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Vollständige Version anzeigen : Bandscheibenvorfall? Bewertung der MRT-Bilder gewünscht


Acula
24.04.2020, 21:39
Können die Ärzte, oder andere Personen die sich auskennen, bitte meine MRT-Bilder ansehen?
Ich leide nun seit knapp 7,5 Monaten an Schmerzen im unteren Rücken. Das ganze hat sich beim Laufen von einem Schritt auf den nächsten ergeben. Danach hatte ich riesige Schmerzen und war sehr lange enorm eingeschränkt in meiner (Rücken-) Belastbarkeit und auch der Beweglichkeiit der gesamten Muskulatur, die da mit dran hängt (also Gesäß, Piriformis, Hamstrings, ...). Ich hatte täglich Rückenschmerzen, vor allem Morgens und nach dem sitzen oder bücken. In den ersten 4 Wochen hatte ich auch einen deutlichen Beckenschiefstand, diesen konnte ich durch Krankengymnastik aber wieder vollständig beheben. Das war dann ca. 5 Wochen nach dem Vorfall. Mehrmals tägliches dehnen, Rückenaufbautraining und Krankengymnastik bringen seitdem nur langsam Besserung und ich bin immer noch nicht beschwerdefrei und habe auch noch nicht meine ursprüngliche Beweglichkeit wiedererlangt.
Beim Orthopäden wurde ich mit meinen Problemen regelrecht ignoriert, es wurde versucht eine (vermeintliche ?) Hüftblockade zu lösen und ein röntgen gemacht, welches nach Aussage des Arztes unauffällig war. Letztendlich wurde ich vom Orthopäden also nicht wirklich behandelt und habe dann von meinem Hausarzt ein MRT verschrieben bekommen.
Leider ist es durch die Praxistruktur nicht möglich, mit den Radiologen in Kontakt zu treten. Der Befund ist laut Brief unauffällig. Da ich die Bilder habe, habe ich die auch mal mit Unterstützung durchgeguckt und bin auf etwas im Bereich L5/S1 gestoßen, dass wie ein Bandscheibenvorfall aussieht. Leider sind die Aufnahmen nicht ideal dafür, da sie sich auf das ISG konzentrieren. Ich weiß deshalb nicht, ob sich die Radiologen den entsprechenden Teil der WBS wirklich angeschaut haben. Eventuell kann ein hier anwesender Arzt ja seine Einschätzung dazu abgeben. Ich würde mit den Bildern auch nochmal zum Hausarzt gehen, habe dies aber aktuell noch nicht geschafft.

https://up.picr.de/38377909vx.png

https://up.picr.de/38377910yf.png

https://up.picr.de/38377911ap.png

https://up.picr.de/38377908to.png

Sportliche Grüße & Dank im vorraus,
Maik

Hafu
24.04.2020, 23:00
Auf den geposteten Bildern, insbesondere den Transversalschnitten, sieht man leider kein Bandscheibengewebe, sondern es sind Schnitte durch die Wirbelkörper. Ein NMR muste man immer im Zusammenhang beurteilen und durch die verschiedenen Schichten durchscrollen, um einen dreidimensionalen Eindruck der anatomischen Strukturen zu bekommen.

Ein Radiologe muss aber stets alle abgebildeten Strukturen beurteilen und dass er nicht auf die Bandscheiben schaut, halte ich für sehr unwahrscheinlich. in der Regel tauchen die Bandscheiben (=ihr Zustand) auch im radiologischen Textbefund auf.

Leitsymptom für einen operationsbedürftigen Bandscheibenvorfall ist übrigens nicht Schmerz sondern sensomotorische Defizite (bei L5/S1 Schwäche der Wadenmuskulatur oder/ und Taubheit der Ferse und Fußaußenseite). Da du solche Symptome nicht erwähnst, würde ich vermuten, dass sie auch nocht vorhanden sind. Mit Ferndiagnosen ist es aber natürlich immer so eine Sache...

Im Radiärschnitt könnte ein medianer BS-Vorfall zu sehen sein, aber solche operiert man nicht, sondern behandelt "nur" konservativ mit Rumpfstabi und Schmerztherapie.

Acula
25.04.2020, 09:06
Danke für deine Antwort Hafu :)
Die Symptome wie Taubheit habe ich nicht gehabt. Eine OP kommt für mich entsprechend wirklich nicht in Frage und ist auch nicht das was ich suche. Ich möchte nur herausfinden, woher die anhaltenden Probleme kommen und was ich eventuell noch machen kann um endlich beschwerdefrei zu sein. Da ich noch nicht arbeite, war ich mit weiterer Physiotherapie oder Osteopathie noch zurückhaltend und hatte bislang eben nur die 6 Einheiten Krankengymnastik bei einer Physiotherapeutin und in diesem Zusammenhang auch etwas manuelle Therapie.

Mein Hausarzt ist der Meinung, dass mein Ischias auf den Piriformis drücken und so die Probleme verursachen könnte. Mich wundert eben nur, dass meine Schmerzen und auch die verminderte Beweglichkeit solange anhalten.

