Vollständige Version anzeigen : Triathlon die neue Formel 1?
Irgendwie stößt mir dieses gegenseitig Schultergeklopfe für die diversen nur-Profis Rennen (HH, Rating, eventuell Daytona) in letzter Zeit etwas sauer auf: Es ist ja wirklich schön, das professionellen Athleten eine Bühne geboten wird, auf der sie sich und ihre Sponsoren präsentieren können, aber stellt euch mal vor, Triathlon wird 2021 zur Formel 1, d.h. ein Sport, den man nahezu nicht selbst ausüben, sondern nur per Stream konsumieren kann - würde das funktionieren? Und wenn ja, wie lange?
Klar gibt es immer Nasen, die ihr Auto kaufen, weil das Logo auch auf irgendeinem Formel 1 Geschoss drauf steht, aber wer kauft sich denn das neue Plasma, wenn er es in den nächsten Jahren höchsten auf Zwift im Rennen einsetzen darf? Und Mutti rollt mit einem Canyon eBike durch den Stadtwald, weil das der Frodeno fährt? Ich weiß nicht...
Ich finde, die großen Veranstalter, sollten lieber mit Hochdruck an Konzepten arbeiten, die Triathlons für uns Athleten ermöglichen (machen sie bestimmt auch...) - Sohnemann darf auch Sonntags kicken, ja, etwas komplizierte Prozesse und Vorschriften aber alles in allem scheint das zu funktionieren. Klar, sind ein paar Kurze auf dem Rasenplatz nicht mit 2000 Starten am Langener Waldsee zu vergleichen, aber wenn sich Ironman und Challenge versuchen mit "Kona Professional World Championship" o.ä. durch 2021 zu retten... ich sehe da schwarz.
In Ratingen gab es auch ein ordentliches Amateurrennen.
Ansonsten haben gerade die Osterreicher mit Podersdorf,Aloha Tri-Traun, Mostiman, Thiersee und Gmunden gezeigt, dass Triathlon als Einzelsportart auch durchaus unter den Vorzeichen einer Pandemie funktioniert.
Ich würde nächstes Jahr nicht auf die ganz großen Events mit 2000 Teilnehmern und mehr setzen, sondern ein wenig Downsizing akzeptieren.
Für Firmen wie Canyon oder Cube ist Triathlon längst nur ein Nischenmarkt und das eigentliche Geld wird mit e-bikes verdient.
Den Vergleich mit der Formel 1 finde ich eher weit hergeholt. Ich denke, es schadet Triathlon nicht, sich ein wenig in Richtung Radsport fort zu entwickeln, wo es seit Jahrzehnten eine Trennung von Profiradsport und Amateurradsport gibt. Das Geschäftsmodell aus dem Triathlon, in dem Profisport nur durch Quersubventionierung der Amateure funktioniert, ist anachronistisch und begrenzt einerseits (auch ohne Pandemie) das Wachstum des Triathlons viel zu sehr und verteuert andererseits die Startgelder der Amateure in unnötiger Weise, weil die Amateure mit ihrern Geldern stets die Spesen und Preisgelder der Profis mitfinanzieren müssen.
Den Vergleich mit der Formel 1 finde ich eher weit hergeholt. Ich denke, es schadet Triathlon nicht, sich ein wenig in Richtung Radsport fort zu entwickeln, wo es seit Jahrzehnten eine Trennung von Profiradsport und Amateurradsport gibt. Das Geschäftsmodell aus dem Triathlon, in dem Profisport nur durch Quersubventionierung der Amateure funktioniert, ist anachronistisch und begrenzt einerseits (auch ohne Pandemie) das Wachstum des Triathlons viel zu sehr und verteuert andererseits die Startgelder der Amateure in unnötiger Weise, weil die Amateure mit ihrern Geldern stets die Spesen und Preisgelder der Profis mitfinanzieren müssen.
Zumindest dem Profi-Sport würde das meiner Ansicht nach aber nur schaden und Marken wie Ironman und Challenge würden das so auch sicher nicht forcieren.
Zumindest dem Profi-Sport würde das meiner Ansicht nach aber nur schaden und Marken wie Ironman und Challenge würden das so auch sicher nicht forcieren.
Warum?
In jeder normalen Profisportart werden Profis in erster Linie durch Sponsorengelder sowie Einnahmen aus Übertragungsrechten finanziert.
Wo würde Golf heute stehen (und wie hoch wären dort die Preisgelder), wenn die Siegesprämien der Major-Turniere über die Green-Fees der golfenden Amateure finanziert werden müssen?
Fändest du es als Tennisspieler gut, wenn die Clubbeiträge oder Turniergebühren erhöht werden müssten, um Rafael Nadal und Roger Federer vernünftige Preisgelder anzubieten?
Im Bereich der World Triathlon Series sowie bei der Superleague Triathlon gab es die Abkopplung des Triathlon-Profisportes von den Amateurrennen ja schon vor der Covid-19-Pandemie und diese wird die Entwicklung weiter beschleunigen. Dass auch im Bereich von 70.3-Rennen (angekurbelt durch das Engagement der PTO) nun Dynamik in den Bereich des Triathlon-Profisportes entsteht ist nur folgerichtig.
FLOW RIDER
15.10.2020, 19:18
Das Geschäftsmodell aus dem Triathlon, in dem Profisport nur durch Quersubventionierung der Amateure funktioniert, ist anachronistisch und begrenzt einerseits (auch ohne Pandemie) das Wachstum des Triathlons viel zu sehr und verteuert andererseits die Startgelder der Amateure in unnötiger Weise, weil die Amateure mit ihrern Geldern stets die Spesen und Preisgelder der Profis mitfinanzieren müssen.
Interessanter Aspekt!
Anscheinend steckt der Triathlon nach über 40 Jahren immer noch in den Kinderschuhen und ist nach wie vor relativ uninteressant für Sponsoren.
Die wenigen Sponsoren stellen halt leider nicht genug Geld zur Verfügung, so dass reine Profirennen stattfinden könnten. Wünschenswert wäre auch, dass sich nicht nur die TOP 10 der Welt ein ordentliches finanzielles Polster für die Zukunft aufbauen kann.
Schade, dass das so ist.
An anderen Stellen hatten wir es ja auch schon oft diskutiert, dass eine Langdistanz eben in der medialen Übertragung uninteressant ist, da viel zu lang.
Es müssten halt generell neue Konzepte her.
Warum?
In jeder normalen Profisportart werden Profis in erster Linie durch Sponsorengelder sowie Einnahmen aus Übertragungsrechten finanziert.
Wo würde Golf heute stehen (und wie hoch wären dort die Preisgelder), wenn die Siegesprämien der Major-Turniere über die Green-Fees der golfenden Amateure finanziert werden müssen?
Fändest du es als Tennisspieler gut, wenn die Clubbeiträge oder Turniergebühren erhöht werden müssten, um Rafael Nadal und Roger Federer vernünftige Preisgelder anzubieten?
Die wenigen Sponsoren stellen halt leider nicht genug Geld zur Verfügung, so dass reine Profirennen stattfinden könnten. Wünschenswert wäre auch, dass sich nicht nur die TOP 10 der Welt ein ordentliches finanzielles Polster für die Zukunft aufbauen kann.
Hafu mir brauchst du das nicht verkaufen wollen. Aber ich meine wie FLOW Rider, dass es einfach nicht genug Sponsoren gibt. Und wie du schon selbst gesagt hast, sehen Radhersteller Triathlon auch nur als Nische und werden mit einer Abkopplung eher weniger springen lassen. Und das ist bei den anderen beiden Sportarten ähnlich.
