Vollständige Version anzeigen : Aktion Türen zu!
svmechow
24.06.2022, 18:54
Da ich offensichtlich nicht vollends ausgelastet bin, habe ich hier in Berlin vor einer Woche in zunächst noch ganz kleinem Rahmen die Aktion „Türen zu!“ gestartet. Mein Wunsch wäre es, dass sich möglichst viele Menschen in vielen Bezirken und noch mehr Städten daran beteiligen mögen. Nie konnte mit geringerem Aufwand so viel Energie eingespart werden!
Zum Hintergrund der ganzen Aktion. Vorige Woche war ich zum ersten Mal seit vielen Monaten mal wieder an einer der grossen Einkaufsmeilen in Berlin unterwegs. Draussen herrschten Temperaturen von 36 Grad und selbst in völliger Ruhe bei minima vita blieb einem nichts anders übrig, als hemmungslos zu transpirieren.
Ich nun bewegte mich wie immer im Stechschritt zielgerichtet die Strasse hinab, um alsbald den ortsansässigen Nike Store zu betreten. Bereits vor Erreichen des Ladens umwaberte mich ein angenehm kühles Lüftchen und ich mochte meinen Augen nicht trauen, dass die Pforten des Store sperrangelweit auf standen bei offensichtlich auf Hochtouren laufender Klimaanlage.
Den Inhalt meiner Diskussion mit dem Pinguin von der Security möchte ich hier lieber nicht wiedergeben. Mein Mann wundert sich nur immer wieder, dass ich nicht ab und zu auf die Fresse bekomme.
Sei‘s drum. Ich hatte meinem Anliegen, dass zu Zeiten von Klimawandel und Energieknappheit das Betreiben von Klimaanlagen bei geöffneten Toren kompletten Schwachsinn darstellen effektiv Ausdruck verliehen. Da ich keine Anstalten machte, das Lokal zu verlassen, leitete man mich weiter an den Store Manager, welcher mit einer Vielzahl unterschiedlich dummer Argumente darauf bestand, dass die Türen offen zu bleiben haben. Sein letztes Argument, die Türen seien zu schwer zu öffnen, war eine Beleidigung erstens meiner Intelligenz und zweitens jedes Kunden. Ich habe das demonstriert, als ich beim Verlassen des Geschäfts hinter mir zugemacht habe.
Weiter die Strasse runter ein Bild elendiger Dummheit und Ignoranz: ALLE Läden hatten die Pforten weit geöffnet bei laufender Klimaanlage. Was da an Energie verschwendet an nur einem Hitzetag, mag man sich gar nicht vorstellen.
Allein die segensreich ausgleichende Anwesenheit meines Mannes hielt mich von einem Klimaaktivistenamoklauf am Tauentzien ab. Ich raste aber immer noch aus, wenn ich nur daran denke.
Da nichtstun meine Sache aber nicht ist, habe ich mich an die amtierende Bezirksbürgermeisterin gewandt und ihr seither alle zwei Tage eine Mail zukommen lassen, deren Form zwar höflich, der Inhalt aber geharnischt ist. Und, man glaubt es kaum, ihr Büro hat tatsächlich geantwortet. Zwar wurde die Angelegenheit nur abgeturft an das zuständige Fachressort und ich gehe davon aus, dass die davon ausgehen, dass ich jetzt Ruhe gebe.
Das werde ich aber nicht. Ich werde solange rumnerven, bis die Händler endlich damit aufhören, im Sommer die Strasse zu kühlen und sie im Winter zu heizen.
Wer das auch so sieht: macht mit. Aktion Tür zu. Es ist.doch.nicht.so.schwer.
Einfach rumnerven. Oder selber zumachen. Die Leute drauf aufmerksam machen. Ich weiss, das alleine wird nicht der gamechanger, das ist mir klar. Aber es ist eine so simple Methode, mit der in der Summer mindestens ebensoviel eingespart werden kann, wie mit kaltduschen. Türen zu! ist aber viel einfacher.
Coole Aktion, schreib das doch mal dem Habeck bzw dem Özdemir Büro...
Aloha nach Berlin, Google mal torluftschleier oder Portal-Luftschirme.
Thorsten
24.06.2022, 19:10
Offene Türen haben vermutlich eine einladende Wirkung. Daher steht für die Betreiber an erster Stelle die Abwägung zwischen den direkten, unmittelbar auf sie entfallenden Kosten, die sie das zur Tür hinaus kühlen oder heizen kostet gegenüber dem Verdienst, den sie mit den mehr Kunden vermeintlich erzielen werden.
:o
svmechow
24.06.2022, 19:12
Aloha nach Berlin, Google mal torluftschleier oder Portal-Luftschirme.
Interessante Sache, wusste ich nicht. Allein - ich bezweifle, dass sowas dort regelhaft eingebaut ist. Wenn dem so wäre, dann wäre nicht die Temperatur vor den Geschäften auf der Straße so angenehm lau Sommers wie Winters. Ich denke ausserdem dennoch, dass ein einfaches Schließen der Türe oder der Einbau einer Drehtüre einen geringeren Energieverbrauch darstellen dürfte.
In keinem tropischen Land, wo ja heiße Temperaturen nicht erst seit letztem Jahr vorherrschen, habe ich derartiges erlebt. Da macht man natürlich Fenster und Türen zu.
Trimichi
24.06.2022, 19:12
Finde ich gut. Gruss an INTERPOL. Und nein, ich habe mich NICHT für einen 3-Jahres-Vertrag in Vienna beworben.
Also, lieber Tür zu. Denn: mach' nie die Tür auf, lass' keinen 'rein, mach' nie die Tür auf, sei nie daheim. Ist erst die Tür auf...
https://youtu.be/KSxTxynXiBs (Copyright bei EAV).
Benni1983
24.06.2022, 19:16
Also unsere Haustür ist immer zu, aber ein Schlüssel steckt meist von außen :Cheese:
Ja, guter Gedanke.
Da wird einiges an Energie rausgeballert.
Das wird sich aber denke ich in den nächsten Monaten ändern, wenn Putin so richtig (wenig) Gas gibt und der SAUTEUERPREIS an den Verbraucher durchgereicht wird.
Find ich gut
Unglaublich wie ignorant der Mensch sein kann.
Ich hab mich Anfang Mai bei erst bei mir in der Firma beschwert, weil wir es zulassen, dass eine Gartenbaufirma Sträucher und Hecken während der Brutzeit schneidet...
Manchmal muss man lästig sein!
Im Winter ist es dann das selbe Spiel in die andere Richtung.
Gefühlt ist es in vielen Läden im Winter wärmer als im Sommer.
Trimichi
24.06.2022, 21:09
Im Winter ist es dann das selbe Spiel in die andere Richtung.
Gefühlt ist es in vielen Läden im Winter wärmer als im Sommer.
Hm. Respekt.
Allerdings schliesse ich Cocktailbars aus, weil die dort in aller Regel Eiswürfel vorrätig haben oder auch Ice-Crusher nutzen (handbetriebene selbstverständlich) und somit durchaus eisige Rauminnentemperaturen in den Innenräumen erzeugen können, zumal wenn Frost herrscht draussen. Es sei denn, "der Laden" ist z.B. eine Bar im Keller. Hier würden sich Eisbloecke gut machen, weil man so das Bier auch im nächsten Sommer kühlen könnte ohne aufwendige, dass heißt stromverbrauchende Kühlaggregate.
Ich diskutiere das seit langem ziemlich erfolglos in meinem Fitti. Trotz Schilder an jedem Fenster mit der Bitte, diese geschossen zu lassen wegen Klimaanlage, reißt immer irgendein Depp sie auf. Wenn ich sie dann schließe (mit Verweis auf den Hinweis) muss ich auch ab und zu um mein Leben fürchten. Zum Glück kann ich berufsbedingt böse gucken.:Lachen2:
svmechow
24.06.2022, 22:06
Find ich gut ��
Unglaublich wie ignorant der Mensch sein kann.
Ich hab mich Anfang Mai bei erst bei mir in der Firma beschwert, weil wir es zulassen, dass eine Gartenbaufirma Sträucher und Hecken während der Brutzeit schneidet...
Manchmal muss man lästig sein!
Ich habe auch vorgestern nach der Frühbesprechung nachgefragt, warum wir selbst in unserem ambulanten Gyn Op-Saal pro Eingriff die stolze Anzahl von sechs Moltex-Unterlagen verschwenden (Moltex sind diese geflockten Krankenunterlagen mit Plastikfolie drunter). Zwei untern Po der Patientin, jeweils eins seitlich unter die Flanken gestopft und ebenso eines unter jedes Bein in den Beinhaltern.
Man könne dafür ebenso Zellstoff nehmen oder die aktuelle BILD und zumindest die Anzahl auf eine untern Po reduzieren.
Darauf mein leitender Oberarzt: find ich super. Machen wir so. Sag ich gleich der Op-Leitung bescheid.
Ich war an diesem Tag die Operateuse in diesem Saal und wir haben das genau so gemacht. Neun Eingriffe, über 40 Moltex gespart. Manchmal ist es so einfach.
Trimichi
25.06.2022, 00:11
Ich habe auch vorgestern nach der Frühbesprechung nachgefragt, warum wir selbst in unserem ambulanten Gyn Op-Saal pro Eingriff die stolze Anzahl von sechs Moltex-Unterlagen verschwenden (Moltex sind diese geflockten Krankenunterlagen mit Plastikfolie drunter). Zwei untern Po der Patientin, jeweils eins seitlich unter die Flanken gestopft und ebenso eines unter jedes Bein in den Beinhaltern.
Man könne dafür ebenso Zellstoff nehmen oder die aktuelle BILD und zumindest die Anzahl auf eine untern Po reduzieren.
Darauf mein leitender Oberarzt: find ich super. Machen wir so. Sag ich gleich der Op-Leitung bescheid.
Ich war an diesem Tag die Operateuse in diesem Saal und wir haben das genau so gemacht. Neun Eingriffe, über 40 Moltex gespart. Manchmal ist es so einfach.
Sehr lobenswerter Beitrag.:Blumen:
Politisch korrekt wohl nicht, da off topic, weil kein Bezug zum Threadtitel erkennbar? Ich selbst glaube das nicht, da dir deine Sache wichtig ist. Letztendlich läuft dies das ja auch auf Dasselbe hinaus. Sparen. Ich möchte nicht wissen wie viel Kunststoff die Herstellung von Moltex (40 Stück) braucht. Keinen, vermutlich. Aber sind das die luftgepufferten Folien darunter? So oder so, sind Kunststoffe vermutlich mit hohem Plastikanteil? Die Herstellung von Plastik benoetigt fossile Energieträger. Deswegen brennt ja auch Plastik so gut. Und was machen wir? Verursachen Mikroplastiktzunamis in den Weltmeeren.
Na-ja, gibt Schlimmeres. Vulkanausbrüche z.B. ;) .
Wie dem auch sei, ich mache auch die Türe zu und sperre ab. Von innen. Tagtäglich laufen irgendwelche Irre 'rum, und das am helllichten Tag. Manche uebrigens auch des nachts, zumal wenn kein Alkohol im Spiel ist. Und man kann ja nie wissen...:)
... Mein Wunsch wäre es, dass sich möglichst viele Menschen in vielen Bezirken und noch mehr Städten daran beteiligen mögen. Nie konnte mit geringerem Aufwand so viel Energie eingespart werden!
...
:Blumen:
Absolut lobenswerte Aktion.
Wir (und zwar Unternehmen wie Privatleute) brauchen dringend ein grundsätzlich anderes Verhältnis zum Wert von Energie, egal ob es Wärme (inder Heizperiode), Kälte (im Sommer), Elektrizität oder fossile Energieformen betrifft.
Da ich vermute, dass Handelsketten (und in der Innenstadt gibt es ja praktisch nur noch Filialen von großen Unternehmen und kaum noch eigenständig agierende Geschäfte, wo ein Manager noch wirklich Entscheidungsbefugnis hat) was offene Türen angeht irgendwelchen Unternehmensrichtlinien unterliegen, ist(bzw. wäre) hier wohl v.a. mal wieder die Politik gefordert, die entsprechende verbindliche Regelungen aufstellen muss.
Rein aus praktischer Vernunft heraus wird sich kaum was zum besseren ändern. Die bevorstehende Gasrationierung in diesem Winter könnte ein großer Hébel sein, um derartige Regelungen umzusetzen, sofern das nötige Problembewusstsein entsteht. Allerdings ist mein Optimismus hier begrenzt, weshalb ich im Konjunktiv bleibe, wenn ich nur das Geeier mit dem Tempolimit ansehe: jeder weiß, welch großes Energiesparpotenzial in einem Tempolimit schlummern würde. Notfalls könnte jeder Fahrer auch für sich selbst das Tempolimit "einführen", aber selbst bei Treibstoffpreisen über 2,-€ passiert einfach nichts.
Weder lässt sich ein statistischer Effekt zu langsameren Fahren auf der Autobahn, insgesamt weniger PKW-Fahrten noch ernsthafte Bemühungen der Politik in diese Richtung erkennen.
Alles eine Frage der Erziehung. (https://www.youtube.com/watch?v=-whcsoL9c7Y) ;) .
(Meine Hunde drücken / ziehen die Garten-Terassentür im Winter selbst auf und zu, wenn sie reinkommen wollen.)
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Wir (und zwar Unternehmen wie Privatleute) brauchen dringend ein grundsätzlich anderes Verhältnis zum Wert von Energie, egal ob es Wärme (inder Heizperiode), Kälte (im Sommer), Elektrizität oder fossile Energieformen betrifft.
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Rein aus praktischer Vernunft heraus wird sich kaum was zum besseren ändern. Die bevorstehende Gasrationierung in diesem Winter könnte ein großer Hébel sein, um derartige Regelungen umzusetzen, sofern das nötige Problembewusstsein entsteht. ....
In einem Triathlonforum sich über unnötigen Engergieverbrauch zu äussern, ist durchaus legitim, allerdings ist man da auf dünnem Eis. Wir nutzen beheizte Schwimmbäder, fahren zu Trainingsstätten, gar fliegen dahin, kaufen Material, das irgendwo produziert und von anderswo geliefert wird usw usf. Das alles für die eigene Freizeitbeschäftigung. Dein angesbrochener Hebel dürfte uns recht früh treffen. Wären wir bereit dafür?
Wir nutzen beheizte Schwimmbäder, fahren zu Trainingsstätten, gar fliegen dahin, kaufen Material, das irgendwo produziert und von anderswo geliefert wird usw usf.
Whataboutism !
Man wird sich ja wohl noch aufregen dürfen ! Noch besser, wenn man gleich öffentlichkeitswirksam aktiv wird ... https://www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/k025.gif
Sonst ändert sich ja nie was ... :Nee:
In Sachen Schwimmbäder sollte jeder Betreiber verpflichtet sein, für eine möglichst hohe Auslastung zu sorgen. Wenn ich mir hier in Eisenach ansehe, wie viele Interessengruppen gerne geregelte und häufigere Schwimmzeiten hätten und wie viel nichtorganisierte dort baden (nämlich sehr oft fast keiner), verstehe ich die Welt nicht mehr.
In einem Triathlonforum sich über unnötigen Engergieverbrauch zu äussern, ist durchaus legitim, allerdings ist man da auf dünnem Eis. Wir nutzen beheizte Schwimmbäder, fahren zu Trainingsstätten, gar fliegen dahin, kaufen Material, das irgendwo produziert und von anderswo geliefert wird usw usf. Das alles für die eigene Freizeitbeschäftigung. Dein angesbrochener Hebel dürfte uns recht früh treffen. Wären wir bereit dafür?
Ich erkenne den Widerspruch nicht: zu Trainingsstätten kann man als Triathlet problemlos mit dem Fahrrad fahren und wird dafür sogar noch mit Extra-Training belohnt. Es gibt keinen vernünftigen Grund, zum Trainieren irgendwohin zu fliegen, man kann das Training vernünftig in den Alltag integrieren und damit so gut wie alle PKW-Fahrten (sowohl in die Arbeit, als auch zum Einkaufen) eliminieren und es gibt keinen Grund ständig alles neu zu kaufen, da es kaum Verschleiß an irgendwas gibt, man irgendwann nach drei bis vier Jahren Sport alles (doppelt und dreifach) hat und es darüberhinaus einen riesigen Gebrauchtmarkt gibt.
Nichtsdestoweniger machst du dir hier mit dem Hinweis auf den privaten CO2-Fußabdruck wie so viele die BP-Argumentation zu eigen. Du bist also nichts anderes, als das (mutmaßlich unbewusste) Sprachrohr einer weltweiten Täuschungskampagne der fossilen Energiewirtschaft, die seit 2004 systematisch und mit Milliardenaufwand von der Verantwortung der Industrie und Politik für Co2-Aussstoß und Energieverschwendung abzulenken.
(https://www.ardalpha.de/wissen/co2-fussabdruck-carbon-footprint-shell-exxon-bp-taeuschung-100.html)
Mit Änderung privater Konsumgewohnheiten lassen sich allenfalls 20% des weltweiten CO2-Ausstoßes beeinflussen (und dafür müssten dann auch noch alle Menschen mitmachen, was komplett unrealistisch ist). Rund 80% der globalen CO2-Emissionen gehen auf das Konto von Industrie, Landwirtschaft, Güterverkeht und Bauwirtschaft und ist damit weitgehend abgekoppelt vom Konzept der Co2-Reduktion dürch Änderung von Konsumgewohnheiten, sondern lässt sich nur über regulatorische Maßnahmen beeinflussen.
mamoarmin
25.06.2022, 13:53
In einem Triathlonforum sich über unnötigen Energieverbrauch zu äußern, ist durchaus legitim, allerdings ist man da auf dünnem Eis. Wir nutzen beheizte Schwimmbäder, fahren zu Trainingsstätten, gar fliegen dahin, kaufen Material, das irgendwo produziert und von anderswo geliefert wird usw usf. Das alles für die eigene Freizeitbeschäftigung. Dein angesprochener Hebel dürfte uns recht früh treffen. Wären wir bereit dafür?
Man kann aber immer, während man all das tut, auch aufs Klima achten...Fahrgemeinschaften zu Ligawettkämpfen zum Beispiel, dann halt auch nicht ballern im Auto...sondern nur aufm Rad.....
Schwimmbäder sind meiner Meinung nach fehl in der Aufstellung, diese sollten doch auch zum Anlernen unserer Kleinen dienen.
Grundsätzlich ist mit der Geburt dem Klima kein Dienst getan. Ich versuche einfach selbst bei dem was ich tue, einfach den besten Weg zu wählen um Ressourcen zu schonen.
Alleine schon deswegen steht für nicht eine Hawaiiteilnahme gar nicht im Plan :-) LOL
Ich erkenne den Widerspruch nicht: zu Trainingsstätten kann man als Triathlet problemlos mit dem Fahrrad fahren und wird dafür sogar noch mit Extra-Training belohnt. Es gibt keinen vernünftigen Grund, zum Trainieren irgendwohin zu fliegen, man kann das Training vernünftig in den Alltag integrieren und damit so gut wie alle PKW-Fahrten (sowohl in die Arbeit, als auch zum Einkaufen) eliminieren und es gibt keinen Grund ständig alles neu zu kaufen, da es kaum Verschleiß an irgendwas gibt, man irgendwann nach drei bis vier Jahren Sport alles (doppelt und dreifach) hat und es darüberhinaus einen riesigen Gebrauchtmarkt gibt.
Nichtsdestoweniger machst du dir hier mit dem Hinweis auf den privaten CO2-Fußabdruck wie so viele die BP-Argumentation zu eigen. Du bist also nichts anderes, als das (mutmaßlich unbewusste) Sprachrohr einer weltweiten Täuschungskampagne der fossilen Energiewirtschaft, die seit 2004 systematisch und mit Milliardenaufwand von der Verantwortung der Industrie und Politik für Co2-Aussstoß und Energieverschwendung abzulenken.
(https://www.ardalpha.de/wissen/co2-fussabdruck-carbon-footprint-shell-exxon-bp-taeuschung-100.html)
Mit Änderung privater Konsumgewohnheiten lassen sich allenfalls 20% des weltweiten CO2-Ausstoßes beeinflussen (und dafür müssten dann auch noch alle Menschen mitmachen, was komplett unrealistisch ist). Rund 80% der globalen CO2-Emissionen gehen auf das Konto von Industrie, Landwirtschaft, Güterverkeht und Bauwirtschaft und ist damit weitgehend abgekoppelt vom Konzept der Co2-Reduktion dürch Änderung von Konsumgewohnheiten, sondern lässt sich nur über regulatorische Maßnahmen beeinflussen.
