Vollständige Version anzeigen : VO2max für Triathlon/Zeitfahren besser mit Rennrad trainieren?
Waldoblau
25.08.2022, 18:54
Hintergrund:
Meine FTP ist mehr als 10% niedriger beim Zeitfahrrad als beim Rennrad berghoch.
Unbestritten ist:
+ Je mehr Zeit auf dem TT umso besser
+ Wettkampftempo natürlich mit dem TT trainieren
Aber:
Meine VO2max kann ich mit HIT-IV wie 30-30 oder 3x8 min viel besser, nämlich intensiver auf dem RR trainieren als auf dem Zeitfahrrad. Damit komme ich auf eine Belastung und in einen Intensitätsbereich (hoher Puls!!!), den ich mit dem TT nie erreiche. Folglich ist doch dann die Wirkung auch größer, also der Benefit vom Training. Denn wenn ich VO2max mit dem TT fahren würde, kämen nur Schwellenintervalle heraus.
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht bzw. wer kann bestätigen, dass es besser sein kann die ganz harten VO2mav Intervalle besser mit dem Rennrad und viellieicht noch am Berg zu trainieren?
Danke für Beiträge!
Helmut S
25.08.2022, 21:09
Wie lange ist das Zeitfahren?
:Blumen:
Geht mir genauso: Wenn ich mir als Ziel setze so viel Watt wie möglich zu treten geht das am besten mit dem Rennrad bergauf.
Dann folgt mit etwas Abstand das TT auf der gleichen bergauf Strecke. Das mag an der Sitzposition liegen (RR weiter hinter dem Tretlager, scheint bergauf besser zu sein).
In der Ebene komme ich nicht an die Leistungen am Berg ran, weder mit RR noch TT.
Ich habe mich mit Amateur-Radrennfahrern unterhalten. Die verstehen nicht, wo das Problem ist. Die können angeblich auch in der Ebene voll draufhalten. Wout van Aert kann das sicher auch, siehe letzte TdF.
Es liegt wohl daran, dass ich im KOPF nicht so weit bin. Wenn du schon fast 40km/h fährst fällt es einfach schwer gegen den Wind weiter zu kämpfen um mit viel Mehraufwand 41km/h zu fahren. Aber ich denke dass kannst du trainieren.
Mögliche weitere Aspekte sind Trittfrequenz (am Berg vielleicht 10rpm geringer) und der Möglichkeit am Berg kurz aus dem Sattel zu gehen vs. fixe Position auf dem TT.
Meine aktuelle Vorgehensweise: kurze Intervalle bis 60sek mit Maximalleistung auf dem Rennrad (mache ich allerdings fast nie, ist mir zu hart). Alles darüber eher auf dem TT um die (mentale) Tempohärte zu trainieren.
Warum nicht mischen? Ich fahre besonders im Winter viel TT auf der Rolle weil ich das RR für den gelegentlichen Einsatz draußen nicht immer umbauen will. Bei VO2max Einheiten versuche ich dann die RR Leistungen in TT Position zu fahren bis es nicht mehr geht (also wenn ich merke ich wurde das nächste Intervalle sonst nicht mehr schaffen) und wechsel dann zum Basebar.
Klugschnacker
25.08.2022, 22:03
Grundlagentraining mit dem Rennrad. Zu den Grundlagen gehört neben der Ausdauer auch das Tempotraining.
:Blumen:
Es lohnt sich meiner Meinung nach aber, mal zu analysieren, warum Du mit dem TT so viel schlechter in den intensiven Intervallen bist. Das muss nicht unbedingt so sein.
Waldoblau
27.08.2022, 20:10
Wie lange ist das Zeitfahren?
:Blumen:
Das nächste 20 km. Andere 40 oder 80 km.
Je kürzer desto intensiver - deshalb fragst du?
Ich denke, das VO2max-Training ist auch für 40 km relevant, für 180 km eher nicht.
Waldoblau
27.08.2022, 20:14
Es lohnt sich meiner Meinung nach aber, mal zu analysieren, warum Du mit dem TT so viel schlechter in den intensiven Intervallen bist. Das muss nicht unbedingt so sein.
Doch, muss so sein! Hüftkoaxthrose rechts, Knorpel ist verschwunden. Die Hüftbeweglichkeit ist entsprechend sehr stark eingeschränkt. Deshalb die Idee, sehr intensiv mit dem RR zu trainieren.
tandem65
27.08.2022, 20:41
Geht mir genauso: Wenn ich mir als Ziel setze so viel Watt wie möglich zu treten geht das am besten mit dem Rennrad bergauf.
Dann folgt mit etwas Abstand das TT auf der gleichen bergauf Strecke. Das mag an der Sitzposition liegen (RR weiter hinter dem Tretlager, scheint bergauf besser zu sein).
Ich schätze die Sitzposition unterscheidet sich nicht nur durch den anderen Sitzwinkel. Daher ist es unzulässig diesem die Minder/Mehrleistung zuzuschreiben. Dazu hast Du nur für den Allgäu Triathlon eine ähnliche Übersetzung auf dem TT gehabt.
