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Vollständige Version anzeigen : Kein Buschhütten Triathlon / Team Auflösung


Raspinho
14.09.2023, 10:38
Seruvs,

das ist mal eine Ansage, irgendwie kann ich es noch nciht ganz glauben, und hoffe noch auf einen verspäteten 01.04.

https://www.tri2b.com/triathlonnews/detail/article/aus-und-vorbei-ejot-team-zieht-bundesliga-teams-zurueck-buschhuetten-triathlon-wird-eingestellt-10121/

Der Triathlon Bundesliga-Rekordsieger EJOT Buschhütten zieht seine Mannschaften der 1. und 2. Bundesliga zurück. Ebenfalls nicht mehr stattfinden wird der traditionsreiche Buschhütten Triathlon. Dies gab heute der TV Germania Buschhütten in einer Pressemitteilung bekannt. Direkt nach dem Jahreswechsel war bekannt geworden, dass sich Sabine und Rainer Jung von ihren Aufgaben in der Organisationsleitung des Triathlons und der Betreuung der Ligamannschaften zurückziehen werden. Diese Lücke konnten die Vereinsverantwortlichen nicht schließen.

NBer
14.09.2023, 11:39
Es ist wie überall. Wenn die Leute, die den Job seit Jahrzehnten gemacht haben, wegbrechen, fällt oft alles in sich zusammen. Das geht vielen Vereinen und Veranstaltungen so.
Diese Sachen erfordern Hingabe, Freizeit und viel ehrenamtliches Engagement, weil es so Vieles zu Machen und zu Organiseren gilt, das einem kein Mensch bezahlt. Und meine persönliche Beobachtung ist, dass in den Altersklassen 20 bis 40, wo dann eigentlich die Nachfolger herkommen müssten, das Ehrenamt und das freiwillige Engagement für eine Sache bei weitem nicht mehr die Rolle spielen, wie es noch vor 20-30 Jahren war.
Früher hat man sich mit Gleichgesinnten zusammengetan, weil man etwas Geiles für Andere organisieren wollte. Heute steht für die Meisten eher im Mittelpunkt, was dabei für sie persönlich bei rumkommt.

mrtomo
14.09.2023, 11:46
Es ist wie überall. Wenn die Leute, die den Job seit Jahrzehnten gemacht haben, wegbrechen, fällt oft alles in sich zusammen. Das geht vielen Vereinen und Veranstaltungen so.
Diese Sachen erfordern Hingabe, Freizeit und viel ehrenamtliches Engagement, weil es so Vieles zu Machen und zu Organiseren gilt, das einem kein Mensch bezahlt. Und meine persönliche Beobachtung ist, dass in den Altersklassen 20 bis 40, wo dann eigentlich die Nachfolger herkommen müssten, das Ehrenamt und das freiwillige Engagement für eine Sache bei weitem nicht mehr die Rolle spielen, wie es noch vor 20-30 Jahren war.
Früher hat man sich mit Gleichgesinnten zusammengetan, weil man etwas Geiles für Andere organisieren wollte. Heute steht für die Meisten eher im Mittelpunkt, was dabei für sie persönlich bei rumkommt.

Die gleiche Diskussion hatte ich letztes Jahr im Augsburger Raum verfolgt bei Zusammenkommen von Vereinen. Das Problem sind definitiv nicht die Freiwilligen oder Ehrenamtlichen. Es sind die Hauptamtlichen und die Strukturen. Zumindest so der Tenor in den Diskussionen hier in Augsburg.
Strukturen sind noch für Flexibilität oder freie Zeiteinteilung geschaffen, Finanzielle Mittel für die Aus- und Weiterbildung sind nicht vorhanden oder Beitragszahlende sind nicht bereit die extra Euros in die Vereinskasse zu werfen.
Es alleine auf die Freiwillingen zu schieben finde ich zu einfach.
Das es in Buschütten mit der Legacy keine Nachfolger gibt zeigt eher, dass sich in den vergangenen Jahren nicht um Strukturen gekümmert wurde, welche mit vielleicht mehreren Personen den Triathlon und die Teams aufrecht erhalten kann.

