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Vollständige Version anzeigen : Canyon Keep It Stable K.I.S.


Harm
26.10.2022, 08:38
Scheint ganz neuer Scheiss für Mountainbikes (https://www.bikeradar.com/news/canyon-syntace-kis-self-centring-steering-stabilisation-system/) zu sein, jemand so etwas schon gesehen, getestet oder was von gerhört?
Könnte mir das gut am TT vorstellen, dann ist freihändig fahren vielleicht stabiler....

mamoarmin
26.10.2022, 10:28
wird schon weltweit stark diskutiert...
ich stell mir das cool vor in der Wechselzone, wenn der bock nur gerade aus fährt :-) beim anschieben

noam
26.10.2022, 10:32
Scheint ganz neuer Scheiss für Mountainbikes (https://www.bikeradar.com/news/canyon-syntace-kis-self-centring-steering-stabilisation-system/) zu sein, jemand so etwas schon gesehen, getestet oder was von gerhört?
Könnte mir das gut am TT vorstellen, dann ist freihändig fahren vielleicht stabiler....

Ich kann mir vorstellen, dass dies für reichlich Geräusche sorgen könnte. Einmal Dreck im System und es knirscht und knarzt. Ich finde diese Innovation gänzlich überflüssig.

KrautRunner
26.10.2022, 10:47
In etwas einfacherer Ausführung hatten das meine Kids an ihren Laufrädern (https://www.kokua.de/likeabike-jumper/).
Das hieß dort einfach Lenkungsdämpfer ;)

sybenwurz
26.10.2022, 11:29
In etwas einfacherer Ausführung hatten das meine Kids an ihren Laufrädern (https://www.kokua.de/likeabike-jumper/).
Das hieß dort einfach Lenkungsdämpfer ;)

Jou.
Bietet Hebie (https://www.hebie.de/parken/zubehoer-fahrradstaender/lenkungsdaempfer/695/) schon seit Jahrzehnten an.

Nix gegen den Klieber, ich mag die Syntace Sachen ungemein und sicherlich lachen wir heut drüber und in zehn Jahren hat jede Möhre so n Ding eingepflanzt wie man heute suchen muss, noch nen stoppelbereiften Klepper zu finden, der keine absenkbare Sattelstütze hat, aber unterm Strich ist dieses Stabilitätsprogramm wieder ein Schritt näher dran, im Laufe einer (Entwicklungs-)Zeit entstandene Unzulänglichkeiten mit Mehrgewicht und -kosten auszugleichen.
Ähnlich wie einst dank von der Tour ausgerufenem, scheinbar allgemeingültigen STW-Wert alle Rahmen bocksteif sein mussten, bis kein normaler Mensch mehr n paar Kilometer am Stück damit fahren konnte, so dass man nu dämpfende Sattelstützen oder konditionsschonende Lenkerbänder oder Lenker brauchte, ist hier der auslösende Faktor, dass quasi bei fast keiner Bikemarke irgendwas mit Entwicklung passiert, sondern nur am Zeichentisch irgendwas skizziert wird, das dann von den Chinesen umgesetzt und mit Zukaufteilen (Gabel, Räder usw.) komplettiert wird.
Da hat man sich zwar von allem die technischen Datenblätter vorher kommen lassen und die Daten und Werte entnommen, wie es hinterher aber tatsächlich fährt, weiss kein Mensch und schon gar nicht die Pixelschubser mit ihren Zeichenstiften am Tablet, die das nicht zuallerletzt erst berücksichtigen, sondern gar nicht.
Fahrversuche mit verschiedenen Geometriewerten, Berücksichtigung von unterschiedlichen Reifengrössen und -aufbau?
Komplett Fehlanzeige.
Könntste gar nicht machen;- bisd da die optimale Ausgewogenheit und die gewünschten Attribute rausgearbeitet hättest und dann auch nur den Ferigungsauftrag zu den kleinen, gelben Männchen geschickt hast, stehn die Bikes der andern schon im Schaufenster.
'Also bau einfach so n KIS-Ding ein, das wirds schon richten.'

fras13
26.10.2022, 12:28
Danke für diese tolle Antwort, Wurzi.
Das ist wohl sehr treffend beschrieben.

Und ich habe mich schon gefragt, ob wir das ernst nehmen sollen,
sitzen die Jungs doch bei Bier und Wein :Cheese:

Klugschnacker
26.10.2022, 12:47
... unterm Strich ist dieses Stabilitätsprogramm wieder ein Schritt näher dran, im Laufe einer (Entwicklungs-)Zeit entstandene Unzulänglichkeiten mit Mehrgewicht und -kosten auszugleichen.