...Ich finde, die großen Veranstalter, sollten lieber mit Hochdruck an Konzepten arbeiten, die Triathlons für uns Athleten ermöglichen (machen sie bestimmt auch...) - Sohnemann darf auch Sonntags kicken, ja, etwas komplizierte Prozesse und Vorschriften aber alles in allem scheint das zu funktionieren. Klar, sind ein paar Kurze auf dem Rasenplatz nicht mit 2000 Starten am Langener Waldsee zu vergleichen, aber wenn sich Ironman und Challenge versuchen mit "Kona Professional World Championship" o.ä. durch 2021 zu retten... ich sehe da schwarz.
Deswegen habe ich bereits im März die Frage (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=47841)gestellt, warum man nicht die Realität akzeptiert und agiert, anstatt den Kopf in den Sand/ins Klopapier zu stecken und "beten", dass es wieder "wie früher" wird.
Thorsten
15.10.2020, 21:08
Die Antworten gab es ja schon im März für dich ...
In der zweiten Saisonhälfte haben sich ja einige Veranstalter mit aufwendigen Konzepten engagiert und konnten auch in der abflauenden Lage schon mal wieder was anbieten.
Vielleicht gibt es nächstes Jahr wieder mehr Wettkämpfe mit mehr Zeit, sich darauf einzustellen? Zumindest würde ich keinem Veranstalter vorwerfen, sich vor irgendwas gedrückt zu haben. Die haben eher die Realität des jeweiligen Zeitpunkts akzeptiert.
Immerhin:
In Tallinn hat IM ja veranstaltet, 70.3 und LD an einem Tag mit Hygienekonzept.
Warum sollen andere das nicht auch können ?
Fändest du es als Tennisspieler gut, wenn die Clubbeiträge oder Turniergebühren erhöht werden müssten, um Rafael Nadal und Roger Federer vernünftige Preisgelder anzubieten?
Laut Google verdient ein Federer im Jahre 2020 rund 65Mio und hat ein Vermögen von 400Mio.
Gegenfrage: Muss ein Roger Federer 65Mio im Jahr verdienen oder 400Mio in seinem Sport anhäufen?
Ich gönne es ihm und wenn es Sponsoren gibt die das zahlen weil es genug Leute schaue ist dass ok. Nur sind das astronomische Summen wo man sich auch fragen könnte, wenn es so wie im Triathlon wäre, er sich vielleicht auch mal mit weniger zufrieden geben müsste.
Davon abgesehen, hindert doch keiner die Sponsor mehr springen zu lassen nur weil Amateuere mit im Rennen sind.
Wo soll jetzt der Unteschied sein? Die Pros bekommen bei so übertragungen doch genug Sendezeit sich zu präsentieren. HR und ARD übertragen doch bei Rennen eh fast ausschließlich die Pro Rennen. Es ist doch ein Rennen im Rennen.
Wenn es ein reines Pro Rennen wird gibt es nur noch Sponsorengelder und die Gebühren der Athleten fallen weg. Warum sollte ein Sponsor jetzt plötzlich mehr zahlen?
Vielleicht habe ich ein Denkfehler aber das eine bedingt doch nicht das andere.
Reine Pro Rennen zu veranstalten finde ich ok. Dies jetzt aber als die inovative Lösung zu präsentieren um zu erwarten, dass die Sposoren deshalb jetzt mehr zahlen finde ich schon leicht blauäugig. Wo soll für einen Sposor der Mehrwert sein? Ich sehe da keinen.
Wenn Triathlon so aktraktiv wäre, würden die Sponsoren jetzt auch schon mehr zahlen.
Schauen wir der Realität ins Auge. Triathlon ist nicht so Medienwirksam, dass man Gehälter bekommt wie beim Fussball, Tennis oder Golf.
BTW. Den Markt der Triathlon Räder immer in ein so schlechtes Licht zu rücken finde ich auch etwas schräg. Mag sein, dass der Anteil am Gesamtgewinn recht wenig aus macht. Nur wenn sich das für die Herrsteller nicht lohnen würde, würden die auch nicht so ein Aufriss machen und reine Triathlon Räder in den Markt schmeißen. Denn es ist ja kein Geheimniss, dass die heutigen 15.000€ Räder trotzdem weg gehen wie geschnitten Brot. Und der gemeine Triathlet ist kaufkräftige Kundschaft.
Ich würde nächstes Jahr nicht auf die ganz großen Events mit 2000 Teilnehmern und mehr setzen, sondern ein wenig Downsizing akzeptieren.
Da gehe ich mit Dir. Ich glaube auch nicht an die großen Events nächstes Jahr.
Nur was genau meinst du mit Downsizing? Wenn die großen Rennen ein Donwsizing machen sind diese Rennen Tot!
ironmansub10h
16.10.2020, 06:30
2021- wird es wie auch dieses Jahr weiter gehen mit dem Sterben einiger Sportarten. Ich denke Triathlon wird da dazu gehören. An Events in Größenordnung Roth, Ironman irgendwo wirds so schnell nimmer geben. Seis drum, es gilt neue Formate zu entdecken, den man macht ja den Sport für sich. Oder?
Da gehe ich mit Dir. Ich glaube auch nicht an die großen Events nächstes Jahr.
Nur was genau meinst du mit Downsizing? Wenn die großen Rennen ein Donwsizing machen sind diese Rennen Tot!
Als Athlet, der sich über seine Saisonplanung Gedanken macht und langfristige Ziele sucht, würde ich mir Wettkämpfe mit einer Höchstteilnehmerzahl von um die 1000 bis maximal 1500 Teilnehmer suchen, die auch bei noch aktiver Pandemie mit entpsprechenden Hygienekonzepten genehmigungsfähig und mit Abstandsregeln und überschaubarer Zuschauerzahl durchführungsfähig sind.
Ich denke da an Veranstaltungen wie Podersdorf, Rothsee, Ingolstadt, IM70.3 Lanzarote, diverse Challenge 70.3-Rennen oder auch die Größenordnung des Ironman Lanzarote in den ersten 25 Jahren (als dieser noch eine Nummer kleiner war), um nur sehr willkürlich ein paar Beispiele aufzuzählen.
Als Veranstalter einer Megaevents wie IM Frankfurt, IM Italy, Challenge Roth, Wasser-Triathlon Hamburg etc. würde ich statt auf Prinzip Hoffnung und plötzliches Verschwinden von Corona zu hoffen, einen Plan B entwickeln, mit dem meine Veranstaltung auch mit reduzierter Größe funktionieren kann.
Vor dem identischen Problem stehen auch Konzert- und Festivalveranstalter, Messeveranstalter wie GamesCom, Buchmesse, IAA und die Fußballbundesliga.
Im Augenblick habe ich bei vielen Veranstaltern noch das Gefühl, dass sie nur die Luft anhalten, ihre angestellten Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken und sehr simpel auf das Prinzip Hoffnung setzen, dass die Krise bald vorbei ist (und 2021 alles wieder wie früher wird), anstatt die Realität zu akzeptieren und die Zukunft aktiv zu gestalten.
Immerhin:
In Tallinn hat IM ja veranstaltet, 70.3 und LD an einem Tag mit Hygienekonzept.
Warum sollen andere das nicht auch können ?
Die Frage ist ganz einfach zu beantworten.
