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Vollständige Version anzeigen : Gezieltes Hitzetraining


spirnix
26.06.2019, 10:50
Hallo zusammen,

da ich meist am sehr frühen Morgen trainiere, sind Temperaturen von 30 Grad oder darüber wie sie jetzt dann in Frankfurt oder Roth zu erwarten sind (bei letzterem starte ich) für mich sehr ungewohnt.

Ich habe vor längerem (glaube in einer Trail Running Zeitschrift) mal was zu gezieltem Hitzetraining gelesen: ca eine Woche lang 1 bis 1,5 h Training und dann direkt in die Sauna.

Ich Probier das gerade aus und meine es funktioniert so halbwegs, halte es 25 Minuten gut in der 90 Grad Sauna aus (von 15 Minuten gesteigert).

Allerdings geht da auch ordentlich Zeit drauf.

Hat da jemand Erfahrungen / andere Tips?

(Das was man im Wettkampf so machen kann an Kühlung etc, werde ich ohnehin machen).

Marsupilami
26.06.2019, 10:53
Spezifisches Training: das trainieren was im Wettkampf gefordert wird. Ergo: laufen in der Mittagshitze.

Aber bitte jetzt nicht mehr übertreiben, jetzt ist der Zug praktisch abgefahren.

PabT
26.06.2019, 10:56
Ich laufe immer von der Arbeit nach Hause, also direkt im Nachmittagsbackofen - da habe ich leider so gar keinen Bedarf mehr an künstlicher Hitze. Als meine Kinder gestern darum baten, die Sauna im Keller anwerfen zu dürfen, habe ich sie aber, statt sie zu schlagen, ;) einfach auf die Terrasse geschickt; keine Ahnung, was bei denen abging. :D

spirnix
26.06.2019, 11:04
Das Mittagshitze Training wäre optimal, aber geht leider bei mir in der Arbeit nicht wirklich möglich.

Das würde ich am allerliebsten machen.

In der letzten Woche vor dem Wettkampf werde ich dann sowas nicht mehr machen, aber die nächsetn paar Tage halt noch.

Hab mal geleesen dass der Körper sich in 1 bis 1,5 Wochen wohl recht gut und schnell an Hitze gewöhnen kann, der Effekt dann so in etwas die gleiche Zeit anhält und dann auch wieder abflacht. Leider finde ich die Quelle nicht mehr.

wui
26.06.2019, 11:11
Ich mache das laufen in der größten Hitze schon einige Jahre so in der Vorbereitung auf einen Ironman. Laufe auch gerne mal 25-30km bei denen ich auch kein Getränk dabei hab. Bei mir klappt es gut. Aber ohne trinken sollte man sich heran tasten.
Hab halt bei kalten Bedingungen Probleme.

su.pa
26.06.2019, 11:27
Warum trainierst Du das Laufen ohne Trinken? Im Wettkampf hast Du doch Verpflegungsstationen.

Laufen in der Hitze ja, aber da nehme ich mir unbedingt etwas zu Trinken mit. Jetzt keine Mengen, gestern z.B. sind wir für 4 x 3 min Intervalle in den Wald gelaufen und ich hatte eine Softflask mit 500 ml Wasser dabei. Incl. Ein- und Auslaufen war ich eine Stunde unterwegs und hab es fast aufgebraucht.

wui
26.06.2019, 12:47
Hat sich über die Zeit so ergeben. Ich laufe eine große Runde. Trinkrucksack hatte ich mal getestet, aber das war nichts. Ich komme so zurecht. Natürlich ist jeder anders.
Ich mag Hitze, da hab ich meine besten Ergebnisse. Und ich hab Sicherheit für den Kopf wenn ich vom Rad steige und den Marathon vor mir hab.

Itchybod
26.06.2019, 12:53
Mal so in die Runde gefragt:
Welche köprerlichen Anpassungen erwartet man eigentlich vom Hitzetraining?
Inwiefern lernt der Körper mit Hitze umzugehen? Wachsen mehr Schweißdrüsen?

mawer23
26.06.2019, 12:55
Ich mache das laufen in der größten Hitze schon einige Jahre so in der Vorbereitung auf einen Ironman. Laufe auch gerne mal 25-30km bei denen ich auch kein Getränk dabei hab. Bei mir klappt es gut. Aber ohne trinken sollte man sich heran tasten.
Hab halt bei kalten Bedingungen Probleme.

