Vollständige Version anzeigen : Verraten und verkauft
sybenwurz
16.08.2008, 14:08
Da mir gestern im Chat auch auf die Schnelle nix einfiel, woran man nen guten Radladen erkennt, dem man sich als Rookie sorglos anvertrauen kannm mach ich doch glatt nen neuen Fred auf.
Das Thema iss ja ergiebig: muss der Laden ne Messlehre haben oder reicht die Erfahrung des Beraters (!) (nicht Verkäufers!), mit nix anderem als der Schrittlänge das passende Bike anzumessen?
Leitet ein irrsinniges Berechnungssystem den Händler in die Irre, wenns um die Rahmengrösse (nicht "-höhe"!) geht, oder wiegt er nicht vorhandene Parameter gekonnt durch sein Wissen auf?
Braucht der Laden ne unendliche Auswahl oder ists besser, was Passendes auf Bestellung aufgebaut zu bekommen?
Woran erkennt der geneigte Käufer, wenn der Verkäufer (!) noch weniger Ahnung hat, als er selbst?
Wie weit kann/darf/muss der Käufer bereits vorinformiert sein.
Wie war das bei euch: habt ihr nur auf "good vibrations" gehört und mehr oder weniger Glück gehabt?
Seid ihr tatsächlich in die Hände eines Wissenden geraten, der euch passend zum Geldbeutel das passende Bike konfiguriert hat?
Oder wart ihr mit eurem ersten Radkauf wirklich "verraten und verkauft"?
Also: was macht einen guten Fahrradhändler aus?
- Das er mich beraten will und mir nix verkaufen will
- Das er mehr weiß als das was in der Produktbeschreibung steht
mehr fällt mir da irgendwie nich ein irgendwie finde ich merkt man es nac einer weile ob der Laden zu einem Passt oder nicht...
Volkeree
16.08.2008, 14:34
Ich stelle gerade fest, dass ein Radladen wohl wirklich mit den Mitarbeitern steht und fällt.
Ich habe einen Laden, mit dem ich in den letzten Jahren super zufrieden war, wohl nicht zuletzt, weil ich vor allem mit ein oder zwei Verkäufern super klar kam.
Im letzten Jahr hat sich da einiges geändert und ich kann mich irgendwie micht mehr so für den Laden begeistern.
Die Preise sind da sicherlich immer noch ok. Aber in Verbindung mit einer sehr kompetenten freundlichen Beratung war das unschlagbar.
Bei meinem Händler um die Ecke, lebt von Alltagsrädern, werde ich auch immer freudlich, vom Chef in der Regel auch bevorzugt behandelt. Der repariert mit gerne meinen Kram (was ich nicht selber mache), auch wenn er weiß, dass ich meine Ersatzteile günstiger einkaufe.
Das Preisgefüge hier liegt jenseits von Gut und Böse, ne HG 93 ca. 25 €, ein Pro2Race ca. 35 €.
Für mich sollte der perfekte Laden so aussehen:
kompetente und halbwegs freundliche Ansprechpartner
günstige Preise, das "Mehr" gegenüber dem Internet muss in Relation zur Beratung stehen
Volker
Helmut S
16.08.2008, 14:34
Also: was macht einen guten Fahrradhändler aus?
Einen guten Farradhändler macht für mich nur eines aus: Möglichst niedriger Preis für möglichst hochwertiges Zeug. Als Add-On noch massive Öffnungszeiten (evtl. "24h Online-Shop") mit billigstem Versand oder gar versandkostenfrei. Lieferzeit morgen, spätestens übermorgen.
Was ich Vor-Ort brauche ist ein Fachgeschäft in dem Menschen arbeiten, die mir mit Dingen helfen können und wollen, mit denen mir die "Massenintelligenz" des Internets nicht helfen kann. Alles natürlich triathlon- /TT-lastig.
Einen guten Farradhändler macht für mich nur eines aus: Möglichst niedriger Preis für möglichst hochwertiges Zeug. Als Add-On noch massive Öffnungszeiten (evtl. "24h Online-Shop") mit billigstem Versand oder gar versandkostenfrei. Lieferzeit morgen, spätestens übermorgen.
Was ich Vor-Ort brauche ist ein Fachgeschäft in dem Menschen arbeiten, die mir mit Dingen helfen können und wollen, mit denen mir die "Massenintelligenz" des Internets nicht helfen kann. Alles natürlich triathlon- /TT-lastig.
und mit was sollen die sich dann ihr essen kaufen ?:(
niedrige Preise für hochwertiges Zeug ??
gar keine Versandtkosten und 24std sofortlieferungen ?
und das Fachgeschäft...würdest du dann geld zahlen wenn sie dir einen guten rat geben ?:-((
Volkeree
16.08.2008, 14:48
und das Fachgeschäft...würdest du dann geld zahlen wenn sie dir einen guten rat geben ?:-((
Da ist wohl der Hund begraben.
A und B kaufen Fahrrad C.
A lässt sich fünf Stunden lang beraten und Kataloge im Laden wälzen.
B kommt ins Geschäft und legt einen Zettel auf den Tisch, auf dem alles steht.
Dieser Unterschied sollte sich doch irgendwie im Preis niederschlagen.
Dann treffen sich natürlich A und B. A ist total verärgert weil B 10% weniger gezahlt hat.
Das ist wohl alles nicht so einfach.
Volker
Marcel70.3
16.08.2008, 14:54
Wichtig ist für mich das der Händler sich Zeit für mich nimmt und mir nicht versucht das erst beste anzudrehen.
