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Vollständige Version anzeigen : Radfahren nebeneinander erlaubt


NBer
07.11.2019, 15:10
Anscheinend zukünftig neue Verkehrsregeln. Radfahren nebeneinander jetzt wohl erlaubt, Überholabstand jetzt nicht empfohlene 1,5m, sondern innerorts auf 1,5m, und außerorts auf 2m festgelegt: https://www.tagesschau.de/inland/verkehr-stassenverkehrsordnung-101.html?fbclid=IwAR29xqqm3O0FzVp5NCjpVoQts2_fzgLp taG_YpCLCBBqMt7VS7QzTFZF_nI

Solution
07.11.2019, 15:31
Ich wäre ja schon froh, wenn 1,5m außerorts eingehalten würden. Gesetze können ja gemacht werden, aber die müssen dann auch eingehalten und geahndet werden, wenn dieses nicht geschieht. Ich habe noch nie gesehen das jemand von der Polizei angehalten wurde, weil er einen Fahrradfahrer wie ein gestörter überholt hat.

schnodo
07.11.2019, 15:33
Radfahren nebeneinander jetzt wohl erlaubt...

Das wird dauern, bis sich alle daran gewöhnt haben. Ich vermute, wir werden lange Zeit von unschönen Konfrontationen zu diesem Thema hören.

Wann werden die Änderungen offiziell?

hanse987
07.11.2019, 15:38
Wann werden die Änderungen offiziell?

Ich glaube im Bundestag ist es durch. Als nächstes geht es in den Bundesrat.

triwolf
07.11.2019, 15:46
Der Bericht aus der Tagesschau ist vom 15. August. Zu diesem Zeitpunkt hieß es:

"Die Bundesländer müssen im Bundesrat allerdings noch zustimmen"

Ich weiß nicht ob die Abstimmung bereits erfolgt ist und wäre überrascht wenn die StVO bereits geändert wäre.
Selbst wenn das durch ist, werde ich auf absehbare Zeit nicht nebeneinander radfahren. Auf das Gehupe und die Grundsatzdiskussionen mit den Autofahrern habe ich keine Lust.
Die meisten dieser Vorgaben werden wahrscheinlich auch nicht beachtet, weil Verstösse schwer zu kontrollieren und ahnden sind.
Trotzdem, ein Schritt in die richtige Richtung :Blumen:

antho
07.11.2019, 15:55
Selbst wenn das durch ist, werde ich auf absehbare Zeit nicht nebeneinander radfahren. Auf das Gehupe und die Grundsatzdiskussionen mit den Autofahrern habe ich keine Lust.

Wenn ich auf dem Drahtesel sitze und im Vergleich zu dem SUV hinter mir die schlechtere Partie bin, sehe ich das auch so. Aber wenn ich im Pkw sitze und zwei Fahrräder vor mir fahren, ziehe ich das Hupkonzert gerne auf mich, wenn ich mangels 1,50m Abstand nicht überholen kann.

felixb
07.11.2019, 15:58
Es wäre auf jeden Fall ein Fortschritt, wenn es gesetzlich in der STVO steht. Damit wäre das aktuelle Problem mit dem weichgespültem "hinreichend Abstand" (oder so ähnlich) weg.

Natürlich ist es ein berechtiger Einwand, ob es überhaupt bei den Leuten ankommt. Vermutlich nicht oder es dauert ziemlich lange. Zynisch könnte man auf das Fahrverhalten der Leute in Kreisverkehren verweisen. Da können auch ganz viele nichts, völliger Zufall wie bespw. geblinkt wird.

Aber so oder so. Ein Fortschritt wäre es schon. Und wenn man ins Ausland schaut war es auch schon lange nötig. Mal gucken, ob es nicht noch weichgespült wird oder überhaupt nicht kommt.

2 m außerorts wäre natürlich richtig gut. Aktuell ist man ja teilweise 1,80 m davon entfernt... .

WAber wenn ich im Pkw sitze und zwei Fahrräder vor mir fahren, ziehe ich das Hupkonzert gerne auf mich, wenn ich mangels 1,50m Abstand nicht überholen kann.

Richtig so. Mach ich genauso und die Leute drehen halt hinter einem durch. Aber eben mit Knautschzone und der Rad/Rollerfahrer vor mir hats wenigstens paar Sekunden besser. Wie du mir, so ich dir. Ist jedenfalls die Hoffnung, daher sollte man selbstverständlich bei sich selber anfangen :Blumen:

triwolf
07.11.2019, 16:29
Hier noch eine andere Quelle von der motorisierten Lobby

https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/stvo-aenderung-neue-regeln-neue-schilder-neue-strafen/

Da wird so berichtet:

Das nebeneinander Radfahren soll erlaubt werden, mit der Einschränkung, niemanden zu behindern

Wenn das korrekt sein sollte, ist nebeneinander fahren de-fakto ausgeschlossen Weil jedes von hinten herannahende Fahrzeug nicht mehr mit ausreichendem Seitenabstand überholen kann und damit behindert wird.

Körbel
07.11.2019, 16:34
Offroadfahrer kratzt das wenig.:Cheese:

NBer
07.11.2019, 17:43
.....Wenn das korrekt sein sollte, ist nebeneinander fahren de-fakto ausgeschlossen Weil jedes von hinten herannahende Fahrzeug nicht mehr mit ausreichendem Seitenabstand überholen kann und damit behindert wird.

ist halt eine definitionsfrage, vielleicht muss man dann erst einmal ein paar grundsatzurteile abwarten, was "behindern" konkret heisst.
woanders habe ich gelesen "das der Autofahrer den Mindestabstand zum Radfahrer beim Überholen einhalten kann". sprich nach dieser deutung muss der autofahrer, wenn er komplett auf den anderen strassenrand fährt die chance haben 2m abstand zum nächsten radfahrer zu haben. das sollte locker ausreichen für 2 radler nebeneinander.

Hafu
07.11.2019, 18:25
...Aber wenn ich im Pkw sitze und zwei Fahrräder vor mir fahren, ziehe ich das Hupkonzert gerne auf mich, wenn ich mangels 1,50m Abstand nicht überholen kann.

...
Richtig so. Mach ich genauso und die Leute drehen halt hinter einem durch. Aber eben mit Knautschzone und der Rad/Rollerfahrer vor mir hats wenigstens paar Sekunden besser. Wie du mir, so ich dir. Ist jedenfalls die Hoffnung, daher sollte man selbstverständlich bei sich selber anfangen :Blumen:

Vielen Dank für eure Rücksicht. :Blumen:
Als Autofahrer verhalte ich mich natürlich auch so. Problematisch in der obigen Situation ist, dass sobald mehrere Autofahrer durch einen rücksichtsvollen Überholer zu kurzem Abbremsen gezwungen sind, fast immer einer der hinteren Autofahrer plötzlich meint, "erzieherisch" tätig werden zu müssen und dann, während der erste Autofahrer perfekten Abstand einhält, maximal eng überholt, um damit ostentativ zu demonstrieren, dass man doch problemlos auch ohne Lücke im Gegenverkehr vorbei gekommen wäre.

Seit ich mit dem Radar-Rücklicht fahre und somit den Verkehr hinter mir mehr im Blick habe, steigt mein Aufmerksamkeitspegel immer gravierend an, wenn ich mehr als einen Leuchtpunkt hinter mir sehe und der erste Fahrer in der Reihe sich Zeit lässt mit dem Überholen.

Drop
07.11.2019, 20:13
Die neuen Regeln sind überfällig. Allerdings glaube ich nicht daran, dass dieses seitens der Autofahrer eingehalten werden. Insbesondere gilt das von den Mindesabstand. Meine Wahrnehmung ist, dass immer öfter Regeln missachtet werden. Zumal deren Einhaltung auch wohl selten überwacht wird.

gaehnforscher
07.11.2019, 20:58
Sinnvoll wäre gewesen, wenn man festgelegt hätte, dass beim Überholen komplett auf die nächste Spur zu wechseln ist, oder sofern nicht vorhanden, zumindest unter Einhaltung eines angemessenen Abstandes und im angemessenen Tempo komplett am linken Fahrbahnrand zu überholen ist.

Gerade ersteres lässt sich ja super einfach kontrollieren und auch die Autofahrer wüssten sofort, ob sie Regelkonform unterwegs sind oder nicht. Irgendwie vorbei mogeln, "weil der Abstand ja doch ausgereicht hat", ging dann halt nicht mehr bzw. gäbs da dann gar keine Diskussionsgrundlage mehr. Nen Unterschied zu den 2m (oder auch 1,5m) würde es auch nicht machen, zumindest wenn man sich wirklich dran hält....

Klugschnacker
08.11.2019, 09:29
Kriminell ist häufig auch das Überholen von Radfahrern, die auf einer markierten Radspur auf der Straße fahren. Wegen der Linie, welche die Radspur von der Straße trennt, halten die Autos oft gar keinen zusätzlichen Abstand. Am häufigsten und gefährlichsten ist das für mein Empfinden bei LKWs und Linienbussen.