Sehr schade finde ich es für das Rennen, da es ein schöner Saisonauftakt der WHO is WHO war. Für die Bundesliga ist es aber auch gut, da es nun wirklich wieder Spannung rein bringt.

su.pa
14.09.2023, 11:47
Vor allem fände ich so einen Job total undankbar. Wenn man mit den "Alten" spricht, die hören doch meistens auf, weil sie die Schnauze voll haben. Viel Ärger, viel Arbeit, wenig Dank.

Neben einem Vollzeitjob, einem Haus und dem eigenen Sport könnte ich mir auch schon gar nicht vorstellen, woher ich die Zeit nehmen sollte. Das geht wohl nur, wenn man selbst beim Sport Abstriche macht. Aber eigentlich ist der ja die Leidenschaft, das widerspricht sich dann...

NBer
14.09.2023, 12:10
....Das Problem sind definitiv nicht die Freiwilligen oder Ehrenamtlichen. Es sind die Hauptamtlichen und die Strukturen.....

Bei den Wettkämpfen die hier in MV in den letzten beiden Jahren weggebrochen sind, gab es nie Hauptamtliche. Die wurden immer von Ehrenamtlern gemacht. Und die kommen nun eben in die Jahre und ziehen sich verdientermaßen zurück. Und die anderen, durchaus vorhandenen Vereinsmitlieder, sehen sich eben nicht in der Lage, die Veranstaltungen weiter ehrenamtlich zu machen, obwohl sie eigentlich auf die vorhanden Organisationsstrukturen zurückgreifen könnten.
Die wenigsten (Triathlon)Vereine in D haben doch Hauptämtler, und die sind garantiert nicht eingestellt, um Wettkämpfe zu organisieren, sondern sind in der Regel eher Trainer.

Wasserbüffel
14.09.2023, 12:15
Das Problem sind definitiv nicht die Freiwilligen oder Ehrenamtlichen. Es sind die Hauptamtlichen und die Strukturen.

Das es in Buschütten mit der Legacy keine Nachfolger gibt zeigt eher, dass sich in den vergangenen Jahren nicht um Strukturen gekümmert wurde, welche mit vielleicht mehreren Personen den Triathlon und die Teams aufrecht erhalten kann.


Ohne die genauen Strukturen dort zu kennen, kann ich aus eigener Erfahrung sagen das es in der Tat oftmals nicht an der "manpower" liegt. Meist wird es versäumt zeitnah die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen. Gerade wenn es 1-2 Personen, gibt die das alles zum großen Teil über Jahre erfolgreich quasi alleine erledigt haben, ist das auch nicht einfach.

Ein anderer Grund für so einen Zusammenbruch ist meist der Rückzug des Hauptsponsors, aber das scheint hier ja nicht das Problem zu sein.

NBer
14.09.2023, 12:18
....Das geht wohl nur, wenn man selbst beim Sport Abstriche macht....

Ja, das ist praktisch die Definition von Ehrenamt. Persönliche Abstriche für das Allgemeinwohl machen :-)

bellamartha
14.09.2023, 12:22
Krass!

Bleierpel
14.09.2023, 13:39
So eine Veranstaltung wie in Buschhütten ist definitiv kein Ehrenamt mehr. Das ist Fulltime neben dem Job.



Dann noch mehrere Mannschaften in Bundesligen... On Top? Wohl kaum?

Das das Ehepaar Jung so lange gemacht hat ist schon eine Nummer.


Aber, wenn sich nun keine Nachfolger gefunden haben, hat entweder die Nachfolgeplanung versagt oder potentielle nachfolger wollten Haftungsthemen / Verantwortungen / Bezahlungen anders geregelt haben.


Sehr schade!! Aber in der heutigen Landschaft wird das kein Einzelfall bleiben. Höchstens eine sehr bekannte Spitze des Eisberges...

NBer
14.09.2023, 17:34
So eine Veranstaltung wie in Buschhütten ist definitiv kein Ehrenamt mehr. Das ist Fulltime neben dem Job.....