Genau so sollte er sich Zeit nehmen das Rad richtig einzustellen... Also immer wieder Probesitzen und anpassen bis es alles passt.
Dabei sollte mehrere Möglichkeiten durchgesprochen werden und ihm sollte es nichts ausmachen auch mal ein Rad zu Probesitzen aufzubauen.
Marcel:Huhu:
Kann in diesem Fall nur für mich sprechen, ich bin durchaus bereit für guten Service auch zu zahlen. Wenn ich mich irgendwo beraten lasse und mir der Laden zusagt kaufe ich da, auch wenn es ein paar € mehr kostet. Oftmals wiegt kostenloser Service nach dem Kauf den Mehrpreis wieder auf.
Habe daher beispielsweise noch nie in den USA bestellt auch wenn einige Teile merklich günstiger wären. Nur was ist im Service- oder Garantiefall? Beim Händler um die Ecke spazier ich eben rüber und lass das machen. Das macht der aber nur (zumindest zum günstigen Preis) wenn ich da gekauft habe.
Andererseits find ich es bei größeren Händlern/Versender erstaunlich wie gut die Beratungsqualität dort vielfach ist. Hab z.B. bereits das dritte Rad von Rose. Beratung per Telefon bzw. im Laden selber ist relativ kompetent und ausführlich - und das bei günstigen Preisen der Kompletträder.
Allerdings repariere ich nahezu alles selber und im Garantie- oder Servicefall könnte ich eben nach Rose fahren und besuch bei der Gelegenheit meine Eltern die keine 5km weg wohnen.
Wobei wirklich beurteilen kann man einen Laden nur wenn man selber Ahnung hat. Ansonsten ist es z.B. schon nicht möglich zu prüfen ob die Aussagen des Verkäufers korrekt sind oder nicht.
Gruß Meik
sybenwurz
16.08.2008, 15:12
- Das er mich beraten will und mir nix verkaufen will
Leuchtet ein;-klar, aber woran erkennt das der Rookie?
Das Preisgefüge hier liegt jenseits von Gut und Böse, ne HG 93 ca. 25 €, ein Pro2Race ca. 35 €.
Das sind die Listenpreise. Es wäre besser, wenn alle soviel verlangen würden, aber leider haben einige Läden nix anderes zu bieten, als sich über den (billigen) Preis zu definieren.
Nur, wenn man die Ware nicht zum EK wieder hergibt, hat man den nötigen Background, Jo´s Forderung zu erfüllen, denn Beratung bringt zunächst erstmal nix ein.
kompetente und halbwegs freundliche Ansprechpartner
günstige Preise, das "Mehr" gegenüber dem Internet muss in Relation zur Beratung stehen
Möglichst niedriger Preis für möglichst hochwertiges Zeug.
Preise vergleichen kann jeder. Aber wie erkennt der Neueinsteiger, ob bzw wie hochwertig ne Ware ist?
Was ich Vor-Ort brauche ist ein Fachgeschäft in dem Menschen arbeiten, die mir mit Dingen helfen können und wollen, mit denen mir die "Massenintelligenz" des Internets nicht helfen kann. Alles natürlich triathlon- /TT-lastig.
Das widerspricht sich mit deiner ersten Forderung, daher möchte ich dich gerne korrigieren: du benötigst vor Ort kein Geschäft, sondern nur die Beratung, um letztlich ausm WWW möglichst hochwertige, deinem Zweck entsprechende Ware zu möglichst geringem Preis zu bekommen. Bestenfalls ne Werkstatt, um im Problemfall irgendwas gerichtet oder eingbaut zu bekommen.
Dies ist aber konträr zu dem, was dem Gemeinverständnis nach ein Triathlon-/Rennradeinsteiger benötigt.
Generell möchte ich nicht zum "Dealer-Bashing" abdriften.
Die Frage lautet, "was einen guten Fachhändler ausmacht", bzw. wie ein Greenhorn dies erkennt.
Daher bitte aufm Teppich bleiben und nicht versuchen, ne wirtschaftliche Quadratur des Kreises zu erreichen.
Der Fachhändler vor Ort hat nu einfach mal andere Kosten als ein Internetshop, darüber brauchen wir nicht diskutieren, und auch nicht darüber, dass diese Tatsache alleine nicht ausreichend ist, die höheren Preise zu rechtfertigen, sondern eben "Vor-Ort-Service" geboten werden muss. Höflich und zuvorkommend, aber nochmal: woran erkennt der Rookie, dass er gut aufgehoben und nicht alles nur ne Mogelpackung ist?
Ich kann auch nem Kunden ne halbe oder auch ne ganze Stunde schenken, mit ihm plaudern und ihn dabei keinen Millimeter näher an sein neues Bike bringen, obwohl er sich vielleicht gut dabei fühlt, auch wenn er nix davon hat. Ebensowenig wie ich, denn es geht nu letztenendes darum, dass ich ihm was verkaufen will, damit am Monatsende Kohle auf meinem Konto landet.
Wie verdiene ich mir das hart aber gerecht?
Volkeree
16.08.2008, 15:20
.... aber nochmal: woran erkennt der Rookie, dass er gut aufgehoben und nicht alles nur ne Mogelpackung ist?....
Wenn sich die Mogelpackung gut "verkauft" gar nicht.
Als Rookie musst du mehrere Läden aufsuchen und versuchen, ein eigenes Bild zu machen. Kein Händler erzählt dir alles, aber alle "verschweigen" sie dir was anderes.
