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Vollständige Version anzeigen : IRONMAN World Championship Nizza 2023


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iChris
11.09.2023, 11:09
Bei mir gibt es leider nur wenig gutes zu Berichten.

Ich bin bis auf die Wende nach der ersten Hälfte sehr gut geschwommen.
An der Wende hat sich die erste Verfolgergruppe leider etwas gesprengt, weil ein Teil gerade aus und ein Teil etwas schräger raus geschwommen ist. Ich war dann einige 100 Meter irgendwo zwischendrin und musste etwas investieren um wieder ran zu schwimmen. Die Navigation in der aufgehenden Sonne mit etwas Wellengang fand ich etwas schwierig. Nach ziemlich genau einer Stunde aus dem Wasser aufs Rad und dort direkt gut reingekommen. Im ersten langen Anstieg haben meine Beine aber schon ihre Arbeit eingestellt und mein Powermeter, warum auch immer fast zeitgleich auch.
Bis zum Out&back Stück konnte ich die Pace noch irgendwie halbwegs halten aber spätestens bei 100k war das Rennen eigentlich schon gelaufen. Im langen Anstieg bevor es nur noch Berg ab ging bin ich fast gestanden und andere Athleten mit doppelter Geschwindigkeit an mir vorbei. Zurück nach Nizza rein wollte ich mich schon direkt im Meer versenken. Nach ewig langem Wechsel bin ich dann doch noch raus zum laufen. Bin aber in gar kein Lauftempo mehr rein gekommen und dann nach der ersten Runde ausgestiegen. Noch 6 Stunden den Walk of Shame machen wollte ich mir ersparen. Mein erstes DNF überhaupt und dann bei einer WM :(

Heute Nacht mit heftigen Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Schweißgebadet aufgewacht. Keine Ahnung was da falsch gelaufen ist.

El Stupido
11.09.2023, 11:15
Fuck, gute Besserung!
Mach sicherheitshalber mal (ggfs. auch in den folgenden Tagen) einen Covid Test.

sabine-g
11.09.2023, 11:19
Heute Nacht mit heftigen Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Schweißgebadet aufgewacht. Keine Ahnung was da falsch gelaufen ist.

Gute Besserung und: es wird wieder bessere Tage und Wettkämpfe geben

sabine-g
11.09.2023, 11:22
Kann irgendwer einen Vergleich zum IM Lanzarote ziehen?
Also so vom Schwierigkeitsgrad her.
Dann könnte ich mir was drunter vorstellen.

merz
11.09.2023, 12:28
aus dem Abstand von einer Dekade: Swim Lanza einfacher zu naivigieren, Neo eigentluch garantiert -
Rad Lanza alter Kurs: schwer aber leichter als Nizza, Struktur mit langer Abfahrt am Ende - die in Nizza echt kompliziert ist
Laufen - beide zum Flughafen raus, Lanza etwas mehr hügelig, beide leichte straighte Strecken, Nizza leichter.
Klima Temp. ähnlich, Feankreich kann aber heisser werden als die Kanaren // Wind, das grosse Kanarenthema spielt in Frankreich im September meist keine Rolle (Mistral)

m.

steinhardtass
11.09.2023, 12:55
Aus meiner Sicht ist der Kurs auf Lanzarote einfacher. Zwar hat Lanzarote 150 Höhenmeter mehr, die spielen aber keine große Rolle.


In Nizza hast du einen sehr langen Anstieg welche die Muskulatur auf eine längere Zeit wesentlich mehr beansprucht. Dagegen gibt es auf Lanzarote mehrere Anstiege, die zwar auch sehr herausfordernd sind, aber danach gibt es längere Abfahrten, bei denen man die Muskulatur wieder entspannen kann.

Gerade die Passage zwischen Teguise und Yaza, welche auf dem Weg zum Nationalpark als auch auf dem Weg zum Mirador del Rio und wieder zurück in den Start-/ Zielbereich mehrmals passiert werden muss, hat neuen Asphalt und man kann hier sehr viel Zeit gut machen.

Ich war dieses Jahr zur gleichen Zeit vor Ort, als auch der Wettkampf stattgefunden hat, die Bedingungen vom Wind waren nahezu ideal. Auch die Abfahrt von Mirador del Rio runter ist wesentlich weniger anspruchsvoll (weniger Kurven, bessere Einsicht in die Kurven) als in Nizza.

triduma
11.09.2023, 13:24
Ich bin nur im ersten Drittel der AK50 gelandet und habe immerhin die Hälfte des Starterfeldes hinter mir gelassen. Meine einzelnen Zeiten sind im Minutenbereich abweichend von meinem immer optimistischen Plan - im Wettbewerb immer ohne Uhr und sonstige elektronischen Gadgets, einem orthopädisch bedingten TT-Setting mit Zusatzspacern sowie biederen Barfuß- statt Carbontretern. Mit Gefühl Spaß haben!

Falls Interesse an einem ausführlichen Bericht eines Quali-Nachrückers besteht, teile ich gerne die Eindrücke und Erfahrungen - vor allem im Vergleich zum Nizza Frühjahrs-Event.

Die Stimmung hier im Forum - auch meiner Leistungsklasse gegenüber - hat mich im Vorfeld traurig gemacht und jede Beteiligung zum Austausch im Vorfeld zum Wettbewerb für mich unmöglich gemacht. :Blumen:

Gratuliere zu deinem Ironman Finish. :Blumen: :) Freu dich und sei Stolz auf deine Leistung. Natürlich bin auch ich an einem Bericht interessiert. :)

Nilspein
11.09.2023, 13:27
Bei mir gibt es leider nur wenig gutes zu Berichten.

Ich bin bis auf die Wende nach der ersten Hälfte sehr gut geschwommen.
An der Wende hat sich die erste Verfolgergruppe leider etwas gesprengt, weil ein Teil gerade aus und ein Teil etwas schräger raus geschwommen ist. Ich war dann einige 100 Meter irgendwo zwischendrin und musste etwas investieren um wieder ran zu schwimmen. Die Navigation in der aufgehenden Sonne mit etwas Wellengang fand ich etwas schwierig. Nach ziemlich genau einer Stunde aus dem Wasser aufs Rad und dort direkt gut reingekommen. Im ersten langen Anstieg haben meine Beine aber schon ihre Arbeit eingestellt und mein Powermeter, warum auch immer fast zeitgleich auch.
Bis zum Out&back Stück konnte ich die Pace noch irgendwie halbwegs halten aber spätestens bei 100k war das Rennen eigentlich schon gelaufen. Im langen Anstieg bevor es nur noch Berg ab ging bin ich fast gestanden und andere Athleten mit doppelter Geschwindigkeit an mir vorbei. Zurück nach Nizza rein wollte ich mich schon direkt im Meer versenken. Nach ewig langem Wechsel bin ich dann doch noch raus zum laufen. Bin aber in gar kein Lauftempo mehr rein gekommen und dann nach der ersten Runde ausgestiegen. Noch 6 Stunden den Walk of Shame machen wollte ich mir ersparen. Mein erstes DNF überhaupt und dann bei einer WM :(

Heute Nacht mit heftigen Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Schweißgebadet aufgewacht. Keine Ahnung was da falsch gelaufen ist.

Das hast du sehr wahrscheinlich genau richtig gemacht, ich hatte mal einen ähnlichen Wettkampf auf der LD in Maastricht mit Infekt, bin damals durchgelaufen und hatte 6 Monate damit zu tun im Anschluß

Feanor
11.09.2023, 14:00
Erstmal Gratulation an alle Finisher hier :Prost:

Ich habe das Rennen auch komplett verfolgt, wobei ich bei Hawaii etwas mehr "dabei bin". Das liegt aber daran, dass Sonntag Vormittag/Mittag die Familie wach ist, was Samstagnacht nicht der Fall ist. :Lachen2:
Generell fand ich es sehr gut. Ein paar Punkte haben mich als Fernsehzuschauer aber auch gestört:
- Auf Hawaii gibt es ja meist 2 - 3 Gruppen, bei denen dann auch eine Kamera dabei ist. Wenn dann einer attackiert, bekommt man das halbwegs mit. In Nizza sind doch viele "für sich" gefahren (was ich generell gut finde). Durch die kurvige Strecke hat man immer nur 1, 2 Leute im Blick und wartet bis zur nächsten Zwischenzeit, ob sich irgendwo im Feld was tut, da man sonst nie irgendwelche Abstände sieht. Mit ein bisschen mehr Technik könnte man das gut in den Griff bekommen. Ein paar markante Streckenpunkte kristallisieren sich ja schon raus (z.B. Gipfel von ersten Anstieg).
- Laufen: 4 Runden sind bestimmt gut für die Zuschauer, einfach zu organisieren, aber ansonsten fand ich die Strecke ziemlich langweilig. Frankfurt z.B. hat wenigstens noch die Brücken. Keine Ahnung, ob man da noch irgendwelche Scenic Points einbauen kann.

mamoarmin
11.09.2023, 14:03
Bei mir gibt es leider nur wenig gutes zu Berichten.

Ich bin bis auf die Wende nach der ersten Hälfte sehr gut geschwommen.
An der Wende hat sich die erste Verfolgergruppe leider etwas gesprengt, weil ein Teil gerade aus und ein Teil etwas schräger raus geschwommen ist. Ich war dann einige 100 Meter irgendwo zwischendrin und musste etwas investieren um wieder ran zu schwimmen. Die Navigation in der aufgehenden Sonne mit etwas Wellengang fand ich etwas schwierig. Nach ziemlich genau einer Stunde aus dem Wasser aufs Rad und dort direkt gut reingekommen. Im ersten langen Anstieg haben meine Beine aber schon ihre Arbeit eingestellt und mein Powermeter, warum auch immer fast zeitgleich auch.
Bis zum Out&back Stück konnte ich die Pace noch irgendwie halbwegs halten aber spätestens bei 100k war das Rennen eigentlich schon gelaufen. Im langen Anstieg bevor es nur noch Berg ab ging bin ich fast gestanden und andere Athleten mit doppelter Geschwindigkeit an mir vorbei. Zurück nach Nizza rein wollte ich mich schon direkt im Meer versenken. Nach ewig langem Wechsel bin ich dann doch noch raus zum laufen. Bin aber in gar kein Lauftempo mehr rein gekommen und dann nach der ersten Runde ausgestiegen. Noch 6 Stunden den Walk of Shame machen wollte ich mir ersparen. Mein erstes DNF überhaupt und dann bei einer WM :(

Heute Nacht mit heftigen Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Schweißgebadet aufgewacht. Keine Ahnung was da falsch gelaufen ist.

gute Besserung!

sabine-g
11.09.2023, 14:13
Um 18 Uhr ist Welcome Banquet Abendessen. War ich auch noch nie. In Frankfurt haben sie es sogar gestrichen.

War es die richtige PreRace Verpflegung?

trubi78
11.09.2023, 14:19
Ich habe gestern auch erfolgreich gefinished. Hatte vor 4 Wochen einen Radunfall und bis vor 1,5 Wochen konnte ich meinen linken Arm nicht bewegen, geschweige denn trainieren. Deswegen überglücklich gefinished zu haben. Die Zeit ist erstmal zweitrangig.

Anbei die heutige Siegerehrung der Pros

flachy
11.09.2023, 14:20
Hallo Thomas, auch von mir super-herzlichen Glückwunsch. Top Performance.....

Laurent Jalbert war vor 2 Wochen in Lahti schon dabei, wurde 5. in der AK. Der war früher (90er Jahre) Radprofi und zwar ein richtig guter......
...

...und genau wie der Sieger der TM50 wurde auch der Sieger der TM55 (https://www.fr.de/sport/sport-mix/auch-jalabert-doping-schlagzeilen-tour-11276814.html) in deren aktiven Zeit als Radfahrer des mehrfachen Dopings überführt.
Schön für die beiden Betrüger-Millionäre, dass sie jetzt in Nizza Thomas und hunderten anderer Hobbysportlern bei der radlastigen Ironman WM endlich mal zeigen durften, was sie für tolle Sportler sind...

tridinski
11.09.2023, 14:21
Ich habe gestern auch erfolgreich gefinished. Hatte vor 4 Wochen einen Radunfall und bis vor 1,5 Wochen konnte ich meinen linken Arm nicht bewegen, geschweige denn trainieren. Deswegen überglücklich gefinished zu haben. Die Zeit ist erstmal zweitrangig.


Harte Nummer, Glückwunsch zum Finish! :liebe053:

sabine-g
11.09.2023, 14:26
Ich habe gestern auch erfolgreich gefinished. Hatte vor 4 Wochen einen Radunfall und bis vor 1,5 Wochen konnte ich meinen linken Arm nicht bewegen, geschweige denn trainieren. Deswegen überglücklich gefinished zu haben. Die Zeit ist erstmal zweitrangig.

Anbei die heutige Siegerehrung der Pros

Unter diesen Umständen ziehe ich den Hut.
Das war dann glaube ich wirklich eine beinharte Nummer, physisch wie psychisch,
das schwimmen lief ja dafür noch erstaunlich gut.

trithos
11.09.2023, 15:30
Ich kann auch kurz von der Siegerehrung berichten. Schade, dass die geehrten in den AKs nicht auf der Vidi-Wall mit Namen und Zeiten eingeblendet wurden. Die Akustik war nämlich ziemlich schlecht und als alter M55-Mann hab ich kaum was verstanden.

Schön zu sehen war, wie freundlich Patrick Lange und Sam Laidlow mit den Fans umgegangen sind. Ich habe beide zum ersten Mal persönlich erlebt und sie sind sehr sympathisch rübergekommen.

Hier Patrick Lange umringt von Fans:
49208

Und hier hat Sam Laidlow mitgeholfen, dass trithos ein Selfie zustande bringt: ;)
49209

Insgesamt war leider die Halle zwar schön, aber ein bisschen zu groß. Zu essen hat es jedenfalls genug gegeben...