Hahaha! Ich musste bei diesen Zeilen an die aktuelle Entwicklung bei den Rennrädern denken:

1. Schritt: Rennräder müssen extrem leicht sein. Je leichter, desto teurer lässt es sich verkaufen.

2. Schritt: Das geht prima mit Carbonfelgen. Leider extrem teuer, aber leicht. Weil sich Carbon schlecht bremst, sind die schicken Wheels vor allem für flache Strecken optimal. In den Bergen eher nicht. Aber wozu dann das geringe Gewicht?

3. Schritt: Scheibenbremsen. Damit ist das Bremsproblem der Carbonwheels gelöst. Allerdings müssen die Wheels und die Gabel nun verstärkt werden.

Ergebnis: Die Räder sind schwerer und erheblich teurer als früher. Allerdings bekommt man auch was für’s Geld: Mit einem einzigen Finger an der Bremse kannst Du über den Lenker absteigen.
:Cheese:

waden
26.10.2022, 12:54
sybenwurz und Arne, gut beschrieben. So etwas in der Richtnung hatte ich mir auch schon gedacht, als ich im "bike" davon las. Irrwitzig

MattF
26.10.2022, 13:02
Hahaha! ....
Ergebnis: Die Räder sind schwerer und erheblich teurer als früher. Allerdings bekommt man auch was für’s Geld: Mit dem einem einzigen Finger an der Bremse kannst Du über den Lenker absteigen.
:Cheese:

Treffend beschrieben. :liebe053:

Siebenschwein
26.10.2022, 13:15
Jou.
Bietet Hebie (https://www.hebie.de/parken/zubehoer-fahrradstaender/lenkungsdaempfer/695/) schon seit Jahrzehnten an.


Genau -das kenne ich doch von "Mutti-Fahrrädern" mit Zentralständer. Da wäre es doch nur konsequent, diesen Typ Ständer auch an die MTBs zu flanschen. Weil: geht ja nun dank der Feder. Wobei der Ständer dann auch aus Carbon sein sollte.
Btw - ich hatte mal ein altes Damenrad, mindestens aus den 50ern oder sogar von vor dem Krieg (nein, nicht der Ukrainekrieg, sondern WWII). Und das Ding hatte eine genial aussehende Rändelschraube aus vernickeltem Messing seitlich am Steuerrohr,. Mit diesem Teil konnte man den Lenker feststellen oder etwas schwergängig machen. Der Sinn hat sich mir dafür auch nie erschlossen - vielleicht damit Mutti mit fünf schweren Einkaufstaschen an jeder Seite am Lenker besser das Gleichgewicht halten kann? Jedenfalls wäre das ja auch mal wieder etwas, das man aus welchem Grund auch immer als Idee recyclen könnte. Gibt ja sonst keine wirklichen Innovationen im Fahrradbau...

sybenwurz
26.10.2022, 16:41
sybenwurz und Arne, gut beschrieben. So etwas in der Richtnung hatte ich mir auch schon gedacht, als ich im "bike" davon las. Irrwitzig

Naja, langsam!
Irgendwo hab ich dieser Tage nen Kommentar zu irgendeinem der Artikel über diese Technik gelesen, der meinte, er sei das gleiche Rad mit und ohne gefahren. Ein Unterschied wie Tag und Nacht, total viel Potential, das Must Have schlechthin.
Keine Ahnung, was sie dem gegeben haben.
0der im Umkehrschluss: ob das Bike ohne das System so grottig ist?

Erinnert mich aber insgesamt neben dem, was Arne auch so schön treffend geschrieben hat, an diese absenkbaren Sattelstützen.
Als die brutalst neu waren und sich jeder die Frage stellte, wieso man sowas mit damals nur so um die 600gr. brauchen und ans Rad schrauben sollte (ok, n paar Gramm konnte man abziehen, weil man den herkömmlichen Sitzpfosten ja damit ersetzt hat), gabs in irgendner Postille nen grossangelegten Vergleichstest mit-ohne, auf der einen Seite nen Buckel rauf, auf der andern Seite wieder runter, der natürlich ungeachtet des Gewichtsnachteils, na, wie wohl?, ausgegangen ist.