Also beraten lassen und dies dann ggf. hier hinterfragen.
Volker
Helmut S
16.08.2008, 15:34
@Jo: Ich spreche von einem Händler. An-/Verkauf ohne Mehrwert. Meine Händleranforderungen sehe ich zum größten Teil in den Internetshops erfüllt. Für den Einkauf von "Zeug" geh ich nicht Vor-Ort. Die kennen sich meist weniger aus als ich. Sind teurer als die Online-Shops und haben wenig Teile auf Lager. In einem Fachgeschäft ist das was anderes. Nur kenne ich persönlich nur ein Einziges im Umkreis.
Ein RR kaufe ich vom Versandhandel. Mir ist das in dem Punkt auch egal ob das ein 08/15 Rad ist oder nicht. Ein RR ist dafür da Bums in die Beine zu kriegen. Ich kann alles mehr oder weniger selbst Schrauben. Habe vieles an nötigem Werkzeug und kann mir sogar Carbonteile selbst Laminieren wenn es sein muss oder Drehteile herstellen :Lachen2:
Ein TT Rad würde ich immer im Fachgeschäft kaufen. Ich würde sogar mehrere Stunden Anfahrt in Kauf nehmen, um z.B. zum Buchstaller nach Hilpoltstein zu fahren und mir von denen ein TT Rad anpassen zu lassen. Davon habe ich keine Ahnung. Dafür bin ich auch bereit ein paar hundert Euro mehr zu bezahlen.
Ich habe aber keine Lust für jeden Scheiß draufzuzahlen, nur weil ein paar sogenannte "Zweiradunternehmer" ihr Geschäftsmodell nicht geregelt gekriegen (bzw. dasselbige obsolet wird). Wenn ich spenden möchte, mache ich das anders.
peace Helmut
Vielleicht hab ich Glück, aber ich kenn diveres "gute" Läden.
Viele "Möchtegernfachgeschäfte" sollten ihre Preisstruktur IMHO überdenken. Ich kenn einige kleinere Läden die Standardteile wie Reifen, Ketten, Kassetten und Co. zu guten Preisen anbieten so dass es sich für mich inkl. Versandkosten kaum lohnt die Teile zu bestellen. Wenn nicht direkt auf Lager haben die das in 1-2 Tagen im Laden. Das kostet ihn nicht viel Beratungszeit und bringt Umsatz - wenn auch wenig Gewinn.
Aber damit hat man die Kunden auch erstmal im Geschäft!
Denn ganz ehrlich: Reingehen, Teil ohne Beratung kaufen, rausgehen - dafür zahl ich nicht drauf.
Reingehen, gute Beratung, kaufen - dann darf es etwas teurer sein. Gute Beratung stellt schliesslich auch einen Gegenwert dar.
Gruß Meik
DRAGONofSOIA
16.08.2008, 18:28
Warum ich bei meinem Radhändler einkaufe:
(Ich kauf in dem Laden seit 11 Jahren, hab dort schon 8 Räder gekauft...)
Muss immer für mich sprechen, denn ich kenne einige andere Leute die in dem Laden nie was kaufen würden weil sie den Händler nicht leidern können ihn unhöflich finden etc.
- Gute Beratung, Ausmessen, Rad anpassen, ausprobieren, anpassen, übers Wochenende mitgeben...
- Freundschaftspreise, die oft mit denen im Internet konkurieren können
- Produkt nicht da, wird bestellt, schnell und zuverlässig.
- Samstag Abend 19:30, Sonntags MTB Marathon, Schnellspanner bricht beim letzen Check, Anruf, 20:30 neuen Schnellspanner vorbeigebracht bekommen
Wie gesagt ich kenne andere Leute die sagen das "mein" Laden ne Apotheke ist, das der Service nicht gut ist o.ä. Ich hatte noch nie Beschwerden und bleib ihm soweit es geht treu...
Wo wir gerade dabei sind:
Kennt einer einen guten Zweiradmechaniker im Raum Düsseldorf Köln, der arbeitssuchend is....?
Ich fühle mich im Sportfachgeschäft fast immer gut aufgehoben, wenn die beiden folgenden Punkte erfüllt sind:
1. die/der Beratende ist selber in der entsprechenden Sportart aktiv und versucht in einem Gespräch herauszufinden, was ich brauche, wenn ich dies nicht eingangs deutlich machen kann.
2. die/der Beratende geht nicht davon aus die einzig wahre und ultimative Lösung anbieten zu können und macht dies ggf. deutlich.
Dadurch wird meinem Verständnis nach auch der Fall abgedeckt, dass ich mit einer konkreten Vorstellung in den Laden komme, die vom Personal aber für "suboptimal" gehalten wird. Sollte sich die Idee dann als in meinem Falle passend herausstellen... usw
sybenwurz
16.08.2008, 23:08
Wo wir gerade dabei sind:
Kennt einer einen guten Zweiradmechaniker im Raum Düsseldorf Köln, der arbeitssuchend is....?