Ähnlich bei mir, bei der größten Hitze sowie gestern auch, Mittagspause auf den frühen Nachmittag legen und die Hitze geniesen. Habe noch nie zum Lauftraining irgendwas zu trinken oder essen mit, selbst bei über 40km nicht (natürlich dann nicht bei über 30°) und da bin ich ja schon etwas über 3 Stunden unterwegs.

Grüße

triduma
26.06.2019, 13:00
Hat sich über die Zeit so ergeben. Ich laufe eine große Runde. Trinkrucksack hatte ich mal getestet, aber das war nichts. Ich komme so zurecht. Natürlich ist jeder anders.
Ich mag Hitze, da hab ich meine besten Ergebnisse. Und ich hab Sicherheit für den Kopf wenn ich vom Rad steige und den Marathon vor mir hab.

Ist bei mir so ähnlich. 25 bis 30 km laufe ich im Training ohne was zu trinken.
Wenn ich wieder daheim trinke ich 1 bis 1,5 ltr. dann passt es wieder.

Ich brauch eigentlich beim Laufen und auch beim Rad fahren recht wenig Flüssigkeit.

spirnix
26.06.2019, 13:16
Mal so in die Runde gefragt:
Welche köprerlichen Anpassungen erwartet man eigentlich vom Hitzetraining?
Inwiefern lernt der Körper mit Hitze umzugehen? Wachsen mehr Schweißdrüsen?

zB Anpassungen Blutplasma. Tu mich aber mangels Ahnung schwer zu beurteilen ob das wirklich stimmt oder sich nur plausibel anhört . Und wenn es stimmt: ob der Effekt relevant oder vernachlässigbar ist.

https://m.runnersworld.de/training/hitzetraining-zur-steigerung-der-ausdauerleistung.289826.htm

TimoB
26.06.2019, 13:34
Ob es was bringt weiß ich auch nicht, ich glaube auf jedenfall daran!

Ich werde heute definitiv einen TDL absolvieren, wenn auch nicht ganz so schnell und lang wie geplant! :Cheese:

zahnkranz
26.06.2019, 13:35
Keine Ahnung wie sich der Körper anpasst, aber er passt sich an. War früher extrem Hitze- und Sonnenempfindlich, inklusive Hitzeschlag und Sonnenstich, Kopfschmerzen, Erbrechen und Müdigkeit. Habe vor Jahren angefangen in der Mittagshitze moderat zu trainieren und quasi den Körper gezwungen, mit der Situation umzugehen. Inzwischen komme ich mit den Temperaturen gut klar. Es ist nachwievor nicht mein Lieblingswetter und kühle Temperaturen fühlen sich angenehmer an. Vor zehn Jahren ging ich in Frankfurt an der Hitze kaputt, dieses Jahr bin ich zuversichtlich!

qbz
26.06.2019, 13:52
In der verlinkten Darstellung sind im Prinzip alle wesentlichen Fragen zum Problem Hochleistungsport bei Hitze mit konkreten Athletenempfehlungen, in dem Fall für Athen, prägnant erklärt. Die Thermoregulation des menschlichen Körpers wird in Kapitel 2 erläutert.

Sport unter besonderen klimatischen Bedingungen - am Beispiel der Olympischen Spiele und Paraplympics in Athen. Bundesinstitut für Sportwissenschaft (https://www.bisp.de/SharedDocs/Downloads/Publikationen/Athletenbrosch%C3%BCren/Klimatische_Bedingungen.pdf?__blob=publicationFile &v=1)

Klugschnacker
26.06.2019, 13:57
Die Anpassung an die Hitze besteht darin, dass der Körper bereits bei geringerer Erhöhung der Körpertemperatur anfängt, ordentlich Schweiß zu produzieren. Der Körper lernt also, zu schwitzen.