Tallinn hat das Rennen durchgezogen, weil der Großteil der Athleten aus dem eigenen Land kamen und sie schlicht weg auf die anderen gesch*** haben. Glaube nicht, dass das für IM förderlich ist, wenn sie das bei allen Rennen so in 2021 machen.
Vermutlich haben einige Athleten auf ein für sie "lokaleres" Rennen umgemeldet. Manche haben schlichtweg nicht die Möglichkeit bekommen ;)
2021- wird es wie auch dieses Jahr weiter gehen mit dem Sterben einiger Sportarten. Ich denke Triathlon wird da dazu gehören. ...
Triathlon ist die SocialDistancing-Sportart schlechthin und passt deshalb zur Pandemie wie keine Sportart sonst. Triathlon wird sicher nicht sterben.
Gerade im finstersten Lockdown gab es einen nie erlebten Jogging- und Radfahrboom (und auch die Schwimmbäder hätten rückblickend nie geschlossen werden müssen), was die Risikoarmut von individuell betriebenen Ausdauersport im Freien unterstreicht.
Einige Mega-Events, bei denen Triathlon ohnehin nicht so ausgeübt werden konnte, wie es der ursprünglichen Idee von Triathlon entsprach, nämlich unter Respektierung der Abstandsregeln, müssen ihr Konzept überdenken. Das gefährdet aber nicht den Sport Triathlon.
Estebban
16.10.2020, 08:50
Triathlon ist die SocialDistancing-Sportart schlechthin und passt deshalb zur Pandemie wie keine Sportart sonst. Triathlon wird sicher nicht sterben.
Gerade im finstersten Lockdown gab es einen nie erlebten Jogging- und Radfahrboom (und auch die Schwimmbäder hätten rückblickend nie geschlossen werden müssen), was die Risikoarmut von individuell betriebenen Ausdauersport im Freien unterstreicht.
Einige Mega-Events, bei denen Triathlon ohnehin nicht so ausgeübt werden konnte, wie es der ursprünglichen Idee von Triathlon entsprach, nämlich unter Respektierung der Abstandsregeln, müssen ihr Konzept überdenken. Das gefährdet aber nicht den Sport Triathlon.
Zugegeben provokante (gerade in deine Richtung): stirbt denn die Sportart Triathlon wenn es keine Profis gäbe? Ich würde den Sport immer noch genauso gerne ausüben wie heute.
Die Diskussion ob Triathlon einen reinen profizirkus finanzieren kann über Sponsoren und Medien Gelder haben wir ja in den letzten Monaten oft genug gehabt.
Jeder kann sich ansehen wie viele Menschen Tennis spielen weltweit und wie viele Triathlon ernsthaft verfolgen.
Da muss man auch mal realistisch bleiben und sich eher mit anderen nischensportarten vergleichen. Aber ich glaube alle diese Argumente sind im PTO Faden schon noch und nöcher durchgekaut.
Challenge daytona reizt mich bspw zum Zusehen überhaupt nicht - für Wien Übergangszeit mit Corona ok, aber nachhaltig finde ich reine Profirennen absolut uninteressant
aequitas
16.10.2020, 09:46
Zugegeben provokante (gerade in deine Richtung): stirbt denn die Sportart Triathlon wenn es keine Profis gäbe? Ich würde den Sport immer noch genauso gerne ausüben wie heute.
Die Diskussion ob Triathlon einen reinen profizirkus finanzieren kann über Sponsoren und Medien Gelder haben wir ja in den letzten Monaten oft genug gehabt.
Jeder kann sich ansehen wie viele Menschen Tennis spielen weltweit und wie viele Triathlon ernsthaft verfolgen.
Da muss man auch mal realistisch bleiben und sich eher mit anderen nischensportarten vergleichen. Aber ich glaube alle diese Argumente sind im PTO Faden schon noch und nöcher durchgekaut.
Challenge daytona reizt mich bspw zum Zusehen überhaupt nicht - für Wien Übergangszeit mit Corona ok, aber nachhaltig finde ich reine Profirennen absolut uninteressant
Natürlich stirbt der Sport nicht aus. Es gibt genügend kleine Vereine und Einzelpersonen, die entsprechende Veranstaltungen auf die Beine stellen.
Reine Profirennen finde ich super spannend. WTS und SuperLeague nur als Beispiele. Das sind Formate, die Spaß machen beim Zuschauen. Reine Profirennen über die Langdistanz wären hingegen tatsächlich ziemlich langweilig.
Zugegeben provokante (gerade in deine Richtung): stirbt denn die Sportart Triathlon wenn es keine Profis gäbe? Ich würde den Sport immer noch genauso gerne ausüben wie heute.
Das eine hat mit dem anderen nicht so wahnsinnig viel zu tun, da hast du recht, auch wenn der in den Medien stattfindende Profi-Triathlon (ITU-Wettbewerbe, Olympia, Kona, Roth) sicher auch viele Neueinsteiger motiviert (bzw. in der Vergangenheit motiviert hat) den Sport auszuprobieren.
Die Diskussion ob Triathlon einen reinen profizirkus finanzieren kann über Sponsoren und Medien Gelder haben wir ja in den letzten Monaten oft genug gehabt.
Ich weiß dass es da verschiedene Ansichten dazu gibt. Aber Kricket und Baseball können das, Profi-Radsport bekanntlich auch. Auch Golf ist für 99% der Weltbevölkerung sterbenslangweilig zum Zusehen, aber nichtsdestoweniger attraktiv genug, um in seiner Nische als Profisport mit stundenlangen Live-Übertragungen zu bestehen.
Diese Potenzial traue ich auch Triathlon zu, wenn die Inszenierung passt und Beispiele in der Vergangenheit wie z.B. die Superleague Triathlon, Kona, das 70.3-WC-Rennen in Nizza letztes Jahr, auf nationaler Ebene das Event in Ratingen oder demnächst möglicherweise Challenge Daytona haben ja aufgezeigt, in welche Richtung die Entwicklung gehen könnt.
Jeder kann sich ansehen wie viele Menschen Tennis spielen weltweit und wie viele Triathlon ernsthaft verfolgen.
Ich würde nicht annehmen, dass weltweit wesentlich mehr Menschen Tennis spielen, als Schwimmen, Radfahren und Laufen zu ihren Hobbies zu zählen und glaube dass das für Profisport auch irrelevant ist, wenn man erfolgreiche Profi-Sportarten wie Baseball, Eishockey, Biathlon, Skilanglauf, Skispringen oder Basketball ansieht.
Ob ein Sport als Profisport funktioniert, hängt nicht davon ab, wieviel Menschen ihn betreiben, sondern ob es gelingt ihn medienwirksam für eine gewisse Zielgruppe zu inszenieren und -wichtig für Sport- einen gewissen Spannungsbogen aufzubauen.
Die ISL versucht z.B. derzeit auch den Schwimmsport in diese Richtung weiter zu entwickeln und hat da meiner Meinung nach auch sehr viel versprechende Ansätze.
Da muss man auch mal realistisch bleiben und sich eher mit anderen nischensportarten vergleichen. ...
Triathlon wird immer Nischensportart bleiben. Das ist (und bleibt) Golf, Baseball, Darts, Biathlon, Skispringen, Snooker und Cricket auch. Aber im Zeitalter globaler Streams kann man in der Nische wunderbar existieren.:Blumen:
Triathlon wird immer Nischensportart bleiben. Das ist (und bleibt) Golf, Baseball, Darts, Biathlon, Skispringen, Snooker und Cricket auch. Aber im Zeitalter globaler Streams kann man in der Nische wunderbar existieren.:Blumen:
Spannende Aufzählung. Ich hätte in der Liste Triathlon mit Abstand am nischigsten gesehen. Biathlon, Skispringen und Baseball sind sicherlich lokale Phänomene aber immerhin schon mal das im Gegensatz zu Triathlon. Hast du da irgendwo Quellen?