Ein Gericht hat bereits klargestellt, dass die Abstandsregelung auch bei diesen Radstreifen gilt. Und zwar besonders dort, denn sie sollen ja besonderen Schutz bieten. Für LKWs und große Busse in der Stadt bedeutet dies, dass sie auf die linke Fahrspur wechseln müssen bzw. in den Gegenverkehr. Auf verkehrsreichen einstreifigen Straßen kommt das teilweise einem Überholverbot gleich.

https://www.hna.de/bilder/2019/01/30/11614031/1315229638-koelnische-strasse-kassel-30hUASBPef.jpg

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/fahrrad1068_v-contentxl.jpg

Lebemann
08.11.2019, 10:33
Ich begrüße die Regeln. Gehöre ja zu dem Verein, der diese überwacht. Für mich besteht allerdings weiterhin das Problem, wie kann ich jemand die 1,5m nachweisen ? Nur weil mein Streifenkollege und ich dies als zu wenig einschätzen ist das absolut nichtmal ansatzweise Gerichtsfest. Dadrüber lacht jeder Jurist.
Daher ist die Regel zwar nett, wird in der Praxis keinerlei Anwendung finden.

trailschnecke
08.11.2019, 11:08
Hier noch eine andere Quelle von der motorisierten Lobby

https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/stvo-aenderung-neue-regeln-neue-schilder-neue-strafen/

Da wird so berichtet:

Das nebeneinander Radfahren soll erlaubt werden, mit der Einschränkung, niemanden zu behindern

Wenn das korrekt sein sollte, ist nebeneinander fahren de-fakto ausgeschlossen Weil jedes von hinten herannahende Fahrzeug nicht mehr mit ausreichendem Seitenabstand überholen kann und damit behindert wird.

Ich dachte diese Regelung gibt es bisher auch schon so (Imo steht, ich darf niemanden behindern. Aber es steht nicht das ich nicht nebeneinander fahren darf. Wenn ich nebeneinander fahre und niemanden behindere, ist doch alles ok, oder?)? Oder liege ich da falsch? Ich habe es dann so gehalten, dass wenn Auto auch nicht vorbei kommt, wenn wir hintereinander fahren, dann kann ich auch nebeneinander weiter fahren.

Hafu
08.11.2019, 11:35
Ich begrüße die Regeln. Gehöre ja zu dem Verein, der diese überwacht. Für mich besteht allerdings weiterhin das Problem, wie kann ich jemand die 1,5m nachweisen ? Nur weil mein Streifenkollege und ich dies als zu wenig einschätzen ist das absolut nichtmal ansatzweise Gerichtsfest. Dadrüber lacht jeder Jurist.
Daher ist die Regel zwar nett, wird in der Praxis keinerlei Anwendung finden.

Diese Situation gab es ein paar Jahrzehnte lang auch in Bezug auf den vorgeschrieben Mindestabstand auf Autobahnen, bis man begonnen hat, Abstandsmesser auf Brücken und Verkehrsleisystemen zu installieren und anhand deren Messungen Bußgelder auszusprechen.

Bußgelder wegen Abstandsvergehen sind seit einigen Jahren alles andere als selten und werden heutzutage glaube ich nicht öfter von Gerichten kassiert als Bußgelder wegen Geschwindigkeitsverstößen, sind also mittlerweile gut etabliert.

Für die Einhaltung von seitlichen Mindestabständen beim Überholen muss man ggf. vergleichbare gerichtsfeste technische Messinstrumentarien in Verbindung mit Videoüberwachung etablieren. Letztlich ist es auch eine Frage des politischen Willens und wie wichtig es der Exekutive ist, dass vorhandene Gesetze und Vorschriften in der Praxis auch eingehalten werden.

sybenwurz
08.11.2019, 11:44
Daher ist die Regel zwar nett, wird in der Praxis keinerlei Anwendung finden.

Sehe ich genauso.
Im Übrigen kamen ein paar weitere Verschärfungen daher, wie bis zu 100Öre fürs Parkken aufm Radweg.
Hier wäre sicher ein einfacherer Nachweis möglich, nur: Wayne?
Hier durch die Stadt gibts nen scheinbar als fest einkalkulierten Parkplatz missbrauchten Radweg.
Glaubst nedd, dass ich da schon ein einziges Mal Knöllchen an den Autos gesehen hätte.
(Der Radweg ist auch, wie viele andre, komplett für die Füsse, wurd da halt ausgewiesen, weils Kohle dafür gab, nen Streifen rot auszumalen und ein stilisiertes Fahrrad draufzusprühn)
Die 3000€us Anteil von staatlicher Seite fürn Kauf von Elektroautos hätte man an andrer Stelle wirklich sinnvoller einsetzen können.

Körbel
08.11.2019, 12:18
.....oder man verfährt mit Autofahrern einfach so:

https://www.facebook.com/ojociclista/videos/1420154884806764/UzpfSTEzODc3Njg5MTE1MjcyMzM6MjE2NjU3MDE1Njk4MDQzNA /

Lebemann
08.11.2019, 12:30
Hier wäre sicher ein einfacherer Nachweis möglich, nur: Wayne?
Hier durch die Stadt gibts nen scheinbar als fest einkalkulierten Parkplatz missbrauchten Radweg.
Glaubst nedd, dass ich da schon ein einziges Mal Knöllchen an den Autos gesehen hätte.

Falls dir sowas auffällt ruf bitte beim Ordnungsamt an. Diese sind für sowas zuständig. (Außerhalb der Dienstzeit Polizei - was mich zwar auch nervt aber richtig ist). Bei einer Mitteilung muss die Behörde tätig werden. Klar wird die Nachschau in der Prioritätenliste weit hinten angesiedelt, ganz besonders bei uns.

@Hafu: Ja mit entsprechenden Instrumenten wäre das natürlich möglich. Nur wie soll das in der Praxis funktionieren? Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir eine Straße entlang filmen dürfen. Da gibts wieder einen mega Aufschrei aus der Bevölkerung - Stasi, Überwachungsstaat etc.
Die derzeitigen Messmethoden sind schon scharfer Kritik ausgesetzt. Andere Länder nutzen Durchschnittsgeschwindigkeitskontrollen in zb einem Tunnel. Dieses Verfahren ist meines Wissens in D nicht erlaubt.

Das heißt nicht, dass ich so jemand nicht anhalten und kontrollieren kann. Was ich auch hin und wieder mache. Trotzdem bleibt mir nix anderes über, als ihn auf etwas mehr Rücksicht hinzuweisen. Eine Anzeige wegen sowas schreiben... ne danke. Das Ding kostet mehr Papier und Zeit als das es Wert ist.

Hafu
08.11.2019, 12:41
.....oder man verfährt mit Autofahrern einfach so:

https://www.facebook.com/ojociclista/videos/1420154884806764/UzpfSTEzODc3Njg5MTE1MjcyMzM6MjE2NjU3MDE1Njk4MDQzNA /

Großartiges Video:Cheese:

Und der Autofahrer war auch noch so dumm, selbst anzuhalten, vermutlich um sich über den mehr als berechtigten Fußtritt des Radfahrers zu beschweren.

(Bin natürlich auch kein Freund von Selbstjustiz, aber habe auch schon zweimal Autofahrer, die mich kurz zuvor angehupt bzw. absichtlich geschnitten hatten, an nachfolgenden roten Ampeln "angesprochen", um den Vorfall zu thematisieren und das erste, was ich da mache, ist die Fahrertür oder Beifahrertür zu öffnen, weil Autofahrer, die kurz zuvor noch aggressiv gedrängelt haben, plötzlich lachhaft ängstlich werden, sobald nicht mehr rings um sie herum Stahlblech ist.)

PabT
08.11.2019, 13:10
Wenn ich auf dem Drahtesel sitze und im Vergleich zu dem SUV hinter mir die schlechtere Partie bin, sehe ich das auch so. Aber wenn ich im Pkw sitze und zwei Fahrräder vor mir fahren, ziehe ich das Hupkonzert gerne auf mich, wenn ich mangels 1,50m Abstand nicht überholen kann.
Jau. Hier auch so.

.....oder man verfährt mit Autofahrern einfach so:

https://www.facebook.com/ojociclista/videos/1420154884806764/UzpfSTEzODc3Njg5MTE1MjcyMzM6MjE2NjU3MDE1Njk4MDQzNA /
Uh, das anzuschauen, macht Spaß - habe jetzt 5 Durchläufe hinter mir. Aber im echten Leben fotografiere ich solche Schweine und schiebe das Ganze in die Onlinewache. Noch...

um den Vorfall zu thematisieren und das erste, was ich da mache, ist die Fahrertür oder Beifahrertür zu öffnen, weil Autofahrer, die kurz zuvor noch aggressiv gedrängelt haben, plötzlich lachhaft ängstlich werden, sobald nicht mehr rings um sie herum Stahlblech ist.)
An einem aufgeweiteten Radaufstellstreifen bekam ich den Tipp, am besten die hintere Beifahrertür zu öffnen, um das Gespräch zu beginnen - je nach Ausgang kann ich dann gleich noch entscheiden, ob ich sie wieder schließe. :Huhu:

sybenwurz
08.11.2019, 13:39
Andere Länder nutzen Durchschnittsgeschwindigkeitskontrollen in zb einem Tunnel. Dieses Verfahren ist meines Wissens in D nicht erlaubt.

Wird aber seit ein paar Wochen irgendwo im Norden als Streckenabschnittsmessung durchgeführt.
Wurde wohl, wie ich das mitgekriegt hab, ne zeitlang aufgrund rechtlicher Gründe ausgesetzt, mittlerweile aber scheinbar wieder re-aktiviert.

Edit:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Section-Control-Bundesweit-erstes-Streckenradar-geht-bei-Hannover-in-Betrieb-4256886.html

und

https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Hannover-Streckenradar-Section-Control-ist-wieder-erlaubt

Körbel
08.11.2019, 13:55
Uh, das anzuschauen, macht Spaß - habe jetzt 5 Durchläufe hinter mir.:

Naja ich habe auf FB hier, spanische user, auch schon genau das Gegenteil mitansehen müssen.
Gibt halt solche und solche.

MattF
08.11.2019, 14:05
Ich dachte diese Regelung gibt es bisher auch schon so (Imo steht, ich darf niemanden behindern. Aber es steht nicht das ich nicht nebeneinander fahren darf. Wenn ich nebeneinander fahre und niemanden behindere, ist doch alles ok, oder?)?.

Du hast Recht, das ist Heute schon so. Man darf nebeneinander fahren wenn man keinen behindert.