Aber private Konsumgewohnheiten und industrieller Verbrauch sind doch oft und längst eng verknüpft. Freizeitsport, Tourismus... das sind ganze Industriezweige. Länder kommen ins Straucheln, wenn Touristen wegbleiben. Das wissen wir seit Corona. Die Region Roth würde sich sicher freuen, wenn der Triathlon aus Engergiespargründen abgesagt würde. Da hängen doch etliche Geschäfte dran, das weißt du doch. Oder soll der Triathlon in Roth bestehen bleiben, da man ihn zu privaten Konsumgewohnheiten zuordnet und klassiche Industriezweige ihren Energieverbrauch stark reduzieren müssen, vielleicht sogar Mitarbeiter einsparen?
Ich möchte keinesfalls einzelne Maßnahmen in Zweifel ziehen, wie neue Duschköpfe, Heizungsventile oder hier die Aktion Türen zu! Eine Priorisierung halte ich aber für schwierig. Unserer Gesellschaft ist über Jahrzehnte zu dem gewachsen, was sie ist. Wo greift man da ein?
Anderes Beispiel: jemand fährt nächste Woche nach Roth, um sich den Triathlon anzuschauen. Auf der Autobahn regt er sich über die Raser auf, die mit 180 auf der Autobahn unterwegs sind. Mit 100 könnte man viel Energie sparen, denkt er sich, während er nach Roth fährt. Wäre es nicht besser, er würde selbst überhaupt nicht nach Roth fahren?
Wer bestimmt also in einer eng verknüpften Welt wo und was reguliert wird? Wer ist die übergeordnete Instanz? Das Geld, dass Hinz und Kunz gar nicht mehr nach Roth fahren können?
]
Mit Änderung privater Konsumgewohnheiten lassen sich allenfalls 20% des weltweiten CO2-Ausstoßes beeinflussen (und dafür müssten dann auch noch alle Menschen mitmachen, was komplett unrealistisch ist). Rund 80% der globalen CO2-Emissionen gehen auf das Konto von Industrie, Landwirtschaft, Güterverkeht und Bauwirtschaft und ist damit weitgehend abgekoppelt vom Konzept der Co2-Reduktion dürch Änderung von Konsumgewohnheiten, sondern lässt sich nur über regulatorische Maßnahmen beeinflussen.
Wo nimmst du diese Zahlen her?
Gerade die Landwirtschaft ist doch über den Konsum lenkbar.
Wenn keiner mehr Fleisch nachfrägt wird auch nicht mehr produziert.
Ähnlich teile der Bauwirtschaft, wenn jeder ein Holzhaus oder aus Lehm baut wird kein Zement produziert dafür.
Die Industrie stellt überwiegend Güter zum kaufen her. Werden diese nicht nachgefragt......
Alles hängt mit dem Konsum und seinen Gewohnheiten zusammen.
Es mag sein, dass private Haushalte nur 20% ausmachen, über Konsum und vor allem dessen Vermeidung ist vieles erreichbar.
Gut ist wenn jeder auch bei sich anfängt und ähnliches moralisches Messwerkzeug hat.
Wir haben alle blinde co2 Flecken und Bereiche wo man sich was gönnt.
Selbstverständlich ist auch die Politik in der Pflicht.
Es gibt da kein entweder oder.
Jemanden in die Nähe der Täuschung zu bringen der lediglich die persönliche Situation anspricht empfinde ich als unschön.
Wenn man alle Schaltjahr mal fliegt wirkt es absurd wenn jemand der 70km in die Arbeit mit dem suv pendelt einem das missbilligt.
Co2 technisch ist Amazon oft dem Einzelhandel ne Nasenspitze vorne.
Die Aktion Türe zu finde ich sehr gut. Oft sind es Kleinigkeiten.
Hier kann auch die Politik tätig werden. Türe darf nur offen bleiben wenn so ein weiter oben verlinktes Luftdingens vorhanden ist.
svmechow
25.06.2022, 17:07
In einem Triathlonforum sich über unnötigen Engergieverbrauch zu äussern, ist durchaus legitim, allerdings ist man da auf dünnem Eis. Wir nutzen beheizte Schwimmbäder, fahren zu Trainingsstätten, gar fliegen dahin, kaufen Material, das irgendwo produziert und von anderswo geliefert wird usw usf. Das alles für die eigene Freizeitbeschäftigung. Dein angesbrochener Hebel dürfte uns recht früh treffen. Wären wir bereit dafür?
Was, Keko, meinst Du genau mit Deiner Aussage? Ich habe das jetzt so verstanden, dass man Deiner Auffassung nach, solange man sich als Triathlet „auf dünnem Eis“ bewegt, keine Verpflichtung respektive Berechtigung hat, an anderer Stelle auch Klimaschutz zu betreiben bzw. zu propagieren?
Warum das denn?
Wenn der lokale Einzelhandel (meist sind das ja grosse Ketten) weniger Energie verbraucht hier vor Ort, dann kommt das doch letztenendes allen zu Gute.
Ich hatte an anderer Stelle schon einmal erwähnt, dass unser Sport ist nicht gerade klimaneutral ist und ich gehe davon aus, dass es sehr sehr schwer ist, zum Beispiel einen Carbon-Laufschuh zu bekommen, der CO2- freundlich und vor allem unter menschenwürdigen Bedingungen produziert wird. Auch meine Canyon Bikes wurden zwar in Koblenz erdacht, der Rahmen und alle anderen Komponenten aber natürlich nicht dort gefertigt. Da für Ersatz zu sorgen, dürfte ein verdammt schweres Unterfangen sein.
Die Strasse nicht zu heizen im Winter und zu kühlen im Sommer, ist dagegen eine einfach Sache.
Dass ich selbst nicht nur nicht perfekt bin, grundsätzlich nicht und auch nicht, was meinen carbon footprint betrifft, bedeutet noch lange nicht, dass mein Anliegen nicht berechtigt ist.
Ich versuche selbst so gut ich es kann, meinen Energiebedarf rationell zu gestalten, bin aber weit davon entfernt, mir selbst in dieser Hinsicht irgendeine Vorbildfunktion zuzuschustern. Sollte das so Greta Tunbergmässig rübergekommen sein, war das nicht meine Absicht.
Die Aktion Türen zu! ist ein so einfacher kleiner move, mit dem meines Erachtens so günstig so viel gewonnen werden könnte.
Ich sagte ja auch, dass das nicht der gamechanger allein ist. Ebensowenig wie kalt duschen alleine die Klimakatastrophe abzuwenden in der Lage ist.
Auch die Ersparnis von 40 Moltex-Unterlagen plus 9 Wegwerfunterhosen in meinem Op-Saal werden es nicht rausreissen.
Aber irgendwo müssen wir ja anfangen. Und in der Summe können wir möglicherweise doch etwas bewegen.
Man wird die Menschen nicht ohne Not dazu bewegen können, auf Dinge zu verzichten, die ihnen WIRKLICH am Herzen liegen. Das ist für den einen sein Auto und für den anderen seine Flugreise, wieder andere möchten auf günstige Fleisch- und Milchprodukte nicht verzichten. Auch ich habe Dinge, die, wenn ich sie nicht mehr hätte, einen schweren Verzicht darstellen würden - Triathlon zum Beispiel, mit schnellen Bikes und schnellen Schuhen.
Das bedeutet aber nicht, dass meine Bemühungen, an anderer Stelle Energie zu sparen weniger berechtigt sind oder weniger wert und ich stänkere ja nicht nur gegen andere, sondern setze das auch selbst um, so gut ich kann (wobei ich gelegentlich auch gern mal rumstänker:cool: ).
Insofern: so ganz verstanden habe ich Deine Aussage leider nicht.
svmechow
25.06.2022, 17:16
Man kann aber immer, während man all das tut, auch aufs Klima achten...Fahrgemeinschaften zu Ligawettkämpfen zum Beispiel, dann halt auch nicht ballern im Auto...sondern nur aufm Rad.....
Schwimmbäder sind meiner Meinung nach fehl in der Aufstellung, diese sollten doch auch zum Anlernen unserer Kleinen dienen.
Grundsätzlich ist mit der Geburt dem Klima kein Dienst getan. Ich versuche einfach selbst bei dem was ich tue, einfach den besten Weg zu wählen um Ressourcen zu schonen.
Alleine schon deswegen steht für nicht eine Hawaiiteilnahme gar nicht im Plan :-) LOL
Hahahaha mit der Geburt ist dem Klima kein Dienst getan. Ich bin lustigerweise Ärztin in einer großen Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Da liesse sich doch hocheffektiv ansetzen :Lachanfall: :Lachanfall:
P.S.: das war ein Scherz. Man weiss nie, ob man nicht versehentlich mal ernst genommen wird….
LidlRacer
25.06.2022, 17:42
@Stefanie
Warst Du mal in New York und hast die dortige Aktion kopiert?
"Tür zu!" - Energie sparen mit Klimaanlagen
New Yorks Geschäfte müssen Türen schließen (https://www.n-tv.de/ticker/New-Yorks-Geschaefte-muessen-Tueren-schliessen-article16101606.html)
Da scheint es wirklich in Deinem Sinne eine entsprechende Vorschrift zu geben - sofern sie nicht irgendwer wieder abgeschafft hat.
Hier noch'n Artikel über deutsche Verhältnisse inkl. Luftschleieranlagen, die aber wahrscheinlich nur einige Großgeschäfte haben:
Debatte um Klimaanlagen: Warum städtische Geschäfte mit offenen Türen ihre Räume kühlen (https://www.mz.de/lokal/halle-saale/debatte-um-klimaanlagen-warum-stadtische-geschafte-mit-offenen-turen-ihre-raume-kuhlen-1593860)
svmechow
25.06.2022, 18:05
@Stefanie
Warst Du mal in New York und hast die dortige Aktion kopiert?
"Tür zu!" - Energie sparen mit Klimaanlagen
New Yorks Geschäfte müssen Türen schließen (https://www.n-tv.de/ticker/New-Yorks-Geschaefte-muessen-Tueren-schliessen-article16101606.html)
Da scheint es wirklich in Deinem Sinne eine entsprechende Vorschrift zu geben - sofern sie nicht irgendwer wieder abgeschafft hat.
Hier noch'n Artikel über deutsche Verhältnisse inkl. Luftschleieranlagen, die aber wahrscheinlich nur einige Großgeschäfte haben:
Debatte um Klimaanlagen: Warum städtische Geschäfte mit offenen Türen ihre Räume kühlen (https://www.mz.de/lokal/halle-saale/debatte-um-klimaanlagen-warum-stadtische-geschafte-mit-offenen-turen-ihre-raume-kuhlen-1593860)
Neh ich war einmal in New York in den achtziger Jahren.
Ich war einfach nur letzte Woche am Tauentzien unterwegs und wollte meinen Sinnen nicht trauen.
Ich freue mich voll zu sehen, dass andere gescheite Menschen sich ähnliche Gedanken machen wie ich. Das kann ich in meinem nächsten Schreiben an den Kollegen vom Bezirksamt als weiteres gutes Argument anführen.
Ich nerve nämlich alle zwei Tage die Bezirksbürgermeisterin und seit gestern auch den das für das Ressort Umwelt, Strasse und Grünanlagen zuständige Bezirksamtmitglied. Nur auf politischer Ebene kann man da weiterkommen.
Mit den Menschen im Laden zu reden, hat sich als vollkommen sinnlos erwiesen. Bei Nike, wie schon erwähnt, gab es eine unübersichtliche Anzahl unterschiedlich dummer Erklärungen, im Vodafone-Laden war indessen eine Mitarbeiterin, die Feuereifer hatte für mein Ansinnen. Sie bat mich, dass ich doch ein Anschreiben richten möge an die Vodafone-Zentrale.
Ein weiteres Problem mit den geöffneten Pforten ist nach Angabe der Vodafone-Angestellten auch die Lärm- und Abgasbelastung in den Geschäften. Gerade am Samstag Nachmittag ist am Kudamm und der Tauentzienstrasse Bambule. Ausser dem normalen Samstagsstrassenverkehr finden da auch regelmäßig Autokorsos von Frischvermählten statt, die unter Dauerhupen den schönsten Tag ihres Lebens zelebrieren, während ebenfalls nicht selten Männer mit Mikropenissen ihre Ferraris oder andere Autos ausfahren.
Insofern - ich bleib dran. Und vielleicht will ja noch jemand mit dran bleiben. Ein kleiner Tropfen auf einen verdammt heissen Stein, ich weiss. Aber, um mal den einzigen je von Olaf Scholz getanen zitierfähigen Satz zu zitieren: es ist mehr, als wenn es weniger wäre.
LidlRacer
25.06.2022, 18:44
Aber, um mal den einzigen je von Olaf Scholz getanen zitierfähigen Satz zu zitieren: es ist mehr, als wenn es weniger wäre.
Wow, das ist ja fast vielosofisch!
tandem65
25.06.2022, 19:29
Wer das auch so sieht: macht mit. Aktion Tür zu. Es ist.doch.nicht.so.schwer.
Einfach rumnerven. Oder selber zumachen. Die Leute drauf aufmerksam machen. Ich weiss, das alleine wird nicht der gamechanger, das ist mir klar. Aber es ist eine so simple Methode, mit der in der Summer mindestens ebensoviel eingespart werden kann, wie mit kaltduschen. Türen zu! ist aber viel einfacher.
Da läufst Du bei mir offen Türen ein. :Lachanfall:
Bei mir im Laden steht seit 10 Jahren das ganze Jahr über die Türe offen.
Im Winter unbeheizt und im Sommer ohne Klimanlage.
Einzig meine Toilette im Keller wird beheizt und die Küche in der meine Radklamotten trocknen werden Tagsüber beheizt.
Was, Keko, meinst Du genau mit Deiner Aussage? Ich habe das jetzt so verstanden, dass man Deiner Auffassung nach, solange man sich als Triathlet „auf dünnem Eis“ bewegt, keine Verpflichtung respektive Berechtigung hat, an anderer Stelle auch Klimaschutz zu betreiben bzw. zu propagieren?
Warum das denn? ...
Nein, da habe ich mich vielleicht nicht klar ausgedrückt. Auch Kleinigkeiten können helfen und es sollte nicht so sein, dass man diese aus irgendwelchen Gründen nicht anpackt. Ich habe da die gleiche Meinung wie du :Blumen:
Man wird die Menschen nicht ohne Not dazu bewegen können, auf Dinge zu verzichten, die ihnen WIRKLICH am Herzen liegen. Das ist für den einen sein Auto und für den anderen seine Flugreise, wieder andere möchten auf günstige Fleisch- und Milchprodukte nicht verzichten. Auch ich habe Dinge, die, wenn ich sie nicht mehr hätte, einen schweren Verzicht darstellen würden - Triathlon zum Beispiel, mit schnellen Bikes und schnellen Schuhen.
Hier wird es halt interessant: Heizung bisschen runterdrehen, neue Duschköpfe und Thermostate tun nicht weh. Alles schon gemacht bzw. geschenkt.
Aber auf neues und schickes Triathlonmaterial verzichen? Oder die Flugreise, das Moped? Also Dinge, die zu einem gehören und wehtun.
Wer entscheidet das? Wer regelt das? Momentan scheint es hauptsächlich über den Preis zu gehen.
Hier wird es halt interessant: Heizung bisschen runterdrehen, neue Duschköpfe und Thermostate tun nicht weh. Alles schon gemacht bzw. geschenkt.
Aber auf neues und schickes Triathlonmaterial verzichen? Oder die Flugreise, das Moped? Also Dinge, die zu einem gehören und wehtun.
Wer entscheidet das? Wer regelt das? Momentan scheint es hauptsächlich über den Preis zu gehen.
Niemand kommt auf die Idee zu fordern, dass er sein dreckiges Abwasser einfach so in die Umwelt entsorgen darf.
Wenn man CO2 emitiert ist man aber der Meinung: Das darf man einfach in die Atmosphäre verklappen.
(Weil man es schon immer gemacht hat und Spass macht und das einfach zu meinem Leben gehört und so ist.......)
Letztlich muss alles CO2 (zumindest was ab jetzt emitiert wird) aus der Atmosphäre wieder raus und das kostet. Also geht es in der Tat nur über den Preis.
....
Letztlich muss alles CO2 (zumindest was ab jetzt emitiert wird) aus der Atmosphäre wieder raus und das kostet. Also geht es in der Tat nur über den Preis.
Ja, wir wissen alles längst und das seit vielen, vielen Jahren. Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob wir als Gesellschaft für die nötigen Änderungen bereit sind.
:Blumen:
dasgehtschneller
27.06.2022, 10:50
Es mag Ausnahmen geben aber die meisten Läden die ich keine, welche konstant offene Türen habe, arbeiten mit Luftschleieranlagen.
Schon alleine wegen der Heiz- und Kühlkosten ist so eine Anlage vermutlich recht schnell amortisiert.
Trotzdem finde ich das Anliegen sehr sinnvoll :liebe053:
Ja, wir wissen alles längst und das seit vielen, vielen Jahren. Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob wir als Gesellschaft für die nötigen Änderungen bereit sind.
:Blumen:
Offensichtlich nicht. :Huhu:
...Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob wir als Gesellschaft für die nötigen Änderungen bereit sind.
...
Offensichtlich nicht. :Huhu:
"Wir als Gesellschaft" sind "auf freiwilliger Basis" sicher nicht bereit, gegen den Klimawandel anzukämpfen, sobald es unseren eigenen Lebensstil beeinflusst.
Wir würden auch auf freiwilliger Basis keine Mehrwertsteuer bezahlen, keine Einkommensteuer womit Schulen, Beamtenapparat, Hartz4, Militär und vieles mehr finanziert werden muss.
Die wenigsten würden in die Rentenversicherung oder in eine Krankenversicherung einzahlen, wenn es dafür nicht entsprechende Vorschriften gäbe, die aus freiwilligen Beiträgen Pflichtbeiträge machen würden.
Kaum jemand würde auf freiwillier Basis sich eine kostpielige Kläranlage in den Garten stellen, die verhindert, dass sich die in der eigenen Familie produzierten Fäkalien in den nächstgelegenen Bach oder Fluss ergießen. (vgl. das Beispiel von Mattf)
Das sind alles typische Beispiele, in denen es sich als sinnvoll erwiesen hat, wenn eine Politik mit ein wenig Weitsicht, dem einzelnen Verantwortung abnimmt und Regeln aufstellt, die zwar für den einzelnen unbequem sind, für die Gesellschaft als Ganzes nichtsdestoweniger sich als sinnvoll erwiesen haben.
Genauso ist es mit Verbrennungsmotoren und der privaten Co2-Produktion: auch da ist es höchste Zeit, dass die Politik genaue Regeln aufstellt, die verhindern, dass Klimaschutz nur noch das Privatvergnügen von ein paar grünen Spinnern, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe wird.
Steppison
27.06.2022, 13:01
Es herrscht an vielen Orten die Mentalität: ist nicht mein Geld, geht mich nichts an.
Ich mache auch im Supermarkt offene Kühlregale zu, oder die Türen nur so kurz auf wie notwendig. Das mache ich schon immer so und bringe es meinen Kindern bei. Andere Menschen ansprechen erzeugt immer negative Kommentare. Und dann machen sie es erst recht nicht. Da ist Trotz weit verbreitet.
Bei uns ist im Winter meist die ganze Wohnung um 20 C° beheizt, um auch dem Schimmel wenig Chancen zu geben, der schon mal da war und an verschiedenen Stellen im unsanierten Altbau der 60er Jahre auftritt. T-Shirt im Winter kenne ich nicht. Einige Eigentümer im Haus sind jetzt unruhig, weil sie befürchten, von ihren Pensionen nicht mehr die Gasrechnungen bezahlen zu können. :Gruebeln:
Um dem vorzubeugen und Energie im Schwimmbad im Winter einzusparen, haben wir uns ein Rudergerät am Wochenende zugelegt. Wem dann im Winter zu kalt ist, der kann sich warm rudern. :Lachanfall: Und der Raum wird dann auch noch aufgeheizt. :Huhu:
---
Die Türen stehen an den Geschäften immer offen, damit der gemeine Schlender-Einkäufer auch den Weg in das Geschäft findet. Quasi: oh guck da ist offen, da geh ich jetzt mein Geld ausgeben. :Blumen: Eindeutiges Indiz dafür, dass die Leute zu viel Zeit und Langeweile haben. Weniger shoppen und mehr Sport wird der Umwelt gutes tun. Müssen wir halt nur den Reifenabrieb reduzieren und unsere Räder 10 Jahre fahren, damit es noch klimapositiv bleibt. :Maso:
sybenwurz
27.06.2022, 13:10
...auch da ist es höchste Zeit, dass die Politik genaue Regeln aufstellt, die verhindern, dass Klimaschutz nur noch das Privatvergnügen von ein paar grünen Spinnern, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe wird.