(Manche rechnen mit dem Gegenteil).
:Blumen:

Pippi
26.06.2019, 18:35
Die Anpassung an die Hitze besteht darin, dass der Körper bereits bei geringerer Erhöhung der Körpertemperatur anfängt, ordentlich Schweiß zu produzieren. Der Körper lernt also, zu schwitzen.

(Manche rechnen mit dem Gegenteil).
:Blumen:

Ja, so habe ich aus einer Sendung auch im Kopf. Muss aber nicht umbedingt ein gezieltes Hitzetraining sein. Dies ist einfach bei trainierten Sportler der Fall. Je trainierter desto mehr.

FMMT
26.06.2019, 19:16
Ich habe heute mal den Hitzetest gemacht. 1 Stunde laufen in der prallen Sonne. Ganz ruhig, spätes LD Tempo:Cheese:
Ich hatte am Ende 1,3 Liter verloren, megakrass besonders wenn man bedenkt, dass ich normalerweise eher weniger schwitze (Am Samstag bei ca. 24 Grad 6 Stunden MTB Wettkampfpuls(oberes GA1:Lachen2: ) gerade 0,4 L je Stunde).

ThomasG
26.06.2019, 19:52
Ausdauertraining bewirkt, dass das Plasmavolumen zunimmt, was auch eine gute Anpassung an Hitzebelastungen ist bzw. hohe Flüsssigkeitsverluste.
Das Blut von guten Ausdauersportlern ist in der Regel dünner als das von Untrainierten.
Das Plasmavolumen nimmt nämlich relativ mehr zu als das Volumen der festen Blutbestandteile.
Die Schweißzellen können Natrium zurückhalten und das ist ein Trainingseffekt vor allem nach entsprechenden Belastungen mit relativ hohen Wasser- und Elektrolytverlusten.
Was ich bei mir schon oft gemerkt habe:
Wenn viel Wasser im Körper ist, dann geht das Wasser auch weg wie nichts.
Wenn es knapper wird, dann haushaltet der Körper damit besser zumindest meiner.
Wenn ich im Hochsommer nach auslaugendem Training relativ viel trinke, aber nichts oder wenig dazu esse, dann läuft das einfach wieder so heraus bei Hitze.
Ganz anders verhält es sich, wenn ich dazu was esse.
Ich denke, es liegt an den Mineralien und an den Kohlenhydraten.
Diese Bestandteile halten das Wasser im Körper.
Manfred Steffny hat mal gemeint in Bezug auf den Ironman es gäbe zwei gute Strategien:
Entweder man ginge mindestens 3 Wochen vor dem Ironman schon auf die Insel und trainiere dort.
Dann würde die Zeit passen zur Hitzeanpassung, die was bringt.
Hat man so viel Zeit nicht, dann solle man so kurzfristig wie möglich da hin, denn sonst würde man zu viel Wasser und Mineralien verlieren, einfach weil man nicht an solche klimatischen Verhältnisse gewöhnt ist.

captain_hoppel
27.06.2019, 11:39
gabs da nicht mal einen Film von Arne?
War da nicht was genannt worden, wie viel der Körper pro Stunde maximal an Flüssigkeit aufnehmen kann? Also auch wenn das wohl von Person zu Person unterschiedlich ist, aber wenn es z.B. nur 800ml wären oder auch 1l, dann würde jede zusätzliche Flüssigkeit, die Mineralien weiter ausschwemmen? Deswegen ja auch Iso und nicht nur Wasser, schon klar.
Ich würde daraus dann schließen, dass ich pro Stunde gucken, dass ich dann auch maximal nur 800ml-1l trinke und alle anderen Wasserbecher für die Kühlung verwende?

mawer23
27.06.2019, 11:59
Die Anpassung an die Hitze besteht darin, dass der Körper bereits bei geringerer Erhöhung der Körpertemperatur anfängt, ordentlich Schweiß zu produzieren. Der Körper lernt also, zu schwitzen.