Edit:
Die Bilder sind aus einer CD herausgenommen. Die hat das Programm zum anschauen dabei, bessere habe ich leider nicht gefunden. Von der seitlichen Aufnahme habe ich nicht mehr Schnitte, nur etliche von der “oben drauf“ Perspektive.

spanky2.0
25.04.2020, 09:20
Können die Ärzte, oder andere Personen die sich auskennen, bitte meine MRT-Bilder ansehen?
Ich leide nun seit knapp 7,5 Monaten an Schmerzen im unteren Rücken. Das ganze hat sich beim Laufen von einem Schritt auf den nächsten ergeben. Danach hatte ich riesige Schmerzen und war sehr lange enorm eingeschränkt in meiner (Rücken-) Belastbarkeit und auch der Beweglichkeiit der gesamten Muskulatur, die da mit dran hängt (also Gesäß, Piriformis, Hamstrings, ...). Ich hatte täglich Rückenschmerzen, vor allem Morgens und nach dem sitzen oder bücken. In den ersten 4 Wochen hatte ich auch einen deutlichen Beckenschiefstand, diesen konnte ich durch Krankengymnastik aber wieder vollständig beheben. Das war dann ca. 5 Wochen nach dem Vorfall. Mehrmals tägliches dehnen, Rückenaufbautraining und Krankengymnastik bringen seitdem nur langsam Besserung und ich bin immer noch nicht beschwerdefrei und habe auch noch nicht meine ursprüngliche Beweglichkeit wiedererlangt.


Servus Acula,

zu den Bildern kann/will ich mich nicht direkt äussern, da sind Leute wie Hafu deutlich fachkundiger/kompetenter.
Trotzdem vielleicht ein paar kurze Info's, weil ich erst seit Kurzem selbst Betroffener bin/war. Gerne kannst du mich auch im Nachgang mit weiteren Fragen dazu via PN anschreiben.
Deswegen hier nur ganz kurz: Ich hatte seit Jahren immer mal wieder Schmerzen im unteren Rücken. Die wurden aber dann nach Wochen auch wieder besser oder teilweise wurde ich auch auf (ISG-) Blockaden behandelt. Es gab aber dann immer wieder Monate wo ich komplett meine Ruhe hatte.
Nach drei Monaten intensivem Training Ende letzten Jahres wurden die Schmerzen dann aber so schlimm, dass ich Anfang des Jahres auch im Allttag richtig Probleme hatte. Vor allem nach dem Sitzen (Büro, Autofahren) hatte ich extreme Schmerzen, dass ich kaum mehr normal Aufstehen konnte und die ersten Minuten nur in gebückter Haltung rumlaufen konnte. Wobei richtiges Bücken ging auch nicht mehr - also Strümpfe anziehen und Schuhe zubinden war 'ne richtige Herausforderung. :Cheese: Naja, jedenfalls habe ich dann Ende Januar meinen MRT Befund bekommen mit dem Ergebnis eines "größeren, etwas links medial betonten Banscheibenprolapses im Segement L4/L5" ohne Zeichen einer eindeutigen Nervenwurzelaffektion. Dieser BSV (Bandscheibenvorfall) könnte theoretisch schon länger bestehen - es gibt viele Leute die Bandscheibenvorfälle haben und es nie bemerken/herausfinden.
Dass die Nerven and der Stelle, wie sonst oft üblich, nicht betroffen waren, das war mein Glück. D.h. ich hatte keine (wie Hafu bereits schrieb) typische Ausstrahlung in Bein oder Füsse. Kein Kribbeln oder Taubheitsgefühle im Bein und auch keine Lähmungserscheinungen im Fuss. Ca. 90% der Fälle werden heute auch konservativ behandelt und nur bei extremen Beeinträchtigungen (wie Taubheitsgefühle/Lähmungserscheinungen) denkt man heute noch über OPs nach.
Bei mir stellte sich aber ausserdem eine "aktivierte, erosive Osteochondrose" heraus und was wohl die akuten Schmerzen verursacht hatte, war wohl auf den MRT Bildern auch gut zu erkennen. Da hatte sich eine ziemlich starke Entzündung an der gleichen Stelle im Bereich der Wirbelsäule gebildet. Zuerst musste also die Entzündung raus bevor man mit der konservativen Behandlung anfangen konnte.
Also das hiess bei mir erstmal 2 Wochen Schmerztherapie (inkl. Entzündungshemmer) und danach klassiche Physio, KG, Ostheo, spezielle Dehn- und Stabiübungen usw usw....Nach ca.2 Monaten komplettem Sportverbot, habe ich danach wieder gaanz langsam angefangen mich zu bewegen. :liebe053:

Achso, eine Sache zu den Bildern noch. Ich habe nur eine CD mitbekommen, worauf alle Bilder abgespeichert sind - diese kann ich mir auf meinem Rechner aber selbst nicht anschauen- dazu braucht man ein spezielles Programm. Deswegen haben mir die Ärzte/Orthopäden die Bilder in der Praxis gezeigt. Die Stellen des BSV und die Flüssigkeitsbildung/Entzündung waren deutlich zu erkennen. Ich hatte aber auch etwas andere Aufnahmen wie du sie hier gepostet hast. Bei mir gab es auch die von Hafu beschriebenen verschiedenen Schichtaufnahmen, die ein dreidimensionales Bild ergeben hatten. Auf dem schriftlichen Befund war aber auch nochmal alles detailliert aufgeführt.

Naja, ist jetzt doch etwas länger geworden. Aber das war nur ein grober Ausschnitt des Verlaufes. Gezielte Fragen sehr gern (auch via PN).

Gute Besserung und VG,
spanky