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Vollständige Version anzeigen : Auf Umwegen ans Ziel


J.W.
21.03.2023, 17:04
Hallo zusammen

Ich bin Julius und schon seit einiger Zeit als hauptsächlich lesender Teilnehmer im Forum unterwegs. Nachdem ich in den letzten Jahren so vor mich hin trainiert habe möchte ich von nun an auch regelmäßig hier über mein Training berichten.

Ein paar Worte zu mir
Ich bin 22 Jahre und studiere aktuell berufsbegleitend in Österreich (gebürtig komme ich aus Norddeutschland). Konkret arbeite ich von Montag bis Mittwoch (30 Stunden Woche) und Donnerstags und Freitags habe ich Vorlesungen. Im Bachelor habe ich Maschinenbau studiert, aktuell lässt sich mein Beruf und auch der Masterstudiengang aber wohl am ehesten im Bereich Data Science einordnen.

Sport habe ich schon mein ganzes Leben gemacht, bis 2018 wäre ich aber wohl nie freiwillig längere Strecken gelaufen. In meiner Schulzeit war ich in der Leichtathletik vor allem als Hochspringer aktiv. Als ein Bekannter mich fragte, ob wir zusammen einen Halbmarathon kaufen wollen war ich zwar erst skeptisch, aber nach ein paar erste Trainingsläufen war das Laufen fester Bestandteil meines Lebens.

Meinen ersten Halbmarathon bin ich im April 2019 gelaufen und im Januar 2020 meinen ersten Marathon. Im Sommer 2020 habe ich mir dann eine langwierige Verletzung zugezogen ind konnte ca. ein halbes Jahr nicht laufen. In der Zeit bin ich auch mit dem Rennradfahren angefangen. Im Sommer 2021 war ich dann zum ersten mal beim Schwimmtraining und seitdem sehe ich mich hauptsächlich als Triathlet und nicht mehr als Läufer. Im Herbst 2021 habe ich meinen ersten persönlichen Triathlon veranstaltet und im letzte Jahr konnte ich auch zwei offizielle Mitteldistanzen finishen.

Nebenbei habe ich bis zum Sommer 2022 eine Kindergruppe in der Leichtathletiktrainiert und außerdem Laufkurse gegeben. Hierfür habe ich einige Aus- und Fortbildungen gemacht. Basierend auf dem Wissen plane ich mein Training aktuell auch vollständig selber. Ich möchte einfach auch für mich herausfinden, was funktioniert und genieße die Freiheit, Einheiten auch kurzfristig anpassen zu können.

Meine aktuellen Bestleistungen:
FTP: 4,3W/kg
10 km: 35:59 Halbmarathon: 01:19:32 Marathon: 02:48:16
400m Schwimmen: 05:32
Mitteldistanz: 04:30 h (mit einem normalen Rennrad)


Ein kleiner Rückschlag
Für dieses Jahr stand eigentlich der Ironman in Copenhagen auf dem Plan, nach einem Unfall muss ich mich aber leider noch ein wenig damit begnügen, auf der Rolle zu trainieren. Der Unfall hat mich insbesondere beim Laufen deutlich zurückgeworfen. Die Grundlagen sind zwar noch genauso da wie früher, aber für das Intervalltempo von vor dem Unfall fehlt noch einiges. Beim Schwimmen bin ich zwar vom Tempo wieder da, wo ich vor dem Unfall war, aber leider hat die Technik sehr gelitten und ich bin kaum noch in der Lage, meinen Arm vollständig zu Strecken. Auf dem Rad merke ich zum Glück keine Einschränkungen mehr.

Der Plan für dieses Jahr
Da ich wohl in diesem Jahr nur auf der Rolle fahren werde, sind Triathlons leider keine Wettkampfoption. Das Ziel für dieses Jahr war aber die Langdistanz und zumindest für mich möchte ich eine Art Langdistanz machen. Aktuell plane ich, im Sommer 3,8km im See bei mir in der Nähe zu schwimmen, von dort direkt nach Hause auf die Rolle und nach 180 km in Zwift noch einen Marathon zu laufen. Kling bescheuert und ist es auch, aber das Ziel stand für dieses Jahr und für mich kann das Jahr nur zufriedenstellend enden, wenn ich ihn erfülle. Da ich alles für mich machen werde, wird es wohl nicht so schnell wie ein Wettkampf, aber solange ich unter 10 h bleibe, bin ich zufrieden.

Die meisten werden wahrscheinlich sagen, dass ich noch recht jung für die Langdistanz bin, aber für die kürzeren Strecken fehlt mir leider die Grundschnelligkeit und die Motivation, wirklich schnelle Einheiten zu machen. Was ich am Sport genieße sind die langen lockeren Einheiten, bei denen ich einfach abschalten und geistig entspannen kann.

An der Grundschnelligkeit plane ich für den Rest des Jahres hauptsächlich zu arbeiten. Bis zu meiner persönlichen Langdistanz werde ich erstmal vor allem beim Laufen und Schwimmen kürzere Intervalle trainieren und auf dem Rad darauf hinarbeiten, eine konstant hohe Leistung auf den 180 km fahren zu können. Danach werde ich dann auch auf dem Rad auf kürzere Intervalle setzen.

Wettkampfmäßig hoffe ich, dass ich im Herbst Lauftechnisch wieder auf dem Niveau bin, dass ich einen Marathon im Bereich meiner Bestzeit laufen kann. Bis dahin werde ich vielleicht spontan einige kürzere Wettkämpfe machen, wie aber schon beschrieben, bin ich dafür einfach zu langsam es macht mir auch keinen Spaß.

Der Blog
Ich plane, hier ab jetzt regelmäßig über mein Training zu berichten. Ich weiß nicht nicht, ob es eher einmal wöchentlich oder einmal monatlich wird, aber auf jedem Fall würde ich mich über einen kleinen Austausch freuen. Vielleicht findet such ja der ein oder andere Mitleser und vielleicht fallen einigen auch Optimierungspotenziale auf.

Viele Grüße

Julius

tridinski
21.03.2023, 17:21
180 auf der Rolle klingt in der Tat bescheuert, aber das zeigt nur dass du gut hierher passt :Cheese: Willkommen als aktiver Forist, nicht nur Mitleser wie bisher.

Beim Schwimmen kann ich mithalten, Laufen und Rad bei weitem nicht, ich sehe nicht dass du nicht auch auf kürzeren Distanzen einiges an Spaß haben kannst. aber wenn du die längeren Strecken bevorzugst - auch gut.

Hoffentlich kannst du bald auch wieder draußen radeln, hab Spaß und teile gerne deine Aktivitäten hier im Blog, ich lese sicher immer wieder gerne mal mit.

Die 4:30 scheinen mir auf jeden Fall noch nicht als Ende der Fahnenstange wenn ich auf die Lauf- und Radleistungen schaue. Allein ein TT mit gut aeromässig eingestellter Sitzposition dürften an die 10min bringen.

J.W.
21.03.2023, 19:40
180 auf der Rolle klingt in der Tat bescheuert, aber das zeigt nur dass du gut hierher passt :Cheese: Willkommen als aktiver Forist, nicht nur Mitleser wie bisher.

Beim Schwimmen kann ich mithalten, Laufen und Rad bei weitem nicht, ich sehe nicht dass du nicht auch auf kürzeren Distanzen einiges an Spaß haben kannst. aber wenn du die längeren Strecken bevorzugst - auch gut.

Hoffentlich kannst du bald auch wieder draußen radeln, hab Spaß und teile gerne deine Aktivitäten hier im Blog, ich lese sicher immer wieder gerne mal mit.

Die 4:30 scheinen mir auf jeden Fall noch nicht als Ende der Fahnenstange wenn ich auf die Lauf- und Radleistungen schaue. Allein ein TT mit gut aeromässig eingestellter Sitzposition dürften an die 10min bringen.
Danke, ich denke, wenn die Laufform einigermaßen zurückkommt, ist bestimmt noch was drin. Ich bin an dem Wochenende auch recht spontan gestartet. Ein bekannter von mir hatte den Startplatz, ist dann in der Woche vor der Mitteldistanz aber krank geworden. Ich konnte dann den Startplatz bekommen, wusste aber erst 3 Tage vorher, dass ich starten würde. Entsprechend gab es kein Tapering oder ähnliches.

Auf den kürzeren Distanzen kann ich bestimmt Spaß haben, mir fehlt aber irgendwie das Tempo dafür. Ich kann zwar aktuell problemlos den Marathon in unter drei Stunden laufen, würde aber auf 10 km wahrscheinlich gerade mal in Richtung 37 Minuten kommen (wenn überhaupt). Ich werde probieren, ein wenig daran zu arbeiten, aber die ganz schnellen Sachen machen mir auch einfach keinen Spaß. Ich laufe lieber 8x1 km oder 4x2 km als 12x 400m. Auf dem Rad ist es ähnlich.

welfe
22.03.2023, 09:26
Ich kann bei gar nichts mithalten, bin aber letztes Jahr in Kopenhagen gestartet - nach einer Verletzung Ende März und mit dreimonatiger Laufpause quasi ohne Laufvorbereitung. Schwimmen und Rad liefen gut und den Marathon bin ich dann halt halb gelaufen/ halb gegangen. Ich bin heilsfroh, dass ich gestartet bin, und dass es meine mieseste Marathonzeit meines Lebens war, juckt mich wenig, ich weiß ja, warum. Will sagen: wenn Kopenhagen das Ziel war, würde ich das nicht so schnell aufgeben. Es sei denn, Zeit/Platzierung waren das Ziel, dann kann ich es verstehen.

Günsch7
22.03.2023, 10:28
Herzlich Willkommen!

Über Deine Zeiten muss ich garnicht nachdenken, aber ist auch nicht weiter schlimm.
Wie uns allen hier, soll es Spaß machen und schreib auf jeden Fall, wie Dein DIY-Ironman gelaufen ist!

J.W.
22.03.2023, 19:58
Danke für die Begrüßung.

Ich kann bei gar nichts mithalten, bin aber letztes Jahr in Kopenhagen gestartet - nach einer Verletzung Ende März und mit dreimonatiger Laufpause quasi ohne Laufvorbereitung. Schwimmen und Rad liefen gut und den Marathon bin ich dann halt halb gelaufen/ halb gegangen. Ich bin heilsfroh, dass ich gestartet bin, und dass es meine mieseste Marathonzeit meines Lebens war, juckt mich wenig, ich weiß ja, warum. Will sagen: wenn Kopenhagen das Ziel war, würde ich das nicht so schnell aufgeben. Es sei denn, Zeit/Platzierung waren das Ziel, dann kann ich es verstehen.

Das Problem mit dem Start in Copenhagen ist, dass ich bis dahin wahrscheinlich noch nicht das Ok vom Arzt haben werde, wieder mit dem Rennrad auf der Straße zu fahren.

Ein typischer Trainingsblock
Bevor ich (hoffentlich am Wochenende) mal einen ersten Beitrag zum aktuellen Training veröffentliche, stelle ich erstmal einen beispielhaften 4-Wochen Block vor. Ich trainiere im 3/1 Rhythmus: 3 Wochen Belastung und eine Woche Entlastung.

In den Belastungswochen geht es in der Regel mit einer lockeren Einheit am Montagmorgen los (01:15 h laufen oder 01:30 h Rennrad). Am Abend gibt es dann in der Regel eine regenerative Einheit mit einer Mischung aus Stabis, Beweglichkeit, Koordination und etwas laufen (01:00 h bis 01:30 h). Wenn ich es zeitlich schaffe, mache ich diese Einheit im Verein, sonst mache ich sie für mich.

Dienstags mache ich nur eine Einheit, die dafür aber etwas intensiver ist. In der Einheit geht es meistens um Tempoärte, also längere Intervalle oder Tempodauerlauf.

Wenn Dienstags Läufe auf dem Plan standen, geht es am Mittwochmorgen aufs Rad. Meistens 01:30 h recht locker. Wenn Dienstags Radtraining dran war, laufe ich am Mittwochmorgen, gerne auch mal etwas länger. Am Mittwochabend gehe ich dann meist noch schwimmen. Hierbei stehen dann meist auch intensivere Einheiten an.

Donnerstags ist meist Ruhetag und am Freitag steht dann die intensivste Einheit der Woche an. Intervalle entweder auf dem Rad oder beim Laufen.

Samstags mache ich meistens ein langes Koppeltraining. Das ist abwechselnd eine Woche eher Radlastig und eine Woche eher Lauflastig. Radlastig heißt in dem Fall, dass ich 140km und mer auf der Rolle fahre und ca. 10-15 km laufe. Lauflastig liegt meistens so bei 90-120 km auf der Rolle und 25-35 km laufen.

Sonntags steht dann morgens wieder eine ruhige Einheit an und am Abend dann noch ein lockeres Schwimmtraining mit vielen Übungen für die Technik.

Insgesamt komme ich in Belastungswochen so auf ca. 15-17 h Training und
~300 km auf dem Rad
60-80 km laufen
7-8 km Schwimmen

In einer Entlastungswoche mache ich meistens von Montag bis Donnerstag zwei bis drei Einheiten, auf die ich gerade Lust habe. Am Freitag endet die Entlastungswoche dann ein Stück weit und ich nutze den erholten Zustand für ein intensives Intervalltraining (in der Regel Läufe) oder einen kleinen Wettkampf, wenn gerade etwas ansteht. Samstag mache ich dann ein etwas längeres Koppeltraining (nicht so lang wie in Belastungswochen) und der Sonntag sieht genauso aus wie in Belastungswochen.

Wie das beispielhaft über die vier Wochen aussehen kann, habe ich unten mal dargestellt.

Das Tempotraining
Was ich dabei genau an Tempoarbeit und Intervallen mache liegt dabei sehr an der Trainingsphase. Da ich aktuell erstmal auf meine persönliche Langdistanz fokussiert bin, lege ich den Fokus beim Rad auf Training für entsprechende längere Sachen. Beim Laufen und Schwimmen arbeite ich aktuell eher an der Grundschnelligkeit obwohl das für die Langdistanz natürlich nicht zwingend notwendigen und wahrscheinlich auch nicht optimal ist.

Zum Herbst hin werde ich dann mal sehen, was beim Laufen geht. Wenn die Leistung bis dahin auch beim Laufen zurückkehrt, werde ich dann nochmal für einen schnellen Marathon trainieren und beim Laufen entsprechend längere Intervalle und Tempodauerläufe im Bereich des Marathon- oder Halbmarathontempos machen.

Fettstoffwechseltraining oder nicht?
Früher habe ich die meisten lockeren Einheiten nüchtern gemacht und auch gerne mal abends nach einer intensiven oder langen Einheit wenige Kohlenhydrate zugeführt, um den Fettstoffwechsel zu trainieren. Mittlerweile mache ich das kaum noch. Ob es geholfen hat oder nicht kann ich nicht sagen, aber ich glaube mittlerweile, dass es beim Marathon, wo man (zumindest ich) so nahe an der Grenze ist, dass die Verpflegung schwer ist und stört hilfreich sein kann, bei der Langdistanz, wo man aber in ganz anderen Bereichen unterwegs ist lässt sich eine ausreichend hohe Energiezufuhr aber in meinen Augen gut trainieren und realisieren.

Soweit erstmal zu meiner Trainingsstruktur. Wenn ihr Fragen oder Anmerkungen habt, meldet euch gerne. Ich freue mich über jeden Austausch.

Viele Grüße

J.W.
25.03.2023, 17:03
Dann komme ich mal zu meinem ersten Beitrag zu einer wirklichen Trainingswoche (die dritte Belastungswoche im aktuellen Block).

Montagmorgen bin ich nur locker 15 km gelaufen, die Beine waren erst noch etwas schwer vom Wochenende, nach einigen km wurde es dann aber besser. Insgesamt standen am Ende 04:50/km auf der Uhr. Am Abend bin ich noch abwechselnd 10 Minuten auf der Rolle gefahren bei ca. 65% FTP und 10 Minuten lockere Kräftigungsübungen für den Rumpf.

Dienstagmorgen stand dann eine etwas intensivere Radeinheit auf dem Plan. Abwechselnd 2 Minuten bei 95% FTP und 30s bei 110% FTP. Insgesamt habe ich drei mal 15 Minuten Belastung durchgehalten.

Mittwochmorgen habe ich dann einen langen Lauf gemacht. Eigentlich dachte ich beim Loslaufen an 30-34 km und die ersten km waren so schwer, dass ich schon dachte, es werden vielleicht nur 20. Nach ca. 10 km wurden die Beine dann aber langsam wach und das Laufen wurde immer leichter. Als ich dann nach 32 km wieder an meiner Wohnung war dachte ich mir, ich hänge noch mal eine kleine Runde hinten dran und so sind es dann am Ende 37 km mit 04:53/km geworden.

Mittwochabend wollte ich eigentlich 3x10x 25 m Sprints im Schwimmbad machen, es war aber leider so voll, dass ein daran nicht zu denken war. Ich bin dann 2 km ruhig geschwommen und danach habe ich noch einige Kräftigungsübungen für den Rücken gemacht und 20 sehr ruhige km auf der Rolle drangehängt.

Donnerstag war Ruhetag und Freitag dann Intervalle beim Laufen. Hier habe ich nach einem kurzen Einlaufen erst 6 500m Intervalle zwischen 03:15/km und 03:20/km gemacht. Danach denn noch einige 200m Sprints in 34 Sekunden. Als ich damit fertig war habe ich dann noch einige Kraftübungen an der Treppe gemacht. Insgesamt waren die Beine am Ende der dritten Belastungswoche doch etwas schwer und ich war nicht ganz zufrieden.

Heute stand dann eine langes Training auf dem Plan. 150 km auf der Rolle und danach 10 km laufen. Da ich heute Mittag einen Termin hatte, bin ich quasi direkt nach dem Aufstehen aufs Rad. In der ersten Stunde war der Puls deutlich erhöht, danach ging es dann. Die meiste Zeit bin ich bei ca. 75% FTP (3W/kg) gefahren, in der letzten Stunde habe ich dann 2 10 Minuten Blöcke mit ca. 3.8-4W/kg eingebaut. Beim Laufen wollte ich ein Gefühl dafür entwickeln, welches Tempo bei einem tatsächlichen Wettkampf noch möglich wäre und bin 5 km etwas zügiger gelaufen. Angedacht waren mal 04:30/km, am Ende sind es dann trotz starken Windes 04:15/km geworden. Ob ich das Tempo noch einem ganzen Marathon durchgehalten hätte glaube ich aber nicht.

Eigentlich wollte ich morgen früh nur einen kurzen Lauf machen und am Nachmittag das Tempotraining beim Schwimmen nachholen. Nun fällt aber ein Termin morgen früh aus und ich habe mich entschlossen, zusammen mit ein paar Freunden eine etwas längere Runde zu machen. Die wird dafür wohl recht gemütlich vom Tempo her ausfallen. Abends werde ich dann aber beim Schwimmen wahrscheinlich eher Techniktraining machen anstelle des Tempotrainings, bevor es dann in die Entlastungswoche geht.

Viele Grüße

J.W.
31.03.2023, 20:43
Letzte Woche war Ruhewoche - Eigentlich.

Ich sitze gerade im Zug und mache mich auf den Weg in die Heimat. Bis Ostern werde ich in Norddeutschland sein und dort habe ich leider keine Trainingsmöglichkeiten auf dem Rad.

Nachdem der lange Lauf mit ein paar Freunden am Sonntag deutlich leichter und schneller war als erwartet habe ich mich deshalb kurzerhand entschlossen, die Belastung noch bis heute hochzuhalten. Montag ging es mit einem lockeren Radtraining los. Die Beine waren leicht und der Puls bei gleicher Leistung wie sonst 5 Schläge niedriger.

Nachmittags bin ich dann schwimmen gegangen und habe ein kleines Tempotraining gemacht. Auch das hat besser geklappt als erwartet. Dienstagmorgen dann ein Tempodauerlauf. Eigentlich geplant waren 10 km mit 03:50/km, am Ende habe ich 2 drangehängt, weil es sich noch so gut angefühlt hat. Mittwoch hatte ich bei der Arbeit schon frei und habe deshalb ein Koppeltraining gemacht. Geplant waren 120 km auf dem Rad und 18 km laufen. Auch hier wieder ein super Gefühl. Deshalb bin ich 130km gefahren und 20 gelaufen. Am Ende hatte ich auf dem Rad im Schnitt 10 W mehr als sonst stehen und beim laufen 5s/km weniger als sonst bei gleichem Puls.

Gestern morgen beim Radfahren hatte ich dann zwar schwere Beine, der Rest war aber in Ordnung. Als ich gestern Abend noch schwimmen war, habe ich mich aber auf einmal total kraftlos gefühlt. Auch konnte ich die Arme wieder nicht ganz Strecken (das Problem hatte ich in den ersten Monaten nach dem Unfall häufiger). Das gewohnte Tempo konnte ich einfach nicht schwimmen. An sich nicht so schlimm, da der Fokus sowieso auf der Technik lag, aber man fragt sich schon, woran es liegt. Am Abend war ich dann auch auf einmal ziemlich müde und mir war auf einmal total warm.

Heute morgen habe ich mich dann spontan entschieden, statt der Intervalle auf dem Rad lieber zu laufen und mal zu schauen, was geht. Ich habe mich nach der Erschöpfung gestern Abend bewusst ein wenig zurückgehalten. Am Ende bin ich 6 mal 1km gelaufen. Die ersten 5 in 03:35-03:40 Minuten (sonst laufe ich um 03:30 Minuten). Das ging erstaunlich gut und deshalb habe ich dann beim letzten etwas mehr Gas gegeben und konnte auch gut den 03:30er Schnitt laufen. Das hat mich doch positiv überrascht.

Heute war ich dafür tagsüber ziemlich erschöpft und die Beine sind ziemlich schwer. An sich kein ungewohntes Gefühl nach intensiven Einheiten, aber Erfahrungen wie gestern Abend zeigen mir doch, dass es oft ein ziemlich schmaler Grat ist, auf dem man in intensiven Trainingsphasen wandelt. Am einen Tag noch topfit und am anderen dann auf einmal total erschöpft.

Alles in allem freue ich mich, dass es nun wirklich in eine Ruhewoche geht und hoffe, dass ich dann nach Ostern wieder voll durchstarten kann.

Am Ende noch eine Frage in die Runde: Wie geht es euch? Habt ihr auch manchmal von einem Tag auf den anderen das Gefühl, dass es zu viel war? Macht ihr eine Einheit dann auch mal ruhiger oder lasst sie ganz ausfallen und wie erholt ihr euch in solchen Fällen?

Freue mich über Anregungen und einen Austausch (sowohl zu den letzten Fragen als auch zum Training allgemein).

Taunusschnecke
01.04.2023, 08:26
Selbstverständlich kenne ich das Gefühl von totaler Erschöpfung von einem auf den anderen Tag. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich mit meinen 57 Lenzen da ganz anders aufgestellt bin und vielleicht als Frau auch einiges anders ist.
Der Körper holt sich seine Pausen und manchmal ist auch weniger mehr.
Vor allem sich kein schlechtes Gewissen machen lassen, meist von einem selbst, wenn man mal eine Einheit ausfallen lässt.

Die Idee den Wettkampf einfach für sich zu machen hatte ich auch und im kleinen habe ich das auch schon gemacht. Man kommt gut zu sich selbst.

Deine Zeiten beim Laufen .... schön! Ich habe vielleicht mal kurz eine 4 stehen über ein paar hundert Meter, dann habe ich aber meinen 40 Kilo Hund vorne dran beim Canicrossen und der guckt dann immer kurz nach hinten weil ich so keuche:Cheese:

Ich werde mitlesen bei Dir :Huhu:

Weiter so :)

welfe
01.04.2023, 15:12
Die Gratwanderung ist schmal und mit 54 bin ich vorsichtiger geworden. Das letzte Mal, als ich eine Laufeinheit mit Intervallen auf Biegen und Brechen durchziehen wollte, endete mit einer dreimonatigen Laufpause (Muskelfaserabriss).
Wenn ich mich zu platt fühle, teste ich die nächste Einheit vorsichtig an. Manchmal läuft es rund - also weiter - und manchmal nicht, dann höre ich auf und mache eine Pause.

Taunusschnecke
02.04.2023, 07:48
Naja, aber beim Julius reißt bestimmt nix ab, der zählt 22 Lenze. Das ist Jugend pur!
Aber trotzdem auch in dem Alter kann man sich so richtig abschießen und dann geht auch mal nix ....so für einen Tag und dann geht es wieder......

J.W.
03.04.2023, 07:21
Danke euch, hoffe mal, dass ihr recht habt. Die nächsten Tage mache ich dann alles ganz ruhig und zum Wochenende hoffe ich, dass es wieder klappt.

J.W.
08.04.2023, 18:02
So, in der letzten Woche habe ich es dann mal wirklich ruhig angehen lassen. Ich war bis Mittwoch mit meiner Familie im Urlaub (an der Ostsee) und nur zweimal morgens locker laufen. Montags barfuß am Strand (ca. 12 km) mit einige Kräftigungsübungen und Dienstgas dann ein langer Lauf (der deutlich leichter war als alle langen Läufe der letzten Wochen). Mittwoch der erste vollständige Ruhetag. Das war auch gut so, da ich beim Aufstehen auf einmal ein merkwürdiges Gefühl in der rechten Ferse hatte und diese auch dick war. Mit der Achillessehne habe ich leider öfter Probleme. Also wieder konsequent jeden Tag dehnen und exzentrisches Training an der Treppe. Damit kriege ich es meistens schnell wieder in den Griff.

Donnerstags war ich dann wieder in meiner Heimat und morgens eine Stunde ganz locker auf dem Rad im Fitnessstudio und Abends noch eine Stunde ruhiges Schwimmen.

Heute ging es dann wieder los mit etwas mehr Intensität. Ich bin beim Osterlauf in Bawinkel den Halbmarathon gelaufen. Vor dem Urlaub hatte ich mal 01:21h angepeilt, im Urlaub habe ich aber leider nicht genug gegessen und etwas abgenommen. Außerdem ist da ja noch die Achillessehne. Deshalb war ich eigentlich davon überzeugt, dass es nichts wird. Ich habe mich entschlossen, trotzdem mitzulaufen und zu schauen, was geht.

Der Kurs bestand aus drei Runden. Die erste km liefen gut. Ich lief in einer kleinen Gruppe, die so zwischen 03:45/km und 03:50/km lag. Es fühlte sich ziemlich leicht an, aber immer, wenn ich auf die Uhr schaute, dachte ich, dass es bei der Pace nicht gut gehen kann. Die 10km Marke durchquerte ich nach 37:35 Minuten. Ich konnte kaum glauben, dass es sich so leicht anfühlte. Als ich in die letzte Runde ging, standen 03:47/km auf der Uhr. Ich war die letzten 9 km vorne gelaufen und dachte, noch eine Runde vorne (es gab ca. 3,5 km mit mäßigem Gegenwind) halte ich nicht durch. Zum Glück ging ein anderer Läufer aus der Gruppe vorbei und motivierte mich, dranzubleiben. So konnte ich nochmal 4 km Kraft tanken, bevor ich wieder vorbei ging und probierte, den Rest unserer kleinen Gruppe (wir waren nur noch zu dritt) nochmal zu einem Endspurt zu animieren. Leider ging niemand so ganz mit, sodass ich die letzten drei km für mich laufen musste. Es reichte trotzdem noch, um die Pace wieder auf 03:46/km zu drücken, sodass im Ziel 01:19:29 auf der Uhr standen. Neue Bestzeit und mehr als ich mir hätte vorstellen können. Gefühlt war ich noch nicht mal so sehr am Limit, wie im letzten Jahr, als ich meine bisherige Bestzeit lief.

Die Achillessehne ist wieder etwas dick, ich habe aber zum Glück kaum Schmerzen. Hoffen wir, dass es so bleibt.

In diesem Sinne: Frohe und sportliche Ostern

Taunusschnecke
09.04.2023, 07:51
Dir auch frohe Ostern,
schöne Zeit! mega! :Blumen:
Pass halt auf die Sehne auf, dass sich da nix verschleppt. Denn das ist echt übel.
Vielleicht schaffst Du es mal über die Feiertage gut zu essen und auch mal zu faulenzen.

:Huhu:

J.W.
09.04.2023, 15:35
Danke.

Mit der Sehne werde ich wohl tatsächlich in den nächsten Wochen wieder mehr aufpassen müssen. Aktuell habe ich eigentlich keine Schmerzen, sie ist aber etwas dick und beim Treppensteigen spüre ich sie schon. Ich mache dann eigentlich zweimal täglich exzentrische Übungen für die Sehne an der Treppenstufe und dehne ausgiebig.

Wenn jemand andere gute Tips für die Achillessehne hat, bin ich für jeden Ratschlag dankbar.

Antracis
09.04.2023, 20:41
Neben besagter Treppenübung haben mir regelmässig Wadendehnung ( ausgiebig mit einem Wadenbrett) und häufig Eis und danach Friktionsmassagen geholfen. Ausserdem waren tatsächlich Kinesiotapes hilfreich. Keine Ahnung warum und vermutlich ist die bunte Farbe und das ausgetüftelte Kleben einer zweifarbigen Konstruktion mehr Voodoo als Placebo. Aber es half.