(Manche rechnen mit dem Gegenteil).
:Blumen:

Das kann ich so komplett unterschreiben. Ist momentan eine wesentliche Änderung in der Schweißproduktion bei mir zu erkennen. Nicht immer förderlich, wenn ich da an meinen Job denke. ;)

ThomasG
27.06.2019, 18:44
gabs da nicht mal einen Film von Arne?
War da nicht was genannt worden, wie viel der Körper pro Stunde maximal an Flüssigkeit aufnehmen kann? Also auch wenn das wohl von Person zu Person unterschiedlich ist, aber wenn es z.B. nur 800ml wären oder auch 1l, dann würde jede zusätzliche Flüssigkeit, die Mineralien weiter ausschwemmen? Deswegen ja auch Iso und nicht nur Wasser, schon klar.
Ich würde daraus dann schließen, dass ich pro Stunde gucken, dass ich dann auch maximal nur 800ml-1l trinke und alle anderen Wasserbecher für die Kühlung verwende?
Man muss da glaube ich unterscheiden wie das gemeint ist:
Arne meinte vermutlich die Menge an Flüssigkeit, die maximal pro Stunde über den Magen und dann den Darm in den Blutkreislauf komplett übergehen kann.
Das hängt dann natürlich auch davon ab, wie die Flüssigkeit zusammengesetzt ist und die genannte Menge kann nur aufgenommen werden, wenn die optimiert ist.
Was ich meinte, war etwas anderes.
Wenn ich nach auslaugendem Training und hoher Temperaturen viel trinke und nichts dazu esse, fange ich sofort stark an zu schwitzen.
So stark, dass das völlig ineffektiv ist, denn es bildet sich so viel Schweiß, dass der zumindest teiilweise nicht verdampfen kann, sondern abtropft oder die Klamotten nass macht.
Schweiß kann sehr gut kühlen, aber nur, wenn er verdampft.
Er entzieht dann dem Körper fast 600 kcal pro Liter.
Tropft er ab ist er nahezu wirkungslos.
Man verliert damit auch noch Mineralien, was die Sache noch mal negativer macht.
Was ich auch schon probiert habe:
Wenn ich im Training mehr trinke, dann verliere ich eindeutig mehr Wasser bei vergleichbaren Belastungen und das kann auch Nachteile haben nämlich den, dass man eben mehr Mineralien verliert.

Flow
27.06.2019, 21:37
Hat da jemand Erfahrungen / andere Tips?
Zum Training "schön warm anziehen" könnte eventuell noch ein Ansatz sein ... ;)

Flow
27.06.2019, 21:56
Die Anpassung an die Hitze besteht darin, dass der Körper bereits bei geringerer Erhöhung der Körpertemperatur anfängt, ordentlich Schweiß zu produzieren. Der Körper lernt also, zu schwitzen.
Ich denke, das erhöhte/schnellere Schwitzen ist ein Faktor von mehreren, und nicht unbedingt der ausschlaggebende. Als regelmäßig Trainierender ist man doch sowieso recht schnell klatschnass, sobald es mal etwas wärmer ist. "Noch nasser" geht ja dann auch nicht ...
Sprich, der Kühleffekt durch Verdampfen von Wasser sollte recht schnell ausgeschöpft und dann auch nicht mehr steigerungsfähig sein.

Aus eigener Erfahrung meine ich auch, daß man sich durch regelmäßiges Training in der Hitze mit der Zeit ganz gut an diese gewöhnen kann. Warum und wie genau auch immer ...

Weiterhin meine ich, daß "oberflächliches Kühlen" der Haut möglicherweise sogar kontraproduktiv sein könnte.
Begründung : Ein paar kleine Schlücke eiskaltes Wasser auf der Haut senken die Körpertemperatur wohl nicht nennenswert. Dafür vermitteln sie dem Körper den falschen Eindruck einer niedrigeren Temperatur, und bremsen somit die Hitzeanpassung vermeintlich etwas aus ...

Meik
27.06.2019, 23:02
Warum und wie genau auch immer ...

