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Vollständige Version anzeigen : Triathlon und Kinder


T.omas
29.07.2019, 11:09
Guten Morgen zusammen,

ja – wie es im Titel steht. Triathlon und Kinder. Viele Fragezeichen.

Zu mir kurz vorab – ich habe im Jahr 2012 als unterm Strich verhältnismäßig Ausdauerunbegabter mit 8 Monaten Training mal eine Mitteldistanz absolviert und vorher ein, zwei Sprints, seitdem die Sache berufs- und faulheitsbedingt wieder schleifen lassen und dümpele mich mit etwas Laufsport, MTB und neuerdings wieder Rennrad hobbymäßig in dem Bereich rum. Das schreibe ich an dieser Stelle um kurz zu umreißen, dass meine Triathlonerfahrung und mein Know-How i.S. Training sicher nicht das Umfangreichste ist.

Jetzt ist es so, dass mein 5 ½ jähriger Sohn schon seit ca. 3 Monaten immer wieder schaut und neugierig ist, was Papa da mit dem Rennrad macht, wann er laufen geht, etc. Gipfeln tat dies bei unserem diesjährigen Sommerurlaub am Ledrosee (Trentino) in dessen Zeitraum zufällig der „Ledroman“ (richtig schöne VA), ein Sprintdistanztriathlon fiel, und wir auf unserem Camping wirklich Logenplätze auf Schwimm/Rad/Laufstrecke hatten. Schon die Tage davor waren einige Athleten angereist und trainierten in unserem direktem Umfeld wie wild, und getoppt wurde das nat. vom Wettkampftag, an dem mein stimmungsaffiner Sohn aus dem Schwärmen für Triathlon gar nicht mehr rauskam und fortan jeden Tag auf dem Camping seinen eigenen „Triathlon“ mit Schwimmen im Ledrosee und einigen MTB- und Laufrunden ums Campingplatzkarree veranstaltete. MTB fuhren wir nicht nur dort viel, so dass ich behaupten würde, er hat nicht nur Spass an der ganzen Ausdauernummer (er schwimmt auch gut und gerne), sondern ist auch nicht unbedingt talentfrei – wenn ich das in meiner begrenzten Fachlichkeit sagen kann.

Jetzt – Überraschung – freut mich das alles natürlich total und ich würde das gerne fördern. Schwimmen tut er im Verein als guter Seepferdchenschwimmer bereits (allerdings noch in den Vorkursen zu den Leistungsgruppen altersbedingt) und geiert jeden Tag, endlich Bronze zu machen. Gestern hat er mich dann gelöchert, ihn zum laufen mitzunehmen und siehe da, der Zwerg lief gar nicht langsame gute 3km mit mir zusammen – ich hatte eig geplant dass wir nach 1km wieder umkehren, aber er wollte immer weiter.

Dazu kommt, dass wir im Nachbardorf mit der TSG Limbach einen tollen Triathlonverein haben, der zu allem Überfluss auch noch mit dem Schwimmverein meines Sohnes/meiner Tochter (ich bin dort Vorstandsmitglied) zusammenarbeitet. Der Verein bietet das Training ab 6 Jahren an, so dass Finn (mein Sohn) dort am End, auch weil man sich halt kennt, zeitnah anfangen könnte, reinzuschnuppern. Soweit – eigentlich so hervorragend.

Jetzt habe ich aber doch einige Gedanken dazu, die ich gerne mit euch teilen würde und eure Meinung dazu hören würde.
Zum Einen ist da der grundsätzliche Gedanke: So jung schon Triathlon (Multisport)? Was ich meine: Kann man mit 5/6 Jahren die Komplexität mit Wechseln etc. gut verstehen? Wird da (wie es beim Schwimmen ist) ohne Rücksichtnahme auf Anfänger etc. radikal disqualifiziert bei kleinstem Regelverstoß? (Was ja ok ist, die Kids müssen es lernen, aber gerade der Vielzahl von Regeln im Triathlon frage ich mich wie gut Kinds in dem Alter das adaptieren können oder vllt. gar schnell völlig gefrustet sind). Und gerade Frustration ist das Thema bei uns:

Finn ist ehrgeizig, zu ehrgeizig. Wenn er nicht gewinnt, gehen die Schleusen auf, und zwar richtig. Frustrationstoleranz suche ich da vergeblich. Wie sinnhaft ist es in diesem Kontext also, so früh damit anzufangen – wenn man also zum Einen natürlich nicht immer gewinnen kann, vllt. nie gewinnt und damit (noch) sehr schlecht umgehen kann? Habt ihr da Erfahrungen gemacht? Denn das letzte was ich will ist, ihm dadurch die Motivation und den Spass zu nehmen. Und falls ihr sagt, es ist zu früh – wie habt ihr eure Kinder da rangeführt? Regelmäßig zum laufen mitgenommen bis sie alt genug waren? In welchem Alter haben sie angefangen richtig Triathlon im Verein zu machen? Wie funktioniert Kindertraining im Triathlon? Spielerisch? Knallhartes Gebolze? Wie sind die Rahmenbedingungen und Distanzen für Kids? Gibt es hierzu ein Regelwerk?

Ihr seht, Fragen über Fragen – aber mir ist das sehr wichtig und ich bin gespannt, was ihr berichten könnt.

Liebe Grüße, Thomas

MattF
29.07.2019, 11:44
Gibt es denn überhaupt Wettkämpfe für 5 jährige?


Ansonsten tendiere ich dazu es eher sehr langsam angehen zu lassen und nur wenn er freiwillig kommt. Nicht drängen, keine Trainingspläne oder vorgeschriebene Trainingszeiten.

Beim Tria Verein kannst du ja mal fragen wann die die Kinder nehmen, evtl. ja schon früh ich denke dann machen die aber eher Spiele usw. mit den Kindern und noch kein spezifisches Training.

T.omas
29.07.2019, 11:48
Hey,

Um gottes Willen, er soll keine Wettkämpfe mit 5 machen...es geht um leichtes, langsames Anfangen mit wie auch immer geartetem training. :)

Und wie oben steht - der Verein nimmt auf, das ist nicht das Problem...

VG

Estebban
29.07.2019, 11:49
Ich denke ein guter Verein sollte das schon altersgerecht ausarbeiten. Da wird’s nicht direkt darum gehen eine u8 Europameisterschaft zu veranstalten. Also einfach mal hinschicken, ihm wird schon nix schlimmes passieren.

Ich bin kein Psychologe aber tut es Kindern nicht auch mal gut, zu „verlieren“? Ich mein wenn er sofort die Schleusen aufmacht wenn er mal verliert kannst du ihn kaum davor beschützen bis er 18 ist? Und wo lernt er es besser als im Sport?

T.omas
29.07.2019, 11:53
Ich denke ein guter Verein sollte das schon altersgerecht ausarbeiten. Da wird’s nicht direkt darum gehen eine u8 Europameisterschaft zu veranstalten. Also einfach mal hinschicken, ihm wird schon nix schlimmes passieren.

Ich bin kein Psychologe aber tut es Kindern nicht auch mal gut, zu „verlieren“? Ich mein wenn er sofort die Schleusen aufmacht wenn er mal verliert kannst du ihn kaum davor beschützen bis er 18 ist? Und wo lernt er es besser als im Sport?

Du hast recht, beschützen will ich ihn da sich nicht sonderlich. Es geht mir darum, seine Lust aufrecht zu erhalten. Und die leidet, wie ich weiß, darunter sehr wenn er immer nur frustriert wird. Wir führen ihn daheim täglich an das „Verlieren“ ran und geben usb da Mühe, aber einfach ist es nicht. Und ich will halt nicht, dass er dadurch dann auf den ganzen Sport keine Lust hat..

Canumarama
29.07.2019, 12:19
Du hast recht, beschützen will ich ihn da sich nicht sonderlich. Es geht mir darum, seine Lust aufrecht zu erhalten. Und die leidet, wie ich weiß, darunter sehr wenn er immer nur frustriert wird. Wir führen ihn daheim täglich an das „Verlieren“ ran und geben usb da Mühe, aber einfach ist es nicht. Und ich will halt nicht, dass er dadurch dann auf den ganzen Sport keine Lust hat..