Behinderung beutet im übrigen nicht, dass der Autofahrer ohne jegliche "Probleme" überholen kann.

Wenn Gegenverkehr ist kann er halt nicht überholen, egal ob man nebeneinander fährt oder allein mit 1 m Abstand zum Randstein (zumindest auf 99% aller Straßen).

Behinderung würde bedeuten, der Radfahrer fährt bewusst so, das Kilometerlange und Minutenlang nicht überholt wird und verhindert das Überholen durch den PKW Fahrer bewusst.

Dazu der Sicherheitsabstand muss nur eingehalten werden, wenn man auf der selben Fahrspur fährt.

D.h. wenn ein Autofahrer überholt und die Fahrspur wechselt, muss er nicht nochmal 1.5 m Abstand halten z.b. zur Mittellinie oder halt zum Radfahrer in 2. evtl. sogar 3. Reihe. Das wäre ja unmöglich.


Zur Kontrolle: Natürlich ist das schlecht kontrolliebar, heißt aber nicht dass die Regelung unnötig ist. Erstmal muss es ins Bewusstsein der Autofahrer und dann ist es natürlich auch wichtig nach Unfällen, dass es die Regelung gibt wg. Haftungsfragen.

gaehnforscher
08.11.2019, 14:12
Naja ich habe auf FB hier, spanische user, auch schon genau das Gegenteil mitansehen müssen.
Gibt halt solche und solche.

Ich bin im Dezember Zeuge bei ner Gerichtsverhandlung wegen Körperverletzung, weil sich ein Autofahrer nach nem Unfall (bei dem zum Glück nichts ernstahtes passiert und auch nichts kaputt gegangen war), meinte bei mir "bedanken" zu müssen. Er hatte mir die Vorfahrt genommen, ich stand noch benommen da und hatte noch nicht mal was gesagt und dachte er steigt aus um zu fragen, ob was passiert ist... und ich bin jetzt auch kein totaler Spargel. Zum Glück sind nen paar Passanten gleich dazwischen gegangen und haben von sich aus die Polizei gerufen.

Nehmt lieber den Weg vom PabT, das ist im Zweifel der gesündere Weg ;)

schnodo
08.11.2019, 14:56
.....oder man verfährt mit Autofahrern einfach so:

https://www.facebook.com/ojociclista/videos/1420154884806764/UzpfSTEzODc3Njg5MTE1MjcyMzM6MjE2NjU3MDE1Njk4MDQzNA /

Ich lehne Gewalt natürlich ab, aber ein wenig gut getan hat das Anschauen dann doch. :Lachen2:

Koschier_Marco
08.11.2019, 20:13
Naja ich habe auf FB hier, spanische user, auch schon genau das Gegenteil mitansehen müssen.
Gibt halt solche und solche.

In den USA knallt der PKW Fahrer dich vermutlich über den Haufen :Duell:

tandem65
08.11.2019, 20:58
In den USA knallt der PKW Fahrer dich vermutlich über den Haufen :Duell:

Nope, der Radfahrer knallt den PKW-Fahrer über den Haufen. ;)

Thorsten
08.11.2019, 21:34
.....oder man verfährt mit Autofahrern einfach so:

https://www.facebook.com/ojociclista/videos/1420154884806764/UzpfSTEzODc3Njg5MTE1MjcyMzM6MjE2NjU3MDE1Njk4MDQzNA /
Autsch, der Autofahrer hatte die Beine noch draußen, als der Radler die Tür wieder zugemacht hat :Lachen2:.

Denke auch, dass die hintere rechte Tür die besten für eine (gegenüber dem Video etwas gemäßigtere) "Kontaktaufnahme" ist. Hatte ich noch gar nicht so drüber nachgedacht und eher durchs Fenster kommuniziert.

tandem65
09.11.2019, 08:51
Ich lehne Gewalt natürlich ab, aber ein wenig gut getan hat das Anschauen dann doch. :Lachen2:

Ach ja, einen habe ich noch. Das war doch keine Gewalt. Die beiden haben ihre Adressen ausgetauscht. :Lachen2:

Running-Gag
19.11.2019, 08:52
Anbei ein Link (https://www.rennrad-news.de/news/zu-dicht-ueberholt-de-marchi-hasse-von-ganzem-herzen/) zum einem kurzen Bericht, in dem es um ein IG Post des Radprofis de marchi von CCC geht. Er berichtet von einem Überholmanöver, nicht dem einzigen, bei dem es nicht zum Einhalten des Mindestabstand kommt. Sein italienischer Kollege Trentino retweetet den Post und wendet sich dabei an die italienische Regierung...

Benni1983
19.11.2019, 10:03
.....oder man verfährt mit Autofahrern einfach so:

https://www.facebook.com/ojociclista/videos/1420154884806764/UzpfSTEzODc3Njg5MTE1MjcyMzM6MjE2NjU3MDE1Njk4MDQzNA /

Das hat mal ein Linienbusfahrer mit mir gemacht.
An der nächsten Haltestelle bin ich rein und habe ihm meine komplette Wasserflasche ins Gesicht gespritzt. Da war was los im Bus. :Cheese: :dresche

Schwarzfahrer
19.11.2019, 11:31
Das hat mal ein Linienbusfahrer mit mir gemacht.
An der nächsten Haltestelle bin ich rein und habe ihm meine komplette Wasserflasche ins Gesicht gespritzt. Da war was los im Bus. :Cheese: :dresche

Mit Linienbusfahrern lege ich mich nicht an. Einer, den ich höflich bat, demnächst nicht mehr mit nur 5 cm Abstand zu überholen, und besonders nicht zu knapp vor mich reinzuziehen (nachdem ich zuvor dreimal an ihm in der Haltestelle vorbeifahren konnte, da er Leute einsteigen lassen musste, gab es entsprechend drei solche Überholmanöver), brüllte mich faustschwingend an: "Wenn Du mir nochmal vor mich reinfährst, bringe ich Dich um!". Angesichts der Kräfteverhältnisse (Bus gegen Rennrad) wählte ich dann lieber eine andere Strecke für den weiteren Heimweg, schrieb aber einen Brief an die Betreiber der Buslinie, die sich danach tatsächlich entschuldigt hat und offenbar ein "klärendes Gespräch" mit dem Fahrer führte.

Lebemann
19.11.2019, 12:01
@Schwarzfahrer
In solchen Fällen darfst du gerne bei meinen Kollegen von der Polizei anrufen. Mit einer solchen Bedrohung sind wir im Strafrecht angekommen und der Busfahrer kann für solche Äußerungen neben einer Geldstrafe auch gerne mal seinen Job/seinen Führerschein verlieren. Nun könnte man meinen, ohh das will ich aber nicht. Irgendwann fährt so ein A*** einen um und man fragt sich nur...hätte man nicht früher intervenieren können.

Schwarzfahrer
19.11.2019, 12:32
@Schwarzfahrer
In solchen Fällen darfst du gerne bei meinen Kollegen von der Polizei anrufen. Mit einer solchen Bedrohung sind wir im Strafrecht angekommen und der Busfahrer kann für solche Äußerungen neben einer Geldstrafe auch gerne mal seinen Job/seinen Führerschein verlieren. Nun könnte man meinen, ohh das will ich aber nicht. Irgendwann fährt so ein A*** einen um und man fragt sich nur...hätte man nicht früher intervenieren können.

Ich habe tatsächlich gezögert, wo ich das melde. Habe mich dann für den "sanfteren Weg" entschieden; mein Gedanke war, daß ein Arbeitgeber eher Druck ausüben kann, damit sich das Verhalten ändert; Polizei und Strafe erwecken ggf. eher Rachegefühle. Hängt natürlich vom Einzelnen ab.

Als mich zuletzt einer fast gerammt hätte (aus Nebenstraße kommend, ich konnte gerade noch stoppen aber legte mich neben dem Auto längs hin, wenn auch ohne nennenswerten Schaden), und der sich dann schnell verdrückte, obwohl er genau gesehen hat, was er verursacht hatte, habe ich das Ganze der Polizei gemeldet (Nummernschild gemerkt), damit er zumindest etwas "Verkehrserziehung" bekommt, und beim nächsten Mal sich vielleicht entschuldigt, oder gar erkundigt, ob etwa Schaden entstanden ist. Unschöner Nebeneffekt: zuallererst wurde mir von der Polizei vorgeworfen, daß ich eigentlich Unfallflucht begangen hätte, weil ich nicht vor Ort gewartet habe, sondern erst auf dem Rückweg von der Arbeit an der Wache vorbeifuhr, um es zu melden. Immerhin wurde ich nicht abgestraft, nur sehr ernst gewarnt, sowas nicht nochmal zu tun. Das motiviert leider auch nicht, das nächste Mal die Polizei zu benachrichtigen.

LidlRacer
19.11.2019, 12:33
Mit Linienbusfahrern lege ich mich nicht an. Einer, den ich höflich bat, demnächst nicht mehr mit nur 5 cm Abstand zu überholen, und besonders nicht zu knapp vor mich reinzuziehen (nachdem ich zuvor dreimal an ihm in der Haltestelle vorbeifahren konnte, da er Leute einsteigen lassen musste, gab es entsprechend drei solche Überholmanöver), brüllte mich faustschwingend an: "Wenn Du mir nochmal vor mich reinfährst, bringe ich Dich um!". Angesichts der Kräfteverhältnisse (Bus gegen Rennrad) wählte ich dann lieber eine andere Strecke für den weiteren Heimweg, schrieb aber einen Brief an die Betreiber der Buslinie, die sich danach tatsächlich entschuldigt hat und offenbar ein "klärendes Gespräch" mit dem Fahrer führte.