Völlig bekloppt das. :confused:

Vorgestern noch bei 38° laufen gewesen, vorhin bei 25° - und mir war fast kalt. Bei 25°. :Holzhammer:

Naja, Samstag wird's wieder warm. :cool:

Flow
27.06.2019, 23:15
Vorgestern noch bei 38° laufen gewesen, vorhin bei 25° - und mir war fast kalt. Bei 25°. :Holzhammer:
Ich sag ja : Warm anziehen bei der Kälte ... ! :Lachen2:

ThomasG
28.06.2019, 00:14
Oberflächlichliches Kühlen mit Wasser ist glaube ich schon eine sehr sinnvolle Maßnahme.
Man kann nämlich zum einen davon profitieren, dass das Wasser dem Körper direkt kühlt aufgrund der Temperaturdifferenz.
Das Wasser wird wärmer und der Körper kälter.
Wasser ist ein ziemlich wundersamer Stoff.
Es hat viele Besonderheiten und Anomalien.
Gäbe es diesen Stoff auf der Erde nicht, dann hätte sich nie das Leben so entwickeln können auf diesem Planeten, wie wir es kennen.
Im Winter wären die Seen komplett zugefroren und viele Pflanzen und Tiere hätten das nicht überstanden (Wasser ist bei 4 Grad am dichtesten, so dass auch im Winter in Gewässern ein Überlebensraum übrigbleibt.).
Oben ist es zugefroren, aber zumindest ein schmaler flüssiger Bereich bleibt selbst bei arktischen Temperaturen, da gefrorenes Wasser also Eis hervorragende wärmeisolierende Eigenschaften hat.
Kaum ein Stoff kann derartig viel Energie speichern, in dem seine Temperatur zunimmt.
Das ist die berühmte eine Kilo(Kalorie):
1 Kilo bzw. 1 LIter Wasser speichert ziemlich genau eine Kalorie, wenn die Temperatur um ein Grad steigt.
Das ist im Vergleich zu vielen anderen Stoffen sehr viel.
Dann kühlt solches äußerlich aufgetragene Wasser natürlich auch noch, wenn es verdunstet.
Schweiß dagegen hat von Anfang an Körpertemperatur, denn es handelt sich ja um Körperwasser.
Er kann also nur Kühlen, wenn er verdunstet.
Ich habe früher während vieler Wettkämpfe nie was getrunken (Triathlons und Läufe bis hin zu Marathonläufen auch bei ziemlicher Wärme).
Da habe ich mich aber oft von außen gekühlt, was viel gebracht hat.
Bei einer solchen Hitzeperiode, wie wir sie derzeit erleben, habe ich früher eine Einheit gemacht, die mir das Trainieren viel leichter erträglich gemacht hat:
Ich schwamm erst eine Runde und lief sofort danach ohne mich abzutrocknen (oder nur ganz leicht und mit nassen Haaren).
Es dauerte ganz schön lange bis die Körpertemperatur merklich unangenehm stieg.
Manchmal gab es mehrer Wechsel wie z.B.:
1000 m Schwimmen, 12 km Dauerlauf, 500 m Schwimmen, 6 km Dauerlauf, 500 m Schwimmen.

Flow
28.06.2019, 00:53
Das ist prima Thomas ... :)

Nur hast du halt in deinem Körper auch gut 50 Liter Wasser einer bestimmten Temperatur und gespeicherten Wärmemenge. Um wieviel die 50-100ml kaltes Wasser auf der Haut diese runterkühlen kannste ja mal durchrechnen ... ;)

Wenn die Haut/Kleidung so naß ist, daß der Schweiß bereits runterrinnt, wird auch nicht mehr dort verdampfen, wenn man noch etwas nachkippt.

Daher meiner Meinung nach womöglich der Haupteffekt, daß die "Kältesensoren" stimuliert werden, der Körper sich in der Folge fälschlicherweise auf zumindest "nicht mehr ganz so heiße" Umstände einstellt ...

LidlRacer
28.06.2019, 01:12
Das ist prima Thomas ... :)

Nur hast du halt in deinem Körper auch gut 50 Liter Wasser einer bestimmten Temperatur und gespeicherten Wärmemenge. Um wieviel die 50-100ml kaltes Wasser auf der Haut diese runterkühlen kannste ja mal durchrechnen ... ;)

Wenn die Haut/Kleidung so naß ist, daß der Schweiß bereits runterrinnt, wird auch nicht mehr dort verdampfen, wenn man noch etwas nachkippt.