Estebban
16.10.2020, 10:30
Triathlon wird immer Nischensportart bleiben. Das ist (und bleibt) Golf, Baseball, Darts, Biathlon, Skispringe, Snooker und Cricket auch. Aber im Zeitalter globaler Streams kann man in der Nische wunderbar existieren.:Blumen:
Da hast du recht. Ich würde mir ja auch - gerade für deinen Sohn und andere - absolut wünschen, dass es klappt, dass ganze zu finanziell nachhaltig aufzustellen.
Baseball und cricket würde ich aus deiner Auflistung als nischensport übrigens mit Blick nach Südosten bzw Westen rausnehmen ;)
Wie kann man das monetär interessant machen. Es braucht große Mengen Klicks, views etc. Das zieht dann die entsprechenden Sponsoren an und das ganze wird eine eigendynamik entwickeln.
Da braucht’s dann auch Zuseher außerhalb der Triathlonbubble für, sonst reicht es einfach nicht aus.
Und da reicht die Aufmerksamkeitsspanne glaub ich nicht über eine Stunde (actiongepackt) hinaus. Daher ist auch Biathlon so gefragt (Max eine Stunde, alle paar Minuten wird geschossen) und Langlauf interessiert in D quasi „keine Sau“.
Daher würde ich dem Format Super League auch eine gewisse Chance zurechnen - längere distanzen eher nicht. Und mich zum Beispiel fasst das Format SL eben nicht an, weil es nicht mein Sport ist - 8h Hawaii guck ich mir hingegen an...
Es ist brutal schwer und es gibt zig Sportarten, die da aktuell versuchen aus der Nische zu kommen - alleine 90 % der Olympia Sportarten, die alle 4 Jahre statt finden aber keine wirklichen Profis produzieren...
Spannende Aufzählung. Ich hätte in der Liste Triathlon mit Abstand am nischigsten gesehen. Biathlon, Skispringen und Baseball sind sicherlich lokale Phänomene aber immerhin schon mal das im Gegensatz zu Triathlon. Hast du da irgendwo Quellen?
Vielleicht verstehe ich den Begriff Nischensport falsch, aber ich würde ihn auf die Zahl aktiv Sporttreibender beziehen. Und da finde ich Skispringen schon sehr, sehr "nischig".
PD: Danke übrigens für dieses schöne Eigenschaftswort :Cheese: .
Matthias75
16.10.2020, 10:59
Triathlon wird immer Nischensportart bleiben. Das ist (und bleibt) Golf, Baseball, Darts, Biathlon, Skispringen, Snooker und Cricket auch. Aber im Zeitalter globaler Streams kann man in der Nische wunderbar existieren.:Blumen:
Die von dir aufgezählten Sportarten taugen aber - im Gegensatz zu Triathlon - alles nicht für ein Massensportereignis. Bei allen diesen Sportarten ist die Teilnehmerzahl naturgemäß begrenzt, so dass gar keine Mischung zwischen Amateur- und Profisport möglich Auch wenn Amateure mitmachen wollten, wäre das bei wenigen Sportarten allenfalls mit einer sehr begrenzten Teilnehmerzahl möglich. ist. Die Sportarten sind also aus meiner Sicht reine "Zuschauersportarten", die darauf angewiesen sind, dass viele Zuschauer kommen oder dem Ereignis auf andere Weise folgen. Als solche sind die Sportarten aber auch auf kurzes Spektakel ausgelegt. Der Zuschauer muss also nicht konstant die Aufmerksamkeit hoch halten, allenfalls beim Biathlon, aber da ist das Spektakel beim Schießen auch recht kurz.
Ich sehe dieses Potential beim Triathlon nicht. Auf den kurzen Strecken ist zwar schon mehr los, aber Triathlon ist aus meiner Sicht Mitmachsport, ähnlich wie Marathon oder Volksläufe. Die wenigsten werden an die Strecke kommen, um die Profis kurz vorbeilaufen zu sehen. Die Zuschauer sind doch überwiegend Angehörige/Bekannte der Teilnehmer, die Teilnehmer selbst und ein paar Sportenthusiasten.
Bei einem reinen Profirennen - in einer regulären Saison - würde ich mit einem deutlich geringeren Zuschauerinteresse rechnen, was das Event dann auch für Sponsoren unattraktiver machen würde.
Das man in der aktuellen Lage ein paar reine Profirennen veranstaltet sehe ich dagegen eher positiv und wenig dramatisch. Es ist eine besondere Saison. Wenn schon keine großen Events möglich sind, kann man wenigstens den Profis die Möglichkeit bieten, sich miteinander zu messen. Sobald größere Events wieder möglich sind, wird es diese auch wieder geben.
M.
Spannende Aufzählung. Ich hätte in der Liste Triathlon mit Abstand am nischigsten gesehen. Biathlon, Skispringen und Baseball sind sicherlich lokale Phänomene aber immerhin schon mal das im Gegensatz zu Triathlon. Hast du da irgendwo Quellen?
Kann auch nur Googeln.
Belastbare Zahlen zur Anzahl der Triathleten weltweit habe ich nicht gefunden, aber es gibt zumindest für die USA vernünftige Zahlen, derzufolge es dort 2017 4 Millionen aktive Triathleten gegeben hat. (https://www.statista.com/statistics/191339/participants-in-triathlons-in-the-us-since-2006/) (das sind wohlgemerkt nur Teilnehmer an Triathlonwettkämpfen und nicht Menschen, die Schwimmen, Radfahren, Laufen ohne Wettkampfteilnahme als Hobby betreiben. Deren Zahl ist sicherlich nochmal deutlich höher)
In Europa gibt es sicherlich nochmal mehr Triathleten als in den USA und in Asien, Afrika weniger. Man kann aber sicher von 10 Mio bis 20 Mio Menschen weltweit ausgehen, die Triathlon aktiv als Sport betreiben.
Aktive Skispringer gibt es laut Wikipedia weltweit wenige "tausend".
aequitas
16.10.2020, 11:25
Ich sehe dieses Potential beim Triathlon nicht. Auf den kurzen Strecken ist zwar schon mehr los, aber Triathlon ist aus meiner Sicht Mitmachsport, ähnlich wie Marathon oder Volksläufe. Die wenigsten werden an die Strecke kommen, um die Profis kurz vorbeilaufen zu sehen. Die Zuschauer sind doch überwiegend Angehörige/Bekannte der Teilnehmer, die Teilnehmer selbst und ein paar Sportenthusiasten.
Bei einem reinen Profirennen - in einer regulären Saison - würde ich mit einem deutlich geringeren Zuschauerinteresse rechnen, was das Event dann auch für Sponsoren unattraktiver machen würde.
Der Thread wurde mit dem Vergleich zur Formel 1 gestartet, das nicht weniger "zuschauerunfreundlich" ist wie Triathlon.
Bei entsprechend guter Vermarktung und Ausnutzung der Möglichkeiten (s. bspw. TdF und die Einblendung von Daten) hat Triathlon auf der Sprint- und Kurzdistanz enormes Potential. Es sind sehr kurzweilige Rennen in drei Sportarten, die die meisten Menschen selbst ausführen können und deren Zahl aktiver Sportler steigt. Deshalb sehe ich da noch enormes Potential Triahlon medial zu vermarkten, da es eine sehr dynamische Sportart (SD + KD) ist, die dazu sehr nahbar ist (sowohl selbst aktiv als auch passiv an verschiedenen Strecken in Deutschland, ohne dafür Eintritt zu bezahlen).