N guter Zweiradmechaniker iss nie arbeitssuchend...
tobyvanrattler
17.08.2008, 09:09
Einen guten Fahrradladen erkennt man daran das die Mitarbeiter/Besitzer selbst aktive Rad-/Trathlon-/MTBsportler sind, oder waren und immer noch fit in der Szene sind (Materialwissen)
ein Rookie erkennt das am ehesten daran das er wenn er in nen Laden geht und sich um ein neues Rad bemüht erstmal fabriaktsneutral beraten wird und
1. der genaue Einsatzzweck abgesteckt wird (z.B. nur für Triathlon oder eher ne Kombiversion)
2. das Budget geklärt wird. Bringt ja nix wenn der Verkäufer was von 10T€ Bikes erzählt der Kunde aber nur 1.500€ ausgeben will (genauso umgekehrt)
3. Vermessung des Kunden, ob mit Zollstock oder mit Serottaeinstellbikedummy (a la Buchstaller) egal.
4. erst jetzt kann der Händler sagen welche Rahmenfabrikate/ Modelle in Frage kommen.
5. im Optimalfall hat der Händler dann sogar noch ein paar Modelle da und man kann sogar was in der passenden Größe testen.
6. Bike wird mit gewünschten Anbauteilen aufgebaut und innerhalb einem angemessenen Zeitraum (4-8 Wochen) kann der Kunde Sattel und Vorbau noch tauschen.
Preislich ist das natürlich so ne Sache, persönlich vertrete ich auch die Meinung das für mehr Service auch mal mehr bezahlt werden muß.
Heißt wenn einer stundenlang beim Händler sich beraten läßt und er in der Zeit (logischerweise) nichts anderes machen (bzw. verkaufen) kann, muß der Kunde natürlich mehr bezahlen wie wenn ich mit nem Zettel mit genauen Angaben rein komme und nur sag bestellen. Hier hält sich sein Aufwand in Grenzen, und er benötigt hier sicherlich nicht die selbe Marche wie bei einer ausführlichen zeitintensiven Beratung.
sybenwurz
17.08.2008, 10:33
...
Das ist ja mal ein greifbarer Ansatz, auch wenn ich den jetzt auch schon wieder zerpflücken könnte.
Stattdessen will ich nur zu bedenken geben, dass ich Läden kenne, wo auch in der betreffenden Disziplin gesportelt wird, ich aber beim besten Willen kein Rad kaufen, geschweige denn reparieren lassen würde.
Triarugger
17.08.2008, 10:40
Ich denke, daß man einen gute Radladen daran erkennt (zumindest wenn man schon ein Rad besitzt), wenn man, im Idealfall mit einem Versandrad, dorthin kommt und der Service gut ist und man nett, freundlich und kompetent bedient wird. Letzendlich gehe ich dann nämlich auch zu genau diesem Laden hin und lasse mich bedienen. Ich kann zwar einsehen, daß das keine besonders nette Methode für den Laden, aber es ist gut.
Wie erkennt man, daß man kompetent bedient wird? Nun, daß ist sicherlich quantitativ schlecht festzustellen, aber Kleinigkeiten machen sich da schon bemerkbar. So finde ich zum Beispiel wichtig, wenn ich zurück gerufen werde, sollten größere Probleme/Ausgaben auftreten.
Helmut S
17.08.2008, 15:23
Ich unterscheide zw. Händler (An-/Verkauf - ohne Mehrwert) und Fachgeschäft.
Händler können meinetwegen zusperren. Die braucht kein Mensch mehr, weil die aus den von sybenwurz genannten Gründen das wesentliche Merkmal nicht erfüllen: Preis.
Ein Fachgeschäft ist was anderes. Dort kann ich mir Beratung abholen und dann dort auch die richtigen Produkte kaufen. Dafür - ich sag es nochmal - zahle ich auch gerne.
Leider tarnen sich viele Händler als Fachgeschäft, dabei sind die meisten so blöd und können nicht mal ein Loch in den Schnee pinkeln. Ich habe - bis auf einen einzigen Laden - in über 20 Jahren ausnamslos keine schlechten Erfahrungen, sondern nur grottenschlechte Erfahrungen mit sogenannten Fachgeschäften gemacht.
In diesem einen Laden sind die Preise aber ca. 35-70% (je nach dem) höher als im Versandhandel. Der finanziert halt seit 25 Jahren sein eigenes Rennteam über solche Preise, die - wenn Du dort Mitgleid bist - mit bis zu 50% Rabattiert werden. Dafür kenn sich der aus wie kein zweiter in der Umgebung.
Die Frage nach "woher erkennt der Einsteiger was gut ist" ist doch generisch. Das ist wie überall wo man sich nicht auskennt. Man fragt Freunde, man geht in ein Fachgeschäft (nicht Händler) welches man nicht als solches erkennt, informiert sich im Internet, liest Fachpublikationen, folgt Empfehlungen und/oder greift in die Scheisse.
Ich selbst bin vor über 20 Jahren mit Glück an den einen (hervorragenden) Laden gekommen und der hat mir ein völlig überteuertes aber total gutes und passendes Rad verkauft. Den Laden kannte ich nicht. Ich bin zum RR Fahren über einen Freund gekommen der mir diesen Laden empfohlen hat und für den Geld keine Rolle spielte.
Wenn mich heite einer um Rad (Achtung: Wortspiel) fragt, dann empfehle ich im auch diesen laden - mit dem Hinweis auf die Möglichkeit Versandhandel und dem jeweiligen Für und Wieder.
Letzter Fall: Mein Kumpel hat sich ein sauteures Simplon Pavo mit allem Schnick-Schnack und Campa gekauft. Knapp 4 TEUR Liste. Der sog. Fachhändler war nicht in der Lage die Schlatung auf 2-fach einzustellen (Campahebel gehen ja für 2 und 3 fach) und Lager der Laufräder waren so angeklopft, dass jeder noch so gehirnbefreite Bodybuilder mehr Feeling im Arm hat. Die sehen den nie wieder.