Der Rest ist Geschichte, wie oben erwähnt, musste heut ne Geländerodel ohne so n Ding wie ne Stecknadel im Heuhaufen suchen.

Aber warten wirs ab, das wird seinen Weg machen.
Mit Canyon ist genau der richtige, deutsche Partner am Start.
Aus der Perspektive ists nachvollziehbar, dass Jo Klieber zu denen gegangen ist, mich irritiert nur, dass ers nicht selber bei seinen Litevilles einsetzt und sich mit der dadurch geringeren Verbreitung bescheidet.
Interessanterweise ist nämlich weder bei Syntace noch bei Liteville auch nur ein einziger Pups über dieses revolutionäre System zu sehen oder lesen.


Da wäre es doch nur konsequent, diesen Typ Ständer auch an die MTBs zu flanschen. Weil: geht ja nun dank der Feder. Wobei der Ständer dann auch aus Carbon sein sollte.
Auch am wildesten Ebike-Fully ist zumindest der Seitenständer am Hinterbau mittlerweile voll akzeptiert. Das iss ja SOOO praktisch!
Und praktisch ist auch, dass selbst die Edelkisten die Aufnahme dazu haben.
Trotzdem das alles, zumindest, wenn man den Werbeblättchen trauen darf (hahaha!), penibelst ausentwickelt und vorherberechnet ist mit der Hinterbaukinematik, kommt der gleiche Hinterbau in der Stadtkiste mit Körbchen aufm Gepäcksträger wie im Hardcorevolli.
(Und idealerweise erklärt einem der Händler dazu noch, dass man gaaanz einfach mit ner Luftpumpe den Dämpferdruck anpassen kann, wenn man beim vollgefederten Stadtgeländerad was aufn Gepäcksträger lädt. Auch, wenn der zur ungefederten Masse gehört, so dass es den Dämpfer gar nicht juckt)

Naja.
Dank Lenkungsdämpfersystem à la Klieber ist das jetzt jedenfalls alles schnell und einfach mit nem 4er Inbus anpass- und einstellbar.

noam
26.10.2022, 22:33
Kurze Verständnisfrage:

Das Ding soll ein Lenkungsdämpfer sein und damit soll Lenkerflattern verhindert werden?




Der Vergleich mit der dropperpost hinkt ein wenig. Für den ursprünglich angedachten Anwendungsbereich mit eigener Kraft hinauf und mit Spaß und Schwung bergab über doch eher anspruchsvolle Trails (All Mountain / Enduro) machte das Ding einfach Sinn. Hier haben die Leute die ich so kenne vor der Dropperposterfindung schon immer vor der Abfahrt ihre Sattelklemme gelöst und Sattel abgesenkt und am Trailende zum Anstieg die Sattelstütze wieder rausgezogen und geklemmt. Das letzteres insbesondere bei sensibelpopos nicht zwingend toll war kann man sich vorstellen.

Also der Unterschied ist, dass es durchaus einen Problembereich gab dem man mit der Dropperpost einen erheblichen Comfortgewinn verschafft hat.


Ich wüsste jetzt nicht, dass Lenkerschlagen im MTB Bereich ein Problem sein sollte, wenn damit das gemeint ist, was ich auf dem Motorrad, wo es hoch unangenehm ist, damit verbinde.

dr_big
27.10.2022, 07:20
Ich seh das als reinen Marketing-Gag. Was soll das bringen? Wenn man beide Hände am Lenker hat, dann flattert oder wackelt da nichts. Wenn die Feder wirklich etwas bewirken soll, dann muss die so stark sein, dass man kaum noch den Lenker drehen kann. Eine Feder dämpft auch nichts, dafür bräuchte man einen Dämpfer, aber keine Feder.

mamoarmin
27.10.2022, 07:58
sind wir mal ehrlich, was die Räder kosten steht nicht mehr im Verhältnis zu dem WERT!.
Wenn ich mir anschaue, mit welchem Preis zum Beispiel ein Ego gestartet ist (Eauto) Da lagen wir bei 11 - 12 Teuro....
Auch die Ebike Preise sind massiv gestiegen, Motor und Akku kosten nicht wirklich viel...aber da vielleicht 80 % über Job Rad gehen machen alle sich die Taschen voll.
Shimano verdient immer mehr, obwohl immer weniger geliefert wird, preiswerte Sachen werden eliminiert und der Einsteiger findet eigentlich nichts mehr preiswertes (na gut , gerade kracht der Branche der Umsatz weg im Segment bis 2000 Euro)...

