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Vollständige Version anzeigen : Andi Böcherer - der nächste Trainer-Wechsel


Ruben
08.11.2019, 20:11
Auf Instagram hat Andreas Böcherer seinem Coach für die gemeinsame Zeit und Erfolge gedankt und die Trennung bekannt gegeben. Was denkt ihr, Konsequenz aus einer verkorksten Saison oder etwas anderes?

su.pa
08.11.2019, 21:04
Naja, zumindest am Hawaii-DNF wird der Trainer (Lubos Bilek?) nicht schuld sein...

Ruben
08.11.2019, 21:12
Definitiv.

Aber Sebi letztes Jahr, Andi dieses Jahr, wen trainiert LB aktuell noch?

Goalie1984
08.11.2019, 21:23
Pieter Heymerick, Maurice Clavel, ...

flodei
09.11.2019, 09:32
Ruedi Wild und Richard Varga

Faser
09.11.2019, 09:37
Naja, zumindest am Hawaii-DNF wird der Trainer (Lubos Bilek?) nicht schuld sein...

Glaube ich auch nicht. Er hat es wohl mit dem low carb übertrieben und könnte in Roth keine Kohlenhydrate mehr im Wettkampf verwerten. Bis Hawaii hat er das Problem hoffentlich wieder in den Griff bekommen, aber dann hätte er Pech mit seinem Zahn. Vielleicht war auch sein Immunsystem zu geschwächt.
Ein neuer Reiz für die letzten Profijahre schadet sicher nicht.

Klugschnacker
09.11.2019, 22:42
Es wurden einige Beiträge entfernt, die offtopic waren. Bitte bleibt beim Thema.
:Blumen:

Triphil
10.11.2019, 07:03
Ich habe irgendwie die Angst,dass es bei Andi einfach vorbei ist. .. dafür habe ich keine tollen Beispiele,Aber ich denke, es flutscht einfach nicht. Ich finde er sollte anstatt einem neuen Trainer suchen, was anderes arbeiten und Triathlon zum Spaß weiter machen.

iChris
10.11.2019, 09:47
Ich habe irgendwie die Angst,dass es bei Andi einfach vorbei ist. .. dafür habe ich keine tollen Beispiele,Aber ich denke, es flutscht einfach nicht. Ich finde er sollte anstatt einem neuen Trainer suchen, was anderes arbeiten und Triathlon zum Spaß weiter machen.

Sein letzter IM Sieg ist gerade mal ein Jahr her. In der aktuellen Saison lief es aus diversen Gründen vielleicht nicht so, aber er ist auch aus dem schweren Jahr mit dem Rad Unfall zurück gekommen und konnte sich in Frankfurt weit vorne einsortieren.
Frodo und andere zeigen, dass 36 Jahre auch kein Alter sind.

anlot
10.11.2019, 11:44
Auch wenn ich es mir anders wünschen würde, bin ich auch bei Triphil. Die physiologische Leistungsfähigkeit hat AB ohne Zweifel. Mir erscheint aber der psychologische Part wesentlich wichtiger. Und darin sehe ich die größere Baustelle bei ihm. Mit dem Wissen im Hintergrund, dass man eine Familie ernähren muss und den ausbleibenden Erfolgen (welche ja auch finanzielle Wirkung haben), wird der Druck zunehmend größer. Darüber hinaus ist meine Wahrnehmung die, das AB die meiste Zeit allein trainiert und auch sonst eine One-man Show ist. Das macht das ganze Thema nochmal zusätzlich schwieriger.

Trimichi
10.11.2019, 12:10
Auch wenn ich es mir anders wünschen würde, bin ich auch bei Triphil. Die physiologische Leistungsfähigkeit hat AB ohne Zweifel. Mir erscheint aber der psychologische Part wesentlich wichtiger. Und darin sehe ich die größere Baustelle bei ihm. Mit dem Wissen im Hintergrund, dass man eine Familie ernähren muss und den ausbleibenden Erfolgen (welche ja auch finanzielle Wirkung haben), wird der Druck zunehmend größer. Darüber hinaus ist meine Wahrnehmung die, das AB die meiste Zeit allein trainiert und auch sonst eine One-man Show ist. Das macht das ganze Thema nochmal zusätzlich schwieriger.