@sybenwurz: Du strahlst mit Deinen Posts hier im Forum 20-mal mehr Kompetenz aus als alle sog. Fachgeschäfte die ich kenne. Dir würd ich unbekannterweise sogar ein Rad zum Kundendienst überlassen. Und das ist jetz kein Schmäää.
Jeden dieser "Fachmänner" aus den "Fachgeschäften" die ich kenne würde ich allerdings mein Rad nicht mal berühren lassen. 300m Abstand per richterlicher Verfügung ist das Sicherste.
Sorry Helmut
sybenwurz
17.08.2008, 16:37
Jeden dieser "Fachmänner" aus den "Fachgeschäften" die ich kenne würde ich allerdings mein Rad nicht mal berühren lassen.
...damit sind wir dann ja schon zu zweit...:Cheese:
Mal an die Rookies hier, die eh grad auf Suche sind oder n frisches Radl inn Stall gestellt haben: wie liefs bei euch? Wieso habt ihr da gekauft, wo ihr gekauft habt, wieso das, was ihr gekauft habt (Farbe bitte aussen vor lassen...:Lachanfall: )?
... (Farbe bitte aussen vor lassen...:Lachanfall: )?
sehr witzig :-((
wie liefs bei euch? Wieso habt ihr da gekauft, wo ihr gekauft habt, wieso das, was ihr gekauft habt?
Ok, mal aus meinen Anfängen. Stamme aus Bocholt - klarer Heimvorteil. Rad vom "Fachhändler", 5 Versuche, der kriegte die MTB-Schaltung nicht gescheit ans funktionieren. Ok, trotz gewisser Abneigung gegen große Läden zu Rose mit fremdem Rad. 5min später für minimales Geld lief die Schaltung. Seit dem Reperaturen nur noch da machen lassen. Und in Folge auch bis heute 3 Räder da gekauft. Über deren Versand kann ich nichts sagen, aber Service und Beratung waren im Laden bisher immer gut.
Mein Tri-Rad kommt von 4 Aachener Händlern. Hab ich halt selber aufgebaut. Und mich dann bezüglich Komponenten beraten lassen und geguckt wer was hat und zu welchem Preis besorgen kann. Da es ein wilder Komponentenmix wurde waren es am Ende halt 4 Händler von denen der Rummel kam.
Allerdings war einer von denen sauer. :Lachen2:
Bei dem hatte ich Rahmen und ein paar Teile gekauft - Rest hätte ich schon. Der rief halt mal an dass das Zeug da wäre. Ich also dahin, alles untern Arm und wollte wieder raus - "und die Montage?" - "mach ich selber"
Uiuiui, der hatte mir wohl nur den guten Preis gemacht weil er davon ausging mir das Rad zu normalem Stundensatz zusammenbauen zu können. Tja, davon war aber nie die Rede. Der Laden war eh Murks. Beratung unter aller Kanone, aber halt der einzige im Umkreis der mir den gewünschen Cannondale Rahmen besorgen konnte. Und einen ordentlichen Preis hat er auch noch gemacht.
Gruß Meik
Volkeree
17.08.2008, 22:49
Mal an die Rookies hier, die eh grad auf Suche sind oder n frisches Radl inn Stall gestellt haben: wie liefs bei euch? Wieso habt ihr da gekauft, wo ihr gekauft habt, wieso das, was ihr gekauft habt (Farbe bitte aussen vor lassen...:Lachanfall: )?
Angefangen haben wir ja alle mal mit dem ersten Sportgerät. Meins war / ist blau :) , und es war in den ersten Monaten des Euros in bar.
Leider hatte ich gerade in diesem Jahr einen aktuellen Bandscheibenvorfall, der jeglichen Sport ausschloss und ich hatte jede Menge Zeit.
Ich war im Laufe von Wochen bei mehr als 30 Radhändlern und habe mich einfach mal für ein Rennrad bis ca. 3000,- DM / 1500 € beraten lassen. Anfangs hatte ich ja keine Ahnung (jetzt auch noch nicht), aber nach und nach bekam ich so meine Eindrücke und konnte gemeine Fragen stellen.
Dort wo ich wegen meines Sportvorhabens und dem kleinen Budget von 1500 € belächelt wurde, habe ich mich nicht sehr lange aufgehalten.
Ich hatte mich dann für Ultegra entschieden und noch ein paar Rahmen zur Auswahl, die mir gefielen. Die Farbe spielte dabei auch eine Rolle.
Gesamt habe ich dann für das Fort (in vielen Farben erhältich) entschieden. 1700 habe ich gezahlt, dafür dann aber auch DA Naben und einen Tacho mit Puls.
Der Händler führte den chaotischsten Laden, den ich gesehen habe. Eigentlich gar keine richtiges Geschäft, wie man sich das vorstellt. In meinen Augen wusste er aber von was er redete und hat mich gut beraten. Bis auf ein paar Rahmen und nicht mehr fertige Räder war die Ausstellung Fehlanzeige.
Probefahrten waren für mich eigentlich uninteressant, da ich eh nicht gewusst hätte, auf was es ankommt. Hatte ja vorher keine Ahnung. Einmal über den Hof oder Parkplatz bringt da eh nichts. Eine Probefahrt müsste IMHO 100 km gehen. Das bieten wohl nicht sehr viele Händler an.
Könnte ich den Kalender zurückdrehen, würde ich da Rad wieder kaufen.
Volker
sybenwurz
18.08.2008, 00:02
Gesamt habe ich dann für das Fort entschieden.