Die theoretischen Überlegungen, dass ein TV-übertragungskompatibler Sport stets actionreich sein muss und nach spätestens einer Stunde beendet sein sollte, weil die Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer begrenzt ist, sind mir geläufig.
Was aber dabei oft unberücksichtigt bleibt ist der Faktor Tradition, den jede gewachsene Sportart einbringt.
Mit den obigen Überlegungen (kurze Rennen, viel Action) müssten im Radsport Kriteriumsrennen ja hinsichtlich der Medien-Attraktivität stundenlangen 250km-Rennen wie Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix etc. überlegen sein oder zumindest die Entwicklung in diese Richtung gehen.
Tatsächlich ist eher das Gegenteil der Fall: die Etappen der großen Etappenrundfahrten werden keineswegs kürzer und die Klassiker sind solange wie immer, Mailand-SanRemo war in diesem Jahr sogar so lange wie noch nie. Kriteriumsrennen, die es vor zehn bis zwanzig Jahren fast in jeder Stadt gab, sterben dagegen zunehmend aus.
Und das hängt meiner Meinung nach mit Tradition zusammen.
Die Tradition im Triathlon ist nicht so groß wie im Radsport, aber sie ist eben mittlerweile trotzdem vorhanden und in den Köpfen der interessierten Sportöffentlichkeit eingebrannt. Ein großer Teil der Tradition von Triathlon liegt eben im Mythos Hawaii, weshalb hier die ganz kurzen Formate wie Superleague zwar gewisses Medien-Potenzial haben, trotzdem aber was die Vermarktbarkeit der Profis anbelangt, nie an das Vermarktungspotenzial der Stars auf den traditionellen Triathlondistanzen (Roth, Hawaii) heranreichen.
Kann auch nur Googeln.
Belastbare Zahlen zur Anzahl der Triathleten weltweit habe ich nicht gefunden, aber es gibt zumindest für die USA vernünftige Zahlen, derzufolge es dort 2017 4 Millionen aktive Triathleten gegeben hat. (https://www.statista.com/statistics/191339/participants-in-triathlons-in-the-us-since-2006/) (das sind wohlgemerkt nur Teilnehmer an Triathlonwettkämpfen und nicht Menschen, die Schwimmen, Radfahren, Laufen ohne Wettkampfteilnahme als Hobby betreiben. Deren Zahl ist sicherlich nochmal deutlich höher)
In Europa gibt es sicherlich nochmal mehr Triathleten als in den USA und in Asien, Afrika weniger. Man kann aber sicher von 10 Mio bis 20 Mio Menschen weltweit ausgehen, die Triathlon aktiv als Sport betreiben.
Aktive Skispringer gibt es laut Wikipedia weltweit wenige "tausend".
Sorry, dann war das ein Missverständnis. Ich dachte es geht um Zuschauer. Bei Teilnehmern sieht die Sache natürlich ganz anders aus. :)
aequitas
16.10.2020, 11:57
Die Tradition im Triathlon ist nicht so groß wie im Radsport, aber sie ist eben mittlerweile trotzdem vorhanden und in den Köpfen der interessierten Sportöffentlichkeit eingebrannt. Ein großer Teil der Tradition von Triathlon liegt eben im Mythos Hawaii, weshalb hier die ganz kurzen Formate wie Superleague zwar gewisses Medien-Potenzial haben, trotzdem aber was die Vermarktbarkeit der Profis anbelangt, nie an das Vermarktungspotenzial der Stars auf den traditionellen Triathlondistanzen (Roth, Hawaii) heranreichen.
Da sprichst du weitere richtige Argumente an. Aber was sicherlich ebenso allen klar ist: ein Wandel vom Nischensport zum Medienereignis geschieht nicht von heute auf morgen. Da kann ich mir schon gut vorstellen, dass bei weiter steigender Zahl aktiver Sportler in den Einzeldiziplinen bzw. generell im Triathlon auf Volksdistanzen das Interesse weiter steigt. Es wird kein Highlight wie die Bundesliga, aber es könnte dennoch zu einem konkurrenzfähigen Medienprodukt werden.
Durch das Nischendasein des Triathlons hat der Triathlet die Möglichkeit mit den TOP-Profis am Start zu stehen.
Das wird ja immer als Argument von vielen Triathleten gebracht, warum der Sport so einzigartig und toll ist. Für dieses "Privileg" muss halt derjenige was zahlen.
Zahlungskräftig sind die Triathleten, die grossen Veranstaltungen sind in der Regel ausgebucht.
Matthias75
16.10.2020, 13:54
Der Thread wurde mit dem Vergleich zur Formel 1 gestartet, das nicht weniger "zuschauerunfreundlich" ist wie Triathlon.
Bei entsprechend guter Vermarktung und Ausnutzung der Möglichkeiten (s. bspw. TdF und die Einblendung von Daten) hat Triathlon auf der Sprint- und Kurzdistanz enormes Potential. Es sind sehr kurzweilige Rennen in drei Sportarten, die die meisten Menschen selbst ausführen können und deren Zahl aktiver Sportler steigt. Deshalb sehe ich da noch enormes Potential Triahlon medial zu vermarkten, da es eine sehr dynamische Sportart (SD + KD) ist, die dazu sehr nahbar ist (sowohl selbst aktiv als auch passiv an verschiedenen Strecken in Deutschland, ohne dafür Eintritt zu bezahlen).
Formel 1 ist sicherlich aus Mediensicht ein Sonderfall, da extrem viel Geld dahinter steckt und es mit den Jahren auch maximal Tv-freundlich aufbereitet wird, inklusive freiem Training und Qualifying. Das wird mit Sicherheit kein anderer Sport so in näher Zukunft hinbekommen.
Ansonsten: Das Thema kurze und spannende Wettkämpfe gibt es doch schon seit.... mindestens seit den Olympischen Spielen 2000, also seit 20 Jahren. Getan hat sich nichts. Gut, die Olympischen Spiele schaut sich vermutlich eine größere Anzahl Zuschauer an, aber sonst ist Triathlon im TV doch nur etwas für Insider.
Ich hab' mir auch schonmal die Übertragung kürzerer Strecken angeschaut, so spannend fand ich's dann aber doch nicht, bis auf die letzten KM beim Laufen. Auch Die wenigen Ultrakurzrennen, die ich mir mal angeschaut habe, haben mich nich dazu animiert, weitere Rennen anzuschauen. Zu unübersichtlich, sicher auch zu schlecht aufbereitet.... kurz: nicht spannend.
Zudem muss man aus deutscher Sicht noch erwähnen, dass uns auf den kurzen Strecken die Identifikationsfiguren fehlen. Wir haben eben keine Brownlees, Luis, Gomez & Co. Warum sollte sich also hierzulande jemand die Rennen anschauen?
Die theoretischen Überlegungen, dass ein TV-übertragungskompatibler Sport stets actionreich sein muss und nach spätestens einer Stunde beendet sein sollte, weil die Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer begrenzt ist, sind mir geläufig.
Was aber dabei oft unberücksichtigt bleibt ist der Faktor Tradition, den jede gewachsene Sportart einbringt.
Mit den obigen Überlegungen (kurze Rennen, viel Action) müssten im Radsport Kriteriumsrennen ja hinsichtlich der Medien-Attraktivität stundenlangen 250km-Rennen wie Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix etc. überlegen sein oder zumindest die Entwicklung in diese Richtung gehen.