Mein Neffe, heute 11 Jahre, hat in "jungen Jahren" (:Lachanfall:) ohne Training oder Vorbereitung bei allen Lauf- und anderen Sportveranstaltungen, wo er teilgenommen hat, gewonnen oder zumindest eine Medaille (Top 3) mit nach Hause geschleppt.
Vorletztes Jahr hat er dann seinen ersten Triathlon gemacht und wurde 15ter oder so. Wir haben uns nichts weiter dabei gedacht (ich war auch nicht vor Ort leider) aber dieser Stachel hat gesessen. Der will seitdem mit Triathlon und sogar mit Laufen solo nichts mehr zu tun haben. Ich dachte das vergeht mit der Zeit, aber nichts mehr zu machen. Jetzt am We war in Waren/Müritz für Kinder Swim&Run im Angebot bevor die MD startet. Er wollte nicht mitmachen und nicht mal mitkommen und bei mir zuschauen.

Soviel zu meinen Erfahrungen diesbezüglich. Jetzt spielt er Fußball :( :(

Mirko
29.07.2019, 12:44
Obwohl ich meinen Kindern schon mehrmals erklärt habe das ich eher gegen die Strecke und Uhr Kämpfe als gegen andere sind sie immer wieder enttäuscht bei meinen Wettkämpfen. „Maaaaan, der Papa gewinnt heute ja schon wieder nicht“ :Lachanfall:

MattF
29.07.2019, 12:54
Hey,

Um gottes Willen, er soll keine Wettkämpfe mit 5 machen...es geht um leichtes, langsames Anfangen mit wie auch immer geartetem training. :)



Warum schreibst du dann?

"Kann man mit 5/6 Jahren die Komplexität mit Wechseln etc. gut verstehen?"



Und wie oben steht - der Verein nimmt auf, das ist nicht das Problem...

VG


Geh mit ihm hin, bleib min mal beim ersten Mal dabei. Bei uns im Fussballverein war das im Bambinibereich auch so, dass man oft dabei blieb als Eltern. Gab auch ne Kneipe und was zu trinken ;-)

T.omas
29.07.2019, 13:02
Warum schreibst du dann?

"Kann man mit 5/6 Jahren die Komplexität mit Wechseln etc. gut verstehen?"





Geh mit ihm hin, bleib min mal beim ersten Mal dabei. Bei uns im Fussballverein war das im Bambinibereich auch so, dass man oft dabei blieb als Eltern. Gab auch ne Kneipe und was zu trinken ;-)

Da hast du völlig recht - da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Mir geht es am ehesten darum jetzt, mit fünf das Training zu starten und iwann mit Ende sechs vllt was mitzumachen an Bambini wk‘s - wenn er Lust hat und es das Angebot gibt. Und es kann ja theor sein, da fehlt mir das wissen, dass es im Training schon so ist oder erwartet wird, dass diese Sachen laufen ohne Probleme. Mir geht es da wirklich um Erfahrungen.

Du sprichst es genau an - bei unserem Fußballverein ist das auch so mit da bleiben. Dort war es nur trotz Anwesenheit von uns (oder deshalb?) dennoch problematisch. Thema Frustration. Da half auch das Bier nichts :Cheese:

T.omas
29.07.2019, 13:05
Mein Neffe, heute 11 Jahre, hat in "jungen Jahren" (:Lachanfall:) ohne Training oder Vorbereitung bei allen Lauf- und anderen Sportveranstaltungen, wo er teilgenommen hat, gewonnen oder zumindest eine Medaille (Top 3) mit nach Hause geschleppt.
Vorletztes Jahr hat er dann seinen ersten Triathlon gemacht und wurde 15ter oder so. Wir haben uns nichts weiter dabei gedacht (ich war auch nicht vor Ort leider) aber dieser Stachel hat gesessen. Der will seitdem mit Triathlon und sogar mit Laufen solo nichts mehr zu tun haben. Ich dachte das vergeht mit der Zeit, aber nichts mehr zu machen. Jetzt am We war in Waren/Müritz für Kinder Swim&Run im Angebot bevor die MD startet. Er wollte nicht mitmachen und nicht mal mitkommen und bei mir zuschauen.

