Vollständige Version anzeigen : BMI-Arithmetik
papa2jaja
02.06.2021, 06:23
Ich hab mal in einer Mußestunde ein bisschen rumgerechnet, nach der Formel "Gewicht / (Größe x Größe)".
Eine Person mit 1,80 Größe hat demnach BMI 25 bei 81 kg.
Eine Person mit 1,70 Größe hat demnach BMI 25 bei 72,25 kg.
Ok, bei dem Gewicht sehen die beiden schlank aus, wenn sie ein paar Muskeln haben, und die Werte passen zur alten Daumenregel Größe minus 100.
Eine Person mit 1,50 Größe hat BMI 25 allerdings bei 56,25 kg.
Bei der Person mit 1,50 Größe wäre das Gewicht relativ zur Körpergröße um einiges höher als bei den anderen beiden. Was rechne ich falsch?
freerunning
02.06.2021, 06:31
Das ist ein valider Punkt von Dir. Der BMI steht daher schon länger in der Kritik.
Hier ein Artikel, der auch auf Deine Problematik eingeht.
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2013-01/body-mass-index-korrektur?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.co m%2F
Ein besserer Indikator für uns Sportler ist eindeutig der Körperfettanteil.
papa2jaja
02.06.2021, 07:54
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ok, bei dem Gewicht sehen die beiden schlank aus, wenn sie ein paar Muskeln haben, und die Werte passen zur alten Daumenregel Größe minus 100.
Und wenn sie viele Muskeln haben und deshalb schwerer sind, dann gelten sie sogar irgendwann als übergewichtig, obwohl der Köperfettanteil z.b. bei jemand der Boddybuilding macht, in der Wettkampfphase sehr gering ist.
sybenwurz
02.06.2021, 12:35
Und wenn sie viele Muskeln haben und deshalb schwerer sind, dann gelten sie sogar irgendwann als übergewichtig, obwohl der Köperfettanteil z.b. bei jemand der Boddybuilding macht, in der Wettkampfphase sehr gering ist.
Ein Punkt, der auch bei der Neowahl mitentscheidet.
Die angegebenen Körpergewichte beziehen sich in der Regel auf gut trainierte Personen.
Da Muskeln aber schwerer sind als Fett sollte die Couchpotato lieber ne Gewichtsklasse 'grösser' nehmen...:Cheese:
papa2jaja
03.06.2021, 06:10
In meiner Jugend hieß es immer "Größe minus 100" = Normalgewicht, "(Größe minus 100) minus 10 % davon" = Idealgewicht (also bei einem 180 cm großen Mann 80 kg.
Dem Idealgewicht wurde gerne unterstellt, ein Konstrukt US-amerikanischer Lebensversicherer zu sein, die damit eine Begründung schufen, bei fast allen Kunden eine Risikozuschlag wegen Übergewicht zu erheben.
Aber Spaß beiseite, als junger Mensch sah ich bei Idealgewicht gut aus, nach ein paar Jahren Training passte es optisch irgendwo zwischen Ideal- und Normalgewicht, und zur Zeit (Alter 65 Jahre und fast ein Leben lang locker trainiert) sehe ich bei Normalgewicht (Größe minus 100) schlank und fit aus.
Ich hab mich schon immer gewundert, wo der BMI herkommt und wie er sich derart durchsetzen konnte, denn für mich ist er übermäßig kompliziert und am Ende kommt (bei meiner Größe) eh ungefähr das gleiche raus wie bei der viel einfacheren Formel "Größe minus 100" = Normalgewicht.
Neulich war das erste Mal, dass ich für meine Frau nachgerechnet habe und festgestellt habe, dass der BMI völlig abwegige Werte für meine Frau ergibt. Ich dachte vielleicht fehlt mir irgendein Faktor in der Berechnung. Da das offensichtlich nicht der Fall ist, verstehe ich um so weniger, wie sich diese völlig unsinnige Berechnungsweise eines gesunden Körpergewichts durchsetzen konnte.
Größe minus 100 ist nicht nur einfacher, sondern passt für alle Körpergrößen. Wer's wirklich genau wissen will oder muss, der muss tatsächlich dann mit Körperfettanteil und Muskelmasse hantieren, aber dann hat er wenigstens handfeste Werte und nicht solche Ausreißer, wie der BMI für meine Frau hergibt.
Dass im BMI das Quadrat vorkommt, hängt glaube ich irgendwie damit zusammen, dass die Fläche mit dem Quadrat des Radius zunimmt.
Wobei, wenn man den Menschen näherungsweise als Kugel ansieht :) , die Oberfläche ja mit r^3 zunimmt.
Auf jeden Fall ist da irgendein nichtlinearer Zusammenhang.
Kleine Tiere verbrauchen z.B. auch relativ gesehen mehr als große.
papa2jaja
03.06.2021, 11:36
Das ist eine sehr interessante Info, vielen Dank dafür!
Thomas W.
03.06.2021, 16:20
wegen Deines Nicknamens habe ich heute den ganzen Tag lang schon sonen beknackten Ohrwurm.. Papaya Papaya Coconut Banana :-(( :o
papa2jaja
04.06.2021, 10:37
Ein fröhliches Liedchen im Kopf kann doch ganz nett sein 😊
LidlRacer
04.06.2021, 10:53
Größe minus 100 ist nicht nur einfacher, sondern passt für alle Körpergrößen.