Naja, ich korrigiere mal:
Da wäre es vor 25Jahren allerhöchste Zeit gewesen...
Mittlerweile bin ich überzeugt, können wir noch ein wenig am Ergebnis feilen, gross was dran ändern, dass sich die Reise sehr zu Ungunsten der Menschheit entwickeln wird, werden wir nicht mehr.
Der Fred hier zeigt ja wie einige andere hervorragend die Ironie der Situation auf, wie selbst einfachste Massnahmen, die keinem wirklich wehtäten abgelehnt werden.
Obs darum geht, die Töle zum Kacken mitm Auto hinzukarren, dass der Opi den Motor (und damit halt auch die Klimaanlage) abstellte, während Mutti beim Einkaufen ist (überhaupt erst mitm Auto hinzufahren, wo die gleiche Visage mit überlegener Miene am Wochenende das Ebike hervorholt für irgendn Ausritt über die Waldautobahn), oder halt die Tür zuzumachen um nicht im Sommer die Atmosphäre zu kühlen und im Winter aufzuheizen.
Ja, klar isses vielleicht einladender, wenn die Türe offen steht falls jemand daherkommt und unentschlossen ist.
Wenn aber halt gar keiner mehr da ist zum Kommen, isses nu mal eben auch kagge.
sybenwurz
27.06.2022, 13:13
Quasi: oh guck da ist offen, da geh ich jetzt mein Geld ausgeben.
Ironischerweise hat der Gasladen gar keine Türe, sondern schickt die Rechnung per Post.
Und ein hier vielen bekannter Herr hat unsern Bayern-Söder jüngst offensiv drauf hingewiesen, dass Atomkraftwerke kein Gas produzieren.
:Lachanfall:
Naja, ich korrigiere mal:
Da wäre es vor 25Jahren allerhöchste Zeit gewesen...
Mittlerweile bin ich überzeugt, können wir noch ein wenig am Ergebnis feilen, gross was dran ändern, dass sich die Reise sehr zu Ungunsten der Menschheit entwickeln wird, werden wir nicht mehr.
...
Ich vertraue bei so einem komplexen Thema eher auf die Wissenschaft als mir eine eigene exklusive Meinung zu erlauben.
Natürlich wäre es viel besser gewesen mit der ernsthaften Decarbonisierung unseres Lebensstils schon vor 25 Jahren anzufangen, aber da es für die Menschheit einen großen Unterschied macht, ob die Temperatur in den nächten Jahrzehnten nur um 1,5° oder sogar um drei oder vier Grad Celsius ansteigt ist es auch jetzt keineswegs zu spät zu agieren bzw. die richtigen Politiker und Parteien zu wählen, die die als notwendig erachteten und großteils unpopulären Maßnahmen in praktische ordnungspolitik umsetzen.
Die aktuell abartig hohen Gas- und Ölpreise sind für die anstehende Decarbonisierung eher hilfreich, reichen aber alleine natürlich nicht aus.
"Wir als Gesellschaft" sind "auf freiwilliger Basis" sicher nicht bereit, gegen den Klimawandel anzukämpfen, sobald es unseren eigenen Lebensstil beeinflusst.
...
Genauso ist es mit Verbrennungsmotoren und der privaten Co2-Produktion: auch da ist es höchste Zeit, dass die Politik genaue Regeln aufstellt, die verhindern, dass Klimaschutz nur noch das Privatvergnügen von ein paar grünen Spinnern, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe wird.
Jeder halbwegs gerade aus denkende Menschen versteht, dass es nicht ohne Regeln und Vorschriften geht und der Kampf gegen den Klimawandel nicht ohne diese gehen wird. Zur Not muss man eben dem einen oder anderen nachhelfen.
Aus meiner Sicht wird es letztendlich aber gesellschaftlich nur funktionieren, wenn diese sozialverträglich sind.
Aus meiner Sicht wird es letztendlich aber gesellschaftlich nur funktionieren, wenn diese sozialverträglich sind.
Das Problem ist, dass Sozialversträglichkeit bei uns immer nur über Arbeit definiert wird, bzw. Arbeit und Verdienst aus Arbeit, die Stellschrauben sind, um Menschen von der Armut fern zu halten oder dort raus zu holen.
Das große Dilemma insbesondere der SPD.
Wir brauchen viel Arbeit damit die Armen weniger arm sind, das bedeutet aber wir müssen viel produzieren, das bedeutet aber es entsteht viel Umweltverschmutzung ....
Wir haben angeblich Fachkräftemangel überall und gleichzeitig werden Industrien mit Subventionen künstlich am Leben gehalten.
Es geht nicht um Sozialverträglichkeit sondern um etablierte Vetternwirtschaften.
Das Problem ist, dass Sozialversträglichkeit bei uns immer nur über Arbeit definiert wird, bzw. Arbeit und Verdienst aus Arbeit, die Stellschrauben sind, um Menschen von der Armut fern zu halten oder dort raus zu holen.
Das große Dilemma insbesondere der SPD.
Wir brauchen viel Arbeit damit die Armen weniger arm sind, das bedeutet aber wir müssen viel produzieren, das bedeutet aber es entsteht viel Umweltverschmutzung ....
Unser System ist maxiaml pervers geworden. Tiere sind nichts wert, die Natur wird möglichst gewinnbringend und billig ausgebeutet. Die einen fliegen aus Spaß ins Weltall und die, die für sie arbeiten, haben manchmal nicht mal Geld für ein Auto. Gesprochen werden sollte viel mehr über die ganz oben, über die Profiteure und Besitzenden. Die, die von Corona und dem Ukraine-Krieg, vom Schlachten der Tiere und Zerstören der Umwelt am meisten profitieren. Denn sie werden immer reicher und mächtiger. Stattdessen streiten wir uns, ob man 100 auf der Autobahn fahren soll oder nicht und solche Peanuts.
sybenwurz
27.06.2022, 23:32
Wir brauchen viel Arbeit damit die Armen weniger arm sind, das bedeutet aber wir müssen viel produzieren, das bedeutet aber es entsteht viel Umweltverschmutzung ....
Naja, man könnte die Suchenden ja der Arbeit an erneuerbaren Energien zuführen.
In der Solarbranche beispielsweise arbeiteten in Deutschland im Jahr 2011 über 156.000 Menschen.
Zehn Jahre später, 2021, waren es fast 100.000 weniger.
In der Windenergiebranche begann die Arbeitsplatzvernichtung erst 2016. Damals arbeiteten in der Branche, on- und offshore zusammengerechnet, etwa 167.000 Menschen.
2021 waren es vorläufigen Daten des Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge etwa 37.000 weniger.
Derweil könnte man meinen, C. Lindner sei nicht Finanzminister, sondern arbeite für die Automobillobby oder nen Auto-Branchenverband.
Naja, man könnte die Suchenden ja der Arbeit an erneuerbaren Energien zuführen.
In der Solarbranche beispielsweise arbeiteten in Deutschland im Jahr 2011 über 156.000 Menschen.
Zehn Jahre später, 2021, waren es fast 100.000 weniger.
Natürlich kann man auch was schieben. Das Grundproblem bleibt.
Wir müssten insgesamt immer weniger arbeiten und unser sozialer und wirtschaftlicher Status müsste viel weniger von Arbeit abhängen, dann ginge es allem besser. Mensch, Umwelt, Tiere ....
Die einen fliegen aus Spaß ins Weltall und die, die für sie arbeiten, haben manchmal nicht mal Geld für ein Auto. Gesprochen werden sollte viel mehr über die ganz oben, über die Profiteure und Besitzenden. Die, die von Corona und dem Ukraine-Krieg, vom Schlachten der Tiere und Zerstören der Umwelt am meisten profitieren. Denn sie werden immer reicher und mächtiger.
Das sind schlechte Vorbilder da gebe ich dir Recht.
In Absolutzahlen, dürfte aber die 0,1 % Superreichen wahrscheinlich den Kohl im Resourcenverbrauch nicht fett machen.
Raketenstarts sind schon extreme Beispiele, ansonsten kann ein Superreicher auch nicht mehr fr.... als ein normaler Mensch, er kann immer nur in einem Auto fahren .... gut er kann im Privatjet düsen, das verbraucht dann 50 mal mehr als Linie ...
Aber wie gesagt schlechtes Vorbild und Andere sagen natürlich: Wenn die das dürfen, warum ich nicht?
Steppison
28.06.2022, 08:47
Ich bin mal zum Testen am Wochenende in die Nachbarstadt mit 100 km/h auf der freigegebenen Autobahn gefahren. Da merkt man dann auf einmal, wie langsam man ist, wenn der Reisebus einem im Nacken sitzt und dicht auffährt.
Ansonsten eben Feuer frei, gerade deutsche Premiummarken waren auf der linken Spur z.T. sehr schnell unterwegs. Also ist das Autofahren noch viel zu günstig. Sonntags muss kaum jemand schnell zum Job.
Es muss bei den Leuten im Kopf ankommen. Die Frage ist nur, wie kann man das erreichen, damit die Leute ein Selbstverständnis zum sparsamen Umgang mit Ressourcen entwickeln?
Das sind schlechte Vorbilder da gebe ich dir Recht.
In Absolutzahlen, dürfte aber die 0,1 % Superreichen wahrscheinlich den Kohl im Resourcenverbrauch nicht fett machen.
...
Das verstehe ich nicht. Habeck sagt sinngemäß, dass jeder alles machen/beitragen soll. Also auch die neue Glübirne und den Duschkopf oder diese Aktion hier im Thread. Dem stimme ich zu.
Sollte dann nicht auch der Superreiche direkt aufgefordert werden, seine Yacht im Hafen stehen zu lassen? Den Verbrauch einer Yacht kannst du ja googeln.
tridinski
28.06.2022, 09:06
Es muss bei den Leuten im Kopf ankommen. Die Frage ist nur, wie kann man das erreichen, damit die Leute ein Selbstverständnis zum sparsamen Umgang mit Ressourcen entwickeln?
ich denke das muss von klein auf gelernt werden, Kindergarten, Elternhaus, Schule, somit dauert das mehrere Generationen, wenn erst die zukünftigen Eltern und dann ihre Kinder es von denen lernen werden.
Bis dahin hilft nur Zwang, sprich Tempolimit etc.
Meine Mutter hat damals schon Wasser vom Gemüse- und Obstwaschen in der Küche gesammelt und in den Garten gegossen (oder auch als Klospülung verwendet). Müll auf der Strasse aufgesammelt. Regenwürmer nach dem Regen von der Strasse in die Wiese gesetzt. Alles sehr zur peinlichen Berührung meines Bruders und mir. Heute kippe ich das Waschwasser vom Obst/Gemüse auch in den Garten statt es ablaufen zu lassen.
Die Superreichen halten den Häcksler am laufen.
Bill Gates hat von 2009-20014 sein Vermögen in 5 Jahren verdoppelt von 40 auf 80 Milliarden Dollar.
Jetzt hat er 130 Milliarden.
Es wird viel über Philantropie geredet, Spenden und Stiftungen....
Im Endeffekt werden diese Superreichen immer superreicher und ihr Einfluss nicht zwingend weniger.
Durch asketischen Lebensstil sind mir diese Gesellen nicht in Erinnerung geblieben.
Ob von denen einer seine Heizung im Winter die habeckschen >10% runterstellt :Lachanfall:
Steppison
28.06.2022, 09:35
ich denke das muss von klein auf gelernt werden, Kindergarten, Elternhaus, Schule, somit dauert das mehrere Generationen, wenn erst die zukünftigen Eltern und dann ihre Kinder es von denen lernen werden.
Bis dahin hilft nur Zwang, sprich Tempolimit etc.
Zwang führt halt immer zu Ablehnung. Solange neue Supermärkte gebaut werden (bei uns gerade erfolgt) und die Regale auch rammelvoll sind, wird in den Köpfen kaum was passieren. Nun wird das Gas teurer, ok. Dann wird nun vielleicht doch nicht mehr das ganze Haus geheizt, vielleicht. Das große Auto steht vor der Tür, muss also gefahren werden. Und ohne Fleisch / mit wenig Fleisch kommen viele nicht zurecht. Ich habe hier zahlreiche Kollegen, die sich jeden Mittag wahlweise von 2 BoWu / Kesselfleisch im Brötchen / Döner mit extra Fleisch / Pommes Currywurst ernähren. Zwischendrin noch Hackfleischbötchen / Stracke / Bauchfleisch. Gemüse wird vom Teller geschubst. So sehen sie dann auch aus. Und bis die unterm Acker sind vergehen noch 2 Generationen.
Ich bin gespannt. Am Ende wird es der Preis richten. Wobei ja der böse Staat immer für den Preis verantwortlich ist. Immer die bösen Politiker, die alles vorschreiben und nichts können...
--> ohne Mangel im Supermarktregal oder Autohaus wird sich wenig verändern. Sobald es nach staatlich verordnet aussieht, wird ein großer Teil der Bevölkerung das ablehnen und dann wird blau gewählt.
Die Superreichen halten den Häcksler am laufen.
Ja, klar! Und wenn wir nicht lieb zu ihnen sind, dann verlassen sie Deutschland und wir sind verloren. :Cheese:
Ob von denen einer seine Heizung im Winter die habeckschen >10% runterstellt :Lachanfall:
Vielleicht in einem Seitenfügel irgendeiner der Villen. :Cheese:
...
Meine Mutter hat damals schon Wasser vom Gemüse- und Obstwaschen in der Küche gesammelt und in den Garten gegossen (oder auch als Klospülung verwendet). Müll auf der Strasse aufgesammelt. Regenwürmer nach dem Regen von der Strasse in die Wiese gesetzt. Alles sehr zur peinlichen Berührung meines Bruders und mir. Heute kippe ich das Waschwasser vom Obst/Gemüse auch in den Garten statt es ablaufen zu lassen.
Ich könnte noch ganz andere Geschichte von meinen Großmüttern erzählen.
Die Sache ist doch, dass das gar nicht gewünscht ist: Alle 2 Jahre ein neues Handy, mehrmals Klamotten pro Jahr usw. Meine Mutter hat an den Jeans meiner Geschwister Stoffstreifen angenähnt, damit ich sie weiterhin tragen kann. Heute: unerwünscht!
:Blumen:
Meine Mutter hat damals schon Wasser vom Gemüse- und Obstwaschen in der Küche gesammelt und in den Garten gegossen (oder auch als Klospülung verwendet). Müll auf der Strasse aufgesammelt. Regenwürmer nach dem Regen von der Strasse in die Wiese gesetzt. Alles sehr zur peinlichen Berührung meines Bruders und mir. Heute kippe ich das Waschwasser vom Obst/Gemüse auch in den Garten statt es ablaufen zu lassen.
Das ist zwar nett gemeint bringt aber letztlich nicht wirklich was.
Was was bringt sind grundsätzliche Entscheidungen.
1. Wo und wie wohne ich. D.h.
a wie viele qm hab ich zur Verfügung (was mit der Heizernergie korreliert)
b wie weit ist das von meinem Arbeitsort weg und kann ich Övis oder das Rad benutzen oder muss ich ein Auto haben
2. Wie sieht mein Konsum aus, z.b. bzgl Flüge, Anzahl und Größe der Autos in der Familie
Wenn ich da einen niedrigen Fußabdruck habe ist die Frage ob ich das Gemüsewasser in den Garten gieße (was ich hin und wieder auch mache) weitgehend egal.
Und wenn ich 5 mal im Jahr fliege, kann ich viel Wasser in den Garten kippen, das ist dann nicht mehr als Greenwashing.
Sollte dann nicht auch der Superreiche direkt aufgefordert werden, seine Yacht im Hafen stehen zu lassen?
Hat er sie denn explizit ausgenommen?
Und ich sagt ja, als Vorbilder sind die natürlich schlecht.
Unter jedem FB Artikel steht ja mittlerweile: "Die da Oben, leben in Saus und Braus und wir darben".
Nur letztlich die Leute die das schreiben, wollen ja selber gar nicht sparen.
tridinski
28.06.2022, 10:15
Das ist zwar nett gemeint bringt aber letztlich nicht wirklich was.
das kann auch mehr sein als nett gemeint, sie war Grundschullehrerin und hat dann später dort auch die Müllsammelaktion der ganzen Schule am Wandertag initiiert. Somit das Bewusstsein an die nächste Generation weitergegeben.
Jemand der im Kleinen selber so agiert hat meist auch bei den von dir genannten großen Dingen den entsprechenden Ansatz.
sybenwurz
28.06.2022, 10:27
So sehen sie dann auch aus. Und bis die unterm Acker sind vergehen noch 2 Generationen.
Keine Bange, diese Klientel ist die erste, die den drohenden Temperaturanstieg nicht verkraftet und sich ebensowenig irgendwo erträglichen Lebensraum erobern kann.
Meine Mutter hat an den Jeans meiner Geschwister Stoffstreifen angenähnt, damit ich sie weiterhin tragen kann. Heute: unerwünscht!
:Blumen:
Najagut, die Stories kenn ich auch noch, nur haben wir das damals nicht aus Umweltschutzgründen gemacht, sondern eben weil die Kohle sinnvoller beispielsweise im Hausbau versenkt war als an den Beinen der Kinder.
Dabei denke ich, es war nichtmal so, dass wir die Kohle nicht gehabt hätten, wir haben nur die Prioritäten anders gesetzt.
Damals wars auch gang und gäbe, wennst dich selbständig gemacht oder nen Laden eröffnet hast, dass du dich, wie beim Hausbau auch, erstmal n paar Jahr(zehnt)e krummgerackert und den Gürtel enger geschnallt hast.
Heut lässte dein Konzeptpapier von irgendnem Schlaumeier unterschreiben, holst damit deine Kohle vom Existenzgründerdarlehen ab, kaufst, entschuldigung, least natürlich, dir
ne fette Karre und fährst vom Rest erstmal in Urlaub;- weil, man weiss ja nicht, wann man sichs wieder leisten kann...:Lachanfall:
Umweltaspekte sehe ich da, auch wenn ichs grob klischeehaft dargestellt hab, eher keine berücksichtigt.
Siehe auch die Lage an den Flughäfern derzeit. Vielleicht ists gut, dass die deutschen Lande nicht so arg heimgesucht werden und alle trotz bekannter Probleme weiterhin wegfliegen wollen;- aber mit etwas Grips und Umweltbewusstsein könnt man schon meinen, dass der eine oder die andere die Idee haben könnte, mitm Zug Urlaub im Harz zu machen oder so...
Steppison
28.06.2022, 10:42
Ich habe nen Kollegen der fliegt jetzt (dieses Jahr) das 3. Mal ans Mittelmeer. Und im Herbst ist die nächste Flugreise geplant. Beide Vollverdiener um 30, keine Kinder in Sicht. Die wollen einfach ihr Leben genießen. Und solange sich alles angucken, wie es noch geht.
Ich bin zuletzt 2014 geflogen, in den Urlaub 2011. :dresche Wir hatten 4 Jahre kein Auto, nur Carsharing und wohnen mit 4 Leuten auf 100 m². Ich glaube das passt so halbwegs. Wasser muss übrigens fließen, damit das Leitungs- und Kanalsystem weiterhin funktioniert.
Von mir aus können Sie die Innenstädte zumachen, ein paar Facharztzentren errichten / gründen und ein paar Lagerhallen für die Pakete ausbauen. Dann hol ich mein Online bestelltes Zeug dort ab, muss nicht sonst wohin wegen Ärzten und die Fußgängerzone kann dann auch zum Wohnen genutzt werden. Ich habe eine Retourenquote von vielleicht 10%, ich suche mein Zeug vorher recht gut aus.
Jemand der im Kleinen selber so agiert hat meist auch bei den von dir genannten großen Dingen den entsprechenden Ansatz.
Da hast du natürlich recht.
Viele wurden aber auch so erzogen und haben den Ansatz verloren.
Andere haben ihn aus Erkenntnis wieder angenommen :Huhu:
Najagut, die Stories kenn ich auch noch, nur haben wir das damals nicht aus Umweltschutzgründen gemacht, ...
Sehe ich komplett genauso :Blumen:
Dass man es nicht aus Umweltschutzgründen gemacht hat, sieht man ja genau daran, dass es verloren gegangen ist.
Man hat in den 50ern 60ern gespart weil man nichts hatte und die die was hatten
haben auch nicht gespart. S. Fresswelle der 50er Jahre.
Meine Mutter hat an den Jeans meiner Geschwister Stoffstreifen angenähnt, damit ich sie weiterhin tragen kann. Heute: unerwünscht!
:Blumen:
Geh doch mal wieder vor die Tür - längst wieder erwünscht!!!