Ich habe Verständnis, dass der Busfahrer genervt ist, wenn Du ihn immer wieder an Haltestellen überholst, und er dann langsam hinter Dir her zuckeln muss und deshalb seinen Fahrplan nicht einhalten kann.
Dich fast umzufahren und mit dem Tod zu bedrohen, ist natürlich keine akzeptable Reaktion.
Aber wäre es in solcher Situation nicht überlegenswert, hinter dem Bus zu bleiben? In dessen Windschatten, der noch in recht großem Abstand wirkt, wärest Du trotz der der Stopps möglicherweise schneller als mit der Überholerei und würdest niemanden aufhalten und nerven.

LidlRacer
19.11.2019, 12:36
Als mich zuletzt einer fast gerammt hätte (aus Nebenstraße kommend, ich konnte gerade noch stoppen aber legte mich neben dem Auto längs hin, wenn auch ohne nennenswerten Schaden), und der sich dann schnell verdrückte, obwohl er genau gesehen hat, was er verursacht hatte, habe ich das Ganze der Polizei gemeldet (Nummernschild gemerkt), damit er zumindest etwas "Verkehrserziehung" bekommt, und beim nächsten Mal sich vielleicht entschuldigt, oder gar erkundigt, ob etwa Schaden entstanden ist. Unschöner Nebeneffekt: zuallererst wurde mir von der Polizei vorgeworfen, daß ich eigentlich Unfallflucht begangen hätte, weil ich nicht vor Ort gewartet habe ...

Ähm, wenn der, der Dich zur Notbremsung zwingt und damit zu Fall bringt, abhaut, sollst Du alleine dort warten? Auf wen?

Thorsten
19.11.2019, 12:38
Unschöner Nebeneffekt: zuallererst wurde mir von der Polizei vorgeworfen, daß ich eigentlich Unfallflucht begangen hätte, weil ich nicht vor Ort gewartet habe, sondern erst auf dem Rückweg von der Arbeit an der Wache vorbeifuhr, um es zu melden.
Auf wen hättest du warten sollen? Auf die eingetretene Einsicht beim Verursacher? Oder die Polizei rufen, die wohl eh nicht gekommen wäre?

Schwarzfahrer
19.11.2019, 15:10
Aber wäre es in solcher Situation nicht überlegenswert, hinter dem Bus zu bleiben? In dessen Windschatten, der noch in recht großem Abstand wirkt, wärest Du trotz der der Stopps möglicherweise schneller als mit der Überholerei und würdest niemanden aufhalten und nerven.
Nun, ich habe ihn immer wieder überholt, während noch Leute Schlange standen zum Einsteigen, und er hat mich wiederum immer erst kurz vor der nächsten Haltestelle (weniger als 150 m), ca. 1 - 1,5 km weiter, wieder eingeholt. Und die Straße ist breit genug zum überholen, mit wenig Verkehr. Wenn der Bus eh gleich losfährt, warte ich ja normalerweise, aber nicht minutenlang.

Ähm, wenn der, der Dich zur Notbremsung zwingt und damit zu Fall bringt, abhaut, sollst Du alleine dort warten? Auf wen?
Ja, ich sei verpflichtet, sofort die Polizei zu rufen, und am Unfallort zu warten bs sie kommt - auch wenn der Gegner längst über alle Berge ist. Auch die Entfernung als Unfallopfer vom Unfallort soll als Unfallflucht gelten. Es mag ja formal stimmen, aber mich irritierte vor allem der belehrende, fast drohende Ton, in dem mir dies unter die Nase gerieben wurde, zumal ich gleich klargestellt habe, daß es mir nicht um gerichtliche Verfolgung oder Schadenersatz geht, sondern nur darum, dem Fahrer einmal zu erklären, was er falsch gemacht hat.

LidlRacer
19.11.2019, 15:42
Nun, ich habe ihn immer wieder überholt, während noch Leute Schlange standen zum Einsteigen, und er hat mich wiederum immer erst kurz vor der nächsten Haltestelle (weniger als 150 m), ca. 1 - 1,5 km weiter, wieder eingeholt. Und die Straße ist breit genug zum überholen, mit wenig Verkehr. Wenn der Bus eh gleich losfährt, warte ich ja normalerweise, aber nicht minutenlang.


Ok, dann hätte ich's genauso gemacht wie Du, und der Busfahrer hat wohl wirklich einen an der Waffel.

PabT
19.11.2019, 17:49
@Schwarzfahrer
In solchen Fällen darfst du gerne bei meinen Kollegen von der Polizei anrufen. Mit einer solchen Bedrohung sind wir im Strafrecht angekommen und der Busfahrer kann für solche Äußerungen neben einer Geldstrafe auch gerne mal seinen Job/seinen Führerschein verlieren. Nun könnte man meinen, ohh das will ich aber nicht. Irgendwann fährt so ein A*** einen um und man fragt sich nur...hätte man nicht früher intervenieren können.
Immerhin waren ja Zeugen dabei, da kann sich dann auch ein überlasteter Staatsanwalt nicht ganz so einfach drücken, wie er es bei mir gerne tut.

rennrob
19.11.2019, 22:58
... Ja mit entsprechenden Instrumenten wäre das natürlich möglich. Nur wie soll das in der Praxis funktionieren? .....

Z.B. so: https://salzburg.orf.at/v2/news/stories/2873544/ :cool:

sybenwurz
19.11.2019, 23:31
Z.B. so: https://salzburg.orf.at/v2/news/stories/2873544/ :cool:

Glaubst du, das will tatsächlich jemand in ner Form überprüfen, die dem Dosenlenker nahelegt, sich an die Regeln zu halten?
Ich lach mir nen Ast.
Das iss ja einer der Punkte in Germanien, dass die Gefahr, kielgeholt zu werden erstens lächerlich gering ist und zweitens wenn tatsächlich im Ausnahmefall, die Strafen genauso lächerlich gering sind.
Kumpels haben neulich in der Schweiz 400 Franken überreicht, weilse nach Meinung der Kontrollinstanz das Seil der Abreissbremse vom Anhänger nicht richtig eingehängt hatten.
Diskussionsgrundlage: nicht vorhanden.
Sofort Löhnen oder Auto inkl. Anhänger an Ort und Stelle abgeben.

Nicht, dass ich das jetzt im Falle so ner Lapalie (imho) aussergewöhnlich gutheissen würde, aber so funktionierts.
An nem sonnigen Sommersonntag kannste dir hier vor meiner (noch-) Haustür ne goldene Nase verdienen, wenn die Krawallbrüder mit ihren ausgeräumten Auspuffen und mit Glück nur doppelt so schnell wie erlaubt durchknallen;- interessiert keine Sau.
Nullo.
Alle Schaltjahr blitzense mal, immer an der gleichen Stelle und wenn man nicht komplett pennt, schon nen Kilometer vorher zu sehen, wenn man in den Ort fährt.
Lachplatte.
Mitm Fahrrad willste da nedd auf die Gasse, 'Freiwild' sag ich nur...

LidlRacer
20.11.2019, 00:05
https://www.volksstimme.de/storyimage/MA/20190305/ARTIKEL/190309253/AR/0/AR-190309253.jpg

Radfahrer erzwingen mit Poolnudel Abstand (https://www.volksstimme.de/lokal/magdeburg/verkehr-magdeburg-radfahrer-erzwingen-mit-poolnudel-abstand)

Lebemann
20.11.2019, 00:38
Z.B. so: https://salzburg.orf.at/v2/news/stories/2873544/ :cool:

Wenn ich den Artikel richtig verstehe, wird die Messung mit einem
Fahrrad (vermutlich Polizeifahrrad ?!?) gemacht. Also kann ich den Verstoß nur gegenüber diesem einem Kollegen feststellen? Was soll das bringen ? Ich sehe keinen Mehrwert mit dem Fahrrad eine Verkehrsengstelle zu passieren, den Verkehr zu behindern und dann noch Geld für Fehlverhalten zu kassieren. Das ist abzocke...

@ Schwarzfahrer: tut mir leid für dich. Hast wohl nen scheiss Kollegen erwischt. Ne Vu Flucht liegt ja nichtmal vor. Kam ja nicht zum Unfall... man könnte höchstens eine Nötigung draus konstruieren, deren Erfolgsaussichten allerdings sehr sehr gering wären.

Bzgl des Busfahrers. Jo mir ist dein Gedankengang schon klar. Ich will dich nur dafür sensibilisieren was du tun könntest und welche Konsequenzen das mit sich bringen könnte (vorausgesetzt der Kollege macht sein Job richtig 😒)

jannjazz
20.11.2019, 07:22
https://www.volksstimme.de/storyimage/MA/20190305/ARTIKEL/190309253/AR/0/AR-190309253.jpg

Radfahrer erzwingen mit Poolnudel Abstand (https://www.volksstimme.de/lokal/magdeburg/verkehr-magdeburg-radfahrer-erzwingen-mit-poolnudel-abstand)

Als genehmigte Demo oder meinetwegen auch als ziviler Ungehorsam a la critical mass kann man das mal machen, ansonsten gilt auch für Radler $1 StVO. Sorry, habe am iPad keinen Paragraph gefunden. Money Talks.

sybenwurz
20.11.2019, 08:16
...ansonsten gilt auch für Radler $1 StVO.

Sorry, erschliesst sich mir nicht.
Die visualisieren nur die 1,5m, die beim Überholen eh einzuhalten wären.
Damit wird keiner behindert oder genötigt imho...
Ist halt optisch ein bissl eindrucksvoller als diese früheren, zierlichen und 30cm langen 'Winkerkellen' zum Ausklappen am Gepäckträger, wie unsereiner sie noch von früher kennt.