Tatsächlich ist eher das Gegenteil der Fall: die Etappen der großen Etappenrundfahrten werden keineswegs kürzer und die Klassiker sind solange wie immer, Mailand-SanRemo war in diesem Jahr sogar so lange wie noch nie. Kriteriumsrennen, die es vor zehn bis zwanzig Jahren fast in jeder Stadt gab, sterben dagegen zunehmend aus.
Und das hängt meiner Meinung nach mit Tradition zusammen.
Die Tradition im Triathlon ist nicht so groß wie im Radsport, aber sie ist eben mittlerweile trotzdem vorhanden und in den Köpfen der interessierten Sportöffentlichkeit eingebrannt. Ein großer Teil der Tradition von Triathlon liegt eben im Mythos Hawaii, weshalb hier die ganz kurzen Formate wie Superleague zwar gewisses Medien-Potenzial haben, trotzdem aber was die Vermarktbarkeit der Profis anbelangt, nie an das Vermarktungspotenzial der Stars auf den traditionellen Triathlondistanzen (Roth, Hawaii) heranreichen.
Also eher Langdistanz? Vielleicht, zumindest hätten wir in D genug Identifikationsfiguren.
Aber im Gegensatz zum Radsport, wo es ja durchaus mal taktische Spielchen, Ausreißversuche etc. gibt, laufen doch auch die meisten Langdistanzen sehr konstant ab. Überraschende Führungswechsel, gar Attacken oder Ausreißversuche sind doch eher selten. Insofern sind doch meistens die einzigen Fragen: "Wie groß ist der Rückstand nach dem Schwimmen und kann dieser aufgeholt werden?" und "Wie groß ist der Vorsprung nach dem Radfahren und reicht dieser"? Für den Rückstand beim Schwimmen muss man meistens schonmal ca. 45-50min warten, weil Zwischenstände beim Schwimmen maximal beim Landgang kommen, sonst erst beim Ausstieg.
Die Zwischenstände sind dann auch eher für die Insider interessant, die um die Stärken und Schwächen der einzelnen Athleten wissen. Darin sehe ich auch das größte Problem: Den Überblick zu behalten. Warum ist der eine Athlet nach der ersten Disziplin abgeschlagen, nach der zweiten aber wieder dran etc.? Das medial aufzubereiten und dem Laien so darzustellen, dass er dran bleibt, stelle ich mir sehr aufwändig vor, übrigens auch und noch mehr auf den kürzeren Strecken.
Trotzdem könnte hier vielleicht noch eher Potential liegen. würde aber aus meiner Sicht eine größere Leistungsdichte voraussetzen, um die Rennen spannender zu gestalten. Wenn, wie in Frankfurt im letzten Jahr zwischen Platz 1 und Platz 3 schon 20min liegen, ist die Spannung schnell raus. Da kann man dann medial auch nicht mehr viel ausrichten.
M.
Frau Müller
16.10.2020, 14:47
...Zudem muss man aus deutscher Sicht noch erwähnen, dass uns auf den kurzen Strecken die Identifikationsfiguren fehlen. Wir haben eben keine Brownlees, Luis, Gomez & Co. Warum sollte sich also hierzulande jemand die Rennen anschauen? Also eher Langdistanz? Vielleicht, zumindest hätten wir in D genug Identifikationsfiguren...
Identifikationsfiguren sind sicherlich das A und O, um den medialen Erfolg einer Sportart herzustellen. Beispiele gibt es genug. Tennis funktionierte mit Becker und Graf. Nun auch ganz ok mit Kerber und Zverev. Dazwischen gab es aber auch gähnende Leere.
Schmitt und Hannawald beim Skispringen. Biathlon seit jeher mit erfolgreichen Sportlern besetzt. Nordische Kombination durch Frenzel und Rydzek stark profitierend. Davor auch nicht relevant. Langlauf hat mit Teichmann und Angerer funktioniert. Heute nicht mehr besetzt. Manchmal braucht es nicht mal deutsche Sportler. Siehe Darts. Da war Phil Taylor der Treiber, der auf Grund seiner unglaublichen Erfolge Massen begeisterte.
Und im Triathlon? Du sagst es richtig. Da fehlen die Identifikationsfiguren auf der Kurzdistanz. Erfolgreiche Sportler haben wir zumindest auf der Langdistanz. Dennoch funktioniert es nicht.
Ich glaube, auch auf der Langdistanz haben wir keine Identifikationsfiguren. Wir haben bestenfalls sportliche Heroen. Um sich mit jemandem zu identifizieren, braucht es Geschichten, Emotionen. Man möchte eine Verbindung zum Sportler herstellen. Einen Frodeno kannst du aber im besten Fall fünfmal im Jahr sehen. Dazwischen fehlen die Touch Points. Tennisspieler siehst du im besten Fall zwei Wochen am Stück. Jeden Tag. Wintersportler jede Woche in mehreren Rennen. Formel 1 zumindest alle zwei Wochen.
Diese Frequenz bietet derzeit kein Triathlonformat. Ich bin mir sicher, wenn es die Super League über Monate hinweg jedes Wochenende mit erfolgreichen deutschen Sportlern gäbe, dann wäre ein mediales Niveau analog zu Nordischer Kombination oder Biathlon zu erreichen.
Auch als aktiver (Teilzeit-) Triathlet finde ich Triathlon egal in welcher Form am Fernsehen extrem langweilig und bei mir kommt da auch nie dieses "Mitfiebern" zustande.
Das erlebe ich bei Übertragungen von Fußballspielen, Radrennen oder eben Wintersport ganz anders.
Wenn ich mich da an die Fahrt von Thomas Dreßen in Kitzbühel erinnere.
Da hab ich vor dem Fernseher fast einen Herzinfarkt bekommen :Cheese:
benny.ben.jona
16.10.2020, 17:23
Ich glaube Triathlon wird gerade noch mehr zur Nischensportart, als es schon ist. Insbesondere aufgrund des immer weiter steigenden finanziellen Aufwands den man betreiben muss.
Zum einen gibt es die Gruppe, die den Sport einfach aus Lust und Laune betreibt und deren Ziel es ist, einfach nur anzukommen. Die sehen sich jedoch kaum TV-Übertragungen mit jeder Menge Werbung an, geschweige denn bezahlen sie dafür, sich Übertragungen anzuschauen. TV Gelder lassen sich durch diese Gruppe also kaum generieren. Auch Sponsoren lassen sich mit dieser Gruppe kaum anlocken, da sie nur wenig in den Sport investieren und daher als Zielgruppe uninteressant sind.
Auf der anderen Seite gibt es die Gruppe der ambitionierten Sportler. Deren Ziel ist es, (in ihrer Altersklasse) möglichst gut abzuschneiden und sich mit anderen Athleten zu messen/ vergleichen. Der klassische sportliche Wettkampf - Rausfinden wer die Besten sind. Hier zählt aber leider mehr und mehr das finanzielle Budget (Preise grob geschätzt):
- High-End-Zeitfahrrad - 10.000 €
- Persönlicher Trainingsplan pro Jahr - 2.000 €
- Leistungsdiagnostiken - 1.000 €
- Aero-Bikefitting - 1.000 €
- Rollentrainer - 1.000 €
- Einteiler - 300 €
- Aerohelm - 300 €
- Carbon-Laufschuhe + Radschuhe - 500 €
Dann vielleicht noch Ernährungsberatung und -plan, Mentaltraining, private Schwimmstunden, Trainingslager, Trainingpeaks- und Zwiftaccount, Sportgetränke und -gels, Nahrungsergänzungsmittel, Garmin-Uhr, Stryd-Sensor, Wahoo-Radcomputer, weitere Räder und Laufschuhe fürs Training, jede Menge Sportklamotten für drei verschiedene Sportarten, Sonnenbrillen, Mitgliedbeiträge für's Fitnessstudio oder entsprechende Trainingsausrüstung etc. etc.