TiJoe
11.09.2023, 15:36
...und genau wie der Sieger der TM50 wurde auch der Sieger der TM55 (https://www.fr.de/sport/sport-mix/auch-jalabert-doping-schlagzeilen-tour-11276814.html) in deren aktiven Zeit als Radfahrer des mehrfachen Dopings überführt.
Schön für die beiden Betrüger-Millionäre, dass sie jetzt in Nizza Thomas und hunderten anderer Hobbysportlern bei der radlastigen Ironman WM endlich mal zeigen durften, was sie für tolle Sportler sind...

Volle Zustimmung!!! :Peitsche:

Eleonore
11.09.2023, 16:11
...und genau wie der Sieger der TM50 wurde auch der Sieger der TM55 (https://www.fr.de/sport/sport-mix/auch-jalabert-doping-schlagzeilen-tour-11276814.html) in deren aktiven Zeit als Radfahrer des mehrfachen Dopings überführt.
Schön für die beiden Betrüger-Millionäre, dass sie jetzt in Nizza Thomas und hunderten anderer Hobbysportlern bei der radlastigen Ironman WM endlich mal zeigen durften, was sie für tolle Sportler sind...

:Kotz: :Kotz: :Kotz:

wolfi
11.09.2023, 17:08
hat schon mal jemand nachgesehen wer die AG Sieger waren...?!

AG50-54 Alexandre Vinokurov 09:34:59 1:13:14 / 4:58:11 / 3:16:12
AG55-59 Laurent Jalabert 10:02:55 1:14:38 / 5:13:07 / 3:27:22

iChris
11.09.2023, 17:23
Fuck, gute Besserung!
Mach sicherheitshalber mal (ggfs. auch in den folgenden Tagen) einen Covid Test.

Gute Besserung und: es wird wieder bessere Tage und Wettkämpfe geben

Das hast du sehr wahrscheinlich genau richtig gemacht, ich hatte mal einen ähnlichen Wettkampf auf der LD in Maastricht mit Infekt, bin damals durchgelaufen und hatte 6 Monate damit zu tun im Anschluß

gute Besserung!

Danke euch! Ich hoffe ich kann den scheiss einfach hier lassen wenn ich morgen die Heimreise antrete.

iChris
11.09.2023, 17:39
Kann irgendwer einen Vergleich zum IM Lanzarote ziehen?
Also so vom Schwierigkeitsgrad her.
Dann könnte ich mir was drunter vorstellen.

aus dem Abstand von einer Dekade: Swim Lanza einfacher zu naivigieren, Neo eigentluch garantiert -
Rad Lanza alter Kurs: schwer aber leichter als Nizza, Struktur mit langer Abfahrt am Ende - die in Nizza echt kompliziert ist
Laufen - beide zum Flughafen raus, Lanza etwas mehr hügelig, beide leichte straighte Strecken, Nizza leichter.
Klima Temp. ähnlich, Feankreich kann aber heisser werden als die Kanaren // Wind, das grosse Kanarenthema spielt in Frankreich im September meist keine Rolle (Mistral)

m.

Aus meiner Sicht ist der Kurs auf Lanzarote einfacher. Zwar hat Lanzarote 150 Höhenmeter mehr, die spielen aber keine große Rolle.


In Nizza hast du einen sehr langen Anstieg welche die Muskulatur auf eine längere Zeit wesentlich mehr beansprucht. Dagegen gibt es auf Lanzarote mehrere Anstiege, die zwar auch sehr herausfordernd sind, aber danach gibt es längere Abfahrten, bei denen man die Muskulatur wieder entspannen kann.

Gerade die Passage zwischen Teguise und Yaza, welche auf dem Weg zum Nationalpark als auch auf dem Weg zum Mirador del Rio und wieder zurück in den Start-/ Zielbereich mehrmals passiert werden muss, hat neuen Asphalt und man kann hier sehr viel Zeit gut machen.

Ich war dieses Jahr zur gleichen Zeit vor Ort, als auch der Wettkampf stattgefunden hat, die Bedingungen vom Wind waren nahezu ideal. Auch die Abfahrt von Mirador del Rio runter ist wesentlich weniger anspruchsvoll (weniger Kurven, bessere Einsicht in die Kurven) als in Nizza.


Kenne Lanza jetzt auch nur aus diversen TLs aber würde mich dem geschriebenen absolut anschließen. Die Höhenmeter sind auf Lanza einfacher zu bewältigen und Berg ab braucht es deutlich weniger Skills + du kannst die Geschwindigkeit eher in andere Passagen mitnehmen. Wind ja kann auf Lanza halt auch immer ein Faktor sein, gestern ging in Nizza aber auch teilweise eine gute Brise.

Lux
11.09.2023, 19:27
Respekt und Glückwunsch an alle Finisher!

Der Kurs in Nizza ist wahrlich weltmeisterlich: Insbesondere die Radstrecke, die den kompletten Radfahrer gefordert hat: Wechselnde Belastungen, Radbeherrschung in der Abfahrt mit ständiger Konzentration - ich war echt geflashed!

Geplant hatte ich während der Radzeit der Pros zu laufen und während deren Laufzeit zu schwimmen... ging nicht: Es war zu spannend, die landschaftlichen Bilder zu schön, die Kommentierung von Sebi Kiehnle zu interessant.
Sogar meine Freundin - weder Sportschauen interessiert und kaum Ausdaueraffin kam "zu nichts", so hat sie die Übertragung in den Bann gezogen.


Vor der Veranstaltung war ich eher ein Mythos Hawaii - Fan, jetzt hat mich Nizza überzeugt.
In Hawaii hätte wahrscheinlich nicht der überragende Radfahrer Sam Laidlow gewonnen, weil sich wahrscheinlich hinter ihm eine 12m-Perlenkette gebildet hätte.

!Nizza rules!



An Matze8 und die anderen Teilnehmer: Bin sehr an Euren Erfahrungen und Impressionen interessiert!





kullerich
11.09.2023, 19:42
hat schon mal jemand nachgesehen wer die AG Sieger waren...?!

AG50-54 Alexandre Vinokurov 09:34:59 1:13:14 / 4:58:11 / 3:16:12
AG55-59 Laurent Jalabert 10:02:55 1:14:38 / 5:13:07 / 3:27:22

Ja, ist schon erledigt (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1721598&postcount=263)....

trubi78
11.09.2023, 20:56
Das gab es beispielsweise.

War es die richtige PreRace Verpflegung?

rittervonstrele
12.09.2023, 08:50
Ich bleibe dabei, im TV und nach mehrfachem zurückspulen eindeutig: Laidlow hätte bei Rennzeit 5:02:43 (km 169,4) , der letzten Verpflegungsstelle am Berg, eine Zeitstrafe wegen Littering bekommen müssen. Er wirft die Flasche eindeutig 3-5 m zu spät ab. Bei Nichtfranzosen wurde das knallhart bestraft.

trubi78
12.09.2023, 10:27
Unter diesen Umständen ziehe ich den Hut.
Das war dann glaube ich wirklich eine beinharte Nummer, physisch wie psychisch,
das schwimmen lief ja dafür noch erstaunlich gut.

Danke. 4 Wochen kein Training :-)


Ich hatte zusätzlich noch einen Defekt bei der WM:
Meine Hinterradbremse hat sich im Rennen gelöst und hing dadurch schief und schleifte gut 60km an der Felge.

Mein Reparaturversuch und die Reparatur durch den Bikeservice hat zusammen 30 Minuten gedauert. Das kam dann noch dazu.

Riversider
12.09.2023, 10:39
Das gab es beispielsweise.

Vielen Dank für deine aktuellen Fotos :Blumen:

So konnten wir vorab und auch jetzt etwas teilhaben und fast die Meeresbrandung rauschen hören....

Rälph
12.09.2023, 10:55
hat schon mal jemand nachgesehen wer die AG Sieger waren...?!

AG50-54 Alexandre Vinokurov 09:34:59 1:13:14 / 4:58:11 / 3:16:12
AG55-59 Laurent Jalabert 10:02:55 1:14:38 / 5:13:07 / 3:27:22

Für mich sowas von unsympathisch, dass sich an der Spitze dieser Aks ehemals(?) gedopte Radprofis tummeln…:-((

PattiRamone
12.09.2023, 11:08
...
Schön für die beiden Betrüger-Millionäre, dass sie jetzt in Nizza Thomas und hunderten anderer Hobbysportlern bei der radlastigen Ironman WM endlich mal zeigen durften, was sie für tolle Sportler sind...


Ich persönlich finde es schon schwierig, wenn ehemalige Pros in der AK wildern. Irgendwie fühlt sich das nicht fair an.
Dann auch noch Doper... Da sagt mein moralischer Kompass, dass das nicht okay ist.

Fehlt eigentlich noch Armstrong.

tuben
12.09.2023, 11:27
Ich persönlich finde es schon schwierig, wenn ehemalige Pros in der AK wildern. Irgendwie fühlt sich das nicht fair an.
Dann auch noch Doper... Da sagt mein moralischer Kompass, dass das nicht okay ist.

Fehlt eigentlich noch Armstrong.

Das geht mir auch so.
Und trotzdem frage ich mich, ob ein überführter Ladendieb einen Supermarkt betreten darf.

trubi78
12.09.2023, 11:38
nice bike count: Canyon hat Cervelo überholt und ist die neue Nr. 1

https://www.triathlete.com/culture/news/mens-2023-ironman-world-championship-bike-count

Was ich die Tage lustig fand. In der Nähe des Ironman Check-In war ein Canyon Geschäft. Schaufenster beklebt mit Canyon Logo. Also es deutete Alles auf ein reguläres Canyon Geschäft hin.

Gestern Schwimmen gewesen und Canyon ist nun DOGBREW (Cafe, Kneipe).

Witzig. Entweder waren Canyon die Standgebühren bei Ironman zu teuer und haben deswegen dort einen Pop Up Store errichtet oder das macht*man*neuerdings.

merz
12.09.2023, 11:54
Das war der Ryzon - Frodissimo - Canyon pop up - nettes Detail: Radmechaniker für Canyon Räder waren auch da - gute Idee und sicher preiswerter als ein Expo- Stand (das Mission Moon Shot Tshirt gab es da aber trotzdem nicht (mehr?))

m.

craven
12.09.2023, 11:57
Möchte denn noch jemand einen Rennbericht schreiben?:Blumen: Warte schon sehnsüchtig darauf :Huhu:
Persönlich finde ich die Landschaft superschön dort, könnte für mich aber nicht rechtfertigen, nur für das "WM" den doppelten Startpreis in Nizza zu bezahlen (gegenüber einem normalen Ironman). Aber ich war ja nicht dabei - wars denn anders als die üblichen Rennen??
Also hauts schon eure Berichte raus! :cool: Völlig egal in welcher Zeit ihr unterwegs gewesen seid.

trubi78
12.09.2023, 12:10
wenn, dann fahre am Meer nicht auf dem Fahrradweg, dort blitzt die Polizei und da sind 10 kmh erlaubt...kommt drauf an wo du untergebracht bist, aber auf der STrasse kommt man schneller voran, ist aber auch viel los....oder du fährst einfach richtung Italien am Meer entlang, da ist dann recht schnell weniger los...es gibt viel öffentliche Strände, mit Badeschuhen zum Wasser, dann da hinstellen....direkt in Nizza ist halt viel los, aber weiter draussen ist easy und super angenehm zu schwimmen...es gibt immer mal wieder Tage mit eiskalter Strömung! Neo also unbedingt mitnehmen.

Nachtrag:
Es sind im übrigen 20 km/h erlaubt auf dem Radweg. Kontrollen habe ich keine gesehen, auch nie einen Blitzer. Denke gemütliches Rennradfahren mit 25 km/h ahndet keiner, wenn man an den innerstädtischen Zebrastreifen und Hot Spots vorsichtig ist.

Gestern nochmal schwimmen gewesen und mal bißchen Sightseeing gemacht, also hoch auf den Schloßhügel mit dem Wasserfall. Echt genial. Man steht da oben, hat eine 1A Aussicht auf das Meer und die Stadt und wird erfrischt von einem kühlendem Wassernebel.

hanse987
12.09.2023, 12:54
Witzig. Entweder waren Canyon die Standgebühren bei Ironman zu teuer und haben deswegen dort einen Pop Up Store errichtet oder das macht*man*neuerdings.

Oder Canyon durfte nicht auf die Ironman Messe weil ein Exclusivparter von Ironman was dagegen hatte? War doch mit Sailfish in Frankfurt auch so, dass die nicht auf die Messe durften.

trubi78
12.09.2023, 13:06
Möchte denn noch jemand einen Rennbericht schreiben?:Blumen: Warte schon sehnsüchtig darauf :Huhu:
Persönlich finde ich die Landschaft superschön dort, könnte für mich aber nicht rechtfertigen, nur für das "WM" den doppelten Startpreis in Nizza zu bezahlen (gegenüber einem normalen Ironman). Aber ich war ja nicht dabei - wars denn anders als die üblichen Rennen??
Also hauts schon eure Berichte raus! :cool: Völlig egal in welcher Zeit ihr unterwegs gewesen seid.