Thorsten
20.11.2019, 08:55
Kumpels haben neulich in der Schweiz 400 Franken überreicht, weilse nach Meinung der Kontrollinstanz das Seil der Abreissbremse vom Anhänger nicht richtig eingehängt hatten.
Diskussionsgrundlage: nicht vorhanden.
Sofort Löhnen oder Auto inkl. Anhänger an Ort und Stelle abgeben.
Oh ja, von dieser seit 1998 bestehenden Vorschrift mit der geschlossenen Öse und den zugehörigen Preisen habe ich im Sommer auch zufällig Kenntnis erlangt, als ich eigentlich im Netz auf der Suche nach einer 100er-Erlaubnis für Gespanne war. Habe mir dann gleich eine entsprechende Öse montiert.

Selbst 365d als Schweizer wusste davon nichts und hat seine nachträglich angebaute Kupplung vor einigen Jahren noch ohne jegliche Öse eingetragen bekommen (die damit aber nur für ungebremste Anhänger ausreichend wäre).

tandem65
20.11.2019, 09:31
@Hafu: Ja mit entsprechenden Instrumenten wäre das natürlich möglich. Nur wie soll das in der Praxis funktionieren? Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir eine Straße entlang filmen dürfen.

Wieso eigentlich nicht?
Bei Geschwindigkeit, Abstandsverstössen auf der Autobahn geht es doch auch oder gibt es das nur bei Alarm bei Natter 763.
Das ist wohl ehe so wie der Herr Sybenwurz schreibt. Da ist kein Wille um das durchzusetzen.
Lachen musste ich auch gerade als ich den Artikel über das Messgerät deiner Kollegen in Ö gelesen habe. knappes überholen ist kein Kavaliersdelikt. es ist mit Strafen ab 20,-€ zu rechnen.:Lachanfall: :Lachanfall:

jannjazz
20.11.2019, 09:41
Sorry, erschliesst sich mir nicht.


Es ist arrogant und belehrend und so das Gegenteil von "Vorsicht" und "Rücksicht" aus §1. Dazu kommt noch, dass sie von anderen Radlern gar nicht mehr überholt werden können. Ausserdem können sie nicht mehr abbiegen, schon gar nicht nach links.

MattF
20.11.2019, 09:43
Dazu kommt noch, dass sie von anderen Radlern gar nicht mehr überholt werden können.



Ich würde ja mal behaupten, dass auch ein Radler beim Überholen eines Radlers 1.5m Abstand halten muss.

Lebemann
20.11.2019, 09:53
Wieso eigentlich nicht?
Bei Geschwindigkeit, Abstandsverstössen auf der Autobahn geht es doch auch oder gibt es das nur bei Alarm bei Natter 763.
Das ist wohl ehe so wie der Herr Sybenwurz schreibt. Da ist kein Wille um das durchzusetzen.
Lachen musste ich auch gerade als ich den Artikel über das Messgerät deiner Kollegen in Ö gelesen habe. knappes überholen ist kein Kavaliersdelikt. es ist mit Strafen ab 20,-€ zu rechnen.:Lachanfall: :Lachanfall:

Filmen ist was anderes wie Fotografieren. Überfährst du eine Linie und bist zu schnell, wird der Blitzer ausgelöst. Im Längsverkehr findet eine indirekte Messung anhand von Zeitabständen zwischen zwei Fahrzeugen statt. Keine direkte Abstandsmessung.
Überholen ist ein etwas komplexerer Vorgang, bei dem das Ausscheren nach links, dem Überholmanöver selbst und das Einscheren nach rechts durchgeführt wird.

PS: Die Strafen sind allgemein recht lächerlich.

jannjazz
20.11.2019, 10:01
Ich würde ja mal behaupten, dass auch ein Radler beim Überholen eines Radlers 1.5m Abstand halten muss.

Das ist auf keinem Radweg möglich, also herrscht dort Überholverbot.

felixb
20.11.2019, 10:07
Ich würde ja mal behaupten, dass auch ein Radler beim Überholen eines Radlers 1.5m Abstand halten muss.

Nein der Überholabstand zwischen Radfahrern betrifft die Regelung nicht. Auch wenn es natürlich sinnvoll ist auch etwas Abstand zu halten. Aber die 1,5-2 m gehen ja auch vom Gefährdungspotential des Autos/LKW aus. Daher gibts dann auch kein Überholverbot auf Radwegen. Komischerweise ist das noch nicht reglementiert im Staate Deutschland.

https://www.adfc-nrw.de/kreisverbaende/kv-bottrop/radverkehr/verkehrsregeln/ueberholen-von-radfahrern.html

Radfahrer, die sich gegenseitig überholen, müssen nicht die oben genannten großen seitlichen Abstände einhalten. Aufgrund ihrer geringeren Masse und meist auch Geschwindigkeit geht die Rechtssprechung hier von einer kleineren Gefahr aus. Eine Gefährdung des Überholten ist aber genauso auszuschließen. Notfalls ist das Überholen durch Klingeln anzuzeigen, ansonsten gilt auch hier: im Zweifel warten.

MattF
20.11.2019, 10:11
Überholen ist ein etwas komplexerer Vorgang, bei dem das Ausscheren nach links, dem Überholmanöver selbst und das Einscheren nach rechts durchgeführt wird.

PS: Die Strafen sind allgemein recht lächerlich.



Problem vieler Autofahrer ist auch, dass sie viel zu spät ausscheren. Die haben vielleicht irgendwann man wirklich 1.5 m Abstand zu deiner Fahrspur aber erst 50 m vor dir :-)

Die ziehen an deinem Hinterrad raus und machen einen Bogen.

Lebemann
20.11.2019, 10:24
Wenn wir gescheite Kontrollmechanismen (gescheite Technik, geschultes und ausreichendes Personal) und schmerzhafte Strafandrohungen hätten, könnte man langfristig eine Entwicklung erwarten. Mit den derzeitigen mir bekannten Mitteln und Strafen, bleibt das Ganze einfach lächerlich.

Fang ich auf einer normalen Schicht an, Handyverstöße zu kontrollieren, bin ich den Rest des Tages nicht weiter Einsatzbereit für "sorry - richtige Einsätze"

Hafu
20.11.2019, 10:39
Ich glaube, das wird sich ändern.

Im Augenblick mag Deutschland (auch in den Augen der Politik, die ja für Gesetzgebung und Kontrolle der Exekutive zuständig ist) noch ein Autofahrernation sein, aber die Autofahrernation hat ein absehbares Verfallsdatum.

Das Alter des durchschnittlichen Neuwagenkäufers steigt seit vielen Jahren und liegt mittlerweile über 60, wie ich neulich gelesen habe!
Autofahrer sterben vielleicht nicht direkt aus, aber die emotionale Bedeutung die ein PKW als "ein Stück Freiheit" jahrelang hatte, nimmt stark ab.

Für jüngere Leute ist ein PKW einfach ein Transportmittel und kein Statussymbol mehr und wer in der Stadt wohnt verzichtet immer häufiger komplett auf ein eigenes Auto. Und je mehr Wähler ein derartig entspanntes Verhältnis zu Autos entwickeln, desto mehr wird auch die unsinnige Bevorzugung des Autos in der Verkehrspolitik abnehmen.

Ob der nächste deutsche Kanzler Baerbock oder Habeck heißt: ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen wird auf alle Fälle kommen und wenn es allgemeiner gesellschaftlicher Konsens werden sollte, dass Radfahrer im Verkehr rücksichtsvoller behandelt werden sollten, dann wird auch die Polizei entsprechende Vorschriften/ Gesetze früher oder später mit welchen technischen Hilfsmitteln auch immer umsetzen.

felixb
20.11.2019, 10:51
Da gebe ich dir zwar Recht Hafu, aber das bezieht sich wahrscheinlich eher auf den städtischen Bereich.

Wohne eher ländlich - je nach Perspektive extrem ländlich. Natürlich haben einige jüngere nicht mehr SO den Bezug zum Auto. Aber das Auto ist hier absolut notwendig für die aller, allermeisten. Die Notwendigkeit macht aus den meisten "Gegnern" dann doch ziemlich schnell "Benutzer". Denn auf dem Land kommt hinzu: die Pendelstrecken sind oft viel größer, weil es auch nicht so viele Arbeitgeber gibt und die - wenn denn dann - zentralisiert angesiedelt sind.

Das Statussymbol mag nicht mehr ganz so ausgeprägt sein. Das Statussymbol bei ziemlich vielen Vertretern & Dienstwagenfahrern hier in der Gegend ist aber nach wie vor ungebrochen. Aber auch jeder andere "Normalo" fährt hier nicht Rad & Co, eben weil es noch einige hässliche Hügel gibt und keinerlei, wirklich keinerlei nennenswerte Infrastruktur abseits vom Verkehrschaos im Berufsverkehr.

Bin daher ganz bei Lebemann, denn das ist das Problem Nr #1 vor allem hier. Es gibt nicht nur extrem viel gestressten Pendelverkehr, es gibt auch keine Polizei mehr. Gegenüber vor 5-7 Jahre gibt es nicht mal mehr an "den üblichen" Stellen Blitzer, geschweige denn Kontrollen. Der Verkehrsraum ist vermutlich mangels Personal völlig unkontrolliert. Die Auswüchse sehe ich ständig bei meiner eigenen Pendelei, die ich (30 km one way) gerne mit dem Rad erledigen würde, was aber ohne große Umwege = Extrakilometer halbwegs unüberfahren werdend nicht möglich ist.
Gerade auf dem Land wird das noch dauern, sofern die Landflucht nicht noch größer wird. Die Verkehrsdichte steigt jedenfalls ziemlich - auch natürlich die Unfälle und die Staus, die auf benachbarten Autobahnen entstehen. Die Umfahrungen durch Navi & Co kann man dann immer wieder bewundern.