Es ist schon enorm, was manche so ausgeben. Die Mehrheit kann/ will diesen finanziellen Aufwand jedoch nicht betreiben.
Deswegen stelle ich mal die steile These auf, dass sich mehr und mehr ambitionierte Sportler vom Sport abwenden, wenn diese Entwicklung so weiter geht. Mir ist bewusst, dass Training der größte Faktor für den Wettkampferfolg ist. Aber ich glaube auch, dass schon das Gefühl reichen kann, dass am Ende nicht die Leistung, sondern das Portemonnaie entschieden hat, ob man es in der Altersklasse aufs Podium schafft oder nicht, um sich vom Sport abzuwenden (oder der o. g. Gruppe zuzuwenden, wo es nicht mehr darum geht möglichst gut abzuschneiden).
Es ist doch äuffällig, dass die populärsten Sportarten auch die mit den einfachsten Zugangsvorraussetzungen sind. Oft braucht man nur einen Ball und einen Platz. Vielleicht noch nen Schläger o. ä. Je schwieriger der Zugang für die breite Masse destor mehr Nischensportart.
Anstatt man also dafür sorgt, dass es für jeden möglich ist, Triathlon auf hohem Niveau durchzuführen und erfolgreich zu sein, entfernt man sich immer weiter von der breiten Masse, in dem man den Sport immer teurer macht.
Wenn Triathlon also raus soll aus dem Nischendasein, sollte man den Sport so einfach (günstig) wie möglich machen. Und das bedeutet für die Profis eben, dass sie kein 14.999-Rad fahren, sondern eines für 999€, dass sich auch sehr viele Agegrouper leisten können. So könnte man mehr Sportler anlocken, die dem Sport auch treu bleiben, weil sie sich ihn dauerhaft leisten können und das Gefühl haben, dass gleiche Bedingungen für alle gelten. Je mehr Sportler den Sport betreiben, destor mehr schauen sich im Zweifel auch die Profis im Fernsehen an und je mehr TV/Sponsoren-Gelder lassen sich generieren.
Um zum Thema zurückzukommen, ein nicht ganz ernst gemeintes Fazit:
Am Ende wird Triathlon doch zur Formel 1. Einige wenige Profis, die sich ein paar mal im Jahr einer Materialschlacht hingeben und am Ende gewinnt der mit der besten Aerodynamik/Reifenmischung. Dazu kleine eine Handvoll Amateure, die sehr viel Geld haben und den Motorsport als Hobby betreiben können. Und eine große Masse die ab und zu mal aus Spaß an der Freude ne Runde Go-Kart fahren geht, sich aber ansonsten nicht für Motorsport interessiert. :Cheese:
Ich glaube Triathlon wird gerade noch mehr zur Nischensportart, als es schon ist. Insbesondere aufgrund des immer weiter steigenden finanziellen Aufwands den man betreiben muss......
seit jahren stetig steigende teilnehmerzahlen noch beim letzten wald- und wiesentriathlon sprechen dagegen.
Auf der anderen Seite gibt es die Gruppe der ambitionierten Sportler. Deren Ziel ist es, (in ihrer Altersklasse) möglichst gut abzuschneiden und sich mit anderen Athleten zu messen/ vergleichen. Der klassische sportliche Wettkampf - Rausfinden wer die Besten sind. Hier zählt aber leider mehr und mehr das finanzielle Budget (Preise grob geschätzt):
- High-End-Zeitfahrrad - 10.000 €
- Persönlicher Trainingsplan pro Jahr - 2.000 €
- Leistungsdiagnostiken - 1.000 €
- Aero-Bikefitting - 1.000 €
- Rollentrainer - 1.000 €
- Einteiler - 300 €
- Aerohelm - 300 €
- Carbon-Laufschuhe + Radschuhe - 500 €
Dann vielleicht noch Ernährungsberatung und -plan, Mentaltraining, private Schwimmstunden, Trainingslager, Trainingpeaks- und Zwiftaccount, Sportgetränke und -gels, Nahrungsergänzungsmittel, Garmin-Uhr, Stryd-Sensor, Wahoo-Radcomputer, weitere Räder und Laufschuhe fürs Training, jede Menge Sportklamotten für drei verschiedene Sportarten, Sonnenbrillen, Mitgliedbeiträge für's Fitnessstudio oder entsprechende Trainingsausrüstung etc. etc.
Es ist schon enorm, was manche so ausgeben. Die Mehrheit kann/ will diesen finanziellen Aufwand jedoch nicht betreiben. ....
ich weiß jetzt nicht, bei welchen rennen du unterwegs, aber die anzahl nichtprofis die oben genannten finanziellen aufwand betreiben, dürfte im promillebereich liegen.
benny.ben.jona
17.10.2020, 10:09
seit jahren stetig steigende teilnehmerzahlen noch beim letzten wald- und wiesentriathlon sprechen dagegen.
ich weiß jetzt nicht, bei welchen rennen du unterwegs, aber die anzahl nichtprofis die oben genannten finanziellen aufwand betreiben, dürfte im promillebereich liegen.
Warum? Ich würde einfach mal behaupten, dass es sich hauptsächlich um Leute handelt, die ich zu der ersten Gruppe gezählt habe. Die also einfach mal aus Lust und Laune teilnehmen, den Sport aber nicht ambitioniert betreiben. Triathlon als Eventsozusagen. Muss man mal gemacht haben.
Genauso wie die ganzen Adventure-Läufe wie Tough-Mudder, Strongman, Xletics etc. Auch seit Jahren steigende Teilnehmer-Zahlen.
In meiner Umgebung sind zudem seit Jahren alle Veranstaltungen ausgebucht. Es kommen aber nach und nach mehr dazu. Vielleicht entstehen die höheren Teilnehmerzahlen zum Teil auch einfach durch mehr Angebot.
Interessant wäre doch, ob in gleichem Maße auch die Zuschauerzahlen bei TV-Übertragungen vom Ironman Frankfurt oder Hawaii gestiegen sind...
Zudem wollte ich nicht darauf hinaus, dass es Leute gibt, die für alle aufgezählten Punkte Gled ausgeben. Das trifft wahrscheinlich, wie du sagst, nur ganz vereinzelt zu. Insbesondere bei den kleinen Veranstlungen in der Umgebung (wo ich teilnehme ;) ) sehe ich nur wenige.
Aber ich war mal beim Ironman Frankfurt zuschauen und da sah die Sache schon anders aus. Gerade im vorderen Age-Group-Bereich, wo um die Hawaii-Quali gekämpft wird, waren High-End-Rad mit Scheibe, teurer Aero-Helm und teurer Einteiler Standard. Und wenn ich mal in Blogs von ambitionierten Athleten schaue, staune ich oft, was für ein finanzieller Aufwand betrieben wird.
Hier wurde ja von Identifikationsfiguren gesprochen. Eigentlich sind in Deutschland die Bedingungen doch perfekt, dass Triathlon eine unheimlich populäre Sportart sein müsste.
