Vollständige Version anzeigen : Junk Miles
Fritz Benedict
27.07.2019, 13:52
Mahlzeit zusammen! :)
Mir hat ein Trainingspartner kürzlich erklärt, dass die langen, langsamen Läufe im GA1-Bereich in seinen Augen (und offensichtlich auch in den Augen manch anderer) sog. "Junk Miles" sind, also Meilen/Kilometer, die keinen Trainingseffekt haben.
Ich laufe schon länger und auch gerne, aber bin kein Experte, was Trainingstheorie angeht, aber sollte nicht sogar der Großteil einer zB LD-Vorbereitung in diesem (langsamen) GA1-Bereich stattfinden? Seit wann wird Intensität über Umfang gestellt? Oder stimmt seine Ansicht wenn es um kurze Distanzen geht? Aber auch da braucht man doch eine gewisse Grundlagenausdauer, die man erstmal aufbauen und dann wohl auch regelmäßig erhalten muss.
Vielleicht könnte mir irgendjemand aus meiner Verwirrung helfen :Lachen2:
LG, Ben
Da gibt es, denke ich, viele heiß diskutierte Ansätze:Lachen2: .
Wenn Du aber nicht gerade ganz vorne landen willst, finde ich persönlich viele GA1 Einheiten sehr gut. Bei den meisten taugt dazu wohl am besten das Rad, geht aber als erfahrener Läüfer durchaus auch beim Laufen.
Ich mach lediglich ab und zu kurze WK Wachküsseinheiten, damit ich nicht ganz in einen Schlappschritt verfalle.
Tolles Thema :Cheese:
Kommt wohl auf das Ziel an. Da ich von den langen Laufdistanzen komme habe ich mit GA1 wenig Probleme. In der Vorbereitung für Frankfurt kriegte ich erstmal Trainerwechsel den Kopf gewaschen, und das Wort Junk Miles fiel ständig, und wurde auf kurz und Tempo gesetzt.
Wer von den kurzen Distanzen kommt, wird die langen langsamen Einheiten brauchen, aber im Triathlon wohl eher auf dem Rad absolvieren.
Junk Miles sind doch Läufe, mit denen man keinen speziellen Zweck verfolgt, sondern zum Auffüllen des Trainingsplans absolivert. Ein langer ruhiger Lauf ist für mich eine Schlüsseleinheit für eine LD-Vorbereitung und zählt bestimmt nicht zu Junk-Miles.
Unnötig könnte u.U. ein halbstündiger ruhiger GA-Lauf sein an einem Ruhetag. Da mach ich dann lieber gar nix, ist aber auch individuell.
Ich kenne den Begriff "Junk Miles" von Jack Daniels.
Für ihn sind das Läufe, die in einem Pace Bereich gelaufen werden, die keinem seiner Zonen entsprechen. Meist sind das Läufe, die langsamer als Tempolauf, aber schneller als normale Läufe sind. Also so im Bereich um 85% Hf.
Nach seiner Lehre hat ja jede Zone ihren spezifischen Trainingseffekt. Wenn man nun "dazwischen" läuft, würde das nicht viel bringen.
Das sehen aber nicht alle so.
Sehe ich auch so. Junk miles sind miles ohne Zweck also wenn ich mit dem Rad 50 km durch die Gegend Gondel aber dabei nur 100 Puls habe sind es Junk Miles, Weil außerhalb aller Bereiche. Beim Laufen würde ich sagen gibt es für uns kaum Junk Miles. Vielleicht wenn man nur 5 km läuft damit man die km auffüllt aber wenn du 10-12 km im Ga1 läufst hat das einen gewissen Reiz und damit kein Junk.
premumski
27.07.2019, 17:55
Junk Miles sind unnütze Trainingseinheiten. Da es aber nicht das eine richtige Trainingskonzept gibt, auch wenn das manch ein Trainer meint, ist das von Fall zu Fall unterschiedlich. Daher kommt es immer darauf an welche Eineheit Junk Miles sind. Meistens entstehen solche Einheiten, weil man denkt man hat noch nicht genug gemacht und muss irgendwas tun. Bei den einen ist es ewig laufen gehen, bei den anderen irgendwo relativ hart zwischen irgendwelchen Zonen rum dümpeln oder wenn der Alltagsstress bzw. Alltagsermüdung es nicht zu lässt eine wirklich Intensive Einheit auf hohem Niveau durch zu führen und diese dann verkürzt wird oder nur in der Komfort Zone absolviert wird.
sabine-g
27.07.2019, 18:08
Junk Miles sind gut um soziale Kontakte im Training zu pflegen.