Mein Rennbericht "...Das Schicksal wollte mich bei diesem Wettkampf auf die Probe stellen und aus dem eh schon harten Tag einen der härtesten Tage machen. Beim Ironman Frankfurt kämpfte ich noch ausschließlich mit einer schmerzende Haglundferse. Dabei sollte es für den gestrigen Tag nicht bleiben. Am 12.8.2023 stürzte ich bei einem Radunfall und hatte schwere Prellungen an den Rippen, Schultern und dem Schulterblatt so das ich gut 2,5 Wochen meinen linken Arm gar nicht bewegen konnte. Und Schwimmen war, ohne Schmerzen bzw. mit wenig Schmerzen, eigentlich erst letzte Woche während des Aufenthalt in Nizza wieder möglich. Vor 1,5 Wochen gingen unter erheblichen Schmerzen gerade mal 500-1000m. Wie auch immer, ich war froh das wir nicht mit Neoprenanzug schwimmen mussten, denn enge Kleidung an- und ausziehen bereitet mir immer noch Probleme. Beim Wettkampf kam ich nach ca. 1:12h aus dem Wasser. Dann ging es auf das Rad. Vor 1,5 Wochen war an Radfahren noch nicht zu denken, geschweige denn den Lenker fest zu halten oder in die Aero Position zu gehen. Ich bemerkte am ersten Anstieg das die linke Bremsbacke permanent schliff und die Hinterradbremse locker war. Fuhr mit diesem Defekt und einem Reparaturversuch noch ca. 60 km bis ich mir an einer Bike Service Station helfen ließ. Der Mechaniker demontierte die komplette Bremse inkl. der Aufhängung. Zog die Schrauben der Befestigung/ Aufhängung wieder an und montierte die Bremse anschließend. Reparatur geglückt. Dauerte in Summe, mit meinem Reparaturversuch ca. 30 Minuten. Wie auch immer, ich konnte das Rennen fortsetzen. Insbesondere bei den bevorstehenden Abfahren ab km 120 wäre eine lockere nicht funktionsfähige Hinterradbremse das Aus gewesen. Beim Marathon hatte ich mir wie in Frankfurt, wegen der Haglundferse, das Ziel gesetzt, die Halbmarathondistanz laufend zu absolvieren und dann ab Runde 3 zu schauen inwiefern die Schmerzen noch erträglich sind. So kam es dann auch: Runde 1+2 laufend, Runde 3 mit Gehpausen, würde schätzen das ich 50% der Runde 3 gelaufen bin. Runde 4 bin ich dann im Grunde zu 90 % gegangen. Finish mit 16:15 Stunden. Unter den Bedingungen bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das Ziel lautete Finishen. Von 2498 Teilnehmern kamen nur 1998 Teilnehmer im Ziel an. Zum Wettkampf selber: Schwimmstrecke sehr schön, Laufstrecke sehr sonnig. Die Radstrecke ist mit 2450 Höhenmeter und den Abfahrten m.E. wahnwitzig. Der komplette Ironman besteht eigentlich aus Berg hochfahren, die Geradeauspassagen beschränken sich auf wenige Kilometer. Die ewig langen Serpentinenabfahrten sind gefährlich. Kennt man die Strecke wie ich nicht muss man definitiv aufpassen. Die Straßen haben teilweise gefährlich Schlaglöcher. Vor Nizza auf den Abfahrten in den Vororten noch massig Bodenwellen. Insbesondere am Ende muss man sich sehr konzentrieren, die Bodenwellen unbeschadet zu überfahren ohne ins straucheln zu kommen..."

Und zur Frage: Ironman France (normal) vs. Ironman WM Nice. Für einen Hobbysportler, der nicht unter die besten 10% der Triathleten gehört, sich also nie für Hawaii qualifizieren wird, und der im gesunden Zustand wenn es gut läuft unter die ersten 25-29% der Athleten ins Ziel kommt, ist so eine einmalige außergewöhnliche Möglichkeit bei einer WM zu starten schon etwas Besonderes. Egal ob jetzt Nice oder Kailua-Kona. Allerdings finde ich die Radstrekce zu extrem. Auch vollkommen gesund und mit Training, konnte die letzten 4 Wochen nicht trainieren, sind mir persönlich die 2450 Höhenmeter zu viel. Ich werde mich mit 100%iger Sicherheit nie bei Ironman France anmelden.

Die Prellungen des Radunfsalls werden auskurieren, allerdings bekomme ich leider die Haglundferse nicht weg. Habe letztes Jahr bereits von Juli 2022-Februar 2023 pausiert und für Frankfurt nur 4 Monate also Feb 2023- Ende Juni 2023 trainiert. Leider hat das nicht ausgereicht um die Haglundferse zu kurrieren. Dementsprechend schlecht war natürlich Ironman Frankfurt. Die Annahme des Slots unter den Bedingungen natürlich eigentlich auch nicht vernünftig, aber egal. Habe es halt gemacht. Für mich zählte nur der Finish. Auch deswegen da ich vermute das ich ggf. mit dem Laufen aufhören muss. Sozusagen Triathlon- und Laufrente wegen Haglundferse. Und die WM sozusagen der krönende Abschluss.

tridinski
12.09.2023, 13:12
...

Danke für den Bericht, die Medaille hast du dir wahrlich hart erarbeitet!
Und ich drück dir die Daumen dass das mit der Ferse irgendwann dann doch wieder wird.

Helmut S
12.09.2023, 13:14
Danke für den Bericht, die Medaille hast du dir wahrlich hart erarbeitet!
Und ich drück dir die Daumen dass das mit der Ferse irgendwann dann doch wieder wird.

+1

@trubi78: Is so ne Haglundferse nicht irgendwas Knöchernes, dass man "wegfeilen" (also operieren) kann, wenn es konservativ nicht klappt?

trubi78
12.09.2023, 13:54
noch ein paar Bilder von der Siegerehrung gestern

trubi78
12.09.2023, 13:55
Die nächsten 5 Bilder

trubi78
12.09.2023, 13:59
Das Essen war ähnlich wie beim Welcome Banquet. Zusätzlich gabs noch Frühstück also Croissants und Kaffee und Stückchen.

Ist definitiv keine 65 Euro wert. Würden sie dafür 35 Euro verlangen, wäre es sicher auch in Ordnung.

Die Siegerehrung war mit musikalischem Vorprogramm, Reden und Siegerehrung 3h lang also ca. 11-14 Uhr.

Miccy
12.09.2023, 15:43
Bin ja in diesem Forum eher der Mitleser, aber die 5 Tage in Nizza, gemeinsam mit meiner Frau und 2 meiner Töchter, haben mich so beeindruckt, daß auch ich ein paar Worte dazu verlieren möchte:

Qualifiziert hatte ich mich mit Platz 18 in der AK55 in Frankfurt. Dort gab es 17 Qualiplätze, ich war also der erste Nachrücker. Wohlwissend, daß eine zukünftige Hawaii-Quali deutlich mehr Glück und Leistung brauchen wird, habe ich zugegriffen. Und ich bereue das keine Sekunde.

Was mich in Nizza besonders beeindruckt hat, war neben dem Wettkampf das Drumherum und viele besondere kleine Erlebnisse:

Natürlich die Altstadt - einfach wunderbar - Flair, Essen, Kaffee, belegte Baguettes und Kuchenteilchen
Der Morning Run, gemeinsam mit meiner Frau entlang der Promenade de Anglais
Die erste Rad-Ausfahrt mit der Hannes-Hawaii-Tours Truppe
Der Transfer vom/zum Flughafen persönlich durch Hannes, stilecht im 500er Mercedes Bj. 90 incl. schöner Gespräche
Nebenbei hatte Hannes mir noch eine Physiotherapeutin vor Ort besorgt, da ich seit einigen Wochen mit einem Läuferknie zu kämpfen habe. So konnte ich mich noch 2x vor dem Wettkampf behandeln lassen - auch wieder stilecht auf Hannes Hotelzimmer
Die "Nahbarkeit" unserer Stars - der eine oder andere Small Talk inbegriffen...
Schöner Zufall: Mein Namensnachbar auf den Ironman-T-Shirts ist "Joe Skipper" - nach dem Wettkampf erzählte mir meine Frau, daß sie an der Strecke den Trainer von ihm kenngelernt hat


Zu dem Wettkampf selbst: Es war meine fünfte und bei weitem härteste Langdistanz.
Das Schwimmen ging bei mir richtig gut (es war für mich das erste Mal eine LD ohne Neo).
Auch beim Radfahren lief alles nach Plan - dennoch war es dann insgesamt deutlich härter als gedacht. Die Anstiege waren zwar lang und zäh, aber gut fahrbar (auch dank einer 52/39 11/34). Eine Herausforderung waren für mich eher die Abfahrten, die kaum Erholung zuließen, da volle Konzentration von Nöten war. Jedenfalls war für mich die Wahl für das Rennrad die richtige Entscheidung.
Beim Laufen kam dann leider schnell der Hitzehammer und auch das Knie machte sich ab km10 deutlich bemerkbar. Die Hitze bekam ich dann zum Glück dank viel Eis in den Griff. Das Knie ließ sich mit einer 200m-Laufen/100m-Gehen-Strategie zum Mitmachen bewegen. Leider gab es ab der 3. Runde dann kein Eis mehr und ich musste auf die Duschen ausweichen. Glücklich kam ich dann nach 12:30 ins Ziel.

Noch eine kleine Ergänzung: Das Ironman-Motto fand ich sehr passend:
Avançons Ensemble – move forward - no matter what hurdles come your way

mamoarmin
12.09.2023, 16:31
Nachtrag:
Es sind im übrigen 20 km/h erlaubt auf dem Radweg. Kontrollen habe ich keine gesehen, auch nie einen Blitzer. Denke gemütliches Rennradfahren mit 25 km/h ahndet keiner, wenn man an den innerstädtischen Zebrastreifen und Hot Spots vorsichtig ist.

Gestern nochmal schwimmen gewesen und mal bißchen Sightseeing gemacht, also hoch auf den Schloßhügel mit dem Wasserfall. Echt genial. Man steht da oben, hat eine 1A Aussicht auf das Meer und die Stadt und wird erfrischt von einem kühlendem Wassernebel.

Dann haben die das wohl in den letzten 4 Wochen verändert, ich habe noch 10 kmh Schilder gesehen....und auch Blitzer....war aber ein bisschen hinterm Flughafen..an der Promenade bin ich dieses Jahr nicht gefahren..
schön zu hören..

trithos
12.09.2023, 18:37
So - bin nun ein wenig ausgeruht und wie immer gilt: Der Schmerz geht, der Stolz bleibt. Jedenfalls bin ich JETZT mit meinem Rennen sehr zufrieden.

Während des Laufens hatte ich andere Gefühle. Es war mir viel zu heiß und die Wendepunktstrecke gleich viermal raus zum Flughafen und wieder zurück ist mir schon beim ersten Mal auf die Nerven gegangen. Aber immerhin habe ich eineinhalb Runden noch Eis bekommen, dann war´s aus. Aus den Duschen ist lauwarmes Wasser gekommen, den Gartenschlauch hab ich verweigert, weil ein Marathon in nassen Schuhen unweigerlich zu Blasen geführt hätte. Und dann hab ich mir mal einen Becher Wasser über den Kopf gekippt – es war Wasser mit Sprudel – echt jetzt? Kohlensäure? Ja ich weiß eh, hat Cola auch, aber WASSER???

Ab der zweiten Laufrunde hab ich mich auf der Strecke immer links gehalten, weil ich meine liebe Frau nicht sehen wollte, die auf der rechten Seite zugeschaut hat. Ich war mir sicher, wenn ich kurz stehen bleibe, um sie zu begrüßen, renne ich nicht mehr los. Also links halten, ja nicht nach rechts schauen, und Hirn ausschalten. Einen Schritt nach dem anderen, ja nichts denken außer: ein Schritt nach dem anderen. Ein Schritt und wieder einer … wie weit noch? Ruhe, Hirn! … ein Schritt und wieder einer … warum? … Ruhe, Hirn! … Irgendwann war ich tatsächlich am letzten Kilometer, im Zielkanal, im Ziel - nach 11:18 Stunden.

Das war doch deutlich langsamer als der Plan. Unter 11 Stunden hatte ich mir gewünscht. Es war im 12. Langdistanz-Triathlon mein erster Marathon über 4 Stunden (4:02). Das war auch nicht gerade meine Wunschvorstellung.

So schleiche ich dann raus aus dem Athletengarten und sehe meine Frau wieder. Meine bisher beste WM-Platzierung war Platz 57. Ich frage sie also: „Bin ich wenigstens 56. geworden?“ Sie schaut mich verständnislos an: „Was soll das? Du bist 14.!“

WAS? Dann kann das Rennen ja nicht gar so schlecht gewesen sein. Das Schwimmen war zwar langsam (1:17), aber ich war ja auch ohne Neo und ohne Speed-Suit unterwegs. Und das Radfahren war ohnehin super, das hab ich ja schon auf der Strecke bemerkt. 5:47 auf dieser Strecke, da gibt´s nichts zu meckern. Beim Radfahren war ich auch noch super drauf. Hab meine Wattgrenzen (bergauf nicht über 250 Watt) gelegentlich kontrolliert und eingehalten, hab mich über die sensationelle Strecke gefreut: die Dörfer auf den Bergspitzen, die Waldpassagen und die Wiesen neben der Strecke, über die Anstiege in der schattigen Schlucht, über die rasanten Kurven-Abfahrten an Felsen entlang und manchmal sogar im Tunnel durch die Felsen durch. Das hat Spaß gemacht.

Der Schmerz geht, der Stolz bleibt! Zwei Tage nach dem Rennen bin ich wirklich zufrieden. Und meine Frau hat mir verziehen, dass ich sie ignoriert habe … aus Zufriedenheit wird Glücksgefühl! 😊

Soweit mein Rennen, aber ich will auch eine kleine persönliche Analyse des Events anhängen. Mir hat Nizza als WM sehr gut gefallen. Die Stimmung war cool, und Nizza hat die Triathleten ganz selbstverständlich empfangen. Da war kein großes Theater. Eher so der Zugang: ja Triathlon-WM, eh super, macht mal. Aber unser Leben geht normal weiter.

Organisatorisch hat mir nicht alles gefallen. Dass man am Renntag nach dem Radaufpumpen und Flaschen draufstecken nicht mehr aus dem Käfig rausdurfte, war ärgerlich, umso mehr als ich dann fast 40 Minuten drinnen eingesperrt aufs Klo warten musste und damit fast meinen eigenen Start versäumt hätte. Auch die Verpflegungsstationen waren meiner Meinung nach erstens zu kurz (vor allem beim Rad) und zweitens zum Teil auch mäßig gut organisiert, etwa beim Laufen, wo ich dann im Vorbeigehen in die Becher geschaut hab, ob wirklich das drin ist, was ich brauche.