- 7x Ironman-Weltmeister in den letzten 6 Jahren,
- 11x Ironman-Weltmeister in den letzten 25 Jahren, sowie eine ganze Reihe an Podiumsplatzierungen,
- jedes Jahr Ausrichtung der Ironman-Europameisterschaften, wo deutsche Siege die Regel sind.
Die Realität ist aber, dass z. B. in meinem Kollegenkreis die Mehrheit nicht mal weiß, was Triathlon ist.
Er: "Wie war dein Wochenende?"
Ich: "Ich hab nen Triathlon gemacht."
Er: "42 km Laufen? Krass!"
Ich: "Ne. TRIathlon, nicht Marathon."
Er: "Ach so, du meinst Ironman. Das ist doch das, wo man Stunden lang Rad fährt und dann noch laufen muss, oder? Was war noch mal die dritte Sportart?"
....
Ich frage mich halt, woran das liegt. Und habe meine Gedanken dazu beschrieben.
Außerdem habe ich in der Vergangenheit erlebt, dass Leute mit dem Triathlon aufgehört haben und jetzt Fußball spielen, Crossfit machen oder nur noch Laufen/Radfahren. Ein der Hauptgründe war immer auch, dass sie ambitioniert waren, aber das Gefühl hatten, dass sie von schlchteren Sportlern geschlagen wurden, die einfach mehr Geld investiert hatten (Beispiel: "Wenn ich so ein Rad hätte wie er, hätte ich ihn geschlagen"). Und genau diese Sportler, die sich mit voller Leidenschaft einer Sportart verschreiben, braucht es aber in größerer Anzahl, um Triathlon Sportart mal aus dem Nischendasein heraus zu holen.
Die Idee, dass Triathlon gleich Materialschlacht ist , halte ich für falsch.
Sicher trifft mensch auf die Materialschlacht in Punkto Fahrrad, aber eben auch auch Leute wie mich, die ihr Material gebraucht kaufen und es benutzen, bis es hin ist.
Für die meisten, die in diesem Sport kommen und gehen, ist die Zeit für das Training und damit gekoppelt die Motivation entscheidend.
Gefühlt kpommen aber für jeden Best Ager, der aufhört zwei jüngere Sportskamera*innen nach. War zumindest noch vor Corona so.
Wenn man Triathlon mit Formel 1 vergleichen und damit reine Profi-Rennen austragen möchte, dann muss man sich doch fragen, wie man sowas finanzieren kann, wenn nicht durch Age-Grouper.
Neben den Veranstaltungskosten müssen ja noch Antrittsgelder und Reise und Unterkunft der Athleten bezahlt werden. Dafür müsste es tatkräftige Sponsoren geben. Aber wie soll sich so ein grosses Investment lohnen, frage ich mich?
Das ist bei der Formel 1 anders. Diese ist für die Autofirmen ein Aushängeschild und auch bestimmt ein „Brutkasten“ für Innovationen. Da muss sich das Investment nicht nur durch einen höheren Verkauf lohnen.
Welche Beweggründe hätten die Triathlon-Sponsoren ihr Geld in solche Profirennen zu investieren?
Estebban
17.10.2020, 11:25
Wenn man Triathlon mit Formel 1 vergleichen und damit reine Profi-Rennen austragen möchte, dann muss man sich doch fragen, wie man sowas finanzieren kann, wenn nicht durch Age-Grouper.
Neben den Veranstaltungskosten müssen ja noch Antrittsgelder und Reise und Unterkunft der Athleten bezahlt werden. Dafür müsste es tatkräftige Sponsoren geben. Aber wie soll sich so ein grosses Investment lohnen, frage ich mich?
Das ist bei der Formel 1 anders. Diese ist für die Autofirmen ein Aushängeschild und auch bestimmt ein „Brutkasten“ für Innovationen. Da muss sich das Investment nicht nur durch einen höheren Verkauf lohnen.
Welche Beweggründe hätten die Triathlon-Sponsoren ihr Geld in solche Profirennen zu investieren?
Naja, prinzipiell hast du natürlich Marken, die sich präsentieren für Leute die zu viel Geld in Triathlonräder und co investieren - da wird aber nicht viel mehr rauszuquetschen sein als heute schon.
Die großen Gelder werden über „neutrale“ Sponsoren generiert - die ersten Ansätze sind ja da, Allianz und Mercedes bei Frodeno und Red Bull bei einigen sportlern.
Aber die kommen in Menge eben nur bei ausreichend neutralen Zuschauern - und da drehen wir uns wieder im Kreis - dafür muss Triathlon aus der Nische raus, regelmäßig mindestens im aktuellen sportstudio etc statt finden.
Richtig breit monetarisieren lässt es sich dann mit dem Schritt „TV-Rechte“. Ist das Interesse geweckt, dass genug Leute zusehen wollen und sich TV Anstalten darum reißen es übertragen zu dürfen - da wird dann das Geld gemacht.
Den Weg sehe ich persönlich nicht, bzw mir würden spontan 8-9 Sportarten einfallen, denen ich den Schritt eher zutrauen würde.
Frau Müller
17.10.2020, 11:26
Ich glaube Triathlon wird gerade noch mehr zur Nischensportart, als es schon ist. Insbesondere aufgrund des immer weiter steigenden finanziellen Aufwands den man betreiben muss...
Wenn ich deine These richtig verstehe, dann siehst du einen Zusammenhang zwischen aktiven Sportlern und dem medialen Nischendasein einer Sportart. Ich denke, den gibt es nicht.
Es gibt sicherlich deutlich weniger Skispringer, Biathleten oder Formel 1-Fahrer als Triathleten. Trotzdem sind die Sportart medial sehr erfolgreich. Meines Erachtens liegen die Gründe, wie weiter oben erläutert, ganz woanders.
benny.ben.jona
17.10.2020, 11:48
Wenn ich deine These richtig verstehe, dann siehst du einen Zusammenhang zwischen aktiven Sportlern und dem medialen Nischendasein einer Sportart. Ich denke, den gibt es nicht.
Es gibt sicherlich deutlich weniger Skispringer, Biathleten oder Formel 1-Fahrer als Triathleten. Trotzdem sind die Sportart medial sehr erfolgreich. Meines Erachtens liegen die Gründe, wie weiter oben erläutert, ganz woanders.
Ich war davon ausgegangen, dass sich Triathlon etwa auf einem Niveau mit den von dir genannten Sportarten bewegt, was das Zuaschauerinteresse angeht. Aber wie ich gerade in verschiedenen Artikeln gelesen habe, ist das Interesse für Triathlon tatsächlich noch viel geringer.
Das widerspricht meiner These in der Tat.
benny.ben.jona
17.10.2020, 12:14
Die Idee, dass Triathlon gleich Materialschlacht ist , halte ich für falsch.
Sicher trifft mensch auf die Materialschlacht in Punkto Fahrrad, aber eben auch auch Leute wie mich, die ihr Material gebraucht kaufen und es benutzen, bis es hin ist.
Für die meisten, die in diesem Sport kommen und gehen, ist die Zeit für das Training und damit gekoppelt die Motivation entscheidend.
Gefühlt kpommen aber für jeden Best Ager, der aufhört zwei jüngere Sportskamera*innen nach. War zumindest noch vor Corona so.
Ich wollte das auch nicht behaupten, dass es pauschal für alle gilt. Auf mich trifft es ja auch nur wenig zu. Sondern erst ab einem gewissen Niveau an Ambition.
Sorry. Dann habe ich Dich falsch verstanden.
vBulletin v3.6.1, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.