Der Händler führte den chaotischsten Laden, den ich gesehen habe. Eigentlich gar keine richtiges Geschäft, wie man sich das vorstellt. In meinen Augen wusste er aber von was er redete und hat mich gut beraten. Bis auf ein paar Rahmen und nicht mehr fertige Räder war die Ausstellung Fehlanzeige.
Du hast das Rad aber nicht bei mir gekauft, oder...:Cheese: ?
Du hast das Rad aber nicht bei mir gekauft, oder...:Cheese: ?
Kenne da einen Laden in Neuss auf den die Beschreibung passen würde....:)
sybenwurz
18.08.2008, 00:41
Kenne da einen Laden in Neuss ....:)
Ich nedd, aber hier...:-((
Volkeree
18.08.2008, 09:36
Kenne da einen Laden in Neuss auf den die Beschreibung passen würde....:)
Direkt im Zentrum und der Besitzer heißt Udo.... :Cheese:
Wer mal da war, wird bei meiner Beschreibung wohl auf den Laden kommen.
Für den Radkauf war der Laden ok, wenn man mal sofort was braucht, wird es schwierig.
Du hast das Rad aber nicht bei mir gekauft, oder...:Cheese: ?
Ich kenne dich ja persönlich noch nicht, denke aber nicht. Die Läden habe ich im Umkreis von ca. 50 KM um MG besucht, wo ich halt gerade mal war. So nah an MG warst du doch bestimmt noch nicht, oder?
Volker
neonhelm
18.08.2008, 09:57
Ich habe mir in meinem Leben zwei Raeder neu gekauft.
Nicht mein erstes Rennrad (das war ein sonnesgelbes Bianchi mit 5 Gaengen und 24 Zoll *schwaerm*), sondern mein erstes selbstgkauftes.
Geld von der Konfirmation, noch ein bisschen was dazu gespart und mir dann fuer damals suendteure 750 Mark ein blaues da irgendwas, auch italienisch halt, gekauft.
Der Handler hat mir damals ein zu grosses Rad, und vor allem, noch eins mit Keil-Tretlager verkauft. Die waeren viel besser als diese neuen ohne Keil...
Trotz regelmaessigem Service ist an dem Teil alles losgewackelt, was da so loswackeln kann. Und da das mit schoener Regelmaessigkeit irgendwo in der Schleswig-holsteinischen Walachei passiert ist, hab ich halt gelernt, selber zu schrauben. Ganz abgesehen davon, das ich das Geld fuer den Service irgendwann dann bei den Maedels in der Eisdiele fuer besser angelegt hielt...
Viel spaeter hab ich mir dann noch mein Centurion Accordo neugekauft. Auch da Beratung und Service eine Katastrophe.
Aber wahrscheinlich werd ich mit Fahrradhaendlern schon deshalb nicht gluecklich, weil ich als Laie regelmaessig mehr Ahnung habe als sie und das schon vorher weiss. Deshalb vermeide ich es mittlerweile, beim Haendler einzukaufen, weil ich mich dann nur aergere. Und das muss ich mir nicht antun...
neonhelm
18.08.2008, 09:59
So nah an MG warst du doch bestimmt noch nicht, oder?
Volker
Doch. Er war beim Workshop, den du geschwaenzt hast... :Cheese:
Volkeree
18.08.2008, 10:21
Doch. Er war beim Workshop, den du geschwaenzt hast... :Cheese:
Stimmt! Aber von wegen geschwänzt, ich habe für deine Sicherheit gesorgt :Cheese: .
Volker
sybenwurz
18.08.2008, 21:27
So nah an MG warst du doch bestimmt noch nicht, oder?
Doch. Er war beim Workshop, den du geschwaenzt hast... :Cheese:
Jaja, da und schon häufiger in DU, Köln, Aachen, ...
hellhimmelblau
18.08.2008, 21:56
ich habe mir ein Rennrad beim Versandhandel gekauft, Eigentlich hatte der Verkäufer im Fahrradladen ja schon einige Räder von uns repariert und es war nie teuer und er hat mich vorher tel. über mögliche Mehrkosten informiert, und trotzdem wollte ich kein Rad von ihm.ich hatte mich auch von ihm beraten lassen wg. Kauf, ok r hätte sich mehr Zeit nehmen können und eine Körpermessung oder wie das heisst hat er auch nicht gemacht....wieso eigentlich nicht:Holzhammer: Ich glaubte er wußte wovon er redet aber selbst macht er nicht den Eindruck eines Radsportlers.Ich dachte mir aber,er will auch nur verkaufen, und schlussletztendlich entschied ich und nach langer Überlegungam PC für ein günstiges reichlich runtergesetztes Rennrad und habe es online bestellt.Ich habe irgendwie eine Vorliebe dafür alles online zu bestellen.:Lachen2:
:Traurig: Das war glaub ich nicht so schlau.Besser wäre es gewesen ein Rad von ihm zu kaufen damit er mir das dann auch repariert .Ich habe keine Ahnung von Fahrrädern, außer einen Schlauch zu wechseln kann kann ich nichts reparieren.Ich weiß weder wie die Teile alle heißen noch kann ich sagen was für ein Ersatzteil erneuert werden muss.Jetzt kann ich leider nicht zu dem Verkäufer im Fahrradladen gehen und sagen das er mein Rad durchchecken soll, wo er mir doch vorher eins verkaufen wollte, und ich es nicht kaufen wollte.:-((
In dem anderen Fahrradladen etwas weiter, kenne ich den Verkäufer vom Sehen aus dem Sportclub.Bei dem kann ich mir nicht wirklich vorstellen das er weiß wovon er spricht weil er nur zum Krafttraining ins Sportstudio ging und das sah man auch an seinem Bizep.....von ihm hätte ich schon mal überhaupt gar kein Rad gekauft.:Nee:
sybenwurz
19.08.2008, 00:12
...das er weiß wovon er spricht... ...das sah man auch an seinem Bizeps...