Das Rennen selbst war sicher WM-würdig. Der Rahmen allerdings war nicht ganz so pompös und mit Pathos aufgeladen wie in Kona. Auch die Stars haben auf mich viel zugänglicher gewirkt als in Kona. Liegt vielleicht auch an mir, bin ja auch schon ein wenig älter (55-59) und abgeklärter als früher. Aber mir hat Nizza wirklich gut gefallen.

Kona ist Kona, es ist Kult und es ist super. Und ich wünsche allen ambitionierten Triathleten, dass sie Kona erleben dürfen. Aber ich denke, auch Nizza hat was! Schauen wir mal, wie sich das entwickelt…

speedskater
12.09.2023, 18:56
Vinokurov wird als Sieger der AK 50 und Jalabert als Sieger der AK 55 geführt.

maifelder
12.09.2023, 21:12
Vinokurov wird als Sieger der AK 50 und Jalabert als Sieger der AK 55 geführt.

Schade, dass da niemand gewillt ist, das zu verhindern.

merz
12.09.2023, 23:25
trithos: ein Rennen, wo St Yorre ausgeschenkt wird, gibt es aber nur in Frankreich :) / Spass beiseite: eindrucksvolle Leistung von Dir - besonders auf dem Rad - chapeau!


m.

Adept
13.09.2023, 07:45
Vinokurov wird als Sieger der AK 50 und Jalabert als Sieger der AK 55 geführt.

Schade, dass da niemand gewillt ist, das zu verhindern.

Muss einfach ein paar geben, die schneller sind als die beiden. :Cheese:

LisaH
13.09.2023, 09:07
Jalabert ist nicht unbefleckt, aber Winokurow ist nochmal eine ganz andere Hausnummer.
AW sollte auf Lebenszeit von sämtlichen Sportwettkämpfen ausgeschlossen werden (aus moralischer Sicht, zu den juristischen Möglichkeiten kann ich nichts sagen).

JensR
13.09.2023, 09:08
Mein Rennbericht "...Das Schicksal wollte mich bei diesem Wettkampf auf die Probe stellen und aus dem eh schon harten Tag einen der härtesten Tage machen..

die Probe hast du ja bestanden.. sich durchzukämpfen, wenn es gar nicht läuft, ist Sportsgeist.. :Blumen:

wie jemand schrieb: Haglund-Ferse kriegt man doch nicht weg ohne OP? Oder ist die einhergehende Schleimbeutelentzündung das Problem?

flachy
13.09.2023, 09:25
...aber Winokurow ist nochmal eine ganz andere Hausnummer.
AW sollte auf Lebenszeit von sämtlichen Sportwettkämpfen ausgeschlossen werden (aus moralischer Sicht, zu den juristischen Möglichkeiten kann ich nichts sagen).

Aloha,

alle Jahre wieder poppt Vino hier im Forum auf.
2018 hatte es in Kona für ihn noch nicht gereicht, 2019 dann ist der kasachische Volksheld (https://astanatimes.com/2023/09/kazakhstans-legendary-cyclist-alexander-vinokurov-wins-gold-at-ironman-world-championship-2023/) endlich "Weltmeister" in Kona geworden.
Darüber hinaus hat der Ehren-Oberst der Kasachischen Armee, wohnhaft in Monaco, den Ironman aktiv mit nach Astana geholt (2023 dann nur noch mit zwei Handvoll Finishern über die volle Distanz).
Und jetzt halt wieder "Weltmeister ' in Nizza.
Vermutlich war der "Chef" des Astana-Profirad-Teams in Lahti bei der 70.3 nur deshalb"verhindert", weil er gerade schnell noch die UCI-Gran Fondo Weltmeisterschaften der TM 50 gewinnen musste.
Gelernt ist eben gelernt...:Kotz:

tuben
13.09.2023, 09:43
Jalabert ist nicht unbefleckt, aber Winokurow ist nochmal eine ganz andere Hausnummer.
AW sollte auf Lebenszeit von sämtlichen Sportwettkämpfen ausgeschlossen werden (aus moralischer Sicht, zu den juristischen Möglichkeiten kann ich nichts sagen).

Zu Jalabert kann ich nix sagen.
Mit Winokurow konnte ich mal länger sprechen, ich hatte Grüße auszurichten, das hat den Kontakt hergestellt.
Er versteht die "ganze Aufregung" nicht und denkt schon, dass Strafe und Zeit genug sind.
Bei mir ist die generelle Frage geblieben, welcher Umgang uns bleibt.
Sollen überführte und bestrafte Ladendiebe ein lebenslanges Hausverbot für alle Supermärkte erhalten ?
Wäre das gerecht und wäre es richtig ?
Ist so etwas überhaupt möglich ?
Was sagen die Juristen hier im Forum ?
Oder müssenn wir uns auch weiter auf die Moralfrage beschränken ? :(

tuben
13.09.2023, 09:45
Flachy, vielen Dank für den Link zur "Astana Times".
Sehr spannendes Land.

keko#
13.09.2023, 09:52
Zu Jalabert kann ich nix sagen.
Mit Winokurow konnte ich mal länger sprechen, ich hatte Grüße auszurichten, das hat den Kontakt hergestellt.
Er versteht die "ganze Aufregung" nicht und denkt schon, dass Strafe und Zeit genug sind.
Bei mir ist die generelle Frage geblieben, welcher Umgang uns bleibt.
Sollen überführte und bestrafte Ladendiebe ein lebenslanges Hausverbot für alle Supermärkte erhalten ?
Wäre das gerecht und wäre es richtig ?
Ist so etwas überhaupt möglich ?
Was sagen die Juristen hier im Forum ?
Oder müssenn wir uns auch weiter auf die Moralfrage beschränken ? :(

Wenn er seine Strafe "abgesessen" hat, ist das für mich damit erledigt. Ich habe kein Problem damit, wenn frühere Doper in den Ergebnislisten oben auftauchen.
:Blumen:

MoMuck
13.09.2023, 09:56
Mal losgelöst von der Dopingvergangenheit: Sollten beide überhaupt als Agegrouper antreten (dürfen)? Der Tagesablauf von Jalabert und Wino ist doch noch immer der eines Profis. Oder irre ich mich?

Und aus meiner persönlichen Sicht: jemand, der gedopt hat sollte von allen Sportwettkämpfen ausgeschlossen werden.
Der Vergleich mit einem Ladendieb hinkt mMn, einkaufen zum täglichen Bedarf hat nichts mit Freizeitgestaltung/Sportwettkämpfen zu tun...

JensR
13.09.2023, 10:13
Mal losgelöst von der Dopingvergangenheit: Sollten beide überhaupt als Agegrouper antreten (dürfen)? Der Tagesablauf von Jalabert und Wino ist doch noch immer der eines Profis. Oder irre ich mich?

dann müsste der eine oder andere Student ja auch ins Pro-Lager :Cheese:

Der Vergleich mit einem Ladendieb hinkt mMn, einkaufen zum täglichen Bedarf hat nichts mit Freizeitgestaltung/Sportwettkämpfen zu tun...

der hinkt auch, weil Vorteile durch jahrelanges Dopen zum Aufbau eines gewissen Leistungsniveaus nicht einfach weg sind.

Bety
13.09.2023, 10:18
Finde das auch ein ganz schwieriges Thema. Zum einen ist da die Dopingvergangenheit zum anderen waren es ehemalige Profisportler.
Fair ist es nicht aber verbieten ist auch schwierig.
Z.B. wenn Frodo oder Kienle sich in ein paar Jahren überlegen würde als Agegrouper in der AK 45 zu starten.
Wäre auch nicht vergleichbar zu einem "normalen" Agegrouper. Aber wie will man das abgrenzen?

El Stupido
13.09.2023, 10:23
Finde das auch ein ganz schwieriges Thema. Zum einen ist da die Dopingvergangenheit zum anderen waren es ehemalige Profisportler.
Fair ist es nicht aber verbieten ist auch schwierig.
Z.B. wenn Frodo oder Kienle sich in ein paar Jahren überlegen würde als Agegrouper in der AK 45 zu starten.
Wäre auch nicht vergleichbar zu einem "normalen" Agegrouper. Aber wie will man das abgrenzen?

Niemand wird Frodeno und Kienle verbieten oder verbieten können, dies zu tun.
Beide werden aber den Anstand haben, genau dies gar nicht erst zu tun.
Bei einem kleinen Wettbewerb irgendwo sicherlich ja, nicht aber in einem WM Rennen um anderen AG Startern den Titel wegzuschnappen.

Adept
13.09.2023, 10:26
Ich finde, diese Diskussion zeigt ein weiteres mal die übermoralisierende Gesellschaft heutzutage. Jeder baut mal und auch öfter Scheisse, das gehört zum Leben dazu. Dafür gibt es Strafen, die man gesellschaftlich ausgehandelt hat. Danach hat jeder eine zweite Chance verdient. Menschen können sich nämlich ändern und lernen, egal was sie vorher gemacht haben. Das verstehen viele in unserer Zeit nicht mehr, bis man selbst mal in so einer Scheisse steckt.

keko#
13.09.2023, 10:51
Mal losgelöst von der Dopingvergangenheit: Sollten beide überhaupt als Agegrouper antreten (dürfen)? Der Tagesablauf von Jalabert und Wino ist doch noch immer der eines Profis. Oder irre ich mich?

Und aus meiner persönlichen Sicht: jemand, der gedopt hat sollte von allen Sportwettkämpfen ausgeschlossen werden.
Der Vergleich mit einem Ladendieb hinkt mMn, einkaufen zum täglichen Bedarf hat nichts mit Freizeitgestaltung/Sportwettkämpfen zu tun...

Die Übergänge vom Amateuersportler zum Profi sind fließend. Es gibt Amteuere, die hauen jede Woche 20h weg. Es gibt halt eine Relation zwischen Trainingsumfang und Leistung.

In der Wirtschaft gibt es Wirtschaftsspionage und solche Dinge. Das Wissen, das man sich dabei aneignet, bleibt auch nach der Strafe. Sollten solche Personen nie mehr in ihrem Fach arbeiten drüfen?

keko#
13.09.2023, 10:54
Niemand wird Frodeno und Kienle verbieten oder verbieten können, dies zu tun.
Beide werden aber den Anstand haben, genau dies gar nicht erst zu tun.
Bei einem kleinen Wettbewerb irgendwo sicherlich ja, nicht aber in einem WM Rennen um anderen AG Startern den Titel wegzuschnappen.

Woher weißt du das?
Davon abgesehen: wenn sie in Kleingreutelhinterbach dem Jürgen seinen Blumentopf wegschnappen, das ist dann ok? Vielleicht ärgert sich der Jürgen.

Adept
13.09.2023, 11:02
Woher weißt du das?
Davon abgesehen: wenn sie in Kleingreutelhinterbach dem Jürgen seinen Blumentopf wegschnappen, das ist dann ok? Vielleicht ärgert sich der Jürgen.

Kienle und Frodeno sind auch schon mal (Hobby-)Radrennen gefahren. Da gibt es auch Prämien für die ersten. Nur waren sie zu schlecht im Radfahren, um was abzustauben. :Lachen2:

Pillemann
13.09.2023, 11:07
Kann es durchaus sein das es einige von uns aufregt, weil diese Profis auch im Umfeld Triathlon oder Fahrrad unterwegs waren in ihrer aktiven Zeit?
Als Beispiel hat Timo Hildebrandt als ehemaliger Profi-Fussballer auch jetzt seine erste -OK manche denken vielleicht "nur" 70.3 Distanz- gefinished.

Wäre da die Aufregung auch größer, wenn er unter die ersten 3 gekommen wäre?

André Greipel hat auch in Köln teilgenommen, was ich super fand, und da hat sich ebenfalls niemand aufgeregt über Platz 9 auf der OD.

Meine Meinung zu den beiden genannten Dopingfällen: Strafe abgesessen, Thema abgehakt.

mamoarmin
13.09.2023, 11:32
Finde das auch ein ganz schwieriges Thema. Zum einen ist da die Dopingvergangenheit zum anderen waren es ehemalige Profisportler.
Fair ist es nicht aber verbieten ist auch schwierig.
Z.B. wenn Frodo oder Kienle sich in ein paar Jahren überlegen würde als Agegrouper in der AK 45 zu starten.
Wäre auch nicht vergleichbar zu einem "normalen" Agegrouper. Aber wie will man das abgrenzen?

ist recht einfach....teilnehmen lassen, da nachweisliche Nichtdoper.

Man könnte sich seitens der Veranstalter klar abgrenzen, Teilnehmer die eine positive Dopinghistorie haben nicht in die Wertung zu nehmen...teilnehmen können sie ja...aber dann eben ohne Platzierung...

Ob ein Sportprofi aus dem Fussbal oder sonst wo teilnimmt ist mir Wurscht wenn er vor mir ist...

rolo-10
13.09.2023, 11:33
Jeder Profi war auch mal Amateur und ich finde es cool und vollkommen in Ordnung, wenn z.B. ein Petr Vabrousek, wie jetzt in Nizza in der AK 50 an den Start geht und weiterhin seinen Sport betreibt.
Im Fall von eindeutig überführten (Ex?) Dopern habe ich eine klare Meinung: Ausschluss von allen sportlichen Amateurwettkämpfen (inkl. dem Volkslauf in Kleingreutelhinterbach).

sybenwurz
13.09.2023, 11:34
Dafür gibt es Strafen, die man gesellschaftlich ausgehandelt hat. Danach hat jeder eine zweite Chance verdient. Menschen können sich nämlich ändern...