Nachdem die Kids unsere heiligen 80'er ironisch abgefrühstückt haben, läuft die 70'er-Welle bereits auf Hochtouren:
https://uk.sandro-paris.com/en/woman/jeans/flared-jeans/3607171792269.html?utm_source=rakuten&utm_medium=affiliation&utm_content=3121395&utm_term=Fashiola.co.uk&utm_campaign=Soldes&ranMID=44558&ranEAID=29l%2FBOh%2FUGg&ranSiteID=29l_BOh_UGg-UWwUOgz11xdz4A2Mymssng
:Maso:
Sorry für OT: Bin die Tage in die U-Bahn, früh morgens und noch nicht ganz wach:
https://bilderupload.org/image/f8e607668-20211210-084028.jpg
Da kam ich mir vor wie auf einer Zeitreise. Hatte damals einen guten Freund, der - mal abgesehen von den Stöpseln und dem Rucksack - exakt so rumgelaufen ist. Über Jahre hinweg unverändert, so wie das damals üblich war.
Geh doch mal wieder vor die Tür - längst wieder erwünscht!!!
Nachdem die Kids unsere heiligen 80'er ironisch abgefrühstückt haben, läuft die 70'er-Welle bereits auf Hochtouren:
...
Auf der Welle reite ich zum Schrecken all meiner Kinder und zum Schrecken einer mir sehr nahestehenden Person längst mit und besitze dieses Shirt:
Duafüxin
28.06.2022, 12:47
das kann auch mehr sein als nett gemeint, sie war Grundschullehrerin und hat dann später dort auch die Müllsammelaktion der ganzen Schule am Wandertag initiiert. Somit das Bewusstsein an die nächste Generation weitergegeben.
Jemand der im Kleinen selber so agiert hat meist auch bei den von dir genannten großen Dingen den entsprechenden Ansatz.
Denke ich auch. Meine Nachbarin geht mit Tupperdosen und gebrauchten Papiertüten auf den Markt, auch sie war GS-Lehrerin, sie hat eine Tochter so erzogen, die ist Gymnasiallehrerin und hat vier Kinder. Der kleinste von denen hat neulich einen Erwachsenen angesprochen, der seinen Aschenbecher auf dem Parkplatz entleeren wollte. Da geht schon eine Menge, wenn es wieder mehr werden, die sich bewußt werden, wie man im Kleinen was ändern könnte.
svmechow
28.06.2022, 18:24
Ich freue mich ja aufrichtig, dass ich zumindest in diesem illustren Forum eine kleine und ertragreiche Diskussion anzetteln konnte.
So erfolgreich ist mein eigentliches Anliegen leider noch nicht. Das zuständige Bezirksamtsmitglied erhält zweitäglich Post von mir und nein: es stört mich nicht.die.Bohne, wenn ich für eine von diesen nervigen Alten gehalten werde, denen langweilig ist.
Ich bleibe am Ball.
Natürlich geht es mir und hier auch nicht nur um die Pforten des lokalen Handels. Vielmehr geht es darum, uns dafür zu sensibilisieren, wo und wie man mit vergleichbar schmerzfreien Interventionen einiges Erreichen kann.
Es wurde immer wieder angesprochen, ob den „die Gesellschaft“ bereit ist für radikalen Verzicht, für den radikalen Verzicht, dessen es bedürfte für ein Erreichen der Klimaziele. Wenngleich die Gesellschaft eine äußerst heterogene Gruppe unterschiedlichster Menschen ist, lautet meine Einschätzung ganz klar: nein.
Die meisten von uns haben einfach jeweils ihre ganz spezifischen Bedürfnisse, auf deren Erfüllung ohne Not respektive Zwang nicht verzichtet wird.
Und bevor wir hier als Stichprobe einer Gesellschaft darüber diskutieren, wer wieviel worauf zu verzichten bereit ist, lohnt es doch mal hinzuschauen, wo man so en passant was einsparen kann.
In der Summe sind viele kleine Ersparnisse ja vielleicht auch was wert.
Das mag jetzt windelweich klingen nach „wasch ich, aber mach mich nicht nass“. Und möglicherweise versuche ich auch unbewusst, ich selbst irgendwie herauszuwinden aus der Nummer, weil ich auch nicht bereit bin, auf den neuesten Nike und das neueste geile Aeroad zu verzichten. Möglicherweise übe ich mich im Kleinkram, weil ich zu wirklich einschneidenden Veränderungen nicht bereit bin - oder noch nicht.
Ich denke aber dennoch, dass der Effekt einer Maßnahme nicht proportional ist zum Ausmaß des Verzichtes! Wir werden noch lange nicht bereit sein für einschneidende Veränderungen. Daher mein Gedanke, doch wenigstens in den Lebensbereichen achtsam mit den knappen Ressourcen umzugehen, wo es zum jeweils aktuellen Zeitpunkt für das jeweilige Individuum möglich ist. Jeder trägt bei, was er kann.
Ich möchte das anhand einiger kleiner und banaler Beispiele illustrieren.
Es gelingt mir zum Beispiel ums Verrecken nicht, komplett kalt zu duschen. Ich bin ein dürrer BMI 17-Hering. Kalt duschen ohne Zwang: keine Chance. Was allerdings geht, ist weniger heiss, weniger lang und, ja, weniger oft duschen. Das spart zwar weniger, als kalt duschen, aber immerhin.
Oder aber Thema Müllvermeidung. Ich hatte mal einen Bekannten, der hat aus unerfindlichen Gründen allen Müll in die gleiche Tonne geschmissen. Warum? Es ist doch so fucking easy, Biomüll, Verpackung, Papier und Rest zu separieren. Das kann man doch wirklich von jedem Menschen mit einem IQ über aufrechtem Gang erwarten.
Oder aber Thema Autofahren. Ich verstehe, dass viele Menschen nicht auf ihr Auto verzichten können oder wollen. Dann aber doch wenigstens freiwillig langsamer fahre, oder? Ich rechne immer damit, dass mein Mann mich irgendwann mal an einer Autobahnraststätte aussetzt, weil ich immer rumnerve, sobald die Nadel über 130 geht.
Ich bin ohne jede Resignation der Überzeugung, dass sich die überwältigende Mehrheit der Menschen nicht ohne Not dafür gewinnen lässt, auf die Dinge zu verzichten, die ihnen wirklich am Herzen liegen. Das ist meines Erachtens die Realität, in der wir leben und eben das, womit wir arbeiten müssen. Es ist nicht zielführend auf einer pragmatischen Ebene, mit einem Idealbild des am Gemeinwohl interessierten Menschen zu arbeiten - vielmehr müssen wir auf das zurückgreifen, was wir haben und was wir sind.
Daher glaube ich, dass ein erster Schritt der sein muss, doch WENIGSTENS in den Lebensbereichen aktiv zu werden, die jeder einzelne eben hinbekommt und nicht aus Gewohnheit 160 fahren, aus Bequemlichkeit 20 Minuten duschen, aus Faulheit den Müll in einen Eimer werfen oder aus Geiz den konventionell produzierten Broiler für einen Euro kaufen.
Wahrscheinlich wird das am Ende nicht reichen, aber vielleicht lässt sich das Ende damit solange herauszögern, bis wir bereit sind zu wirklich durchgreifenden Veränderungen oder aber uns das Wasser bis zum Hals steht.
Oder aber Thema Müllvermeidung. Ich hatte mal einen Bekannten, der hat aus unerfindlichen Gründen allen Müll in die gleiche Tonne geschmissen. Warum? Es ist doch so fucking easy, Biomüll, Verpackung, Papier und Rest zu separieren.
Kommt doch am Ende eh alles zusammen und in die Müllverbrennung - das höre ich oft...
LidlRacer
28.06.2022, 20:28
Kommt doch am Ende eh alles zusammen und in die Müllverbrennung - das höre ich oft...
So pauschal wird das nicht stimmen.
Aber ich wüsste auch gerne genauer, was eigentlich ernsthaft recycelt werden kann und was evtl. im Gegensatz dazu tatsächlich recycelt wird.
Daher glaube ich, dass ein erster Schritt der sein muss, doch WENIGSTENS in den Lebensbereichen aktiv zu werden, die jeder einzelne eben hinbekommt und nicht aus Gewohnheit 160 fahren, aus Bequemlichkeit 20 Minuten duschen, aus Faulheit den Müll in einen Eimer werfen oder aus Geiz den konventionell produzierten Broiler für einen Euro kaufen.
.
Kommt mir alles bekannt vor. Mit Dir und meiner Freundin möchte ich nicht an einem Tisch sitzen. Das würde dann vermutlich in wüsten Beschimpfungen wie "ihr 80'er Retro-Tanten" enden. Als wenn wir das alles nicht schon einmal hatten. Kam übrigens gar nicht gut an der Spruch neulich...
Diesen kleinen Schritten in allen Lebensbereichen zum Guten hin wohnt etwas sehr spießiges, kleingeistiges - ja selbstgerechtes inne. Da bin ich hin und her gerissen, wer mich mehr nervt: Die demonstrativen Voll-Trennerinnen mit ihrem Dogma oder der Pisser, der alles in einen Kübel schmeißt.
Decke Pitter
28.06.2022, 21:28
So pauschal wird das nicht stimmen.
Aber ich wüsste auch gerne genauer, was eigentlich ernsthaft recycelt werden kann und was evtl. im Gegensatz dazu tatsächlich recycelt wird.
Schau' mal in die ARD Mediathek.
"Die Recyclinglüge"
Kann es am Handy leider nicht verlinken.
sybenwurz
28.06.2022, 22:49
Schau' mal in die ARD Mediathek.
"Die Recyclinglüge"
Kann es am Handy leider nicht verlinken.
Linkservice:
https://www.ardmediathek.de/video/dokus-im-ersten/die-recyclingluege/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JlcG9ydGFnZSBfIGRva3VtZW 50YXRpb24gaW0gZXJzdGVuL2YwMTFjNmY0LTc1MGUtNDc5Mi1i ZDgyLWRkZDM4YTNhMWU4Yw
svmechow
28.06.2022, 23:12
Kommt mir alles bekannt vor. Mit Dir und meiner Freundin möchte ich nicht an einem Tisch sitzen. Das würde dann vermutlich in wüsten Beschimpfungen wie "ihr 80'er Retro-Tanten" enden. Als wenn wir das alles nicht schon einmal hatten. Kam übrigens gar nicht gut an der Spruch neulich...
Diesen kleinen Schritten in allen Lebensbereichen zum Guten hin wohnt etwas sehr spießiges, kleingeistiges - ja selbstgerechtes inne.
Mir sind kleine Taten stets lieber als große Worte.
Es doch nur um pragmatische, easy durchzuführende moves jenseits aller Ideologie.
Ob man mich nun für spießig oder für kleingeistig hält oder beides, das interessiert mich wahrlich einen verfickten Scheißdreck.
LidlRacer
28.06.2022, 23:27
Ein weiterer Link zur Recyclinglüge:
https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/die-recyclingluege-100.html
Bei diesem gibt's ein wenig Text dazu und Kommentare von Zuschauern.
Die meisten sind zustimmend, aber einige konträre scheinen mir auch bedenkenswert:
"Einseitig und Zusammenhangslos
Wenn die gezeigten Beispiele auch erschreckend und verstörend sind, so erkenne ich keinen direkten Zusammenhang zwischen guten Lösungsansätzen (wenn auch nicht fehlerfrei und wahrscheinlich auch in einem frühem Entwicklungsstadium) und verbrecherischen und abscheulichem Müllschmuggel. Mir fehlt einfach der rote Faden in der ganzen Doku. Was hat das angeblich so schlechte deutsche/europäische Sammelsystem mit einem Blendertrick in den Staaten zu tun? Fakt ist doch: Jeder fühlt sich gut, die böse Industrie und die böse Müllmafia in die Ecke zu stellen. Dass aber der einzige Verursacher unserer Plastikprobleme nur der Konsument ist, der das Zeug kauft und im Nachgang in der Regel eben nicht vernünftig sortiert wieder abgibt, wird kaum erwähnt. Das Gegenteil von gut gemacht ist gut gemeint. Hatte mir deutlich mehr Tiefgang und Zusammenhänge erwartet"
"Eine ärgerliche Desinformation
Schade, das Thema ist wichtig und interessant. Und es wurde viel Arbeit und Geld der Gebührenzahler in diese Sendung gesteckt. Daher sind die Botschaften der Sendung umso ärgerlicher: "Die" Konzerne sind böse. Plastik ist schlecht. Kreislaufwirtschaft ist eine Lüge.
Kreislaufwirtschaft ist keine Lüge sondern das zukünftige Wirtschaftsmodell. Es bedeutet die Umsetzung der Erkenntnis, dass Rohstoffe nur begrenzt vorhanden sind. Eine Alternative dazu kann ich nicht erkennen.
Bestandteil der Kreislaufwirtschaft ist die Vermeidung. Da dies sehr dramatisch in unsere alle Gewohnheiten eingreift, beginnt man in Europa jetzt erst, ernsthafte Schritte diesbezüglich vorzunehmen. Da wir demokratisch vorgehen dauert das alles leider auch lange. In einer Diktatur ginge das natürlich einfacher und schneller. Das wollen die Autoren der Sendung doch auch nicht?
Diese Sendung macht leider viele Bemühungen für eine Transformation zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zunichte."
Anderswo haben auch Verbände geantwortet, von denen man zwar keine Neutralität erwarten kann, denen man aber auch nicht von vornherein Lügen unterstellen sollte:
Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung:
„Die Recyclinglüge“ ist ein journalistisches Armutszeugnis (https://www.bvse.de/gut-informiert-kunststoffrecycling/pressemitteilungen-kunststoffrecycling/8659-die-recyclingluege-ist-ein-journalistisches-armutszeugnis.html)
Industrievereinigung Kunststoffverpackungen enttäuscht von verunsichernder Botschaft in ARD-Reportage zum Recycling (https://newsroom.kunststoffverpackungen.de/2022/06/21/enttaeuschung-ueber-ard-reportage-recyclingluege)
Ich muss gestehen: Die Doku hab ich immer noch nicht gesehen, aber mein vorläufiger Eindruck ist, dass sie wohl zu Recht viele - teils kriminelle - Missstände aufzeigt, diese aber zu sehr verallgemeinert, und positive Tendenzen unterschlägt.
PS:
Ich bemerke gerade, dass vieles hier nicht mehr sehr viel mit dem ursprünglichen Thema zu tun hat.
Haben wir nicht irgendwo einen passenderen Thread?
Ein weiterer Link zur Recyclinglüge:
https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/die-recyclingluege-100.html
......
PS:
Ich bemerke gerade, dass vieles hier nicht mehr sehr viel mit dem ursprünglichen Thema zu tun hat.
Haben wir nicht irgendwo einen passenderen Thread?
Umweltschutz finde ich. (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=41114)
..., das interessiert mich wahrlich einen verfickten Scheißdreck.
Also dann bitte lieber kleine Taten als diese Worte!
Trimichi
29.06.2022, 12:17
Also dann bitte lieber kleine Taten als diese Worte!
Mehr off topic geht ja wohl nicht. Was hast du denn geraucht heute? Kräuterzigarette?
Also: hier geht es ums Prinzip, also darum, Hirnrissigkeiten zu unterbinden. HIrnriß ist es, wenn die Türen offen sind und die Klimanalage läuft. Für dich als potenziellen verbal-Behinderten der Hinweis, dass man dir wohl nicht beigebracht hat in deiner Kindheit, dass man die Kühlschranktür nicht unnötig offen lassen soll in der elterlichen Küche?
Nichts für ungut, aber deine Verbalentgleisungen bringen dich nicht in die Position hier Lehrer zu spielen. Lass die user_in doch ihren Frust ablassen und aggro sein, lieber mal ein Schimpfwort zuviel als ein Schimpfwort zu wenig? Du kannst auch gerne auf Duden machen, dann komme ich dir mit dem Fremdwörterlexikon.
Also: es ist sehr ungebührlich die Verkaufstüren vom NIKE-Laden offen zu lassen. Das steht fest. Wenn es im Sommer heiß ist. Wegen der Klimakatastrophe?
Was ist dein Problem? Mir kannst du es ja flüstern. ;) Ansonsten bitte on topic bleiben und nicht nicht andere maßregeln, wenn man selbst Kraftausdrücke bzw. Beleidigungen verwendet. Diese Doppelmoral. Ich hoffe, Arne erklärt dir nochmalig den Unterschied zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik. Ich tue das nicht. :Maso: :Blumen:
svmechow
29.06.2022, 12:50
Also dann bitte lieber kleine Taten als diese Worte!
Immer gerne. Ich musste mal meiner Spießigkeit verbalen Ausdruck verleihen :liebe053: :Blumen:
Ich trenne meinen Müll auch gar nicht radikal, sondern lege ganz friedlich die Bananenschalen auf den liebevoll aufgetürmten Kaffeesatz.
sybenwurz
29.06.2022, 13:25
"Einseitig und Zusammenhangslos
Wenn die gezeigten Beispiele auch erschreckend und verstörend sind, so erkenne ich keinen direkten Zusammenhang zwischen guten Lösungsansätzen (wenn auch nicht fehlerfrei und wahrscheinlich auch in einem frühem Entwicklungsstadium) und verbrecherischen und abscheulichem Müllschmuggel. Mir fehlt einfach der rote Faden in der ganzen Doku. Was hat das angeblich so schlechte deutsche/europäische Sammelsystem mit einem Blendertrick in den Staaten zu tun? Fakt ist doch: Jeder fühlt sich gut, die böse Industrie und die böse Müllmafia in die Ecke zu stellen. Dass aber der einzige Verursacher unserer Plastikprobleme nur der Konsument ist, der das Zeug kauft und im Nachgang in der Regel eben nicht vernünftig sortiert wieder abgibt, wird kaum erwähnt. Das Gegenteil von gut gemacht ist gut gemeint. Hatte mir deutlich mehr Tiefgang und Zusammenhänge erwartet"
Welche 'guten Lösungsansätze'?
Dass die Weiterverwendung (Verwertung möcht ichs nicht nennen) von Kunststoffmüll in sündteuren Anlagen stark subventioniert wird?
Dass Zementwerke Kohle dafür kriegen, Müll zu verbrennen?
Dass Grüner Punkt/Gelber Sack/usw. wieder nur schöner Schein sind, ders der Industrie ermöglicht, sich nen grünen Anstrich zu geben?
Konsument als Verursacher, weil der letztlich die Produkte kauft? Bei welchen Alternativen denn? Waschmittel in der Kunststofflasche statt im Kunststoffbeutel?
Abseits vom Unverpackt-Laden, wo man sich seine (Kunststoff-)Tupperdosen selbst mitbringt, seh ich spontan nur diverse Wurstsorten in der Blechdose, und selbst Salat, der problemlos 'naggisch' verkauft werden könnte, wird nochmal in Zellophan eingewickelt.
"Eine ärgerliche Desinformation
Schade, das Thema ist wichtig und interessant. Und es wurde viel Arbeit und Geld der Gebührenzahler in diese Sendung gesteckt. Daher sind die Botschaften der Sendung umso ärgerlicher: "Die" Konzerne sind böse. Plastik ist schlecht. Kreislaufwirtschaft ist eine Lüge.
Kreislaufwirtschaft ist keine Lüge sondern das zukünftige Wirtschaftsmodell. Es bedeutet die Umsetzung der Erkenntnis, dass Rohstoffe nur begrenzt vorhanden sind. Eine Alternative dazu kann ich nicht erkennen.
Bestandteil der Kreislaufwirtschaft ist die Vermeidung. Da dies sehr dramatisch in unsere alle Gewohnheiten eingreift, beginnt man in Europa jetzt erst, ernsthafte Schritte diesbezüglich vorzunehmen. Da wir demokratisch vorgehen dauert das alles leider auch lange. In einer Diktatur ginge das natürlich einfacher und schneller. Das wollen die Autoren der Sendung doch auch nicht?
Diese Sendung macht leider viele Bemühungen für eine Transformation zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zunichte."
Kreislaufwirtschaft ist keine Lüge sondern das zukünftige Wirtschaftsmodell: echt jetzt? Das kam so nu wirklich nicht rüber.
Bestandteil der Kreislaufwirtschaft ist die Vermeidung. Ja klar, aber auch keine ganz neue Erkenntnis. Wenn man halt die Umsetzung selbiger so gestaltet, dass die Vermeidung gezielt und einfach bei nur minimalen Kosten vermieden werden kann.
Ich wiederhol mich dazu gerne: WIR mögen uns das schönreden können, die Natur lässt aber dennoch nicht mit sich verhandeln.
Der Planet hat im Gegensatz zur Menschheit unendlich mehr Zeit.
