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Vollständige Version anzeigen : TT großer Vorteil auf MD/LD, Kaufberatung?


little
28.11.2019, 00:42
Hallo,

ich habe 2019 meine erste MD gemacht, und es hat mir super gefallen. Auch wenn ich im Vorhinein oft wegen wiederkehrenden Problemen nicht oder nur eingeschränkt laufen konnte, bin ich gut durchgekommen (ca 5h 40min). Leider habe ich mir bei dem abschließenden - sehr schmerzhaften - Lauf die wiederkehrenden Probleme zu einem funktionellen Kompartmentsyndrom verschlimmert und deswegen vier Monate fast überhaupt nicht trainieren können. Die zwei weiteren geplanten MDs sind leider ins Wasser gefallen.
2020 möchte ich mich auf der MD verbessern und 2021 wahrscheinlich die Challenge Roth oder den Ironman in Klagenfurt machen.

Frage 1:
Ich schaue öfter mal nach Triathlonrädern (sehen halt einfach toll aus...), wobei ich mir unsicher bin, ob ich überhaupt in eines investieren sollte. Meine Leistungen in den Sportarten sind wirklich mehr als bescheiden, außerdem sind die Radstrecken hier in Österreich sowieso fast immer hügelig bis bergig. Da hilft eine bessere Aerodynamik vermutlich auch nicht viel. Ist eine Anschaffung überhaupt sinnvoll? Und bzgl LD: Großer Nachteil, wenn ich die mit einem normalen Rennrad + Auflieger fahren würde?

Frage 2:
Eine Frage zu elektronischen Schaltungen habe ich auch, wenn ich schon mal dabei bin. Ich lese überall, und auch hier im Forum ist man sich, was ich mitbekommen habe, einig, dass eine Ultegra Di2 "unverzichtbar" ist. Aber ich sehe als Vorteil eigentlich nur, dass sie halt leichter und angenehmer schaltet. Ich persönlich sehe aber auch Nachteile, zB dass man sie ständig aufladen muss. Ja, dass nimmt jetzt nicht viel Zeit in Anspruch, aber man muss es ja trotzdem im Blick haben. Was, wenn die Schaltung auf einmal ausfällt, während man gerade unterwegs ist? Und wenn ein Fehler auftritt, kann man den wahrscheinlich nicht immer selbst beheben - bei einer mechanischen schaue ich halt selbst nach und kann es korrigieren. Ich bin bisher die mechanische Shimano 105, Ultegra und Duraace gefahren, hatte nie Probleme, das Schalten läuft immer reibungslos - aber ich kenne es auch nicht anders, klar.

Frage 3:
Zu was würdet ihr materialmäßig und kostenmäßig raten, wenn man ein TT kaufen will, das möglichst gut und lange fahrbar sein soll und trotzdem vom Preis her im Rahmen ist? Empfiehlt es sich, hauptsache irgendein TT zu haben, das zu einem passt, oder lohnt es sich, gleich zu Beginn ein bisschen tiefer in die Tasche zu greifen?
Ansonsten würde ich einfach erstmal bei meinem jetzigen Rad bleiben und mir dann in 2-3 Jahren was richtig gutes kaufen


Dankeschön schon mal!

triti
28.11.2019, 05:34
Ob die Anschaffung sinnvoll ist muss man objektiv wohl mit Nein beantworten. Ich bin auch eher im hinteren Drittel unterwegs und und ob ich nun 1100 oder 1200. werde interessiert niemanden. Bis letztes Jahr bin ich auch alle Distanzen mit dem Rennrad gefahren. Trotzdem habe ich mir dieses Jahr ein TT gegönnt. Warum? Weil es einfach Spass macht damit rumzudüsen.

captain hook
28.11.2019, 06:34
Du fährst jetzt ein Rennrad mit Auflieger?

Elektro hat den Vorteil, dass du aus der aero und Bremsgriffposition schalten kannst. Grade wenn es hügelig oder kurvig ein unschlagbarer Vorteil.

ph1l
28.11.2019, 06:48
Du fährst jetzt ein Rennrad mit Auflieger?

Elektro hat den Vorteil, dass du aus der aero und Bremsgriffposition schalten kannst. Grade wenn es hügelig oder kurvig ein unschlagbarer Vorteil.

Richtig.

Völlig unabhängig vom Leistungsniveau ist das schalten ohne umgreifen einfach sicherer.

Zum nutzen:

Ich finde die popsition auf einem TT einfach deutlich entspannter als auf einem RR mit auflieger. Die Hüfte ist nicht so zusammengefaltet und man läuft dadurch enfach besser im Anschluss.

Zu Tempo:

Es ist unterm strich fast immer schneller ein TT zu fahren, es gibt Kurse bei denen das nicht so sein mag aber die dürften auch in Österreich eher die Ausnahme als die Regel abbilden.

little
28.11.2019, 08:33
Du fährst jetzt ein Rennrad mit Auflieger?

Elektro hat den Vorteil, dass du aus der aero und Bremsgriffposition schalten kannst. Grade wenn es hügelig oder kurvig ein unschlagbarer Vorteil.

Ja, ein Rennrad mit einem Auflieger.
Die 3h bei der MD war ich außer bei den Anstiegen immer auf dem Auflieger. Zum Schalten habe ich nur kurz mit einer Hand an die STIs gegriffen, macht das wirklich einen großen Unterschied? Genervt hat es schon ein bisschen, aber wirklich gestört nicht unbedingt.

Völlig unabhängig vom Leistungsniveau ist das schalten ohne umgreifen einfach sicherer.
Ok, das stimmt

Hafu
28.11.2019, 08:48
...Zum Schalten habe ich nur kurz mit einer Hand an die STIs gegriffen, macht das wirklich einen großen Unterschied? Genervt hat es schon ein bisschen, aber wirklich gestört nicht unbedingt.
...

Es macht nicht richtig viel aus. Man kann auch mit mechanischer Schaltung schnell fahren und auch mit einem zum Triathlon umgebauten Rennrad Spaß haben.

Das entscheidende ist, ob dir die Plazierung bei einem Triathlon egal ist und das Finishen im Vordergrund steht und ob das Geld dass du für ein TT auszugeben bereit bist weh tut, oder ob die Ausgaber gut zu verkraften ist. Außerdem benötigst du für ein zusätzliches Rad ja auch einen zusätzlichen Stellplatz, was nicht bei jeder Wohnung eine Selbstverständlichkeit ist. Dass Rennrad solltest du bei ambitioniert betriebenen Triathlon ohnehin behalten.

Das dir gebraucht angebotene Liv Avov Pro1 sollte ja nicht allzu teuer sein, da die Liv-TTs auch im Neupreis vernünftig eingepreist sind. Wenn du sowas gebraucht zu einem vernünftigen Preis erwirbst, hast du später immer noch die Option, wenn dir Triathlon langfristig nicht zusagen sollte, das TT mit geringem Verlust weiter zu verkaufen.