Daher meiner Meinung nach womöglich der Haupteffekt, daß die "Kältesensoren" stimuliert werden, der Körper sich in der Folge fälschlicherweise auf zumindest "nicht mehr ganz so heiße" Umstände einstellt ...

Der Top-Hitzeläufer Patrick Lange nutzt die Kühlung mit Eis und Schwämmen und Wasserbechern sehr umfangreich. Das scheint nicht sooo verkehrt zu sein. Ich denke, da bewegt sich das im Liter-Bereich pro Verpflegungsstation.

Flow
28.06.2019, 01:13
Der Top-Hitzeläufer Patrick Lange nutzt die Kühlung mit Eis und Schwämmen und Wasserbechern sehr umfangreich. Das scheint nicht sooo verkehrt zu sein. Ich denke, da bewegt sich das im Liter-Bereich pro Verpflegungsstation.
Ja, wenn man ein Kilo Eis in den Känguru-Beutel packt, macht das natürlich schon was aus ... :)

Flow
28.06.2019, 01:20
Der tatsächlich Körpertemperatus senkende Effekt läßt sich ja einigermaßen leicht berechnen.

Ich meine das trügerische Gefühl der vermeintlichen Erfrischung könnte eben auch kontraproduktiv sein. Gekühlte Haut ist wohl auch weniger stark durchblutet, transportiert damit auch wieder weniger Wärme aus dem Inneren nach außen ...

Ein Eisbad, eine lange kalte Dusche kühlen, ja, natürlich ... ;-)

Beim Laufen in der Hitze wird man den größten Kühleffekt über das Verdampfen auf der Haut oder Körpernähe haben. Das läßt sich vielleicht durch größere Oberfläche, bessere Luftzufuhr steigern. Durch "noch mehr" Wasser eben irgendwann nicht mehr.

Den salzigen Schweiß von der Haut zu spülen ist natürlich auch mal angenehm ...

ThomasG
28.06.2019, 04:28
Die Psyche spielt natürlich auch eine nicht zu unterschätzende Rolle und das angenehm erfrischende Gefühl, wenn man sich enen Schwamm über dem Kopf ausdrückt, Wasser über den Körper schüttet oder sich von kaltem Wasser von oben berieseln lässt, trägt einem bis zur nächsten vergleicbbaren Gelegenheit.
Es ist richtig, dass ein Rückgang der Hautdurchblutung als Folge einer äußeren Kühlung wahrscheinlich nicht gut ist in Bezug auf die Wärmeabgabe danach.
In ein paar Tagen steht ja in Frankfurt die Langdistanz an.
So wie es aussieht, wird das eine echte Hitzeschlacht.
Das ist alles andere als ungefährlich.
Vor ein paar Jahren hat es ein Teilnehmer nicht überstanden.
Er starb glaube ich an den Folgen eines Hirnödems.
Unterwegs versorgte er sich mit ziemlich viel Wasser, aber leider welches mit gefährlich niedrigen Natriumgehalt.
So sank der Natriumgehalt im Körper bzw. Blut immer mehr ab.
Man sollte natürlich bei solchen Wettkämpfen und unter solchen Bedingungen keine Experimente dahingehend machen, wie lange und ob man ohne Trinken durchkommt.
Ganz im Gegenteil:
Hier sollte die Devise sein von Anfang an möglichst viel Flüssigkeit zuzuführen und darauf zu achten, dass die Zusammensetzung passt.
Da nehmen sich die ganzen Sportgetränke aber gegenseitig kaum was:
Sie sind alle ganz gut zusammengesetzt und die Unterschiede sind oft vernachlässigbar gering.
Einen gravierenden Nachteil hat es, wenn man hohe Wasserverluste zulässt:
Es ist nämlich nicht immer das gleiche Körperwasser, was verloren geht.
Die Verhältnisse verschieben sich je nach Grad der Dehydration.
Je stärker der ist, desto mehr Mineralien gehen verloren, die in relativ hohen Konzentrationen in den Zellen vorkommen und je mehr Wasser aus dem Zellinneren geht verloren.
Die Verluste an Kalium, Magnesium und Calcium nimmt immer mehr zu, was zu Beeinträchtigungen der Muskelfunktion führt auch z.B. des Herzmuskels, was natürlich besonders gefährlich sein kann.
Also seht zu, dass Ihr Euch gut kühlt sowohl von außen als auch von innen, wenn ihr kommendes Wochenende Frankfurt und Umgebung unsicher macht.