Tatsächlich ja, viele Ehrenamtler arbeiten im Ehrenamt auf hauptamtlichen Niveau. Vor 3-4 Jahren hat sich ja auch das durchaus erfolgreiche Lemgo aus der Frauenbundesliga zurückgezogen, und nach dem Enthusiasten Bernd Wollbrink wollte und konnte das natürlich niemand auf dem Niveau weitermachen. Gerade bei den alteingesessenen Ehrenamtlern hat das alles altruistische Züge, und das findet man natürlich nur noch selten und verlangen kann man es erst recht nicht.

DocTom
15.09.2023, 08:09
Das zieht weitere Kreis. Im Beruf versucht gerade meine TL so Aufgaben wie Erst- / Brandschutzhelfer aus unserem Team zu verbannen. Passt ihr zeitlich nicht rein. Dass da gesetzliche Vorgaben dahinter stehen, wird weggewischt. So gehen denn ob dieser Zeichensetzung einige einfach oder machen nur noch Dienst nach Vorschrift. Die nachrückende Generation (hier Führungskräfte) ist da aber beratungsresistent. Spannend, ob da gesamtgesellschaftlich ein funktionales System nachfolgen kann und wird oder der komplette Untergang, wie halt hier im Sport zu sehen, erfolgt.
Schöne neue Welt...:Gruebeln: :Maso: :Danke:

Alteisen
15.09.2023, 11:14
Die ehrenamtlichen Helfer zu motivieren, scheint in der Tat immer schwieriger. Für unsere kleine Veranstaltung erreichten mich dann auch Fragen, ob man wirklich den ganzen Tag helfen muss oder ob es auch Halbtagsschichten gibt. Passt zu Berufseinsteigern, die als erstes nach der Work-Life-Balance fragen.

Es gibt aber auch noch positive Beispiele. Am letzten Wochenende wurde nach 40 Jahren das Orga Team des SV3sathlon gewechselt und das alte Team noch mit einem musikalischen Ständchen verabschieded. So etwas brauchen wir mehr.

El Stupido
15.09.2023, 11:23
Die ehrenamtlichen Helfer zu motivieren, scheint in der Tat immer schwieriger. Für unsere kleine Veranstaltung erreichten mich dann auch Fragen, ob man wirklich den ganzen Tag helfen muss oder ob es auch Halbtagsschichten gibt. Passt zu Berufseinsteigern, die als erstes nach der Work-Life-Balance fragen.
(...)

Legitime Frage wie ich finde.
Dann doch besser mit X Hefer*innen die ganztags schaffen plus halt paar "Teilzeitleuten" als nur mit den Vollzeit-Kräften.
Jede helfende Hand ist doch willkommen, oder?
Durch (Schicht)Arbeit, Betreuung von Kindern oder andere Ehrenämter sind manche nun mal zeitlich etwas eingeengt.

Alteisen
15.09.2023, 11:54
Legitime Frage wie ich finde.
Dann doch besser mit X Hefer*innen die ganztags schaffen plus halt paar "Teilzeitleuten" als nur mit den Vollzeit-Kräften.
Jede helfende Hand ist doch willkommen, oder?
Durch (Schicht)Arbeit, Betreuung von Kindern oder andere Ehrenämter sind manche nun mal zeitlich etwas eingeengt.

Die darauffolgende berechtigte Frage ist dann von den übrigen Helfern, warum sie den ganzen Tag und andere nur den halben Tag helfen sollen.
Die letzte berechtigte Frage ist dann noch, warum das Orga-Team über Wochen und andere nur stundenweise helfen. Ich finde das normale Helfen an einem Tag im Jahr bei einer Veranstaltung des Vereins, in dem man Mitglied ist, durchaus zumutbar. Man muss nur wollen. ...und daran fehlt es leider inzwischen bei Vielen

Flower
15.09.2023, 12:38
Schade, Buschhütten war immer ein gern genommenes Saison Eröffnung Event.
Ich meine die letzten 5 / 6 Jahre war es nicht mehr sooo stark, aber vorher traf sich immer sowohl die deutsche wie z.T. auch ausländische Prominenz gemeinsam mit den AG.
War also auch immer schön bunt, so mag ich es ;-).

Kann mich auch noch an ein Kälte Rennen erinnern wo die Leute fast vom Rad gefallen wären (ich meine Lothar und Andreas N. z.B.).