Erstens wird jemand, der in nem 'normalen Berufsleben' n paar Hunderttausend in seine eigene Tasche abzweigt auch nur schwerlich nach Verbüssen einer Strafe wieder nen Job in seinem angestammten Metier kriegen, zweitens sehe ich im Sportbereich alleine die Haltung, Doping iss nur, wenn man erwischt wird in Verbindung mit dem Dazulernen, nicht zweimal auf die gleiche Weise ertappt zu werden (wollen), problematisch.
Und drittens ist bekannt, dass, nennen wirs mal 'die Langzeitfolgen' von Doping, den Delinquienten auch längerfristig noch begünstigen.

Insofern sollen die Brüder ne Würstelbude aufmachen oder n Café, aber nimmer aufm sportlichen Parkett auftreten.

tridinski
13.09.2023, 11:36
Meine Meinung zu den beiden genannten Dopingfällen: Strafe abgesessen, Thema abgehakt.

Bei reumütigen Sündern die glaubhaft geläutert sind wäre ich da dabei.

Bei den zwei diskutierten Haudegen sehe ich das nicht so, denen würde ich unterstellen dass sie illegale Hilfsmittel als legal ansehen solange man halt nicht erwischt wird. Bei den nur homöopatisch vorhandenen Kontrollen im Triathlon-AK-Bereich halte ich es für wahrscheinlicher dass sie auch heute noch nachhelfen als das nicht.

Juristisch bekommt man sie nicht raus, moralisch will ich sie nicht dabeihaben.

mamoarmin
13.09.2023, 11:37
Ich finde, diese Diskussion zeigt ein weiteres mal die übermoralisierende Gesellschaft heutzutage. Jeder baut mal und auch öfter Scheisse, das gehört zum Leben dazu. Dafür gibt es Strafen, die man gesellschaftlich ausgehandelt hat. Danach hat jeder eine zweite Chance verdient. Menschen können sich nämlich ändern und lernen, egal was sie vorher gemacht haben. Das verstehen viele in unserer Zeit nicht mehr, bis man selbst mal in so einer Scheisse steckt.

Ich sehe das nicht so bei Dopern...es gehört eine charakterliche Eigenschaft dazu sowas zu nehmen, die ändert sich einfach nicht....
Wenn die Konsequenzen härter wären, sprich lebenslange Sperre ohne Diskussion, auch auf solchen Events, ich tippe, da würden es sich viele überlegen...das Ego ist mächtig.
So ist es für viele kalkulierbar und in Gewissen Sinn ein Invest in die Karriere, werd ich erwischt, komm ich halt geleutert wieder zurück....
Ich bin mir sicher, dass gerade auf der Amateurebene viel illegal gemacht wird, da kaum Test gemacht werden....
Meiner Meinung nach sind die Strafen im Bereich Doping viel zu mild.....

Helmut S
13.09.2023, 11:41
Könntet ihr das bitte nicht in dem Thread dieser echt tollen WM sondern im Einzelfall Thread weiter diskutieren, bitte? Motiviert durch das Ergebnis in Nizza? Das crashed den Thread. Herzlichen Dank :)

:Blumen:

trubi78
13.09.2023, 12:32
Flug zurück nach Deutschland

Gestern, sehr spät Abend, in Frankfurt gelandet. Waren sehr viele Triathleten an Bord :-) Was man an den Rucksäcken, IM Tattoos und auch den vielen Radkoffern schnell bemerkte.

Flugzeug hatte Verspätung und startete auch später wegen der Gewitterfront in Deutschland. LH gibt im übrigen keine Snacks und Getränke mehr aus. Kostet nun €. Es gibt nur noch eine kleine Flasche Wasser und ein kleines Stück Schokolade.

** offtopic begin

Generell ein paar Bemerkungen zu Barrierefreiheit
Bin dann noch fast eine Rolltreppe am Flughafen samt Radkoffer runtergefallen :-)
Konnte den Absturz gerade noch aufhalten. habe die 24 kg auf Rollen unterschätzt.

Die Fahrt nach Hause mit dem ÖPNV klappte ansonsten ganz gut. Hauptwache hat Aufzüge, also praktisch wenn man mit Koffer & Radkoffer unterwegs ist.

Am Flughafen habe ich keinen Aufzug ans Gleis 1 gefunden. Gleis 2+3 hatten Aufzüge.
Bin dann erstmal vom Terminal runter über die oben erwähnte Rolltreppe, dann von dort habe ich Koffer & Radkoffer die Treppe runter getragen da die Rolltreppe dort in die andere Richtung lief und ich auch keine zweite Rolltreppe gesehen habe.

Würde mir generell mehr Hinweisschilder für Aufzüge und Rolltreppen wünschen an solchen Orten wo man doch mit Gepäck unterwegs ist.

S Bahn ist definitiv auch nich barrierefrei, man muss Koffer und Radkoffer hinein heben. U-Bahn ist fast barrierefrei. Busse, wenn der Fahrer den Bus absenkt, auch. Was er aber nicht gemacht hat. Also hieß es auch dort, wie bei der S Bahn kurz tragen.

Also Rollstuhlfahrer will ich in Frankfurt nicht sein. Trotz der vielen Investitionen in den letzten Jahrzehnten gibt es da noch massiv Nachholbedarf.

ÖPNV versus Taxi
Wie auch immer: Man muss nicht unbedingt den Flughafen Shutle oder das Taxi nehmen. Würde bei mir nach Auskunft auch ca 93 Euro kosten für die einfache Fahrt. Billigster Anbieter 79-83 Euro. ÖPNV klappt also durchaus.

** offtopic end

Nizza und die WM
Noch ein Rückblick nach Nizza. Als ich Montag schwimmen war lagen an der Promenade Berge von schwarzen Teppichbahnen. Anscheinend werde die langen nicht bedruckten Bahnen weggeworfen. Die kurzen bedruckten Bahnen habe ich nicht gesehen. Die werden anscheinend wieder verwendet.

Ich fand ja Schwimmen im Meer, direkt in der Stadt, schon sehr schön. Schade das der Main und die Nidda in Frankfurt so dreckig sind. Wie schön ist es Schwimmsachen anzuziehen und dann mehr oder minder einfach ins Wasser zu springen. Konnte ich ja nun in Nizza erleben. Sehr schöne Stadt. Habe mir in der Woche auch sehr viel angesehen: Altstadt, Hafen, Promenade, Schlosshügel mit Wasserfall. Sehr schöne Stadt.

Genussläufer
13.09.2023, 14:10
Bei den zwei diskutierten Haudegen sehe ich das nicht so, denen würde ich unterstellen dass sie illegale Hilfsmittel als legal ansehen solange man halt nicht erwischt wird. Bei den nur homöopatisch vorhandenen Kontrollen im Triathlon-AK-Bereich halte ich es für wahrscheinlicher dass sie auch heute noch nachhelfen als das nicht.


Denkst Du wirklich, dass die sich noch etwas "geben"? Die kennen doch auch die Nebenwirkungen. Und Hand aufs Herz. Die sind nicht ohne. Beide müssen auch nicht mehr davon leben. Also warum so einen Preis bezahlen? Da stünde nur noch das Aufrechterhalten der Anerkennung. Dafür haben die beiden aber (m.E.) zuviel erreicht. Und ob die nun moralisch sauber sind, ist immer eine Frage der Perspektive. Letztendlich zählt die A-Note. Gedopt? Ja, raus. Nein, dabei. Alles andere ist doch müssig.

Es gäbe tatsächlich einen relevanten Grund, beide nicht zuzulassen. Es gibt viele Studien, die zeigen, dass man von Doping ein Leben lang profitiert. Wenn dem so wäre, müsste das aber auch für alle gelten und damit wäre ein Dopingnachweis für alle final das sportliche Ende.

Ich kann übrigens auch die Argumentation nicht nachvollziehen, dass sie viel mehr Zeit hätten als andere und sich so anders vorbereiten können. Was macht man dann mit denjenigen, die ein Sabatical nehmen, Teilzeit arbeiten oder einfach glücklich geerbt haben? Die Regel ist doch klar. Die Lizenz definiert den Profi.

trubi78
13.09.2023, 14:27
Ich war jetzt vom 5.9-12.9 unten in Nizza, also 7 Übernachtungen + Flug + Reiseversicherung + LH Radkoffertransport + Essen/Trinken in Nizza + neuer Radkoffer + ÖPNV in Frankfurt + Taxi/Airport Shuttle in Nizza + Ironman Teilnehmerpreis (1400€): 3133 Euro (ohne Ironmanpreis 1732,50 €) �� Geht doch.

Billiger gehr sicher auch.
Aber finde jetzt 1732,50 Euro
% Radkoffer 1422,50 €
% Reiseversicherung 1327,50 €
% LH Flug 977,50 €
% 2 x LH Radkoffertransport 817,5

für eine Touristengroßstadt normal. Und ich hatte ein große Studiozimmer mit Balkon und Badezimmer, Doppelbett für mich Alleine. Das Zimmer war absolut ruhig. Das Hotel zentral am Rand der Altstadt gelegen. Perfekt.

Die Reiseversicherung hätte ich mir sicher sparen können. Aber habe sie einfach dazu gebucht da ich mir nicht sicher bin was unsere GKV noch so leistet, insb. im Ausland.


817,50 Euro für 7 Nächte im Hotel bzw. 8 Tage Aufenthalt + Trinken/Essen:
Sind ca. 116 Euro pro Nacht bzw. 109 Euro pro Tag


Was habt ihr so gezahlt ?

andreasbrod
13.09.2023, 15:15
Ich war jetzt vom 5.9-12.9 unten in Nizza, also 7 Übernachtungen + Flug + Reiseversicherung + LH Radkoffertransport + Essen/Trinken in Nizza + neuer Radkoffer + ÖPNV in Frankfurt + Taxi/Airport Shuttle in Nizza + Ironman Teilnehmerpreis (1400€): 3133 Euro (ohne Ironmanpreis 1732,50 €) �� Geht doch.

Billiger gehr sicher auch.
Aber finde jetzt 1732,50 Euro
% Radkoffer 1422,50 €
% Reiseversicherung 1327,50 €

für eine Touristengroßstadt normal. Und ich hatte ein große Studiozimmer mit Balkon und Badezimmer, Doppelbett für mich Alleine. Das Zimmer war absolut ruhig. Das Hotel zentral am Rand der Altstadt gelegen. Perfekt.

Die Reiseversicherung hätte ich mir sicher sparen können. Aber habe sie einfach dazu gebucht da ich mir nicht sicher bin was unsere GKV noch so leistet, insb. im Ausland.

Glaube der LH Flug schlägt mit 350 € zu buche, 2 x Radkoffer 160 €: 817,50 Euro für 7 Nächte + Trinken/Essen: ca 116 Euro pro Nacht sozusagen


Was habt ihr so gezahlt ?

Finde den Preis absolut fair. Kannste nicht meckern.

Ich war mit meinem Wohnmobil in Lahti bei der kleinen WM und habe alleine für die Fähre Travemünde nach Helsinki und zurück EUR 2500,00 gezahlt.:Huhu:

Genussläufer
13.09.2023, 15:26
Finde den Preis absolut fair. Kannste nicht meckern.

Ich war mit meinem Wohnmobil in Lahti bei der kleinen WM und habe alleine für die Fähre Travemünde nach Helsinki und zurück EUR 2500,00 gezahlt.:Huhu:

Das ist schwer vergleichbar. Für den Hin- und Rückflug (FFM/Lahti) hättest Du weniger als 200 Euro gelöhnt. Eine Woche vernünftiges Hotel läge bei unter 100 Euro die Nacht.

Kurzum... Skandinavien ist mit Flugzeug mit großem Abstand am günstigsten.

lepeters
13.09.2023, 15:58
Ich kann hier noch 2/3 Wettkampf- und Reisebericht zusteuern. Für mich war der Wettkampf leider wegen einer Verletzung nach dem Radfahren beendet, auch wenn ich mich noch auf die Laufstrecke begeben habe und versucht habe zu laufen. Details weiter unten.
Vorab noch: Es war meine erste Teilnahme bei einer WM. Habe mich 2023 in Hamburg qualifiziert. Vergleiche zu Hawaii sind hier nicht zu finden.

An- und Abreise
Anreise war am Donnerstag vor dem Wettkampf mit Eurowings vom Flughafen Köln. Neben mir war noch ein weiterer Triathlet auszumachen, sonst eher die Kategorie Wochenendtrip oder Kegelausflug im Flieger.
Hier hat alles reibungslos geklappt.

Rückflug war am Dienstag von Nizza nach Düsseldorf. Hier waren schon mehr Triathleten auszumachen. Der Kapitän begrüßte an Board auch alle Triathleten mit ein paar warmen Worten vor dem Abflug. Funfact: Auch Magnus Ditlev und seinen Buddy (Overall AG Champion) waren neben unserem Gate am Flughafen. Also nochmal richtig Promiflair am Flughafen genossen.

Beide Flüge waren reibungslos. Flugzeit ca 1:30h. Also Ratzfatz erledigt.

Unterkunft und Aufenthalt in Nizza

Wir hatten mit unserer Reisetruppe ein AirBnB für 5 Personen. Preislich bin ich mir nicht mehr sicher, da ich nicht gebucht hatte.
Von der Lage waren wir fast mitten in der Stadt.
Schwimmstart = 10 min Fußweg
Athlete Checkin = 5 min
Altstadt = 5 min

Also alles nah bei.

Nizza selbst ist eine super schöne Stadt. Schöne Gassen, überall Cafes, Restaurants, Kneipen. Für jeden was dabei.
Preislich fand ich das Essen ok (Pizza um die 15-17 €). Alkohol war recht teuer, aber das ist Triathleten ja egal :)
Wir haben uns alle sehr wohl in der Stadt gefühlt. Also Athleten und Supporter sind vollkommen zufrieden gewesen.