Deichman
28.06.2019, 06:22
Anmerkung;
In dem Zusammenhang vor allem auch darauf achten die Tage vor den Wettkämpfen den Körper vernünftig zu hydrieren und ggf. auch noch hochwertiges Magnesium (Glycinat, Citrat und/oder vor allem Malat) zuzuführen. Alles am Wettkampftag erledigen zu wollen, ist zu spät. ;-)

su.pa
28.06.2019, 07:22
Gestern hab ich das erste Mal gemerkt, dass ich richtig gut angepasst bin mittlerweile. Bin um 17 Uhr bei 32 Grad losgelaufen und hab auf einer bekannten Strecke eine im Vergleich sehr gute Leistung abgeliefert. Ich hab eigentlich nix gemacht, als kontinuierlich weiter zu trainieren. Hilft ja eh nicht. Einzig die Intervalle am Dienstag hab ich in den Schatten verlegt. Etwas lästig ist noch das extreme Nachschwitzen und dass die Klamotten praktisch tropfnass sind, aber es gibt Schlimmeres :Cheese:

ThomasG
28.06.2019, 07:34
Artikel von 2015:
Tod Nach Ironman
Beim Ironman in Frankfurt ist es zu einem tragischen Todesfall gekommen. Ein Athlet stirbt drei Tage nach der Veranstaltung an den Folgen der Anstrengung in der Hitze.
https://www.fr.de/sport/sport-mix/nach-ironman-11153303.html

qbz
28.06.2019, 08:34
https://www.fr.de/sport/sport-mix/nach-ironman-11153303.html

Liest man sich diese Fakten durch, bliebe eigentlich IMHO nur eine verantwortwortungsvolle Entscheidung für den Frankfurt IM: Absage.

Schliesslich verzichten die Berggänger auch auf eine Klettertour / Bergwanderung bei Gewitterprognose, Schneeeinbruch oder Schlecht-Wetterumschlag, aber IM bei 40 Grad wird durchgezogen. :Nee:

Stefan
28.06.2019, 09:23
Liest man sich diese Fakten durch, bliebe eigentlich IMHO nur eine verantwortwortungsvolle Entscheidung für den Frankfurt IM: Absage.

In der Leichtathletik wäre ein Marathonlauf am Mittag nicht gestattet, aber mit einer max Veranstaltungsdauer von 5-6 Stunden sind die reinen Laufveranstaltungen auch zeitlich flexibler.
Der Stadtlauf in Trier z.B. hat vom LVR die Vorgabe bekommen, die Startzeiten am Sonntag wegen der Hitze vorzuziehen. Ein Marathon findet dort nicht statt - die längsten Strecken sind 10k und HM.

Deutsche-Leichtathletik-Ordnung (DLO)
des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)
14.4.2 Startzeiten für Langstreckenwettbewerbe ab 20 kmJuni/Juli/Augustbis 9.00 Uhr bzw. nach 18.00 Uhr,Mai/Septemberbis 9.00 Uhr bzw. nach 17.00 Uhr.
14.4.3 An Hitzetagen mit Temperaturen über 20 Grad und bei hoher Luftfeuchtigkeit muss der Veranstalter zusätzliche Erfrischungsstellen (zumindest Wasserstellen) an der Strecke einrichten.
14.4.4 Der zuständige LV entscheidet über Ausnahmen und ist berechtigt, bei besonderen Bedingungen Auf-lagen zu erteilen. Die behördlichen Empfehlungen zum Sporttreiben bei hohen Ozonwerten sollen be-achtet werden.