In diesem speziellen Falle wird es wohl eher ein Ding für die Amis sein, die stehen auf solche Marketinggags, eher die Rookies...oder die, die vom Motocross kommen und sich fragen, warum dieses Feature am Donwhiller fehlt.

mamoarmin
27.10.2022, 08:03
Naja, langsam!
Irgendwo hab ich dieser Tage nen Kommentar zu irgendeinem der Artikel über diese Technik gelesen, der meinte, er sei das gleiche Rad mit und ohne gefahren. Ein Unterschied wie Tag und Nacht, total viel Potential, das Must Have schlechthin.
Keine Ahnung, was sie dem gegeben haben.
0der im Umkehrschluss: ob das Bike ohne das System so grottig ist?

Erinnert mich aber insgesamt neben dem, was Arne auch so schön treffend geschrieben hat, an diese absenkbaren Sattelstützen.
Als die brutalst neu waren und sich jeder die Frage stellte, wieso man sowas mit damals nur so um die 600gr. brauchen und ans Rad schrauben sollte (ok, n paar Gramm konnte man abziehen, weil man den herkömmlichen Sitzpfosten ja damit ersetzt hat), gabs in irgendner Postille nen grossangelegten Vergleichstest mit-ohne, auf der einen Seite nen Buckel rauf, auf der andern Seite wieder runter, der natürlich ungeachtet des Gewichtsnachteils, na, wie wohl?, ausgegangen ist.

Der Rest ist Geschichte, wie oben erwähnt, musste heut ne Geländerodel ohne so n Ding wie ne Stecknadel im Heuhaufen suchen.

Aber warten wirs ab, das wird seinen Weg machen.
Mit Canyon ist genau der richtige, deutsche Partner am Start.
Aus der Perspektive ists nachvollziehbar, dass Jo Klieber zu denen gegangen ist, mich irritiert nur, dass ers nicht selber bei seinen Litevilles einsetzt und sich mit der dadurch geringeren Verbreitung bescheidet.
Interessanterweise ist nämlich weder bei Syntace noch bei Liteville auch nur ein einziger Pups über dieses revolutionäre System zu sehen oder lesen.



Auch am wildesten Ebike-Fully ist zumindest der Seitenständer am Hinterbau mittlerweile voll akzeptiert. Das iss ja SOOO praktisch!
Und praktisch ist auch, dass selbst die Edelkisten die Aufnahme dazu haben.
Trotzdem das alles, zumindest, wenn man den Werbeblättchen trauen darf (hahaha!), penibelst ausentwickelt und vorherberechnet ist mit der Hinterbaukinematik, kommt der gleiche Hinterbau in der Stadtkiste mit Körbchen aufm Gepäcksträger wie im Hardcorevolli.
(Und idealerweise erklärt einem der Händler dazu noch, dass man gaaanz einfach mit ner Luftpumpe den Dämpferdruck anpassen kann, wenn man beim vollgefederten Stadtgeländerad was aufn Gepäcksträger lädt. Auch, wenn der zur ungefederten Masse gehört, so dass es den Dämpfer gar nicht juckt)

Naja.
Dank Lenkungsdämpfersystem à la Klieber ist das jetzt jedenfalls alles schnell und einfach mit nem 4er Inbus anpass- und einstellbar.

mein Kumpel ist auch ein Early Adaptor...er hatte auf seinem MTB s die ersten Rhockshox Sattelstützen..am Ende ist er mit seinem alten Hardtail mitgefahren, da er immer defekte hatte, das zog sich über 3 Jahre und 10 getauschte Stützen....
War richtig geil, als wir in der Rhön nach dem Downhill noch 40 km heimweg hatten und er nicht richtig sitzen konnte...auch für die anderen Tourteilnehmer geil...einige sind dann gar nicht mehr mitgefahren wenn er mitfuhr :-)
Wenn se funktioniert, aber schon komfortabel...

dr_big
27.10.2022, 08:29
Mein jüngstes MTB ist ein Liteville 601 MK1 (von 2011?), gebrauchter Rahmen mit gebrauchten Komponenten aufgebaut (Mini-Mullet), hat keine 800Euro gekostet. Das Ding schaukelt mich immer noch gemütlich über das gröbste Gelände. Mein erstes richtiges MTB ist von 2006, 26" Fully mit 130mm, das ist mein Wald- und Wiesen-Rad das ich gerne und oft fahre. Was neueres will ich gar nicht, für die alten Räder bekomme ich gebrauchte Komponenten billig nachgeschmissen und Spaß macht es mir auch wenn ich nicht das neueste Material hab. Ich sehe absolut nicht ein, viel Geld für Räder auszugeben, insbesondere nicht für MTBs die man sowieso of unkontrolliert ins Gelände wirft.

sybenwurz
27.10.2022, 10:50
Das Ding soll ein Lenkungsdämpfer sein und damit soll Lenkerflattern verhindert werden?