Ansonsten ist einfach der Punkt: Recherchiert man die Regenerationszeiten der AS mal, findet man Werte von 90 bis 500(!) Tagen für einen kompletten Umbau der Sehne. Insofern bringen, ausser in der akuten Situation, auch längere Laufpausen in der Regel gar nix und auch Ackerschachtelhalm und Co sind aus meiner Sicht rausgeschmissenes Geld. ( Kinesiotape aber vermutlich auch, sah aber cooler aus, als der Ackerschachtelhalm schmeckte )
Geduld und Physio und adäquate Belastungssteuerung. Und Geduld. Und nochmals Geduld. Und Schuhe, wo man das Gefühl hat, die tun der Sehne nicht gut, konsequent inne Tonne.

Gute Genesung :Blumen:

J.W.
10.04.2023, 09:58
Neben besagter Treppenübung haben mir regelmässig Wadendehnung ( ausgiebig mit einem Wadenbrett) und häufig Eis und danach Friktionsmassagen geholfen. Ausserdem waren tatsächlich Kinesiotapes hilfreich. Keine Ahnung warum und vermutlich ist die bunte Farbe und das ausgetüftelte Kleben einer zweifarbigen Konstruktion mehr Voodoo als Placebo. Aber es half.

Ansonsten ist einfach der Punkt: Recherchiert man die Regenerationszeiten der AS mal, findet man Werte von 90 bis 500(!) Tagen für einen kompletten Umbau der Sehne. Insofern bringen, ausser in der akuten Situation, auch längere Laufpausen in der Regel gar nix und auch Ackerschachtelhalm und Co sind aus meiner Sicht rausgeschmissenes Geld. ( Kinesiotape aber vermutlich auch, sah aber cooler aus, als der Ackerschachtelhalm schmeckte )
Geduld und Physio und adäquate Belastungssteuerung. Und Geduld. Und nochmals Geduld. Und Schuhe, wo man das Gefühl hat, die tun der Sehne nicht gut, konsequent inne Tonne.

Gute Genesung :Blumen:


Danke für die Tipps. Vollständige Laufpause würde ich auch nur machen, wenn es nicht anders ginge. Ich probiere im Moment so zu laufen, dass ich die Sehne maximal leicht spüre. Das hat bisher immer ganz gut geklappt und wurde mir auch mal vom Orthopäden geraten.

Bei den Schuhen habe ich oft das Gefühl, dass häufiges Laufen in Carbonschuhen es eher verschlimmert. Mittlerweile trage ich sie im Training fast gar nicht mehr. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder weiß sonst genaueres zu Schuhen, die bei Achillessehnenproblemen gut/ schlecht sind?

J.W.
16.04.2023, 15:32
Schon wieder eine Woche rum. Montag ging es morgesn mit einem lockeren 15 km lauf los, dabei hatte ich nach 12 km leichte Schmerzen in der Achillessehne, die ich aber mit einer kurzen Dehnpause schon wieder in den Griff bekommen habe. Mittags ging es dann noch eine Runde Schwimmen. Lockeres Schwimmen mit 10x50 m in 38-40 Sekunden standen auf dem Plan. Das ging leichter als gedacht und entsprechend gut war ich zufrieden.

Dienstag ging es dann zurück nach Linz. Als ich Abends zuhause angekommen war, machte ich noch ein kurzes Rollentraining: 5x5Minuten bei 100-105% FTPmit 2 Minuten Pause.

Mittwoch habe ich dann ein langes Koppeltraining gemacht: 140 km auf der Rolle und 15 km laufen. Die Beime waren zwar etwas schwer, aber ansonsten lief alles wie geplant und beim Laufen habe ich in der Achillessehne nichts gespürt.

Donnerstag ein lockeres Rollentraining am Morgen und am Abend ein lockeres Schwimmtraining. Freitag nochmal locker auf die Rolle und Samstag ein Ruhetag.

Heute (Sonntag) stand dann der Linz-Marathon an. Ich war Pacemaker für die 03:15h (meine Premiere als Pacemaker) Ich zweifele schon die ganze Woche, ob die Achillessehne wohl mitmacht, aber da ich nun mal eingeteilt war, wollte ich es zumindest probieren. Zum Glück hat die Sehne bis ins Ziel gut gehalten. Jetzt spüre ich sie aber schon deutlich. Ich freue mich trotzdem, dass ich gelaufen bin. Die Erfahrung als Pacemaker war für mich super. Es ist zwar leider am Ende nur einer der Läufer, die ursprünglich in meiner Gruppe waren , mit mir ins Ziel gekommen, aber es gab trotzdem viele positive Rückmeldungen und Spaß hat auf jeden Fall gemacht. Wer also die Möglichkeit hat, mal als Pacemaker zu laufen: Ich kann es nur empfehlen.

Die nächsten Tage werde ich dann wohl wieder viel Zeit auf dem Rad verbringen und meine Sehne nochmal gut schonen.

Viele Grüße

welfe
16.04.2023, 19:46
Schon wieder eine Woche rum. Montag ging es morgesn mit einem lockeren 15 km lauf los, dabei hatte ich nach 12 km leichte Schmerzen in der Achillessehne, die ich aber mit einer kurzen Dehnpause schon wieder in den Griff bekommen habe. Mittags ging es dann noch eine Runde Schwimmen. Lockeres Schwimmen mit 10x50 m in 38-40 Sekunden standen auf dem Plan. Das ging leichter als gedacht und entsprechend gut war ich zufrieden.

Dienstag ging es dann zurück nach Linz. Als ich Abends zuhause angekommen war, machte ich noch ein kurzes Rollentraining: 5x5Minuten bei 100-105% FTPmit 2 Minuten Pause.

Mittwoch habe ich dann ein langes Koppeltraining gemacht: 140 km auf der Rolle und 15 km laufen. Die Beime waren zwar etwas schwer, aber ansonsten lief alles wie geplant und beim Laufen habe ich in der Achillessehne nichts gespürt.

Donnerstag ein lockeres Rollentraining am Morgen und am Abend ein lockeres Schwimmtraining. Freitag nochmal locker auf die Rolle und Samstag ein Ruhetag.

Heute (Sonntag) stand dann der Linz-Marathon an. Ich war Pacemaker für die 03:15h (meine Premiere als Pacemaker) Ich zweifele schon die ganze Woche, ob die Achillessehne wohl mitmacht, aber da ich nun mal eingeteilt war, wollte ich es zumindest probieren. Zum Glück hat die Sehne bis ins Ziel gut gehalten. Jetzt spüre ich sie aber schon deutlich. Ich freue mich trotzdem, dass ich gelaufen bin. Die Erfahrung als Pacemaker war für mich super. Es ist zwar leider am Ende nur einer der Läufer, die ursprünglich in meiner Gruppe waren , mit mir ins Ziel gekommen, aber es gab trotzdem viele positive Rückmeldungen und Spaß hat auf jeden Fall gemacht. Wer also die Möglichkeit hat, mal als Pacemaker zu laufen: Ich kann es nur empfehlen.

Die nächsten Tage werde ich dann wohl wieder viel Zeit auf dem Rad verbringen und meine Sehne nochmal gut schonen.

Viele Grüße

Dann mal herzlichen Glückwunsch zur Premiere! Ich bin seit Jahren Pacemaker (eher am Feldende:Cheese: ) und kann das Gesagte nur unterschreiben. Tolle Erfahrung, in drei Wochen wieder.:Huhu:

J.W.
23.04.2023, 14:25
So, schon wieder eine Woche um - und schon wieder einen Marathon gelaufen. Aber erstmal zum Training der letzten Woche:

Mo: 90 Minuten Rolle/ 2x15 Minuten Rolle und dazwischen Kräftigung Oberkörper
Di: lockeres Schwimmen/ Tempotraining auf dem Rennrad (Je 15 Minuten Warm-up und Cool-down, dazwischen 60 Minuten intensiv (3,9W/kg, ca. 90%FTP)
Mi: Ruhetag
Do: Laufintervalle - 6x500m in 03:10-03:15/km und 5x100m Bergsprints, dazu einige Kräftigungsübungen für die Beine
Fr: 90 Minuten locker Rolle/ Schwimmen, 6x100m schnell (01:20-01:23/100m)
Sa: 150km Rolle, dabei 2x45 Minuten bei angepeilter Leistung auf der Langdistanz, danach 5 km laufen
So: Langer, lockerer Lauf, 43km (Wien-Marathon)

Wie komme ich dazu, diese Woche schon wieder einen Marathon zu laufen?
Eigentlich wollte ich am 21.05 den Salzburg Marathon laufen. Leider ist an dem Wochenende etwas dazwischengekommen. Nun werde ich aber wahrscheinlich nur dieses Jahr in Linz sein und die Möglichkeit haben, so unkompliziert an den schönen Städtemarathons der Region teilnehmen zu können. Deswegen habe ich mich entschlossen, zu schauen, wie ich den Linz-Marathon der letzten Woche vertrage und mich dann ggf. spontan für den Wien Marathon anzumelden. Nachdem ich in der Achillessehne am Donnerstag nach dem Laufen keine Schmerzen hatte, habe ich mich also auf Ebay Kleinanzeigen nach einem Startplatz für Wie umgesehen. Der Lauf war für mich dann quasi der lange Lauf, den ich sonst in der Mitte der Woche gemacht hätte (das Ziel war also keine Bestzeit). Die Beine waren auf den ersten km noch etwas schwer vom gestrigen Radtraining, es war aber ein tolles Erlebnis. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt einmal laufend sehen und dazu super Wetter und tolle Stimmung.

Wie sollte ich das Radtraining gestalten?

Am Ende habe ich noch eine Frage zum Radtraining. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die lockeren Sachen auf dem Rad in der richtigen Intensität ausführe. Ich trete bei lockeren und langen Einheiten meistens so um doe 3 W/kg bzw. 70-75%FTP. Meine angepeilte Leistung für eine Langdistanz wären 3.3-3.5 W/kg.

Stimmen die Verhältnisse ungefähr oder sollte ich die lockeren Sachen vielleicht noch lockerer machen? An sich komme ich mit dem Training so gut klar und sehe auch Fortschritte, aber ich bin beim Radtraining wohl zu unerfahren, um die richtige Intensität wirklich einschätzen zu können.

Ich würde mich über eure Meinungen, gerne auch eure Werte und Erfahrungen freuen.

Viele Grüße

merz
23.04.2023, 21:37
So ganz slightly off topic wäre ich beunruhigt, wenn mir jemand sagte, er packe zwei Marathons in kürzester Zeit auf eine gereizte Laufsehne, aber Du hast natürlich das Privileg der frühen Jugend und die Erfahrung als guter Läufer - weiterhin viel Glück.

m.

J.W.
24.04.2023, 05:22
Ja, das mit der Achillessehne hat mich auch erstaunt. Nach dem Linz Marathon schmerzte sie noch deutlich, gestern merkte ich sie dann nur ab km 37 ein wenig und nach dem Lauf war sie etwas dick. Heute morgen ist da schon fast wieder verschwunden.
Ich mache konsequent jeden Tag drei mal exzentrisch Übungen und dehne ausgiebig. Irgendwie scheint es zu helfen.

Klugschnacker
24.04.2023, 08:46
Am Ende habe ich noch eine Frage zum Radtraining. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die lockeren Sachen auf dem Rad in der richtigen Intensität ausführe. Ich trete bei lockeren und langen Einheiten meistens so um doe 3 W/kg bzw. 70-75%FTP. Meine angepeilte Leistung für eine Langdistanz wären 3.3-3.5 W/kg.

70-75% FTP sind zu hoch für eine lockere Radeinheit oder für eine lange Radeinheit. Falls Dir dieser Leistungsbereich locker vorkommt, müsstest Du meiner Meinung nach prüfen, ob Deine FTP zutreffend ist und überall korrekt eingegeben ist (TrainingPeaks, Zwift, etc.).

3.3-3.5 Watt pro Kilo auf der Langdistanz zu treten schaffen nur ganz wenige. Teste das gründlich. Zudem ist die Spanne von 3.3 bis 3.5 Watt recht breit, vielleicht kannst Du das für Dich noch präziser ermitteln.

Laufeinheiten wie 6x 400m plus Bergintervalle würde ich an Deiner Stelle durch GA1-Läufe gleicher Anstrengung ersetzen.

Viel Erfolg! :)

tridinski
24.04.2023, 09:18
beeindruckend was du hier so abreißt, mal eben den zweiten Marathon als lockeren Trainingslauf (in 3:16 wenn ich's richtig gesehen habe) abgespult, die letzten 10 km dabei auch noch schön beschleunigt. Auf dem Rad ohne größere Mühen deutlich mehr als 3W/kg ... bin gespannt was da kommt wenns mal im Triathlon zur Sache geht, viel spaß weiterhin! Und verletzungsfrei bleiben ... :Blumen:

J.W.
24.04.2023, 17:16
70-75% FTP sind zu hoch für eine lockere Radeinheit oder für eine lange Radeinheit. Falls Dir dieser Leistungsbereich locker vorkommt, müsstest Du meiner Meinung nach prüfen, ob Deine FTP zutreffend ist und überall korrekt eingegeben ist (TrainingPeaks, Zwift, etc.).

3.3-3.5 Watt pro Kilo auf der Langdistanz zu treten schaffen nur ganz wenige. Teste das gründlich. Zudem ist die Spanne von 3.3 bis 3.5 Watt recht breit, vielleicht kannst Du das für Dich noch präziser ermitteln.

Laufeinheiten wie 6x 400m plus Bergintervalle würde ich an Deiner Stelle durch GA1-Läufe gleicher Anstrengung ersetzen.

Viel Erfolg! :)




Danke für die Hinweise. Kann schon sein, dass die FTP-Werte nicht mehr ganz stimmen. Der letzte Test ist ca. 4 Monate her. Vielleicht schaffe ich es, bald nochmal einen zu machen.

Der Bereich 70-75%FTP kommt mir recht locker vor. Für 2 Stunden sowieso und bei längeren Einheiten fühlen sich die Beine halt irgendwann ein wenig müde an, aber mehr nicht.

Den Bereich für die Langdistanz werde ich wohl tatsächlich noch genauer ermitteln müssen.

Zu den Laufintervallen: Da ich dieses Jahr leider keine Langdistanz machen kann (nur meine eigene, bei der es vor allem auch ums Schaffen geht), arbeite ich vor allem an der Grundschnelligkeit beim laufen. Deswegen eher kürzere Intervalle.

J.W.
24.04.2023, 17:32
beeindruckend was du hier so abreißt, mal eben den zweiten Marathon als lockeren Trainingslauf (in 3:16 wenn ich's richtig gesehen habe) abgespult, die letzten 10 km dabei auch noch schön beschleunigt. Auf dem Rad ohne größere Mühen deutlich mehr als 3W/kg ... bin gespannt was da kommt wenns mal im Triathlon zur Sache geht, viel spaß weiterhin! Und verletzungsfrei bleiben ... :Blumen:

Danke, die Zeit hast du richtig nachgeschaut. :) Eigentlich wollte ich etwas langsamer laufen, aber der Puls war im GA1-Bereich (zumindest bis km 18, danach ist mein Brustgurt leider ausgefallen) und die Beine haben sich gut angefühlt.

Eigentlich bin ich nicht die letzten 10 km schneller gelaufen, sondern nur den 40. und teilweise den 41 km. Da wollte ich nochmal schauen, ob ich nochmal ein kurzes Stück um 03:50/km laufen kann.;)

J.W.
08.05.2023, 18:02
So, ganz schön lange nichts mehr geschrieben hier. Habe natürlich in den letzten beiden Wochen auch ein bisschen trainiert. Besonderes gab es eigentlich nicht und ich möchte euch jetzt auch nicht mit allen Einzelheiten langweilen.

Einen weiteren FTP-Test habe ich zwar bisher noch nicht gemacht, aber die Werte auf dem Rad für lockere Einheiten fühlen sich nach wie vor gut an und der Puls sinkt mittlerweile sogar bei tendenziell steigender Leistung.

Auch das lange Laufen nach einer langen Einheit ist mehr oder weniger problemlos möglich. Das habe ich am vorletzten Sonntag eifach mal ausprobiert und bin nach einer vier Stunden Radeinheit mit 2x45 Minuten bei 3,4W/kg (ansonsten um 3W/kg) noch 35 km gelaufen. Habe hierbei zwar deutlich gemerkt, dass die Verpflegung auf dem Rad nicht ausreichend war (während der ganzen Radeinheit nur 150g Kohlenhydrate), aber nachdem ich auf den ersten 20km beim Laufen nochmal 150g Kohlenhydrate reinbekommen habe, ging es dann irgendwann wieder. Die Einheit war fordernd und ich hatte sie einige Tage in den Beinen, aber am Mittwoch ging das Intervalltraining (Laufen) schon wieder einigermaßen.

Leider habe ich seit dem Intervalltraining nun Rückenschmerzen im rechten unteren Rücken. Ich denke, dass es das ISG sein könnte und probiere viel zu dehnen und zu mobilisieren. Beim Laufen stört es aber schon ziemlich. Ich hoffe, dass es sich im Laufe der Woche (diese Woche ist endlich Ruhewoche) vollständig verzieht. Wenn noch jemand Übungen hat, gerne melden.

Viele Grüße und eine sportliche Woche

J.W.
14.05.2023, 19:53
"Glaube nie, dass du etwas perfekt vollbracht hast – du würdest die Motivation verlieren, weiterzumachen"

Pavel Kosorin


So, der zweitlängste Tag meines Lebens ist vorbei. Ich habe es tatsächlich gemacht:
3.8km schwimmen (Aufgrund von Sturm leider im Schwimmbad)
180 km auf der Rolle
Ein Marathon
Und das alles an einem Tag (und mehr oder weniger hintereinander)

Hier schon mal ein Einblick in die Ergebnisse:

https://www.triathlon-szene.de/forum/attachment.php?attachmentid=48805&stc=1&d=1684086540

https://www.triathlon-szene.de/forum/attachment.php?attachmentid=48806&stc=1&d=1684086622


Ein Bericht folgt nächste Woche (wenn ich wieder dazu in der Lage bin einigermaßen klar zu denken). Vorab: Es war super bis km 25 beim Laufen. Danach wurde es unangenehm.

Viele Grüße


Edit: Ich sehe gerade, dass man auf dem zweiten Bild gar nichts erkennen kann, deshalb die Splits einmal aufgelistet:
Schwimmen: 00:56:51
Wechsel 1: 00:03:04
Rad: 04:27:20
Wechsel 2: 00:02:15
Laufen: 03:23:11

Estampie
15.05.2023, 08:56
180 km auf der Rolle


Ober hauerha, ich denke die Zeit wird dir dereinst vom Fegefeuer abgezogen!
Das ist, natürlich auch mit dem Rest zusammen, der Hammer.

J.W.
16.05.2023, 19:15
2 Tage sind vergangenen und ich bin zumindest wieder in der Lage normal zu gehen. Ich hoffe, dass ich am Ende der Woche wieder so weit bin, dass ich nicht vor jeder Treppe fluchen muss. Heute morgen war ich eine Stunde ganz langsam laufen(so langsam wie das ganze Jahr noch nicht) in der Hoffnung, dass die Beine dadurch etwas leichter werden. Geholfen hat es leider nicht.

Naja, ich denke, nach einem großen Wettkampf (in diesem Fall nur gegen mich selbst) darf es wohl so sein, auch wenn ich es so extrem noch nicht erlebt habe.

Nun zu dem eigentlichen Thema: Der kleine Triathlon, den ich am Sonntag für mich veranstaltet habe.

Die Vorbereitung
Auch wenn ich am Samstag nicht wie bei einem Triathlon üblich das Rad einchecken und die Kleiderbeutel in der Wechselzone deponieren musste, war ich doch einige Zeit mit den Vorbereitungen beschäftigt:


Die Kette vom Rad schmieren
Alle stellen prüfen, an denen ich mir Laufverpflegung deponieren wollte
Die Verpflegung zubereiten


Am meisten Sorgen hat mir die Verpflegung gemacht :-((. Erstens habe ich nur selten probiert, wie gut ich so große Mengen Kohlenhydrate vertrage und zweitens musste ich mir meine Laufverpflegung am Sonntagmorgen vor dem Start vollständig an der Laufstrecke deponieren und hoffen, dass sie noch da ist, wenn ich ca. 6 Stunden später loslaufe.

Meine Radverpflegung bestand aus 600g Kohlenhydraten mit Salz aufgeteilt auf insgesamt 3,5 l Flüssigkeit.
Für die Laufverpflegung habe ich 400g Kohlenhydrate aufgeteilt auf 1,2 l Flüssigkeit und zusätzlich 2 l Wasser eingeplant.

Am Sonntagmorgen habe ich dann als erstes mein Gewicht in Zwift angepasst (+1,5kg durch das Carbloading) und dann hieß es Warten bis das Schwimmbad öffnet. Ich war in den letzten Wochen einige Male im See schwimmen und die Wassertemperatur war auch akzeptabel, am Sonntag hatten wir hier aber leider recht starken Wind/ Sturm und da wollte ich nicht alleine im See schwimmen.
Auf dem Weg zum Schwimmbad habe ich dann noch meine Laufverpflegung deponiert und gegen 09:00 Uhr war es so weit.

Das Schwimmen
Im Freibad war ich alleine (verständlich bei 15 Grad Wassertemperatur), was mir sehr entgegen kam. Das Schwimmen war unspektakulär und ich habe probiert, konstant einen Schnitt von 01:30/100m zu schwimmen. Mit einer kleinen Steigerung der Geschwindigkeit auf den letzten Bahnen bin ich nach 76 Bahnen und etwas weniger als 57 Minuten kam ich aus dem Wasser. Um den Wechsel realistisch zu gestalten, bin ich 2 mal ums Becken gelaufen, habe mir meine Schwimmkleidung vom Leib gerissen und bin noch zweimal ums Becken gelaufen (gut, dass ich alleine im Freibad war :Lachanfall: ) bevor ich die Uhr für den Weg nach Hause kurz angehalten habe.

Ich habe dann probiert, so schnell wie möglich aus dem Bad und zu mir nach Hause zu kommen, damit es einigermaßen realistisch bleibt.

Das Radfahren
Zuhause angekommen bin ich dann sofort auf die Rolle, wo ich mich in der ersten halben Stunde immer wieder bremsen musste. Das Ziel war, 3,4W/kg auf den ersten 150km zu treten und mich auf den letzten 30 km nochmal etwas für das laufen auszuruhen.
Am Morgen war ich noch unsicher, ob ich die 3,4kg auf das Gewicht der letzten Woche oder das höhere Gewicht am Morgen beziehen sollte. In der ersten halben Stunde war die Wattanzeige aber eigentlich immer über den 3,4W/kg (bezogen auf das höhere Gewicht) und es hat sich gut angefühlt. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr dauerhaft auf die Wattanzeige zu schauen und mich zu bremsen. Deshalb bin ich nach einer halben Stunde einfach nach Gefühl gefahren. Das Ergebnis war, dass ich nach 150km (die mir gar nicht so lange vorkamen) einen Schnitt von etwas mehr als 3,7W/kg hatte :Maso: . Ich war dann doch erschrocken und habe mich zumindest die letzten 30 km zwischen 3.0 und 3.3W/kg bewegt. Am Ende war der Schnitt bei ca. 3.6W/kg und 40.4km/h.

Vom Rad ging es dann direkt in die Laufschuhe. Noch eben die kleine Flasche, die ich bei. laufen bei mir tragen wollte gegriffen und dann einmal die Treppe rauf (um den Wechsel etwas realistischer zu gestalten) und dann aus dem Haus.

Das Laufen
Das Laufen ging erst erstaunlich gut. Ich hatte meine kleine Trinkflasche in der Hand (ca. 200ml) und bin nach 7 und 14km jeweils an meiner Verpflegungsstelle vorbei gelaufen, wo ich nachfüllen konnte. Die Verpflegung hatte ich entlang einer 2km Runde deponiert, sodass ich im laufen nachfüllen konnte und die Flaschen dann wieder am Ausgangspunkt deponieren konnte. Als ich nach 21km wieder auffüllen wollte, musste ich feststellen, dass meine Verpflegung nicht mehr am Verpflegungspunkt steht :confused:. Ich habe dann kurz angehalten, um zu schauen, ob sie eventuell runtergefallen und weggerollt ist, aber leider habe ich sie nicht gefunden. Deswegen bin ich erst weitergelaufen, aber habe schnell gemerkt, dass es ohne Kohlenhydrate eng wird. Mein erster Gedanke war, mir zuhause noch etwas zu holen, aber leider hatte ich alles aufgebraucht. Nachdem ich auf den ersten 24km immer um 04:40/km gelaufen war, ging es dann bergab. Der 25. km war noch knapp unter 5 Minuten, aber mir war klar, dass ich Kohlenhydrate und Wasser brauche.

Die Lösung?
Ich bin zu einem kleinen Restaurant gelaufen und habe die Situation erklärt. Geld hatte ich zum Glück dabei und für 10€ hat der Kellner mir gerne etwas Zucker und eine Flasche Leitungswasser gegeben. Das doofe: ich habe Tütenzucker bekommen. Das hieß für mich dann, dass ich jedes mal kurz angehalten bin, 4 bis 5 Tütchen in meinen Mund gekippt habe und diese mit Wasser runtergespült habe. (Die Zeit für das Anhalten habe ich nicht mitgestoppt, da ich in einem Wettkampf wohl Verpflegung bekommen hätte, die ich im Laufen konsumieren kann.)

Geholfen hat der Zucker leider nur bedingt. Vor dem Stopp am Restaurant war die Pace bei genau 04:40/km. Danach konnte ich nur nich zwischen 05:05/km und 05:15/km laufen :Schnecke:. Am Ende stand dann eine 04:49/km und die letzten 12km taten einfach nur weh.

Mein Fazit
Wie ich das ganze nun bewerten soll, weiß ich nicht genau :Gruebeln:. Ob es auf einer richtigen Langdistanz auch für eine Sub 9 gereicht hätte, kann ich nicht einschätzen. Ich hatte schon einige Erleichterungen im Vergleich zum richtigen Wettkampf.


Das schwimmen im Becken (kann man eventuell dadurch ausgleichen, dass man im Wettkampf nah hinter anderen schwimmt)

Die optimalen Bedingungen in Zwit (flache Strecke und kein Wind) (dem steht natürlich das Fahren auf der Rolle ohne Fahrtwind und dauerhaft ohne Windschatten gegenüber. Im Wettkampf sind ja doch oft andere Fahrere unterwegs, deren Windschatten man zumindest beim Überholen mitbekommt und auch bei 20m Abstand gibt es natürlich noch Windschatten.

Die Pause zwischen Schwimmen und Rad für den Weg von Schwimmbad nach Hause und die Pausen beim Laufen, die ich wegen des Missgeschicks mit der Verpflegung einlegen musste und in denen ich mich ggf. etwas erholen konnte


Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis super zufrieden. Unter 9h war das, was ich mir an einem optimalen Tag erhofft hätte vorstellen können. Dass es trotz des Einbruchs beim Laufen noch dazu gereicht hat, finde ich ganz gut.
Das Schwimmen lief genau nach Plan und die Radleistung kann ich selber kaum glauben. Der Einbruch beim Laufen ist ärgerlich aber für mich im Nachhinein nicht zu fatal.
Die nächsten Wochen stehen jetzt sicher im Zeichen der Erholung. Ich werde definitiv nur das machen, worauf ich Lust habe und alles ganz entspannt.

Viele Grüße

J.W.
29.05.2023, 18:36
So, 2 Wochen sind vergangen seit meinem Experiment. Ich erinnere mich nicht, wann ich das letzte mal so wenig trainiert habe. Dieses Wochenende habe ich zum ersten mal wieder etwas mehr gemacht. Samstag Laufintervalle, gestern und heute jeweils 02:30 Stunden Rad mit anschließenden zügigen 3 km. Das Intervalltraining lief besser als erwartet (eigentlich wie vor meinem Triathlon), aber die längeren Einheiten waren doch noch schwer. Die nächsten Tage werde ich es nochmal ruhig angehen lassen, bevor ich dann ab nächster Woche zumindest die Umfänge wieder etwas steigere.

Bis dahin beschäftige ich mich mit einer anderen Frage:
Mit welchem Rad möchte ich in den nächsten Jahren bei Wettkämpfen antreten?

Hier hoffe ich auf das Wissen des Forums. Mein Fachwissen ist eher mangelhaft. Vielleicht können mir die Experten hier einige Tips geben.

Bisher weiß ich eigentlich nur, dass ich eine elektrische Schaltung (am besten von Shimano) haben möchte. Unklar ist mir:

Welche Rahmen sind die schnellsten?
Gibt es überhaupt große Unterschiede zwischen den einzelnen Rahmen?
Welchen Einfluss hat das Alter des Rahmens?
Scheibe oder Hochprofilfelgen?
Welche Modelle könnt ihr empfehlen?

Scheibenbremsen oder Felgenbremsen



Es gibt bestimmt noch viele andere Aspekte, auf die man achten muss.

Preislich habe ich mir kein Limit gesetzt. Wenn es Komponenten gibt, die mir im Wettkampf einen Zeitvorteil bringen, gebe ich dafür gerne Geld aus. Auf zusätzlichen Komfort kann ich verzichten (wenn es ihn günstig gibt, nehme ich ihn aber auch).

Danke für euren Input.

noam
01.06.2023, 00:14
Mit welchem Rad möchte ich in den nächsten Jahren bei Wettkämpfen antreten?

Hier hoffe ich auf das Wissen des Forums. Mein Fachwissen ist eher mangelhaft. Vielleicht können mir die Experten hier einige Tips geben.

Bisher weiß ich eigentlich nur, dass ich eine elektrische Schaltung (am besten von Shimano) haben möchte. Unklar ist mir:

Welche Rahmen sind die schnellsten?
Gibt es überhaupt große Unterschiede zwischen den einzelnen Rahmen?
Welchen Einfluss hat das Alter des Rahmens?
Scheibe oder Hochprofilfelgen?
Welche Modelle könnt ihr empfehlen?

Scheibenbremsen oder Felgenbremsen



Es gibt bestimmt noch viele andere Aspekte, auf die man achten muss.

Preislich habe ich mir kein Limit gesetzt. Wenn es Komponenten gibt, die mir im Wettkampf einen Zeitvorteil bringen, gebe ich dafür gerne Geld aus. Auf zusätzlichen Komfort kann ich verzichten (wenn es ihn günstig gibt, nehme ich ihn aber auch).

Danke für euren Input.

Schau bei Sabine G in den Beiträgen und oder das Video.

J.W.
09.06.2023, 19:45
Moin zusammen (oder servus wie es hier in Österreich heißt;) )

ganz schön lange nichts geschrieben hier. Mittlerweile fühle ich mich einigermaßen erholt von meinem persönlichen Triathlon und plane schon die nächsten Schritte.

Vorrangiges Ziel bleibt (natürlich), auf der Langdistanz besser zu werden. Hoffe, dass ich in den nächsten Wochen ein passendes TT finde und ab Ende Juli/ Anfang August auch wieder auf die Straße komme. Wenn es dann klappt, mache ich vielleicht im Herbst noch eine Mitteldistanz. Ansonsten plane ich den Sommer über vor allem kürzere Laufwettkämpfe (10km und Halbmarathon).

Den Anfang mit Laufwettkämpfen habe ich in der letzten Woche am Mondsee gemacht. Schöner Lauf und für eine dreiwöchigePause und sehr warmes und windiges Wetter auch eine für mich sehr gute Zeit :-B-(
https://www.triathlon-szene.de/forum/attachment.php?attachmentid=48874&stc=1&d=1686332678

Wie baue ich mein Training jetzt auf

Bis es im nächsten Jahr tatsächlich auf die Langdistanz geht, muss ich wohl an meinen Schwächen arbeiten:dresche . Mein privater Triathlon hat mir deutlich gezeigt, dass beim langen Laufen nach dem Radeln noch Potenzial ist :Schnecke:. Deshalb plane ich, auch in den nächsten Wochen und Monaten eher umfangsorientiert zu trainieren. Nach Möglichkeit jedes Wochenende ein längeres Koppeltraining und mindestens ein mal im Monat auch einen 30er vom Rad laufen. Dabei nach Möglichkeit die Verpflegung optimieren.

Für meine zweite Schwäche (Grundschnelligkeit beim Laufen) plane ich einmal wöchentlich kürzere Intervalle auf der Bahn (vielleicht ist nochmal eine sub 36 auf 10 drin). Auf dem Rad werde ich wohl eher längere Intervalle fahren (wenn ich überhaupt intensive Einheiten mache). Ansonsten alles ganz ruhig und viel Grundlage.

Wie sehr ihr den Plan und habt ihr Tipps, wie ich das lange Laufen nach dem Radfahren verbessern kann?

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

J.W.
27.08.2023, 06:44
Ich will auch mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben. Ich habe hier lange nichts geschrieben, weil ich nicht ganz zufrieden mit dem war, was ich schreibe. Es war nicht wirklich spannend und ist entsprechend wohl auch auf wenig Resonanz gestoßen. Deswegen probiere ich es mal mit einem Neustart.

In Zukunft werde ich nur noch über die wirklich spannenden Sachen berichten (Wettkämpfe etc.). Außerdem probiere ich meine Texte etwas lebhafter zu gestalten. Also: alles neu - nicht nur im Blog, sondern auch bei mir:

Neues Bike: seit ca. 4 Wochen fahre ich wieder auf der Straße Rad. Als Zeotfahrrad habe ich mir das Cube Aerium gekauft

Neue Laufräder: Passend zum Rad habe ich mir die Citec Scheibe und ein 80 mm Vorderrad geholt.

Neues Ziel: Im nächsten Jahr möchte ich in Podersdorf starten. Wenn es in der Vorbereitung läuft, hoffe ich auf Sub 9.

Neuer Weg: Auch das Training möchte ich für die Langdistanz in Podersdorf etwas anders gestalten. Bei mir gibt es nach wie vor hohe Umfänge. Ich konzentriere mich mittlerweile aber auf Koppeltrainings und GA1. Intervalle gibt es bei mir nur nich ein mal in der Wiche auf dem Rad und ein mal in der Woche beim Schwimmen. Beim Laufen trainiere ich nur noch GA1 (und Wettkämpfe).

Sonst noch was? Ja, gestern habe ich tatsächlich noch einem richtigen Triathlonwettkampf gemacht.

3 Trainingsfahrten mit dem neuen Zeitfahrrad, da stand die Entscheidung. Also 10 Tage vorher für die Langdistanz beim Gelreman angemeldet (Startplatz von einem Bekannten übernommen) und auf ging es. Das Ergebnis war zwar nicht zufriedenstellend, aber die Erfahrung war extrem wertvoll (Bericht folgt, wenn es Bilder vom Veranstalter gibt).

MalcomY
28.08.2023, 07:04
Hej,
zum Thema lebhaft helfen Bilder ☝️🙂. Also zeig das Cube mit der Scheibe mal her.
:)
Übrigens zeigt die Erfahrung, dass trotz geringer Resonanz mehr Leute mitkesen, als man selber annimmt.
Lass dich nicht entmutigen.

J.W.
29.08.2023, 19:11
Danke, dann will ich mein Cube mal zeigen.

https://https://www.triathlon-szene.de/forum/attachment.php?attachmentid=49145&stc=1&d=1693328160


Aber das Vorderrad passt ja gar nicht zum Hinterrad. Was soll das denn? Hat der sich vom Händler verarschen lassen? Nein, hier die Geschichte dazu:

Ende Mai:

Mir wird in Aussicht gestellt, dass ich ab Mitte Juli wieder auf der Straße fahren darf :Lachen2:
Also: ein neues TT muss her. Ich recherchiere ein bisschen. Was brauche ich denn, was macht mich schnell? Völlige Überforderung :confused:. Das Forum hilft. Also fahre ich einige Räder von Bekannten Probe.
Canyon – irgendwie sitze ich hier nicht so richtig bequem
Cervelo – Kein Trinksystem
Felt – Katastrophe
Trek – Richtig bequem, das wird’s
Cube – Auch nicht schlecht, vielleicht besser als Trek?
Ich schwanke zwischen Cube Aerium und Trek Speed Concept. Das Trek ist schon hochwertiger in der Verarbeitung. Super, ab Juli sind Semesterferien. Die verbringe ich in meiner Heimat in Norddeutschland (bei der Arbeit bin ich örtlich flexibel). Mein Fahrradhändler in der Heimat kann mir bestimmt ein Trek speed concept bestellen. Dann habe ich einen festen Ansprechpartner.


Zwei Wochen später:

Ich sitze in der Vorlesung. Ein Kumpel ruft an:

Ich habe Vorlesung. Ich ruf dich in einer Stunde zurück.
Nein, ich stehe gerade vor deinem neuen Rad. Genau das Cube, das du bei mir Probe gefahren bist. Auslaufmodell aus 2022, 25% reduziert. Ich kenne den Händler, er macht es dir so fertig, wie du es brauchst.
Ich überlege kurz – Ok, ich nehme es :o


Am nächsten Tag bin ich beim Händler. Die richtigen Laufräder dazu wählen – Mist, Lieferzeit 4 Wochen. Da bin ich schon in Deutschland. Egal, dann nehme ich das Rad erstmal so, Wettkämpfe werde ich ja wohl nicht machen dieses Jahr. Also, Rad einstellen lassen und mitgenommen. Zwei Wochen später geht es in die Heimat. Mitte Juli dann die erste Probefahrt. Wow, 140 km, 35 km/h im Schnitt, ganz locker :liebe053:. Kann ich denn jetzt noch laufen? Ich probiers. Laufschuhe an, 12 km nehme ich mir vor, 6km hin, 6 zurück. Nach 6km: so schön mal wieder hier zu laufen, ein bisschen kannst du noch, also weiter. 22 km stehen am Ende auf der Uhr, 04.43/km. Gibt’s ja nicht. So leicht alles heute.


Anfang August:
Ein Bekannter aus der Heimat hat sich verletzt. Willst du nicht meinen Startplatz beim Gelreman übernehmen fragt er. Ich lache :Lachanfall: – Der ist in weniger als 4 Wochen. Ich habe doch gar nicht dafür trainiert. Und mein Rad ist auch nicht race-ready. Außerdem liegen Zeitfahrhelm und Aerosuit in Österreich.
Finishen kannst du doch auf jeden Fall entgegnet er.
Dieses Jahr noch eine richtige Langdistanz machen wäre schon cool. Ok, ich probiere, wenigstens noch vernünftige Laufräder für mein Rad zu kriegen. Wenn das klappt, mache ich es.


Zwei Wochen vor dem Gelreman:
Mein Fahrradhändler konnte mir ein Citec Scheibenrad besorgen. Das Vorderrad konnte ich leider nicht so schnell bekommen. Also erstmal ein gebrauchtes Vorderrad dazu. Damit geht es zur letzten langen Einheit vor dem Gelreman: 150km Rad und 25 km laufen sind geplant. Auf dem Rad 2x20 Minuten im LD-Bereich, den Lauf ab km 16 gesteigert. Dabei Wettkampfverpflegung mit 100g KH pro Stunde :Kotz:. Das Training läuft super, Verpflegung klappt. 150km mit 37km/h im Schnitt, danach der Lauf. Nach 15 km: Eigentlich kannst du auch etwas länger laufen. Das gibt Selbstvertrauen. Also warte ich mit der Steigerung noch. Nach 18 km ziehe ich dann das Tempo langsam an: 5km im LD-Tempo (um 04:30/km), dann noch 6km gesteigert, der letzte km unter 4 Minuten, ein km dazu auslaufen. Insgesamt 30km mit 04:37/km.

https://www.triathlon-szene.de/forum/attachment.php?attachmentid=49147&stc=1&d=1693328579

Ich bin begeistert. So kann ich die Langdistanz doch gut finishen. Unter 09:30 h kann ich auf jeden Fall bleiben. Nun aber tapern



Fortsetzung folgt

J.W.
05.09.2023, 13:46
So, etwas mehr als eine Woche nach dem Gelreman habe ich nun endlich einige Bilder für einen Bericht gefunden.

Nachdem ich zwei Wochen vor dem Wettkampf nochmal eine richtig lange Einheit gemacht habe, die mir zumindest Selbstvertrauen geben konnte (wenngleich eigentlich zu lang so kurz vor dem Wettkampf) ging es ins Tapern. Zwei Wochen, geringe Umfänge, hier und da mal Wettkampfintensität eingestreut und vor allem das Schwimmen im See nochmal geübt (Wetter war ja in den letzten Monaten eher schlecht und im See war ich nicht oft).

Noch eine Woche bis zum Wettkampf, langsam kommt Nervosität auf. Irgendwie bin ich müde, erschöpft. Naja, so ist das doch meistens im Tapering. Vielleicht wird es noch.

Donnerstag vor dem Wettkampf, ich bin immer noch nicht so ganz fit. Soll ich überhaupt starten? Ich packe meine Sachen. Mist– Ich habe ja noch gar kein Hotel gebucht . Ein Glück, dass es noch genug freie Zimmer gibt.

Freitag, eine letzte Aktivierung auf dem Rad am Vormittag und dann geht es los. Habe ich an alles gedacht? Hoffentlich. Einchecken im Hotel, dann zum Veranstaltungsgelände. Toll, mal wieder viel zu früh – warum hast du dich nicht im Hotel noch etwas ausgeruht?

Ab 16:00 Uhr gibt es die Startunterlagen. Unspektakulär: Startnummern, Zeitmesschip und einen kleine Rucksack. Um 18:00 Uhr das Racebriefing. Alles auf Niederländisch, ich verstehe kein Wort :confused:. Ein Glück, dass der nette Tischnachbar mir eine Zusammenfassung auf Englisch gibt. Danach die Pastaparty. 4 Sorten Nudeln, Baguette, Dips und Salate. Nicht schlecht für den Preis denke ich mir – und esse 3 große Teller Nudeln.

Samstagmorgen, 04:45 Uhr. Der Tag beginnt mit …… Durchfall. Mist, was ist jetzt los. Naja, bestimmt nur die Nervosität, wird bestimmt gleich besser, Auf zum Veranstaltungsgelände, frühstücken und dann die Wechselzone vorbereiten. Ich bin nervös. Ungefähr alle zwei Minuten schaue ich auf meine Uhr. Wann geht es denn endlich los?

Kurz vor sieben: Ich nehme ein Gel und gehe ins Wasser. Alle Athleten (131 Teilnehmer) starten zusammen. Warten auf den Start….

Endlich geht es los. Ich schwimme locker an. Einfach an den anderen dran bleiben. 100m, ich schaue das erste Mal auf – was ? Bin ich so ein schlechter Schwimmer, warum sind denn so viele Leute vor mir? Naja, nicht irritieren lassen, weiter. Das Orientieren im See fällt noch leicht. Es werden zwei Runden geschwommen, Die leuchtend gelben Bojen sind gut sichtbar. Erste Runde geschafft, es wird immer ruhiger um mich. 1,5 Runden. Die Sonne ist mittlerweile hinter den Bäumen aufgegangen. Es wird schwieriger, die Bojen zu sehen. Wo ist denn jetzt die nächste Boje? Mist, da ist sie. Ich bin ein ganzes Stück vom Weg abgekommen. Egal, einfach weiter.

Nach ca. 01:04 h steige ich aus dem Wasser. Nicht gut, aber besser als alles, was ich aus dem Training erwartet hätte. (Seit dem Unfall im letzten November fällt das Schwimmen einfach schwerer. Ganz besonders im Freiwasser. Vor einem Jahr hätte ich noch eine Zeit unter 01:00 h erwartet.) Umso überraschter bin ich, wie viele Räder noch in der Wechselzone stehen. Die achtschnellte Schwimmzeit hatte ich.

Dem Wasser entstiegen Kämpfe ich mit der Orientierung. Ah, da geht es lang. In der Wechselzone geht der Kampf weiter, diesmal mit dem Neoprenanzug. Mir ist kalt. Blödes Mistding, jetzt rutsch doch endlich über den Fuß. Noch kurz meine kleine Trinkflasche am Rad mit 70 g Kohlenhydraten geleert (Danke, Peter Weiß, nächstes Mal traue ich mich vielleicht 100g KH) und dann sitze ich endlich auf dem Rad. Mein Verpflegungsplan fest im Kopf fahre ich los.

Erstmal ruhig, raus aus dem Ort und auf den Deich. Meine Vector-Pedalen sind in Linz, ich weiß also nicht, welche Leistung ich trete. Auf dem Deich ein erster Blick auf den Tacho – enttäuschend, nicht mal 36km/h im Schnitt. Doch auf dem Deich läuft es besser. Der Schnitt nähert sich der Zielmarke von 37,5m/h.

Nach 20 km dann das erwachen. Ich habe noch nichts getrunken. Der Griff hinter mich …… Nichts. Ich bewege die Hand noch etwas weiter……….. Nichts. Das kann doch nicht. Ich schaue mich kurz um ………….. Nichts. Panik. Habe ich die Flaschen vergessen? Nein, beim Losfahren waren sie sicher noch da. Sie müssen also aus dem Flaschenhalter gesprungen sein. Beide? Die Strecke ist aber auch stellenweise recht schlecht. Scheiße, F***, das darf doch nicht wahr sein….. :Nee:

Ich gehe voll in die Eisen. Umdrehen? Ich bin schon kurz davor. Was für ein Schwachsinn denke ich mir da. Die Flaschen finde ich sowieso nicht wieder. Also weiter. Ein paar km später kommt die erste Verpflegungsstation, eine Flasche Iso kann ich mir greifen. Es wird wohl irgendwie gehen. An der nächsten Verpflegungsstation bekomme ich dann hoffentlich ein Gel. Also einfach weiter, auf dem Deich schlängelt sich der Radweg so dahin, mal mit Rücken, mal mit gegen und oft mit Seitenwind. Der Wind ist stark (Angeblich Böen bis zu 48km/h), ich bin mehr oder wenig vollständig alleine unterwegs und ich bin froh, dass ich nicht zu lange am Stück im Gegenwind bin.

Dann der Wendepunkt, zurück, km 45. Was ist das, liegt da tatsächlich meine Flasche? Vollbremsung, ja, das ist sie. Oh nein , sie liegt in einer Lache aus Flüssigkeit. Zum Glück, immerhin noch fast ¾ voll. Flasche aufgehoben und weiter. Nach einer Runde habe ich genau 38km/h im Schnitt. Zweite Runde, ich probiere, sparsam mit der Verpflegung zu sein. Es geht noch. Km 100, noch fast 38km/h im Schnitt, sehr gut. Kleine Kurve und dann der Gegenwind. Ich breche völlig ein. Von einem Moment auf den anderen geht nichts mehr. Deutlich weniger KH und Salz als geplant. Das rächt sich jetzt.

Ich denke ans Aufgeben – Fahr weiter! Versager! Alles nur nicht aufgeben! :quaeldich: Irgendwie fahre ich weiter. Bei km 120 dann die nächste Verpflegung. Ich greife ein Gel, es fällt zu Boden. Ich überlege. Eine Runde überstehe ich so nicht außerdem muss ich mal kurz in die Büsche. Also anhalten, zwei Gels einstecken, eins direkt nehmen, und pinkeln. Meine Durcshchnittsgeschwindigkeit fällt von 37,2km/h im Schnitt auf 36,5km/h. Wieder aufs Rad, immerhin einige KH. Auf die letzte Runde. Mein Schnitt fällt immer weiter. Mit Pinkelpause und Anhalten, um meine Trinkflasche aufzuheben stehen am Ende nur 35km/h im Durchschnitt auf der Uhr. Enttäuschend wenn ich an das Training vor zwei Wochen denke :Traurig:.

Vom Rad, in die Wechselzone. Direkt ein großer Schluck aus der Trinkflasche, die fürs Laufen gedacht ist (Auf der Strecke gibt es ja Gels). Ich laufe los, erstaunlich leicht – 04:30/k auf den ersten 5 km. Ruhig sage ich mir immer wieder. Unter 09:30 h wirst du nicht mehr kommen, sieh zu, dass du wenigstens ins Ziel kommst. Also nehme ich Tempo raus, laufe so um 04:50/km. Alle 3,5 km gibt es entweder ein Gel oder einen Schluck aus meiner Trinkflasche. Ich laufe so vor mich hin. Runde um Runde bringe ich hinter mich, freue mich über die Zuschauer an der Strecke und die Verpflegungsstationen.

Gegen Ende von Runde vier überhole ich einen Läufer. Er spricht mich an.
Sorry, I’m from Germany, no Dutch.
Ob wir nicht zusammen laufen wolle, fragt er dann auf Englisch. Er würde um 04:55/km laufen. Ich überlege kurz. Mein Tempo ist konstant bei 04:50/km. Viel Zeit werde ich auf den letzten 15 km nicht verlieren, wenn wir überholt werden, kann ich vielleicht noch anziehen. Zu zweit ist es besser als alleine :-)(-:, also bleibe ich bei ihm. Wir unterhalten uns ein wenig. So vergehen die letzten beiden Runden dann auch recht schnell. Durchs Ziel laufen wir gemeinsam. 09:46 h. Enttäuschend, wenn ich an die Einheit vor zwei Wochen denke, aber mehr war unter den Umständen nicht möglich. Ich freue mich also, dass ich in diesem Jahr doch noch eine richtige Langdistanz machen konnte und sitze so dar.

Fazit zum Gelreman:
Toll organisiert
Super Verpflegung
Schöne Strecken (Schwimmen, Laufen und Radfahren)
Der Asphalt auf der Radstrecke ist teils sehr grob und die Strecke sehr windanfällig, außerdem gibt es einige scharfe Kurven, bei denen man quasi steht
Laufstrecke sehr flach, aber größtenteils über Feld- und Waldwege


Eine Woche danach:
Ich bin nach wie vor froh, es gemacht zu haben, mittlerweile zweifele ich aber an mir. Lag es wirklich nur an der Verpflegung? Habe ich zu viel gemacht, zu wenig getapert? Bin ich einfach nicht so fit, wie ich dachte :Traurig:? Mein Großer Traum ist, einmal Sub 9 auf der Langdistanz zu schaffen. Ist das überhaupt realistisch?

J.W.
05.09.2023, 13:50
Und hier noch einige Bilder zum Event:

1) Rucksack
49159

2) See
49160

3) Ausstieg See
49161


4) Lauf (ich denke Runde 4)
49162

tridinski
05.09.2023, 14:17
Mein Großer Traum ist, einmal Sub 9 auf der Langdistanz zu schaffen. Ist das überhaupt realistisch?

klar ist es das, einfach weitermachen, es gibt solche und solche Tage und du hattest jetzt ja gar keine vollwertige Vorbereitung absolviert. Mach mal nen richtigen Aufbau über winter und Frühjahr ohne Unfall etc, dann wird das schon werden. Meine Trainingswerte sind nicht halb so gut wie deine aber deine Endzeit jetzt hab ich im Wettkampf auch schon hinbekommen, wäre doch gelacht wenn du nicht auch deutlich schneller sein könntest.

Danke für den detaillierten Bericht, werde gerne mitlesen was du weiter so machst :Blumen:

J.W.
05.09.2023, 20:19
Danke Tri-K,

mal schauen. Ein bisschen was kann ich ja hoffentlich schon rausholen, wenn ich meinen Aero-Helm und Aero-Suit statt T-Shirt und Hose mit einfachen Helm trage (die Sachen sind aber leider in Linz und neu kaufen wollte ich für den einen Wettkampf auch nicht).

Ansonsten werde ich mich im Winter wohl auf das Schwimmen (Technik und Kraft) und lange Grundlageneinheiten auf dem Rad konzentrieren.

Im nächsten Jahr geht dann auf der richtigen Strecke und mit Verpflegung hoffentlich schon mehr.

sabine-g
05.09.2023, 20:26
Wenn du das tatsächlich beim Radfahren getragen hast, hast du 30W verschenkt, mindestens

J.W.
05.09.2023, 20:35
Wenn du das tatsächlich beim Radfahren getragen hast, hast du 30W verschenkt, mindestens


Ja, ich weiß :o

Was besseres hatte ich nicht hier im hohen Norden ;) und Spaß hatte ich auf dem Wettkampf trotzdem. Für die erste Langdistanz bin ich zufrieden :)

sabine-g
05.09.2023, 20:38
Ja, ich weiß :o

Was besseres hatte ich nicht hier im hohen Norden ;) und Spaß hatte ich auf dem Wettkampf trotzdem. Für die erste Langdistanz bin ich zufrieden :)

Mach dir keinen Kopp. Ich hatte vor 26 Jahren bei meiner 1.LD die gleiche Zeit und in etwa die gleichen Klamotten an.
Und zufrieden war ich auch. :Cheese:

Damals wusste ich aber nicht dass es auch besser geht, wenn ich informiert gewesen wäre, hätte ich was anderes angezogen.

J.W.
03.10.2023, 08:04
Lange nichts geschrieben hier. Ich sitze in der Vorlesung. Das dritte Semester beginnt mit einer Blockwoche. Ungewohnt, so lange zuzuhören, nachdem ich drei Monate nur gearbeitet hatte. Ob ich das die ganze Woche durchstehe? Zum Glück darf ich nächste Woche wieder arbeiten und muss nur am Wochenende den Vorlesungen folgen;) .

Bevor es diese Woche wieder mit der Doppelbelastung aus Studium und Beruf losgeht, hatte ich aber erstmal eine Woche Urlaub. Urlaub…. Der erste Urlaub seit dem Abitur, den ich wirklich so gestalten konnte, wie ich es möchte :Cheese: . Und im Nachhinein denke ich mir: Du bist halt einfach völlig bescheuert. Was ist passiert?

Nach dem Gelreman: Ich lasse es erstmal ruhig angehen. Erstmal Rad fahren und viel Technik- und Krafttraining fürs Schwimmen. Zwei Wochen danach fahre ich spontan zum 10 km lauf in Nordhorn. Vorher einmal gelaufen… Laufen? Nein, Joggen. Es ist heiß (27°C beim Start und mitten in der Sonne). Ich habe keine Erwartungen. Nach 1.5km in einer Führungsgruppe aus vier Läufern. Wie schnell bin ich eigentlich? Ein Blick auf die Uhr…. 03:26/km. Das kann nicht stimmen. Erste Runde vorbei, meine Uhr zeigt 2 km. Pace: 03:27/km. Doch kein Fehler. Panik, so schnell kann ich nicht laufen. Meine alte Bestzeit auf 10 km ist 35:59 Minuten. Seit 6 Monaten kein Tempotraining mehr beim Laufen. Lächerlich, zu glauben, dass ich das durchhalten kann. Bleibe ich dran? Ja, nein vielleicht. Ich probiere es. Nach 5 km sind wir noch zu dritt. Bis km 7 bleiben wir mehr oder weniger zusammen, bis sich der erste absetzt. Bei km 9 gehe ich am zweiten vorbei und gebe nochmal Gas. Nach genau 35:00 Minuten piepst die Uhr zu 10 km - Hammer. Im Ziel 10.25 km und 35:54 Minuten. Bestzeit. Wie kann das sein ohne Tempotraining? Mir eigentlich ziemlich egal, aber erstmal bleibe ich dabei: Tempotraining nur auf dem Rad und im Wasser, laufen nur ruhig, maximal als Steigerungslauf nach dem Radfahren.

Vor zwei Wochen dann zurück aus Norddeutschland nach Linz und letzte Woche dann der Urlaub. Warum schriebe ich das? In meinem Urlaub hatte ich ein Ziel: 10 Tage (Letzte Woche und das Wochenende davor) und 1000km auf dem Rad :Maso:. Zusätzlich normale Laufumfänge und ein bisschen Schwimmen.

Bescheuert? … Ja
Leider geil? … Irgendwie schon

Von Freitag bis Mittwoch erstmal nur ruhiges Training. Jeden zweiten Tag eine lange Tour zwischen 140 und 180 km mit wenigen KH (ca. 15-20g/h), an den anderen Tagen kürzere Einheiten, einige kurze Koppelläufe und drei Schwimmeinheiten. Einmal sogar Stabis.

Das erste Highlight dann am Donnerstag. Morgens eine etwas intensivere Einheit auf dem Rad (60km) mit 3 km schnellem lauf danach und …. Krafttraining für die Beine. Das erste seit ca. einem Jahr. Mittags dann noch 4 km schwimmen. Danach ein Mittagsschlaf. Ich wache auf. Hunger….. Mein erster Gedanke. Etwas Gemüse in eine Schüssel geschnitten, Sardinen, Kichererbsen und Olivenöl dazu - perfekt. Nach der halben Portion ein Blick auf die Uhr…. Mist. In einer Stunde ist ja noch der City Night Run in Linz. Der fettige Salat ist vielleicht nicht die optimale Prerace-Verpflegung. Also den Rest in Kühlschrank und ab zum Start. Meine Beine sind noch schwer vom Krafttraining. Der Salat liegt im Magen wie ein Stein. Egal, schnell laufen wollte ich sowieso nicht, nur ein paar Vereinskollegen treffen. Aufs Warmlaufen verzichten, einfach gemütlich mitlaufen, vielleicht so 20 Minuten (5,2km). Aber wie das dann so ist. Gute Stimmung, eine Startnummer auf der Brust. Der erste km noch in gemütlichen 03:50, km 2 in knapp 03:40/km, dann bewegt sich die Pace Richtung 03:30/km. Nach 3.5 km meldet sich der Salat. Langsamer werden sieht jetzt auch doof aus. Reiß dich zusammen. Nach 4 km… Ich kotz gleich auf die Strecke. Einen km kannst du durchziehen. Noch 200m, Ziel. Ein Glück. Ab aufs nächste WC und ein unschönes Wiedersehen mit dem Salat

Freitag und Samstag nochmal ruhiges Training, Sonntag dann der krönende Abschluss. Mir fehlen noch 160 km auf dem Rad. Die ersten 140 fahre ich locker, dann 20 mit allem, was noch geht :quaeldich:. Am Ende nochmal 4 zum Ausfahren und dann die Laufschuhe an. 7km gesteigert von 04:40/km bis 03:40/km und ein km auslaufen. Im gesamten Training 50g KH.

Bilanz:
1004 km Rad (alles auf dem TT oder teilweise Rolle)
107 km laufen
17 km schwimmen
2h Krafttraining
Zusätzlich ein bisschen Wandern in Österreich (ich musste ja auch mein Klimaticket nochmal nutzen, um Österreich zu erkunden, solange ich noch hier bin)

Warum das ganze? Spaß an der Freude :)
Hat das Ganze eine Zweck? Erstmal nicht :Maso:
Langfristig: Vielleicht kann ich in einigen Wochen abschätzen, ob ein Trainingslager im nächsten Jahr sinnvoll ist


In dem Sinne: Ruhige Woche euch Allen

OdensX
03.10.2023, 08:58
So, etwas mehr als eine Woche nach dem Gelreman habe ich nun endlich einige Bilder für einen Bericht gefunden.

Nachdem ich zwei Wochen vor dem Wettkampf nochmal eine richtig lange Einheit gemacht habe, die mir zumindest Selbstvertrauen geben konnte (wenngleich eigentlich zu lang so kurz vor dem Wettkampf) ging es ins Tapern. Zwei Wochen, geringe Umfänge, hier und da mal Wettkampfintensität eingestreut und vor allem das Schwimmen im See nochmal geübt (Wetter war ja in den letzten Monaten eher schlecht und im See war ich nicht oft).

Noch eine Woche bis zum Wettkampf, langsam kommt Nervosität auf. Irgendwie bin ich müde, erschöpft. Naja, so ist das doch meistens im Tapering. Vielleicht wird es noch.

Donnerstag vor dem Wettkampf, ich bin immer noch nicht so ganz fit. Soll ich überhaupt starten? Ich packe meine Sachen. Mist– Ich habe ja noch gar kein Hotel gebucht . Ein Glück, dass es noch genug freie Zimmer gibt.

Freitag, eine letzte Aktivierung auf dem Rad am Vormittag und dann geht es los. Habe ich an alles gedacht? Hoffentlich. Einchecken im Hotel, dann zum Veranstaltungsgelände. Toll, mal wieder viel zu früh – warum hast du dich nicht im Hotel noch etwas ausgeruht?

Ab 16:00 Uhr gibt es die Startunterlagen. Unspektakulär: Startnummern, Zeitmesschip und einen kleine Rucksack. Um 18:00 Uhr das Racebriefing. Alles auf Niederländisch, ich verstehe kein Wort :confused:. Ein Glück, dass der nette Tischnachbar mir eine Zusammenfassung auf Englisch gibt. Danach die Pastaparty. 4 Sorten Nudeln, Baguette, Dips und Salate. Nicht schlecht für den Preis denke ich mir – und esse 3 große Teller Nudeln.

Samstagmorgen, 04:45 Uhr. Der Tag beginnt mit …… Durchfall. Mist, was ist jetzt los. Naja, bestimmt nur die Nervosität, wird bestimmt gleich besser, Auf zum Veranstaltungsgelände, frühstücken und dann die Wechselzone vorbereiten. Ich bin nervös. Ungefähr alle zwei Minuten schaue ich auf meine Uhr. Wann geht es denn endlich los?

Kurz vor sieben: Ich nehme ein Gel und gehe ins Wasser. Alle Athleten (131 Teilnehmer) starten zusammen. Warten auf den Start….

Endlich geht es los. Ich schwimme locker an. Einfach an den anderen dran bleiben. 100m, ich schaue das erste Mal auf – was ? Bin ich so ein schlechter Schwimmer, warum sind denn so viele Leute vor mir? Naja, nicht irritieren lassen, weiter. Das Orientieren im See fällt noch leicht. Es werden zwei Runden geschwommen, Die leuchtend gelben Bojen sind gut sichtbar. Erste Runde geschafft, es wird immer ruhiger um mich. 1,5 Runden. Die Sonne ist mittlerweile hinter den Bäumen aufgegangen. Es wird schwieriger, die Bojen zu sehen. Wo ist denn jetzt die nächste Boje? Mist, da ist sie. Ich bin ein ganzes Stück vom Weg abgekommen. Egal, einfach weiter.

Nach ca. 01:04 h steige ich aus dem Wasser. Nicht gut, aber besser als alles, was ich aus dem Training erwartet hätte. (Seit dem Unfall im letzten November fällt das Schwimmen einfach schwerer. Ganz besonders im Freiwasser. Vor einem Jahr hätte ich noch eine Zeit unter 01:00 h erwartet.) Umso überraschter bin ich, wie viele Räder noch in der Wechselzone stehen. Die achtschnellte Schwimmzeit hatte ich.

Dem Wasser entstiegen Kämpfe ich mit der Orientierung. Ah, da geht es lang. In der Wechselzone geht der Kampf weiter, diesmal mit dem Neoprenanzug. Mir ist kalt. Blödes Mistding, jetzt rutsch doch endlich über den Fuß. Noch kurz meine kleine Trinkflasche am Rad mit 70 g Kohlenhydraten geleert (Danke, Peter Weiß, nächstes Mal traue ich mich vielleicht 100g KH) und dann sitze ich endlich auf dem Rad. Mein Verpflegungsplan fest im Kopf fahre ich los.

Erstmal ruhig, raus aus dem Ort und auf den Deich. Meine Vector-Pedalen sind in Linz, ich weiß also nicht, welche Leistung ich trete. Auf dem Deich ein erster Blick auf den Tacho – enttäuschend, nicht mal 36km/h im Schnitt. Doch auf dem Deich läuft es besser. Der Schnitt nähert sich der Zielmarke von 37,5m/h.

Nach 20 km dann das erwachen. Ich habe noch nichts getrunken. Der Griff hinter mich …… Nichts. Ich bewege die Hand noch etwas weiter……….. Nichts. Das kann doch nicht. Ich schaue mich kurz um ………….. Nichts. Panik. Habe ich die Flaschen vergessen? Nein, beim Losfahren waren sie sicher noch da. Sie müssen also aus dem Flaschenhalter gesprungen sein. Beide? Die Strecke ist aber auch stellenweise recht schlecht. Scheiße, F***, das darf doch nicht wahr sein….. :Nee:

Ich gehe voll in die Eisen. Umdrehen? Ich bin schon kurz davor. Was für ein Schwachsinn denke ich mir da. Die Flaschen finde ich sowieso nicht wieder. Also weiter. Ein paar km später kommt die erste Verpflegungsstation, eine Flasche Iso kann ich mir greifen. Es wird wohl irgendwie gehen. An der nächsten Verpflegungsstation bekomme ich dann hoffentlich ein Gel. Also einfach weiter, auf dem Deich schlängelt sich der Radweg so dahin, mal mit Rücken, mal mit gegen und oft mit Seitenwind. Der Wind ist stark (Angeblich Böen bis zu 48km/h), ich bin mehr oder wenig vollständig alleine unterwegs und ich bin froh, dass ich nicht zu lange am Stück im Gegenwind bin.

Dann der Wendepunkt, zurück, km 45. Was ist das, liegt da tatsächlich meine Flasche? Vollbremsung, ja, das ist sie. Oh nein , sie liegt in einer Lache aus Flüssigkeit. Zum Glück, immerhin noch fast ¾ voll. Flasche aufgehoben und weiter. Nach einer Runde habe ich genau 38km/h im Schnitt. Zweite Runde, ich probiere, sparsam mit der Verpflegung zu sein. Es geht noch. Km 100, noch fast 38km/h im Schnitt, sehr gut. Kleine Kurve und dann der Gegenwind. Ich breche völlig ein. Von einem Moment auf den anderen geht nichts mehr. Deutlich weniger KH und Salz als geplant. Das rächt sich jetzt.

Ich denke ans Aufgeben – Fahr weiter! Versager! Alles nur nicht aufgeben! :quaeldich: Irgendwie fahre ich weiter. Bei km 120 dann die nächste Verpflegung. Ich greife ein Gel, es fällt zu Boden. Ich überlege. Eine Runde überstehe ich so nicht außerdem muss ich mal kurz in die Büsche. Also anhalten, zwei Gels einstecken, eins direkt nehmen, und pinkeln. Meine Durcshchnittsgeschwindigkeit fällt von 37,2km/h im Schnitt auf 36,5km/h. Wieder aufs Rad, immerhin einige KH. Auf die letzte Runde. Mein Schnitt fällt immer weiter. Mit Pinkelpause und Anhalten, um meine Trinkflasche aufzuheben stehen am Ende nur 35km/h im Durchschnitt auf der Uhr. Enttäuschend wenn ich an das Training vor zwei Wochen denke :Traurig:.

Vom Rad, in die Wechselzone. Direkt ein großer Schluck aus der Trinkflasche, die fürs Laufen gedacht ist (Auf der Strecke gibt es ja Gels). Ich laufe los, erstaunlich leicht – 04:30/k auf den ersten 5 km. Ruhig sage ich mir immer wieder. Unter 09:30 h wirst du nicht mehr kommen, sieh zu, dass du wenigstens ins Ziel kommst. Also nehme ich Tempo raus, laufe so um 04:50/km. Alle 3,5 km gibt es entweder ein Gel oder einen Schluck aus meiner Trinkflasche. Ich laufe so vor mich hin. Runde um Runde bringe ich hinter mich, freue mich über die Zuschauer an der Strecke und die Verpflegungsstationen.

Gegen Ende von Runde vier überhole ich einen Läufer. Er spricht mich an.
Sorry, I’m from Germany, no Dutch.
Ob wir nicht zusammen laufen wolle, fragt er dann auf Englisch. Er würde um 04:55/km laufen. Ich überlege kurz. Mein Tempo ist konstant bei 04:50/km. Viel Zeit werde ich auf den letzten 15 km nicht verlieren, wenn wir überholt werden, kann ich vielleicht noch anziehen. Zu zweit ist es besser als alleine :-)(-:, also bleibe ich bei ihm. Wir unterhalten uns ein wenig. So vergehen die letzten beiden Runden dann auch recht schnell. Durchs Ziel laufen wir gemeinsam. 09:46 h. Enttäuschend, wenn ich an die Einheit vor zwei Wochen denke, aber mehr war unter den Umständen nicht möglich. Ich freue mich also, dass ich in diesem Jahr doch noch eine richtige Langdistanz machen konnte und sitze so dar.

Fazit zum Gelreman:
Toll organisiert
Super Verpflegung
Schöne Strecken (Schwimmen, Laufen und Radfahren)
Der Asphalt auf der Radstrecke ist teils sehr grob und die Strecke sehr windanfällig, außerdem gibt es einige scharfe Kurven, bei denen man quasi steht
Laufstrecke sehr flach, aber größtenteils über Feld- und Waldwege


Eine Woche danach:
Ich bin nach wie vor froh, es gemacht zu haben, mittlerweile zweifele ich aber an mir. Lag es wirklich nur an der Verpflegung? Habe ich zu viel gemacht, zu wenig getapert? Bin ich einfach nicht so fit, wie ich dachte :Traurig:? Mein Großer Traum ist, einmal Sub 9 auf der Langdistanz zu schaffen. Ist das überhaupt realistisch?


Am 10.09.2023 hatte ich meine erste Mitteldistanz, bei der ich ebenfalls überglücklich war, gerade nach Zieleinlauf. Aber auch dort hatte ich einige Dinge getan, bei denen ich im Nachhinein froh bin, sie gemacht zu haben. Fehler sind da, um daraus zu lernen. Beispielsweise hatte ich eine Pinkelpause in der T2 ausgesetzt, was mir einige Probleme bereitet hatte, da ich nach 3l/4l/5l Flüssigkeit, Gels und ein paar zusätzliche Getränke wie Gatorade einen problematischen Blasendrang hatte. Ich hatte auch auf dem Rad unvorteilhaft verpflegt, sodass ich meine angestrebten 35km/h/36km/h/37km/h nicht halten konnte und zwischen 31km/h/32km/h/33km/h davorfuhr. Aber so ist es eben.

Danke für diesen ausführlichen Bericht, spannend lesbar.

J.W.
04.10.2023, 10:56
Am 10.09.2023 hatte ich meine erste Mitteldistanz, bei der ich ebenfalls überglücklich war, gerade nach Zieleinlauf. Aber auch dort hatte ich einige Dinge getan, bei denen ich im Nachhinein froh bin, sie gemacht zu haben. Fehler sind da, um daraus zu lernen. Beispielsweise hatte ich eine Pinkelpause in der T2 ausgesetzt, was mir einige Probleme bereitet hatte, da ich nach 3l/4l/5l Flüssigkeit, Gels und ein paar zusätzliche Getränke wie Gatorade einen problematischen Blasendrang hatte. Ich hatte auch auf dem Rad unvorteilhaft verpflegt, sodass ich meine angestrebten 35km/h/36km/h/37km/h nicht halten konnte und zwischen 31km/h/32km/h/33km/h davorfuhr. Aber so ist es eben.

Danke für diesen ausführlichen Bericht, spannend lesbar.



Danke, für das Feedback :) . Immer schön zu sehen, dass hier noch jemand mitliest. Wie du sagst. Es läuft nicht immer alles :Nee: , aber nächstes mal machen wir es dann hoffentlich besser.

J.W.
10.10.2023, 19:27
So, die Blockwoch habe ich zum Glück überstanden und endlich darf ich wieder arbeiten :liebe053: (nach einer Woche Urlaub und einer Blockwoche im Studium hatte ich schon Entzugserscheinungen).

Bevor es gestern zurück an den Schreibtisch ging, habe ich das Wochenede aber nochmal genutzt, um den Halbmarathon beim Donaulauf in Ottensheim zu laufen :Lachen2: .

Da meine Vorlesungstage ziemlich voll waren und ich zusätzlich fast eine Stunde Anreise zur Hochschule habe, war die letzte Woche eher ruhig. Außer 60 bis 90 Minuten lockeres laufen oder radeln am Morgen war nichts mit Sport :Traurig:.

Entsprechend war ich Samstag sogar einigermaßen erholt. Zuversichtlich war ich trotzdem nicht, denn der Start war um 14:00 Uhr. Es sollte ein schwerer Tag für mich werden.

Aufwachen, der übliche Gedanke: Hunger .

Ok, etwas Ablenkung, kurz laufen oder auf die Rolle - Natürlich nicht vor dem Halbmarathon

Gut, essen. Gemüse, Vollkornbrot und 1kg Erdnussbutter - schlechte Idee vor einem Wettkampf

Na gut, erstmal ein Spaziergang zur Ablenkung

Hunger, Hunger, Hunger….

Mein Frühstück besteht dann aus Haferflocken, etwas Kürbispürree, Obst und Backkakao. Eigentlich ganz in Ordnung, reicht nur nicht so lange :( .

Morgens einige Aktivitäten zur Ablenkung, aber immer der gleiche Gedanke: Hunger. Irgendwann dann ein frühes Mittagessen (ein bisschen Reis mit Gewürzen) und los zum Wettkampf.

Kurzes Warmlaufen, um 14:00 Uhr dann der Massenstart von tkm, 10km und HM

Erstmal vorne mitlaufen, bis die 5- und 10km Läufer abbiegen und dann schauen, wo du im Feld bist.

Gesagt getan, aber schon nach 1km wird klar: Das wird ein langer Lauf. Die Uhr piept, das 1km Schild ist noch einige m entfernt. Na gut, kann passieren, die nächsten km sind besser. - Falsch gedacht

Nachdem die 5- und 10km Läufer abgebogen sind, bin ich in einer Dreiergruppe vorne, aber mit jedem km steigt die Differenz zwischen Uhr und Streckenschild bei uns Dreien. Nach ca. 5km dann ein Wendepunkt. Vollgas bis zur Absperrung, um 180 Grad drehen und zurück.

Da vorne, da vorne! Ruft der Streckenposten. Es dauert einen Moment, bis wir verstehen. Der eigentliche Wendepunkt liegt 100m hinter uns. Einfach ein auf den Boden gezeichneter Pfeil. Aber warum ist die Absperrung hier? Und warum steht niemand am Wendepunkt :Kotz:? Egal, noch 200m zusätzlich.

Nach der Wende ein kurzes Stück über einen Feldweg und dann entlang der Donau zurück. Läufer Nummer 1 fällt langsam zurück, wir bleiben zu zweit vorne. Als wir Start-Ziel-Bereich passieren bekomme ich mit, wie der Stadionsprecher von einer möglichen Zeit unter 01:20h redet. Mir in dem Moment egal, ich laufe halt.

Ab geht es auf Runde zwei. Der Wind ist stärker geworden. Wir wechseln uns an der Spitze ab.

Denkste. Schnell fällt auch mein letzter Mitläufer zurück. Mist, dann halt alleine gegen den Wind. Bis zur Wende, dann über den Feldweg und an der Donau nochmal kurz gegen den Wind bevor es dann nach einer weiteren Wende mit Rückenwind auf die letzten 4 km geht. Ok, nochmal alles geben. Bei km 19 und 21 eine kleine Steigung hochkämpfen und dann der Zieleinlauf.

01:19:41 steht auf der Uhr im Ziel. In Ordnung denke ich mir. Dann der Blick auf meine Uhr. 03:42/km - Hammer denke ich mir. Halbmarathon nach 01:18:15, Bestzeit und das bei starkem Wind und nicht ganz flacher Strecke :Cheese: . Ärgerlich nur, dass man uns so weit hat laufen lassen. Deswegen leider keine offizielle Bestzeit.

Nach ewig langem Warten auf die Siegerehrung dann am Abend noch zum Schwimmen und Sonntagmorgen eine lange Radeinheit. Abends nochmal schwimmen und dann ist das Wochenende auch schon vorbei.

Laufe ich nächstes Jahr im Frühjahr einen Marathon - Mit dem Ergebnis wäre auf jeden Fall eine Bestzeit drin (möglicherweise sogar an die 02:40h?). Fokus ist aber eigentlich Langdistanz im Herbst. So gehen mir die Gedanken durch den Kopf. Mal schauen, was daraus wird.

Viele Grüße und eine gute Woche

J.W.
02.11.2023, 16:12
Servus Triathlon-Freunde :Huhu: ,

Die vergangene Saison liegt hinter mir. Viele Gute Laufzeiten aus dem Training heraus, der Höhepunkt die spontane Langdistanz beim Gelreman.

Im Rückblick eine doch gute Saison, wenngleich etwas planlos. Die Unsicherheit, ob ich wieder auf der Straße fahren kann und werde, haben mich wohl doch nur etwas halbherzig trainieren lassen.

Dennoch: Der Gelreman war eine epische Erfahrung. Mein Langdistanzdebüt lief zwar nicht nach Plan, aber die Erinnerungen sind doch schöne, die immer bleiben werden :Cheese: .

Und nun? Die Saisonplanung sieht so aus, als würde ich mit einem Marathon starten, weil, warum nicht? Wann? Voraussichtlich am 17.03.2024 am Werdesee. Nach dem Marathon stürze ich mich auf die (verkürzte) Mitteldistanz. Beim SteelMan in Steinbeck plane ich die Triathlonsaison zu eröffnen. Aber das große Finale :dresche wird die Langdistanz sein. Voraussichtlich in Almere mit dem klaren Ziel, es besser zu machen als in diesem Jahr.

Der Grundstein dafür ist mit der Planung (die in diesem Jahr quasi nicht existiert hat) hoffentlich schon mal gelegt. Auch die Werte weisen in die richtige Richtung. Neue Bestzeiten auf 10km und Halbmarathon in diesem Jahr auch ohne Tempotraining, und deutlich höhere Geschwindigkeit im Grundlagenbereich beim Laufen (aktuell bis 04:15/km im GA1).

Heute Morgen auch mal wieder eine Standortbestimmung beim Rad. Der FTP-Test stand an. Ich muss euch sagen: Der FTP-Test fühlte sich an, als würde ich mich durch einen endlosen Dschungel aus Widerstand kämpfen. Jeder Pedaltritt aufs Neue ein Kampf, bei dem am Ende auch das Zahnblatt meines Rades zugrunde ging. Aber: es hat sich gelohnt. FTP im letzten halben Jahr um 25 Watt gesteigert! 305W (4.6W/kg).

In Sachen Trainingsstrategie werfe ich in der kommenden Saison alle Register. Auch wenn ich im nächsten Jahr mit zwei Umzügen , dem Schrieben einer Masterarbeit und eventuell dem Beginn einer Industriepromotion sicherlich viel zu tun haben werde ;) , möchte ich weiterhin auf hohe Trainingsumfänge und Grundlagenarbeit setzen. Schon im Winter stundenlanges Leiden auf der Rolle und viele Bahne im Schwimmbad werden meinen Alltag prägen. Gelegentlich ergänzt durch lange oder gemütliche Läufe oder Koppelläufe. Das Training für den Marathon wird sich ausschließlich auf Endbeschleunigungen bei langen Koppeleinheiten beschränken. Nach dem Marathon dann vielleicht einmal wöchentlich Intervalle auf dem Rad. Das wars.

Meine Philosophie: Keep it simple. Am Ende des Tages sind es die langen, Stunden im Training, die den Unterschied machen und uns auf den Weg zu unseren Träumen führen.

Apropos Träume: Langfristig gibt es für mich nur ein Ziel. Hier und da habe ich es schon mal angedeutet, aber hiermit das klare commitment:

Eines Tages möchte ich die Langdistanz unter 9 Stunden finishen :dresche .

An meinem Weg dahin lasse ich euch hier weiterhin teilhaben und den Blog möchte ich in Zukunft auch ganz klar unter dieses Motto stellen. (Vielleicht sollte ich ihn umbenennen, kann ich das selber machen?). Mit den vielen Projekten im nächsten Jahr wird es wohl schwer, aber vielleicht, eines Tages,…..? Man muss ja Träume haben, so unrealistisch sie auch sein mögen :o .

In diesem Sinne, keep on training und bleibt immer im Flow!

Beste Grüße

FMMT
02.11.2023, 20:16
Weiterhin viel Spaß und Erfolg für dein Ziel, klingt auf jeden Fall vielversprechend :)

Nur in einem Punkt muss ich Dich leider berichtigen;) .
Wie mir mal eine sehr liebe Forumsfreundin:bussi: beibrachte: Die besonderen Erlebnisse kann mir keiner mehr nehmen. Das stimmt.
Die Erinnerungen daran sind allerdings mitunter vergänglich. Das ist zwar für die Jugend noch lange hin, aber irgendwann kann die Zeit des Vergessens kommen. Ob man mag oder nicht.
Auch wenn ich (noch) nicht selbst direkt betroffen bin, genieße ich trotzdem seither jeden schönen Moment umso mehr.
Toi, toi, toi.:Blumen:

J.W.
02.11.2023, 20:58
Danke :)


Die Erinnerungen daran sind allerdings mitunter vergänglich. Das ist zwar für die Jugend noch lange hin, aber irgendwann kann die Zeit des Vergessens kommen. Ob man mag oder nicht.
Auch wenn ich (noch) nicht selbst direkt betroffen bin, genieße ich trotzdem seither jeden schönen Moment umso mehr.
Toi, toi, toi.:Blumen:

Ja, wie recht du hast. Ich muss es leider im Familienumfeld gerade selber erleben. Ein Grund mehr, das zu tun, was einem Freude bereitet und den Augenblick zu genießen.

NiklasD
03.11.2023, 07:52
Und nun? Die Saisonplanung sieht so aus, als würde ich mit einem Marathon starten, weil, warum nicht? Wann? Voraussichtlich am 17.03.2024 am Werdesee. Nach dem Marathon stürze ich mich auf die (verkürzte) Mitteldistanz.


Meinst du hiermit den Werdersee bei Bremen? Wenn ja, würde ich mir das eventuell nochmal anders überlegen. Die Veranstaltung ist klein und nett, aber der Marathon vergleichsweise einsam. Da gab es 2023 knapp 40 Läufer. Könnte also sehr einsam werden.

J.W.
03.11.2023, 08:07
Meinst du hiermit den Werdersee bei Bremen? Wenn ja, würde ich mir das eventuell nochmal anders überlegen. Die Veranstaltung ist klein und nett, aber der Marathon vergleichsweise einsam. Da gab es 2023 knapp 40 Läufer. Könnte also sehr einsam werden.

Danke für den Hinweis. Ich weiß, dass die Veranstaltung klein ist, aber sie passt zeitlich gut rein. An sich stört es mich nicht, lange alleine zu laufen.

Warst Du schon da? Kannst Du was zur Strecke sagen?

NiklasD
03.11.2023, 09:31
Danke für den Hinweis. Ich weiß, dass die Veranstaltung klein ist, aber sie passt zeitlich gut rein. An sich stört es mich nicht, lange alleine zu laufen.

Warst Du schon da? Kannst Du was zur Strecke sagen?

Bin vor 2 Jahren die 5km gelaufen, weil der Werdersee mein tägliches Laufrevier ist. Strecke ist für den 10er Marathon und co, glaube 1x bzw. mehrfach um den See. Guter Asphalt. Strecke ist vermutlich nicht außergewöhnlich schnell, da doch sehr windanfällig auf dem Deich. Aber in deinem angepeilten Tempobereich vermutlich sehr einsam vom Start weg.

J.W.
03.11.2023, 10:21
Danke, ich denke nochmal darüber nach. Ich habe leider sonst nicht viele freie Wochenenden in dem Zeitraum und viel später würde ich ungern laufen. Vielleicht finde ich noch einen passenden Lauf mit etwas größerem Starterfeld. Aber da es ja eher ein besseres Training sein soll, wäre es auch nicht so schlimm, wenn die Bedingungen nicht optimal sind.

J.W.
19.11.2023, 12:51
Hallo Triathlon-Freunde und Leidensgenossen,

eigentlich freute ich mich die ganze letzte Woche darauf, euch heute von der super Form, die ich in den letzten Wochen entwickelt habe, zu berichten. Ich war sogar kurz davor, mich zum Tullner Adventlauf anzumelden, um auf der Marathonstrecke zu schauen, wie nahe ich auch ohne spezifische Vorbereitung an die 02:40h komme :Cheese:. Doch das Schicksal hatte andere Pläne, und mein Körper beschloss, spontan in den Streik zu treten :(.

Es begann harmlos, so wie jede gute Geschichte: Mein Puls im Training wargestern morgen höher als die aktuellen Immobilienpreise, und ich dachte, es sei nur eine kurzfristige Meinungsverschiedenheit mit meinem Herz. Doch das war erst der Anfang einer turbulenten Affäre zwischen meinem Immunsystem und mir.
Im Laufe des Tages fühlte ich mich, als hätte mein Frühstück beschlossen, im Revoluzzer-Stil eine Party in meinem Magen zu veranstalten. Übelkeit wurde zur neuen Normalität, und mein Körper war dabei, eine Rebellion gegen jegliche Form von sportlichen Ambitionen zu starten :Peitsche:

Über Nacht dann Durchfall. Mein Koppeltraining besteht heute aus wenigen Produktiven Minuten am Schreibtisch gefolgt von langen Stunden im Bett und auf dem WC. Nicht das, was ich mir unter einem 4-Stündigen Koppeltraining am Sonntag vorgestellt habe :Nee:

In diesem Moment der schwachen Verfassung schwankt meine Hoffnung, jemals die magische 9-Stunden-Grenze auf der Langdistanz zu durchbrechen, zwischen "War das alles nur ein Albtraum?" und "Habe ich meine Sportausrüstung vielleicht gegen Pech eingetauscht?", „Die ganze Arbeit der letzten Monate umsonst?“ :(

Aber hey, wer braucht schon einen reibungslosen Trainingsverlauf? Es sind schließlich die unerwarteten Wendungen, die unsere Geschichten würzen und uns daran erinnern, dass wir nicht immer die Regisseure unseres sportlichen Dramas sind.

Also, an alle, die auch mal mit einem rebellischen Körper zu kämpfen haben: Lasst uns gemeinsam über die Ironie des Trainingslebens lachen und darauf hoffen, dass mein Immunsystem demnächst einen Friedensvertrag unterzeichnet. Auf dass ich schnell wieder zu guter Form zurückfinde und im nächsten Jahr gute Wettkämpfe bestreiten kann.

In sportlicher Ironie

FMMT
19.11.2023, 14:14
Kenne ich, gute Besserung :Blumen:

welfe
20.11.2023, 06:39
Ich wünsche dir gute Besserung!
Ich war gestern früh eine Runde laufen, bevor ich mittags mein neues Rad ausführen wollte. Es kam wie es kommen musste: nasses Laub verdeckte einen Stein und schon lag lag ich. Den Rest des Tages verbrachte ich dann mit dick verbundenen Knien und Händen auf dem Sofa.
Es kann nur besser werden!

J.W.
20.11.2023, 07:25
Ich wünsche dir gute Besserung!
Ich war gestern früh eine Runde laufen, bevor ich mittags mein neues Rad ausführen wollte. Es kam wie es kommen musste: nasses Laub verdeckte einen Stein und schon lag lag ich. Den Rest des Tages verbrachte ich dann mit dick verbundenen Knien und Händen auf dem Sofa.
Es kann nur besser werden!

Oh nein, das ist ja richtig doof. Ich hoffe, es ist nichts ernsthaftes passiert und das neue Bike hat nicht zu viel abbekommen.

Bei mir ist es heute zumindest schon wieder etwas besser.

Dir gute Besserung und hoffentlich bald wieder viel Spaß mit dem Bike.

J.W.
20.11.2023, 07:31
Kenne ich, gute Besserung :Blumen:

Danke auch an Dich:Blumen: . Wenn ich Deinen Blog lese, bin ich immer fasziniert von Deiner positiven Einstellung. Davon sollte ich mir wohl an solchen Tagen etwas abschneiden.

Eine schöne Woche :Huhu:

J.W.
01.12.2023, 09:18
Liebe Freunde des Triathlonsports,

nach einem kurzen, aber intensiven Tango mit einem fiesen Magen-Darm-Infekt fand ich mich schneller auf der Rolle wieder als mein Immunsystem 'Triathlonpause' sagen konnte. Zwei Tage mit der Leistung eines Schildkrötenmarathons, weitere zwei Tage mit einem erhöhten Puls, der vermutlich dachte, er sei auf einem spontanen Ausflug. Letzten Sonntag konnte ich dann einen weiteren 3-Wochen-Block mit einem richtig guten, langen Koppeltraining abschließen.

Heute, zum Ende einer Entlastungswoche, ein Intervalltraining im Adventskalender. Doch wie sagte schon mein innerer Motivationscoach? 'Der Weg zurück zur Bestform hat seine Tücken, und die liegen meistens im Bereich der Realität.' Der Infekt ist nicht unbemerkt abgezogen – Die Grundlagen passen, aber die Intensität will immer noch nicht so, wie ich es gerne hätte. Fazit: Ich habe den Infekt überstanden, die Form nicht. Oder anders gesagt: Unkraut vergeht nicht, die Form schon. Vielleicht sollte ich meinem Körper einen Trainingskalender schenken, damit er sich nicht so überrascht fühlt :confused:

Naja, morgen und übermorgen nochmal schonen und dann der krönende Abschluss des Jahres :dresche . In den nächsten drei Wochen steht ein intensiver Trainingsblock an – kein Zuckerschlecken, sondern ein ernsthafter Endspurt in die Festtage. Umfang, Umfang und nochmal Umfang (aber definitiv keine Intensität) :Lachen2: . Meine Beine könnten schon einen Plan aushecken, wie sie mich am besten überraschen können. Vielleicht organisieren sie eine kleine Revolution in meiner Muskulatur, wer weiß? Die beste Überraschungsparty findet schließlich in den Waden statt. Vielleicht sollten meine Waden auch meinen Trainingsplan schreiben – die haben vermutlich bessere Ideen als mein Kopf :Maso: .

Dann kommen Weihnachten und Neujahr, 10 Tage Auszeit. Nur Plätzchen, Weihnachtsmusik und hoffentlich der ein oder andere Schneespaziergang. Dann beginnt der wahre Spaß: Die verrückte Marathonvorbereitung zum Auftakt in mein Triathlonjahr 2024. Mein langer Lauf wird zur wöchentlichen Tradition, und ich werde versuchen, bei der Endbeschleunigung nicht nur die Lichterketten, sondern auch meine eigenen Rekorde zu überholen :Cheese: .

Da stellt sich doch glatt die Frage: Wer braucht schon Rentiere, wenn er Triathleten hat, die durch den Schnee pflügen? Höchstens der Weihnachtsmann– vielleicht sollte ich ihm auch mal einen Trainingsplan schicken, falls er im nächsten Jahr auf die Idee kommt, auf Triathlonschlitten umzusteigen :Lachanfall: ."

welfe
01.12.2023, 21:45
Oh nein, das ist ja richtig doof. Ich hoffe, es ist nichts ernsthaftes passiert und das neue Bike hat nicht zu viel abbekommen.

Bei mir ist es heute zumindest schon wieder etwas besser.

Dir gute Besserung und hoffentlich bald wieder viel Spaß mit dem Bike.

Dem neuen Bike geht es gut, es wartet weiterhin auf den ersten Einsatz (Sturz war beim laufen). Leider heilt das eine Knie nicht so wie erhofft, der Cut ging tiefer als gedacht und musste doch geklammert werden, na ja, gibt Schlimmeres.
Weiterhin gute Besserung!

J.W.
02.12.2023, 20:05
Weiterhin gute Besserung!




Danke, mir geht es ja schon wieder sehr gut. Der Post sollte keine Klage sein. An der Spitze fehlt noch ein bisschen was. Aber wen kümmert das im Moment schon. Der Marathon, den ich für morgen mal angepeilt hatte wäre wohl sowieso den Schneemassen zum Opfer gefallen. Ich wirke nur manchmal etwas negativer als ich es eigentlich meine, fürchte ich.

Eigentlich freue ich mich, dass die Grundlagen recht stabil zu sein scheinen und am Ende kaum Training ausfallen musste. Außerdem muss ich natürlich extrem dankbar sein, dass es mir überhaupt so gut geht, ich mir den Sport (trotz des recht jungen Alters) selber finanzieren kann und ich bei der Arbeit die Flexibilität habe, den Sport so zu betreiben, wie ich es tue. Ganz abgesehen davon natürlich, das ich in Mitteleuropa geboren wurde.

Zusammenfassend: ich bin sehr Dankbar für alles und schreibe hier nicht mit dem Ziel, bedauert zu werden (deine guten Wünsche sind natürlich trotzdem sehr nett). Das Ziel des Blogs ist, meinen Weg zu dokumentieren und vielleicht ein bisschen Anregungen und Austausch zum Training zu bekommen. Im besten Fall liest hier der ein oder andere mit und fühlt sich ein bisschen motiviert.

J.W.
29.12.2023, 16:53
Liebe Triathlon-Freunde,

hier stehe ich nun in der ruhigen Zeit zwischen den Jahren. Das Jahr 2023 war eine Reise durch die Höhen und Tiefen des Triathlonsports. Ich bin dankbar, dass sich alles so gut, wenngleich oft unerwartet entwickelt hat. Ich halte viele schöne Erinnerungen an das Sportjahr 2023 in Ehren O:-).

2023 begann in der Halskrause mit einer Mischung aus unstrukturiertem Training und der Unsicherheit, ob der Triathlonsport überhaupt weiterhin Teil meines Lebens sein kann. Doch irgendwo zwischen den Wintermonaten und dem Frühling manifestierte sich immer mehr:

„Es ist ein Treiben in mir, dass ich oft denke, ich verliere mein bisschen Verstand. Und doch ist dieses Treiben notwendig, um rastlos nach guten Zwecken hinzuwirken.“ (Alexander von Humboldt)

Ein Jahr oder gar Leben ohne Triathlon? Nicht mit mir. Im Februar fasste ich den Entschluss, die Langdistanz zumindest auf meiner heimischen Rolle zu bezwingen :dresche. Eine Entscheidung, die so verrückt klang, dass selbst Alexander von Humboldt wohl gestaunt hätte. Denn manchmal braucht es ein bisschen Wahnsinn, um die eigenen Grenzen zu verschieben.

Der April brachte eine Bestleistung beim Halbmarathon – ein Lichtblick, der die Dunkelheit des Winters durchdrang. Die Langdistanz at Home im Mai war ein einsamer, aber erfüllender Akt - Für einen kurzen Moment

"So sind am härtesten wir gequält, im Reichtum fühlend, was uns fehlt." (Johann Wolfgang von Goethe)

Das Verlangen nach einer echten Langdistanz machte sich schon kurz danach bemerkbar, und bevor ich es richtig realisierte, fand ich mich spontan beim Gelreman Ende August wieder.

Wenngleich ich es beim Gelreman nicht auf die Straße bringen konnte, zog sich doch eines durch das Jahr. Die Kurve meiner Form schien stetig zu steigen, mit wenigen Einbrüchen. Doch wie so oft im Leben, kam der Rückschlag unerwartet. Nach einer dreiwöchigen Pause nach dem Gelreman folgten Bestleistungen beim Laufen, aber dann, wie ein Schatten über den Erfolg, kam die Verletzung. Vor vier Wochen bin ich beim Laufen umgeknickt, mit leichten Schmerzen nach Hause. Am nächsten Tag schon alles besser. Vor zwei Wochen dann auf einmal wieder der gleiche Schmerz, der seitdem stärker wird. Mittlerweile habe ich selbst beim Gehen starke Schmerzen. Gewissheit wird ein Arztbesuch am 08.01 bringen, jedoch bin ich nicht zuversichtlich :Nee:.

"Was man nicht nützt, ist eine schwere Last. Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen." (Johann Wolfgang von Goethe)

Werde ich die aktuell eigentlich so gute Form jemals auf die Straße bringen? Kann ich wieder laufen? Mein Fuß, verletzt und mein Herz, geplagt von Ungewissheit. Aber selbst in dieser Phase erinnert mich Goethe daran:

„Werd ich beruhigt mich auf ein Faulbett legen, so sei es gleich um nicht getan."

Mein Sportgeist wird nicht sterben. Die Diagnose mag ungewiss sein, aber mein Wille, weiterzumachen, bleibt stark :dresche . So hoffe ich auf das Beste. Den Marathon im März habe ich derweil abgeschrieben. Vielleicht kann ich zumindest die geplanten Triathlons im nächsten Jahr wie geplant bestreiten. Wenn es anders kommt, nehme ich es so hin. Die Ansprüche schraube ich erstmal zurück. Das einzige definitive Ziel für 2024 ist wieder laufen zu können. Alles was oben drauf kommt, ist Bonus.

Nicht Glückes bar sind deine Lenze
Du forderst nur des Glücks Zuviel
Gib deinem Wunsche Maß und Grenze
Und dir entgegen kommt das Ziel
(Theodor Fontanae)

So schließe ich das Jahr ab, nachdenklich, aber voller Entschlossenheit für das, was vor uns liegt.

In diesem Sinne, auf ein Jahr hoffentlich voller Laufgeschichten, Radabenteuer und vielleicht sogar einem kleinen Schwimmtraining.
Sportliche Grüße :Huhu:

FMMT
29.12.2023, 18:33
So schließe ich das Jahr ab, nachdenklich, aber voller Entschlossenheit für das, was vor uns liegt.

In diesem Sinne, auf ein Jahr hoffentlich voller Laufgeschichten, Radabenteuer und vielleicht sogar einem kleinen Schwimmtraining.
Sportliche Grüße :Huhu:

Da war ja einiges los bei dir. Aber die Einstellung stimmt.
Mögen deine Wünsche in Erfüllung gehen und toi, toi, toi dass du bald wieder schmerzfrei laufen kannst.:Blumen:

J.W.
08.01.2024, 18:33
Hallo zusammen und ein frohes neues Jahr!

Das Warten auf Klarheit hat endlich ein Ende. Heute hatte ich einen Termin beim Orthopäden, der eine Bänderzerrung festgestellt hat. Passt nicht ganz zu meinen sportlichen Plänen, aber wie sagte schon Churchill: "Erfolg besteht darin, von Fehlschlag zu Fehlschlag zu eilen ohne darüber die Begeisterung zu verlieren."

Überraschungen sind nicht immer willkommen, aber sie bringen oft die besten Geschichten hervor. Dieser unerwartete Twist wird meine Saison vielleicht nicht einfacher machen, aber ich bin fest entschlossen, das Beste daraus zu machen. Und immerhin werde ich wohl bald wieder laufen können.

So muss ich meine Pläne halt ändern und sage Adieu Frühjahrsmarathon. Es war ja sowieso nur als Auftakt gedacht, aber nach über einem Monat Laufpause werde ich im März wohl doch nichts reißen.

Aber sehen wir es positiv. Weniger laufen heißt mehr Grundlagen auf dem Rad. Und kein Marathon gibt mehr Freiheit beim Training, die ich im Moment gut gebrauchen kann. KLAUSUREN.

Die irgendwann mal angekündigte komplette Pause über Weihnachten habe ich deshalb auch verschoben. Ab heute geht das Lernen vor, und Sport wird auf ein Minimum reduziert.

Eine Planänderung gibt es auch im Herbst. Da viele meiner Freunde in Podersdorf starten, werde ich (wenn alles gut läuft) am 31.08 bei der Langdistanz in Podersdorf am Start stehen, anstatt wie geplant in Almere. In Podersdorf ist auch wohl mit einem starken Feld zu rechnen, da dort dieses Jahr die österreichischen Meisterschaften stattfinden. Und außerdem ist Podersdorf zwei Wochen vor Almere und wer weiß… Vielleicht schiebe ich danach noch einen ordentlichen Laufblock an und laufe einen schönen Herbstmarathon, wenn ich dazu motiviert bin.

Bis dahin, bleiben wir flexibel und lassen uns von unvorhergesehenen Umständen nicht aus der Bahn werfen. Die Ziellinie mag verschoben sein, aber sie bleibt in Sicht.

Sportliche Grüße.

J.W.
07.02.2024, 14:36
Hallo zusammen,

lange nichts geschrieben hier, aber es gibt mich noch.

der Marathon ist geschafft- zumindest der Marathon der Klausuren. Und seit mittlerweile 3 Wochen geht es auch dem Fuß besser und meine Laufschuhe wieder mehr als nur Deko im Regal (oder irgendwo auf dem Fußboden).

Um den Stress der letzten Wochen zu vergessen und die hoffentlich letzte Klausurenpahse gebührend zu verabschieden, habe ich mir eine Woche Urlaub gegönnt, bevor der Umzug zurück nach Norddeutschland und die Masterarbeit anstehen.

Radfahren in der mallorquinischen Sonne? Nun ja, fast. Ein bisschen was muss ich in Linz noch erledigen und organisieren. Deshalb gibt es stattdessen mein persönliches Heimtrainingslager mit dem ultimativen Fokus auf langen Radtouren und dem Versuch, im Pool nicht so fehl am Platz zu wirken wie ein Elefant in der Arktis. Zwischendurch mische ich noch ein paar Koppelläufe dazu, um sicherzustellen, dass meine Beine nicht vergessen, wie man läuft.

Und was soll ich sagen, ich hätte nie erwartet, dass sich 4 h und mehr auf der Rolle mal normal anfühlen würden, aber es ist einfach ein Genuss, in die Pedale zu treten und an nichts denken zu müssen. Und der Blick vom Balkon auf die Donau und die Menschen, die dort ihren Geschäftigkeiten nachgehen ist doch fast so gut wie die Berge und das Meer auf Mallorca.

Heute ist der 6. Tag. Jeden Tag eine lange Radeinheit. Samstag, Montag und heute gab es dazu noch jeweils einen Koppellauf. Auch die ersten drei Schwimmtrainings sind vorbei. Seit der letzen Klausur scheint sich mein Körper 10 mal schneller zu erholen und die Beine haben bei jeder Einheit nach mehr Watt geschrien. Auch der Puls hätte eigentlich 15-20 W mehr hergeben. Aber 10 Tage sind lang und da startete ich lieber erstmal im unteren Bereich. Denn wie wir alle wissen:

Form ist wie der Wind - schwer zu greifen und schwer zu halten

Heute habe ich meinen Beinen dann mal stattgegeben und mich auf dem Rad zwei mal in einer Rampe in den oberen GA1 vorgearbeitet. Da morgen ein Ruhetag (nur 1h locker Rad und etwas schwimmen) ansteht habe ich meine Beine beim anschließenden Koppellauf dann mit einigen Hügeln den Rest gegeben. Hoffen wir, dass das nicht zu viel war und ich übermorgen wieder fit bin, um die epischen Trainingstage nochmal mit großen Umfängen abzuschließen.

Sportliche Grüße!

FMMT
07.02.2024, 14:43
Klingt ja gut:Blumen: .
Und richtig erkannt. Wenn man nicht gerade als Profi unterwegs sein sollte, sollte man immer die Gesamtbelastung, also auch den Stress im nichtsportlichen Bereich, im Blick behalten.

J.W.
10.02.2024, 05:45
So, das war’s dann wohl. Vier Jahre bin ich verschont geblieben. Jetzt liegt tatsächlich in positiver Corona-Test vor mir. Und das wo doch heute der Höhepunkt des Trainingslagers anstand und sogar die erste Fahrt im Freien angedacht war.

Donnerstag habe ich mich etwas komisch gefühlt, gestern morgen war dann eigentlich alles normal. Vier Stunden auf der Rolle haben sich zwar etwas schwerer angefühlt als die letzten Tage und der Puls war im Schnitt 2-3 Schläge höher, aber nichts, was mir Sorgen bereitet hätte. Im Laufe des Tages kamen dann Kopf- und Gliederschmerzen, das Atmen tat weh. Über Nacht wurde es immer schlimmer und heute Morgen konnte ich es dann nicht mehr ignorieren.

Corona - in 2024? Wo habe ich das denn jetzt her? In vier Jahren habe ich mich trotz aller Kontakte nie angesteckt und jetzt das.

Da war der Seitwärtstrend bei der Form gerade durchbrochen, ich habe mich auf die kommende Saison gefühlt und nun ist selbst das Aufstehen aus dem Bett eine Herausforderung. Das war es dann wohl. Werde ich mich davon vollständig erholen? Werde ich bis Podersdorf wenigstens wieder das alte Niveau erreichen? Fragen über Fragen, aber keine Antworten.

Die Hoffnung ist das Licht, das am Ende des Tunnels scheint - aber manchmal scheint der Tunnel endlos zu sein

FMMT
10.02.2024, 06:45
Gute Besserung und einen milden Verlauf:Blumen:

J.W.
10.02.2024, 09:30
Vielen Dank, Matthias. Ich hoffe nur, dass es nicht zu viel Form kostet und ich dieses Wochenende wenigstens einigermaßen effektiv an meiner Masterarbeit arbeiten kann

welfe
10.02.2024, 10:33
Gute Besserung! Mein Mann hatte es im Dezember zum ersten Mal, nachdem er allem familiären Ansteckungen erfolgreich aus dem Weg gegangen war. Ich erklärte mich solidarisch und machte es zum dritten Mal mit. Irgendwann erwischt es wohl jeden.

J.W.
18.02.2024, 08:04
So, der Test ist negativ. Und negativ auch meine Gedanken. Nachdem ich Samstag eigentlich dachte, es geht mir schon richtig schlecht, wurde es bis Mittwoch stetig noch schlechter.

Die Lunge gefühlt voller Teer
Atemnot
Über 39 Fieber
Kopfschmerzen
Muskelschmerzen
Keinen Geschmack
Durchfall (bis letzte Woche wusste ich nicht mal, dass das ein Corona-Symptom ist, aber Dr. Google hat es bestätigt)
Tagsüber kalt
Nachts so starkes Schwitzen, dass ich teilweise mehrmals mein. Etat neu bezogen habe

Fazit: Corona meidet man lieber

Seit Mittwoch geht es aber glücklicherweise langsam bergauf. Ich kann mittlerweile wieder vom Stuhl aufstehen ohne direkt Sterne zu sehen und gestern habe ich sogar mal die wieder Treppe zu meiner Wohnung genommen (mit einer Pause in jeder Etage habe ich fast 10 Minuten gebraucht, bis ich meine Wohnung in der 4. Etage erreicht habe).

Sprich: An Ausdauersport ist nicht zu denken, die Form ist völlig dahin. Da werde ich mich wohl erstmal mit Spaziergängen begnügen müssen und hoffen, dass es schnellbesser wird. Sonst kann ich die Saison wohl knicken.

FMMT
18.02.2024, 15:18
Klingt übel, aber wenigstens mit Hoffnung.
Gute Besserung und mach ganz, ganz langsam, falls es mal wieder besser werden sollte.
Der Körper erinnert sich, die Form kann schneller kommen, als man glaubt.

Allerdings nur, wenn man ihm vorher die nötige Ruhe zur Erholung gibt.
Toi, toi, toi:Blumen:

Estampie
19.02.2024, 08:43
Sonst kann ich die Saison wohl knicken.

Was ein Mist!
Gute Besserung, und den Mut nicht sinken lassen!

hanse987
19.02.2024, 12:40
Fazit: Corona meidet man lieber


Muss gar nicht Corona sein, reicht auch eine "normale" Grippe. Bis auf Atemnot, keinen Geschmack und Druchfall hatte ich mitte Januar auch alles.

Auf jeden Fall gute Besserung!

J.W.
30.03.2024, 19:48
Viel los im Moment, Arbeit, Masterarbeit fertig stellen und zuhause hier und da mal mehr zu tun. Letzte Woche stand zum Beispiel Gartenarbeit an. 2000 Quadratmeter Rasen vertikultieren ist doch perfekt für die Ruhewoche.

Leider Nein. Jeden Nachmittag nach der Arbeit noch 4 Stunden in den Garten fördern die Erholung nicht so ganz. Heute wollte ich trotz schwerer Beine mein Glück beim Osterlauf in Bawinkel versuchen. Der Halbmarathon stand auf dem Plan. Bei ziemlich starkem Wind ging es mit wenig Zuversicht auf drei Runden a 7 km.

Startschuss, ich finde mich in einer Gruppe aus 5 Leuten. Nach 2 km schaue ich auf die Uhr - 03:38/km, zu schnell. Ich nehme etwas raus, die Gruppe zieht sich insgesamt auseinander. Allein geht es weiter. Km 5: Von hinten kommt jemand angelaufen. Super, dann können wir uns ja im Gegenwind vorne abwechseln. Ich kriege die erste Runde. Ziemlich fertig vom Gegenwind geht es mit Rückenwind auf Runde 2. Ich kann mich etwas erholen und freue mich, dass gleich der Kollege hinter mir vorläuft. Doch falsch gedacht. Er lässt abreißen. Mist, also doch wieder alleine im Gegenwind. Kann ich das packen? Km 10: 36:41Minuten. Immer noch schneller als mir lieb ist. Weiter…. nicht zu viel Zeit im Gegenwind verlieren. Km 12, 13, 14. Der Wind kostet Kraft und Zeit. Dann geht es auf die letzte Runde. Nochmal kurz erholen im Gegenwind und dann die letzten 4 km größtenteils im Gegenwind.
Weiter!
Nicht zu viel Zeit verlieren!
Letzter km. Ist noch etwas im Tank? Ich ziehe nochmal etwas an. Wenigstens unter 03:40 will ich diesen km laufen. passt, 03:39 und dann ins Ziel. 01:18:23, Platz 4. Etwas mehr als eine Minute schneller als im letzten Jahr in Bawinkel - Und das bei dem starken Wind. Ist doch ganz in Ordnung :) .:Lachanfall:

Also: Von Corona habe ich mich recht gut erholt und alles in allem bin ich ganz zufrieden mit dem aktuellen Stand. Vor allem das Rad fahren ist super. Fuhr ich letztes Jahr im Oktober noch 200 W mit Puls 125 - 130 sind es jetzt mal locker, an guten Tagen auch 15 Schläge weniger. Wie es im oberen Bereich aussieht kann ich schwer beurteilen. Für viel Intensität ist es mir aktuell noch zu früh.

Laufen geht so vor sich hin, für ganz große Fortschritte fehlt wohl einfach das Volumen, aber wenigstens wird es auch nicht schlechter.

Schauen wir also mal, was die Saison noch so bringt.

In dem Sinne allen ein schönes Osterfest.

FMMT
31.03.2024, 07:46
Richtig klasse Leistung, herzlichen Glückwunsch :Blumen:
Aber noch besser, dass Du Corona, Garten O:-) und Co. gesundheitlich so gut überstanden hast.

J.W.
07.04.2024, 15:31
Danke Matthias, eigentlich mache ich die Gartenarbeit ja gern, aber in dem Maße fördert sie Leistung beim Sport einfach nicht.

Nun aber zu meinem Wochenende.


Es ist wieder Marathonwochende in Linz - und wie im letzten Jahr durfte ich wieder als Pacemaker für die 03:15 h dabei sein.

Da ich ja mittlerweile wieder in meiner norddeutschen Heimat wohne, verbinde ich den Marathon mit einem langen Wochenende.

Freitag Anreise und …

Das erste mal in diesem Jahr Sonne. Ich komme früh an und nutze den späten Nachmittag für 90 Minuten lockeres Radeln. Erste Outdoor-Session in diesem Jahr, einfach herrlich.

Gestern dann ein paar Freunde treffen, Vorstellung der Pacemaker auf der Marathon Messe und ein bisschen durch Linz schlendern.

Heute Morgen war es so weit. Letztes Jahr sind wir zu dritt auf dem Hauptplatz eingelaufen. Wie viele werden es dieses Jahr? Die Sonne wird das Laufen nicht einfacher machen. Andererseits sind die österreichischen Staatsmeisterschafen dieses Jahr hier in Linz. Da wird es ja wohl ein stärkeres Feld geben?

Wir laufen in einer großen Gruppe los. Bis zur Halbmarathonmarke sind wir ca. 30 Leute. Einige boegen zum Zieleinlauf ab. Trotzdem noch geschätzt 20 Leute um mich. Viel besser als letztes Jahr. Wir bleiben zusammen. Konstantes Tempo, immer ca. 40 s Vorsprung auf die 03:15. Ab km 30 zieht sich dienGruppe in den Verpflegungen immer stärker auseinander. Einer nach dem anderen bricht weg. Bei km 36 die nächste Verpflegung. Wir sind noch zu acht. Wirnhaben genug Puffer um kurz zu gehen. Danach weiter. Leider nur noch 3 (4 mit mir). Ok, einer wird es nicht schaffen, das sehe ich sofort. Ich stelle mich auf einen Zieleinlauf mit Zweigleitung ein. Letzte Verpflegung bei km 39.5. Ich bieten den letzten beiden Mitläufern an, etwas vorzulaufen und Ihnen im Laufen alles anzugeben. Vergeblich. Sie bleiben stehen. Ich Wartenberg. 30 s Puffer haben wir - Nein, das dauert zu lange. Ich muss weiter. Km 40 - Ich sammle noch zwei Läufer ein. Könnt ihr noch einmal laufen? Ich bringe euch in 03:15 h ins Ziel. Einer verneint, der andere hängt sich dran. Ich gebe ihm ein Gel und … Was macht er denn jetzt? Da rennt er los wie ein wahnsinniger. Naja, kann ich mich auch dranhängen, dann laufe ich wenigstens nicht alleine ins Ziel. So komme laufen wir nach etwas weniger als 03:14 h ins Ziel. Mein Plan war eigentlich 03:14:20, aber mit dem Endspurt des Kollegen ist es dann doch schneller geworden. Es wurde ja keine mehr angehängt und so musste ich wenigstens nicht alleine ins Ziel einlaufen.

Und im Ziel wie auch schon im letzten Jahr viele dankbare Läufer, die die 03:15 zwar nicht ganz geschafft haben, aber weite Teile der Strecke mit mir gelaufen sind. Das ist doch die schönste Belohnung :) .

Und mein Highlight des Tages? Bei km 29 überholt meine Gruppe einen gehenden Läufer. Ich biete ihm ein Gel an. Dann der Blickmauf die Startnummer. Ibrahim steht da groß - keine Nummer wie bei den anderen Läufern. Mir wird klar, dass wir da gerade einen Profi überholt haben - Ibrahim Bouh (Bestzeit: 02:06:43). War wohl noch sein Tag heute.

Wenn ich das nächste mal einen Wettkampf versaue, werde ich (hoffentlich mit einem Lächeln) an den Moment denken und mir sagen - Passiert halt :) .

Und jetzt freue ich mich auf ein gemütliches Schwimmen und morgen eine schöne Radtour durch Oberösterreich :cool: .

In dem Sinne allen einen schönen Nachmittag und eine gute Woche

J.W.
12.05.2024, 20:23
:o

So oder so ähnlich muss ich gestern geklungen haben, als ich mit ein paar Freunden über die anstehenden Wettkämpfe gesprochen habe.

In zwei Wochen geht es los. Am 26.05 starte ich hoffentlich beim Steinfurt Triathlon auf der Mitteldistanz. Was Steinfurt? Das stand doch gar nicht auf dem Plan. Ja, eigentlich nicht. Die Mitteldistanz einen Monat später in Steinbeck wäre mir lieber gewesen. Leider hat mein Vorgesetzter andere Pläne. Im Juni gibt es eine Dienstreise nach Richland statt Triathlon. Also schnell einen anderen Wettkampf rausgesucht und angemeldet.

Gestern dann die Erkenntnis, dass es nur noch zwei Wochen sind und ich in diesem Jahr noch nicht auf dem TT saß. Training zwar nach Plan absolviert, aber eben noch nicht auf dem TT.

Doof. :-(( Heute also das TT fertig gemacht und auf geht’s. Geplant: 150 km GA1 (geplant 210 - 220 W). Puls war gut, also 140 km mit ca. 225 W. Die letzten 10 km ballern. (Manchmal muss das auch sein.) Ergebnis: 150 km mit 229 W und 38,2 km/h . An der Aerodynamik muss ich wohl nochmal arbeiten. Danach noch 19 km laufen. 10 km kann ich mich zusammenreißen, knapp 04:30/km, Puls gut im GA1. Danach beschließe ich, doch nochmal etwas Gas zu geben. Tempo kontinuierlich steigern, km 18 dann mit 03:45. letzten km locker auslaufen und fertig für heute.

Jetzt im Nachhinein denke ich mir nur: Idiot :Peitsche:, warum musstest Du so ballern, das bekommt Dir nicht gut. Hoffen wir, dass das nicht zu viel war und mit dem Start in Steinfurt alles klappt.

Allen eine gute Woche

FMMT
14.05.2024, 12:59
Starke Zeiten:Blumen: und ab und zu darf man auch mal etwas unvernünftig sein. Sonst wäre das Leben zu langweilig:Lachen2:

J.W.
26.05.2024, 18:10
Ende Mai schon. Ging mal wieder ganz schön schnell. Knapp 3 Monate bis zur Langdistanz in Podersdorf und heute stand der erste (und zumindest nach aktuellem Planz einzige) Vorbereitungswettkampf an. Eine (verkürzte) Mitteldistanz in Steinfurt. Durch eine Dienstreise im Juni etwas eher als geplant und recht spontan aber passte trotzdem ganz gut rein.

Gestern morgen eine kurze Aktivierung, dann alles vorbereite, noch 10 mal die Packliste durchgegangen und ansonsten Ruhe.

Heute Morgen um 07:00 Uhr Chek In, Wechselzone vorbereitet. Fahrrad, Helm, Startnummer, Laufschuhe Gelflasche und Trinkflasche für die Wechsel. Irgendetwas vergessen? Hoffentlich nicht. Dann die erste Ernüchterung. Geschwommen wird im Freibad. Anders als angekündigt ist das Wasser ca. 26 Grad warm (es hieß mal 23, also Schwimmen mit Neo erlaubt). Naja, dann also ohne Neo schwimmen. Kostet vielleicht 2 Minuten. 08:15 Uhr Wettkampfbesprechung und 08:30 Uhr der Start. Leichter Wind, Sonne, fast perfekte Bedingungen.

Schwimmen.
Geschwommen wird auf der 50 m Bahn im Freibad. Wir verteilen uns einfach irgendwie auf die Bahnen. 2000 m, Ziel (da ohne Neo) unter 32 Minuten. Die ersten 1000 m ist alles bestens (01:32/100m), dann geht es los. Große Gruppen. Immer wieder hänge ich hinter Gruppen und verliere Zeit. Naja, kann man nichts machen, die haben ja auch das Recht, ihren Wettkampf zu machen. Nach 31:58 Minuten aus dem Wasser, passt also noch genau.

In die Wechselzone, ein großer Schluck aus meiner Trinkflasche für den Wechsel (einfach Zuckerwasser), Helm auf, in die Startnummer und das Rad schnappen. 02:43 Minuten, für meie Verhältnisse ganz in Ordnung :Schnecke:

Aufs Rad springen, einige Tritte auf die Schuhe, Schuhe anziehen und ab geht’s. Erster km Bergauf, dann gleich steil bergab und scharf Rechtskurve. Etwas durch die Dörfer (was sind die Straßen hier schlecht) und dann wieder auf die Hauptstraße. Nach 12,5 km der Wendepunkt, Hauptstraße zurück, steil bergauf, leicht bergab, Wendepunkt, erste Runde geschafft. Vier mal geht das so. Die ersten beiden Runden noch freie Bahn, dann beginnt das Überrunde. Zusätzlich Sportler, die auf olympischer und Sprintdistanz unterwegs sind. Leider musste ich in den Kurven doch sehr stark bremsen, sodass mit 269 W im Schnitt und 275 W NP nach 81 km nur 39,2 km/h im Schnitt stehen :Holzhammer:.

Dann wieder in die Wechselzone (soweit ich weiß als 8.). Auf dem Rad noch schnell aus den Schuhen. Rechter Fuß, linker Fuß. Mist, ich komme nicht raus. Da beginnt die Wechselzone. Das wird eng. Anhalten, anhalten. Geht nicht, gleich liege ich hier. Intuitiv drehe nehme ich den Fuß (samt Schuh) vom Pedal. Zu spät. Das Vorderrad ist über der Linie. Gelbe Kart, 30 s Zeitstrafe. Ärgerlich aber gerecht fertigt. Naja, musst Du mit leben. Rad zurück zum Platz schieben, in die Laufschuhe und Gelflasche greifen. 02:05 Minuten. Abgesehen vom Fauxpas mit dem Schuh ein ganz passabler Wechsel.

Auf die Laufstrecke. Mist, was ist das. Irgendwie ist mir die Radverpflegung wohl nicht bekommen. Leichte Schmerzen in der Bauchgegend. Locker an, das läuft sich hoffentlich raus. Tatsächlich, nach 2 km wird es besser. Also Tempo machen. Wir laufen durch den Wald, das GPS Signal meiner alten Uhr spinnt manchmal. Naja, Tempo wird schon passen. Erste Runde geschafft, mittlerweile auf Platz 6 (ohne Zeitstrafe). Weiter. Mist, die Schuhe scheuern ganz schön an den Füßen. Das gibt Blasen (wie ich im Ziel feststellen musst sogar richtige, blutende Einschnitte :Maso: ). https://www.triathlon-szene.de/forum/attachment.php?attachmentid=49892&stc=1&d=1716739675 Naja, egal, weiter. Runde 2 und Runde 3. Es geht noch. Als 5. auf die letze Runde. Einmal noch Gas geben. Der letzte km. Da läuft der vierte. Weiter, gib alles. Tatsächlich, ich hole ihn ein. Ab ins Ziel. 19 km (laut den anderen eher 19,5 km) genau 04:00/km.

Ergebnis: Insgesamt 03:56:58 (enthält 30 s Zeitstrafe) und Platz 5 (ohne die Zeitstrafe Platz 4) in der Gesamtwertung sowie Platz 1 in der AK 20.

Fazit: Mit der Leistung bin ich absolut zufrieden (gerade auf dem Rad hätte ich eher mit 15 W weniger gerechnet). Wechsel haben erstaunlich gut geklappt abgesehen von dem Fehler beim Schuhe ausziehen. Insgesamt also ein guter Einstieg in die Saison. Nun heißt es drei Monate an der Form arbeiten und dann hoffentlich Podersdorf unter 09:00 h finishen (auch wenn das im Moment eher unwahrscheinlich erscheint) :dresche .

https://www.triathlon-szene.de/forum/attachment.php?attachmentid=49893&stc=1&d=1716739675

FMMT
26.05.2024, 18:29
Super, auch sehr spannend geschrieben. Herzlichen Glückwunsch :Blumen:

Nepumuk
27.05.2024, 11:25
Schöner Bericht. Missgeschicke passieren halt, ist manchmal so.

Glückwunsch zu dem starken Ergebnis. :Blumen:

J.W.
02.06.2024, 19:45
Schöner Bericht. Missgeschicke passieren halt, ist manchmal so.

Glückwunsch zu dem starken Ergebnis.

Super, auch sehr spannend geschrieben. Herzlichen Glückwunsch


Danke für eure Rückmeldungen.


Eine Woche Erholung nach dem Triathlon in Steinfurt - und dann stand heute schon der nächste Wettkampf an. 10 km beim Citylauf in meiner Heimatstadt Lingen. Eigentlich ja viel zu kurz und schnell aber unsere Firma stellt eine Mannschaft. Da kann ich natürlich nicht nein sagen.

Start um 16:00 Uhr. Irgendwie immer komisch so ein Tag an dem es erst so spät los geht (zumindest für mich wo ich eigentlich am liebsten morgens direkt loslege). Eher unmotiviert mache ich mich irgendwann auf den Weg in die Stadt. Ein bisschen mit den Kollegen und Bekannten quatschen. Dann vergeht die Zeit wenigstens.

15:40 Uhr, langsam warmlaufen. Etwas Koordination, drei Steigerungen. So schlecht fühlt es sich ja doch nicht an. Schauen wir mal, was es wird.

Dann geht es los. 1 km Auftakt und dann 5 Runden a 1,8 km. Zu viert passieren wir nach dem 1. km zum ersten Mal den Zielbereich am Marktplatz. Doch ganz schön windig heute. Schön in der Gruppe zusammenbleiben.
Runde 1. Wieder zu viert über den Marktplatz.
Runde 2. Immer noch zu viert über den Marktplatz. Die Kollegen feuern an. Das motiviert dranzubleiben.
Runde 3. Einer aus der Gruppe muss aussteigen. Also zu dritt weiter. Ein erster Blick auf die Uhr. 03:28/km - Was?? So schnell wollte ich eigentlich gar nicht laufen. Das werde ich nicht durchhalten. Naja, jetzt abreißen lassen wäre vor allen Kollegen und Bekannte auch peinlich. Also dranbleiben.
Runde 4. Wieder zu dritt über den Marktplatz, Pace konstant. Ok, die letzte Runde ziehst Du auch noch durch.
Km 9. Ich muss langsam kämpfen. Es wird wohl Platz 3. Die Kollegen aus der Gruppe haben den stärkeren Endspurt (wie ich aus Erfahrung weiß). Also so lange wie möglich dranbleiben.
Die letzten 500 m. Endspurt. Ok, da kann ich jetzt echt nicht mithalten. Nach 34:35 Minuten mit 15 Sekunden Rückstand komme ich als 3. ins Ziel.

Unglaublich für mich. Offizielle Bestzeit auf 10 km um über eine Minute gesteigert :confused:

Nur eins ärgert mich. Bis zur Langdistanz in Podersdorf sind es noch fast 3 Monate. Bisher habe ich fast nur Grundlage trainiert und eigentlich wollte ich in 2 Wochen langsam mit einigen Intensitäten anfangen , um dann langsam in Topform zu kommen. Leider muss ich sagen: So gut wie aktuell war die Form noch nie. Kann ich das 3 Monate halten (geschweige denn steigern) ? Wird wohl schwierig :Nee:

Gibt es eine Alternative? Irgendein schneller Wettkampf (nicht Ironman), der eher ist und für den es noch Startplätze gibt :Gruebeln:? Außer Roth fällt mir keine schnelle Langdistanz in den nächsten Wochen ein. Und für Roth werde ich wohl keinen Platz mehr bekommen. Fällt euch da was ein?

Ansonsten heißt es wohl gezwungenermaßen: Umfänge hochhalten aber doch lieber etwas ruhiger in den nächsten Wochen. Bloß nicht übertreiben und Übertraining riskieren :Nee:

Viele Grüße

ritzelfitzel
02.06.2024, 21:11
Deine Probleme hätte ich gern! :Cheese:

Starkes Resultat, weiter so!!!

(Mir fällt leider kein Rennen ein. Schau doch aber Mal auf k226.com unter 'Events', vielleicht findest du dort noch was.)

J.W.
03.06.2024, 08:43
Deine Probleme hätte ich gern! :Cheese:

Starkes Resultat, weiter so!!!

(Mir fällt leider kein Rennen ein. Schau doch aber Mal auf k226.com unter 'Events', vielleicht findest du dort noch was.)

Danke, die aktuell gut Form ist in sofern problematisch, dass ich sie jetzt 3 Monate halten muss. Gerade wenn die Form schon gut ist, neigt man (ich) ja schon dazu, mal ein paar Watt mehr zu treten. Da kann es schnell zu viel werden. Ganz abgesehen davon sind drei Monate eine lange Zeit. Da kann viel passieren und dass ich die Form halte erscheint unwahrscheinlich.

ritzelfitzel
03.06.2024, 09:11
Ja, das Problem hab ich schon gesehen gehabt. :)

Drei Monate sind eine lange Zeit. Eine Top-Form kann man in meinen Augen über einen solchen Zeitraum nicht aufrecht erhalten.

Ich persönlich würde in jedem Falle jetzt nochmal rausnehmen und 2 Wochen bewusst erholen, reduziert trainieren, was die Umfänge anbelangt und einen leichten Formverlust bewusst hinnehmen. Anschließend dann zwei Monate richtig gut aufbauen (also wirklich wieder step-by-step aufbauen und nicht gleich wieder direkt in eine Peak-Belastung). Die letzten zwei Wochen sind ja dann eh mehr weniger für Tapering reserviert.

sabine-g
03.06.2024, 09:18
Danke, die aktuell gut Form ist in sofern problematisch, dass ich sie jetzt 3 Monate halten muss.

Das geht dann nicht, wenn du JETZT in Höchstform bist.
Wenn nicht, dann kann das klappen aber dann hast du in Podersdorf halt auch nur 92,5% zur Verfügung.

Ostseebad ist noch offen => 04. August (https://www.ostseeman.de/wettkampf/#anmeldung)

J.W.
03.06.2024, 10:24
Ja, das Problem hab ich schon gesehen gehabt. :)

Drei Monate sind eine lange Zeit. Eine Top-Form kann man in meinen Augen über einen solchen Zeitraum nicht aufrecht erhalten.

Ich persönlich würde in jedem Falle jetzt nochmal rausnehmen und 2 Wochen bewusst erholen, reduziert trainieren, was die Umfänge anbelangt und einen leichten Formverlust bewusst hinnehmen. Anschließend dann zwei Monate richtig gut aufbauen (also wirklich wieder step-by-step aufbauen und nicht gleich wieder direkt in eine Peak-Belastung). Die letzten zwei Wochen sind ja dann eh mehr weniger für Tapering reserviert.

Danke, das ist wahrscheinlich eine gute Idee. In drei Wochen muss ich sowieso beruflich nach Richland, da wird es zwangsläufig ruhiger.

Das geht dann nicht, wenn du JETZT in Höchstform bist.
Wenn nicht, dann kann das klappen aber dann hast du in Podersdorf halt auch nur 92,5% zur Verfügung.

Ob ich jetzt in HÖCHSTFORM bin, weiß ich natürlich nicht sicher. Vielleicht geht auch noch mehr, wenn ich beginne, bald alle zwei Wochen Intervalle oder ähnliches einzubauen. Aber die Form ist schon erstaunlich gut und ob ich sie wirklich steigern kann, weiß ich nicht.

Ostseebad ist noch offen => 04. August

Danke, habe ich tatsächlich drüber nachgedacht aber da werden Sub 9 wohl eher schwierig.

J.W.
16.06.2024, 08:02
Sonntagmorgen, kurz vor 5. Eigentlich würde ich jetzt alle für die nächste Woche und das lange Koppeltraining vorbereiten. Heute sitze ich mit ein paar Kollegen im Auto. Ziel: Amsterdam. Von da aus nach Seattle und dann weiter nach Richland.

Naja, was ich so am Sonntagmorgen treibe soll hier nicht Thema sein. Hier geht es um den Sport. Die letzten beiden Wochen waren recht ruhig. Noch einmal rausnehmen, bevor es dann ab Juli in die Haupt-Vorbereitung für Podersdorf geht.

Gestern dann doch trotzdem nochmal eine ordentliche Trainingseinheit. Geplant: 140 km TT und 20 km laufen mit Race Pace und -Verpflegung :dresche . Im Laufe der letzten Woche wird zunehmend klar. Das wird nichts. Regen, Sturm, viel zu gefährlich, da mit dem TT zu fahren. Ok, dann halt 03:50 h Rennrad :(.

Freitagabend nach dem Schwimmen noch alles vorbereiten. Verpflegung in Flaschen füllen. Zwei Portionen Haferflocken einweichen. Samstagmorgen. 05:00 Uhr aufstehen, erste Portion Haferflocken. Eine Stunde Später die zweite. Um 06:45 Uhr noch einen Banane und ab aufs Rad. Alles wie am Wettkampfmorgen - nur halt ohne TT.

Km 1 - 30: 235 - 240 W sind angepeilt. Die Beine sind noch etwas müde vom Training der Woche. Das wird hart, aber es scheint möglich.

Km 31 - 60: Leichter Regen setzt ein. Wie vorhergesagt. Naja, nicht so tragisch. Mit etwas Regen komme ich klar. Der Regen wird stärker. Innerhalb von Sekunden bin ich komplett nass und das Wasser steht auf den Straßen . Darauf bin ich nicht vorbereitet. Auf die Wetterapps ist einfach kein Verlass. Jetzt vorsichtig fahren. Und aufpassen, dass Du nicht auskühlst. Ich steigere die Trittfrequenz etwas. Mist, zu viel. Aus 235 W werden 250 - 260 W. Wieder etwas rausnehmen. Dann hört es endlich auf zu regnen.

Km 61 - 90: Die Sonne kommt raus. Die Beine sind mittlerweile aufgewacht. Weiterfahren, die Leistung pendelt sich bei ca. 240 W ein. Verpflegung passt, mir wird langsam wieder etwas wärmer. Perfekt :).

Km 91 - 100: Es fängt wieder an zu regnen. Quasi sofort bin ich komplett nass. Dreck, ich bin doch nach dem letzten Schauer noch gar nicht wieder richtig aufgewärmt. Gefühlt dauert es nur Sekunden, bis ich komplett ausgekühlt bin. Ich habe kein Gefühl mehr in den Fingern, meine Zähne klappern, die Beine bewegen sich total unkoordiniert. Ich habe Probleme, das Rad auf der Straße zu halten. Dann die Kreuzung. Links abbiegen und auf die letzte Schleife? Oder rechts und sofort nach Hause? Die Vernunft siegt. Die letzte Schleife würde ich nicht überstehen. In meinem Zustand kann das nur in einem Unfall enden. Also ruhig nach Hause, Hauptsache, ich kann das Fahrrad sicher auf der Straße halten. Verpflegung und Leistung egal.

Zu Hause angekommen. Mist, nur ca. 03:00 h, 245 W :Gruebeln:. Was machen? Erstmal was trockenes anziehen. 5 Minuten später wieder auf der Straße. 20 km laufen. Heute geht aber auch alles schief. Beim Wechsel keine Kohlenhydrate zugeführt.

Km 1 - 5: Das wird nichts. Mir ist eiskalt, die Beine bewegen sich wie Stelzen. Ich muss mich darauf konzentriere, mir mit den klappernden Zähnen nicht auf die Zunge zu beißen. Pace egal (um 04:30/km, wie ich mittlerweile weiß).

Km 6 - 10: Die Sonne kommt raus. Mir wird langsam warm. Pace konstant bei 04:25/km, die Beine sind aber schon schwer.

Km 11 - 15: Es wird langsam leichter. Pace wird etwas besser, die Beine fühlen sich gut an. Langsam macht es richtig Spaß.

Km 16 - 20: Läuft, Verpflegung passt, Pace um 04:20/km. So macht es Spaß.

Ende, oder? Irgendwo muss ich ja noch die fehlende Belastungszeit vom Rad herkriegen. Dann laufe ich heute mal 30 km :Maso:.

Km 21 - 25: Warum hast Du noch gleich dein Langes Laufshirt angezogen? Langsam wird es richtig warm. Im Laufen die Ärmel hochkrempeln. Ansonsten noch alles bestens, außer dass die Verpflegung nur für 20 km vorgesehen war.

Km 26 - 30: Puh, jetzt wird es zäh. Einen kleinen Schluck von meinem Kohlenhydratmix habe ich noch. Das muss reichen. Naja, es ist ja bald geschafft. Ich kämpfe. Egal, weiterlaufen. Letzter km. Dann ist es geschafft. 30 km, 04:22/km.

Fazit:
Rad: Nach dem Warmwerden alles wie geplant, 245 W haben sich gut angefühlt, 5 - 10 W mehr als geplant, ABER: Was wäre in den letzten 50 Minuten passiert? Hätte ich die Leistung halten können? Wie hätte sich das Laufen dann angefühlt?
Lauf: Schon recht zäh zwischendurch. So kenne ich es gar nicht von mir. Vielleicht etwas zu viel Power auf dem Rad? Oder die vernachlässigte Verpflegung auf den letzten 10 km und beim Wechsel?
Verpflegung: 80 g KH mit ordentlich Koffein gehen gut rein.

Insgesamt: Irgendwie unbefriedigend :Traurig:. Rad dem Wetter geschuldet abgebrochen, Laufen recht zäh. Da ist wohl noch Potenzial. Auf jeden Fall sind weitere lange Race-Pace Trainings notwendig. Eigentlich ist nur noch eins Ende Juli vorgesehen. Reicht das?

FMMT
16.06.2024, 16:37
Spannende Einheit:Lachen2:
Ab und zu ist es trotzdem besser, nicht mit den Kopf durch die Wand zu wollen:cool: .
Dass es trotzdem äußerst starke Zeiten sind, Respekt:Blumen:

J.W.
12.07.2024, 07:06
Ich melde mich zurück. Ganz schön lange her, dass ich hier (oder generell im Forum) etwas geschrieben habe. Es war viel zu tun. Anfang Juli bin ich umgezogen. Gesucht habe ich zwar schon seit ich Anfang des Jahres zurück nach Deutschland gekommen bin, die Wohnung habe ich dann aber doch sehr spontan gekauft (gerade mal 6 Wochen zwischen Besichtigung und Übergabe). Gestern war dann noch die Abschlussprüfung meines berufsbegleitenden Masters (zum Glück bestanden o:-)). Außerdem musste ich alles vorbereiten, um bald mit einer Industriepromotion starten zu können.

Jetzt steht aber erstmal eine Woche Urlaub an. Noch ein paar Kleinigkeiten in meiner Wohnung erledigen und GANZ VIEL TRAINIEREN :)

Es sind noch sieben Wochen bis Podersdorf und zumindest theoretisch sollte jetzt ein guter Zeitpunkt sein, um mit dem spezifischen Training für Podersdorf zu beginnen. Was ist also geplant?

Ab morgen 9 Tage hoher Umfang mit einem Ruhetag. In den beiden Wochen danach jeweils sehr ruhig unter der Woche und dafür am Wochenende eine lange Race Pace Einheit.

Und dann sind es nur noch vier Wochen. Erfahrungsgemäß vertrage ich zu viel Race Pace in den Wochen vor dem Wettkampf nicht. Deshalb dann nochmal zwei Wochen hoher Umfang und dann zum Schluss das Schwerste :Nee: . Zwei Wochen Tapering. Die Balance finden zwischen Erholung und Training.

Zumindest ein Plan. Hoffen wir, dass es funktioniert und in Podersdorf dann die 09:00 Stunden fallen :Holzhammer: .

J.W.
27.07.2024, 13:43
So, eine Woche Urlaub ist rum. Ca. 1300 km Rad, nicht ganz 100 km laufen und sogar 14 km schwimmen in acht Tagen. Highlight wohl der letzte Samstag. Mal wieder aufs TT und 150 km mit 238 W im Schnitt. Unerwartet viel und schon nahe am geplanten Race Pace. Auch die 22 km laufen danach gingen noch recht locker mit 04:19/km weg.

Diese Woche dann wie geplant sehr ruhig. Ein wenig die Rennwoche simulieren. Gestern Abend dann eine etwas heftiger Schwimmeinheit. 2,5 km nahe am Race Pace und 1 km locker mit einigen technischen Übungen. Insgesamt fast genau eine Stunde im Wasser. Mit der Vorermüdung ging es dann heute Morgen los. Alles wie am Race Day. Ca. 01:30 h vorher essen, 01:00 h und 00:30 h vorher nochmal Koffein und Zucker und dann um Punkt 07:00 Uhr der Start.

150 km Rad und danach 20 km laufen war geplant.

Ziel: ~245 W auf dem Rad und laufen schauen, was einigermaßen komfortabel geht.
Ergebnis: 253 W auf dem Rad (39,9 km/h) und 24 km mit 04:14/km und es war nicht mal so anstrengend wie erwartet :quaeldich:

Fazit: Wenn die Bedingungen in Podersdorf ähnlich gut sind und mit einem einigermaßen akzeptablen Schwimmen kann das für Sub 9 reichen, wenn ich die Leistung da auf die Straße bringen kann ;)

Dem stehen leider 2 Probleme im Weg :(

1. Ich habe keine Hoffnung auf ein akzeptables Schwimmen. Das Wasser im See ist aktuell ca. 26 Grad Celsius warm und ohne Neo werde ich vermutlich um 01:10 h schwimmen. Außerdem weiß ich nicht, wie sich die drei Australian Exits auswirken
2. Ich kann eventuell erst am Mittwoch anreisen. Obwohl ich schon Anfang des Jahres Urlaub eingetragen habe, hat mein Vorgesetzter gefragt, ob ich eventuell Montag und Dienstag kurzfristig noch arbeiten kann. Mit der Anreise am Mittwoch bliebe eigentlich nur der Donnerstag, um sich die Radstrecke mal anzuschauen. Viel zu wenig für einen technisch schlechten Radfahrer wie mich :-((.

Was machen? Anderen Wettkampf suchen? Almere ist eigentlich die einzige Alternative und das ist zu spät. Als ich heute so daher fuhr, habe ich glatt überlegt, ob ich es einfach bei uns im Emsland mache. Meine Hausrunde mit dem TT geht direkt am Kanal entlang und eine Runde ist fast exakt 30 km lang. Schwimmen im Kanal, 6 mal meine Hausrunde und dann noch laufen. Das wäre doch was. Aber irgendwie auch nicht das gleiche, wie ein Wettkampf, oder? :confused:

Was meint ihr? Arbeiten am Dienstag (und am besten auch Montag) absagen und doch nach Podersdorf? Oder bei uns einfach spontan was organisieren? Hat vielleicht jemand Lust, mitzumachen? Würde das dann als Sub 9 Langdistanz zählen? Aber ärgert man sich dann nicht irgendwann, dass man nicht bei einem offiziellen Wettkampf war?

Ich werde wohl nochmal überlegen müssen :confused:. Rat ist jederzeit willkommen.

FMMT
27.07.2024, 14:12
Auch wenn ich gerne mal besondere Aktionen durchführe, ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall einen echten Wettkampf absolvieren. Ich würde auch bei Podersdorf bleiben. Die Form stimmt und wer weiß, was sonst noch kommt.
Irgendetwas ist eh immer.
Klar wären vorher 1-2 Tage mehr Urlaub schön, aber aus meiner Sicht nicht entscheidend.
Viel Erfolg:Blumen:

sabine-g
27.07.2024, 14:23
253 W auf dem Rad (39,9 km/h)
ich hoffe das bist du mit Jeans und T-Shirt gefahren
Weil mit der Leistung würde ich 43 oder 44km/h fahren

wenn ich die Leistung da auf die Straße bringen kann

s.o.



Was machen? Anderen Wettkampf suchen?

Almere ist schick hat aber Wetterpotential.
Italien ist auch nett.

Ich würde mir einen anderen Chef suchen.
Allerdings hatte ich noch nie das Problem, dass mir jemand die Jahresplanung 3 Tage vorher über den Haufen wirft.


PS: Schwimmen : kauf dir einen SwimSkin damit holst du auch noch ein paar Sekunden raus.

Nepumuk
27.07.2024, 18:25
Was machen? Anderen Wettkampf suchen? Almere ist eigentlich die einzige Alternative und das ist zu spät. Als ich heute so daher fuhr, habe ich glatt überlegt, ob ich es einfach bei uns im Emsland mache. Meine Hausrunde mit dem TT geht direkt am Kanal entlang und eine Runde ist fast exakt 30 km lang. Schwimmen im Kanal, 6 mal meine Hausrunde und dann noch laufen. Das wäre doch was. Aber irgendwie auch nicht das gleiche, wie ein Wettkampf, oder? :confused:

Was meint ihr? Arbeiten am Dienstag (und am besten auch Montag) absagen und doch nach Podersdorf? Oder bei uns einfach spontan was organisieren? Hat vielleicht jemand Lust, mitzumachen? Würde das dann als Sub 9 Langdistanz zählen? Aber ärgert man sich dann nicht irgendwann, dass man nicht bei einem offiziellen Wettkampf war?

Ich werde wohl nochmal überlegen müssen :confused:. Rat ist jederzeit willkommen.

Auf jeden Fall nach Podersdorf fahren. Das mit deinem Chef musst du selber entscheiden. Ich kenne die Situation in deiner Firma nicht. Da müsste es schon sehr gute Gründe geben, warum man einen langfristige genehmigten Urlaub absagen will.
Ansonsten reicht die Zeit aber doch völlig aus. Mittwoch Anreise, Donnerstag Bike-Streckenbesichtigung, Freitag Testschwimmen und dann Samstag den Wettkampf. Das ist doch völlig ausreichend. Verstehe das Problem jetzt nicht.

Irgendeine private Aktion ist zwar nett, zählt aber letztendlich gar nichts.

J.W.
27.07.2024, 19:41
ich hoffe das bist du mit Jeans und T-Shirt gefahren
Weil mit der Leistung würde ich 43 oder 44km/h fahren

Sowas habe ich von Dir schon erwartet :Lachen2: . Leider nicht. Aerosmith’s, Aerohelm, Scheibe und 80 mm Vorderrad. Meine Sitzposition wird eigentlich auf Wettkämpfen und bei Touren mit Freunden immer als sehr gut gelobt. Ich weiß nicht genau, was ich noch besser machen kann. Tubeless wäre auf Dauer nochmal zu überlegen, aber da traue ich mich irgendwie noch nicht ran. Ein Problem ist wohl auch, dass ich recht groß aber viel zu dünn bin :(. Vielleicht ist mein Rad aber auch einfach nicht schnell? :confused:

Ich würde mir einen anderen Chef suchen.
Allerdings hatte ich noch nie das Problem, dass mir jemand die Jahresplanung 3 Tage vorher über den Haufen wirft.

Nee, mein Chef ist schon echt super. Ich habe alle Freiheiten und er unterstützt mich auch beim Sport voll. Morgens um 10:00 Uhr kommen, wenn ich vorher 4 h radeln will oder um 11:00 mal eben Schwimmen fahren und danach von zuhause weiterarbeiten. Das kann man wohl nicht überall machen :Blumen: .


Das mit deinem Chef musst du selber entscheiden. Ich kenne die Situation in deiner Firma nicht. Da müsste es schon sehr gute Gründe geben, warum man einen langfristige genehmigten Urlaub absagen will.


Ja, er hat ja auch erstmal nur gefragt. Theoretisch kann ich nein sagen, aber darin bin ich nicht gut (und wenn es nicht wichtig wäre, hätte er nicht gefragt). Vielleicht schaffe ich es dieses Mal :dresche


PS: Schwimmen : kauf dir einen SwimSkin damit holst du auch noch ein paar Sekunden raus.

Das bewertende für mich nochmal. Ganz ohne hätte den Vorteil, dass der Wechsel schneller ist. Ich schaue mal, was es am Ende wird. Vielleicht kühlt das Wasser ja auch noch ab (Die Hoffnung stirbt zuletzt)


Anyway: Vielen Dank Euch allen für die Beratung :Blumen:. Dann geht es also nach Podersdorf.

J.W.
07.08.2024, 13:00
Es kommt immer, wenn man es am wenigsten erwartet (und am wenigsten gebrauchen kann :Nee:)

Freitag auf der Arbeit die Treppe runter gestolpert. Ein leichtes Ziehen an der Oberschenkelinnenseite und etwas Knieschmerzen.

Oberschenkel war quasi sofort wieder besser, Knie nicht so tragisch. Samstag dann das böse erwachen. Knie wird schlimmer. Montag als erstes probiert, einen Termin beim Orthopäden zu bekommen (02.09, leider zu spät). Dann ab zum Physio. Seine Vermutung: Reizung am Sehnenanstz der Abduktoren. Nur ein ganz kleiner Punkt, im Alltag merke ich es kaum aber Laufen ist unmöglich.

Ungünstig :Nee: . Was macht man da. Die beiden Wettkämpfe, die am Wochenende eigentlich geplant waren (Freitag Halbmarathon und Samstag Sprintdistanz) entfallen wohl. Diese Woche werde ich dann gezwungenermaßen viel Rad fahren und Schwimmen. Als Laufalternative gehe ich zwischendurch mal auf den Ellipsentrainer. Sonntag wären eigentlich 6 Stunden ruhiges Koppeln geplant gewesen. Dann also 5 Stunden Rad und eine Stunde Ellipsentrainer. Oder ist es sinnvoller, einfach 6 Stunden zu radeln? Hat da jemand Erfahrungen?

Meine Hoffnung auf eine gute Zeit muss ich damit wohl aufgeben :Weinen:. Ich hoffe noch, dass ich wenigstens laufen kann. Zur Not mit Schmerzmittel :(

Viele Grüße

ritzelfitzel
07.08.2024, 13:05
Die beiden Vorbereitungs-Wettkämpfe jetzt erst recht sein lassen (HM, Sprint).

Viel Radeln, viel Schwimmen (falls nötig mit Pb) soweit es nicht schmerzt.

Paar Tage Laufpause, dann locker antesten.

Schmerzmittel weglassen, erst Recht im Rennen.

Ärztemeinung abwarten, cool bleiben, wird schon!


Gute Besserung in jedem Fall! :Blumen:

J.W.
07.08.2024, 13:23
Gute Besserung in jedem Fall! :Blumen:

Danke


Schmerzmittel weglassen, erst Recht im Rennen.
:

Schmerzmittel nehme ich aktuell nicht. Das wäre nur im Wettkampf meine letzte Optiion. Zur Not die nächsten drei Wochen ohne Laufen und dann im Wettkampf hoffen dass es irgendiwe geht.

Meik
07.08.2024, 17:52
Freitag auf der Arbeit die Treppe runter gestolpert.

einen Termin beim Orthopäden zu bekommen (02.09, leider zu spät)

Hast du dem Orthopäden gesagt "Arbeitsunfall"? Durchgangsarzt -> Orthopäde. Geht ganz schnell.

Ansonsten würde ich statt Ellipsentrainer auch mal Aquajogging probieren. Auch Radfahren erstmal vorsichtig gucken ob es wirklich problemlos geht. Du kannst dir so kurz vor dem Wettkampf mit zu viel Training mehr kaputt machen als dass es jetzt noch nennenswert Form gibt.

J.W.
07.08.2024, 19:45
Du kannst dir so kurz vor dem Wettkampf mit zu viel Training mehr kaputt machen als dass es jetzt noch nennenswert Form gibt.

Samstag sind es noch drei Wochen. Da wäre eigentlich das Wochenende nochmal super für einige Umfänge geeignet. Aber Du hast natürlich Recht. Die Form ist jetzt da oder halt nicht. Es geht nur noch ums Form halten und nicht übertreiben. Aber die Laufform halten ist halt schwer, wenn man nicht laufen kann.

Ich weiß nicht, wie stark der Effekt bei der Langsdistanz am Ende tatsächlich ist (man läuft ja sowieso mehr oder weniger Grundlage), aber vier Wochen ganz ohne Laufen wird sicherlich nicht förderlich sein.

J.W.
11.08.2024, 19:20
Wenn es bergab geht, dann richtig. Seit das Knie schmerzt, ist die Motivation dahin. Nachdem es das ganze Jahr bestens lief, die Form eigentlich kontinuierlich zunahm und nichts schmerzte, ruiniert so ein kleines Missgeschick alles :Traurig:.

Gefühlt erhole ich mich mit der Ungewissheit im Hinterkopf schlechter und das Aufstehen fällt schwer. Aber naja. 3 Wochen und wenigstens die Leistungen auf dem Rad stimmen noch. Zieh es also einfach durch :queaeldich:

Heute war dann auch das letzte richtig lange Koppeltraining geplant. 180 km auf dem TT (geplant 04:45 h) und dann 01:15 h laufen (bzw. so lange laufen, wie es geht und den Rest auf dem Ellipsentrainer).

Leider hat ein Schlagloch das Training nach 30 km beendet. Einmal das Vorderrad angeschaut, etwas gedreht. Ok, da ist hier wohl nichts zu machen. Natürlich habe ich rein gar nichts dabei (nicht mal ein Handy). Also zu Fuß Richtung Heimat und hoffen, dass ich bald jemanden treffe, der mir mal sein Handy leiht. Ist dann auch irgendwann passiert und ich konnte mich wenigstens abholen lassen.

Fast drei Stunden später endlich zuhause. Mit dem Rennrad weiter? Jetzt auch sinnlos. Das Ziel der Einheit kannst Du nicht mehr erreichen :Nee:.

Also erstmal mit dem befreundeten Fahrradmechaniker nach dem Laufrad geschaut. Da ist nichts zu machen. Super. 20 Tage bis zum Wettkampf und ich muss noch ein neues Laufrad besorgen.

Einfach aufgeben? Gar nicht starten? Es spricht doch alles gegen dich :Nee:. Aber: NEIN. Wenn alles mir NEIN entgegen schreit, schreie ich halt zurück.

FAILURE IS WHEN YOU STOP TRYING

Heute Nachmittag war ich wenigstens noch eine Runde im See schwimmen (mache ich leider viel zu selten).

Dienstagvormittag habe ich jetzt kurzfristig frei genommen, sodass ich die Einheit nachholen kann. Dann werden es hoffentlich ca. 05:00 h auf dem Rennrad (das TT fahre ich nur am Wochenende, da es mir sonst zu gefährlich ist) und 01:00 h laufen / Ellipsentrainer. So hat auch mein Knie noch zwei Tage länger Zeit zu heilen und viel kann ich ja dann sogar eine Stunde durchlaufen :(?

Auch wenn alles dagegen spricht. Ich werde es weiterhin probieren. Nachdem ich so viel investiert habe, möchte ich wenigstens starten. Wenn es mit Sub 9 nichts wird, folgt halt nächstes Jahr der nächste Versuch.

FMMT
11.08.2024, 19:39
Einfach aufgeben? Gar nicht starten? Es spricht doch alles gegen dich :Nee:. Aber: NEIN. Wenn alles mir NEIN entgegen schreit, schreie ich halt zurück.

FAILURE IS WHEN YOU STOP TRYING

Auch wenn alles dagegen spricht. Ich werde es weiterhin probieren. Nachdem ich so viel investiert habe, möchte ich wenigstens starten. Wenn es mit Sub 9 nichts wird, folgt halt nächstes Jahr der nächste Versuch.

Ganz genau, klasse Einstellung, viel Erfolg :Blumen:

sabine-g
11.08.2024, 19:56
Heute war dann auch das letzte richtig lange Koppeltraining geplant. 180 km auf dem TT (geplant 04:45 h) und dann 01:15 h laufen

Dein Training scheint mir etwas unkonventionell zu sein. Muss nicht schlecht sein, allerdings lese ich bei dir häufiger von Verletzungsproblemen.
Ich würde das Konzept mal überdenken.

Ansonsten: Gute Besserung!

J.W.
11.08.2024, 20:16
Dein Training scheint mir etwas unkonventionell zu sein. Muss nicht schlecht sein, allerdings lese ich bei dir häufiger von Verletzungsproblemen.
Ich würde das Konzept mal überdenken.

Ansonsten: Gute Besserung!

Danke, die letzte Überlastungserscheinung ist schon eine Weile her (ich glaube das war letztes Jahr um Ostern die Achillessehne).

Die letzten beiden Male war es Pech/ Dummheit. Im Winter beim Laufen im Schnee gestürzt und jetzt zu schnell die Treppe runter.

Was würdest Du empfehlen? Du sprichst doch immer davon, die Verpflegung auf ausreichend langen Distanzen zu testen. Und ich würde sagen, so fit wie im Moment war ich noch nie.

NiklasD
12.08.2024, 10:22
Hast du dem Orthopäden gesagt "Arbeitsunfall"? Durchgangsarzt -> Orthopäde. Geht ganz schnell.

Hast du das hier gemacht? Dadurch, dass das auf der Arbeit passiert ist, würde ich die Karte auf alle Fälle ziehen. Auch, wenn du da arbeitstechnisch vermutlich nicht mit ausfällst, um das dokumentiert zu haben.


Ansonsten Daumen gedrückt, dass das mit Podersdorf noch gut geht.

J.W.
13.08.2024, 18:13
Erschöpft. Fünf Stunden Steering Commitee neigen sich dem Enden. Disukussionen, die doch nicht zum Ziel führen und am Ende hätte auch eine der fünf Stunden die gleichen Ergebnisse bringen können. Gleich geht’s weiter zum Geschäftsessen.
Und dazu heute Morgen wie angekündigt die letzte lange Einheit. Fünf Stunden locker radeln und eine Stunde Laufen / Ellipsentrainer waren geplant.
Also, heut etwas eher los um pünktlich zum Steering Commitee zurück zu sein. 05:50, das Frühstück ist gerade mal eine halbe Stunde her.
Die ersten 20 km sind die Hölle. Puls 5 Schläge zu hoch, irgendwie anstrengender als sonst. Alles sinnlos. Doch dann wird es besser. Der Puls sinkt auf den erwarteten Bereich um 120. Da war wohl das Frühstück noch zu scher im Magen.
Ich zwinge mich, locker weiter zu radeln, nicht übertreiben. 220 W, nicht mehr als 225 W. Nach 80 km drehe ich um. Ok, langsam kannst Du etwas mehr reintreten. Aber nicht mehr als 230. Die letzten 30 km. Ok, von mir aus auch mal bis 235 W. Wird langsam doch anstrengend. Auf den letzten 10 km dann nochmal Race Pace - 245 W. Anstrengend. Wie soll ich das in 18 Tagen 04:40 h aushalten?
Zuhause angekommen. Laufschuhe an, ich probiere es einfach, laufe los und

Merke nichts. Was, kann doch nicht. Vorsichtig weiter, nicht übertreiben und gut aufpassen. Nach 5 km nichts. Nur die Mittagssonne macht mich fertig. 34 Grad und kein Schatten. Naja. 7 km noch und auslaufen.
Und so gehen auch die letzten km vorbei. 04:51 h auf dem Rad und 12 km mit 04:13/km. Anstrengend, aber geschafft. Sonntag wäre das mit dem Knie so wohl noch nicht möglich gewesen. Auch die Hitzeadaption konnte ich heute optimal trainieren. Also auch etwas positives an der Panne vom Sonntag. Vielleicht war es Schicksal.
Ich zweifle noch, dass ich auf der Langdistanz meine Leistung treten kann aber immerhin macht das Knie mit. Und auch die anderen beiden Probleme sind gelöst.
Die Termine in der Woche vor der Langdistanz machen wir via Teams. Also Anreise wie geplant am Sonntag vor dem Wettkampf.
Außerdem leiht mir ein Verienskollege sein Zipp 808 Vorderrad.
Ein Finish scheint also zumindest wieder denkbar. An SUB 9 glaube ich aktuell nicht, aber …
Schauen wir mal
Nun also langsam Umfänge reduzieren und hoffen, dass das Knie weiterhin hält.

ritzelfitzel
13.08.2024, 18:30
Top - das klingt doch alles super! Freut mich, dass es mit deinem Knie passt und du die Materialbaustelle - und sogar die berufliche Baustelle - schließen konntest. :Blumen:

FMMT
13.08.2024, 18:55
Top - das klingt doch alles super! Freut mich, dass es mit deinem Knie passt und du die Materialbaustelle - und sogar die berufliche Baustelle - schließen konntest. :Blumen:

+1 sehr gut, freut mich für dich :Blumen:

J.W.
25.08.2024, 19:26
Heute Morgen gegen 05:00 Uhr ging es los. Anreise nach Podersdorf. Und natürlich musste ich gleich bei der ersten Pause alles besser wissen als die Sensoren meines Autos und beim Ausparken ein anderes Auto streifen. Super Start.

Naja, nicht viel passiert, Kontaktdaten ausgetauscht. Kann man klären. Mit mieser Laune ging es also weiter :Nee:

Gegen 15:30 Uhr dann endlich in Podersdorf, alles ausgepackt und einmal auf die Radstrecke. Grundsätzlich ja eine schöne Runde, aber ....

1) So einen Wind wir hier habe ich noch nicht erlebt. In eine Richtung stand ich gefühlt :Nee:

2) Bei Illmitz gibt es ganz schön viele enge Kurven voller Schotter. Wenn sich da niemand drum kümmert, sind Stürze wohl vorprogrammiert :(

Meine Zuversicht ist damit nochmal deutlich gesunken. Der Plan für Samstag ändert sich trotzdem nicht:

Schwimmen: Hier werde ich es wohl mehr oder weniger ruhig angehen lassen. Ich hoffe noch etwas auf den Neo, aber die Chancen sind wohl gering. Ziel wäre dann wenigstens unter 01:10 h zu bleiben

Rad: Da die Koppelläufe nach der Knieverletzung alle recht anstrengend waren, plane ich lieber etwas weniger Power als in den letzten Race Pace Einheiten. *Ziel ist ca. 240 W, was hoffentlich für einen Schnitt von 39 km/h reicht

Lauf: Wenn ich die Wechselzone verlasse, schaue ich auf meine Uhr und überlege mir, wie viel Zeit für eine Sub 9 noch bleibt. Wenn eine einigermaßen realistische Chance auf Sub 9 besteht, gehe ich den Lauf genau in dem Tempo an, dass ich dafür brauche. Dafür habe ich mir auf die Laufflasche für jede Pace zwischen 04:00 /km (sowieso unrealistisch, dass ich das durchhalte) und 05:30/km in 5 Sekunden Schritten die dazugehörige Zielzeit notiert. Wenn vorher alles nach Plan läuft, wäre es um 04:30/km, aber nach dem ersten Streckencheck rechne ich eher damit, dass ich schneller laufen muss.

Insgesamt echt frustrierend, so in die Wettkampfwoche zu starten und am liebsten würde ich direkt wieder nach Hause fahren :Traurig:. Aber wie ihr wisst:

Failure is when you stop trying.

Also werde ich am Samstag auf die Strecke gehen und das Beste daraus machen auch wenn es fast hoffnungslos scheint :Traurig:

sabine-g
25.08.2024, 20:15
Sei nicht so weinerlich.
Freu dich drauf und hau einen raus.

J.W.
25.08.2024, 20:51
Freu dich drauf und hau einen raus.

Ich werde zumindest alles geben, was ich habe. Habe mich ja nicht umsonst das ganze Jahr so akribisch darauf vorbereitet.

Nepumuk
25.08.2024, 22:43
Ich werde zumindest alles geben, was ich habe. Habe mich ja nicht umsonst das ganze Jahr so akribisch darauf vorbereitet.

Über-akribisch meiner Meinung nach. Aber egal, es ist deine Show. Mach mal.

Mit dem Urlaub und dem Chef scheint es ja doch noch funktioniert zu haben, oder?

J.W.
26.08.2024, 05:23
Mit dem Urlaub und dem Chef scheint es ja doch noch funktioniert zu haben, oder?

Ja, die Termine finden Hybrid statt. Ich nehme via Teams Teil.

Nole#01
26.08.2024, 11:17
Macht dir noch so viel Kopf.

Die Radstrecke wird sauber sein. Ich hatte bei meinen Starts auf jeden Fall immer eine saubere Fahrbahn. Sind ein paar Kurven, aber lassen sich alle gut fahren.

Und mit 240W solltest du deutlich!! schneller sein. Bin damals bei meiner ersten Langdistanz dort 36km/h gefahren mit 170W. Und das war alles andere als Aero ausoptimiert. ;)

Wind hatte ich damals auch jede Menge. Das erste Stück gegen eine Wand getreten, lief es dann am Ende zurück quasi wie von selbst. Das sollte aber auch erst auf den letzten Runden ein Faktor sein. Zu Beginn ist es meist ruhiger. Und je schneller du fährst, desto weniger bist du davon betroffen. ;)

Also hau rein und viel Erfolg! :)

J.W.
26.08.2024, 11:35
Macht dir noch so viel Kopf.

Die Radstrecke wird sauber sein. Ich hatte bei meinen Starts auf jeden Fall immer eine saubere Fahrbahn. Sind ein paar Kurven, aber lassen sich alle gut fahren.

Und mit 240W solltest du deutlich!! schneller sein. Bin damals bei meiner ersten Langdistanz dort 36km/h gefahren mit 170W. Und das war alles andere als Aero ausoptimiert. ;)

Wind hatte ich damals auch jede Menge. Das erste Stück gegen eine Wand getreten, lief es dann am Ende zurück quasi wie von selbst. Das sollte aber auch erst auf den letzten Runden ein Faktor sein. Zu Beginn ist es meist ruhiger. Und je schneller du fährst, desto weniger bist du davon betroffen. ;)

Also hau rein und viel Erfolg! :)


Danke, schauen wie mal. Ich baue das TT morgen zusammen und gucke dann mal, wie schnell eine Runde wird.

J.W.
01.09.2024, 15:56
So, Podersdorf liegt hinter mir. Eine detaillierte Aufarbeitung und Bericht folgen in den nächsten Tagen, aber soviel sei schon mal gesagt:

Ich bin gescheitert :Traurig:

09:18 h Standen am Ende auf der Uhr.

sabine-g
01.09.2024, 16:03
Immerhin 2. Frau und 2. AK.
Aber ja, 3:35h für den Marathon ist für sub9h vermutlich zu viel.

Nächstes Mal! :liebe053:

J.W.
01.09.2024, 16:41
Aber ja, 3:35h für den Marathon ist für sub9h vermutlich zu viel.


Nach 13 km wollte ich eigentlich aufgeben und bin erst mal 700 m zurück gelatscht, bevor ich mich zusammenreißen konnte. Sind also 1,4 km mehr als der Marathon ;)


Nächstes Mal! :liebe053:


Hoffentlich, ich geben nicht auf

FMMT
01.09.2024, 18:25
So, Podersdorf liegt hinter mir. Eine detaillierte Aufarbeitung und Bericht folgen in den nächsten Tagen, aber soviel sei schon mal gesagt:

Ich bin gescheitert :Traurig:

09:18 h Standen am Ende auf der Uhr.

Trotzdem, aller Ehren wert, herzlichen Glückwunsch:Blumen:

Nepumuk
02.09.2024, 09:06
Nach 13 km wollte ich eigentlich aufgeben und bin erst mal 700 m zurück gelatscht, bevor ich mich zusammenreißen konnte. Sind also 1,4 km mehr als der Marathon ;)


Krass. Und dann ne 9:18?? Na so möchte ich auch gerne mal scheitern. Der vollständige Bericht interessiert mich auch brennend, würde aber die Prognose wagen, dass dein Kopf deine größte Baustelle ist. ;)

J.W.
02.09.2024, 12:48
würde aber die Prognose wagen, dass dein Kopf deine größte Baustelle ist. ;)

Da hast Du mindestens teilweise recht. Und deshalb musst Du Dich mit dem Rennbericht noch etwas gedulden. Ich beginne nicht beim Wettkampf selbst, sondern ca. 2 Wochen davor, als das Scheitern begann.

16 Tage vorher: Die Spannung steigt langsam. Erste Wetterprognosen sind online. Natürlich noch komplett wertlos, aber trotzdem schaue ich gelegentlich mal rein(vielleicht ändert sich ja was, wenn ich’s mir anschaue ;) ).

Ansonsten dann natürlich die Vorbereitung für die Reise. Was nehme ich mit? Was kann schief gehen? Oh nein, schlechtes Wetter gemeldet. Mir fallen tausend Gründe ein, aus denen das Vorhaben scheitern kann.

Dann die Fahrt nach Österreich ca. eine Woche vorher. Ich stehe mittlerweile komplett unter Strom.
Nur ein Hobby, sage ich mir.
Vergebens. Irgendwie schaffe ich es einfach nicht, an etwas anderes zu denken. So viel investiert. Dann der Aufwand mit der langen Reise. Du musst es schaffen. Die nächste Chance gibt es frühestens im nächsten Jahr.

In Österreich dann alle Stecken checken. Wo sind die Schlaglöcher auf der Straße. An welchen Kurven muss ich bremsen. Welche Strecke misst meine (beim Schwimmen extrem ungenaue Uhr) auf der Schwimmstrecke.

Alles vorbereitet und geplant, was ich planen kann. Aber der Kopf findet tausend Sachen, die noch fehlen. Du wirst einen Platten haben. Es wird Sturm geben. Es wird Regnen und Du stürzt auf der glatten Strecke. Du kommst nach dem Schwimmen ohne Neo unterkühlt aus dem Wasser und sitzt erstmal 30 Minuten in der Wechselzone, um Dich aufzuwärmen. Irgendeinen Grund gibt es schon, aus dem Du scheiterst :Nee:

Mittlerweile schlägt sich der Stress auch auf meine (sowieso recht nervöse) Verdauung nieder. Wo ich schon viel zu dünn bin (66 - 67 kg bei 192 cm, die aber wenigstens recht stabil) nehme ich in der Woche vor dem Wettkampf nochmal gut ein kg ab obwohl ich eigentlich nur esse und in meiner Ferienwohnung sitze.

Total nervös, abgemagert und pessimistisch. Beste Voraussetzungen für eine schnelle Langdistanz also :Nee:

Nepumuk
02.09.2024, 13:26
Da hast Du mindestens teilweise recht. Und deshalb musst Du Dich mit dem Rennbericht noch etwas gedulden. Ich beginne nicht beim Wettkampf selbst, sondern ca. 2 Wochen davor, als das Scheitern begann.

Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, wo du gescheitert sein sollst. Dein 9h-Ziel war sehr optimistisch und da bist nur knapp daran vorbei geschrammt. Das sollte die viel Zuversicht für die nächste LD geben.


....
Total nervös, abgemagert und pessimistisch. Beste Voraussetzungen für eine schnelle Langdistanz also :Nee:

Ufz, vielen Dank für deine Ehrlichkeit. Das ist wirklich krass, wie verschoben deine Perpektive auf die Dinge zu sein scheint. Vielleicht brauchst du mal eine Mentalcouch/-trainer?

J.W.
03.09.2024, 12:30
So, dann kommen wir mal zum Wettkampf.

In Podersdorf gibt es zwei Wechselzonen. Dass ich die Wechselzonen am Vortag penibel vorbereitet habe und mir Gedanken über alle Eventualitäten gemacht habe, könnt ihr euch sicher denken.

Am Wettkampfmorgen geht es dann zu 05:00 Uhr mit dem Auto zum Start/ Ziel Bereich und T2. Von dort mit dem Shuttlebus in T1. Bei den meisten Athleten gibt es nur ein Thema. Die Hitze. 36 Grad sind heute gemeldet. Komischerweise macht mir das ausnahmsweise mal keine Sorgen. Mit Hitze hatte ich eigentlich nie Probleme. Bei mir ist eher Kälte kritisch.

Um 06:00 Uhr dann die Ankündigung der Kampfrichter: 26,5 Grad Wassertemperatur. Kein Neoprenanzug. Ok, das kommt nicht unerwartet. Ich habe ja sowieso schon ein langsames Schwimmen eingeplant.

Irgendwie vergeht die Zeit bis zum Start dann doch noch. Um Punkt 07:00 Uhr geht es los. Wir laufen ins Wasser. 4 Runden werden geschwommen. Von den anderen Athleten weiß ich, dass die Strecke zwischen 3,6 und 3,7 km lang sein wird. Vom Testschwimmen weiß ich, dass meine alte Uhr ungefähr 3,5 km aufzeichnen wird. Solange ich im Schnitt also unter 02:00 Minuten / 100 m bleibe ist alles im Plan. Das kann ich, da bin ich sicher.
Die ersten beiden Runden gehen so weg, dann wird mir aber doch etwas kalt und die Bewegungen gehen irgendwie nicht mehr so flüssig. Nach 01:06 h komme ich aus dem Wasser. Direkt zum Rad, Kohlenhydrate trinken, zwei Flaschen in den Einteiler und Badekappe und Brille in den Wechselbeutel und knapp 01:30 Minuten später sitze ich auf dem Rad. Ich überlege kurz. Schwimmen knapp 4 Minuten schneller als das Minimum und Wechsel 01:30 Minuten schneller: Macht schon 5 Minuten, die Du vertrödeln kannst.

Auf den ersten Rad km ist mir noch etwas kalt und die Beine sind noch nicht so richtig da. Nach ca. 10 km wird es besser und eigentlich läuft alles nach Plan. Um die 240 W, Beine fühlen sich gut an. Am Anfang ist mir noch etwas übel, weil ich beim Schwimmen recht viel Wasser geschluckt habe, aber nach 20 km geht es auch ,mit der Verpflegung gut.

Ich fahre also meine Runden, 5 Runden plus Auftakt werden gefahren. Die Strecke lässt sich gut fahren und ist in meinen Augen auch nicht zu voll. Die Aeroposition kann ich problemlos halten und die Beine fühlen sich eigentlich ganz gut an.

Alle 30 km gibt es eine Verpflegungsstation, bei der ich probiere, zusätzliche Flüssigkeit aufzunehmen. Zwischendurch schaue ich mal aufs Tempo und mir wird klar. Du bis Sau schnell. 40,9 km/h stehen in der Regel nach den Runden im Schnitt.

Dann kommt die vierte Runde. Km 140. Es geht zurück Richtung Podersdorf und der Wind wird langsam doch etwas stärker. Auf einmal etwas im Feld. Rehe? Die werden mir ja jetzt wohl nicht vors Rad laufen. Was? Da ist ja auch was. Mitten auf der Straße? Was ist los. Ok, das ist nicht normal. Schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen.
Zu wenig Flüssigkeit?
Überhitzt?
Ich stellle fest, dass ich bereits aufgehört habe zu schwitzen. Das ist nicht gut. Ich trinke die Wasserflasche, die ich bei der letzten Verpflegung aufgenommen habe mit einem Zug leer und fahre weiter. Noch passt die Leistung. Irgendwann wird der Blick wieder klarer.
Bei km 148 an der Verpflegung nochmal eine Flasche Wasser über den Kopf, eine trinken und weiter geht es. Erst 15 km mit Rückenwind, aber irgendwie ist keine Leistung mehr da. 200 W, dann 170, 150, 140. Was ist da los? Ein Einbruch kann ja wohl sein, aber so übel? Mindestens 200 W kannst Du doch immer treten. Wiemann das sein?

Mein Schnitt sinkt auf 39,6 km/h. In der Wechselzone stelle ich mein Rad ab, leere meine Wechselflasche mit Kohlenhydraten und laufe los.

Ein Blick auf die Uhr, einer auf den Pace-Zettel, der auf meiner Laufflasche klebt und ich weiß: 04:40/km. So schnell musst Du laufen. Sollte eigentlich kein Problem sein. Aber eigentlich solltest Du auch nicht mit 130 W in die Wechselzone rollen. Ich erwarte also das schlimmste. Meine Erschöpfung, das Wetter. Die Mittagssone brennt, nirgendwo Schatten. Aber erstmal werde ich positiv überrascht. Die ersten 8 km gehen so weg. 04:35/km. Nur die Verpflegung klappt nicht mehr. Wegen der Hitze habe ich schon 10 g KH / Stunde weniger beim Lauf eingeplant, aber ich kriege einfach nichts aus meiner Gelflasche runter. Auch die Getränke an der Verpflegung sind brühwarm und ungenießbar :Kotz:.

10,5 km, erste Runde geschafft. Es wird langsam schwerer. Km 12. Die Pace sinkt auf 05:30/km. Was? So langsam bist Du ja noch nie gelaufen.

Ich will aufgeben. Bei km 13 stoppe ich die Uhr. Ich drehe ich um, belieb zwei Minuten an der Verpflegung stehen, trinke Wasser und trabe langsam zurück Richtung Ziel. Fühlt sich doch gar nicht mehr so schlimm an. Stell wenigstens die Uhr wieder an. Also starte ich die Uhr wieder. Die Pace ist um 05:00/km. Ok, langsam aber nicht mehr so schlimm wie noch vor 10 Minuten. Du warst wohl richtig über dehydriert. Naja, jetzt bist Du umgedreht. Jede Chance auf Sub 9 ist dahin. Da schreit es in mir:

Failure is when you stop trying

Ich drehe wieder um und laufe weiter :quaeldich:. Außer Wasser und Salztabletten bekomme ich nicht mehr viel runter. Ich schwitze nicht mehr, aber ich laufe. 29 km mit 05:10/km. Nach 09:18 h komme ich ins Ziel.

Da steht es: 8. Platz

Was? Das wird ja wohl ein Fehler sein. Österreichische Meisterschaften, schnelle Radstrecke, etwas zu kurzes Schwimmen. Da wird es doch mindestens 10 Leute mit einer SUB 9 geben.

Langsam wird mir klar, wie übel die Bedingungen wirklich waren :Maso:. Als ich meine Sachen aus T2 abhole, höre ich irgendwo etwas von 38 Grad im Schatten. Mehr als 25 % der Teilnehmer haben am Ende des Tages ein DNF stehen. Zwei Freunde von mir mit über 20 Langdistanzen in den Büchern und vielen Sub 10 Finishes erleben heute ihr erstes DNF. In dem Moment freue ich mich vor allem, dass ich ins Ziel gekommen bin. Was bleibt, ist die Frage, wie ich so übel einbrechen konnte :Gruebeln:


Puh, das ist ein langer Text geworden und noch länger möchte ich nun nicht Mittagspasue machen. Reflektion folgt :Gruebeln:

Estampie
03.09.2024, 12:38
Wow, echt Hammer!
Glüchwunsch!!

sabine-g
03.09.2024, 12:46
Ich finde das hast du ganz gut gemacht.
2018 in Italien war es auch so heiß, da hat man bei Siegerehrung erzählt, dass es eine so hohe DNF Rate nur sehr selten gibt.
Ich habe damals eine Radflasche in den Anzug gestopft (allerdings hinten, nicht vorne) weil ich nur einen Flaha am Rad für Wasser habe und so nicht mehr von Verpflegung zu Verpflegung gekommen bin ohne zu verdursten.
Allerdings musst du vielleicht in Zukunft vorher aufschreiben und dir in den Kopf hämmern was du kannst und nicht was du nicht kannst und was alles schief gehen kann.
Das würde helfen.
Ansonsten hast du das Thema Ernährung noch nicht save im Blick.
Aber beim nächsten Mal wird es besser klappen.