Letztlich musst Du Dich nicht wundern wenn Du auf dem TT mit der entsprechenden Position weniger Watt treten kannst Wenn Du die Position nicht trainierst. ;):Blumen:
Das könnte abgesehen von meiner Übersetzung, einer der Gründe sein weshalb ich auf dem TT brauchbar die Berge hochkomme.:Blumen:
Letztlich musst Du Dich nicht wundern wenn Du auf dem TT mit der entsprechenden Position weniger Watt treten kannst Wenn Du die Position nicht trainierst.
Fehlende Lebenskilometer auf dem TT sind sicher ein wesentlicher Aspekt bei mir. Fahre seit gut 1 Jahr TT. Bisher rund 2.500km und 15.000hm. Du hast sicher schon 100.000km auf dem TT abgespult.
Ein weiterer Aspekt ist die Beweglichkeit. Im Frühjahr war ich bei Lloyd Thomas in Bensheim. Der hat mir dringend geraten die Beweglichkeit meiner Hamstrings (Oberschenkelrückseite) zu verbessern. Solange das so mau ist wie aktuell, kann ich nicht mehr als 7cm Überhöhung fahren.
tandem65
28.08.2022, 18:29
Ein weiterer Aspekt ist die Beweglichkeit. Im Frühjahr war ich bei Lloyd Thomas in Bensheim. Der hat mir dringend geraten die Beweglichkeit meiner Hamstrings (Oberschenkelrückseite) zu verbessern. Solange das so mau ist wie aktuell, kann ich nicht mehr als 7cm Überhöhung fahren.
Welche Überhöhung Du fahren kannst ist letztlich unerheblich.
Die Überhöhung, die Du fahren kannst solltest Du auch bei uns hier in der Gegend öfters fahren. Eben auch Bergauf. Dann wird die Leistungsfähigkeit in der Position besser. Ich fahre ja auch nicht auf dem Auflieger jede Steigung hoch, ich schaue halt wie weit es mir noch Spaß macht.
Dazu lässt sich dann feststellen, je mehr ich mit dem TT fahre desto mehr macht es mir Spaß. ;) :Lachen2:
Welche Überhöhung Du fahren kannst ist letztlich unerheblich.
Hier kann ich dir nicht folgen. Die Überhöhung ist doch einer der Haupt-Unterschiede vom RR zum TT.
Dein Kumpel Sabine-G z.B. fährt mit 16cm Überhöhung rum. Das bringt aerodynamisch den Vorteil. Musst du halt können von der Beweglichkeit. Ich kanns nicht.
Sei vielleicht mal so nett und miss bei deinem TT nach wie weit über dem Boden Oberkante/Griff Basebar und Oberkante Armpads liegen. Meine Daten:
TT: Oberkante Basebar 86cm. Oberkante Extensions (mittig) 101cm. Überhöhung Extensions - Sattel 7cm.
Ich meine bei dir liegen Basebar und Extensions auf einer Höhe. Also fährst du (flapsig formuliert) mit dem RR rum, nur mit Extensions und halt ohne den gebogenen Lenker.
Helmut S
28.08.2022, 19:36
Das nächste 20 km. Andere 40 oder 80 km.
Je kürzer desto intensiver - deshalb fragst du?
Ich denke, das VO2max-Training ist auch für 40 km relevant, für 180 km eher nicht.
Ne hohe VO2max is grundsätzlich immer gut. Der Punkt ist, dass Zeitfahren im Triathlon und EZF im Radsport je kürzer die Strecken umso weniger miteinander zu tun haben.
Ein schnelles 20km EZF hinzulegen hat sehr viel mit „Strecke lesen“, dem Treten von langen Gängen und der Toleranz von Unkomfortabilität (nicht nur aber vor allem auch in der Position) zu tun.
Wenn also das 20km Zeitfahren irgendwo in den nächsten Wochen ist, dann kannst du sicher mal so ne IE Einheit einstreuen, wenn dir das Spaß macht. Auch auf dem RR. Das schadet nicht und ist in dem Zusammenhang vor allem gut für Härte im Kopf. Wenn es weiter entfernt ist sowieso, wenn es in dein Trainingskonzept passt.
Ansonsten würde ich aber eher Intervalle in dem Bereich der spezifischen Racepace auf dem TT trainieren bzw. Intervalle fahren im Bereich 90-105% FTP. Ich bin auch ein Fan davon, vor sowas sehr spezifisch zu arbeiten, also auch vor so nem Block nochmal nen FTP Test in der Racepoition zu fahren. Am Ende wirst du das Rennen mit dem TT fahren. Intervalle die du zur Abwechslung dann doch mal mit dem RR fährst, paced du halt dann nach Körpergefühl.
Der wichtige Lerneffekt für so ein EZF ist m.E. vor allem: Lange Gänge gleichmäßig treten, wo ist die Obergrenze, wie weit kannst du an Hügeln oder im Wind drüber gehen, was kannst du mental an Härte wegstecken? Und: Kopf runter, Hände zusammen, Schultern vor … das ist nicht immer bequem. Aber schnell.