Nein. Lies den Text, der im ersten Beitrag verlinkt ist. Ist lang und öde, aber es kostet halt etwas Aufwand, was sinnlos erscheinendes sinnvoll zu erklären.

Der Vergleich mit der dropperpost hinkt ein wenig.

Mir gings auch nicht um den direkten Vergleich, sondern dass wir damals auch dachten, man bräuchte sie nicht.
Ja, es gibt ein paar Leuts, die damals wie deiner Beschreibung nach die Klemmschelle gelöst und den Sattel runtergemacht haben, aber das erklärt nicht, dass heute querbeet an nahezu jedem Bike, das auch nur im Ansatz nach Offroad riecht, so n Ding steckt.



Ich seh das als reinen Marketing-Gag. Was soll das bringen? Wenn man beide Hände am Lenker hat, dann flattert oder wackelt da nichts. Wenn die Feder wirklich etwas bewirken soll, dann muss die so stark sein, dass man kaum noch den Lenker drehen kann. Eine Feder dämpft auch nichts, dafür bräuchte man einen Dämpfer, aber keine Feder.


In diesem speziellen Falle wird es wohl eher ein Ding für die Amis sein, die stehen auf solche Marketinggags, eher die Rookies...oder die, die vom Motocross kommen und sich fragen, warum dieses Feature am Donwhiller fehlt.


Ihr habts auch beide noch nicht verinnerlicht, dass es nicht um nen Lenkungsdämpfer geht wie man ihn vom Motorrad kennt.

The K.I.S system is claimed to improve your connection with the front wheel, giving you a more accurate feel of what’s going on beneath your tyre by removing unwanted feedback from your handlebars.

It achieves this by automatically centring your bike’s handlebars and steering, straightening the front wheel to the twelve o’clock position.
.
.
.
The primary goal of the K.I.S system is to increase steering stability.

The self-centring effect should, in theory, help to calm the steering down.

You might be thinking, “is that really an issue?”.

As bikes have developed over the years, head angles have slackened, fork offsets have decreased (after first increasing), and wheel diameters increased. All of this has helped to calm down the handling of modern mountain bikes.

However, balancing all of these factors isn’t easy.


Was den letzten Satz anbelangt, würde ich persönlich hinzufügen:
Wenns überhaupt jemand versucht...:Cheese:

Aber weiter im Text:
On the trail, while trucking along at speed through the rough stuff, modern bikes (especially those with super-slack head angles) will feel surefooted and composed.

However, at slower speeds with higher steering angles, you may well start to feel the destabilising effects of wheel flop, where, at times, the steering can begin feeling nervous and twitchy.

While it’s fair to say most current bikes do a fine job of balancing these traits, Klieber still felt there was room for improvement.

The K.I.S system is designed to help calm this sensation, essentially tethering the unstable front wheel/steering assembly to the more stable and heavier frame and rear wheel.

According to Klieber, connecting the two helps to give a more predictable feel through the tyre.

Canyon claims this means dealing with situations where the bike is understeering or oversteering should feel more intuitive and easier to control.

Jou. Iss ja super, dasse noch erwähnen, dasse uns bisher auch keinen Schice verhökert haben, nur, dass der Klieber halt meint, man könne es immer NOCH weiter verbessern.


Interessant übrigens auch dieser Satz:
Despite needing to cut a hole into its carbon frame to fit the system, Canyon says the modified Spectral still meets its CAT4 EWS-race-ready strength test.

Das kann man natürlich so oder so lesen, bei mir erscheint zuerst der Zusammenhang, dass, wenn der Rahmen jetzt immer noch stabil genug ist, den Test zu bestehen, früher zuviel Material dran verbraten wurde.