Soviel zu meinen Erfahrungen diesbezüglich. Jetzt spielt er Fußball :( :(

Danke für den input! Ja, exakt so etwas möchte ich halt nach Möglichkeit vermeiden. Bei unserem ist es exakt so bei Fußball verlaufen.

Kampfzwerg
29.07.2019, 13:13
Das ist jetzt für die meisten wahrscheinlich zu weit weg, allerdings gibt es in Österreich ein mMn vorbildliches Beispiel, wie Triathlon für Kinder funktionieren kann, auch schon ab 5, bzw 6 Jahren.
Kinder Triathlon Zug Tirol (http://www.kinder-triathlon-zug.tirol/)

Und der Verein, in dem ich mit dem tollen Sport angefangen hab, hat mittlerweile auch ein Ligateam gegründet.
Da war die letzten Jahre nicht der Nachwuchs das Problem, sondern den Junioren eine Perspektive für die Zukunft zu bieten. Die Lücke schließt sich schön langsam. :Huhu:
TSV Brannenburg (https://www.triathlon-brannenburg.com/).

Warum ich das hier schreibe?
Ich hatte das Glück in dem Verein "groß" zu werden und in der Rennserie erste Wettkampfluft, bis hin zu internat. Österreichischen Meisterschaften in den Altersklassen schnuppern.
Ich glaube ohne diesen beiden Möglichkeiten wäre ich heute nicht da wo ich bin.

Was ich damit sagen will?
Wenn die Lust und das Interesse da ist und es eine Möglichkeit in der Nähe gibt, dann machen.
Besser und abwechslungsreicher kann man die Basics in 3 Kernsportarten nicht vemitteln und eben dieser 3 Sportarten ist eigentlich auch für genug Abwechslung gesorgt.
Ob man dann gleich die Startnummern braucht, wird der Junior schon selbst rausfinden.
Das schlimmste in dem Alter ist ihn zu einer Startlinie zu zwingen auf die er keinen Bock hat.
Wenn allerdings die Freunde aus dem Verein auch alle da sind kommt ganz schnell eins zum andern. ;)

Harm
29.07.2019, 13:59
Vielleicht steinigen mich einige hier aber ich schreib es trotzdem. :Huhu:
In meinen Augen ist Ausdauersport nichts für Kinder. Man kann es drehen oder wenden, beim Triathlon geht es irgendwann um Bahnen-Zählen und Kilometer-Kloppen. Das macht Kindern nur in seltenen Fällen spass, und wenn dem so wäre, würde ich eher überlegen, ob das normal (im Sinne von unauffällig) ist.

Bei sportlichen Aktivitäten von Kindern sollte meiner Meinung nach Spiel und Spass im Vordergrund stehen. Wenn dann noch etwas für die Erziehung herauskommen sollte, dann eher auf der sozialen Schiene. Ich würde daher für Manschaftssportarten plädieren.
Klar, es gibt sicher den ein oder anderen Triathlon Verein, der tolle Manschaftsarbeit auch schon bei den Kleinen fördert, aber was spricht gegen Fuss-, Hand-, Basketball oder all die andere tollen Manschaftssportarten. Wenn jemand da schon mit 5 so ehrgeizig ist, daß ihm die Eingliederung schwerfällt, dann könnte man ja auch daran arbeiten.....

Kampfzwerg
29.07.2019, 14:05
Gute Nachwuchsarbeit läuft auch in "Ausdauersportarten" über Spaß und Spiel.