Viel Erfolg :Blumen:
tandem65
28.08.2022, 19:43
Hier kann ich dir nicht folgen. Die Überhöhung ist doch einer der Haupt-Unterschiede vom RR zum TT.
Dein Kumpel Sabine-G z.B. fährt mit 16cm Überhöhung rum. Das bringt aerodynamisch den Vorteil. Musst du halt können von der Beweglichkeit. Ich kanns nicht.
Du schreibst über 2 verschiedene Baustellen.
Du hattest ja bemäckelt daß Du mit dem TT nicht so gut bergauf kommst weil Du nicht die Watt treten kannst wie auf dem TT.
Dies ist bei Dir, wenn ich Dich richtig verstehe, bereits bei 7cm Überhöhung so. Bei 16cm sähe es sicherlich noch viel übler aus.
Wenn die 7cm Komfortabel zu fahren sind kannst Du durch fahren in dieser Position deine Leistung in der Position erhöhen. Auch wenn Du Bergauf aus dieser Position rausgehst ist sie eventuell noch aggressiver als Deine Position auf dem Rennrad.
Daß dann im Flachen & Bergab die Aerodynamic wichtiger ist und damit mehr Überhöhung Vorteile bringen würde ist eine andere Baustelle.:Blumen:
Sei vielleicht mal so nett und miss bei deinem TT nach wie weit über dem Boden Oberkante/Griff Basebar und Oberkante Armpads liegen. Meine Daten:
TT: Oberkante Basebar 86cm. Oberkante Extensions (mittig) 101cm. Überhöhung Extensions - Sattel 7cm.
Ich meine bei dir liegen Basebar und Extensions auf einer Höhe. Also fährst du (flapsig formuliert) mit dem RR rum, nur mit Extensions und halt ohne den gebogenen Lenker.
Für steil Bergauf ist es bei mir unerheblich wo der Basebar ist. Dann greife ich sowieso an den Armpads und kurbele hoch.:Lachen2:
Aber letztendlich habe ich da verschiedene Basebars auf meinen 4 TTs. auf 2 davon ist der Pro Missile drauf bei dem der Basebar tiefgezogen ist. So auch auf meinem Wettkampfrad dort verändert sich meine Position beim Umgreifen an den Basebar nur sehr wenig.
Auf meinem noch verbliebenem Rennrad sitze ich viel aufrechter, obwohl ich auch dort eine Stütze mit vorderer Sattelposition montiert habe.
Mit dem tiefen Basebar bei Dir kommst du eventuell am Basebar kaum in eine Position die Dich aufrichtet um in der Position mehr Kraft Bergauf entwickeln zu können.
Mit dem tiefen Basebar bei Dir kommst du eventuell am Basebar kaum in eine Position die Dich aufrichtet um in der Position mehr Kraft Bergauf entwickeln zu können.
Das ist ja genau der Punkt. Ich kann im Gegensatz zu dir nicht die Armpads packen beim bergauf fahren. Das ist zu unbequem. Ich muss also am Basebar anfassen. Und das liegt halt auf meinem TT sehr sehr tief - exakt so tief wie beim RR in Unterlenkerposition (habe es gemessen). Mit dem RR würde ich so sicher nicht 20min den Berg hochkurbeln. Da ist Oberlenker entspannter und mit besserer Kraftübertragung. Plus einfacher im Wiegetritt.
Heute habe ich es wieder mit dem TT ausprobiert: Juhöhe von Heppenheim. 5,2km, 280hm, 5.4% im Schnitt. Bin da in genau 20min hoch, 247W. Mit dem RR fahre ich bei gleicher Leistung 30sek schneller und habe einen niedrigeren Puls.
tandem65
28.08.2022, 20:43
Das ist ja genau der Punkt. Ich kann im Gegensatz zu dir nicht die Armpads packen beim bergauf fahren. Das ist zu unbequem.
Bequem ist das bei mir auch nicht. ;) Halt nur für die Rückenmuskulatur auch mal eine Abwechslung.
Ich muss also am Basebar anfassen. Und das liegt halt auf meinem TT sehr sehr tief - exakt so tief wie beim RR in Unterlenkerposition (habe es gemessen). Mit dem RR würde ich so sicher nicht 20min den Berg hochkurbeln. Da ist Oberlenker entspannter und mit besserer Kraftübertragung. Plus einfacher im Wiegetritt.
Das liest sich so als ob Du das fast gar nicht fahren kannst und somit ist der Basebar schlicht zu tief. Dann muß der höher für Dich.
Das liest sich so als ob Du das fast gar nicht fahren kannst und somit ist der Basebar schlicht zu tief. Dann muß der höher für Dich.
Ich fürchte dass mein Basebar wirklich zu tief ist. Liegt wohl am 58er Rahmen. Blöderweise kann ich das nicht höher setzen, ist fix. Mist.
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