Du bringst da völlig neue Aspekte aufn Tisch...:Gruebeln: !
Du bringst da völlig neue Aspekte aufn Tisch...:Gruebeln: !
ich denke, da brauchst du dir keine sorgen zu machen.
soooo muskulös biste noch nich...:Cheese:
sybenwurz
19.08.2008, 00:37
soooo muskulös biste noch nich...:Cheese:
...und wenn, hätte mir das jetzt ziemlich zu denken gegeben...:Maso:
Tieflieger
19.08.2008, 09:09
@sybenwurz: gute Ausgangsfrage, und alles nicht ganz leicht:
Ich habe mein aktuelles Rad wahrscheinlich bei der "schlimmsten" Alternative gekauft, nämlich bei einem großen Filial-Fahrradmarkt (ja, so einer von denen, die auch fürchterliche "Trekkingräder" für 199,- und Motorradhandschuhe aus Plastik anbieten). :Nee:
Allerdings war es schon das 2. das ich dort gekauft habe - denn dort arbeitete damals ein Verkäufer (eher Berater), der viel Ahnung und wenig aggressive Verkaufe hatte. Mit beiden Rädern sind wir seit Jahren sehr zufrieden, und da gute Teile dran sind, ist auch die Reparatur bzw. Ersatzteilbeschaffung problemlos. Über Werkstatt usw. kann ich nix sagen, alles selber gemacht, dann Umzug. Glück muß man haben. :Lachen2:
Neulich brauchte ich ein ungewöhnliches Teil, nämlich das Plastikdings, das unter dem Tretlager die Züge führt. Und dabei habe ich die drei Läden in der Gegend gut kennengelernt:
Erster Laden (der hatte etwas früher eine Schaltung versucht einzustellen, was so schlecht war, daß ich mir einen Montageständer gekauft hab und das jetzt selber mache): Hab ich nicht, muß ich bestellen, weiss ich nicht wo, Rahmenmarke führe ich nicht... willste nicht nen neues Scott kaufen? :Holzhammer: Der Laden sieht aber gut aus, hat aber nur 2 Marken (ist das ein Kriterium? denke, schon).
Zweiter Laden, so Typ "wir verkaufen hier Kettenöl in der 4. Generation, und Rennräder sind so komischer Kram für die Jungen): Wühlt in Werkstatt, kommt mit uraltem brüchigem Plastikteil an, das noch in DM ausgezeichnet ist, und will dafür 6,- Euro. Ja ne, is klar. :Lachanfall:
Dritter Laden: "Hallo, ich brauch das Dings under dem Tretlager für die Züge...". "Hier, willste auch 'ne Schraube dazu?". :)
Tja, und für die Betriebswirte: Ich bin ja Preisvergleicher und onlineshopper und alles, aber wenn das so gut läuft, ist es mir fast wurscht, was das Teil kostet, und dann nehme ich halt gleich noch neue Züge, Kapseln, Pannenspray und weil ich eh' da bin ein paaar Riegel mit. Und weil ich nicht das Gefühl habe, dass mir was aufgeschwätzt wird, werde ich wieder hingehen, wenn ich was brauche. Klar, dass der Preisaufschlag zum Markt nicht unendlich sein darf, also in Relation zum Service stehen muß.
Frage zum Abschluß: Wie sind Eure Erfahrungen bei größeren Käufen, wenn man im Laden vor Ort ganz offen den aktuellen reinen Händlerpreis (Internet/Großmarkt) nennt und fragt, wie hoch denn der Aufschlag aus Sicht der Leute vor Ort sein sollte? Die kennen die Marktpreise doch auch, und sollten in der Lage sein, die Argumente zu nennen, warum sie mehr kosten?
Helmut S
19.08.2008, 09:17
Die kennen die Marktpreise doch auch, und sollten in der Lage sein, die Argumente zu nennen, warum sie mehr kosten?
Das ist ein guter Punkt. Meiner Erfahrung nach haben Verkäufer/Berater den Einblick diesbezüglich nicht.
Allerdings können Kostenstrukturen alleine nicht die Argumentation für höhere Preise sein. Höhere Preise sollen aussschließlich durch Mehrwerte argumentiert werden.
sybenwurz
19.08.2008, 11:01
Frage zum Abschluß: Wie sind Eure Erfahrungen bei größeren Käufen, wenn man im Laden vor Ort ganz offen den aktuellen reinen Händlerpreis (Internet/Großmarkt) nennt und fragt, wie hoch denn der Aufschlag aus Sicht der Leute vor Ort sein sollte? Die kennen die Marktpreise doch auch, und sollten in der Lage sein, die Argumente zu nennen, warum sie mehr kosten?
Das ist ein guter Punkt. Meiner Erfahrung nach haben Verkäufer/Berater den Einblick diesbezüglich nicht.
Allerdings können Kostenstrukturen alleine nicht die Argumentation für höhere Preise sein. Höhere Preise sollen aussschließlich durch Mehrwerte argumentiert werden.