Ich glaube ohne entsprechende Kontrollen, Konsequenzen (Geld, Autoeinzug in krassen Fällen) und auch Aufklärung wird das nix. Auch wenn man mittlerweile über den 7. Sinn im TV der alten Tage lacht: aber so blöd war das vom Grundsatz gar nicht. Jedenfalls solange man das Frauenbild der alten Tage komplett ausklammert.

be fast
20.11.2019, 19:59
...

Für jüngere Leute ist ein PKW einfach ein Transportmittel und kein Statussymbol mehr und wer in der Stadt wohnt verzichtet immer häufiger komplett auf ein eigenes Auto. Und je mehr Wähler ein derartig entspanntes Verhältnis zu Autos entwickeln, desto mehr wird auch die unsinnige Bevorzugung des Autos in der Verkehrspolitik abnehmen.

...

Ernsthaft? Du meinst doch aber nicht, dass das für größere Städte gilt. Da ist nämlich genau das Gegenteil der Fall. Da sind Autos mit mehr als 500 PS keine Seltenheit mehr. Einfach mal mit dem Stichwort "Autoposer" oder "Mercedes AMG" mal googeln...:) :Huhu:

mamoarmin
21.11.2019, 09:22
Ernsthaft? Du meinst doch aber nicht, dass das für größere Städte gilt. Da ist nämlich genau das Gegenteil der Fall. Da sind Autos mit mehr als 500 PS keine Seltenheit mehr. Einfach mal mit dem Stichwort "Autoposer" oder "Mercedes AMG" mal googeln...:) :Huhu:

Die jüngeren aus meiner Nachbarschaft brauchen alle kein Auto, weil die Eltern überall den Fahrservice zur Verfügung stellen...:-) aufm Land wird man sicherlich noch weiter selbst ein KFZ besitzen müssen...

Ich werde, da meine Frau drauf besteht, mir auf jedenfall zwei Videokameras installieren, einfach um im Falle des Falles wenigsten ne Aufzeichnung zu haben.

mamoarmin
21.11.2019, 09:23
Ernsthaft? Du meinst doch aber nicht, dass das für größere Städte gilt. Da ist nämlich genau das Gegenteil der Fall. Da sind Autos mit mehr als 500 PS keine Seltenheit mehr. Einfach mal mit dem Stichwort "Autoposer" oder "Mercedes AMG" mal googeln...:) :Huhu:

Diese Klientel ist sicherlich nicht in der Mehrheit. Ich stimme insofern HAFU zu.

mamoarmin
21.11.2019, 09:31
@Schwarzfahrer
In solchen Fällen darfst du gerne bei meinen Kollegen von der Polizei anrufen. Mit einer solchen Bedrohung sind wir im Strafrecht angekommen und der Busfahrer kann für solche Äußerungen neben einer Geldstrafe auch gerne mal seinen Job/seinen Führerschein verlieren. Nun könnte man meinen, ohh das will ich aber nicht. Irgendwann fährt so ein A*** einen um und man fragt sich nur...hätte man nicht früher intervenieren können.

HM, schon gemacht, Antwort Deiner Kollegen"ja und was sollen wir machen" Verläuft eh im Sande, sind Sie zu schaden gekommen, nein...na dann...ist doch alles gut...ich sage, er steht hier und droht mir mich umzubringen..." Vorbeikommen können wir eh nicht.....es ging um einen Fahrer der mich an rechts vor links in 30er zone, fast umgeballert hat, ich hatte dann die Hand gehoben, da kam er zurück und drohte mir mich tot zu machen...
Bekannten ging es ähnlich.....was dann wieder an der grauseligen Personalsituation liegt...

Lebemann
21.11.2019, 12:16
Das tut mir sehr leid, dass ihr solche Erfahrungen gemacht habt. Das Androhen eines Verbrechens ist eine Straftat (§241StGB). Töten (Mord/Totschlag) ist definitiv ein Verbrechenstatbestand. Daher MUSS die Polizei dies ermitteln. Merk dir den Namen und beschwer dich über die faulen Kollegen. Auf die hab ich auch kein Bock...

PabT
21.11.2019, 14:02
Das tut mir sehr leid, dass ihr solche Erfahrungen gemacht habt. Das Androhen eines Verbrechens ist eine Straftat (§241StGB). Töten (Mord/Totschlag) ist definitiv ein Verbrechenstatbestand. Daher MUSS die Polizei dies ermitteln. Merk dir den Namen und beschwer dich über die faulen Kollegen. Auf die hab ich auch kein Bock...

Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus lassen sich mehrere Punkte, sofern kein Notfall vorliegt, ohne Notruf einfacher regeln:
-Beschuldigten fotografieren (bei "Recht am eigenen Bild!-Blabla" müde lächeln), das spart den Stress bei der Personenbeschreibung, außerdem sind Geo-Daten und Datum/Uhrzeit auch gleich gespeichert
-Zeugen ansprechen, Telefonnummern/Mail-Adressen austauschen
-Das Ganze dann über die Onlinewache einreichen - steht kein Beamter am Tresen, der das dann "eigentlich nicht so schlimm" findet, sondern es wird automatisch eine Akte angelegt.

Alternativ: die 110 hat immer sofort jemanden geschickt, wenn ich erklärte, gerade eine vorläufige Festnahme gem. 127 (1) StPO vorgenommen zu haben. Da der Busfahrer sicher kein persönlicher Bekannter war, wäre das wohl durchaus angemessen gewesen. Und die Zeugen sind dann auch kein Thema.

Hafu
21.11.2019, 14:14
Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus lassen sich mehrere Punkte, sofern kein Notfall vorliegt, ohne Notruf einfacher regeln:
-Beschuldigten fotografieren (bei "Recht am eigenen Bild!-Blabla" müde lächeln), das spart den Stress bei der Personenbeschreibung, außerdem sind Geo-Daten und Datum/Uhrzeit auch gleich gespeichert
-Zeugen ansprechen, Telefonnummern/Mail-Adressen austauschen
-Das Ganze dann über die Onlinewache einreichen - steht kein Beamter am Tresen, der das dann "eigentlich nicht so schlimm" findet, sondern es wird automatisch eine Akte angelegt.
...

Danke für den Tip:Blumen:

Lebemann
21.11.2019, 16:12
Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus lassen sich mehrere Punkte, sofern kein Notfall vorliegt, ohne Notruf einfacher regeln:
-Beschuldigten fotografieren (bei "Recht am eigenen Bild!-Blabla" müde lächeln), das spart den Stress bei der Personenbeschreibung, außerdem sind Geo-Daten und Datum/Uhrzeit auch gleich gespeichert
-Zeugen ansprechen, Telefonnummern/Mail-Adressen austauschen
-Das Ganze dann über die Onlinewache einreichen - steht kein Beamter am Tresen, der das dann "eigentlich nicht so schlimm" findet, sondern es wird automatisch eine Akte angelegt.

Alternativ: die 110 hat immer sofort jemanden geschickt, wenn ich erklärte, gerade eine vorläufige Festnahme gem. 127 (1) StPO vorgenommen zu haben. Da der Busfahrer sicher kein persönlicher Bekannter war, wäre das wohl durchaus angemessen gewesen. Und die Zeugen sind dann auch kein Thema.

Sehr gerne auch auf diese Weise. Ich bin nur gerade nicht im Bilde, ob jedes Bundesland bereits sowas eingerichtet hat. Bei uns (SL) gibts das seit knappen 1,5 Jahren. Daher wird's das wohl überall geben ?!? :Lachanfall:
Vorläufige Festnahme ist so ein heikles Thema. Je nachdem, wer da im Bus hockt, kann das auch nicht gerade ungefährlich für dich selbst werden. Wenn du dir das zutraust, ok :Blumen:

Achja bevor ich es vergesse. Wir reden hier von der Bedrohung oder sonstigen Straftaten. Bei einem zu engem Überholen den Busfahrer anzuhalten und dir vorläufige Festnahme zu erklären... Nope... das wäre dann eher eine Freiheitsentziehung, da eine Ordnungswidrigkeit (nicht genügend Seitenabstand) KEIN Festnahmegrund ist

PabT
21.11.2019, 16:21
Achja bevor ich es vergesse. Wir reden hier von der Bedrohung oder sonstigen Straftaten. Bei einem zu engem Überholen den Busfahrer anzuhalten und dir vorläufige Festnahme zu erklären... Nope... das wäre dann eher eine Freiheitsentziehung, da eine Ordnungswidrigkeit (nicht genügend Seitenabstand) KEIN Festnahmegrund ist

Ja, der Hinweis ist nicht ganz unwichtig. Allerdings genügt es in 90% der Fälle ja, auf den zu geringen Abstand hinzuweisen, damit die OWi mindestens um eine immerhin auf Antrag strafbare Beleidigung ergänzt wird. :Cheese:

Lebemann
21.11.2019, 16:54
Ich merk schon, du lässt es im Zweifel drauf ankommen.

Charmant :Blumen:

be fast
21.11.2019, 21:55
Diese Klientel ist sicherlich nicht in der Mehrheit. Ich stimme insofern HAFU zu.

Kommt mal in die Stadt ihr Landburschen. Der Arzt vom Chiemsee hat leicht reden! :Huhu: :Lachen2:

Hafu
22.11.2019, 06:39
...Du meinst doch aber nicht, dass das für größere Städte gilt. Da ist nämlich genau das Gegenteil der Fall. Da sind Autos mit mehr als 500 PS keine Seltenheit mehr. Einfach mal mit dem Stichwort "Autoposer" oder "Mercedes AMG" mal googeln...:) :Huhu:

Kommt mal in die Stadt ihr Landburschen. Der Arzt vom Chiemsee hat leicht reden! :Huhu: :Lachen2:

Glaubst du, ich hab 'mir den obigen von dir angezweifelten Beitrag ausgedacht , dass für junge Leute das Auto nicht mehr ansatzweise den Stellenwert hat, wie vor 30 oder 40 Jahren und dass die Neuwagenkäufer immer älter werden?:Huhu:

Hier ist z.B. eine Quelle dafür (https://www.handelsblatt.com/auto/nachrichten/neuwagen-kaeufer-werden-immer-aelter-marktanteil-von-rentner-suv-steigt-weiter/12759954-2.html?ticket=ST-18762405-cLFKjSagnz7LAYc5y5ZV-ap3)

Ich hab zwei Kinder mit 22 und 19, die in der Großstadt wohnen und beide kein Auto haben. Auch in deren Freundes- und Bekanntenkreis ist es eher unüblich, ein Auto zu haben.