Von Bahnenzählen ist man da in der Regel weit davon entfernt.
Da geht es eher um das spielerische erlernen der technischen Feinheiten und koordinativer Fähigkeiten.
Zumindest ist das meine Erfahrung.
Irgendwann ändert sich das natürlich dann auch und je näher es an das Juniorenalter geht, umso strukturierter und gezielter wird dann das Training ausgerichtet.

welfe
29.07.2019, 15:11
Wenn er Spaß hat, was spricht dagegen? Meine 4 Mädels kommen vom Schwimmen und haben zwischen 5 und 12 Jahren immer wieder an Schülertriathlons teilgenommen (ich bin über sie zum Triathlon gekommen!). Die Distanzen sind altersgerecht angepasst. Ein Triathlontraining für Kinder gibt es nicht mehr bei uns. Es wurde mal probiert und meine Jüngste war mit viel Spaß dabei, fand aber insgesamt zu wenig Resonanz.
Irgendwann wurde die Konkurrenz der Kaderssportler zu groß und sie verloren die Lust, zumal sie alle gute Schwimmer und Läufer waren, aber mit dem Rad nicht viel anfangen konnten.
Das Kindertraining wurde damals übrigens nicht ausdauerspezifisch aufgebaut! Rad fand mit Mountainbikes im Wald oder auf Parcours statt, Schwimmen in allen Disziplinen mit den Vereinsschwimmern und Laufen eher in Form von Laufspielen.
Anschauen und entscheiden, würde ich sagen.

Nobodyknows
29.07.2019, 15:17
Ihr seht, Fragen über Fragen – aber mir ist das sehr wichtig und ich bin gespannt, was ihr berichten könnt.


Ich selbst kann zu Sport für die eigenen Kinder nichts berichten.
Aber es gibt ja Pantones Thread "Wir sind ja auch nicht mehr die Jüngsten (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=17624)" und da steht drin wie man alles richtig macht (wenn man man die Kinder fördert ohne auch nur im Traum daran zu denken, irgendetwas in irgendeine Richtung sinnvoll beeinflussen zu können). ;)

Das PS aus dem Posting #1827 (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=901797&postcount=1827):
Gestern wurde das Kind von einer Bekannten gefragt, was es denn als Erstklässler schon schreiben könne. Da hat es sich hingesetzt und fein säuberlich geschrieben: Urkunde.


Gruß
N. :Huhu:

MattF
29.07.2019, 15:30
und da steht drin wie man alles richtig macht[/B] (wenn man man die Kinder fördert ohne auch nur im Traum daran zu denken, irgendetwas in irgendeine Richtung sinnvoll beeinflussen zu können). ;)



Das ist das Ding. Du weißt nie ob sie von Heute auf Morgen keinen Bock mehr haben, und wenn es so kommt, bist du auch nicht schuld, dann ist das so.

Du kannst als Eltern nur Angebote machen. Annehmen müssen das die Kinder.

Im übrigen kann man seinen Spass auch noch haben wenn man mit irgendwas erst mit 15 oder 25 oder 35 anfängt.

Ausser im Profibereich muss man nirgends so früh anfangen. Z.b. auch Musikinstrumente wie Geige muss man früh anfangen, sonst hat man als Profimusiker keine Chance.

Wenn es aber ums Hobby geht ist der Beginnzeitpunkt völlig schnuppe.

Wenn dein Sohn irgendwann auf Triathlon keinen Bock mehr hat und zum Fussball wechselt, was solls?

Es geht doch darum dass sich die Kids bewegen und überhaupt was machen.

Helmut S
29.07.2019, 16:25
@T.omas: Kennst du das?

https://btv-info.de/wp-content/uploads/jugendleiter/Empfehlungen-fu%CC%88r-Kinder-und-Jugendtrainig-im-Triathlon_Bayerischer-Triathlon-Verband_Gawens.pdf

Evtl hilft dir das weiter.

T.omas
29.07.2019, 17:26
Das ist jetzt für die meisten wahrscheinlich zu weit weg, ...


