogene Rechtskurve und jetzt nicht irgendwas ausgefallenes. Einem Fahrer rutscht das Vorderrad weg & eins folgt dem anderen.

Man wird leider nicht 150km einer Etappe absichern können.

Duamax
05.04.2024, 12:44
Und Remco Evenepol hat den Diver ins Gras gemacht. Die Nicht-Sicherung dieser Betondrainage ist aber tatsächlich sehr fahrlässig. Remco hatte eh noch Glück, denn auf dem Video seht man, dass unterhalb der Betondrainage ungesichert Findlinge neben der Straße liegen. Lass da mal einen Fahrer kopfüber einschlagen, dann kann das leider schnell wie bei Gino Mäder ausgehen.

Die immer höheren Geschwindigkeiten (auch aufgrund des immer schnelleren Materials) führen schon zu schwereren Verletzungen. Jeder der schon mal sowohl bei 30 als auch >40km/h gestürzt ist, weiß wovon ich spreche. Sicherlich kann auch ein Sturz im Stand zu schweren Verletzungen führen, aber die Wahrscheinlichkeit ist bei höheren Geschwindigkeit ungemein höher.

Harm
05.04.2024, 15:12
Gibt ein paar Statements von Niels Pollitt: https://www.youtube.com/watch?v=CrjtzxZn8SU
Der bestätigt quasi das was hier schon gemutmaßt wurde:
1) durch besseres Material wird schneller gefahren
2) deutlich mehr Stress im Peloton (als z.B. in seinen ersten zwei World Tour Jahren)
3) die Schraube lässt sich nur schwer zurückdrehen.

Ich persönlich denke, daß das Material nicht der Hauptgrund für die durchgehend höheren Geschwindigkeiten ist. Ich glaube Trainings-lehre und -steuerung haben da einen viel größeren Einfluss.

Der Stressfaktor beruht meiner Meinung auf mehr Rennen und höherem Durchschnittstempo.
Bergab waren einige Jungs und Mädels schon immer schnell. Nun fahren aber alle mit höherem Risiko. Vielleicht verleiten die Scheibenbremsen auch zu höherem Risiko durch späteres Bremsen, keine Ahnung....

Heute verdienen die Worldtour Fahrer ganz andere Summen als noch vor 10 Jahren. Da gehen die leider auch ganz andere Risiken ein.

Walli
05.04.2024, 15:34
Denke eher das es Zufall ist das mehrere bekannte Fahrer zu Fall kamen und sich auch schwer verletzt haben.
van Art hat sich lang gemacht durch seinen eigenen Fahrfehler, was er auch selber gesagt hat.
Der Unfall gestern war schon etwas merkwürdig , da die Abfahrt und die Kurve nicht so schwer war. Der zweite aus der Gruppe kam zu Fall und die Anderen sind ausgewichen oder wurden mitgerissen. Zwei Minuten vorher kam die Spizengruppe an der Stelle vorbei und da ist auch ein Fahrer mit dem Vorderrad weg geruscht. Vielleicht war da Dreck oder ähnliches, was sich aber nie Vermeiden lässt. Und was den Betongraben betrifft, was soll man denn da machen??? Absichern kann man,ja , aber dann muss um jeden Baum an jeder Strecke auch was drum gebastelt werden,das nix passieren kann.
Sorry aber so was gehört zum Geschäft im Straßenradsport. Es sollte nicht passieren kann und wird es aber immer wieder. Radrennen ist halt was anderes wie Triathlon , wo eher weniger passiert.

JENS-KLEVE
05.04.2024, 15:50
Früher wurde doch hauptsächlich gebummelt, geplaudert, gepinkelt und die letzten 10km echtes Rennen. Früher wurden Abfahrten sicher gefahren, seit Nibali wird auch bei Abfahrten attackiert.

Ich denke, es sind zwei wesentliche Gründe. Natürlich wird es noch mehr geben, die aber ebenfalls auf mehr Stress, Hektik, Risiko resultieren.

Kampfzwerg
05.04.2024, 21:49
In dem Video gibt’s ab min 13 rum Onboardaufnahmen aus der Schlussphase.
Da sieht man schön wie eng und mit Kontakt gefahren wird.
https://youtu.be/KrGlpPnWUzc?si=EXn7UJ6gzAiECtqV
Das passiert nicht nur am Ende im Sprint, sondern bei den Klassikern auch gerne mal vor entscheidenden Streckenabschnitten.

Walli
06.04.2024, 09:25
In dem Video gibt’s ab min 13 rum Onboardaufnahmen aus der Schlussphase.
Da sieht man schön wie eng und mit Kontakt gefahren wird.
https://youtu.be/KrGlpPnWUzc?si=EXn7UJ6gzAiECtqV
Das passiert nicht nur am Ende im Sprint, sondern bei den Klassikern auch gerne mal vor entscheidenden Streckenabschnitten.