Also, um den Bogen zum Thema wieder zu spannen: immer schön die Tür offenhalten und rauskühlen bzw. im Winter heizen, dito die Raucherecke gemütlich im kalten Halbjahr mitm Gaspilz beheizen, wirkt ja viel freundlicher so.
Dass Zementwerke Kohle dafür kriegen, Müll zu verbrennen?
Im Müll steckt viel Energie, das Zementwerk braucht Energie, wieso sollte man
dort also kein Müll verbrennen?
Im Müll steckt viel Energie, das Zementwerk braucht Energie, wieso sollte man
dort also kein Müll verbrennen?
Dummerweise steckt im Müll gar nicht mehr so viel Energie mehr, seit der Anteil an Kunststoffmüll und organischen Bestandteilen dank im Prinzip funktionierender Mülltrennungsprozesse stark zurückgegangen ist.
Meine Frau besucht seit zwei Jahrzehnten mit ihren jeweiligen Schulklassen die örtliche (hochmoderne) Müllverbrennungsanlage inklusive vorgeschalteter Müllsortierung. Dort wird seitens der Ingenieure, die die Klassen durch die Anlagen führen, immer mehr über den stetig sinkenden Brennwert von Haushaltsmüll gejammert, der dazu führt, dass für die benötigten sehr hohen Abgastemperaturen, ohne die die Filteranlagen nicht effektiv genug wären, immer mehr fossile Brennstoffe wie z.B. Öl dem zu verbrennenden Müll beigemengt werden müssen.
(Sorry für OT)
scnr.
https://img-9gag-fun.9cache.com/photo/aAGADwp_460swp.jpg
Trimichi
29.06.2022, 19:15
scnr.
https://img-9gag-fun.9cache.com/photo/aAGADwp_460swp.jpg
S.N.I.P. / Grund: Tiere sind keine Menschen.
Daher können sie nicht sprechen. Sie verständigen sich mit vergleichsweise primitiver Signalsprache. Deswegen können sie Begriffe wie Umweltbewusstsein nicht bilden, obschon der Waschbaer_in über ein limbisches System verfügt. Und auch über eine Medulla Oblongata, Chiasma Opticum freilich auch.
Unmöglich für was Tiere heutzutage alles herhalten müssen. Ich denke, dass der Waschbär_in keinen Führerschein besitzt. Oder? Zumindest gibt es ja unter den Affen graduelle Unterschiede die Intelligenz betreffend. So kann zum Beispiel der TRIGEMA-Affe aus der Werbung sprechen. Aber Waschbären? Sicherlich nicht. Da er zudem nicht über Wernicke-Zentrum und Broca-Areal verfügt, und auch nicht über Stimmbänder.
Bitte spreche für dich selbst, crazy. Ganz sicher darf Müll in den Mülleimer geworfen werden. Das bezweifle ich nicht. Aber es steht doch ausser Frage, das ein Waschbaer_in nicht wissen kann was Mülltrennung bedeutet. Bitte wende dich an Prof. Dr. Johannes Rakozschy, er hat zum Affenhaus in Leipzig geforscht und mit mir das ABI gemacht. Er ist Psychologe und hilft dir vllt weiter, wenn es um das Intelligenzkriterium als hypothetisches Konstrukt geht.
Oder dabei und darum, dass Waschbären Tiere sind und nicht vermenschlicht werden wollen.:Blumen:
Siebenschwein
29.06.2022, 20:17
Im Müll steckt viel Energie, das Zementwerk braucht Energie, wieso sollte man
dort also kein Müll verbrennen?
Oder mal pointierter: solange noch eine einzige Tonne Braunkohle im Zementwerk landet, muss man sich keine Gedanken über das thermische Recycling von Kunststoffabfällen zur Zementherstellung machen.
sybenwurz
29.06.2022, 21:34
Dort wird seitens der Ingenieure, die die Klassen durch die Anlagen führen, immer mehr über den stetig sinkenden Brennwert von Haushaltsmüll gejammert, der dazu führt, dass für die benötigten sehr hohen Abgastemperaturen, ohne die die Filteranlagen nicht effektiv genug wären, immer mehr fossile Brennstoffe wie z.B. Öl dem zu verbrennenden Müll beigemengt werden müssen.
Und zwar in beträchtlichen Mengen. Einer meiner ehemaligen Stammtischler arbeitet bei nem Mineralölvertrieb, die beliefern u.a. eine Müllverbrennungsanlage, die pro Minute(!!!) 1000l Heizöl zuschiessen muss.
Ich musste mehrfach konkret nachfragen, ob ich mich nicht etwa verhört hatte.
LidlRacer
29.06.2022, 22:15
Und zwar in beträchtlichen Mengen. Einer meiner ehemaligen Stammtischler arbeitet bei nem Mineralölvertrieb, die beliefern u.a. eine Müllverbrennungsanlage, die pro Minute(!!!) 1000l Heizöl zuschiessen muss.
Ich musste mehrfach konkret nachfragen, ob ich mich nicht etwa verhört hatte.
Das wäre höchst erstaunlich!
Hier deutet jedenfalls nichts darauf hin, dass das stimmen könnte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Müllverbrennung
Oder hier beispielhaft MVA Köln:
"Im laufenden Verbrennungsprozess verbrennt der Abfall selbst. So
genannte Stützfeuerung ist nicht notwendig. Nur beim Anfahren des Kessels, zum
Beispiel nach einer Revision, sorgen Erdgasbrenner dafür, dass die gesetzlich vorgeschriebene Temperatur von mindestens
850 Grad Celsius schnellstmöglich erreicht wird. Erst dann darf Abfall in den
Kessel gegeben werden."
https://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf57/24.pdf
Ähnliches lese ich auch bei anderen Anlagen - z.B. Nürnberg:
"Brennt der Abfall von alleine?
Ja! Der Abfall hat einen durchschnittlichen Heizwert von circa 10 500 kJ/kg, das entspricht etwa dem Heizwert von Braunkohle. Einmal angezündet, brennt der Abfall selbstgängig und mit positiver Energiebilanz. Die Müllverbrennungsanlage Nürnberg arbeitet bei der Verbrennung von Abfällen wie ein Kraftwerk und erzeugt nutzbare Energie. Andere Energieträger wie Kohle, Öl oder Gas müssen während der laufenden Abfallverbrennung nicht zugeführt werden."
https://www.nuernberg.de/internet/abfallwirtschaft/faq_mva.html
Bei uns wird der Restmüll in eine 10km entfernte Deponie gebracht und dort mit brennbaren Abfällen (z.B. von Baustellen, also Holz, Kunststoffe, etc.) vermengt und danach in die Müllverbrennung gefahren (80km). Ob das Gemenge ausreichend Brennwert hat weiss ich aber auch nicht.
Siebenschwein
29.06.2022, 22:55
Und zwar in beträchtlichen Mengen. Einer meiner ehemaligen Stammtischler arbeitet bei nem Mineralölvertrieb, die beliefern u.a. eine Müllverbrennungsanlage, die pro Minute(!!!) 1000l Heizöl zuschiessen muss.
Ich musste mehrfach konkret nachfragen, ob ich mich nicht etwa verhört hatte.
Niemals. Das wären ja 50t/h oder 1200t am Tag. Das liefert Dir kein Heizölvertrieb. Das kriegst auch nicht per Eisenbahnwaggons. Das wäre eine ziemlich fette Pipeline.
Da hat er irgendwas falsch verstanden.
Generell ist das Problem natürlich die Vorsortierung. Wenn da erstmal alles abgetrennt wird, was nicht brennt, muss man zuheizen.
Trimichi
30.06.2022, 08:35
Niemals. Das wären ja 50t/h oder 1200t am Tag. Das liefert Dir kein Heizölvertrieb. Das kriegst auch nicht per Eisenbahnwaggons. Das wäre eine ziemlich fette Pipeline.
Da hat er irgendwas falsch verstanden.
Generell ist das Problem natürlich die Vorsortierung. Wenn da erstmal alles abgetrennt wird, was nicht brennt, muss man zuheizen.
So weit in weis lässt ein Zerstörer der us_navy 60L Schiffsdiesel durch. Pro Minute. Bei einem Flugzeugträger wie der USS Enterprise wären das wie viele Liter pro Minute? Hinzu kommt das Flugbenzin für 3x15 Kampfjets (Fighter Squadrons)? 1000L Öl pro Tag für eine Müllverbrennungsanlage erscheint dagegen wenig. Natürlich werden Schiffe in Häfen betankt. Die USS Enterprise wurde abgewrackt, allerdings wird eine neue Enterprise gebaut. Die Antriebsleistung der alten Enterprise betrug 280000 PS. Die Enterprise war der erste Flugzeugträger mit Nuklearantrieb.
Unter uns: wenn ein Kampfjet in Neufundland (Tiefflugausbildung) nicht wegen Übungszwecken fliegt und einen Tag herumsteht, kostet das den Us Steuerzahler 1000000 (eine Million) Us Dollar. Ein Kampfjet, ein Tag. Zweck: Kampfpilotenausbildung (Stand: vor circa 20 Jahren; aktuelle Zahlen? Mir nicht bekannt). Kurz quergedacht frage ich mich, was der tolle Film mit Tom Cruise in der Hauptrolle wohl gekostet hat (Budget). Peanuts für die us_army, um diesem Irren, da Scientologe (Church of Scientology) einen weiteren Nährboden für seine Selbstdarstellung zu bieten mit Werbeeffekt für die Personalabteilung der USAF (Nachwuchs)? Also lieber zu Hause bleiben, nicht mit dem Auto ins Parkhaus am Kino fahren um diesen Zirkusquatsch zu gucken. Das spart auch Benzinkosten. Lieber mit dem Rad und Radanhänger in den Zirkus fahren als Familienausflug und zurück. So was ist live, und diese Artisten im echten Leben haben eine finanzierte Existenzgrundlage. Man denke an Jongleure, Clowns, Darbietungen mit Tieren (Dressur), Nummern am Trapez und ganz ehrlich, auch den Erwachsenen stockt bei atemberaubenden Nummern der Atem. Ich ziehe jedenfalls einen Besuch im Zirkus mit Rail & Bike diesem Hollywood-Blödsinn im Kino vor.
Bin ich zu sehr off-topic? Mag es verblüffen, wenn Eltern ihren Kindern beibringen, Energie zu sparen, indem die Kühlschranktür nach der Entnahme von Speisen oder gekühlten Getränken zu schließen ist? Es handelt sich ja angesichts der Dimensionen im Vergleich mit Müllverbrennungsanlage oder dem einem Us Zerstörer um Schmetterlingseffekte?
Zurück zur Müllverbennungsanlage und wie die ihren Fuel erhalten könnte, Stichwort: Tanklaster. Aus dem Internet kurz gegoogelt:
Mit einem Gesamtgewicht von 18 Tonnen und einem Fassungsvermögen von knapp 14.000 Litern sind die Fahrzeuge auch in engen Straßen und Gassen zu bewegen und somit besonders gut für den Endverbraucher-Service geeignet.
Wenn also eine Müllverbrennungsanlage 1000L pro Tag benötigt, so müsste ein Tanklaster alle 14d dort vorbeikommen. Habe ich mich verrechnet?
sybenwurz
30.06.2022, 09:44
...
Jou, das liest sich tatsächlich alles so, als erzählten die Ingenieure HeiFu und den Schülern Mist oder als hätte mich mein Stammtischbruder veräppeln wollen.
:-((
Das ist wahrscheinlich wie immer, die Wahrheit liegt in der Mitte. Die Betreiber von Müllverbrennungsanlagen beziehen sich in der Kommunikation immer auf den Regelbetrieb. Da muss vielleicht kein fossiler Brennstoff zugeheizt werden und es entsteht auch kein Dioxin. Im Realbetrieb kann es aber ganz anders sein, bei jedem Anheizvorgang muss zugeheizt werden und der Schadstoffausstoss darf dann auch Grenzwerte überschreiten.
LidlRacer
30.06.2022, 10:54
Im Realbetrieb kann es aber ganz anders sein, bei jedem Anheizvorgang muss zugeheizt werden und der Schadstoffausstoss darf dann auch Grenzwerte überschreiten.
Solche Anlagen laufen in der Regel kontinuierlich und müssen nur selten angefahren werden.
Wieder aus dem Nürnberger Link:
"Läuft die MVA rund um die Uhr?
Die Müllverbrennungsanlage Nürnberg wird ohne Unterbrechung an 365 Tagen im Jahr betrieben. In den 52 Wochen eines Jahres sind während 30 Wochen alle drei Verbrennungslinien in Betrieb, in der restlichen Zeit muss jeweils eine Verbrennungslinie zu planmäßigen Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten abgestellt werden. Ein Betrieb mit nur einer Verbrennungslinie oder gar ein "Gesamtanlagenstillstand" ist normalerweise nicht vorgesehen."
Die Stützfeuerung mit Öl ist eher die Ausnahme und wird vom Betreiber tunlichst vermieden, da das Öl Geld kostet und der Betreiber pro Tonne Müll Geld bekommt. Anderseits müssen die Betreiber eine Temperatur von 850°C über 2 Sekunden gewährleisten, damit Dioxine etc. sicher verbrannt werden.
Das der Heizwert des Mülls sinkt ist allerdings ein Mythos. In Polen beispielsweise ist der Heizwert des Mülls kontinuierlich gestiegen in den letzten Jahren, da immer mehr Leichtverpackungen im Müll landen und die Asche aus klassischen Kohleöfen abnimmt.
Die Laufzeiten einer MVA im Jahr sind optimalerweise 8000h.
Das der Heizwert des Mülls sinkt ist allerdings ein Mythos. In Polen beispielsweise ist der Heizwert des Mülls kontinuierlich gestiegen in den letzten Jahren, da immer mehr Leichtverpackungen im Müll landen und die Asche aus klassischen Kohleöfen abnimmt.
Wir haben aber über D geredet. Dass der Heizwert hier steigt glaub ich eher nicht, da denke ich er sinkt eher. Z.b. auch dadurch dass man mittlerweile ja jedes Plastik und nicht nur Verpackungen in den gelben Sack werfen darf.
Allerdings brennt er immernoch selber und aus den 850 °C kann man auch immer noch gut Energie raus ziehen.
Wie gesagt für Polen, ohne gelben Sack, mag das zutreffen für D nicht unbedingt.
Die andere Frage ist was macht man mit dem gelben Sack, bis vor 2 Jahren wurde der in nicht unerheblichen Aussnass exportiert, z.b. nach China. Die Chinesen nehmen nix mehr ......
In meinen Augen ist Plastik verbrennen sinnvoller als daraus wieder Erdölprodukte zu machen (wenn man an anderer Stelle Erdölprodukte eh verfeuert).
In die Rückwandlung muss man auch nicht unerheblich Energie investieren, die meist nicht regenerativ erzeugt wird, sonsern meist Gas ist, in Chemiebetrieben.
Trimichi
30.06.2022, 16:46
Offensichtlich haben männliche User_innen den Thread gekapert und toben sich nun aus völlig am Thema vorbei. Ich muss schmunzeln, wäre ich weiblich und würde einfach nur mitlesen was meine Geschlechtsgenossen hier so von sich geben off topic.
Es gibt wohl einen NIKE-Laden, dessen Türe offensteht zu oft. Nun sind wir, mich nicht ausgenommen, bei einer Müllverbrennungsanlage in Nürnberg binnen wenigen Tagen und posts herausgekommen.
Um mich diesen Größeren zu entziehen gestehe ich hiermit selbst Plastikmüll zu verbrennen. Als staatlich ausgebildeter Angler. Wenn zum Beispiel beim Angeln Plastikmüll anfällt, zum Beispiel ein leerer Tabakbeutel, oder Papier wo vorher Brötchen drinnen waren, dann verbrenne ich das zum Beispiel fachmännisch in einer grossen Maisdose, werfe den Plastikmüll also weder in die Umwelt, noch stopfe ich selbigen in eine öffentliche Mülltonne, und beteilige mich so ganz sicher nicht daran, unnötigen Müll für die Müllverbrennungsanlage in Ecke Nürnberg zu fabrizieren. Weil ich ja ein kleines schamanisches Indianerfeuer gemacht habe und selbstverständlich die Konservendose mit meinem Altmetall zusammen entsorge.
So in etwa, vermute ich, musste es der Threaderstellerin gehen, um hier durchaus nicht unstolz berichten zu duerfen, dass das was dieser kack' Nike-Laden macht eben richtig doof ist, und nicht dem Umweltschutz dient.
Daher kann ich auch weitere Damen hier im Forum nur moralisch dazu ermuntern, hier von weiteren guten Taten zu berichten und oder um den Faden zurückzuerobern.:Blumen:
...Wenn zum Beispiel beim Angeln Plastikmüll anfällt, zum Beispiel ein leerer Tabakbeutel, oder Papier wo vorher Brötchen drinnen waren, dann verbrenne ich das zum Beispiel fachmännisch in einer grossen Maisdose, werfe den Plastikmüll also weder in die Umwelt, noch stopfe ich selbigen in eine öffentliche Mülltonne, und beteilige mich so ganz sicher nicht daran, unnötigen Müll für die Müllverbrennungsanlage in Ecke Nürnberg zu fabrizieren. ...
Fast jedes mal, wenn ich der Versuchung erliege, einen Beitrag von dir trotz ignore-Liste anzuklicken, bleibt mir anschließend der Mund offen stehen und ich bereue es unmittelbar, schon wieder absoluten wirren Unsinn gelesen zu haben.:Maso:
"Plastikmüll fachmännisch in einer großen Maisdose verbrennen, um die Müllverbrennungsanlage zu entlasten" (Sic):Gruebeln:
Hast du schon mal was von Dioxinen gehört? Was du hier öffentlich als umweltfreundliches Verhalten beschreibst ist eine lupenreine Straftat (§326 StGb)
Siebenschwein
30.06.2022, 19:49
…
Hast du schon mal was von Dioxinen gehört? Was du hier öffentlich als umweltfreundliches Verhalten beschreibst ist eine lupenreine Straftat (§326 StGb)
Lass mal die Kirche im Dorf. Ein Sück Papier und eine kleine Menge PE-Folie - das ist nicht die feine Art, aber jedes Holzfeuer emittiert deutlich mehr Dioxine. Das will bloss niemand wahrhaben, denn das ist ja „gutes“ Dioxin. Und was da als Anzündhilfe genommen wird, ist auch meist nichts anderes als Papier und Paraffinwachs.
Trimichi
30.06.2022, 20:24
[Moderation: Beitrag entfernt. Bitte bleibe sachlich und verzichte auf persönliche Angriffe.]
LidlRacer
01.07.2022, 00:48
Nochmal zurück zum Kunststoffrecycling - da will ich mal was Positives erwähnen.
Ein Problem sind/waren schwarze Kunststoffe, die von automatischen Sortieranlagen nicht erkannt werden konnten.
Z.B. hier wird das erklärt:
Schwarzes Plastik: Darum ist es besonders schlimm (https://utopia.de/ratgeber/schwarzes-plastik-darum-ist-es-besonders-schlimm)
Da gibt es gleich zwei positive Trends:
Einerseits gibt es inzwischen diverse Ansätze, wie es doch gehen soll, aber da weiß ich nicht, ob / wie weit die sich schon durchgesetzt haben.
Was mir aber sehr deutlich aufgefallen ist:
Viele schwarze Kunststoffverpackungen sind in letzter Zeit durch weiß-semitransparente ersetzt worden. Vielleicht bin ich da nicht repräsentativ, aber bei mir gab es ziemlich viel schwarzen Kunststoff - z.B. bei diversen Fertigmahlzeiten (sorry, ich habe eine Koch-Phobie) und Duschgels. Die wurden komischerweise alle in einem recht kurzen Zeitrahmen umgestellt, obwohl sie von völlig unterschiedlichen Firmen kamen.
Was mir noch aufgefallen ist:
Es gibt auf Verpackungen zunehmend Hinweise, wie man sie entsorgen soll - oft allerdings fast unlesbar klein.
Naheliegend ist natürlich, dass Glas und Papier in die passenden Container statt in die gelbe Tonne kommen.
Auch noch relativ naheliegend: Wenn z.B. von einem Joghurtbecher alle Bestandteile in die gelbe Tonne gehören, muss man sie voneinander trennen, damit die Sortierung funktioniert.
Weniger naheliegend: Auch bei Verpackungen, die komplett aus Kunststoff bestehen, die man optisch nicht / kaum unterscheiden kann, sind oft Deckelfolie und Hauptteil aus verschiedenen Kunststoffen, die man trennen muss, damit sie recycelt werden können. In den Anlagen macht das niemand, also sollte man's selbst machen.
All das trägt hoffentlich dazu bei, die Missstände in der "Recyclinglüge"-Doku, die ich immer noch nicht gesehen habe, zu überwinde / reduzieren.