Was ich damit sagen will?
Wenn die Lust und das Interesse da ist und es eine Möglichkeit in der Nähe gibt, dann machen.
Besser und abwechslungsreicher kann man die Basics in 3 Kernsportarten nicht vemitteln und eben dieser 3 Sportarten ist eigentlich auch für genug Abwechslung gesorgt.
Ob man dann gleich die Startnummern braucht, wird der Junior schon selbst rausfinden.
Das schlimmste in dem Alter ist ihn zu einer Startlinie zu zwingen auf die er keinen Bock hat.
Wenn allerdings die Freunde aus dem Verein auch alle da sind kommt ganz schnell eins zum andern. ;)

Danke für deinen Post! Das klingt gut und ermutigend! Und damit meine ich nicht, ihn zu Wettkämpfen zu peitschen, ich könnte davon nicht weiter entfernt sein - viel eher dass es ein schönes Argument ist, dass er die drei Sportarten so gut und mit Spass lernen kann. Gezwungen wird er zu nichts.

Vielleicht steinigen mich einige hier aber ich schreib es trotzdem. :Huhu:
In meinen Augen ist Ausdauersport nichts für Kinder. Man kann es drehen oder wenden, beim Triathlon geht es irgendwann um Bahnen-Zählen und Kilometer-Kloppen. Das macht Kindern nur in seltenen Fällen spass, und wenn dem so wäre, würde ich eher überlegen, ob das normal (im Sinne von unauffällig) ist.

Bei sportlichen Aktivitäten von Kindern sollte meiner Meinung nach Spiel und Spass im Vordergrund stehen. Wenn dann noch etwas für die Erziehung herauskommen sollte, dann eher auf der sozialen Schiene. Ich würde daher für Manschaftssportarten plädieren.
Klar, es gibt sicher den ein oder anderen Triathlon Verein, der tolle Manschaftsarbeit auch schon bei den Kleinen fördert, aber was spricht gegen Fuss-, Hand-, Basketball oder all die andere tollen Manschaftssportarten. Wenn jemand da schon mit 5 so ehrgeizig ist, daß ihm die Eingliederung schwerfällt, dann könnte man ja auch daran arbeiten.....

Danke für den Input Harm. Ich finde es ist halt recht different. Wenn er, wie er es derzeit tut, mir mit jeder Faser vermittelt, daran Spass zu haben und es gerne zu tun - gepaart mit seinem Ehrgeiz (wiegesagt wie wir den positivieren könne, da sind wir noch dran), finde ich es eine gute Sache wenn er aktiv sein will. Aber genau - wie du sagst, Spiel und Spass im Vordergrund. Fakt ist aber, und ich denke da ist jeder anders, dass es ihm halt Spass macht, zu laufen, zu fahren. Nat. alles ohne Leistungsdruck. Und gleichzeitig fordert er ein "spielen" dabei gar nicht so sehr ein. Interessanterweise sind beide unserer Kinder keine großen Freunde von Mannschaftssport im Sinne von Fussball, Handballl, etc. Da können Sie nicht viel mit anfangen - als meine Große und jetzt der Kleine dann mit Schwimmen angefangen haben, wo sie nicht unter diesem "Mannschaftsdruck" (ich weiss dass es auch da Mannschaftsdruck gibt, nur ist der halt anders) stehen, sind sie aufgegangen und gerne hin, was vorher bei den anderen Sportarten immer eher ein Krampf war. Sie sind halt so gestrickt - auch wenn wir es nat. teilweise auch gerne sehen würden, wenn sie Mannschaftsport machen würden - aber was nicht ist, ist halt nicht..
Und glaub mir - wir haben daran gearbeitet, aber das ist nicht immer so einfach wie man vllt. meinen mag - und - vllt muss man hinnehmen, dass es schlechthin einfach nicht das Richtige ist. Ansonsten - hundertprozent bei dir - spricht gar nichts gegen diese tollen Sportarten. Ich widerspreche dir aber in einem Punkt: Auffällig ist es m.E. nicht, wenn jmd. halt mehr Bock auf Einzelsportarten hat oder sich gern anstrengt und diszipliniert trainiert. Natürlich sollte man draufschauen, aber grdstzl. problematisch finde ich das nicht.