Prinzipiell: ein wahrscheinlich nicht so geläufiger Begriff ist 'Wheel Flop'.
Das ist der Effekt, dass ein Vorderrad sich zur Seite drehen will und sich dabei die Front des Fahrrades absenkt, wenn man von oben auf den Lenker drückt (oder es/er sonstwie belastet wird, sei es rein schon durch die Sitzposition, zusätzlich durch Gepäck am Lenker usw., aber notfalls natürlich auch beim Bremsen oder auf Unebenheiten durch die statische Lastveränderung), weil durch die Vorbiegung der Gabel und die dadurch entstehende Vorderachsposition gegenüber der Lenkachse ein Hebel entsteht.

dr_big
27.10.2022, 10:58
Prinzipiell: ein wahrscheinlich nicht so geläufiger Begriff ist 'Wheel Flop'.
Das ist der Effekt, dass ein Vorderrad sich zur Seite drehen will und sich dabei die Front des Fahrrades absenkt, wenn man von oben auf den Lenker drückt (oder es/er sonstwie belastet wird, sei es rein schon durch die Sitzposition, zusätzlich durch Gepäck am Lenker usw., aber notfalls natürlich auch beim Bremsen oder auf Unebenheiten durch die statische Lastveränderung), weil durch die Vorbiegung der Gabel und die dadurch entstehende Vorderachsposition gegenüber der Lenkachse ein Hebel entsteht.

Ich kenne das nur bei langsamer Fahrt bergauf, wenn eine Wurzel oder ein Stein vor das Vorderrad läuft. Dann bremst es plötzlich, die Gabel federt ein und das Rad schlägt seitlich ein. Aber überlege nochmal, welche Kräfte nötig sind, um so einen Wheel-Flop zu verhindern. Bei geringem Lenkeinschlag hat die Feder fast keine Kraftwirkung. Wenn mir so etwas passiert, dann muss ich mit beiden Armen kräftig arbeiten um die Fuhre zu stabilisieren. So ein Federchen hilft mir dabei nix.

sybenwurz
27.10.2022, 14:23
Aber überlege nochmal, ...

Oooch, ich denke, mit mir musst du das nicht diskutieren...

Die MBT-Newsler sinds bereits gefahren:
https://www.mtb-news.de/news/canyon-syntace-kis-test/

Interessant daran finde ich, dass dieser Wheel-Flop, von dem wahrscheinlich kein Aas jemals zuvor irgendwas gehört hat, so ausführlich beschrieben wird, um die Menschheit drauf aufmerksam zu machen, was sie bisher über Äonen hinweg noch gar nicht bemerkt hat.

Und das ist natürlich ein schlagendes Argument:
Wenn das Vorderrad in der Luft ist, man stark einlenkt und anschließend den Lenker loslässt, schwingt er unmittelbar zurück und pendelt sich wieder in der Mitte ein.

Weil, natürlich nehmen wir immer, wenns Vorderrad mal lupft, die Hände für die Landung vom Lenker, nachdem wir den nochmal kräftig eingeschlagen haben.
Auch sonst les ich ständig 'freihändig', nur, wenn ich auch nur ansatzweise so oft freihändig fahrn will wie die es schreiben, nehm ich ein Einrad...:Cheese:


Btw., um auf den Wheel Flop zurückzukommen: in dem von mir im Blog erwähnten Buch 'Ein Rad für alles' von Jan Heine, geht der recht umfassend auf die Einflüsse aller Geometriewerte, ihr Zusammenspiel bzw. wie sie sich auch (positiv wie negativ) beeinflussen, ein.
Das wird n bissl zu umfangreich, das hier zusammengefasst in wenigen Worten (naja, das ja sowieso nicht...:Cheese: ) wiederzugeben, aber es gibt jedenfalls Massnahmen, die man gegen einen allzu argen Einfluss des Wheel-Flops* ergreifen kann, wenn der uns jetzt neuerdings das Leben so schwer macht.
Das war es, was ich oben eingangs damit meinte, als ich schrieb, das keiner mehr ausprobiert, was er/sie als Skizze bei den Chinesen abgeliefert hat.
*)Weil, per se ist Wheel-Flop ja nix Schlechtes bzw. ist es nicht so, dass es nur ne rein negative Begleiterscheinung sei, die man sich mit anderen, gewünschten, positiven Effekten erkaufen müsste.
Man kann den Wheel-Flop beispielsweise so ne Art Servoeffekt fürs um die Kurve fahren betrachten, der die Lenkimpulse des Fahrers verstärkt.
Mehr Nachlauf beispielsweise vergrössert den Effekt (problemlos auch bis in nen Bereich, der wirklich negativ zu betrachten wäre), während er zunächst mal das Bike fahrstabiler macht. Nu könnte man meinen, das würde sich doch dementsprechend ausgleichen können, es ist aber wegen der Kreiselkräfte auch geschwindigkeitsabhängig, so dass man eben ohne Trial&Error keine allgemeingültige Aussage treffen kann, zumal dann noch weitere Einflussgrössen ihren Anteil haben.