Trimichi
06.07.2022, 21:32
Auch noch relativ naheliegend: Wenn z.B. von einem Joghurtbecher alle Bestandteile in die gelbe Tonne gehören, muss man sie voneinander trennen, damit die Sortierung funktioniert.
Und nicht zu vergessen der Teebeutel. Der Tee kommt in den Biomüll, der Beutel ins Altpapier und ganz wichtig ist es die Metallklammer zu entfernen, die muss natürlich ins Altmetall. Alles richtig?
Hier geht es zum Lehrvideo https://www.youtube.com/watch?v=jBPIPzGBxYE, der Lehrer ist Ostfriese und aus Film und Fernsehen bekannt.
svmechow
07.07.2022, 08:02
Und es geht in die nächste Runde. Nachdem die Bezirksbürgermeisterin meine Bitte, sie moge doch auf politischer Ebene auf die Händler einwirken, dass diese ihre Türen schliessen, nach unten an das zuständige Bezirksamtmitglied weitergereicht hat, hat dieser mir nun auch geschrieben. Lustigerweise ist er, auch ein Politiker der Grünen, ganz begeistert von der Sache, fand aber, dass das „auf politischer Ebene“ geklärt werden müsse.
Was der wohl denkt, welche Funktion er innehat?
Dieser Frühstücksdirektor versprach nun also, das ganze an die stellvertretende regierende Bürgermeisterin von Berlin weiterzuleiten. Und an die EU.
In Wahrheit ist das alles vermutlich in den Rundordner gewandert.
Mein Antwortschreiben an ihn wird ihn hoffentlich eines besseren belehren.
Wenn ich so arbeiten würde wie Herr Bezirksamtmitglied O. Schruoffeneger und Frau Bezirksbürgermeisterin K. Bauch (beide von den Grünen) und alle Anliegen nach unten an meine Studentinnen oder nach oben an meine Chefärzte abturfen wurde, wäre einTeil meiner Patientinnen tot und ich säße im Knast.
Aber die Berliner Grünen, gleichwohl von mir selbst gewählt, sind beschäftigt mit der verpflichtenden Einführung der gendergerechten Sprache und dem Errichten sündhaft teurer Parkletts in der Stadt; gelegentlich wird auch ausgiebig über die Umbenennung einer Strasse diskutiert. Da bleibt keine Zeit zum Arbeiten.
Womit die nicht rechnen, ist der S-Faktor. Der Stefanie-Faktor. Ich werde mich nun nicht in Analogie zur next generation an eine Türe kleben (obwohl ich den Gedanken lustig finde); schließlich muss ich ja arbeiten. Ich mache das, was ich gut kann: dranbleiben. Und schreiben. Und vor allem: nicht aufgeben.
Trimichi
07.07.2022, 08:25
Hallo Stefanie,
Womit die nicht rechnen, ist der S-Faktor. Der Stefanie-Faktor. Ich werde mich nun nicht in Analogie zur next generation an eine Türe kleben (obwohl ich den Gedanken lustig finde); schließlich muss ich ja arbeiten. Ich mache das, was ich gut kann: dranbleiben. Und schreiben. Und vor allem: nicht aufgeben.
hast du Panzertape übrig? Denn damit könntest du die Türe zukleben! Das wäre witzig und mega-cool. Natürlich müsste man vorher den Pressevertreter_innen Bescheid geben. Türe auf, Stefanie klebt die Türe zu, die Presse berichtet und es gibt einen großen Artikel in der Zeitung über diese öffentlichkeitswirksame Aktion. Dann müssen diese Politiker_innen Stellung beziehen.
Dir also gute Verrichtung weiterhin. Ich wünsche dir überdies einen schönen Tag mit einem ausgewählten Zitat von JLP aus STNG https://www.youtube.com/watch?v=553T_4Ma5Ok
Hau' rein und viele Grüße!
Michael
svmechow
17.07.2022, 20:14
Vorhang auf und Türen zu: der nächste Akt der Aktion Türen zu! wird soeben aufgezogen. Meine stetige Beharrlichkeit führt nun zu einer Einladung zum Gespräch in die heiligen Hallen der Charlottenburger Bezirksverwaltung.
Vermutlich wird mir da eine Stadtschranze aus dem Vorzimmer der Bezirksbürgermeisterin schlechten Kaffee aus einer Diddl-Tasse servieren und mir wortreich zu erklären versuchen, warum leider, leider! der Bezirksverwaltung die Hände gebunden sind.
Jene beklagenswerte Amtsperson hat vermutlich in der Vergangenheit mehrfach in öffentlichen Communiqués das Gendersternchen vergessen und hat dafür zur Strafe die Aufgabe bekommen, nervige Bürger*innen zum Schweigen zu bringen.
Ich werde vorsorglich nur Getränke aus bis dahin geschlossenen Behältnissen annehmen und hoffe, auch weiterhin aus diesem Theater berichten zu können.
svmechow
26.07.2022, 17:10
Wahrscheinlich interessiert das ausser mir jetzt niemanden:
Mein Projekt Türen zu! ist jetzt im Ausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses angekommen und wird dort debattiert. Ich weiss zwar nicht, was es da groß zu debattieren gibt, aber ich bin Arzt, und kein Politiker. Es bleibt also spannend. Und es hat sich doch gelohnt, nicht still zu bleiben.
Wahrscheinlich interessiert das ausser mir jetzt niemanden:
Mein Projekt Türen zu! ist jetzt im Ausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses angekommen und wird dort debattiert. Ich weiss zwar nicht, was es da groß zu debattieren gibt, aber ich bin Arzt, und kein Politiker. Es bleibt also spannend. Und es hat sich doch gelohnt, nicht still zu bleiben.
Ich finde das alles sehr spannend. *Daumenhoch*
tridinski
26.07.2022, 17:38
Wahrscheinlich interessiert das ausser mir jetzt niemanden:
Mein Projekt Türen zu! ist jetzt im Ausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses angekommen und wird dort debattiert. Ich weiss zwar nicht, was es da groß zu debattieren gibt, aber ich bin Arzt, und kein Politiker. Es bleibt also spannend. Und es hat sich doch gelohnt, nicht still zu bleiben.
Cool dass du dran bleibst!
Manchmal würde man sich in der Tat wünschen dass Dinge einfacher umgesetzt werden. in einer den Namen verdienenden Demokratie ist aber eine Debatte dazu doch letztlich schon wichtig. Sonst werden halt auch Dinge umgesetzt die für andere 'offensichtlich' sind und dem Gemeinwohl letztlich dann doch eher abträglich. Was auch mit vorheriger Debatte passieren kann.
Der Weg aus dem Ausschuss müsste dann wohl ins Parlament führen und dort könnte dann beschlossen werden. Vielleicht rechtzeitig zur Heizsaison ... (falls es dann noch Öl/Gas/Strom gibt ...)
Wahrscheinlich interessiert das ausser mir jetzt niemanden:
Mein Projekt Türen zu! ist jetzt im Ausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses angekommen und wird dort debattiert. Ich weiss zwar nicht, was es da groß zu debattieren gibt, aber ich bin Arzt, und kein Politiker. Es bleibt also spannend. Und es hat sich doch gelohnt, nicht still zu bleiben.
Stark :Blumen:
LidlRacer
26.07.2022, 20:18
Ein Etappensieg! :Blumen:
Stark :Blumen:
+1, Steffi bleibt dran...:Blumen:
Wahrscheinlich interessiert das ausser mir jetzt niemanden:
Mein Projekt Türen zu! ist jetzt im Ausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses angekommen und wird dort debattiert. Ich weiss zwar nicht, was es da groß zu debattieren gibt, aber ich bin Arzt, und kein Politiker. Es bleibt also spannend. Und es hat sich doch gelohnt, nicht still zu bleiben.
Mittlerweile hast du ja sogar vom Bundespräsidenten indirekt Rückendeckung bekommen, der Schloss Bellevue in Zukunft aus Energiespargründen nachts nicht mehr anstrahlen lassen will.
Deine Aktion passt da sehr gut in die aktuelle Zeit. Letztlich müssen wir alle eine ganz andere Sensibilität für den Wert von Energie bekommen, nicht nur wegen des Klimawandels sondern auch im Angesicht der Gaskrise (ein durchaus relevanter Anteil des importierten Gases wurde bisher zur Stromproduktion genutzt)
svmechow
27.07.2022, 08:28
https://www.bbc.com/news/world-europe-62286924?xtor=AL-72-%5Bpartner%5D-%5Bgnl.newsletters%5D-%5Bheadline%5D-%5Bnews%5D-%5Bbizdev%5D-%5Bisapi%5D&xtor=ES-213
In Frankreich haben sie das vorgestern beschlossen.
Und: Aktuell ist die neu geschaffene Stelle des Klimaschutzbeauftragten der Berliner Regierung noch vakant. Anyone?
Steppison
27.07.2022, 08:31
bleib dran, super Sache!
Und: Aktuell ist die neu geschaffene Stelle des Klimaschutzbeauftragten der Berliner Regierung noch vakant. Anyone?
In Berlin??? Nee, lieber nicht.
Trimichi
27.07.2022, 09:14
Hau' rein und lass' nicht locker. Bleib' dran! :bussi:
Die Türe muss zu. Weiss echt nicht was man darüber debattieren sollte? Denn nach Aristoteles kann eine Tüte, Türe, Herrgott, ähm, ein Fenster freilich, entweder nur offen oder zu sein. Nach Heissenberg darf man das differenziert sehen, wegen Schrödingers Katze (Unschaerferelation). Bin aber kein Physiker, aehm, ich glaube, Arne könnte das erklären. Ein schwieriger Sachverhalt, da dürften in Berlin die Joints, ähm, nein, Kruzefix Sacklzement, die Köpfe rauchen.
Soll man die Tür zu machen oder doch offen lassen dürfen?
Bitte nicht falsch verstehen, denn so gesehen macht ja die Vergrößerung des Plenarsaals (mehr Sitze) wegen neuer und zusätzlicher Abgeordneter, sowie eine Diätenerhöhung Sinn!!! Toll gemacht :Blumen: und Mal sehen wer gewinnt. Aristoteles oder Heissenberg? Ich fürchte Letzterer. ;)
Also bleib dran! Die Tür von diesem "Kack Us Label Laden (KULL)" namens Nike MUSS selbstverständlich zu! Da kann Heissenberg sagen was er will! Aristoteles rules! :Lachen2:
Gechillte Woche dir und hoffen wir das im Forum Humor statt Anfeindung Einzug haelt.
Gute Restwoche allen.
Spanien: Tür zu! geht doch, ich vermisse ähnliches in DE
https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/spanien-spart-energie-klimaanlagen-runter-lichter-aus-18215296.html
m.
svmechow
02.08.2022, 09:02
Spanien: Tür zu! geht doch, ich vermisse ähnliches in DE
https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/spanien-spart-energie-klimaanlagen-runter-lichter-aus-18215296.html
m.
Hab ich auch heute in der Zeit online gesehen
https://www.zeit.de/politik/ausland/ukraine-krieg-russland-newsblog-live
Incl. zulässigen Minimal- und Maximaltemperaturen. Immerhin wird in Berlin jetzt auch darüber gesprochen, zumindest hat mir das der mit meinem Projekt betraute Kollege erneut so mitgeteilt. Und es werden zumindest für Behörden und andere öffentliche Liegenschaften Energiesparkonzepte entwickelt. In Zukunft muss man sich wohl im roten Rathaus mit kaltem Wasser die Hände waschen.
Dass etliche Berliner Wahrzeichen des nächtens nicht mehr hell erleuchtet werden, sorgt auch für Einsparung von Energie. Gleichzeitig führt das aber zu manch dunkler Ecke in der Stadt, was andererseits das Sicherheitsempfinden ebenda deutlich vermindern wird. Alles nicht so einfach, aber wir müssen dringend handeln.
Steppison
02.08.2022, 09:38
Gestern bin ich mal im Dunkeln aus der City nach Hause gefahren. Es ist zurzeit jedes Geschäft beleuchtet und auch um die "wichtigen" und weniger wichtigen Gebäude ist alles hell beleuchtet. Es wäre schon schlimm, wenn man abends 22:30 Uhr nicht mehr die Bilder im Schaufenster der Kunsthandlung erkennen könnte. Oder nicht sehen würde, wo sich der Bäcker befindet...
Ich habe vor zwei Jahren in einem Gebäude sämtliches Warmwasser rückgebaut. Nur noch für eine Spülküche neben einem Labor gibt es Warmwasser, mit dem verbliebenen 5kW Erzeuger mit 100l Speicher.
Das Theater mit den Nutzer*innen!!! war echt nervend. Wie soll man sich nur mit kaltem Wasser die Hände waschen, da werden die Hände doch kalt. Bla bla. Ich war dann der Dumme, obwohl es dringend notwendig war, in dem Gebäude Warmwasser (hygienisch Gründe) rückzubauen.
Wenn Warmwasser, dann dezentral mit kleinen Untertischgeräten, die man in den Randzeiten abschaltet (Wochenenden, Urlaubszeit usw.). Braucht man große Mengen, muss man einen passenden Erzeuger in die Nähe bringen.
Schwarzfahrer
02.08.2022, 10:47
Gestern bin ich mal im Dunkeln aus der City nach Hause gefahren....
Das Thema unnötige Lichtverschmutzung ist nicht neu, auch wenn es jetzt im Kontext des Energiesparens steht. Etwas weniger ist sicher nicht falsch (auch wenn im Zeitalter von LEDs der Energieverbrauch im Vergleich zu früher extrem gesunken ist). Allerdings kann man mit zu wenig Beleuchtung (manche Gemeinden wollen die Straßenbeleuchtung zeitweise ganz abschalten) auch schnell kontraproduktiv übers Ziel hinausschießen, wie die Geschichte von vor rund 100 Jahren schon zeigt: Zuvor war bereits Ende 1914 aus Furcht vor Angriffen deutscher Luftschiffe in England die Verdunkelung hauptstädtischer Straßen üblich.[3] Außerdem mussten Straßenbahnwagen mit heruntergezogenen Jalousien fahren, und Straßenlaternen wurden abgeschaltet bzw. an der Oberseite verdunkelt, z. B. durch Auftragen von Ruß.[4] In London führten diese Maßnahmen zu einer derartigen Zunahme von Verkehrsunfällen, dass hierdurch vermutlich mehr Menschen ums Leben kamen als durch die Luftangriffe selbst.[4] Der Londoner Polizeiarzt berichtete jedenfalls von einer deutlichen Zunahme der Verkehrstoten in den Monaten September und Oktober 1914 (163 im Vergleich zu 101 im Vorjahr). (https://de.wikipedia.org/wiki/Verdunkelung_(Luftschutz))
Ich habe vor zwei Jahren in einem Gebäude sämtliches Warmwasser rückgebaut. ....
Wenn Warmwasser, dann dezentral mit kleinen Untertischgeräten, die man in den Randzeiten abschaltet (Wochenenden, Urlaubszeit usw.). Braucht man große Mengen, muss man einen passenden Erzeuger in die Nähe bringen.
Da bin ich bei Dir. Bei uns in der Firma kleben am Waschbecken im Klo seit 10 Jahren große Schilder: bitte Warmwasser sparen. Ich habe aber noch nie erlebt, daß der Einhebelmischer ganz rechts steht, wenn ich hinkomme. Dabei ist (besonders im Sommer) das Kaltwasser eh schon zu warm zum trinken, das reicht doch dicke zum Händewaschen.
Und würde ich neu bauen, würde ich wohl Warmwasser nur über lokale Durchlauferhitzer machen; ständig einen Speicher im Keller warmzuhalten, um gelegentlich zu duschen, oder für zweimal am Tag etwas Größeres spülen erscheint mir nicht wirklich ressourcenschonend.
Steppison
02.08.2022, 13:56
Duschen mit 21 kW Durchlauferhitzer, so wie ich es habe, ist jetzt auch nicht sooo doll. Die Wassermenge ist auf jeden Fall begrenzt, und es kostet eben Strom. Geschweige denn die Last auf das Elektronetz.
Warmes Kaltwasser ist eh eins der großen Probleme in den kommenden Jahren. Kaltwasser muss unter 20 Grad haben, damit kein Legionellenwachstum stattfindet. Ab 25 Grad nimmt das Wachtum der Legionellen bzw. deren Verbreitung erheblich zu. Das flacht sich dann bei 55 Grad wieder ab. Daher sollte Kaltwasser immer kälter als 20 Grad haben, ich glaube nach 1 Liter Entnahmemenge. Und Warmwasser im Vorlauf 60 Grad, im Rücklauf / Zirkulation mindestens 55 Grad.
Daher ist für eine kleine Spüle in einem Sozialraum auf jeden Fall der kleine Untertischboiler mit 5 Liter die bessere Wahl, wenn der dann auch über das Wochenende abgeschaltet wird. Oder erst vor Nutzung aktiviert wird. Ansonsten eben nur Kalt. Da merkt man dann übrigens auch, dass Geschirrspüler durchaus effizient sind, denn die brauchen in der Regel pro Geschirrteil deutlich weniger warmes Wasser, also Energie, für die Reinigung im Vergleich zu Abwaschen im Spülbecken, oder ggf. bei fließendem Wasser.
Heizung und Warmwasser kostet uns soviel Energie, da kann man immens sparen, muss dann eben aber auch ab und an mal mitdenken.
tridinski
02.08.2022, 14:23
Heizung und Warmwasser kostet uns soviel Energie, da kann man immens sparen, muss dann eben aber auch ab und an mal mitdenken.
da wären wir dann beim Kern vieler Probleme die es so gibt in der Welt
Trimichi
02.08.2022, 14:41
Die Deutschen werden wohl Heizlüfter kaufen. Deswegen wird wohl das AKW an der Isn weiterlaufen müssen. Angeblich fehlte die Inspektion und die Brennstäbe sind veraltet. Bringt aber umgerechnet 0,5 °C Raumtemperatur. So der Experte im DLF von Greenpeace.
Man mag Mal darüber nachdenken, was manche Aktionen bringen: nämlich das eigene Gewissen beruhigen. Aber anderweitig dafür sorgen mit dem Konsumverhalten, dass es zackig weitergeht in die falsche Richtung und in das Klimadesaster. Ursula von der Leyen sprach wohl von einer Rezession im Herbst und Winter, die ganz Europa hart treffen wird. Zumal bereits 12 EU-Mitgliedstaat_innen kein oder kaum russisches Gas mehr bekommen.
Auch Annalena war fleißig. Nebst den USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich, die den Atomwaffensperrvertrag unterzeichneten vor 50 Jahren - die diesjährige, turnusmäßige Inspektion alle 5 Jahre fiel aus, wegen Corona - sollen auch Pakistan, Indien, Israel und Nordkorea Atomwaffen besitzen. In Summe 13000 Atombomben. Baerbock sieht es nun wohl als erschwert an, dass sich in Sachen nukleare Abrüstung etwas täte, aber auch der Versuch muss unternommen werden, auch wenn nicht darauf gehofft werden kann, so Annalena, dass sich die "kalten Krieger" auch nur einen Millimeter bewegen. Oder so ähnlich.
Mit dem Uran, das in Atombomben verbaut ist, lassen sich viele AKWs wieder hochfahren. Auch in Deutschland sind noch 20 Atombomben stationiert, die von der Bundeswehr eingesetzt werden können. Die Tornado und auch die Eurofighterin müssen wohl noch durchhalten? Laut UvdL bekommen wir ja dann 2040 einen neuen Kampfjet, der, wie ich hoffe, nicht soviel Sprit verbraucht wie diese veralteten Modelle. Und das ist ja wichtig: denn wenn wir eine Atombombe abwerfen müssen, dürfen wir dabei nicht die Luft übermäßig mit verbranntem Flugbenzin verschmutzen.
Gestern bin ich mal im Dunkeln aus der City nach Hause gefahren. Es ist zurzeit jedes Geschäft beleuchtet und auch um die "wichtigen" und weniger wichtigen Gebäude ist alles hell beleuchtet. Es wäre schon schlimm, wenn man abends 22:30 Uhr nicht mehr die Bilder im Schaufenster der Kunsthandlung erkennen könnte. Oder nicht sehen würde, wo sich der Bäcker befindet... ....
Zunächst hast du da natürlich recht. Aber ich kann mir vorstellen, dass sich hier die Stadt Stuttgart, die gerade sowieso ein Imageproblem hat, nicht sehr freut, wenn man um 22 Uhr alle Lichter ausmacht. Da wird der eine oder andere wegbleiben, wenn er nach dem Besuch einer Veranstaltung durch eine dunkle Stadt läuft.
Für dich mag die Beleuchtung der Schaufenster einer Kunsthandlung unnötig sein, für andere nicht. Andere würden sofort dafür stimmen, sämtiche Schwimmbäder zu schließen. Man kann doch auch im See schwimmen.