Jou, jou und jou. Man muss wohl den Einzelhandelskaufmann und nen Betriebswirt etwas auseinanderhalten. Preisaufkleber irgendwo ranpappen und das Regal abstauben iss was anderes als jeden Abend auf die Abrechnung zu gucken und zu sehen (?) ob was reingekommen ist oder man was draufgelegt hat.
Bei uns geht alles zum EVK raus oder gar nicht. Funktioniert. Maximal gehen 3% als Dreingabe, also n Bike fürn Tuusie undn Tacho für 30Tacken dazu.
Einzig chancenreich sind Alleinerziehende, Arbeitslose, sozial Schwache, wenn sie nen Kinderanhänger, n Bike oder ne Reparatur brauchen, absolut chancenlos Angestellte ortsansässiger Grossfirmen wie Siemens, BMW, Infineon, Krones, Continental usw. die anderswo gewohnt sind, trotz bekannt üppigem Einkommen auch noch 10 oder mehr Prozent eingeräumt zu kriegen.
Das der Fixkostenapparat nicht auf die Preise schlagen darf, ist klar. Muss jeder selbst kalkulieren, ob er lieber fette Miete in der Innenstadt ohne Parkplätze rundum löhnt und auf reichliche Laufkundschaft setzt, oder nach ausserhalb schielt und darauf, sich mit gutem Namen und hochwertiger Ware in einwandfreier Verarbeitung die Kundschaft dahin zu locken und gleichzeitig das stärker auftretende "Dorfpuplikum" bedienen kann.
Aus Nichtkunden-, sondern Angestelltensicht würde ich zu dem Thema noch hinzufügen, dass ich mittlerweile keine Lust mehr drauf hab, meinem Chef das volle Leben zu finanzieren, mit n paar Talern in der Tasche am Monatsende heimzugehen und ihm den Benz zu finanzieren, während ich mir dumme Sprüche anhöre,wie mies es ihm doch geht.
Einer meiner Ex-Chefs (schon lange her) meinte mal wortwörtlich, "wir müssten auch an ihn denken, denn er will sich wieder nen Porsche kaufen". Hab ich gemacht und ihn von den Lohnzahlungen an mich entbunden. Der mit Abstand solventeste Ex-Chef von mir war einst Deutschlands grösste Honda-Händler, mitnem goldenen Händchen für seinen Motorradreifenhandel gesegnet, sah aus, als könne er 1 und 1 nicht zusammenzählen, fuhr nen Civic der ersten Generation und als Firmenwagen n Shuttle der ersten Generation, arbeitete aber trotz erreichtem Rentenalter nahezu Tag und Nacht. Rein aus Passion.
Da konnte es schonmal passieren, dass nachts um Zehn n Anruf kam, ob eventuell noch 27 Pfennig vom TÜV am Nachmittag in meiner Arbeitshose stecken könnten...
In diesem (oder dem vorigen) Sinne: Wie siehts mit Stadt-Land aus?
Ich dachte an sich immer, dass draussen weniger los und mehr Zeit für Beratung durch kompetente Mitarbeiter sei, nu seh ich das aber in der Stadt auch;- trotz mehr Laufkundschaft und teils halbtägiger Beratung zum Fahrradkauf.
Erfahrungen dazu? Iss aufm platten Land Service/Beratung/Qualität wirklich besser, eher nicht oder gar umgekehrt?
Nur mal meine unmaßgebliche Meinung/Erfahrung dazu:
Als ich seinerzeit loszog, mir ein MTB zuzulegen, habe ich natürlich auch einen großen Fachhändler in der Nähe (einer der größten - oder der größte? - Blumenhändl.. ääh Versender Deutschlands) aufgesucht.
Dort kann man sich in der Ausstellung ein Rad nehmen und direkt 'ne Runde im Laden drehen. Als ich also ein MTB, Marke farbiges Rindvieh, in der Hand hielt und begutachtete, sah ich einen Verkäufer in meine Richtung (NICHT auf mich zu) kommen. Ich schau ihn an, er schaut mich an. Ich denke 'Vielleicht kann der mich beraten'. Er denkt (schätze ich) 'Hoffentlich quatscht der mich nicht an'.
Ich: Können Sie mir helfen?
Er: Hm
Ich: Ich interessiere mich für ein MTB.
Er: Stehen ja einige rum.
Ich: Was ist mit diesem? Von der Größe und so?
Er: Passt schon.
Ich: Ist da preislich noch was drin?
Er: Nee. Vielleicht wenn Sie eins aus der Ausstellung nehmen.
Ich: Danke (für gar nix).
Hab dann den Laden auch relativ schnell verlassen und mein MTB lieber bei einem kleineren (nicht kleinen) Fachhändler gekauft, wo ich gute Beratung, guten Service und auch 'nen guten Preis bekommen habe. Dort bin ich seitdem Stammkunde. Die machen auch ohne Probleme den Service an meinem RR, das ich nicht dort gekauft habe.
Natürlich kann man mal an 'nen Verkäufer geraten, der nicht seinen besten Tag hat. Aber das war so ein Schlüsselerlebnis für mich.
Ok, ein anderes Mal bin ich dort freundlich und kompetent beraten worden, als ich ein Ersatzteil brauchte (die haben halt ein riesiges Lager).
Fazit für mich: Ich fühle mich in dem kleineren Fachgeschäft deutlich wohler, wo ich auch mal (eigentlich fast immer) mit dem Chef ein bisschen quasseln und fachsimpeln kann.
Just my 2 Cents
Gruß
Hendock
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