So werden Radrennen gefahren:Blumen:
Bei den Amateurrennen geht das manchmal noch wilder zur Sache

Kampfzwerg
06.04.2024, 09:53
So werden Radrennen gefahren:Blumen:
Bei den Amateurrennen geht das manchmal noch wilder zur Sache

Mit einer der Gründe warum ich mich von Radrennen, RTF und Radmarathons fern halte.

Zurück zum Thema.
Da braucht man die Verantwortung für die Stürze nicht in der Streckenführung, oder dem Material suchen.
Wenn man die letzten Tage so in die Interviews der Fahrer zu dem Thema reinhört sind die meisten da auch der Meinung, dass es eher ein hausgemachtes Thema der Fahrer selbst ist.
Abgesehen davon ist es immer tragisch, wenn es jemanden so schwer erwischt wie in den letzten Wochen.

bergflohtri
06.04.2024, 11:50
Die Stürze von VanAert,, Evenepoel, Vingegaard und Roglic wo es in so kurzer Zeit einige der prominentesten Fahrer erwischt hat waren wohl mehr auch dem Zufall geschuldet.
Abseits davon finde ich auch dass das Sturzrisiko und die Gefährlichkeit bei Radrennen von den Fahrern mit selbst verursacht werden.
Wenn man sich die aktuellen Sprintankünfte die mit der heutigen Kameratechnik so detailgenau übertragen werden, ansieht, und was auch von der Onboardaufnahme klar rüberkommt ist die extrem unruhige Fahrweise in den Sprintvorbereitungen. Dass es Körperberührungen oder Ellbogenstöße gibt ist ja normal, aber hier reißen einzelne Fahrer ihre Räder ruckartig aus der geraden Spur, und dann kommen noch die Anfahrer dazu die plötzlich das Tempo rausnehmen und durch die Spitze des Feldes nach hinten durchfallen.
Wenn ich mir jetzt eine Sprintankunft im Fernsehen anschaue und wie die fahren denke ich mir so kann es ja fast nicht gut gehen, und dann kommt fast schon als unvermeidliche Antwort das Bild dass es dann wirklich nicht gut geht und einer stürzt und ein paar andere mitnimmt.
Die Sprintanfahrten waren vor ein paar Jahren noch koordinierter. Das gab es eine oder mehrere Mannschaften die mit einem Sprintzug die Spitze vom Feld vorgaben, auch nebeneinander in klaren Linien und die ihren Sprinter in Position brachten. Und dann waren einzelne Sprinter die sich wenn sie keinen eigenen Sprintzug hatten an das Hinterrad eines Konkurrenten kämpften, und das mit Durchsetzungsvermögen und auch kontrolliert. Jetzt hat ein Sprinter vielleicht einen oder zwei Anfahrer, und von diesen kleineren Gruppen gibt es mehrere, und es entsteht ein nervöses Durcheinander. Scheint mir auch so, dass die reduzierte Zahl der Fahrer pro Mannschaft dazu beiträgt dass die Sprintankünfte chaotischer und gefährlicher werden.

JENS-KLEVE
06.04.2024, 15:05
Hier sieht man die Bodenwellen durch wurzeln. Angeblich 78 km/h auf dem Tacho

https://www.facebook.com/100044376911383/posts/pfbid02ZxWcJ13msU9raQo4n6STpzhR4c1k5yjEZ96kgj3bgPT TvYHrgCww4PwgoLFMeaENl/?

longtrousers
07.04.2024, 12:13
Fernseher eingeschaltet für Paris Roubaix, das Erste was ich sehe ist einen Massensturz.

Raspinho
09.04.2024, 08:27
Fernseher eingeschaltet für Paris Roubaix, das Erste was ich sehe ist einen Massensturz.

bei Paris Roubaix gab und wird es aufgrund der Herausforderung immer Stürze geben. Durch den Rennverlauf, und die Entschärfung der Schlüsselpassage, ist es aber zum Glück relativ ruhig geblieben.

Wenn ich aber wieder lese, dass Zuschauer versuchen, Fahrer zu Stürzen zu bringen... bleibt mir die Spucke im Hals stecken.

Woher nimmt die Menschheit mittlerweile die Aggression, mit dem Leben anderer zu spielen? Sei es im Straßenverkehr Autos vs Fahrrad, oder jetzt auch als Zuschauer versuchen das Rennen zu manipulieren und wissend ein Sturz mit wahrscheinlich bösen Folgen zu riskieren?!

bergflohtri
09.04.2024, 08:33
Bei der Fernsehübertragung ist mir nur aufgefallen dass einmal ein Zuschauer Van der Poel Bier ins Gesicht gespritzt hat, und es machte den Eindruck als wäre Van der Poel kurz irritiert gewesen was natürlich in dieser Rennsituation von Haus aus schon gefährlich ist.
Das Herumfuchteln mit den Armen vor den Fahrern, auf die Fahrbahn stellen und erst kurz vor dem Fahrer zurücktreten ist auch gefährlich.