Natürlich gibt es den einen oder anderen jungen Deutschtürken, der einen "AMG-Mercedes" fährt, aber das sind Ausnahmen. Googeln ersetzt keine Statistik.

PabT
22.11.2019, 07:09
Glaubst du, ich hab 'mir den obigen von dir angezweifelten Beitrag ausgedacht , dass für junge Leute das Auto nicht mehr ansatzweise den Stellenwert hat, wie vor 30 oder 40 Jahren und dass die Neuwagenkäufer immer älter werden? [...]

Natürlich gibt es den einen oder anderen jungen Deutschtürken, der einen "AMG-Mercedes" fährt, aber das sind Ausnahmen. Googeln ersetzt keine Statistik.

Wie so vieles hängt das sicher auch mit persönlichem Umfeld und der eigenen Bildung zusammen. Selbst die Ruheständler aus unserer Siedlung fahren mittlerweile nur noch sehr kleine Kfz, wenn nicht gar Liegerad oder Pedelec, nur die osteuropäische Witwe bleibt beim Benz. Auch wir mit unseren vier Kindern sind jahrelang ohne Auto ausgekommen und fahren jetzt für die wenigen fahrraduntauglichen Strecken einen alten Golf.

Mein pendelnder Bandkollege gleicht mit Fahrrad und Bahncard 100 den hohen Verbrauch seines Wohnmobils aus, viele meiner jüngeren Arbeitskolleg*innen nutzen Carsharing-Angebote.
Fußball ist als Pausengesprächsthema geblieben, Autos sind aber schon lange kein Ausdauerfachsimpelstoff mehr.

Bei uns ist allerdings die Parkplatzsuche die Hölle und die Stadtbahnhaltestelle direkt vor dem Büroeingang, das mag ein wenig färben.

Lebemann
22.11.2019, 08:05
Weniger moderne, sichere Fahrzeuge mit entsprechenden Assistenten, dafür mehr Fahrzeug gesamt. https://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Bestand/FahrzeugklassenAufbauarten/b_fzkl_zeitreihe.html

mamoarmin
22.11.2019, 08:07
Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus lassen sich mehrere Punkte, sofern kein Notfall vorliegt, ohne Notruf einfacher regeln:
-Beschuldigten fotografieren (bei "Recht am eigenen Bild!-Blabla" müde lächeln), das spart den Stress bei der Personenbeschreibung, außerdem sind Geo-Daten und Datum/Uhrzeit auch gleich gespeichert
-Zeugen ansprechen, Telefonnummern/Mail-Adressen austauschen
-Das Ganze dann über die Onlinewache einreichen - steht kein Beamter am Tresen, der das dann "eigentlich nicht so schlimm" findet, sondern es wird automatisch eine Akte angelegt.

Alternativ: die 110 hat immer sofort jemanden geschickt, wenn ich erklärte, gerade eine vorläufige Festnahme gem. 127 (1) StPO vorgenommen zu haben. Da der Busfahrer sicher kein persönlicher Bekannter war, wäre das wohl durchaus angemessen gewesen. Und die Zeugen sind dann auch kein Thema.

merci

triduma
22.11.2019, 15:48
Ich hab zwei Kinder mit 22 und 19, die in der Großstadt wohnen und beide kein Auto haben. Auch in deren Freundes- und Bekanntenkreis ist es eher unüblich, ein Auto zu haben.


Ich wohne auf dem Land in einer Kleinstadt mit ca. 8000 Einwohnern.
Ohne Auto bist du hier total aufgeschmissen. :(
Großer Wocheneinkauf ohne Auto geht gar nicht.
Wir haben ja nicht mal mehr einen Bahnanschluss.
Wenn ich zum nächsten Bahnhof will der ca. 20 km entfernt ist wird das schon zu einem großen Problem.:(
Ich müsste z.B. in zwei Wochen an einem Freitag früh um 5:30 Uhr beim Bahnhof sein damit ich mit der Bahn zum Flughafen nach München komme. Da fährt kein Taxi und kein öffentliches Verkehrsmittel.

Hafu
22.11.2019, 16:51
Ich wohne auf dem Land in einer Kleinstadt mit ca. 8000 Einwohnern.
Ohne Auto bist du hier total aufgeschmissen. :(
Großer Wocheneinkauf ohne Auto geht gar nicht.
Wir haben ja nicht mal mehr einen Bahnanschluss.
Wenn ich zum nächsten Bahnhof will der ca. 20 km entfernt ist wird das schon zu einem großen Problem.:(
Ich müsste z.B. in zwei Wochen an einem Freitag früh um 5:30 Uhr beim Bahnhof sein damit ich mit der Bahn zum Flughafen nach München komme. Da fährt kein Taxi und kein öffentliches Verkehrsmittel.

Ich wohne ja auch auf dem Land (25km zum Schwimmbad, 15km zum Bahnhof), aber dass es ohne Auto hier gar nicht geht, würde ich nicht bestätigen. Manche Sachen sind mit Auto halt bequemer (und wir haben ja auch eines:Blumen: ). Wir benutzen das Auto, um einmal in der Woche größere Einkäufe zu erledigen, um ebenfalls einmal in der Woche ins Schwimmtraining zu fahren und am Wochenende für Fahrten zum Wettkämpfen.

Im Sommer haben wir aber auch den Wochenendeinkauf oft mit zwei Anhängern (unseren ehemaligen Kinderanhängern) erledigt. Geht genauso und passt auch alles dort rein. Könnte man auch im Winter machen, ist halt unbequemer.

Zum Bahnhof, in die Arbeit, zur Schule fährt bei uns jeder prinzipiell mit dem Rad.

Unter dem Strich ist halt Autofahren nach wie vor zu billig in der Summe von Steuer, Versicherung, Treibstoff und Wertverlust, so dass es kaum einen praktischen Grund gibt (von Umweltargumenten mal abgesehen) die Existenz eines eigenen PKWs zu hinterfragen.

Wenn man aber die eigenen Fahrten und denkbare Alternativen wie Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel mal analysiert, gibt es wenige Besorgungen, die ein gesunder Erwachsener nicht auch ohne Auto erledigen könnte.

Wir sind im Frühjahr, als unser Sohn mal mit dem Familienauto unterwegs war auch mit dem Bus in die 15km entfernte Loipe nach Reit-im-Winkl gefahren ( Busse fahren bei uns wie üblich auf dem Land natürlich, wie bei dir vermutlich auch nur etwa einmal pro Stunde, aber das ist dann ja letztlich nur eine Frage der Organisation). Beim bequemen und unkomplizierten Bus fahren (im abgesehen von ein paar Flüchtlingsdauergästen leeren Bus) hatten wir uns dann überlegt, warum wir das nicht öfter machen (normalerweise hätte wir diese Fahrt zur Loipe mit dem Auto erledigt, wenn es verfügbar gewesen wäre). Die (selbst gegegebene) Antwort war, dass die Busfahrt mit 12€ für zwei Personen rund dreimal so teuer wie der Sprit für die gleiche Strecke war.
Womit man wieder beim oben erwähnten Ausgangspunkt angelangt ist: Autofahren ist letztlich zu billig (und öffentliche Verkehrsmittel evt. auch zu teuer). Allerdings habe ich vorgestern einen Artikel über eine andere bayerische Provinz gelesen, in der Busse kostenlos sind und trotzdem kaum genutzt werden, weil die meisten lieber bequem bleiben und das Auto nutzen. (https://www.zeit.de/mobilitaet/2019-09/verkehrswende-nahverkehr-parken-pendler-autofahrer-pfaffenhofen)

Harm
22.11.2019, 18:16
was mich an der Diskussion hier persönlich freut ist, daß sie überaupt geführt wird. :Huhu:
Denkt mal alle 20 Jahre zurück. Da hätte niemand das Auto in Frage gestellt. Von einzelnen damals als grüne Spinner betitelten Ausnahmen mal abgesehen.
Wir sind auf dem richtigen Weg und es geht wirklich schnell voran. Trotz massiver Autolobby etc. :Blumen:

Meik
22.11.2019, 21:03
Denkt mal alle 20 Jahre zurück. Da hätte niemand das Auto in Frage gestellt.

Hmm, vor 20 Jahren war die Zahl der Autos trotzdem deutlich niedriger, die durchschnittliche Fahrleistung geringer und die Autos deutlich kleiner. Es war völlig normal dass Kinder zu Fuß und per Rad zur Schule kamen und nicht nur per Elterntaxi (die waren vor 20 Jahren eine Seltenheit). 8km bei Regen mit dem Rad in die Schule - heute gilt das ja schon als Kindesmisshandlung. Vor 20 Jahren Normalität. :Maso:

Heute stellt man die Autos in Frage, wir haben 45Mio zugelassene in unserem kleinen Land und da wir so viel Platz haben sind große SUVs mit >150PS die beliebteste Fahrzeugklasse.