Ansonsten machen sie eher nichts was schneller macht.
Junk Miles sind gut um soziale Kontakte im Training zu pflegen.
Junk miles sind meist auch fun miles. :Lachen2:
Wenn man nicht gerade Profi ist oder knapp die Hawaii-Quali erreichen will darf Sport auch einfach mal Spaß machen, auch wenn die Einheit gerade mal keinem spezifischen Zweck außer Spaß am Sport hat. :Blumen:
JENS-KLEVE
27.07.2019, 19:09
Beim Radfahren liebe ich alle Junkmiles und die machen auch nichts kaputt.
Beim Lauftraining mag das anders sein, z.b. Wenn man zum Training hinläuft, trainiert und zurückläuft oder zum schwimmtraining joggt etc.
Wer stramm im Lauftraining ist, dem tut immer irgendwas weh, wenn man dann noch unnötige Junkmiles dazu packt, vergrößert sich das Problem.
Wer stramm im Lauftraining ist, dem tut immer irgendwas weh, wenn man dann noch unnötige Junkmiles dazu packt, vergrößert sich das Problem.
:Cheese:
Antracis
27.07.2019, 19:41
Der Begriff „Junkmiles“ ist aus meiner Sicht ähnlich oft strapaziert und schlicht falsch benutzt wie der Begriff „Qualität“. Genauso, wie Qualität nicht nur schnell ist, bedeutet langsam nicht automatisch junk. Oft meinen die Sportler eigentlich „macht mir Spaß“ und „ macht mir keinen Spaß“, die anderen Begriffe klingen aber natürlich besser.
Das ist ganz einfach - diejenigen, die dauernd sich schwer entrüstet zeigen in Bezug auf von ihnen so genannte Junkmiles haben oft gar keine Ahnung vom Thema ;-).
Die machen oft viel zu selten bis gar nicht das, was sie als Junkmiles abwerten.
Manfred Steffny meinte mal ein Läufer brauche sowohl die relativ langsamen als auch die relativ schnellen Läufe.
Die langsamen Läufe bzw. der Umfang, den sie ermöglichen, fördert in erster Linie die Kapillarisierung der Arbeitsmuskulatur und die ziemlich flotten Läufer wirken mehr auf das Herz-Kreislaufsystem.
Beides braucht man, wenn man sein Talent ausschöpfen möchte.
Man kann im Leben so ziemlich alles übertreiben und was übertrieben ist, dass hängt vor allem vom Trainingszustand und dem Talent ab.
thunderlips
27.07.2019, 20:15
Lediglich auf das Laufen bezogen würde ich, wie viele schon bereits berichtet haben, Junk Miles als Läufe verstehen, denen kein unmittelbarer Trainingseffekt zugeordnet wird. In einer Marathonvorbereitung wären das z.B. Läufe um die Wochenkilometer hoch zu halten respektive zu erweitern.
Bzgl. des langen Laufs, den du in deinem Eingangsposting ansprichst, ist es tatsächlich so, dass dieser bei Vielen (unabhängig ob Topprofi oder ambitionierter Hobbyathlet) als "richtiges Workout" und damit deutlich schneller (85-90% Marathon Zieltempo) als den seither durchgeführten langen (lockeren GA1) Lauf durchgeführt wird.
Fritz Benedict
29.07.2019, 21:38
Danke für eure vielen Meinungen/Antworten. Wusste nicht recht, was ich mit dem Begriff anfangen soll. Ich persönlich glaube, dass bis zu einem gewissen Grad wohl jeder gelaufene km zumindest "irgendeinen" positiven Effekt hat... Mag wohl sein, dass Profis, die ziemlich austrainiert sind, bzw. bei denen es um Nuancen geht keine "sinnlosen" km abspulen wollen, aber mir persönlich bringt jeder gelaufene Meter einen Trainings-Benefit (glaube ich zumindest).
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