Wo findet man die Infos dazu dass Zuschauer Fahrer bewusst zum Stürzen bringen wollten?

Nogi87
09.04.2024, 08:39
Bei der Fernsehübertragung ist mir nur aufgefallen dass einmal ein Zuschauer Van der Poel Bier ins Gesicht gespritzt hat, und es machte den Eindruck als wäre Van der Poel kurz irritiert gewesen was natürlich in dieser Rennsituation von Haus aus schon gefährlich ist.
Das Herumfuchteln mit den Armen vor den Fahrern, auf die Fahrbahn stellen und erst kurz vor dem Fahrer zurücktreten ist auch gefährlich.

Wo findet man die Infos dazu dass Zuschauer Fahrer bewusst zum Stürzen bringen wollten?

Es gibt ein Video da sieht man, dass ein Zuschauer eine Kappe auf van der Poel wirft, besser gesagt der Wurf war auf Laufradhöhe.

Adept
09.04.2024, 08:56
Ja, die Aggro Zuschauer gabs ja schon bei Contador und Froome. Aber jetzt ist es zur Normalität und noch viel krasser geworden.

Finde, passt irgendwie gut zur generellen Spaltung der Gesellschaft. Irgendwann wird man sich wundern, dass man überhaupt Radrennen auf öffentlichen Strassen austragen konnte ohne Sicherheitsdienste.

Bin gespannt, wie das weitergeht…

su.pa
09.04.2024, 10:57
Ich finde das extrem schade, wie es sich entwickelt. Früher war für mich der Radsport immer ein Zeichen dafür, wie man als Fan fair mit den Sportlern umgeht. Gerade im Vergleich zum Fußball. Größenteils ist es sicher noch so, dass alle Fahrer angefeuert werden, sieht man ja auch noch. Aber ich frage mich, warum ausgerechnet vdP so unbeliebt ist? Sind das belgische Fans, die es einem Holländer nicht vergönnen oder stänkern die einfach, damit sie stänkern?

Nepumuk
09.04.2024, 12:55
Ich persönlich finde, dass im professionellen Radsport zu wenig für die Sicherheit getan wird. Der Sport scheint total auf der Stelle zu stehen. Die Übergriffe durch Zuschauer kommen dann noch OnTop hinzu. Ich mag da gar nicht mehr zuschauen.

xeta
09.04.2024, 15:15
Ja, die Aggro Zuschauer gabs ja schon bei Contador und Froome. Aber jetzt ist es zur Normalität und noch viel krasser geworden.

Finde, passt irgendwie gut zur generellen Spaltung der Gesellschaft. Irgendwann wird man sich wundern, dass man überhaupt Radrennen auf öffentlichen Strassen austragen konnte ohne Sicherheitsdienste.

Bin gespannt, wie das weitergeht…

Das ist aber schon ein bisserl übertrieben. Die haben haben schon dem Indurain Reißnägel auf die Straße geworfen.

Man muss nicht alles über dramatisieren.

Adept
09.04.2024, 15:19
Das ist aber schon ein bisserl übertrieben. Die haben haben schon dem Indurain Reißnägel auf die Straße geworfen.

Man muss nicht alles über dramatisieren.

Das stimmt, man sollte auch nicht pauschalisieren. Wäre trotzdem schön, wenn das nur bei Einzelfällen oder es gar ganz ausbleibt.

wolfi
09.07.2024, 07:42
leider verstarb vergangenen Samstag der norwegische Radprofi André Drege bei der Abfahrt vom Großglockner - bei der Tour of Austria

https://sport.orf.at/stories/3128478/
https://kaernten.orf.at/stories/3264349/

Adept
09.07.2024, 14:13
leider verstarb vergangenen Samstag der norwegische Radprofi André Drege bei der Abfahrt vom Großglockner - bei der Tour of Austria

https://sport.orf.at/stories/3128478/
https://kaernten.orf.at/stories/3264349/

Ja, wirklich tragisch!

Erste Ermittlungsergebnisse sind veröffentlicht: er hatte in der Abfahrt einen Reifenschaden hinten.

https://radsportaktuell.de/radsport/details-uber-den-unfall-der-zum-tod-von-andre-drege-gefuhrt-hat-werden-bekannt?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR0HtFlMIe_N97Pkk srRmAfrIaZnPHm6FGYsa3Lp4metNTkNFAtTO_iGhak_aem_3UW jf7mCUzApGVQyMLwvsQ