Dass erzähl mal jemandem, der 100 cm groß ist! ;)
Trivangelium
04.06.2021, 12:18
Ein fröhliches Liedchen im Kopf kann doch ganz nett sein 😊
Naja,
https://www.youtube.com/watch?v=UqWwsUhrFBw
papa2jaja
05.06.2021, 05:03
Ein fröhliches Liedchen im Kopf kann doch ganz nett sein 😊
Es kommt ja nur ganz selten vor, dass man im Internet mal herzlich loslachen muss, aber der Spruch ist wirklich gut 😊
papa2jaja
05.06.2021, 05:10
Also gut, ich hab mir den Originalsong auf Youtube angeschaut. Hat irgendwas vom jungen Frank Zander, der Mann 😊 aber wenn man den Text weglässt ist das doch wirklich ein guter Ohrwurm für längere Strecken 😊
PatickAlb
10.06.2021, 15:30
Man darf nun aber nicht vergessen, daß der BMI als Näherungswert um Schieflagen zu erkennen dennoch taugt. In der medizinischen Praxis dürften webige Bodybilder jemals mit „Übergewicht“ konfrontiert worden sein.
Obwohl es nicht mal so ganz von der Hand zu weisen ist, das Mehrgewicht belastet egal wo es herkommt. Ich kenne einen Bodybuilder, der mangels guter Ernährung und ganzheitlichem Ansatz seinen Rücken & Knie über die Jahre derart geschäfigt hat wie sonst eben nur Adipöse Menschen. Und Gicht hat er direkt auch noch mitgenommen in relativ jungen Jahren.
Ich bin selbst ja auch ein Stück weit so. Als ich 167kg (fast reine Fettnasse) wog ging joggen & teils längeres Wandern bereits garnicht.
Aktuell hab ich meine 13% Körperfett bei 98kg und gelte damit (gerade so durch die Altersbereinigung) als Normalgewichtig. Fürs joggen ist das Gewicht trotzdem Murks.
Es geht freilich aber das Verletzungsrisiko im Mittelfuß, Fußgelenk und Knie sowie wohl auch Hüfte ist einfach höher als bei einem 70kg Körper. Auch die meisten Steigerungskurven aus Trainingsplänen kann man damit (verletzungsfrei) vergessen.
Insofern sagt der BMI irgendwie schon was aus. Zumindest als grober Anhaltspunkt. Und für die feine Sichweise sorgt ja dann der Arzt, der z.B. sagt „bei 13% Körperfett haben wir aus medizinischer Sicht keinen Handlungsbedarf, sie werden aber wohl kein glücklicher Ultralangdistanz Läufer mehr“. Damit kann man arbeiten…
...Aktuell hab ich meine 13% Körperfett bei 98kg und gelte damit (gerade so durch die Altersbereinigung) als Normalgewichtig. Fürs joggen ist das Gewicht trotzdem Murks.
Es geht freilich aber das Verletzungsrisiko im Mittelfuß, Fußgelenk und Knie sowie wohl auch Hüfte ist einfach höher als bei einem 70kg Körper. Auch die meisten Steigerungskurven aus Trainingsplänen kann man damit (verletzungsfrei) vergessen.
…
Dabei solltest du den Faktor Körpergröße nicht außer Acht lassen. Bei 1m90 Körpergröße und mehr passt doch alles.
Ein 1m75 Bodybuilder sollte sich tatsächlich überlegen, ob er nicht lieber Rad fährt als läuft, mit 98kg, auch wenn der Fettanteil niedrig ist. Gewicht ist Gewicht.
Die Steigerungskurven aus Trainingsplänen, die nicht individuell angefertigt wurden, passen sowieso meist auf den Durchschnittsmenschen, den es nie gibt. Damit sollte man sowieso vorsichtig umgehen.
speedskater
27.07.2021, 20:58
Größe minus 100 ist nicht nur einfacher, sondern passt für alle Körpergrößen..
Ist das jetzt der Freibrief für Übergewichtigkeit (ca. 50 % + der deutschen Bevölkerung; Tendenz steigend) ? Auch als Leistungssportler?
Endlich eine Absolution für noch mehr essen und die Absage an Disziplin.
Na, nach Deiner Aussage bzw. möglichen Konsequenzen würde ich mich aber seeeeeehr unwohl fühlen.
Bei 186 cm dürfte ... ich dann 86 kg wiegen.
Ergo 16 kg mehr als ich jetzt seit Jahrzehnten wiege.
Bei 70 kg und ca. 9-10 % Körperdurchschnittsfett je nach Messung (Problematik der Messmethode dürfte bekannt sein) fühle ich mich als 57 Jähriger sehr wohl und sehr fit.
Das Plus an kg von fast 23 % entspräche ca. 16 Liter Milchkartons!
Bestimmt wäre ich dann z.B. beim Laufen wesentlich schneller ...
und hätte wesentlich weniger Gelenk- und Bandscheibenbelastung
und wäre insbesondere in der Bauchgegend viel attraktiver.:Lachanfall:
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