Da gleichzeitig in Nizza bzw Frankreich auch der Rugby World Cup ist, war gegenüber vom IRONMAN Village auch eine Rugby Village. Also die Stadt scheint für alles offen zu sein und bietet echt ein super Flair für Sportevents.

... nun zum sportlichen.

Rennvorbereitung
Die Rennvorbereitung war aus meiner Sicht unproblematisch. Ich hatte noch 2 mal die Möglichkeit genutzt, um mir die Abfahrt der Radstrecke ab Bouyon anzuschauen. Mehr saß zeitlich nicht drin.
Mit dem TT aus Nizza raus ist etwas mühselig, da man mit dem normalen Radverkehr an der Promenade fährt (15kmh + Fußgängerverkehr). Aber alles halb so wild.
Nach 5km ist man dann auch draußen. Sobald man in dem Industriegebiet ist, wo man in die Berge fährt ist kaum noch Verkehr da. Also alles entspannt für einen Streckencheck in den Tagen vor dem Rennen. Es waren auch genug Zeichnungen und Pfeile auf der Straße vorhanden - verfahren kann man sich da nicht.

Laufstrecke ist ja direkt an der Promenade. Ich glaube hier muss man im Vorfeld nichts zu sagen.

Was ich etwas schade fand: Die Schwimmstrecke war nur am Renntag vorhanden. Also vorher war kein organisiertes Schwimmen an den Tagen vorher. Schwimmen war möglich, aber nur bis zu den 300m weiten Bojen, die den das Meer in Schwimm und Schifffahrtsverkehr teilen.
So war es sehr schade, dass am morgen hunderte Athleten auf einer Strandbreite von gefühlten 3km kreuz und quer geschwommen sind. Manche 10m vom Ufer parallel dazu schwimmend. Manche sind Bojen Diagonal angeschwommen, andere sind zu den 300m Bojen raus und wieder rein geschwommen. Um es abzubinden: Schwimmen ja - organisiert nein.
Ich hatte mich eigentlich auf ein gemeinsames Schwimmen mit anderen Startern gefreut. Es muss ja nicht das Coffeeboat sein. Aber eine gemeinsamer Ein und Ausstieg mit einer kleinen abgestecken Strecke und/oder Cafe am Strand wäre cool gewesen. Da hat IRONMAN aus meiner Sicht einiges an Chance vertan ein cooles Sideevent auf die beine zu stellen.

Raceday
Der Pre Race Flow war aus meiner Sicht top. Man kam schnell und problemlos in den abgezäunten Bereich. Es waren super viele Helfer da. Selbst an Radpumpen konnte man sich nicht satt sehen, teilweise standen 4 Pumpen unbenutzt am Gitter.

Ein paar mehr Dixis hätten es sein dürfen. Die geschätzten 10 Dixis vor dem Schwimmstart sind dann doch etwas wenig gewesen.
Sonst lief alles reibungslos. Wenn man seine Supporter noch sehen will, war das nur noch durch den Zaun möglich. Fand ich aber nicht schlimm, da ich meine Leute dennoch gesehen habe.

Schwimmen
Schwimmen ohne Neo - absolut richtige Entscheidung. Und das sage ich als schlechter Schwimmer.
Meine AK 25 war zusammen mit der AK20 in einer Schwimmgruppe am Start. Geschätzte 100 Starter. Ich hasse einen Schwimmmassenstart da ich mich sehr unwohl fühle. Die Startlinie war aber schön breit. Zu einer Klopperei kam es also nicht - wenn man es nicht drauf anlegen wollte.
Dann ging es raus ins offene Meer. Die Bojen waren fast bzw. gar nicht zu erkennen. Durch leichten Wellengang konnte man schon die ersten kleinen Bojen nicht sehen. Also einfach Blind der Masse hinterher. Hier müsste Ironman vielleicht nachbessern, da man die Bojen vom Land schon kaum erkennen konnte. Im Wasser sieht man de facto gar nix.

Nach dem Schwimmen bin ich mit 1.10 raus. Für mich genau so schnell wie in Hamburg, da noch mit Neo. Also ein gutes Schwimmen.

Radfahren
Nach dem Schwimmen auf die Radstrecke.
Die ersten 10km war eine einzige Gruppenfahrt. 3m breite Straße. Überholen nicht möglich. Unfallgefahr extrem hoch, weil noch alle an ihren Schuhen rumdrehen, Schlangenlinien fahren, Riegel auspacken und und und. Also nix neues.

Nach 12km kommt man dann ca in den ersten Anstieg. Und der hat es auch direkt in sich. Mehrere kleine Rampen mit teilweise schlechtem Asphalt. Hier konnte ich schon mal einiges Überholen. Wenn man sich den Teil vorher angeschaut hat, kann man sich aus meiner Sicht hier auch erlauben etwas "drüber" zugehen um schon mal ein paar Löcher zu reißen oder Plätze gut zu machen bevor es dann ab ca. 40km in den Anstieg zum Col de L'Ecre ging.

Als recht guter Radfahrer konnte ich hier meine Stärken ausspielen. Der Anstieg war supergeil zu fahren. Gleichmäßige Steigungen, teilweise unten noch im Schatten. Oben wurde es dann aber richtig heiß und der Wind war eher ein Fön.

Oben angekommen ging es dann auf dem Plateau weiter. Keine wirklichen Flachpassagen dabei, aber so richtig steil wurds auch nicht mehr. Würde es mal als Drückerstrecke bezeichnen, wo man immer auf dem Pedal steht. Auch die Abfahrten kann man dort gut durchtreten.

Nach 130km war dann die Kletterei vorbei. Ab da gehts mehr oder weniger nur noch bergab. Und wie. Enge Straßen, hohe Geschwindigkeiten, super viele Bumper, kleine und größere Straßenschäden und kleine Steine auf der Straße. Wer hier also schon über Kreuz guckt, muss wirklich aufpassen.
Da ich zu der Zeit aber schon recht weit vorne war, konnte ich die Abfahrt mehr oder weniger alleine fahren und habe kaum noch jemanden überholt. Von hinten kam auch nichts mehr.

Es hat sich also gelohnt sich die Abfahrt vorher 2x anzuschauen und die Anstiege im Recon einfach auszulassen. Ich denke hier habe ich sogar noch mehr Zeit gutmachen können als im Anstieg.
Wer also wirklich schnell sein will, sollte sich die Abfahrt vorher so oft wie möglich anschauen. Hier liegt so viel Potenzial Zeit zu gewinnen - oder halt zu verlieren.
Nach 180 und 5:02h bin ich dann in die T2 gerollt. Unfassbar guter Radsplit von mir. Die Taktik möglichst alleine in die Abfahrt zu fahren hat sich ausgezahlt: so konnte ich mich voll auf die Strecke konzentrieren und musste kaum rausnehmen, weil vor mir andere Athleten langsamer fuhren.


Fazit: Unfassbar geile Strecke. Wer racen will: MEGA. Wer das Rennen genießen will: DOPPEL MEGA. Wer Hinterradlutscher hasst: Triple MEGA, da es keine Möglichkeit gibt irgendeinen Benefit daraus zu ziehen - entweder gehts hoch oder runter :)


Allerdings muss ich hier eine Sache noch kritisieren.
Thema Center Line: Es haben sich alle an die Center Line gehalten. Bei einem Überholvorgang meinerseits im ersten Anstieg war ich mehr oder weniger direkt an der Mittellinie. Auf einmal taucht neben mit ein KaRi-Moped auf. Da ich schon an der Mittellinie war, konnte das Motorrad natürlich nur auf der Gegenfahrbahn überholen.
Als dann noch ein Auto von vorne kam (Strecke war nur halbseitig gesperrt), zog das Motorrad einfach rechts rüber. Ich war also Schulter an Schulter mit dem KaRi.
Was alles hätte passieren können...naja denken wir mal nicht drüber nach.
In meinen Augen aber ein absolutes Fehlverhalten vom Kari-Moped!!

Laufen
Hier kann ich leider nicht mehr ganz so viel zu Berichten. Ich hatte mich auf den Marathon gefreut. Eigentlich meine Paradedisziplin. Durch eine Laufverletzung konnte ich aber im Vorfeld nicht mehr laufen. Als die ich die T2 erreichte hatte ich einige Stoßgebete rausgebrüllt, dass meine Wade hält.
Also Laufschuhe an - Mütze auf - direkt mal Eis in den Nacken.
Nach 1km war dann aber das Rennen für mich beendet. Ich konnte keinen Schritt ohne stechenden Schmerz machen.
So steht am Ende also bei meiner ersten WM ein DNF. Was alles möglich gewesen wäre? Keine Ahnung. Jedenfalls habe ich jetzt eine weitere Rechnung offen.....

GESAMTFAZIT
Nizza als Gastgeber einer WM Würdig? 100%. Strecke ist unfassbar hart und ehrlich. Wer nicht fit und vorbereitet ist wird immer bezahlen.
Es ist halt nicht die isolierte Triathlonblase wie auf Hawaii. Fand ich aber ehrlich gesagt auch nicht so schlimm. Mir ist der Hype im Vorfeld manchmal too much. Ich vermute auf Hawaii wäre ich mental am Donnerstag vor dem Rennen schon komplett Triathlon Müde (... wer weiß wie es wirklich wäre :))

In diesem Sinne, es war ne geile WM. Auch wenn ich es nicht ins Ziel bringen konnte.

Gruß
Lennard

PattiRamone
13.09.2023, 16:07
Sorry, vielleicht habe ich es überlesen...

Aber gab es schon einen Bericht zum Thema "Unterschied IM Nizza vs WM Nizza"?

Das würde mich ja mal brennend interessieren.

deralexxx
13.09.2023, 16:25
Danke für die tollen Berichte!

trubi78
13.09.2023, 18:01
Sorry, vielleicht habe ich es überlesen...

Aber gab es schon einen Bericht zum Thema "Unterschied IM Nizza vs WM Nizza"?

Das würde mich ja mal brennend interessieren.

In der Stadt hast du den Unterschied schnell gemerkt. Kailua Kona hat insg. 20.000 Einwohner, Nizza 350.000. D.h. 1-2 km von der Promenade entfernt gingen die Menschen ihrer Arbeit und ihrem Leben nach :-) Keiner hat sich da für den Ironman interessiert.

Zum Renntag:

Schwimmen fand ich super und da das Wasser fast total klar war, konnte man auch gut die Schwimmer ein paar Meter vor einem erkennen.

Auf der Radstrecke kaum Zuschauer. Dachte ja im Vorfeld das die Franzosen wegen der Tour de France total interessiert sind. Pustekuchen. Es gab kaum Zuschauer. War eher wie eine RTF. :-)

Auf der Laufstrecke konzentrierten sich die Zuschauer auch auf 1-2,5 km Nähe Zielbereich, auf den übrigen 2,5-5 km Richtung Flughafen standen nur vereinzelt Zuschauer, die jubelten oder anfeuerten. Da ist Frankfurt mit seiner Laufstrecke wesentlich besser besucht.

mamoarmin
13.09.2023, 18:20
Ich kann hier noch 2/3 Wettkampf- und Reisebericht zusteuern. Für mich war der Wettkampf leider wegen einer Verletzung nach dem Radfahren beendet, auch wenn ich mich noch auf die Laufstrecke begeben habe und versucht habe zu laufen. Details weiter unten.
Vorab noch: Es war meine erste Teilnahme bei einer WM. Habe mich 2023 in Hamburg qualifiziert. Vergleiche zu Hawaii sind hier nicht zu finden.

An- und Abreise
Anreise war am Donnerstag vor dem Wettkampf mit Eurowings vom Flughafen Köln. Neben mir war noch ein weiterer Triathlet auszumachen, sonst eher die Kategorie Wochenendtrip oder Kegelausflug im Flieger.
Hier hat alles reibungslos geklappt.

Rückflug war am Dienstag von Nizza nach Düsseldorf. Hier waren schon mehr Triathleten auszumachen. Der Kapitän begrüßte an Board auch alle Triathleten mit ein paar warmen Worten vor dem Abflug. Funfact: Auch Magnus Ditlev und seinen Buddy (Overall AG Champion) waren neben unserem Gate am Flughafen. Also nochmal richtig Promiflair am Flughafen genossen.

Beide Flüge waren reibungslos. Flugzeit ca 1:30h. Also Ratzfatz erledigt.

Unterkunft und Aufenthalt in Nizza

Wir hatten mit unserer Reisetruppe ein AirBnB für 5 Personen. Preislich bin ich mir nicht mehr sicher, da ich nicht gebucht hatte.
Von der Lage waren wir fast mitten in der Stadt.
Schwimmstart = 10 min Fußweg
Athlete Checkin = 5 min
Altstadt = 5 min

Also alles nah bei.

Nizza selbst ist eine super schöne Stadt. Schöne Gassen, überall Cafes, Restaurants, Kneipen. Für jeden was dabei.
Preislich fand ich das Essen ok (Pizza um die 15-17 €). Alkohol war recht teuer, aber das ist Triathleten ja egal :)
Wir haben uns alle sehr wohl in der Stadt gefühlt. Also Athleten und Supporter sind vollkommen zufrieden gewesen.

Da gleichzeitig in Nizza bzw Frankreich auch der Rugby World Cup ist, war gegenüber vom IRONMAN Village auch eine Rugby Village. Also die Stadt scheint für alles offen zu sein und bietet echt ein super Flair für Sportevents.

... nun zum sportlichen.

Rennvorbereitung
Die Rennvorbereitung war aus meiner Sicht unproblematisch. Ich hatte noch 2 mal die Möglichkeit genutzt, um mir die Abfahrt der Radstrecke ab Bouyon anzuschauen. Mehr saß zeitlich nicht drin.
Mit dem TT aus Nizza raus ist etwas mühselig, da man mit dem normalen Radverkehr an der Promenade fährt (15kmh + Fußgängerverkehr). Aber alles halb so wild.
Nach 5km ist man dann auch draußen. Sobald man in dem Industriegebiet ist, wo man in die Berge fährt ist kaum noch Verkehr da. Also alles entspannt für einen Streckencheck in den Tagen vor dem Rennen. Es waren auch genug Zeichnungen und Pfeile auf der Straße vorhanden - verfahren kann man sich da nicht.