Einen Punkt haben die MTB-News-ler noch angebracht: man kann nimmer ohne weiteres den Lenker querstellen, um die Büchse beispielsweise im Auto unterzubringen.
Da sind wir wieder bei Arnes Punkt oben mit der Evolution: weil gut nämlich, dass Syntace nen 90° schwenkbaren, MTB-tauglichen Vorbau mit gradmal 180gr. im Programm hat, mit dem man diesen Makel fürn schmalen Taler (gradmal 298Öre...) ausgleichen kann...:Lachen2:

crazy
27.10.2022, 15:58
Kann man sich den ganzen Entwicklungsaufwand nicht sparen?

Einfach ein Radel sehr, sehr lange fahren, bis sich die Lager im Steuersatz leicht eingeschliffen haben.
Dann klackt der Lenker immer automatisch in eine vorwärtsgerichtete Position.

Man kann den Steuersatz noch etwas retten, wenn man ihn um 90° dreht, dann gibt's ein paar Monate Bonus...

Wofür der ganze Aufwand? ;)

Siebenschwein
27.10.2022, 16:34
Kann man sich den ganzen Entwicklungsaufwand nicht sparen?

Einfach ein Radel sehr, sehr lange fahren, bis sich die Lager im Steuersatz leicht eingeschliffen haben.
Dann klackt der Lenker immer automatisch in eine vorwärtsgerichtete Position.

Man kann den Steuersatz noch etwas retten, wenn man ihn um 90° dreht, dann gibt's ein paar Monate Bonus...

Wofür der ganze Aufwand? ;)

nee, das zieht den Lenker ja nicht in die Mittellage, das hält ihn nur dort. Und auch nur, wenn Du den Steuersatz nachstellst, so dass er ausserhalb der Mittellage schwergängig ist. Besser wäre, eine Riefe reinzuschleifen, so dass eine Kugel in der Mittellage einrastet. Dann zieht die Feder den Lenker gerade und der "Auto Align Steering Lock(TM) Steuersatz" hät das Rad auf Kurs.
Ist dann sowas wie der Tesla Autopilot für Arme.

Harm
27.10.2022, 16:40
Ja, es gibt ein paar Leuts, die damals wie deiner Beschreibung nach die Klemmschelle gelöst und den Sattel runtergemacht haben, aber das erklärt nicht, dass heute querbeet an nahezu jedem Bike, das auch nur im Ansatz nach Offroad riecht, so n Ding steckt.


Was war dieses Jahr noch einmal an Mohorics Rad bei Mailand - San Remo (https://www.youtube.com/watch?v=3fG2kJbfUi4) los?


Ich hab mich total gewundert, daß in Hawaii dieses Jahr noch keiner so eine absenkbare Sattelstütze für die rasende Abfahrt von Hawi runter am TT hatte :Cheese:

LidlRacer
27.10.2022, 22:34
Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten!
Diese Entwicklung geht noch einen klitzekleinen Schritt weiter:

Engineer Falls Off Bicycle, Creates Self-Balancing Bike That Anyone Can Ride (https://www.odditycentral.com/technology/engineer-falls-off-bicycle-creates-self-balancing-bike-that-anyone-can-ride.html)

zahnkranz
27.10.2022, 23:51
Der Begriff Wheel Flop war mir bislang unbekannt, der Effekt aber nicht. Da ich ja viel an Rädern schraube, habe ich oft mangels Ersatzteilen an alte MTBs neue, moderne Federgabeln gebaut, die deutlich höher bauen als ihre alten Vorgänger aus den frühen Jahren des MTB-Sports. Aufs Fahrverhalten hat es sich unterschiedlich ausgewirkt...
Ein Rad versuchte permanent eine Kurve zu fahren, schon im Stand kippte der Lenker stets zu einer Seite. Wenn man allerdings auf dem Rad fuhr, hat das richtig Spaß gemacht, man schlug den Lenker leicht ein, und ließ sich mit dem Rad in die Kurve fallen. Schwierig zu beschreiben, aber dieses Kurvenfahren fühlte sich so anders an, hat jedem der drauf saß, sofort gefallen. Auch bei höheren Geschwindigkeit blieb das Rad sehr stabil beim Geradeauslauf.
Ein anderes Rad hingegen wurde unfahrbar. Bei langsamen Tempo hat man schon ein leichtes Kippen zur Seite wahrgenommen, bei höherem jedoch wurde es sehr nervös was schnell zum Flattern führte. Da reichte schon eine leichte Abfahrt und das Rad tanzte los.