Die Diskussion darüber könnte als recht schwierig werden....
:Blumen:
Trimichi
02.08.2022, 16:02
Zunächst hast du da natürlich recht. Aber ich kann mir vorstellen, dass sich hier die Stadt Stuttgart, die gerade sowieso ein Imageproblem hat, nicht sehr freut, wenn man um 22 Uhr alle Lichter ausmacht. Da wird der eine oder andere wegbleiben, wenn er nach dem Besuch einer Veranstaltung durch eine dunkle Stadt läuft.
Für dich mag die Beleuchtung der Schaufenster einer Kunsthandlung unnötig sein, für andere nicht. Andere würden sofort dafür stimmen, sämtiche Schwimmbäder zu schließen. Man kann doch auch im See schwimmen.
Die Diskussion darüber könnte als recht schwierig werden....
:Blumen:
keko#, du versuchst wie eine Frau zu denken. Indem du dafür bist, dass das Licht nicht ausgeht in Stuttgart (guten Gruss an den dort beheimaten Hells Angels Motorradclub, man sieht sich hoffentlich so schnell nicht wieder), sagst du genau das Gengenteil was gewollt wurde. Daher werden wohl in Stuttgart die Lichter um 22.00 Uhr ausgehen, so dass du dann die eine oder andere Dame sicher nach Hause begleiten kannst. :Blumen:
Unter uns: als "Hel(l)i" tippe ich das jetzt ein. Denn "wir" setzen uns auch gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Süddeutschlands schönen Landstraßen durch romantische Flusstäler ein, so dass wir eben auch weiterhin schön Motorrad fahren können. Manche haben deswegen auch schon die Polizei verklagt. Erfolgreich, übrigens. Habe ich zumindest gehört. Selbstverständlich gehe ICH dafür im See schwimmen. Hier macht es viel mehr Sinn zu sparen an den Hallenbädern eben. Notfalls ziehe ich auch mit, mit den "marodierenden Banden", allerdings mit meinem krassen Fahrrad, da ein umweltfreundlicher "Hells Angel". Damals, Ecke Waffenkonferenz in Suhl.
Lieber im See schwimmen, als Ärger mit den Hells Angels. ... :)
tridinski
02.08.2022, 16:17
Zunächst hast du da natürlich recht. Aber ich kann mir vorstellen, dass sich hier die Stadt Stuttgart, die gerade sowieso ein Imageproblem hat, nicht sehr freut, wenn man um 22 Uhr alle Lichter ausmacht. Da wird der eine oder andere wegbleiben, wenn er nach dem Besuch einer Veranstaltung durch eine dunkle Stadt läuft.
Für dich mag die Beleuchtung der Schaufenster einer Kunsthandlung unnötig sein, für andere nicht. Andere würden sofort dafür stimmen, sämtiche Schwimmbäder zu schließen. Man kann doch auch im See schwimmen.
Die Diskussion darüber könnte als recht schwierig werden....
:Blumen:
wenn der Druck hoch genug ist, nämlich dass wir einfach nur noch zB die Hälfte des Gases, Öls, Stroms haben welches wir vorher regelmäßig ohne groß nachzudenken verbraucht haben werden schnell wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen. Und da muss dann nachts um 3 die Innenstadt plötzlich doch nicht mehr unbedingt beleuchtet werden wenn alternativ zB Krankenhäuser nicht betrieben werden können. Genauso sind Hallenbäder auch eher verzichtbar als beheizte Kindergärten und Schulen.
wenn der Druck hoch genug ist, nämlich dass wir einfach nur noch zB die Hälfte des Gases, Öls, Stroms haben welches wir vorher regelmäßig ohne groß nachzudenken verbraucht haben werden schnell wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen. Und da muss dann nachts um 3 die Innenstadt plötzlich doch nicht mehr unbedingt beleuchtet werden wenn alternativ zB Krankenhäuser nicht betrieben werden können. Genauso sind Hallenbäder auch eher verzichtbar als beheizte Kindergärten und Schulen.
Natürlich! Nur hängen die Dinge halt eng zusammen. Im Schwimmbad (allg. Freizeitsportsektor) arbeiten Menschen, die dann eben nicht mehr arbeiten und eben woanders Konsumenten sind, die sie dann eben nicht mehr sind.
Es ist auch ein Unterschied, ob ich freiwillig auf etwas verzichte (Autofahren, schwimmen, heizen) oder verzichten muss.
Steppison
03.08.2022, 08:07
Naja, es ging mir ja nicht darum, dass die Innenstädte nun dunkel sein sollen. Die reguläre Straßenbeleuchtung in ausreichender Helligkeit! muss natürlich erhalten bleiben. Die Sicherheit unserer Mitmenschen sollte nicht abgesenkt werden.
Gerade bei Schwimmbädern sehe ich es so, dass die eben auch einen Bildungsauftrag haben. Gerade im Winter lernen kleine Kinder schwimmen, und auch Erwachsene. Und es werden immer mehr Nichtschwimmer, die dann im Sommer auf irgendwelchen Gefährten in die Seen gehen und ertrinken. Klar kann man die Temperaturen für Wasser und Luft begrenzen und die Saunen schließen. Aber die zum Schwimmen geeigneten Badeflächen würde ich auch im Winter erhalten. Dann geht der Kurs eben nicht so lange für die Kinder und zwischendrin gibt es eine Handtuchpause zum Aufwärmen. Der Rückstau bei Seepferdchen Kursen liegt teilweise bei über einem Jahr.
sybenwurz
03.08.2022, 09:10
Die Diskussion darüber könnte als recht schwierig werden....
Ich glaube, nicht schwieriger als andere Diskussionen zu dem Thema, bei denen jeder seine eigenen Interessen voranstellt und andere abwiegelt.
Halt genau der Punkt, wegen dem ich sicher damit rechne, dass wir die Kurve nicht kriegen.
tridinski
03.08.2022, 09:29
Straßenbeleuchtung
Schwimmbäder
wenn du die Strassenbeleuchtung nachts um drei sowie die Seepferdchenkurse abwiegen müsstest gegen den Betrieb von Krankenhäusern und Schulen ist die Entscheidung ja wohl offensichtlich: Krankenhaus zu und dafür Hallenbad auf!
Ich glaube, nicht schwieriger als andere Diskussionen zu dem Thema, bei denen jeder seine eigenen Interessen voranstellt und andere abwiegelt.
Halt genau der Punkt, wegen dem ich sicher damit rechne, dass wir die Kurve nicht kriegen.
Momentan sieht es so aus, als würde zukünftig vermehrt über den Preis geregelt. Energie, Mobiltät und Einkaufen wird teurer. Das wird halt recht schnell ungerecht: Wenn der Arbeitslose in Schwierigkeiten kommt, kann man sagen:"Selbst schuld, hättest du halt was Ordentliches gelernt". Wenn es aber Hinz und Kunz trifft, also dich und mich, wird das Problem größer. Aus meiner Sicht sollte der Staat auch vermehrt "oben" ansetzen, bei Firmen zugreifen, die gerade fette Gewinne machen oder bei Menschen, die in Geld schwimmen. Ansonsten sehe ich die Gefahr, dass wir auch in DE auf gesellschaftliche Zustände zusteuern, wie wir sie aus anderen Ländern kennen: der Mittelstand raucht ab, es gibt eine riesige Masse Mittelloser und ein paar Superreiche.
Momentan sieht..., dass wir auch in DE auf gesellschaftliche Zustände zusteuern, wie wir sie aus anderen Ländern kennen: der Mittelstand raucht ab, es gibt eine riesige Masse Mittelloser und ein paar Superreiche.
Haben wir doch schon längst...
Statista sollte dir da die Zahlen liefern.
:Blumen:
sybenwurz
03.08.2022, 12:26
Ansonsten sehe ich die Gefahr, dass wir auch in DE auf gesellschaftliche Zustände zusteuern, wie wir sie aus anderen Ländern kennen: der Mittelstand raucht ab, es gibt eine riesige Masse Mittelloser und ein paar Superreiche.
Das seh ich durchaus genauso und offenbar auch nicht als einziger das Potential darin für soziale Unruhen.
Die Rechtsaussenen werden sich gewiss bereits die Hände reiben und sich aufn Herbst freuen.
Haben wir doch schon längst...
Statista sollte dir da die Zahlen liefern.
:Blumen:
Das Schöne an DE empfinde ich seine ausgeprägte Mittelmäßigkeit: Man geht zur Schule, macht eine Ausbildung oder ein Studium und kann, wenn man halbwegs die Spur hält und geradeaus denken kann, von einem beschaulichen Leben mit ein wenig Mini-Luxus (Triathlon, Reisen, etc) ausgehen. Diese Möglichkeit, die sich Durchschnittswürstchen wie mir bieten, macht letztendlich in Summe die Stärke aus.
Wäre schade, wenn dieses attraktive Versprechen wegrauschen würde. Es gibt ja genug Beispiele, wie sich Länder dann entwickeln.
sybenwurz
03.08.2022, 13:33
...
Unabhängig davon, inwieweit man glauben mag, dass 'die Wurst' an sich ein schönes Leben haben kann oder überzeugt ist, sie müsse es, gehts für mich weniger darum als eben den Egoismus genau dieser Mittelklasse, nicht mal für nen (hoffentlich) überschaubaren Zeitraum den Gürtel enger zu schnallen zu wollen.
Oder mit anderen Worten so überheblich zu sein, zu glauben, es gebe ne Garantie dass das schöne Leben immer so weiter geht und sie hätten ein Anrecht darauf.
Das ist die gleiche Unfähigkeit, auf Veränderungen zu reagieren wie ich sie schon bei Corona wahrgenommen hab, und stattdessen nach regulierenden Massnahmen seitens des Staats zu plärren, die dann doch bitteschon ermöglichen, den Status Quo beibehalten zu können.
Aber wo solls auch herkommen, wenns allgemein zur Maxime geworden ist, Verluste/Einschränkungen zu solidarisieren, derweil Vorteile jedwelcher Form privatisiert werden.
Das Pulverfass lauert aber imho weniger hier als bei jenen, die schon bisher und ohne Teuerung oder explodierende Energiepreise grad so über die Runden gekommen sind.
Das ist ja nicht selten auch so die Kientel, die für logische Erklärungen oder rationale Begründungen eher nicht so zugänglich oder auffassungsfähig ist.
Bei den Würsten aus der Mitte wird sich über kurz oder lang schon die Erkenntnis durchsetzen, dass die neue Prunkkutsche noch ein, zwo Jahre warten muss oder sich der dritte Urlaub im Jahr nur dann ausgeht, wenn man im Winter im Kalten sitzt.
Hier ist einfach Masse da, die verwaltet und mit der gewirtschaftet werden kann.
Unabhängig davon, inwieweit man glauben mag, dass 'die Wurst' an sich ein schönes Leben haben kann oder überzeugt ist, sie müsse es, gehts für mich weniger darum als eben den Egoismus genau dieser Mittelklasse, nicht mal für nen (hoffentlich) überschaubaren Zeitraum den Gürtel enger zu schnallen zu wollen.
Oder mit anderen Worten so überheblich zu sein, zu glauben, es gebe ne Garantie dass das schöne Leben immer so weiter geht und sie hätten ein Anrecht darauf.
Das ist die gleiche Unfähigkeit, auf Veränderungen zu reagieren wie ich sie schon bei Corona wahrgenommen hab, und stattdessen nach regulierenden Massnahmen seitens des Staats zu plärren, die dann doch bitteschon ermöglichen, den Status Quo beibehalten zu können.
Aber wo solls auch herkommen, wenns allgemein zur Maxime geworden ist, Verluste/Einschränkungen zu solidarisieren, derweil Vorteile jedwelcher Form privatisiert werden.
Das Pulverfass lauert aber imho weniger hier als bei jenen, die schon bisher und ohne Teuerung oder explodierende Energiepreise grad so über die Runden gekommen sind.
Das ist ja nicht selten auch so die Kientel, die für logische Erklärungen oder rationale Begründungen eher nicht so zugänglich oder auffassungsfähig ist.
Bei den Würsten aus der Mitte wird sich über kurz oder lang schon die Erkenntnis durchsetzen, dass die neue Prunkkutsche noch ein, zwo Jahre warten muss oder sich der dritte Urlaub im Jahr nur dann ausgeht, wenn man im Winter im Kalten sitzt.
Hier ist einfach Masse da, die verwaltet und mit der gewirtschaftet werden kann.
Ich habe keine Prunkkutsche und wenn ich ein paar Monate keine Arbeit hätte, hätte ich massive Probleme. Mein Mittelklasseleben steht also auf sehr dünnen Beinen, wie das der allermeisten auch. Mein Problem ist nicht die Einschränkung, ich bin in bescheidenen Verhältnissen groß geworden. Ich habe mit der Umverteilung Probleme. Wird der Wandel nicht sozialverträglich vollzogen, wird er scheitern. Jeff Bezos All-Ausflug ist vergleichbar mit 400 Transatlantikflügen. Ich erwarte von der Politik, dass dies verboten wird.
Unabhängig davon, inwieweit man glauben mag, dass 'die Wurst' an sich ein schönes Leben haben kann oder überzeugt ist, sie müsse es, gehts für mich weniger darum als eben den Egoismus genau dieser Mittelklasse, nicht mal für nen (hoffentlich) überschaubaren Zeitraum den Gürtel enger zu schnallen zu wollen.
Oder mit anderen Worten so überheblich zu sein, zu glauben, es gebe ne Garantie dass das schöne Leben immer so weiter geht und sie hätten ein Anrecht darauf.
Das ist die gleiche Unfähigkeit, auf Veränderungen zu reagieren wie ich sie schon bei Corona wahrgenommen hab, und stattdessen nach regulierenden Massnahmen seitens des Staats zu plärren, die dann doch bitteschon ermöglichen, den Status Quo beibehalten zu können.
Aber wo solls auch herkommen, wenns allgemein zur Maxime geworden ist, Verluste/Einschränkungen zu solidarisieren, derweil Vorteile jedwelcher Form privatisiert werden.
Insbesondere dem letzten Satz stimme ich voll zu, dem Rest auch ;)
Man sieht ein fatale Denkschwäche. Auf der einen Seite will man natürlich die Wohltaten des Kapitalismus behalten, freier Markt, frei entscheiden was man tut und kauft auf der anderen Seite in dem Moment wo der freie Markt dazu führt, dass der Sprit teuer wird oder das Reisen oder oder soll der Staat eingreifen und es wieder schön billig machen. Also freier Markt solange die Preise billig sind, kein freier Markt wenn es teuer wird und der Staat soll bitte regulieren. Dass das nicht funkionieren kann, müsste eigentlich jeder einsehen, der mal min. die mitllere Reife hat.
Das Pulverfass lauert aber imho weniger hier als bei jenen, die schon bisher und ohne Teuerung oder explodierende Energiepreise grad so über die Runden gekommen sind.
Das ist ja nicht selten auch so die Kientel, die für logische Erklärungen oder rationale Begründungen eher nicht so zugänglich oder auffassungsfähig ist.
Das sehe ich anders, die Menschen die arm sind ergeben sich weitgehend in ihr Schicksal. Die begehren nicht auf.
Die übernehmen letztlich auch ne Scheiß egal Mentalität. Ob die noch mehr Schulden machen, ist denen völlig wurscht irgendwann, die wissen eh dass sie ihre Schulden nie werden zurück zahlen können und müssen und Miete, Heizung zahlt das Amt.
Aufbegehren tut das Antiestablishment Klientel aus der Mittelschicht, denen es eigentlich gut geht, die aber Abstiegsängste haben.
Bei den Würsten aus der Mitte wird sich über kurz oder lang schon die Erkenntnis durchsetzen, dass die neue Prunkkutsche noch ein, zwo Jahre warten muss oder sich der dritte Urlaub im Jahr nur dann ausgeht, wenn man im Winter im Kalten sitzt.
Hier ist einfach Masse da, die verwaltet und mit der gewirtschaftet werden kann.
Ich finde deine Sprachwahl etwas ungünstig, ich mag nicht über Menschen als Würste reden aber nur nebenbei.
Das ist ein Teil und es gibt den Teil oben, der meistens AfD nahe wählt.
Im Moment scheinbar kein Problem aber wenn wir noch 2 Jahre 10 % Inflation haben, dann wird das wieder eines werden.
Und wie keko schreibt, natürlich geht es um Verteilungsfragen, wenn 1 % der Bevölkerung ptaktisch das gesamte Vermögen besitzen und 25% des CO2 verursachen, dann ist das keine gerechte Welt in der wir leben und leider wird das seit 40 Jahren immer schlimmer, angefangen in den 80ern und keine Bundesregierung seitdem hat was dagegen getan.
https://kontrast.at/wp-content/uploads/2022/01/superreiche-treiben-klimakrise-voran.jpg
(Bevor es jemand falsch versteht, die Deutsche Bevölkerung liegt fast komplett im 2. letzten Balken. Was im übrigen auch der Grund ist wieso nichts dagegen getan wurde, weil es uns hier im Gegensatz zum größten Teil der Welt noch gut dabei gegangen ist.)
sybenwurz
03.08.2022, 14:47
(Die Wurst ist von keko übernommen, auch wenn er sie zum Würstchen verniedlicht hat. Nachdem ich mich gleichermassen wie er da mit einschliesse, hab ich kein Problem mit dem Ausdruck.)
(Die Wurst ist von keko übernommen, auch wenn er sie zum Würstchen verniedlicht hat. Nachdem ich mich gleichermassen wie er da mit einschliesse, hab ich kein Problem mit dem Ausdruck.)
OK so gesehen :Huhu:
Schwarzfahrer
03.08.2022, 15:09
Auf der einen Seite will man natürlich die Wohltaten des Kapitalismus behalten, freier Markt, frei entscheiden was man tut und kauft auf der anderen Seite in dem Moment wo der freie Markt dazu führt, dass der Sprit teuer wird oder das Reisen oder oder soll der Staat eingreifen und es wieder schön billig machen.
Also freier Markt solange die Preise billig sind, kein freier Markt wenn es teuer wird und der Staat soll bitte regulieren. Dass das nicht funkionieren kann, müsste eigentlich jeder einsehen, der mal min. die mitllere Reife hat. So ist es tatsächlich unsinnig. Allerdings könnte der Staat sich aus vielen Bereichen mehr raushalten, dann wäre so manche Teuerung gar nicht da (EEG-Umlage, CO2-Steuer, ...). Oder sollte der Staat mal Ausgaben senken statt Belastung zu erhöhen (Rentenerhöhungen, die höher ausfallen, als die Lohnerhöhungen fördern Armut bei den Arbeitenden, Krankenkassenbeiträge erhöhen, statt z.B. endlich Homöopathie aus den Kassenleistungen streichen u.ä.m.).
Für mich müßte es heißen: freier Markt für alle, die selbst arbeiten können, der Staat soll sich auf die Deckung der Mindestbedürfnisse derer begrenzen, die sich nicht selbst versorgen können (dauerhaft oder temporär).
Das sehe ich anders, die Menschen die arm sind ergeben sich weitgehend in ihr Schicksal. Die begehren nicht auf.
Die übernehmen letztlich auch ne Scheiß egal Mentalität. Ob die noch mehr Schulden machen, ist denen völlig wurscht irgendwann, die wissen eh dass sie ihre Schulden nie werden zurück zahlen können und müssen und Miete, Heizung zahlt das Amt.
Diese abgestumpfte Bequemlichkeit ist wohl ein Beiprodukt einer staatlichen Rundumversorgung. Die Abschaffung von Sanktionen bei Hartz4 wird dies fördern- was im Sinne des Staates vorteilhaft ist (weniger Protetspotential). Wenn allerdings das Amt irgendwann nicht mehr alles zahlt, weil kein Geld mehr da ist, werden diese Menschen wohl auch aufbegehren.
Aufbegehren tut das Antiestablishment Klientel aus der Mittelschicht, denen es eigentlich gut geht, die aber Abstiegsängste haben.Klar, wer etwas zu verlieren hat. Wer staatlich versorgt war, mußte bisher nie fürchten, etwas zu verlieren.
Mein Problem mit der aktuellen medial-politischen Rhetorik ist, daß es viel zu viel um den Verzicht geht, und viel mit den Fingern auf andere gezeigt wird, auf das 1 %, u.ä. . Ich fände es positiver, Ziele zu formulieren wie z.B. "Erhalt eines möglichst hohen Lebensstandards für möglichst viele" statt "Verteilungsfragen in den Vordergrund zu stellen". Das Vermögen der wenigen Reichen zu verteilen wird keine Probleme lösen, außer ggf. Neid reduzieren. Wohlstand hat sich über Jahrzehnte entwickelt für alle, auch wen Reiche dabei reicher wurden.