Laufstrecke ist ja direkt an der Promenade. Ich glaube hier muss man im Vorfeld nichts zu sagen.

Was ich etwas schade fand: Die Schwimmstrecke war nur am Renntag vorhanden. Also vorher war kein organisiertes Schwimmen an den Tagen vorher. Schwimmen war möglich, aber nur bis zu den 300m weiten Bojen, die den das Meer in Schwimm und Schifffahrtsverkehr teilen.
So war es sehr schade, dass am morgen hunderte Athleten auf einer Strandbreite von gefühlten 3km kreuz und quer geschwommen sind. Manche 10m vom Ufer parallel dazu schwimmend. Manche sind Bojen Diagonal angeschwommen, andere sind zu den 300m Bojen raus und wieder rein geschwommen. Um es abzubinden: Schwimmen ja - organisiert nein.
Ich hatte mich eigentlich auf ein gemeinsames Schwimmen mit anderen Startern gefreut. Es muss ja nicht das Coffeeboat sein. Aber eine gemeinsamer Ein und Ausstieg mit einer kleinen abgestecken Strecke und/oder Cafe am Strand wäre cool gewesen. Da hat IRONMAN aus meiner Sicht einiges an Chance vertan ein cooles Sideevent auf die beine zu stellen.

Raceday
Der Pre Race Flow war aus meiner Sicht top. Man kam schnell und problemlos in den abgezäunten Bereich. Es waren super viele Helfer da. Selbst an Radpumpen konnte man sich nicht satt sehen, teilweise standen 4 Pumpen unbenutzt am Gitter.

Ein paar mehr Dixis hätten es sein dürfen. Die geschätzten 10 Dixis vor dem Schwimmstart sind dann doch etwas wenig gewesen.
Sonst lief alles reibungslos. Wenn man seine Supporter noch sehen will, war das nur noch durch den Zaun möglich. Fand ich aber nicht schlimm, da ich meine Leute dennoch gesehen habe.

Schwimmen
Schwimmen ohne Neo - absolut richtige Entscheidung. Und das sage ich als schlechter Schwimmer.
Meine AK 25 war zusammen mit der AK20 in einer Schwimmgruppe am Start. Geschätzte 100 Starter. Ich hasse einen Schwimmmassenstart da ich mich sehr unwohl fühle. Die Startlinie war aber schön breit. Zu einer Klopperei kam es also nicht - wenn man es nicht drauf anlegen wollte.
Dann ging es raus ins offene Meer. Die Bojen waren fast bzw. gar nicht zu erkennen. Durch leichten Wellengang konnte man schon die ersten kleinen Bojen nicht sehen. Also einfach Blind der Masse hinterher. Hier müsste Ironman vielleicht nachbessern, da man die Bojen vom Land schon kaum erkennen konnte. Im Wasser sieht man de facto gar nix.

Nach dem Schwimmen bin ich mit 1.10 raus. Für mich genau so schnell wie in Hamburg, da noch mit Neo. Also ein gutes Schwimmen.

Radfahren
Nach dem Schwimmen auf die Radstrecke.
Die ersten 10km war eine einzige Gruppenfahrt. 3m breite Straße. Überholen nicht möglich. Unfallgefahr extrem hoch, weil noch alle an ihren Schuhen rumdrehen, Schlangenlinien fahren, Riegel auspacken und und und. Also nix neues.

Nach 12km kommt man dann ca in den ersten Anstieg. Und der hat es auch direkt in sich. Mehrere kleine Rampen mit teilweise schlechtem Asphalt. Hier konnte ich schon mal einiges Überholen. Wenn man sich den Teil vorher angeschaut hat, kann man sich aus meiner Sicht hier auch erlauben etwas "drüber" zugehen um schon mal ein paar Löcher zu reißen oder Plätze gut zu machen bevor es dann ab ca. 40km in den Anstieg zum Col de L'Ecre ging.

Als recht guter Radfahrer konnte ich hier meine Stärken ausspielen. Der Anstieg war supergeil zu fahren. Gleichmäßige Steigungen, teilweise unten noch im Schatten. Oben wurde es dann aber richtig heiß und der Wind war eher ein Fön.

Oben angekommen ging es dann auf dem Plateau weiter. Keine wirklichen Flachpassagen dabei, aber so richtig steil wurds auch nicht mehr. Würde es mal als Drückerstrecke bezeichnen, wo man immer auf dem Pedal steht. Auch die Abfahrten kann man dort gut durchtreten.

Nach 130km war dann die Kletterei vorbei. Ab da gehts mehr oder weniger nur noch bergab. Und wie. Enge Straßen, hohe Geschwindigkeiten, super viele Bumper, kleine und größere Straßenschäden und kleine Steine auf der Straße. Wer hier also schon über Kreuz guckt, muss wirklich aufpassen.
Da ich zu der Zeit aber schon recht weit vorne war, konnte ich die Abfahrt mehr oder weniger alleine fahren und habe kaum noch jemanden überholt. Von hinten kam auch nichts mehr.

Es hat sich also gelohnt sich die Abfahrt vorher 2x anzuschauen und die Anstiege im Recon einfach auszulassen. Ich denke hier habe ich sogar noch mehr Zeit gutmachen können als im Anstieg.
Wer also wirklich schnell sein will, sollte sich die Abfahrt vorher so oft wie möglich anschauen. Hier liegt so viel Potenzial Zeit zu gewinnen - oder halt zu verlieren.
Nach 180 und 5:02h bin ich dann in die T2 gerollt. Unfassbar guter Radsplit von mir. Die Taktik möglichst alleine in die Abfahrt zu fahren hat sich ausgezahlt: so konnte ich mich voll auf die Strecke konzentrieren und musste kaum rausnehmen, weil vor mir andere Athleten langsamer fuhren.


Fazit: Unfassbar geile Strecke. Wer racen will: MEGA. Wer das Rennen genießen will: DOPPEL MEGA. Wer Hinterradlutscher hasst: Triple MEGA, da es keine Möglichkeit gibt irgendeinen Benefit daraus zu ziehen - entweder gehts hoch oder runter :)


Allerdings muss ich hier eine Sache noch kritisieren.
Thema Center Line: Es haben sich alle an die Center Line gehalten. Bei einem Überholvorgang meinerseits im ersten Anstieg war ich mehr oder weniger direkt an der Mittellinie. Auf einmal taucht neben mit ein KaRi-Moped auf. Da ich schon an der Mittellinie war, konnte das Motorrad natürlich nur auf der Gegenfahrbahn überholen.
Als dann noch ein Auto von vorne kam (Strecke war nur halbseitig gesperrt), zog das Motorrad einfach rechts rüber. Ich war also Schulter an Schulter mit dem KaRi.
Was alles hätte passieren können...naja denken wir mal nicht drüber nach.
In meinen Augen aber ein absolutes Fehlverhalten vom Kari-Moped!!

Laufen
Hier kann ich leider nicht mehr ganz so viel zu Berichten. Ich hatte mich auf den Marathon gefreut. Eigentlich meine Paradedisziplin. Durch eine Laufverletzung konnte ich aber im Vorfeld nicht mehr laufen. Als die ich die T2 erreichte hatte ich einige Stoßgebete rausgebrüllt, dass meine Wade hält.
Also Laufschuhe an - Mütze auf - direkt mal Eis in den Nacken.
Nach 1km war dann aber das Rennen für mich beendet. Ich konnte keinen Schritt ohne stechenden Schmerz machen.
So steht am Ende also bei meiner ersten WM ein DNF. Was alles möglich gewesen wäre? Keine Ahnung. Jedenfalls habe ich jetzt eine weitere Rechnung offen.....

GESAMTFAZIT
Nizza als Gastgeber einer WM Würdig? 100%. Strecke ist unfassbar hart und ehrlich. Wer nicht fit und vorbereitet ist wird immer bezahlen.
Es ist halt nicht die isolierte Triathlonblase wie auf Hawaii. Fand ich aber ehrlich gesagt auch nicht so schlimm. Mir ist der Hype im Vorfeld manchmal too much. Ich vermute auf Hawaii wäre ich mental am Donnerstag vor dem Rennen schon komplett Triathlon Müde (... wer weiß wie es wirklich wäre :))

In diesem Sinne, es war ne geile WM. Auch wenn ich es nicht ins Ziel bringen konnte.

Gruß
Lennard

Glückwunsch zu diesem Bikesplit...CHAPEAU!

merz
13.09.2023, 19:40
Sorry, vielleicht habe ich es überlesen...

Aber gab es schon einen Bericht zum Thema "Unterschied IM Nizza vs WM Nizza"?

Das würde mich ja mal brennend interessieren.

2. Hand von lokalen Athleten, die tatsächlich beide gemacht haben: WM Radtsrekce ist um die 8 km dieses einen westlichen Pendelstücks länger, sonst Strecken gleich - Wetter kann beim IM France sehr heiss werden (2022) oder sehr heiss und windig (2016 war ich als Zuschauer da und es war brutal)

m.

merz
13.09.2023, 19:43
@lepeters: Danke für den Bericht, sehr schade das es nicht bis zum Ende geklappt hat - der Bike Split ist irre - Du bist dann auf flachen LD Strecke so ein 04:30 Fahrer?

interessant und wichtig das es auf der Strecke bis auf die ersten 10 km auch im vordersten / vorderen Feld draftig endlich mal kein Thema war.
Es gab übrigens ein (35 Euro) Probeschwimmen am Sonntag vor dem Rennen, dann wurde aber sofort die Bojen weggeräumt (Sicherheitsproblem?).
ja, und die Bojen waren kaum zu sehen, das geht besser….

+ 100% d accord dass Nizza den ganzen Event einfach mal so sehr cool und charmant mitnimmt (immerhin ist an einem ganzen Sommersonntag/nachmittag die ganze Promenade einfach mal „ferme“)

m.

lepeters
13.09.2023, 20:32
@lepeters: Danke für den Bericht, sehr schade das es nicht bis zum Ende geklappt hat - der Bike Split ist irre - Du bist dann auf flachen LD Strecke so ein 04:30 Fahrer?


m.

ja, bin ein recht starker radfahrer. in HH hatte ich eine 4:29

lepeters
13.09.2023, 20:52
Noch eine Ergänzung zum Thema Zeitfahrrad vs. Rennrad.
Ich würde bei einem erneuten Start auf jeden Fall das Zeitfahrrad nehmen. Die trotz vieler Anstiege und lange Zeit in den Hoods hat sich der Auflieger und die Storage-Möglichkeiten defintiv bewährt.
Glaube die ganzen Tests von Canyon haben was ähnliches ergeben.

(Fahre das Canyon Speedmax mit Scheibenbremsen)

Canumarama
14.09.2023, 16:06
Bei mir gibt es leider nur wenig gutes zu Berichten.

Mein erstes DNF überhaupt und dann bei einer WM :(

Heute Nacht mit heftigen Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Schweißgebadet aufgewacht. Keine Ahnung was da falsch gelaufen ist.

Oh was ein Mist verdammt :Traurig:
Das tut mir sehr leid!
Ich hoffe es geht wieder einigermaßen?

Mir wäre es fast genauso ergangen.
Das mir Hitze und Höhenmeter überhaupt nicht liegen war vorher klar.
Aber das ich mir von der Klima auf der Unterkunft noch ordentlich einen mitgeben lassen (Halsschmerzen und Rotzerei) war nicht eingeplant gewesen.
Bin es dann am Sonntag doch angegangen - aber bewusst ruhig und ohne Ambitionen. Es lief anfangs gar nicht so schlecht, so dass ich dachte es wird schon noch. Dann aber doch einige Fehler auf der Radstrecke gemacht und mangels Erfahrung (2.te LD) auch bei der Verpflegung.
So hieß es dann doch wieder ruhig machen und einfach "warten" bis das Ziel kommt.

Das Gute daran:
Durch die Erfahrungen in Nizza ist Kona ist für mich überhaupt kein Thema mehr.
Die Wetterbedingungen dort würden mich killen bevor überhaupt der Startschuss gefallen wäre.
Auch eine Wiederholung in Nizza ist für mich ausgeschlossen. Selbst wenn das Wetter mal mit etwas Glück kühler sein würde, wäre da noch die Radstrecke. Und die geht gar nicht meiner Meinung nach. Entweder bergauf (gefühlt 90% Oberlenker) oder bergab ist nicht das was ich von einer WM-Radstrecke erwarte. Das finde ich viel zu speziell.

:Huhu:

iChris
14.09.2023, 18:43
Oh was ein Mist verdammt :Traurig:
Das tut mir sehr leid!
Ich hoffe es geht wieder einigermaßen?

...

Und die geht gar nicht meiner Meinung nach. Entweder bergauf (gefühlt 90% Oberlenker) oder bergab ist nicht das was ich von einer WM-Radstrecke erwarte. Das finde ich viel zu speziell.

:Huhu:

Sagen wir mal geht so - das Kopfweh ist bedeutend weniger geworden aber ich fühle mich aktuell immer noch etwas neben der Spur. Wenn sich das nicht ändert werde ich wohl nächste Woche mal einen Arzt aufsuchen. Corona-Test war negativ


Also ich fand die Strecke eigentlich ziemlich geil, weil es einfach kein Gelutschte gab. Wäre gerne noch mit mehr Dampf die Abfahrten runter aber da war ja bei mir schon der Wurm drin.
Auch bergauf bin ich relativ viel in Position gefahren, da es ja meist nicht so krass bergauf ging. Was diskutabel ist, sind imo die Ortsdurchfahrten auf der langen Abfahrt gegen Schluss. Zu den Speedbumbs, Schwellen usw. kam auch noch schlechter Belag, aber da gibt es andere IM Rennen wo das schon der gute Teil wäre :Cheese:

merz
15.09.2023, 21:25
Generation Insta

https://youtu.be/D8lUvwegBEQ?si=vZ78yHOu4jo4wLn5

Netterweise für die Älteren auf YT :cool:

(Was‘ n das? der neue Weltmeister zum titelgebenden Rennen in 46 sec, ich schau in seinen Kanal seit dem DNF @ Lanza 23 Video, das ich so cool fand wie Sanders sehr viel früher mal war)

m.

pS: Sponsoren weichkochen dann hier (after all, he is british) : https://www.youtube.com/shorts/o6iVGSEzysk

trubi78
17.09.2023, 12:30
Gibt es keine Ergebnislisten/ Zertifikate mit Nennung des Vereins ?

Nachtrag: Gibt es tatsächlich nur über einen Screenshot in der Ironman Tracker App :-)

longo
26.09.2023, 22:08
Hier noch als kleiner Nachtrag ein aktueller Bericht über David Hörth vom Tri Team Kaiserstuhl, der in Nizza 2023 auf Gesamtplatz 32 einlief, und damit schnellster deutscher Age Grouper und Zweiter in der Age Group 30-34 wurde:

https://www.badische-zeitung.de/david-hoerth-aus-neuenburg-ist-schnellster-deutscher-ironman-amateur--286964025.html

Globe84
27.09.2023, 01:02
leider hinter einer paywall....

trubi78
27.09.2023, 15:31
Gut performt. Gratulation.

Ich habe inzwischen gesehen das ich quasi Drittletzter in meiner AK bin.
Bei den Verletzungen, die ich hatte, bin ich zufrieden das ich starten und finishen konnte.

Inzwischen bessern sich auch meine Prellungen. Am Schlimmsten sind derzeit noch die hinteren Rippen und das linke Schulterblatt. Seit dieser Woche kann ich beim Schwimmen wieder in beide Richtungen einatmen und beim Liegen (Bett, Couch) geht es inzwischen auch mit mittig auf dem Rücken liegen. Links liegen geht noch nicht.

Denke mal Mitte/Ende Oktober, ggf. Mitte November wird alles auskuriert sein.

Erinnere mich gerade mit einem Lachen zurück an den Zieleinlauf und den Spruch "YOU ARE AN IRONMAN". Hart verdient. Der Finish/ Zieleinlauf zählt für mich doppelt.

trithos
01.10.2023, 22:36
Ich habe aus privatem Interesse versucht, das Leistungsniveau in Nizza mit dem von Hawaii zu vergleichen - ein großes Vorhaben, das in dieser Allgemeinheit wohl zumindest eine Diplomarbeit wäre. Aber trotzdem wollte ich mich nicht nur auf Gefühle, Eindrücke oder Spekulationen verlassen und hab daher eine kleine Statistik erstellt. Und zwar einen Vergleich von zwei WM-Rennen, bei denen ich selbst dabei war: Nizza 2023 und Kona 2018. Heuer in Nizza bin ich in der M55 angetreten, daher hab ich auch die M55 in Kona 2018 als Vergleich genommen.

Wie gesagt, ich will hier sicher kein abschließendes statistisches Urteil fällen, aber doch einmal einen ganz kleinen Ausschnitt der großen Frage beleuchten, ob das Niveau heuer in Nizza tatsächlich signifikant schlechter war als eben in einem Hawaii-Rennen, am Beispiel des Jahres 2018.

Dazu habe ich eben die AK55 herangezogen und die Rückstände auf die Siegerzeit in Prozent berechnet, und zwar der Plätze 10, 20, 30 und 50. Weiter nach hinten wollte ich nicht, weil es ja in der Diskussion vor allem um "WM-würdig" geht. Und das wird meiner Meinung nach durch die vorderen Plätze definiert und nicht durch die hinteren. Nun also kurz das Ergebnis:

In Nizza 2023 gab es in der M55 folgende Prozent-Rückstände auf den Sieger:
Platz 10: 11,4 Prozent
Platz 20: 15,2 Prozent
Platz 30: 16,8 Prozent
Platz 50: 21,7 Prozent

Im Vergleich dazu die M55 in Hawaii 2018:
Platz 10: 10,6 Prozent
Platz 20: 13,8 Prozent
Platz 30: 16,6 Prozent
Platz 50: 21,2 Prozent

Ich hab jetzt keine Signifikanztests drüberlaufen lassen, weil ich kein Statistiker bin und mich daher noch extra einlesen hätte müssen, aber auf den ersten Blick scheinen mir die Rückstände ziemlich ähnlich zu sein - also innerhalb einer natürlichen Schwankungsbreite und jedenfalls nicht signifikant.

Mein Fazit wäre also: dort, wo es bei einer WM zählt, also etwa im vorderen Viertel, scheint mir das Niveau in Nizza doch durchaus WM-würdig gewesen zu sein. Bitte versteht das aber wirklich nicht als abschließendes wissenschaftliches Urteil. Ich habe nur einen ganz kleinen Ausschnitt beleuchtet und vielleicht ist das in anderen Altersklassen und in anderen Hawaii-Rennen ganz anders.

Mein wissenschaftliches Fazit aus meiner kleinen Voruntersuchung ist also lediglich die Hypothese (!), dass das Niveau in Nizza ähnlich hoch war wie in Hawaii. Diese Hypothese könnte man natürlich in weiterführenden Ergebnisauswertungen prüfen. Wenn jemand Lust dazu hat, bitte gerne. Würde mich durchaus interessieren.

PS: die Ergebnisdaten hab ich von folgender Seite genommen: https://www.endurance-data.com/de/

PPS: um ein bisschen ein Gefühl zu bekommen, wie es auf den hinteren Rängen ausschaut, hab ich auch noch die Prozentrückstände der Durchschnittszeiten der beiden Rennen in der M55 errechnet: in Nizza 2023 war die Durchschnittszeit 34,3 Prozent langsamer als die Siegerzeit, in Kona 2018 waren es 29,8 Prozent.

mamoarmin
02.10.2023, 09:54
Ich habe aus privatem Interesse versucht, das Leistungsniveau in Nizza mit dem von Hawaii zu vergleichen - ein großes Vorhaben, das in dieser Allgemeinheit wohl zumindest eine Diplomarbeit wäre. Aber trotzdem wollte ich mich nicht nur auf Gefühle, Eindrücke oder Spekulationen verlassen und hab daher eine kleine Statistik erstellt. Und zwar einen Vergleich von zwei WM-Rennen, bei denen ich selbst dabei war: Nizza 2023 und Kona 2018. Heuer in Nizza bin ich in der M55 angetreten, daher hab ich auch die M55 in Kona 2018 als Vergleich genommen.

Wie gesagt, ich will hier sicher kein abschließendes statistisches Urteil fällen, aber doch einmal einen ganz kleinen Ausschnitt der großen Frage beleuchten, ob das Niveau heuer in Nizza tatsächlich signifikant schlechter war als eben in einem Hawaii-Rennen, am Beispiel des Jahres 2018.

Dazu habe ich eben die AK55 herangezogen und die Rückstände auf die Siegerzeit in Prozent berechnet, und zwar der Plätze 10, 20, 30 und 50. Weiter nach hinten wollte ich nicht, weil es ja in der Diskussion vor allem um "WM-würdig" geht. Und das wird meiner Meinung nach durch die vorderen Plätze definiert und nicht durch die hinteren. Nun also kurz das Ergebnis:

In Nizza 2023 gab es in der M55 folgende Prozent-Rückstände auf den Sieger:
Platz 10: 11,4 Prozent
Platz 20: 15,2 Prozent
Platz 30: 16,8 Prozent
Platz 50: 21,7 Prozent

Im Vergleich dazu die M55 in Hawaii 2018:
Platz 10: 10,6 Prozent
Platz 20: 13,8 Prozent
Platz 30: 16,6 Prozent
Platz 50: 21,2 Prozent

Ich hab jetzt keine Signifikanztests drüberlaufen lassen, weil ich kein Statistiker bin und mich daher noch extra einlesen hätte müssen, aber auf den ersten Blick scheinen mir die Rückstände ziemlich ähnlich zu sein - also innerhalb einer natürlichen Schwankungsbreite und jedenfalls nicht signifikant.

Mein Fazit wäre also: dort, wo es bei einer WM zählt, also etwa im vorderen Viertel, scheint mir das Niveau in Nizza doch durchaus WM-würdig gewesen zu sein. Bitte versteht das aber wirklich nicht als abschließendes wissenschaftliches Urteil. Ich habe nur einen ganz kleinen Ausschnitt beleuchtet und vielleicht ist das in anderen Altersklassen und in anderen Hawaii-Rennen ganz anders.

Mein wissenschaftliches Fazit aus meiner kleinen Voruntersuchung ist also lediglich die Hypothese (!), dass das Niveau in Nizza ähnlich hoch war wie in Hawaii. Diese Hypothese könnte man natürlich in weiterführenden Ergebnisauswertungen prüfen. Wenn jemand Lust dazu hat, bitte gerne. Würde mich durchaus interessieren.

PS: die Ergebnisdaten hab ich von folgender Seite genommen: https://www.endurance-data.com/de/

PPS: um ein bisschen ein Gefühl zu bekommen, wie es auf den hinteren Rängen ausschaut, hab ich auch noch die Prozentrückstände der Durchschnittszeiten der beiden Rennen in der M55 errechnet: in Nizza 2023 war die Durchschnittszeit 34,3 Prozent langsamer als die Siegerzeit, in Kona 2018 waren es 29,8 Prozent.

Vielen Dank für Deine Investigation! Meine Meinung, dass sich die WM für die vorderen Plätze qualitativ nicht verändert ist so ein wenig unterstützt....Die höheren Abstände der Hobbyletten zur Spitze in Nizza wäre evtl. durch das Profil erklärbar? Einen Vergleich DNF wäre noch interessant...

Nochmals vielen DAnk!

trubi78
02.10.2023, 15:25
Ich habe aus privatem Interesse versucht, das Leistungsniveau in Nizza mit dem von Hawaii zu vergleichen

Mein wissenschaftliches Fazit aus meiner kleinen Voruntersuchung ist also lediglich die Hypothese (!), dass das Niveau in Nizza ähnlich hoch war wie in Hawaii.

Ich denke das es immer so ist, die überwiegende Anzahl der Teilnehmer dient eh nur als Finanzierer des Rennen.

2498 Teilnehmer x 1400 USD = 3,5 mio USD

Das Geld der Altersklassenathleten wird der Hauptkuchen sein :-)

Soll heißen: Du hast immer nur einen geringen Prozentsatz an Sportlern, die vorne mitmischen und die dann den Wettkampf ausmachen also hinsichtlich Leistungsdichte und -höhe. Somit ist die WM Nizza natürlich auf dem üblichen Langdistanzniveau wenn man sich die ersten 10, 20, 30% der Teilnehmer anschaut. Der Anteil der Sportler hinter diesen 30% dient als Finanzierer.

OdensX
03.10.2023, 08:50
Soll heißen: Du hast immer nur einen geringen Prozentsatz an Sportlern, die vorne mitmischen und die dann den Wettkampf ausmachen also hinsichtlich Leistungsdichte und -höhe. Somit ist die WM Nizza natürlich auf dem üblichen Langdistanzniveau wenn man sich die ersten 10, 20, 30% der Teilnehmer anschaut. Der Anteil der Sportler hinter diesen 30% dient als Finanzierer.

Sehe ich genauso, was ich aber definitiv weniger problematisch finde. Solche Veranstaltungen sind für viele ambitionierte Athleten oder Hobbyathleten, die sich dem Traum hingeben, sehr viel wert. Dass unser Sport und die damit verbundenen Kosten sowieso nicht gering sind, ist ja bekannt. Zumal man sagen muss, dass das Hinarbeiten auf solche Perspektiven finanziell vorgeplant wird. Auch ich sage: Teilnehmerkosten sind zu hoch. Aber wer so eine Erfahrung mitnehmen möchte, kann sich die Zeit vor und nach dem Wettkampf auch urlaubstechnisch einrichten.

trubi78
15.11.2023, 14:43
Im übrigen ist meine Radverletzung vom 12.8.2023 nun fast auskuriert. Nur noch ein kleiner Bereich an den Rippen (links) schmerzt noch ein wenig beim Aufstehen aus dem Bett. Vermutlich werden es dann insgesamt 14 Wochen sein bis Alles auskuriert ist. Da ich schon einmal eine Schulter- und Rippenverletzung hatte, konnte ich es diesmal recht genau abschätzen, also wann welche Bereiche (Schulter, Arm, Schulterblatt, Rücken, Rippen) auskuriert sind.

Bin echt froh das es mit dem Start in Nizza geklappt hat und auch mit dem Zieleinlauf. Mal schauen wie fit ich 2025 bin :-) Ich hätte dann ja noch eine Rechnung offen. Und Nizza ist schon schön.

Nach dem Rennen in Nizza habe ich auch ziemlich viel Ironman Merchandising gekauft. Bin jetzt eingedeckt mit Tria Suit, Radhose und Radshirts :-) Passt schon.

trubi78
05.02.2024, 15:18
im übrigen: Der Bereich Schulterblatt/hintere Rippen verheilte am langsamsten. Da gingen die letzten kleinen Schmerzen, das letzte Zwicken nach 17 Wochen also ca. 19.12.2023 weg.

Bin inzwischen zu 100% genesen nach dem Radunfall am 12.8.2023.

Zwischenzeitlich habe ich den Bahnübergang auch über das Radwegemeldeportal gemeldet mit der Bitte ihn mal zu sanieren ("Schieneneffekt" wegen Absenkungen von Teer und den Bahnübergang-Plastikplatten).