Sehe ich auch so. Und bin somit auch bei Triphil. Eine Verletzung kann einen weit zurückwerfen oder auch nicht. Familie vorschieben gilt nicht als Grund. Das nervt langsam, nicht nur mich und erscheint auch nicht diskussionswürdig. Kraftwerk Familie? Wers nachlesen will kann das bei Hubert Schwarz tun. Damit ist AB wohl selbst Schuld an der Situation so wie sie ist.

Wir hier können nur spekulieren. Jeder hat das Recht auf freie Berufswahl. Sollte er dem Druck nicht gewachsen sein, dann kann es auch kein neuer Trainer richten.

Grundsätzlich können hier im Forum ja auch die Personen mitdiskutieren, die hier erwähnt sind. Dürfen sie nicht? Maulkorb? Schwachmaten. Alle. Bis auf Faris. :Cheese:

anlot
11.11.2019, 20:59
Paul Laursen heißt sein neuer Trainer (Instagram News) Kennt den jemand?

Stefan
11.11.2019, 21:28
Paul Laursen heißt sein neuer Trainer (Instagram News) Kennt den jemand?
https://www.plewsandprof.com/

anlot
11.11.2019, 23:22
Danke. Ich meinte eher im direkten Umgang und nach welcher Philosophie er trainiert.

Julez_no_1
12.11.2019, 07:52
Danke. Ich meinte eher im direkten Umgang und nach welcher Philosophie er trainiert.

ich habe seinen Namen mal bei Triathlon Taren aufgeschnappt. Er hatte Ihn und seinen neuen Trainer Dr. Dan Plews (The Plews) mal im Podcast:

Take 10hrs Off Your Weekly Training and Still Get Results | "The Prof" Paul Laursen

Dr. Paul Laursen is "Prof", one half of "Plews and Prof" with Dr. Dan Plews. Laursen holds a PhD in Exercise Physiology and is a coach to numerous elite and professional athletes in various endurance-based sports. A triathlete himself, Prof's focus is on High Intensity Interval Training (HIIT) and the science and application of it in triathlon training.

Klugschnacker
12.11.2019, 09:32
Er sagt von sich selbst, er kenne sich mit hochintensivem Training und Ketose aus. Ich finde das durchaus interessant.

Wenn Andi gesund am Start steht, gehört er zu den besten Mittel- und Langstrecklern der Welt. Das beweisen seine zahlreichen Siege bei 70.3-Rennen, sowie seine Schlachten mit Sebastian Kienle in Frankfurt. Er kann einen "Sebi in Topform" herausfordern.

Also unverletzt an den Start. Deswegen zucke ich beim Thema hochintensive Intervalle etwas zusammen. Vielleicht führen sie erst recht zu Verletzungen, vielleicht sind sie jedoch ein hilfreiches Mittel gegen Verletzungen, die von hohen Umfängen herrühren. Es ist interessant und bin gespannt, wie es laufen wird.

Gegenüber Ketose bin ich skeptisch. Ich weiß nicht, ob das bei Andi eine Rolle spielen wird. Das Rennen in Roth war diesbezüglich eher ein Rückschlag. Wir werden sehen. Spannend ist es auf jeden Fall.

:Blumen:

widi_24
12.11.2019, 09:45
Gegenüber Ketose bin ich skeptisch. Ich weiß nicht, ob das bei Andi eine Rolle spielen wird. Das Rennen in Roth war diesbezüglich eher ein Rückschlag. Wir werden sehen. Spannend ist es auf jeden Fall.
Ich glaube das Thema Ketose ist von Athlet zu Athlet individuell. Wenn ich beispielsweise die Entwicklung von Jan van Berkel seit seiner Ernährungsumstellung (soweit ich weiss ist Plews sein Coach) beobachte, dann hilft ihm die ketogene Ernährung zu neuen Leistungssprüngen. Dieses Jahr lief er den 4.-schnellsten Marathon auf Hawaii.

Wenn als Andi Böcherer das Gefühl hat, aktuell sich nicht erwartungsgemäss weiterzuentwickeln, kann das eine mögliche Stellschraube sein, muss aber nicht..

Hafu
12.11.2019, 10:13
Ich glaube das Thema Ketose ist von Athlet zu Athlet individuell. Wenn ich beispielsweise die Entwicklung von Jan van Berkel seit seiner Ernährungsumstellung (soweit ich weiss ist Plews sein Coach) beobachte, dann hilft ihm die ketogene Ernährung zu neuen Leistungssprüngen. Dieses Jahr lief er den 4.-schnellsten Marathon auf Hawaii.
...