Nicht neidgetrieben, sondern lösungsgetrieben fände ich besser. Schließlich ist die Erreichbarkeit und zuverlässige Haltbarkeit eines gewissen Wohlstandes für möglichst viele das gesellschaftliche Ziel, was die meisten Menschen bisher auch angetrieben hat.
...dann ist das keine gerechte Welt in der wir leben ...Nein, die Welt ist nicht gerecht, und kann nie gerecht werden, da Gerechtigkeit viel zu oft subjektiv ist, und selten abstrakt-objektiv. Versuche, die Welt mehr als nur in kleinen Schritten und Bereichen gerecht zu machen, haben m.M.n. viel zu oft mehr Schaden als Nutzen verursacht. Mir reicht es, wenn der Staat Rahmenbedingungen liefert, um größere Ungerechtigkeiten bekämpfen zu können, und ansonsten den Menschen die Freiheit gibt, ihren Weg zu finden.
Manfred Rommel hat das Problem recht gut satirisch in Versform gefasst:
"Ach die Welt ist ungerecht,
dir geht's gut und mir geht's schlecht.
Wär die Welt etwas gerechter,
ging's mir gut und dir ging's schlechter"
Mein Problem mit der aktuellen medial-politischen Rhetorik ist, daß es viel zu viel um den Verzicht geht, und viel mit den Fingern auf andere gezeigt wird, auf das 1 %, u.ä. . Ich fände es positiver, Ziele zu formulieren wie z.B. "Erhalt eines möglichst hohen Lebensstandards für möglichst viele" statt "Verteilungsfragen in den Vordergrund zu stellen". Das Vermögen der wenigen Reichen zu verteilen wird keine Probleme lösen, außer ggf. Neid reduzieren. Wohlstand hat sich über Jahrzehnte entwickelt für alle, auch wen Reiche dabei reicher wurden.
Das sehe ich anders. Es gibt durchaus genug zu verteilen, die 1% Reichen verbrauchen ca. 30% aller Resourcen und das sind halt keine Peanuts, sondern könnte durchaus bei den Armen ankommen.
Wobei nochmal, die Armen das sind nicht unsere ALG 2 Empfänger, die Armen das sind Menschen in Afrika z.b. die 0.1 to CO2 im Jahr erzeugen und damit über entsprechend wenig Resourcen verfügen und gleichzeitig in sklavenähnlichen Verhältnissen leben.
sybenwurz
04.08.2022, 09:13
Wobei nochmal, die Armen das sind nicht unsere ALG 2 Empfänger, die Armen das sind Menschen in Afrika z.b. die 0.1 to CO2 im Jahr erzeugen und damit über entsprechend wenig Resourcen verfügen und gleichzeitig in sklavenähnlichen Verhältnissen leben.
Das mag so sein und als Grosskopfeter mag man Stellschrauben haben, um dran zu drehn, aber gehörte ich dazu, würde ich auch Gründe sehen, nicht einen Teil meiner Kohle dorthin zu schicken, um haargenau gar nichts zu bewegen damit, sondern sie in den Hälsen dortiger Machthaber, die sich nen Schice um Menschenrechte kümmern und Teil des Problems in Sachen Sklaverei und Ausbeutung sind, zu versenken.
So einfach schwarz-weiss ist die Sache halt leider einfach nicht.
Auch die Kirche hätte ja dank ausreichend finanziellem Spielraum die Möglichkeit, nicht nur Nächstenliebe zu predigen, sondern richtig was zu bewirken.
...
Wobei nochmal, die Armen das sind nicht unsere ALG 2 Empfänger, die Armen das sind Menschen in Afrika z.b. die 0.1 to CO2 im Jahr erzeugen und damit über entsprechend wenig Resourcen verfügen und gleichzeitig in sklavenähnlichen Verhältnissen leben.
Natürlich gibt es aber auch dort Menschem mit allem erdenklichem Luxus. In einer mir bekannten Bananenrepublik in der westlichen Karibik, gemeinhin als ärmeste Land der westlichen Hemisphäre bekannt, findest du Luxus, den du dir gar nicht vorstellen kannst. Im Fernseh sieht man immer nur hungernde Kinder. Es ist dieser gigantische Gegensatz, der das Problem ist. Das Nichtvorhandensein der Mittelschicht. Zig Millionen an Hurrikan-Spendengeldern, die bei den Ärmsten nie angekommen sind. Politische Führer, die mit dem Westen Geschäfte machen usw. Du schaust in die falsche Richtung, wenn du nach "unten" schaust. "Oben" liegt der Hund begraben. Dort sollte man genauer hinschauen.
Das mag so sein und als Grosskopfeter mag man Stellschrauben haben, um dran zu drehn, aber gehörte ich dazu, würde ich auch Gründe sehen, nicht einen Teil meiner Kohle dorthin zu schicken, um haargenau gar nichts zu bewegen damit, sondern sie in den Hälsen dortiger Machthaber, die sich nen Schice um Menschenrechte kümmern und Teil des Problems in Sachen Sklaverei und Ausbeutung sind, zu versenken.
Dass das Problem nicht einfach zu lösen ist sollte klar sein.
Es geht auch nicht darum irgendwem Geld zu schicken oder zu spenden, a la ich bin ja so edel und geb dir was ab.
Es geht darum gerechte und faire Bedingungen zu schaffen für alle Menschen auf diese Erde und das zumindest nicht zu verhindern, damit die Menschen sich selbst helfen können und ihren Anteil am weltweiten Einkommen selbst erwirtschaften können.
Das fängt z.b. damit an, dass EU Fischflotten nicht die Fische der Menschen in Afrika weg fischen.
Das fängt damit an, dass man Kaffee oder Kakao aus Kooperativen kauft die ihre Mitglieder fair bezahlen
Das fängt damit an, dass man armen Länder nicht verbietet. ihre Armen zu unterstützen, (sonst gibt es kein Geld mehr von der Weltbank) usw. usw..
Du schaust in die falsche Richtung, wenn du nach "unten" schaust. "Oben" liegt der Hund begraben. Dort sollte man genauer hinschauen.
Meinst du mit "Du" mich?
Nach Oben schauen hab ich dorch gerade gemacht und natürlich gibt es auch in Afrika und in anderen armen Ländern die Vertreter der Eliten. Das sollte ja wohl keinen wundern.
...
Das fängt z.b. damit an, dass EU Fischflotten nicht die Fische der Menschen in Afrika weg fischen.
Das fängt damit an, dass man Kaffee oder Kakao aus Kooperativen kauft die ihre Mitglieder fair bezahlen usw. usw..
Völlig legal werden Abkommen geschlossen. Die Preise werden gedrückt, irgendwann lohnt es sich für den Bauern nicht mehr, seine eigenen Produkte herzustellen. Am Weltmarkt (Börse) werden dies Nahrungsmittel gehandelt. Oben stopfen sich die Leute die Taschen voll, unten verrecken sie. Und wir wählen sie.
Längst gibt es gute Konzepte: eine Art neue Kolonialisierung, in dem reiche Länder diese Länder in ihren demokartischen Parlamente direkt mit einbeziehen, teilhaben lassen. Es gibt Menschen auf dieser Erde, die sind so reich, die könnten arme Länder komplett aufkaufen und sanieren.
Meinst du mit "Du" mich?
Nach Oben schauen hab ich dorch gerade gemacht und natürlich gibt es auch in Afrika und in anderen armen Ländern die Vertreter der Eliten. Das sollte ja wohl keinen wundern.
Ich meinte: wenn du unten etwas ändern willst, musst du nach oben schauen und nicht sagen "Im Vergleich zu Afrika geht es mir doch gut" (auch wenn das stimmt)
(ich denke ich verstehe dich schon richtig, wollte das nur noch mal erwähnen. Forendiskussionen sind manchmal sehr kompliziert :Blumen:)
Ich meinte: wenn du unten etwas ändern willst, musst du nach oben schauen und nicht sagen "Im Vergleich zu Afrika geht es mir doch gut" (auch wenn das stimmt)
Für mich heißt dass, dass auch die Mittelschicht in D letzt "was abgeben" muss.
Wobei abgeben heißt für mich letztlich kein schlechteres Leben.
Abgeben heißt für mich:
1. Sinnvolleren Verkehr, also keine 2 to Autos in denen 1 Mensch sitzt. Ich fahre praktisch kein Auto mehr, ich komme aber trotzdem umweltbewusst, hauptsächlich mit Bahn und Fahrrad überal hin wo ich will. Kein Auto zu nutzen ist für mich kein "Abstieg" und wenn Auto (ich bin da gar nicht komplett dagegen) dann entsprechend kleine und sparsame, dazu mehr Fahrgemeinschaften, Ruftaxis usw..
2. In Deutschland möglichst biologische Nahrungsmittel oder eine Landwirtschaft die zumindest auf große Massentierhaltung und Monokulturen und Import von z.b. Soja zur Tierzucht verzichtet. Was im Bezug zu "Abgeben" bedeutet kein Billigfleisch mehr und damit weniger Fleisch. Keine hochverarbeitete Lebensmittel, sonder aus Rohstoffen selbst kochen.
Auch so kleine Sachen wie: Kein Wegwerfkaffeebecher.....
3. Angepassten Wohnraum. Dazu müsste wir auch nicht unbedingt in sehr viel kleineren Wohnungen leben, ausser vielleicht der eine oder andere zurückgebliebene in der 150 qm Familienwohnung/haus.
Es gibt genug Konzepte die auf kleinerem Raum Wohnqualität ermöglichen.
Meiner Meinung nach könnte wir uns mit einem angepassten, weniger resourceninstensiven Leben, hier ein recht angenehmes Leben machen.
Dazu gehört im übrigen auch entsprechende Arbeitszeitverkürzung. Wenn ich keine 40.000 € mehr für ein Auto ausgeben muss, kann ich mir viel Arbeitszeit sparen. Als ein Beispiel.
... Es gibt Menschen auf dieser Erde, die sind so reich, die könnten arme Länder komplett aufkaufen und sanieren.
Absurd, oder?
Und China saniert, zB Afrika, und schafft ideale Voraussetzungen für "Ihr politisches System", sichert sich im Gegenzug nahezu alle Rechte für die Rohstoffe der Zukunftsproduktion.
Wie will man das Land im Fall der Fälle sanktionieren, welches als Produktionsstandort für ~90% der Warenproduktion der "westlichen" Welt herhält? Hält dann irgendjemand aus der zB europäischen Politik zum Prinzip "Demokratie" (Taiwan) oder lieber zum eigenen Wohlstand?
...
Volle Unterstützung! Aber die Masse erreichst du damit wahrscheinlich (noch) nicht...
NmpM:Blumen:
T.
sybenwurz
04.08.2022, 11:52
Es geht darum gerechte und faire Bedingungen zu schaffen für alle Menschen auf diese Erde.
Zwar hat sich der Faden bereits weit vom Thema entfernt und ums Klima gehts schon gar nicht mehr, aber wie dies (Zitat) friedlich über die Köpfe derer hinweg, die in diversen Staaten eben genau davon profitieren, dass es eben nicht fair und gerecht zugeht, zu bewerkstelligen ist; dazu würden mich Ansätze interessieren.
Eher als ne Lösung sähe ich da neue, gewaltige Konflikte, die uns zudem in Klimafragen und speziell hinsichtlich Überleben der Menschheit nicht nur nicht voranbringen würden.
Eher als ne Lösung sähe ich da neue, gewaltige Konflikte, die uns zudem in Klimafragen und speziell hinsichtlich Überleben der Menschheit nicht nur nicht voranbringen würden.
Auch wenn die Realität so ist und ich das ähnlich sehe, kann man ja durchaus Modell darstellen, die besser wären oder wie es richtig laufen könnte, für zumindest mehr Menschen auf dieser Welt als aktuell.
Ob die real durchsetzbar sind, ist dann eine weitere Frage.
Durchsetzbar wäre meine Vision natürlich nur mit Erkenntnis und Bereitschaft der breiten demokratischen Masse, etwas zu verändern.
Dazu muss man aufklären, dass der Status Quo nicht Gott gegeben ist und natürlich sind die Menschen nur zu Verzicht bereit, wenn sich dann auch real was ändert und verbessert.
Ein Verzicht der die Reichen nur noch reicher macht, das kann man keinem erklären.
Schwarzfahrer
04.08.2022, 13:02
Es geht darum gerechte und faire Bedingungen zu schaffen für alle Menschen auf diese Erde Bei aller Zustimmung zu einigen Deiner Ideen (wen auch vermutlich aus unterschiedlicher Motivation heraus): wer definiert, was für alle Menschen gerecht und fair ist? Ich bezweifele, daß Menschen aus grundverschiedenen Ländern und Kulturen sich je auf eine einheitliche Definition einigen könnten. Es gibt m.M.n. keine universelle Gerechtigkeit, nur eine mehr oder weniger ausgewogene Balance von unterschiedlichen Interessen.
Vielleicht bin ich zu alt für Idealismus, aber ich finde man bewegt mehr, wenn man etwas weniger hoch greift. Fairness im Sinne von andere nicht behindern oder anderen nicht gezielt Schaden zufügen ja - das geht über anständige Verträge. Aber ansonsten hat jede Regierung als oberstes Ziel den Wohlstand der eigenen Bevölkerung zu wahren und zu mehren, nicht die der Welt. Wenn jeder dies mit bestem Wissen und Gewissen tut, profitieren alle. Länder wie Ruanda machen es vor, daß dies aus eigener Kraft möglich ist, und kein Land auf Verzicht oder Entwicklungshilfe aus dem Westen angewiesen ist.
Bei aller Zustimmung zu einigen Deiner Ideen (wen auch vermutlich aus unterschiedlicher Motivation heraus): wer definiert, was für alle Menschen gerecht und fair ist? Ich bezweifele, daß Menschen aus grundverschiedenen Ländern und Kulturen sich je auf eine einheitliche Definition einigen könnten. Es gibt m.M.n. keine universelle Gerechtigkeit, nur eine mehr oder weniger ausgewogene Balance von unterschiedlichen Interessen. ist.
Wenn es dir damit besser geht, nennen wir es ausgewogene Balance von unterschiedlichen Interessen. An Worten soll es in meinen Augen nicht scheitern.
Ausdauerjunkie
04.08.2022, 15:08
Türen zu wird nicht funktionieren können, denn die Kunden sehen eine geschlossende Tür als Hemmschwelle.
Türen zu wird nicht funktionieren können, denn die Kunden sehen eine geschlossende Tür als Hemmschwelle.
Nur solange A brav ist und B auf lässt. Wird B auch brav, gibt es den Effekt nicht mehr.
Schwarzfahrer
05.08.2022, 07:30
Türen zu wird nicht funktionieren können, denn die Kunden sehen eine geschlossende Tür als Hemmschwelle.
Wer wirklich etwas braucht, läßt sich durch die geschlossene Tür kaum abhalten. Vielleicht verirren sich ein paar weniger in den Laden, die eigentlich nichts brauchen, nur sich verführen lassen etwas unnötiges zu kaufen. Letzteres halte ich für verschmerzbar. Meine Generation hat übrigens noch gelernt, daß man Türen hinter sich immer schließt; das können andere auch lernen.
In den 80-ern waren in vielen Supermärkten noch Fächer mit Tiefkühlgut offen (in den USA ist man in manchen Supermärkten in der Nähe der Kühlregale schier erfroren); inzwischen gibt es überall, oft sogar an den normalen Kühlregalen, Türen. Trotzdem kauft jeder die Milch oder das Gemüse oder die Pizza, den er braucht. So hoch ist die Hemmschwelle nun auch nicht.
sybenwurz
05.08.2022, 09:17
So hoch ist die Hemmschwelle nun auch nicht.
Ich kann mich nicht erinnern, dass in den 70er oder 80ern jemand verhungert sein sollte, weil man die Eingangstüre vom Metzger , Bäcker oder auch noch Lebensmittelladen öffnen musste.
Noch in den jungen 2000ern hab ich in Supermärkten eingekauft, die so ne Drehtür am Eingang hatten und wenn ichs grob überschlage, kenne ich keinen ALDI hier, der nicht Automatiktüren hätte, die sommers wie im Winter vorm Kunden öffnen und hinter ihr schliessen. Rein und raus.
Psychologisch mags wirklich so sein, dass ne offene Türe einladender erscheint;- das Prinzip kennt man ja beispielsweise auch von fleischfressenden Pflanzen.
Schwarzfahrer
05.08.2022, 09:33
... kenne ich keinen ALDI hier, der nicht Automatiktüren hätte, die sommers wie im Winter vorm Kunden öffnen und hinter ihr schliessen. Rein und raus. Die Automatik mit zwei Türen hintereinander mag thermisch effektiv sein. Ist aber der zusätzliche Stromverbrauch mehr oder weniger, als die thermischen Verluste, wenn die Leute einfach die Tür selber von Hand auf und zumachen und gelegentlich vergessen? Wenn wir schon von Energiesparen reden, könnte man ruhig eine Menge solcher "Annehmlichkeiten" in Frage stellen, die reichlich Strom verbrauchen, obwohl es auch ohne Strom machbar wäre. Ein Kollege mit "smart home", technikverliebt, hat vor Jahren schon angefangen, sein Haus zu automatisieren, z.B. um die Rolläden wetterangepasst auf und zuzufahren. Es mag einen Nutzen gehabt haben - aber sein Stromverbrauch war mehr als doppelt so hoch, wie bei meinem vergleichbar großem Haus.
An die Aldi-Türen hat mein Sohn eh schlechte Erinnerungen: als 2-Jähriger wurde er seinerzeit allein zwischen den beiden Türen gefangen, und war zu klein, um die Lichtschranke auszulösen, es kam gerade auch kein anderer Kunde, und von innen konnten wir es auch nicht öffnen. Es gab etwas Verzweiflung, bis wir die Runde um den ganzen Laden gedreht haben, um ihn wieder von außen kommend zu befreien.
Ich kann mich nicht erinnern, dass in den 70er oder 80ern jemand verhungert sein sollte, weil man die Eingangstüre vom Metzger , Bäcker oder auch noch Lebensmittelladen öffnen musste.
...
Der ist richtig gut, stimmt tatsächlich. Für die jüngeren Generationen möchte ich da aber nicht mehr die Hand für ins Feuer legen...
:Huhu:
Wenn wir schon von Energiesparen reden, könnte man ruhig eine Menge solcher "Annehmlichkeiten" in Frage stellen, die reichlich Strom verbrauchen, obwohl es auch ohne Strom machbar wäre.
An die Aldi-Türen hat mein Sohn eh schlechte Erinnerungen: als 2-Jähriger wurde er seinerzeit allein zwischen den beiden Türen gefangen, und war zu klein, um die Lichtschranke auszulösen.
Dann bitte als erstes diese verd… E-Scooter verbieten….
Und Automatiktüren: schöne Grüße an die Deutsche Bahn, da klemmte vor Jahren mal meine 4jährige drin: groß genug für die Lichtschranke, also Tür auf, aber zu leicht für die Gewichtplatte, also ging die Tür zu.
Wir sind gerade in Maastricht: gestern Abend machte ein Hotel Werbung mit Klimaanlage im Außenbereich durch automatische Luftbefeuchtung. Abgesehen davon, dass die Luftfeuchtigkeit eh relativ hoch war: schöne Grüße an Strom- und Wasserverbrauch!
LidlRacer
20.08.2022, 16:11
Da ich offensichtlich nicht vollends ausgelastet bin, habe ich hier in Berlin vor einer Woche in zunächst noch ganz kleinem Rahmen die Aktion „Türen zu!“ gestartet.
Da musst Du Dir wohl was anderes zur eigenen Auslastung suchen. :Lachen2:
Die Bundesregierung hat nämlich Deine Aktion gekapert:
"Regierung setzt Energiesparplan für die kommenden Monate auf
Ladentüren sollen geschlossen werden, ..." (https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/energie-regierung-setzt-sparplan-auf-verbot-von-leuchtreklame-und-beheizten-pools-a-8559c106-9c82-4e48-b143-a768b7b5cb98)
Wir haben angeblich Fachkräftemangel überall ...
Und dann solche Geschichten:
https://www.ndr.de/903/podcasts/Warum-eine-hochqualifizierte-auslaendische-Fachkraft-abgeschoben-werden-soll,audio1596936.html
Dass sich unsere Behorden nicht schämen, so wenig Fingerspitzengefühl zu besitzen.
Aber kriminelle Gäste bekommen Dauerduldungen (https://www.welt.de/politik/deutschland/plus235168402/Clans-Geduldete-Kriminalitaet.html).
:confused: :confused: :confused:
Armes Deutschland.
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