Wenn man böse wäre könnte man die Entwicklung mit so Begriffen wie "realitätsfern" assoziieren. :Lachen2:

be fast
22.11.2019, 21:35
Glaubst du, ich hab 'mir den obigen von dir angezweifelten Beitrag ausgedacht , dass für junge Leute das Auto nicht mehr ansatzweise den Stellenwert hat, wie vor 30 oder 40 Jahren und dass die Neuwagenkäufer immer älter werden?:Huhu:

Hier ist z.B. eine Quelle dafür (https://www.handelsblatt.com/auto/nachrichten/neuwagen-kaeufer-werden-immer-aelter-marktanteil-von-rentner-suv-steigt-weiter/12759954-2.html?ticket=ST-18762405-cLFKjSagnz7LAYc5y5ZV-ap3)

Ich hab zwei Kinder mit 22 und 19, die in der Großstadt wohnen und beide kein Auto haben. Auch in deren Freundes- und Bekanntenkreis ist es eher unüblich, ein Auto zu haben.

Natürlich gibt es den einen oder anderen jungen Deutschtürken, der einen "AMG-Mercedes" fährt, aber das sind Ausnahmen. Googeln ersetzt keine Statistik.

vor 30 oder 40 Jahren...Es könnt aber nicht etwa auch an der Pille liegen, dass sich die Zahlen für deutsche Passinhaber nach unten entwickeln, jedoch das Auto als Statussymbol sogar wichtiger geworden ist.

(Vor 40 Jahren hat der Stussymbolproll einen C Commodore 2.8 GSE mit 140 PS gefahren. Mit 140 PS ist man heute die Lachnummer auf dem Sportplatz..)

Schwarzfahrer
23.11.2019, 09:42
Beim bequemen und unkomplizierten Bus fahren ...hatten wir uns dann überlegt, warum wir das nicht öfter machen
Wenn man solche Alternativen zum Auto hat, ist es höchst erfreulich. Hier im dicht bewohnten Rhein-Neckar-Dreieck (Heidelberg-Mannheim-Ludwigshafen) ist Bus und Bahn eine gute Alternative zum Auto, solange man sich entlang der ÖPNV-Hauptachsen bewegen will. Aber sobald man davon abweicht (und das ist für sehr viele nötig), kann ÖPNV bis zu 5 - 6 mal länger dauern als das Auto, und sogar mein behinderter Sohn, der nur 10 - 12 kmh mit dem Rad fährt, ist mit dem Rad um 20 - 30 % schneller in der Arbeit, als mit Bus und Bahn (50 Minuten statt 1:00...1:20; mit dem Auto sind es 12 Minuten, ich brauche 18 Minuten mit dem Rad). Was meinst Du, wie würde eine allgemeine Umfrage bei diesen Alternativen ausfallen?

Auch ist zu bedenken, daß man häufig mehrere Sachen am Tag erledigen/anfahren will. Einmal die längere Zeit aufwenden tut man noch gerne, aber wenn ich noch zwei weitere Erledigungen unterbringen muß (Ergotherapie vom Sohn, Baumarkt, Theater, Einladung bei Freunden…) dann summiert sich die Zeit auf mehr als die Verfügbaren 24 Stunden, und man muß sich entscheiden, was man alles weglässt.

gibt es wenige Besorgungen, die ein gesunder Erwachsener nicht auch ohne Auto erledigen könnte.
Da stimme ich grundsätzlich zu, nur sollte man bedenken, daß wir Triathleten einen etwas andere Vorstellung von "gesundem Erwachsenen" haben, als die Mehrheit der Nicht-Sportler. Was für uns eine 15 - 20 Minuten Fahr ist, wird für die Mehrheit zur 3/4 Stunde oder mehr. 40 - 60 Minuten auf dem Rad, auch bei Regen und Kälte, ist nicht jedermanns Sache. Bei uns in der Firma stehen bei schönem Wetter 4-6 mal mehr Räder rum, als im Winter oder gar bei Regen.

sybenwurz
23.11.2019, 10:08
Auch ist zu bedenken, daß man häufig mehrere Sachen am Tag erledigen/anfahren will. Einmal die längere Zeit aufwenden tut man noch gerne, aber wenn ich noch zwei weitere Erledigungen unterbringen muß (Ergotherapie vom Sohn, Baumarkt, Theater, Einladung bei Freunden…) dann summiert sich die Zeit auf mehr als die Verfügbaren 24 Stunden, und man muß sich entscheiden, was man alles weglässt.


Ich geb dir da grundsätzlich recht, frag mich aber, ob man da den Lebensstil nicht dementsprechend anpassen kann.
Ich mein, wir sind in meiner Kindheit alle 1-2Wochen Samstag einkaufen gefahren. Den Plan, was wir in der Zeit alles brauchen, wurde vorher gemacht, also was sich wie lang hält und wanns was zu essen gibt.

Heute hasse ich mich schon, wenn ich mir kurzfristig überlege, um dreviertel Acht nochmal in den Supermarkt zu radeln um mir noch was für aufn Grill zu legen zu holen...
Ich weiss nicht, ob in den 70ern des letzten Jahrhunderts die Öfis wirklich besser waren als heute, aber der Chef hatte s Auto dabei (und ausser ihm auch niemand nen Führerschein, es zu fahren, wenn er (damals schon!) mitm Rad zur Arbeit ist), und wenn irgendwelche Arzttermine in der Stadt anstanden, wurde die Fahrt da hin (mitm Bus) halt mit anderen Besorgungen oder Aktionen verbunden.

Wieso geht das heute nimmer?
In erster Linie denk ich, weil Mütter nimmer nen halben Tag Zeit haben, mit den Kindern zum Arzt zu gehn und einzukaufen hinterher.
Müssen ja arbeiten gehn, damit die Kohle fürn Zweitwagen reicht, erstens um zur Arbeit zu kommen und zweitens, um, wenn die Kiddies mal zum Doc oder sonstwo hin müssen, nedd mit den Öfis rumgurken zu müssen.
Imho so n bissl ein Henne-Ei-Problem also, um nicht zu sagen eine Frage der Organisation.

Ich bin mal unversehends so n bissl in so ne Tiny-House-Filterblase gerutscht, diese Lebensweise hängt ja so n bissl mit Organisation und Verzicht zusammen.
Aber es scheint zu gehen, wenn man sich bewusst für nen bestimmten Standort entscheidet und seinen Tagesablauf vernünftig durchstrukturiert.

Wie sind wir hier jetzt eigentlich angekommen, wo es doch drum ging, nebeneinander zu radeln?

Schwarzfahrer
23.11.2019, 11:17
Wie sind wir hier jetzt eigentlich angekommen, wo es doch drum ging, nebeneinander zu radeln?
irgendwo ab ca. Seite 7 - 8 ging es von der allgemeine Akzeptanz von neuen Regeln auf die Akzeptanz von Radlern durch Autofahrer, die Bedeutung von Autos bei der jungen Generation, dann um die Notwendigkeit von Autos...Hängt ja schon alles irgendwie zusammen, und das macht doch den Reiz mancher Diskussion aus, wenn man vom Hölzchen aufs Stöckchen kommt.
Ich geb dir da grundsätzlich recht, frag mich aber, ob man da den Lebensstil nicht dementsprechend anpassen kann.
Da ist sicher vieles möglich, je nach individuellem Rahmen. Ich habe durch einen Teilzeitjob (24 h/Woche, wie meine Frau auch) eine relativ hohe Flexibilität - aber sogar da würde der Tag nicht für alles Reichen, wenn ich nicht für manches das Auto nähme. ich habe z.B. jetzt drei Wochen gebraucht, um einen Tag zu finden, an dem ich das Rad in die Werkstatt bringen kann, und danach nicht 7 km heim laufen muss (aktuell wegen Verletzung kaum möglich), sondern meine Frau mich von dort auf dem Heimweg heimfahren kann (ÖPNV dauert von dort über 1 Stunde). Einkauf gibt es einmal pro Woche (dazwischen zur Ergänzungen, die unterwegs nebenbei gehen). Termine verbinden ist in unserer Region schwer, da die meisten in jeweils anderer Richtung in jeweils andern Orten liegen (Arzt nach Westen, Arbeitsweg nach Osten, Kino nach Norden, …). Ich habe schon so manchmal festgestellt, daß ich sogar alleine nicht alles geschafft hätte mit dem Fahrrad, geschweige denn mit Frau und Sohn, die beide deutlich langsamer sind.
In erster Linie denk ich, weil Mütter nimmer nen halben Tag Zeit haben, mit den Kindern zum Arzt zu gehn und einzukaufen hinterher.
Müssen ja arbeiten gehn, damit die Kohle fürn Zweitwagen reicht, erstens um zur Arbeit zu kommen und zweitens, um, wenn die Kiddies mal zum Doc oder sonstwo hin müssen, nedd mit den Öfis rumgurken zu müssen.
Nun, heutzutage wollen so manche Mütter auch gerne in ihrem Beruf arbeiten, wie wir Männer auch, und Einkauf oder Kinder werden bei uns auch gleich aufgeteilt. Das alte Geschlechter-Rollenmodell greift halt nicht mehr.

Ich bin mal unversehends so n bissl in so ne Tiny-House-Filterblase gerutscht, diese Lebensweise hängt ja so n bissl mit Organisation und Verzicht zusammen.
Aber es scheint zu gehen, wenn man sich bewusst für nen bestimmten Standort entscheidet und seinen Tagesablauf vernünftig durchstrukturiert.
Verzicht ist ein gutes Stichwort; ich kann natürlich möglichst selten ins Kino gehen, mein Sohn muß nicht zwingend Reiten oder Logopädie bekommen (obwohl es ihm sehr gut tut), ich kann Heimarbeit machen (wenn auch Telefonkonfernezen weniger effektiv sind, als persönliche Diskussionen) - ist immer die Frage, wie man priorisiert, was man durch den Verzicht zu gewinnen glaubt. Ich halte nur die Ansicht, autofreies Leben sollte für alle gut möglich sein, für zu blauäugig.