Nepumuk
03.09.2024, 13:36
Ja krass. Gute Ernährung bei Hitze ist für mich auch ein ungelöstes Problem.
Gute Leistung und klasse Ergebnis. Für die erste LD ist das doch prima gelaufen.

Herzlichen Glückwunsch!

J.W.
04.09.2024, 11:26
Wow, echt Hammer!
Glüchwunsch!!

Danke :Blumen:

Ich finde das hast du ganz gut gemacht.
Das sind ja hohe Worte. Ich fühle mich geehrt :Blumen:

Allerdings musst du vielleicht in Zukunft vorher aufschreiben und dir in den Kopf hämmern was du kannst und nicht was du nicht kannst und was alles schief gehen kann.
Ca. drei Wochen vor dem Wettkampf hatte ich so eine Liste. Dann hat der Kopf angefangen, zu arbeiten :o



Ansonsten hast du das Thema Ernährung noch nicht save im Blick.
Aber beim nächsten Mal wird es besser klappen.
Die Einschätzung freut mich. Du bist ja nicht bei jedem so zuversichtlich ;)



Ja krass. Gute Ernährung bei Hitze ist für mich auch ein ungelöstes Problem.
Gute Leistung und klasse Ergebnis. Für die erste LD ist das doch prima gelaufen.

Herzlichen Glückwunsch!
Danke :Blumen:

J.W.
04.09.2024, 16:43
So, dann beenden wir das Thema Podersdorf 2024 mal wie ein Paper: Reflexion und Ausblick.

Reflexion

Kommen wir erst mal zum Training. Was hat gut geklappt, was eher nicht so?

Mein Training bestand vor allem aus hohem Umfang im GA1. Intensität habe ich das ganze Jahr eigentlich nur in Wettkämpfen gehabt und 3 mal für Race Pace Einheiten.

Grundsätzlich würde ich sagen, dass der Ansatz schon recht gut funktioniert hat. Ich konnte die Form das ganze Jahr über mehr oder weniger kontinuierlich steigern. Ich dachte zwar zwischenzeitlich mal, das wird eine grandiose Frühform (wir erinnern uns an die Ergebnisse bei der Mitteldistanz in Steinfurt und beim Citylauf Lingen im Mai/ Juni), aber irgendwie ging doch immer noch etwas mehr. Zwei Wochen vor der Langdistanz hatte ich die besten Trainings meines Lebens. Leichte Beine, niedriger Puls und hohe Leistung .

Außerdem ist mir während des Trainings immer wieder klar geworden, dass es genau das ist, was ich liebe :liebe053: . Einfach morgens aufstehen, 1, 2 oder auch mal drei Stunden Radeln oder laufen. Dann den Rest des Tages arbeiten und ich bin glücklich. Am Wochenende einfach mal 5 Stunden raus und den Rest des Tages lesen oder Ähnliches. Herrlich . Intensive Sessions stressen mich hingegen eher und machen mir auch nicht wirklich Spaß.

Wo der Ansatz leider nicht ganz so gut funktioniert, ist beim Schwimmen :( . Hier fehlen mir wohl sowohl Kraft als auch Technik und beides bekommt man leider nicht durch stumpfes Dauerschwimmen.

Dann das Thema Ernährung. In drei Race Pace Einheiten konnte ich meine Ernährung eigentlich recht gut vertragen. Das Problem ist dann die Umsetzung im Wettkampf. Die extreme Hitze in Podersdorf konnte ich einfach nicht trainieren (ich war ja schon froh, wenn wir hier mal über 20 Grad hatten) und die extreme Menge Flüssigkeit, die ich gebraucht hätte, habe ich unterschätzt. Als es dann zum Lauf kam und mir klar wurde, dass es nicht reicht habe ich mich mehr oder weniger komplett aufgegeben und die Verpflegung quasi ignoriert. Das muss besser werden.

Das ganz große Problem ist der Kopf :Nee:. Solange ich einfach nur locker vor mich hin trainiere und kleinere Wettkämpfe mache, ist alles bestens und ich bin super zufireden. Bei großen Events mache ich mir einfach zu viele Gedanken. Der Aufwand, den ich dafür betreibe und zu ehrgeizige Ziele setzen mimch irgendwie unter Druck .

Wie geht es also weiter?

Erst mal muss ich für mich aufarbeiten, wie ich so einen üblen Einbruch erleiden konnte. Die letzten km auf dem Rad mit nicht mal 150 W und in Marathon über 03:30 h. Das hätte ich mir nie vorstellen können. Im Training konnte ich immer noch irgendwie mit 200 W nach Hause eiern, wenn mal ein Hungerast kam und dann 20 km mit 04:30/km laufen. Wau, ging das in Podersdorf nicht? War es die Hitze? Habe ich überzockt? Hat mich der Stress in den beiden Wochen so sehr geschwächt? Oder war das Training doch nicht so erfolgreich? Ich weiß es noch nicht genau, aber ich werde probieren, es herauszufinden :confused: Vielleicht hat von Euch noch jemadn eine Idee.

Trainingstechisch bereite ich mich nun auf den Winter vor. Ich habe Lust, noch einige kleine Laufwettkämpfe bei mir in der Region zu machen und vieleicht mache ich dafür sogar mal das ein oder andere Intervalltraining. Bis Ende Januar werde ich mich darauf konzentrieren und vielleicht dann noch einen schnellen Marathon laufen. Die Bike-Sessions werden in der Zeit besonders ruhig werden. Beim Schwimmen möchte ich mit einem Trainer an meiner Technik arbeiten und außerdem ein bis zwei mal in der Woche Krafttraining einbauen. (Eigentlich möchte ich nicht, aber es ist nun mal sinnvoll ;)).

Dann werde ich mich wieder verstärkt auf das Triathlontraininig konzentrieren. Langfristrig bleibt das Ziel auf jeden Fall eine Sub 9 im Wettkampf . Mit wenigier Denken und / oder bei besserem Wetter hätte ich es - glaube ich - dieses Jahr schon schaffen können :Gruebeln:

Für nächstes Jahr muss ich meinen Ziele aber wohl etwwas zurückschrauben. Die Belastung aus Promotion und Arbeit ist sicherlich nicht zu unterschätzen. Da schaue ich einfach in den nächsten Monaten mal, was trainingstechnisch noch geht.

Deswegen werde ich das nächste Jahr wohl eher nutzen, um den Kopf zu trainieren. Ich muss einfach lernen, besser mit der Wettkampfsituation umzugehen. Was mir dabei vielleicht helfen kann, ist einen Wettkampf zu wählen, bei dem die Chancen auf Sub 9 nicht/ kaum gegeben sind und bei dem ich wenig Aufwand habe. Das reduziert für mich den gefühlten Druck. Vielleicht starte ich nächstes Jahr beim Frysman, Gelreman oder Osteeman. Für mich allles leicht zu erreichen und kurzfristig planbar. Das nimmt den gefühlten Druck.

Abseits davon kann ich vielleicht im nächsten Jahr noch etwas an der Aerodynamik arbeiten. Wenn ich mir anschaue, wie schnell einige im Forum unterwegs sind, könnte da noch etwas Potenzial sein, auch wenn ich im Vergleich zu meinen Freunden und bekannten schon echt gut unterwegs bin.

Die genauer Pläne für nächstes Jahr sind also offen, aber es ist ja noch Zeit. Ich freue mich auf den Winter und schaue mal, was dann wird

FMMT
04.09.2024, 16:51
Ich finde deine Leistung eh schon bärenstark:Blumen: , aber als kleine Verbesserung hätte ich:
versuch mal Mentaltraining, dies kann unheimlich viel bewirken.
Zum Beispiel von Michele Ufer "Mentaltraining für Läufer" o.ä. ist allgemein anwendbar.

Calrissian666
04.09.2024, 21:13
Erstmal Respekt vor der Leistung, davon träume ich und werd nie hinkommen. Ich bin ziemlich sicher, es war die Hitze. Ich hatte die Möglichkeit dieses Jahr mal im Norweger Style einen Core Sensor zu nutzen und konnte genau beobachten wann der Drift eingesetzt hat. Mir ist das 2018 in Zürich bei 36 grad und 2022 in Klagenfurt bei 34 grad ähnlich gegangen. Auf dem Rad kühlst du sicher nicht in dem Umfang wie beim laufen. Wenn du aber mal den Punkt überschritten hast und die Körperkerntemperatur zu hoch ist, wird’s Ganz ganz schwierig da nochmal in einen grünen Bereich zurück zu kommen. Ergo mehr kühlen und bzw realistischer Tempo reduzieren dass der durch Überhitzung höhere Puls unten bleibt

J.W.
05.09.2024, 19:45
Ich finde deine Leistung eh schon bärenstark:Blumen: , aber als kleine Verbesserung hätte ich:
versuch mal Mentaltraining, dies kann unheimlich viel bewirken.
Zum Beispiel von Michele Ufer "Mentaltraining für Läufer" o.ä. ist allgemein anwendbar.

Danke, habe mir das Hörbuch gleich mal runtergeladen.

Erstmal Respekt vor der Leistung, davon träume ich und werd nie hinkommen. Ich bin ziemlich sicher, es war die Hitze. Ich hatte die Möglichkeit dieses Jahr mal im Norweger Style einen Core Sensor zu nutzen und konnte genau beobachten wann der Drift eingesetzt hat. Mir ist das 2018 in Zürich bei 36 grad und 2022 in Klagenfurt bei 34 grad ähnlich gegangen. Auf dem Rad kühlst du sicher nicht in dem Umfang wie beim laufen. Wenn du aber mal den Punkt überschritten hast und die Körperkerntemperatur zu hoch ist, wird’s Ganz ganz schwierig da nochmal in einen grünen Bereich zurück zu kommen. Ergo mehr kühlen und bzw realistischer Tempo reduzieren dass der durch Überhitzung höhere Puls unten bleibt

Danke, interessant, das zu lesen. Ich hoffe mal, das der extreme Einbruch tatsächlich durch die Temperatur kommt. So übel kann ich es mir sonst einfach nicht erklären. Wird leider schwer werden, das bei mir nachzustellen. Ich war ja schon froh, wenn wir hier mal an die 25 Grad hatten.

Vielleicht sollte ich im Winter mal den Ventilator bei einer längeren Zwift-Sesssion auslassen und schauen, was passiert :Gruebeln:

J.W.
12.10.2024, 08:31
Na, dann will ich mich auch mal wieder melden. Podersdorf ist schon wieder sechs Wochen her. Zumindest etwas hat sich der Geist erholt auch wenn ich an der Niederlage schon noch knabbere,

Mittler bin ich wieder in einem normalen (zumindest strukturiertem) Trainingsrhythmus. An Motivation mangelt es zumindest nicht. Sonst ist nicht ganz viel passiert in den letzten Wochen. Letzten Samstag bin ich spontan zu einem kleinen 10 km Lauf gefahren. Die Beine waren zwar etwas müde vom Training der Tage davor, aber am Ende hat es dann doch ganz gut geklappt. Inoffizielle Zielzeit 33:53. Doof nur, dass die Führungsräder uns falsch geleitet haben, was ein DSQ der vier Erstplatzierten zur Folge hatte (die Strecke,war am Ende auch wohl nur 9,9 km lang).
Naja, nicht so schlimm, zumindest nah dran an einer Sub 34 und vielleicht wäre sie auch offiziell drin gewesen, wenn nicht schon nach 5 km klar gewesen wäre, dass es mit einer offiziellen Wertung nichts wird. Also freue ich mich einfach mal über ein gutes Lauftraining stat mich zu ärgern.

Diese Woche war dann Entlastungswoche und gestern stand ein FTP Test an. Ich trainiere zwar sowieso rein nach Puls und Gefühl, aber es kann ja nicht schaden, die Bereiche wenigstens zu verifizieren. Passte auch erstaunlich gut. 20 Minuten mit 337 W, also FTP ungefähr 320 W und GA1 bis 240 W. Also genau, das, was ich auch vom Puls und Gefühl her als obere Grenze des GA1 empfinde.

Über die nächste Saison mache ich mir derweil noch nicht zu viele Gedanken. Promotion und Job kosten Zeit und wie viel Energie ich tats in den Sport stecken kann, muss ich einfach mal schauen. Vielleicht wage ich einen neuen Versuch, die SUB9 zu knacken, vielleicht warte ich damit bis nach der Promotion. Den Winter über werde ich einfach ein paar Spaßläufe machen und an den Grundlagen beim Schwimmen arbeiten.

Also: schauen wir mal

Euch ein schönes Wochenende

FMMT
14.10.2024, 14:49
Als Amateur ist es wichtig immer die Gesamtbelastung im Auge zu behalten.
Viel Erfolg dabei :Blumen:

J.W.
08.12.2024, 17:08
Puh, so still hier. Da muss ich ja wohl mal ein kurzes Lebenszeichen von mir geben. Im Moment ist echt viel zu tun und ich will hier nicht immer einfach nur irgendwas schnell dahin geschriebenes posten. Heute will ich mir aber mal ein bisschen Zeit nehmen, und wenigstens einen kurzen Rückblick auf die letzten beiden Monate geben.

Seit Anfang Oktober betreue ich wieder eine kleine Laufgruppe bei uns im Triathlonverein. Jeden Dienstag stehen Intervalle auf dem Programm und manchmal laufe ich sogar selber mit. Nachdem ich in den letzten beiden Jahren fast keine Intervalle gelaufen bin, war das schon erst gewöhnungsbedürftig, nach einigen Wochen fing es aber an fast Spaß zu machen.

Anfang November beschließe ich dann nach einer Entlastungswoche mal die Laufform zu testen. Wettkämpfe waren leider nicht in der Nähe. Was machen? Einen schnellen Halbmarathon kann man ja auch gut mal für sich laufen. Gesagt getan. Auf eine Zeit unter 01:18 habe ich gehofft. Rausgekommen ist eine 01:16:09. Die 10 Sekunden für Sub 01:16 sind natürlich ärgerlich, aber geschenkt. Ich freue mich vor allem über diese Mega Bestzeit.

Damit hatte ich nicht gerechnet und schnell begannen die Gedankenspiele. Ich habe da ja noch eine Rechnung offen. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere, dass ich meine Saison dieses Jahr eigentlich mit einem Marathon starten wollte. Corona machte mir damals einen Strich durch die Rechnung. Vielleicht …

Also habe ich meine HM Zeit mal bei verschiedenen Online-Rechnern eingegeben. Ok, nahe an dem was ich mir für den Marathon wünschen würde. Wird eng, aber versuchen wir es mal.

Also hier und da mal ein bisschen Race Pace eingestreut im Training und geschaut, wie es mit der Verpflegung geht und nach einem weiteren Block aus drei Wochen Belastung und einer Erholungswoche war es dann heute so weit. Wie immer am Ende einer Erholungswoche gefühlt etwas träge und müde war ich nicht mehr ganz so zuversichtlich, was mein Zeitziel angeht, aber probieren wollte ich es trotzdem.

Als Frühaufsteher gab es schon um 05:30 Uhr Frühstück, um 06:30 Uhr nochmal eine Portion Koffein und um 07:30 Uhr dann der Start. Ein km oder so lockeres Warm Up mit zwei Steigerungen und dann geht es ab. Erstaunlich leicht vergeht km um km. Immer wieder ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich etwas schneller bin als geplant. Nach 25 km denke ich kurz, dass die Verpflegung wieder hochkommt, aber das war wohl nur Einbildung. Nach 28 km das erste mal ein Gefühl, es nicht schaffen zu können. Gegenwind und das Laufen fühlt sich zu anstrengend an. Doch nach der nächsten Kurve und wieder mit Rückenwind wird es wieder besser. Ich erhole mich nochmal, die km 32, 33 und 34 werden sogar die schnellsten des Laufes. Doch dann beginnen die Beine langsam müde zu werden. Nochmal im Gegenwind habe ich fast Angst, es doch nicht mehr zu schaffen. Ab km 39 bin ich dann aus dem Gegenwind und eigentlich sicher, es zu schaffen. Die Beine sind zwar höllisch schwer, aber ich ziehe es durch. Dann ist es geschafft: 42.2 km - 02:37:54 h - 03:44/km.

https://https://www.triathlon-szene.de/forum/attachment.php?attachmentid=50387&stc=1&d=1733674058

Wow, unter 02:40 h wollte ich bleiben. Mehr als zwei Minuten schneller hätte ich jetzt nicht erwartet. Am meisten freut mich, dass die erste und zweite Hälfte fast exakt gleich schnell war.

Auch wenn es heute kein offizieller Wettkampf war, kann ich das Jahr nach dem Rückschlag in Podersdorf wenigstens einigermaßen versöhnlich abschließen. Dafür nehme ich auch gerne in Kauf, dass nun nach einer Ruhewoche nochmal mindestens 10 ruhige Tage anstehen.

FMMT
08.12.2024, 17:21
Super, schöner Abschluss und krasse Leistung :Blumen:

Chmiel2015
10.12.2024, 20:30
Gratuliere. Beeindruckend :)

J.W.
01.01.2025, 06:44
Und schon ist 2024 wieder vorbei. Wenigstens ein kurzes Fazit muss doch noch sein. Nicht alles war gut aber insgesamt kann ich mich nicht beschweren.

2024 begann für mich noch als Masterstudent in Linz. Ein Kapitel, das ich mittlerweile abgeschlossen habe. Schön war’s in Linz. Oft denke ich noch heute zurück an Linz. Was wäre wenn…

Aber ich habe mich anders entschieden. Seit Ende Februar wieder in der Heimat. Übergangsweise bei meinen Eltern und seit Juli in der eigenen Wohnung. Die Möglichkeit einer Industriepromotion konnte ich mir nicht entgehen lassen. Und so bin ich mittlerweile voll dabei.

Sportlich gab es viele Höhen und Tiefen. Das große Ziel - Sub 9 h auf der Langdistanz in Podersdorf - habe ich leider verfehlt. Mental war ich wohl einfach nicht stark genug und die Hitze hat dann ihr übriges getan. Dafür gab es Bestzeiten auf 10 km, im Halbmarathon und im Marathon. Mit einer 02:37:56 auf der letzteren Distanz konnte ich ein sportliches Ziel 2024 noch erreichen. So gab es dann wenigstens einen versöhnlichen Abschluss.

Sub 9 h auf der Langdistanz wird ein Thema bleiben. 2025 wird der Fokus aber wohl auf der Promotion liegen. Ideen, was ich im sportlichen Bereich machen könnte, habe ich viele, Pläne noch keine. Zu ungewiss ist, wie stark mich Promotion und Beruf fordern werden. Fit halten werde ich mich gewiss und vielleicht springt dann auch der ein oder andere schöne Wettkampf dabei heraus - es muss ja nicht immer eine Langdistanz sein.

Updates hier werden im neuen Jahr wohl eher sporadisch kommen. Die Zeit, die nach Promotion und Arbeit noch bleibt, verbringe ich dann doch lieber damit, selber Sport zu machen, als darüber zu schreiben. Und so halte ich mich auch heute kurz und freue mich darauf, das Jahr gleich mit der ersten Einheit zu beginnen.

Allen einen guten Start in das neue Jahr

Nole#01
01.01.2025, 10:24
Dir auch einen guten Start ins neue Jahr. :)

Mit deiner Laufstärke sollte die sub9 nur eine Frage der Zeit sein. Ich mache 2025 auch ruhiger und 2026 starten wir dann beide den Versuch sub9? ;)

Auf jeden Fall viel Erfolg beim erreichen deiner Ziele. Egal ob sportlicher Natur oder beruflich etc.

J.W.
01.01.2025, 10:34
Mit deiner Laufstärke sollte die sub9 nur eine Frage der Zeit sein. Ich mache 2025 auch ruhiger und 2026 starten wir dann beide den Versuch sub9? ;)
.

Besten Dank. Vielleicht können wir 2026 ja irgendwo gemeinsam starten. Ich hoffe auf ein Platz in Roth :)

Nole#01
01.01.2025, 10:45
Besten Dank. Vielleicht können wir 2026 ja irgendwo gemeinsam starten. Ich hoffe auf ein Platz in Roth :)
Klingt gut, ich plane auch mit Roth 2026. :)

J.W.
10.02.2025, 17:23
Für mich ist das Jahr 2025 erstaunlich gut losgegangen. Bei der Arbeit geht es voran, bei der Promotion passiert auch ein bisschen was und nebenbei hatte ich sogar noch erstaunlich viel Zeit für den Sport. Auch die Leistung hat sich in den letzten Wochen echt gut entwickelt. (Ich bilde mir ein, dass das Maximalkrafttraining, das ich seit Anfang des Jahres zweimal wöchentlich mache, mich deutlich nach vorne bringt.) Außerdem macht sich im Moment eine Gelassenheit in mir Breit, die ich so gar nicht von mir kenne.

Gestern waren wir dann mit einige Leuten aus dem Verein beim Glashauslauf. 10 km, einfach mal testen, was die Winterform so hergibt. Interessant am Lauf ist vor allem, dass die Strecke vollständig durchs Gewächshaus führt. Mit den entsprechenden Konsequenzen für das GPS-Signal. Sprich: Du läufst einfach nach Gefühl. Die Uhr hilft höchstens am Ende jeder Runde (es waren 4 Runden a 2.5 km). Nach 34:44 Minuten bin ich als Dritter ins Ziel gekommen. Ziemlich genau das, was ich erwartet habe und wenn man den kleinen Sturz in der letzten Kurve (ein Mitläufer ist mir in die Hacken gelaufen) berücksichtigt sogar etwas über den Erwartungen.

Gut gelaunt nach Hause, das Wochenende ruhig ausklingen lassen und heute morgen das böse erwachen. Ich kann meinen Hand kaum bewegen. Starke Schmerzen im Unterarm bei jeder Bewegung. Zum Glück habe ich direkt einen Termin beim Orthopäden bekommen. Und der diagnostiziert ….. Speichenköpfchen gebrochen.

Mist - Mindestens 10 Tage vollständig ruhig stellen und 4 - 6 Wochen bis zur vollständigen Genesung. Und das wo ich sowieso schon so ein schlechter Schwimmer bin. Naja, kann man nichts machen. Radfahren und Laufen geht zum Glück auch mit Schiene (das erzählen wir aber nicht dem Arzt).

Aber da ist ja noch die neue Gelassenheit. Arbeite ich halt an den Sachen, an denen ich arbeiten kann. Laufen und Radfahren sind doch sowieso viel schöner als Schwimmen. Und so habe ich trotz der Aussichten auf zukünftig noch schlechtere Schwimmzeiten erstaunlich gute Laune.

Also: Allen einen guten Start in die Woche und … nehmt es leicht

FMMT
10.02.2025, 18:10
Gute Besserung :Blumen:

jannjazz
10.02.2025, 23:54
Spannende Stories. GB!

Estampie
11.02.2025, 08:43
Glashauslauf. 10 km, ..... vollständig durchs Gewächshaus

Jetzt musste ich doch erst mal schauen, was das für ein riesen Glashaus ist, das ist ja klasse! Im Februar durch den Blumenjungle, herrliche Idee!

Ansonsten gute Besserung und weiterhin viel Gelassenheit!

J.W.
11.02.2025, 09:51
Danke allen für die guten Wünsche.

Jetzt musste ich doch erst mal schauen, was das für ein riesen Glashaus ist, das ist ja klasse! Im Februar durch den Blumenjungle, herrliche Idee!

Ja, ist wirklich eine ganz coole Idee. Auf jeden Fall eine gute Möglichkeit für einen frühen Formtest und um einach mal wieder nach Körpergefühl zu laufen. Das fällt vielen ja mittlerweile sehr schwer :)

sybenwurz
11.02.2025, 10:02
Krass;- geht in nem Glashaus echt schon kein GPS mehr?

Untertagemarathon ok, da tats nichtmal der barometrische Höhen(oder Tiefen-?)-messer.

J.W.
11.02.2025, 10:25
Krass;- geht in nem Glashaus echt schon kein GPS mehr?

Untertagemarathon ok, da tats nichtmal der barometrische Höhen(oder Tiefen-?)-messer.

Liegt auch sehr stark an der Uhr. Bei den neueren Uhren ist es etwas besser aber mit meiner alten Uhr ist es eher mau. Ich hatte 9.49 km auf der Uhr und vor allem stark schwankende Splits. Auf 10 km ist keiner gekommen. Die Strecke ist zwar nicht DLV-Vermessen, aber ein Freund von mir aus dem Organisationsteam ist die Strecke am Morgen noch mit dem Messrad abgegeangen und beharrt darauf, dass er auf 10.04 km gekommen ist.

J.W.
17.03.2025, 19:07
Vorab: Der Arm tut noch weh, aber ich kann ihn wieder bewegen und alles machen (auch schwimmen). Also alles nicht so schlimm.

Jetzt aber zu meinem Wochenende

Der Werderseelauf ist einfach der Hammer. Seit meinem 02:37 h Marathon im Dezember stelle ich mir die Frage, ob ich wohl 50 km mit 03:59/km laufen kann. Und so stand ich gestern Morgen um 08:45 Uhr beim Werderseelauf in Bremen an der Startlinie des 50 km Lauf. 6 Runden um den See, eine wunderbare Landschaft und tolle Helfer erwarten mich. Ich hab Bock und bin zuversichtlich, dass die Pace von 03:59/km gut machbar sein wird.

Los gehts also und nach wenigen km laufe ich zusammen mit einer Frau - Yvonne - vorne.

Man hat ja Zeit, also unterhalten wir uns ein bisschen über dies und das. Ganz nebenbei erwähnt Yvonne, dass sie den niederländischen Rekord der Frauen über 50 km brechen möchte. Dafür muss sie unter 03:20 h laufen. Etwas später, ganz nebenbei outet sie sich als Triathlonrentnerin. 2008 hätte sie die Weltbestzeit in Roth aufgestellt und auf Hawaii war sie mal zweite.

Is klar. Hinter mir läuft Yvonne van Vlerken. Fast wäre der Lauf für mich zu Ende gewesen, weil ich für einen Moment vergesse zu atmen. Wie genial ist das denn? Ich führe gerade die 50 km beim Werderseelauf mit Yvonne van Vlerken an und es geht für sie um den niederländischen Rekord? Da opfere ich mich doch gerne als Blocker gegen den stärker werdenden Wind.

Und so laufen wir unsere Runden. Es geht wie erwartet recht leicht, auch wenn wir etwas zu schnell sind (immer um 03:55/km). Nach 46 km war es das dann mit leicht. Die nächsten 3 km laufen wir noch im Gegenwind. Eigentlich könnte ich jetzt auch locker austrudeln lassen. Ich bleibe sicher unter 04:00/km und Yvonne hat den niederländischen Rekord sicher.

Aber wann werde ich schon nochmal die Möglichkeit haben, mit Yvonne van Vlerken über die Ziellinie zu laufen? Und noch schlimmer. Ich kann doch jetzt nicht gegen eine Frau verlieren. Ich gebe also weiter Gas. Die letzten 4 km sind hart - richtig hart. Endlich, das Ziel. 50,6 km, 03:55/km und 03:17:58 h direkt hinter mir Yvonne van Vlerken. Unglaublich :cool:

FMMT
17.03.2025, 19:24
Wahnsinn, herzlichen Glückwunsch, megastark :Blumen:

sabine-g
17.03.2025, 20:21
Unglaublich :

In der Tat!

FMMT
17.03.2025, 20:40
Schönes Bild von euch auf ihrer FB-Seite und netter Kommentar von ihr:

great support a awesomely cool running partner for 50 km ! NICE 👌

J.W.
18.03.2025, 05:11
Schönes Bild von euch auf ihrer FB-Seite und netter Kommentar von ihr:

great support a awesomely cool running partner for 50 km ! NICE 👌

Vielen Dank für den Hinweis. Das Bild ist in der Tat nicht schlecht. Wobei das Bild (wenn ich es tun richtig sehe) kurz vor dem Zieleinlauf aufgenommenen wurde. Da sieht man mir doch an, dass ich mich etwas quälen musste :quaeldich:

Auf der Instagram Seite unseres Vereins sind noch ein paar weitere Bilder ;)

jannjazz
18.03.2025, 06:33
Du hättest sie am Ziel vorlassen müssen. Glückwunsch Euch beiden, anyway.

J.W.
18.03.2025, 07:14
Du hättest sie am Ziel vorlassen müssen. Glückwunsch Euch beiden, anyway.

Ich habe es Ihr angeboten, aber sie hat schon nach 10 km oder so gesagt, das ich als erster durchs Ziel laufen werde. Da könnte ich nichts machen :o

Nepumuk
18.03.2025, 10:01
Glückwunsch! Tolle Leistung. Yvonne van Vlerken ist eine tolle Sportlerin. Ich kann gut nachvollziehen, dass das ein einmaliges Erlebnis war.