Die geparkten Autos waren zum Teil mit Werbung von 20 und mehr (von im Jahr folgenden...) Veranstaltungen zugepflastert ;-).

Eigentlich kann man sowas nur machen wenn man auch adäquat Geld damit verdient.
Zu mindestens heutzutage, finde ich.

Die früheren "Enthusiasten" stellen sich immer mehr die Frage, für wen und was sie sonst einen solchen immensen persönlichen Aufwand betreiben.
Diese "Enthusiasten" werden ja leider auch nicht in Watte gepackt, sondern sind meist auch die Blitzableiter für alle möglichen Probleme und Unwägbarkeiten.

Also wirklich schade um den Triathlon.

Ob die Bundesliga ein Erfolgsprojekt ist und wenn ja für wen...das entzieht sich meiner Kenntnis?!

welfe
15.09.2023, 13:00
Die darauffolgende berechtigte Frage ist dann von den übrigen Helfern, warum sie den ganzen Tag und andere nur den halben Tag helfen sollen.
Die letzte berechtigte Frage ist dann noch, warum das Orga-Team über Wochen und andere nur stundenweise helfen. Ich finde das normale Helfen an einem Tag im Jahr bei einer Veranstaltung des Vereins, in dem man Mitglied ist, durchaus zumutbar. Man muss nur wollen. ...und daran fehlt es leider inzwischen bei Vielen

Wenn es dabei bliebe… Da immer weniger helfen, wird es für die Helfer immer mehr. 23 Jahren Vereinsarbeit bedeuten inzwischen mindestens ein ganzes Wochenende im Monat und 2-3 Abende Einsatz. Das kann ich mit Vollzeitjob, Familie, selbst Sport und Ü50 nicht mehr leisten. Es kommt aber nichts mehr nach. Die Eltern der jetzt aktiven Kinder gehen davon aus, dass sie mit dem Vereinsbeitrag (für Kinder kostenlos) alles abgedeckt haben. So sterben die Vereine und Veranstaltungen.

tridinski
15.09.2023, 13:26
ich hab doch lieber ein paar Leute mehr die Halbtags helfen als wenn die wegbleiben
wir haben dieses Jahr erstmals eine Lauf-Verpflegungsstelle beim IM Frankfurt betreut, dazu hatten wir drei Schichten eingeteilt mit je ca zwei Dutzend Leuten. Wer würde sich da gerne vom Aufbau morgens um 9 bis zum Abbauende um Mitternacht hinstellen?

Wir haben jedenfalls niemandem einen Vorwurf gemacht oder zurückgewiesen der für ein paar Stunden unterstützen wollte anstatt ganztags.

Wenn man keine Vollzeitkräfte bekommt und es gibt aber Teilzeitleute, dann nimmt man halt die. Passiert sogar im echten Erwerbsleben immer mehr :)

Alteisen
15.09.2023, 16:58
Ich nehme an, ihr habt ehrenamtlich geholfen, weil ihr gute Menschen seid und nicht um damit Geld zu verdienen.

DocTom
16.09.2023, 20:06
Die darauffolgende berechtigte Frage ist dann von den übrigen Helfern, warum sie den ganzen Tag und andere nur den halben Tag helfen sollen...

Weil es alle freiwillig machen, so einfach ist das.

crimefight
03.11.2023, 20:31
Trotzdem ein großes

Dankeschön nach Buschütten





Viele Erinnerungen (auch das erwähnte Kälterennen ----3. Platz:Huhu: ----


Immer Top Orga- tolles Starterfleld--schöne Siegerehrung und überall best gelaunte Helfer

Flower
04.11.2023, 07:17
Ich ziehe meinen Hut ……;-) .

anlot
04.11.2023, 14:01
Trotzdem ein großes

Dankeschön nach Buschütten





Viele Erinnerungen (auch das erwähnte Kälterennen ----3. Platz:Huhu: ----


Immer Top Orga- tolles Starterfleld--schöne Siegerehrung und überall best gelaunte Helfer

AK, Oder?

crimefight
04.11.2023, 15:24
AK, Oder?

ja klar---sonst hätte ich keine Zeit, mich im Forum aufzuhalten, sondern würde auch dem Rad sitzen:Lachen2: