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Vollständige Version anzeigen : Magnesium


3malschlecht1malgut
06.02.2023, 09:39
Moin zusammen,

da ich noch neu in dem Forum bin und diese Frage sicherlich schon einmal aufgetaucht ist, hoffe ich dennoch um Erfahrungen oder Tipps. Ich werde im Juni meine erste Langdistanz in Angriff nehmen und man kommt um das Thema Ernährung nicht drum herum. Ich habe so alles über Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß und Salze gefunden wie und wieviel man vor, während und nach dem Wettkampf zu sich nehmen sollte. Zu dem Thema Magnesium finde fast gar nichts.

Mein bisheriger Wissensstand ist. Muskelkrämpfe werden durch Mangel von Salzen hervorgerufen nicht durch Magnesiummangel. Überschüssiges Magnesium wird ausgeschieden und lagert sich nicht wie Fett im Körper ab. Meine eigenen Erfahrungen sind, dass ich manchmal vor dem Training eine Tablette (500) genommen habe und keine Probleme hatte mit dem Magen hatte und an anderen Tagen dauert es nicht lange und ich musste mich in die Büsche schlagen. Daher nehmen ich kein Magnesium mehr vor dem Training ein.

Magnesium soll die Muskeln entspannen und daher auch die Frage, ob während des Wettkampfes die Aufnahme sinnvoll ist. Ich verwende fürs Training Gels von Maurten und Power Bar und darin ist zwar Sodium und Kalzium, aber kein Magnesium enthalten. Ich trinke nur das flüssige Magnesium von Power Bar nur nach den Trainingseinheiten. Wie ist es bei euch? Nehmt ihr während eines langen Wettkampfes Magnesium pur oder verdünnt zu euch oder gar nicht?

Danke schon einmal im Voraus. Sportliche Grüße.

Marcel

su.pa
06.02.2023, 09:50
Hi :Huhu:

also mein Wissensstand ist, dass eine Magnesium-Einnahme während des Wettkampfs unnötig ist. Es wäre sogar kontraproduktiv, da es die Muskelspannung herab setzt.

Wenn Du was wg. evtl. zu erwartender Krämpfe machen willst, dann nimm Dir Salztabletten mit und nimm die bei Bedarf.

NBer
06.02.2023, 12:24
Mein zugegebenermaßen alter Wissenstand ist, dass Magnesium sukzessive aufgenommen wird, sprich der Manesiumspiegel erst nach und nach aufgebaut wird. Sprich es ist nicht sofort verfügbar wie Salz. Der Magnesiumspiegel muss vor dem Rennen stehen.

Bety
06.02.2023, 13:25
Ich nehme kein Magnesium. Mein Kenntnisstand ist, dass es keine wissenschaftliche Evidenz gibt, dass es bei Krämpfen hilft. Scheinbar ist es auch ein dt. Phänomen, dass Magnesium so häufig supplementiert wird. In anderen Ländern gibt es das wohl nicht.

ironshaky
06.02.2023, 16:17
Mein Wissenstand:
Magnesium hat eine Reihe von wichtigen Funktionen an verschiedenen Stellen im Körper.
Da es als Calcium-Antagonist wirkt, hat es eine tendenziell herabsetzende Wirkung auf die Muskelkontraktion bzw. Signalübertragung im Muskel selbst und kann so z.B. die Kraftleistung reduzieren.
Einen direkten Einfluss auf die Verhinderung von Muskelkrämpfen hat es nicht, dies liegt gerade unter Belastung in der Regel an Natrium- bzw. Wassermangel. Die Studien zu Magnesium und Muskelkrämpfen sagen, dass es nichts nütze aber auch nicht schadet.
Die Substitution von Magnesium ist zeitlich relativ langsam. Von der oralen Aufnahme bis zum Erreichen der zellulären Ebene sind rund 40 Stunden einzuplanen, so dass ein spürbarer, schneller Effekt wohl im Bereich des Placebos liegt.
In großen Mengen belastet Magnesium den Magen-Darm-Trakt. Dabei ist zu beachten, dass ca. 350 mg pro Tag den Bedarf darstellen.

Wenn also 500mg in Tablettenform substituiert werden und die mit der Nahrung aufgenommen Menge völlig außer Acht gelassen wird, kann dies durchaus zu Problemen führen.

Klugschnacker
06.02.2023, 18:37
Wie ist es bei euch? Nehmt ihr während eines langen Wettkampfes Magnesium pur oder verdünnt zu euch oder gar nicht?

Hi Marcel! Gar nicht. :Blumen:

3malschlecht1malgut
06.02.2023, 19:51
Hi Arne und auch alle anderen, danke für die Informationen hat mir doch geholfen, ein wenig das ganze klarer zu sehen. Jetzt, kann ich mir alles mit guten Gewissen in mich reinschütten und lasse die Finger von dem Magnesium und wenn dann nur nach einer richtig harten Einheit. Danke und einen schönen Abend.

svmechow
07.02.2023, 12:31
Wir benutzen regelmäßig Magnesium zur Prophylaxe eines Krampfanfalls oder um einen solchen zu coupieren. Dazu infundieren wir intravenös initial 6 Gramm Mg-Sulfat über 20 Minuten hinweg als Bolus und als Erhaltungsdosis weiterhin 1 Gramm pro Stunde.

Wieviel es nun also bringt, 300 mg Mg peroral einzunehmen, kann sich jede*r selber ableiten.

In höheren Dosen wirkt Mg exzellent als Abführmittel; das schreiben wir oft und gerne auf, zum Beispiel Magnesium Verla 500 mg dreimal am Tag.

Wer also gerne viel Zeit auf dem Dixieklo verbringen möchte, sollte am besten am Wettkampftag mit einer entsprechenden Magnesiumkur beginnen.

Siebenschwein
07.02.2023, 15:26
... Mg-Sulfat...

SKANDAL! Da lobbyiert das Fachblatt Apothekenrundschau nun schon seit Jahrzehnten, dass alles, was nicht Mg-CITRAT ist, nicht wirkt... und Ihr undankbaren Typen nehmt einfach so das Sulfat und macht damit dieses mühevoll aufgebaute Marketingkonstrukt lächerlich.
Wenn das so weiter geht, müssen wir uns nicht wundern, wenn die Leute plötzlich keine Akupunktur mehr buchen, keine Globuli mehr kaufen oder -Gott bewahre- keine Ohrenkerzen. Wo soll das noch enden? Am Ende wird dann sogar die Hexenverbrennung verboten!

AtotheX
08.02.2023, 14:11
Interessanter Thread. Ich habe als Anfänger auf Grund von regelmäßigen Krämpfen beim Schwimmen damit begonnen, Magnesium zu supplementieren. Das sollte ich wohl nochmal überdenken.

triduma
08.02.2023, 14:21
Ich nehme seit Jahren täglich Magnesium Citrat in Wasser aufgelöst und werde das auch weiterhin tun.

Antracis
08.02.2023, 14:45
Interessanter Thread. Ich habe als Anfänger auf Grund von regelmäßigen Krämpfen beim Schwimmen damit begonnen, Magnesium zu supplementieren. Das sollte ich wohl nochmal überdenken.

Hat es denn geholfen ? Das finde ich ja nicht unwichtig für die Bewertung. :Cheese:

Zu den Krämpfen beim Schwimmen hat Arne hier im Forum und auch in Filmbeiträgen schon viel gesagt, das es da hauptsächlich um Fehlsteuerung/Irritation der Spannung in der Muskulatur geht aufgrund der "Schwerelosigkeit" im Wasser. Das da pharmakologische Mittelchen etwas helfen, halte ich allerdings für unwahrscheinlich.
Bei mir haben Übung/Training und während des Trainings immer mal wieder die Füße anziehen geholfen, um den Muskel/Sehnen/Nervenapparat zu resetten. Wenn ich aber direkt nach einem langen Lauf ein Schwimmtraining mit Kraulbeinen mit Brett oder starken Abstößen mache, wirds eng. Aber so ist es.