Wenn er Spaß hat, was spricht dagegen? Meine 4 Mädels kommen vom Schwimmen und haben zwischen 5 und 12 Jahren immer wieder an Schülertriathlons teilgenommen (ich bin über sie zum Triathlon gekommen!). Die Distanzen sind altersgerecht angepasst. Ein Triathlontraining für Kinder gibt es nicht mehr bei uns. Es wurde mal probiert und meine Jüngste war mit viel Spaß dabei, fand aber insgesamt zu wenig Resonanz.
Irgendwann wurde die Konkurrenz der Kaderssportler zu groß und sie verloren die Lust, zumal sie alle gute Schwimmer und Läufer waren, aber mit dem Rad nicht viel anfangen konnten.
Das Kindertraining wurde damals übrigens nicht ausdauerspezifisch aufgebaut! Rad fand mit Mountainbikes im Wald oder auf Parcours statt, Schwimmen in allen Disziplinen mit den Vereinsschwimmern und Laufen eher in Form von Laufspielen.
Anschauen und entscheiden, würde ich sagen.

Ich danke dir! Spass hat er allemal, und wenn die Distanzen passen - warum nicht? Und wie du das Training beschreibst - genau so ist es doch klasse - mal sehen wie der Verein hier das macht. Klingt auf jeden Fall sehr gut.

Ich selbst kann zu Sport für die eigenen Kinder nichts berichten.
Aber es gibt ja Pantones Thread "Wir sind ja auch nicht mehr die Jüngsten (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=17624)" und da steht drin wie man alles richtig macht (wenn man man die Kinder fördert ohne auch nur im Traum daran zu denken, irgendetwas in irgendeine Richtung sinnvoll beeinflussen zu können). ;)

Das PS aus dem Posting #1827 (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=901797&postcount=1827):

Gruß
N. :Huhu:

Cool, danke für den Hinweis, ich schaue mir den Thread mal an.

Das ist das Ding. ...

Wenn dein Sohn irgendwann auf Triathlon keinen Bock mehr hat und zum Fussball wechselt, was solls?

Es geht doch darum dass sich die Kids bewegen und überhaupt was machen.

genau so!:Blumen:

@T.omas: Kennst du das?

https://btv-info.de/wp-content/uploads/jugendleiter/Empfehlungen-fu%CC%88r-Kinder-und-Jugendtrainig-im-Triathlon_Bayerischer-Triathlon-Verband_Gawens.pdf

Evtl hilft dir das weiter.

Hey Helmut, nein, kenne ich nicht - und vielen Dank! Das schaue ich mir heute abend mal genauer an! Sehr cool!:Huhu:

welfe
29.07.2019, 20:17
Vielleicht steinigen mich einige hier aber ich schreib es trotzdem. :Huhu:
In meinen Augen ist Ausdauersport nichts für Kinder. Man kann es drehen oder wenden, beim Triathlon geht es irgendwann um Bahnen-Zählen und Kilometer-Kloppen. Das macht Kindern nur in seltenen Fällen spass, und wenn dem so wäre, würde ich eher überlegen, ob das normal (im Sinne von unauffällig) ist.

Bei sportlichen Aktivitäten von Kindern sollte meiner Meinung nach Spiel und Spass im Vordergrund stehen. Wenn dann noch etwas für die Erziehung herauskommen sollte, dann eher auf der sozialen Schiene. Ich würde daher für Manschaftssportarten plädieren.
Klar, es gibt sicher den ein oder anderen Triathlon Verein, der tolle Manschaftsarbeit auch schon bei den Kleinen fördert, aber was spricht gegen Fuss-, Hand-, Basketball oder all die andere tollen Manschaftssportarten. Wenn jemand da schon mit 5 so ehrgeizig ist, daß ihm die Eingliederung schwerfällt, dann könnte man ja auch daran arbeiten.....

Mal in einem Kinderschwimmtraining gewesen? Bahnenkloppen ist da nicht, jedenfalls nicht im normalen heutigen Vereinstraining. Meine waren jeweils im Schwimmen und im Mannschaftssport. Der „soziale Gedanke“ war eher im Schwimmen zu sehen, in den sogenannten Mannschaftssportarten waren Rivalitäten, Neid und Missgunst eher die Regel. Schwimmen fanden sie einfacher: wer im Wettkampf zuerst anschlägt hat gewonnen und hinterher gehen alle essen.