Wäre nun interessant, wie die zwei oben beschriebenen Räder mit dem neuen System fahren würden. Dem ersten würde vermutlich der Kurvenspass genommen werden während beim zweiten man eine deutliche Verbesserung der Fahrstabilität erwarten würde. Da das System ja nicht nachrüstbar ist, werde ich es wohl nie erfahren.

sybenwurz
28.10.2022, 10:25
Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten!
Diese Entwicklung geht noch einen klitzekleinen Schritt weiter:

Engineer Falls Off Bicycle, Creates Self-Balancing Bike That Anyone Can Ride (https://www.odditycentral.com/technology/engineer-falls-off-bicycle-creates-self-balancing-bike-that-anyone-can-ride.html)

Hm, hervorragendes (weiteres) Beispiel für Over-Engineering.
Das Fahrrad.
Eine der interessantesten Maschinen, die der Mensch hervorgebracht hat.
Man kann mit nem simplen, technischen Gerät gigantische Strecken effektiv mit wenig Kraftaufwand zurücklegen.
Das Erlernen des Beherrschens ist für viele ein eindrucksvolles (und für manche vielleicht auch schmerzhaftes) Erlebnis in der Kindheit.
Wo man nun sagen würde 'keine Hände, keine Kekse', baut man fürs Fussvolk ein selbstbalancierendes Bike, ABS, und an ganz breiter Front auch noch nen Elektromotor ein (inkl. vieler Spielsachen zum Einstellen, Anpassen, Verstellen, Connecten, ..., eigentlich muss man gar nimmer fahrn und kann sich den ganzen Tag mit diesen Gimmicks beschäftigen...)


würde. Da das System ja nicht nachrüstbar ist, werde ich es wohl nie erfahren.

Wobei Er-fahren hier ja wörtlich zu nehmen wäre...:Lachen2:
Aber in dem losgetretenen Hype hab ich irgendwo nen Prototypen gesehen, der aufm Oberrohr festgestrapst war. Man braucht nur Platz für geschätzte 20mm Spacer aufm Gabelschaft bzw. unterm Vorbau.
Klemm dir die Büchsen doch untern Arm und besuch den Klieber mal in Tacherting.
Oder schiess dir das Ding von Hebie. Das hat wahrscheinlich keine computerberechnete Nockenkurve für den Knödel an der Lenkachse undn Kevlarband hab ich daran bisher auch noch nicht gesehn, aber es erfüllt ja tatsächlich den gleichen Zweck, den Lenker geradezuziehen.
Wobei ich bis jetzt nachm Einbau noch nie feststellen konnte, dass diese Anfängereffekte, wie n Idiot der nicht Fahrradfahren kann aufm Parkplatz rumzueiern, wie das der Spezialist von MTB-News.de beschreibt, auftreten.

(Auch da frag ich mich im Umkehrschluss, welches Bild man abgibt, wenn man an KIS gewöhnt ist und wieder auf ein normales Bike aufsteigen will, das das nicht hat)


BTW: heute, zwo Tage später, iss das System auch sowohl bei Syntace wie auch Liteville auf der Website. 'Die Revolution im Fahrrad'.
Najagut.

Harm
28.10.2022, 11:50
Das war glaube ich der unterhaltsamste Thread, den ich jemals aufgemacht habe.
Ich glaube ich melde mich dann jetzt auch mal ab, denn das kann ich eh nicht mehr toppen. :Cheese:

sybenwurz
28.10.2022, 23:58
So, ja: nu erklärt Jo Klieber dat Dingen en detail in knapp zwo Stunden auf JuTjub:
https://youtu.be/c-Ji6z6avRc

Also, ich habs nicht gepackt, mir das alles durchgehend anzugucken.
Aber wer durchhält, kriegt (angeblich, ich habs, wie gesagt, nicht anschauen können) die volle Packung Fahr- und Geo-Physik.
Ganz schöner Häckmäck für so ne totale Revolution, das allen alles zu erklären, irgendwie.