Ansonsten ist halt immer wichtig, die Krämpfe zu spezifizieren. Hier im Forum dürfte es sich, wenn außerhalb des Schwimmens, meist um sogenannte EAMCs = Exercise-Associated Muscle Cramps, handeln. Da gibt es spannende sportwissenschaftliche Publikationen drüber, mit denen ich mich - als Marathon-Krampf-geplagter - ziemlich intensiv beschäftigt hab und am Ende ist man wenig schlauer als vorher.

Offensichtlich haben einige Menschen eine Neigung zu EAMCs, manche weniger. Elektrolytstörungen können eine Rolle spielen, müssen es aber nicht. Letztlich ist es ein Ermüdungsphänomen mit Fehlsteuerungen auf der neurophysiologischen Ebene des Muskels, weshalb auch energetische Probleme eine Roille spielen können.

Spannend fand ich, dass selbst in der (mittlerweile abgelaufenen) Leitlinie zum Thema Muskelkrämpfe der Deutschen Gesellschaft für Neurologie zu lesen ist, dass die Gabe von Magnesium aufgrund des günstigen Nebenwirkungsprofiles versucht
werden sollte, die Wirksamkeit aber nicht ausreichend belegt sei.

Triduma darf also weiter machen, wenn er sich damit wohlfühlt und mit oder ohne Dixiestop noch unter 3h läuft. ;)

Ich hatte übrigens bei meiner ersten Langdistanz große Angst vor Krämpfen sowohl beim Schwimmen als auch beim Laufen. Passiert ist nüscht dergleichen, aber auch ohne Magnesium hab ich mehr Dixies kennengelernt, als mir lieb war.

triduma
08.02.2023, 20:54
Ich frage mich woher kommen Muskelkrämpfe in der Nacht beim schlafen?
Eigentlich ist man doch da total entspannt und hat auch keine Muskelermüdung.
Trotzdem haben viele Menschen dieses Problem.
Ob Magnesiumgaben da helfen oder nicht weis ich nicht.

Helios
09.02.2023, 11:45
Ich nehm ab und zu Magnesium-Diasporal - extra fruchtig - weil ich den Orangengeschmack mag :)

Derzeit kommt ins Morgen Joghurt Aronia-Kompott, das führt zu einer längeren Verweildauer des Verdauungs-Gutes im Darm, das wiederum beinflusst die morgendliche Wiegung des Gesamtkadavers negativ - also Mag eini und spätestens nach 24h kommt es zum gewünschten Effekt - nicht übertreiben, sonst wird es ocker weich.

Wohlbefinden ist hernach besser.

P.S. ich kauf das Zeug nicht, das stellt mir meine Frau hin und die Werbung dafür ist echt gut.

DocTom
09.02.2023, 22:21
Ich frage mich woher kommen Muskelkrämpfe in der Nacht beim schlafen?
...

Meißt ist es ja ungewöhnliche Belastung vorher und dann die entsprechende Fußstellung in der Nacht.

runningmaus
10.02.2023, 08:54
Magnesium als "Chefmineral und Salz der inneren Ruhe" hat ja noch andere Effekte :)


Krämpfe in der Nacht oder beim Schwimmen können auch Nebenwirkungen von Medikamenten sein, eins meiner Asthma-Medis hat mich da eine Zeitlang fiese aus dem Schlaf geholt.... Es wurde dann getauscht.

AtotheX
13.02.2023, 08:48
Hat es denn geholfen ? Das finde ich ja nicht unwichtig für die Bewertung. :Cheese:


Nein, nicht wirklich.

Ich merke allerdings, dass die Krämpfe später auftreten, was aber vermutlich auf einen besseren Trainingsstand zurückführen ist, als auf die Zuführung von Magnesium. Dazu handelt es sich um die hier schon mehrfach beschrieben Krämpfe nach einer Wende. Im Wettkampf werde ich davon also hoffentlich verschont.