Ich finde Jan van Berkel grundsätzlich interessant, gerade weil er mit seiner Ernährung auch nach außen nicht so dogmatisch umgeht, wie manch andere low carb-Jünger, aber das mit dem Leistungsprung durch low carb ist für mich nur bedingt nachvollziehbar. 2012 war er (damals noch mit normaler Ernährung) bei seiner ersten Langdistanz in Zürich zweiter, was unterstreicht dass er wohl ziemlich viel Talent für Triathlon und die Langdistanz mitbringt.

Seine Schwester ist bzw. war eine sehr erfolgreiche Schwimmerin mit Olympiateilnahme, was zusätzlich ein Indiz ist, dass er wohl auch ganz gute Gene vom Elternhaus mitbekommen hat.

In Kona war er 11., was bedeutet dass immerhin 10 andere Profis mit eher normaler Ernährungsweise dort besser waren als er.

Für mich ist er eher ein Beweis, dass ketogene Ernährung grundsätzlich in einzelnen Fällen funktionieren kann, glaube aber, dass vergleichbare Leistungen wie bei van Berkel auch mit normaler Ernährung möglich sind.

Seine Leistungsentwicklung von 2003, seinem ersten ITU-Rennen über 2012 (erste Langdistanz) bis 2009 ist alles in allem sehr vergleichbar zur Leistungsentwicklung anderer Triathlonprofis und auch ohne weiteres durch Training und Trainingsjahre erklärbar.

widi_24
12.11.2019, 10:33
Seine Leistungsentwicklung von 2003, seinem ersten ITU-Rennen über 2012 (erste Langdistanz) bis 2009 ist alles in allem sehr vergleichbar zur Leistungsentwicklung anderer Triathlonprofis und auch ohne weiteres durch Training und Trainingsjahre erklärbar.
Ich stimme dir weitgehend zu, insbesondere dass seine Familie offenbar extrem sporttalentierte Gene besitzt ;) Allerdings glaube ich, dass die Ernährungsumstellung bei ihm doch mehr brachte, als dass du dies alleine durch Training und Trainingsjahre erklären würdest. Ich habe nur mal seine letzten fünf Jahre beim IM Zürich herausgepickt.

2019: 00:51:38 04:35:14 02:46:41 08:17:04
2018: 00:50:25 04:29:50 02:45:18 08:09:18
2017: 00:48:45 04:36:42 02:58:00 08:26:51
2016: 00:52:56 04:33:37 02:59:23 08:29:12
2015: 00:50:47 04:33:04 03:00:53 08:28:57

Soweit ich weiss, trainiert er seit 2017 mit Dan Plews und hat ensprechend seine Ernährung umgestellt. Die Entwicklung, insbesondere im Marathon ab diesem Zeitpunkt ist schon beachtlich.

Klar, ich sage nicht, dass dies der einzige Weg zu solchen Verbesserungen sind. Auch nicht, dass er damit alle überflügeln wird. Das sieht man auch an den letzten Jahren auf Hawaii. Aber ihm persönlich hat es sicherlich einen Leistungsfähigkeits-Schub verliehen. Er betont aber auch selbst immer wieder, dass es kein Ernährungsrezept für jedermann gibt, sondern dass man bei Stagnation vielleicht auch diese Stellschraube ausprobieren kann :)

gaehnforscher
12.11.2019, 11:00
Weil ich auch gerade vor 3 Tagen den Podcast mit Triatrhlon Taren gehört hab und es für die weitere Diskussion Interessant ist: Sie arbeiten wohl auch nicht mit einer dauerhaft Ketogenen Ernährung, sondern eher zu Beginn mal 3 Wochen Keto, um die Fettoxidation entsprechend dem anzuleiern, was man ja oft auch in Studien liest, also irgendwo um/knapp über 1g/(kgKörpergewicht*h). Danach ist es eher im Schnitt eher ein LowCarb-ansatz, wo halt noch mal geschaut wird, bei welchen Einheiten erhöhter KH Bedarf besteht und dann dort entsprechend mehr zugeführt wird. Ich denke gerade der letztere Part ist auch bei anderen LD Athleten inzwischen gar nicht mehr so ungewöhnlich, auch wenn da vllt nicht jeder ganz so penibel schaut, wie viele g KH es jetzt am Tag genau waren.