lyra82
28.06.2019, 09:27
Die Psyche spielt natürlich auch eine nicht zu unterschätzende Rolle
Das kommt mir auch so vor.
Wenn ich mit Sonnenbrille laufe, fällt es mir leichter.
Ich bilde mir ein, das liegt daran, dass das gleißende Sonnenlicht nicht so stark wahrgenommen wird. So ähnlich wie mit dem Zuckergeschmack im Mund: Man gaukelt dem Gehirn was vor.

mum
28.06.2019, 09:52
Jeder "Ironman"-Aspirant sollte sich ganz sicher vor dem Start Gedanken machen, was sein "Plan" bei einem Hitzerennen ist.
"Wissenschaftliche" ist mehr oder weniger alles klar. JUST DO IT! Wie? Verpflegungspläne ein MUST - ich würde mich da nicht allzu stark auf die Intuition verlassen.

Ein kleiner Tip aus einem Hitze-IM vor ein paar Jahren in Zürich (da waren auch ü35 Grad angesagt). VOR dem Wechsel Bike/RUN noch auf dem Bike versuchen "runterzukühlen". Also bei der letzten Aid-Station nochmals richtig Wasser tanken und vor dem WEchselzelt alles (hoffentlich) kühle Wasser über den Koerper/Kopf leeren. Im Zelt sind ja dann Temperaturen von ü40 Grad zu erwarten plus keinen Fahrtwind mehr....

Hafu
28.06.2019, 10:05
Liest man sich diese Fakten durch, bliebe eigentlich IMHO nur eine verantwortwortungsvolle Entscheidung für den Frankfurt IM: Absage.

... :Nee:

In der Leichtathletik wäre ein Marathonlauf am Mittag nicht gestattet, ...

Man muss auch sehen, wo der Triathlon eigentlich historisch herkommt und wie genau er dort betrieben wird.

Es gibt eigentlich kaum eine Gegend die schlechter für einen extremen Ausdauerwettkampf geeignet ist als Kona und zur extremen Hitze dort kommt auch noch eine hohe Luftfeuchtigkeit auf Hawaii, die Kühlung durch Verdunstung nochmal gravierend erschwert, während bei der aktuellen Hitze in Deutschland die relative Luftfeuchtigkeit ja ziemlich niedrig liegt, so dass die klassische Temperaturregulation durch Schwitzen gut funktioniert.

wesentlicher Unterschied zwischen reinen Marathonveranstaltungen und professionell organisierten Ironmanveranstaltungen wie in Kona oder Frankfurt sind die Menge und Ausstattung der Verpflegungsstationen.
Ich würde vermuten, dass die Finisherquote bei Hitze-Ironmanrennen gravierend niedriger liegen würde, wenn es dort wie bei üblichen City-Marathons in der Leichtathletik nur alle 5km eine Verpflegungsstation gäbe. Hinzu kommt, dass es in Kona und auch in Frankfurt bei jeder Verpflegungsstation neben allen denkbaren Getränken, Schwämmen usw. auch Eis gibt zum runterkühlen.

Ich bin alles andere als ein Hitzetyp und mach lieber Rennen bei Kälte, Regen oder zumindest moderaten Temperaturen. Letztes Jahr in Kona hatte ich aber trotz Hitze ein akzeptables Rennen, weil ich insgesamt 25 Minuten (Unterschied zwischen Nettozeit mit eingeschalteter Autopause auf der Laufuhr und Bruttozeit) im Verlauf der 42-Laufkilometer mit Kühlmaßnahmen und Trinken an den vielen Verpflegungsstationen verbracht habe.
So muss man es meines Erachtens nach am bevorstehenden Hitze-WE eben auch handhaben, wenn man einigermaßen aufrecht finishen will.

qbz
28.06.2019, 11:50
Man muss auch sehen, wo der Triathlon eigentlich historisch herkommt und wie genau er dort betrieben wird.
......


IM ist heute zu einem Lifestyle-Event geworden und nur ein kleiner Teil der Teilnehmer haben Deine Erfahrungen und Dein Wissen und vor allem die Vernunft (falscher Ehrgeiz), sich auf dem Marathon hitzegerecht zu verhalten nach der vorgehenden Hitze und Sonneneinstrahlung auf dem Rad.

Wenn es wie die FR nach Veranstalterangaben schreibt, 30 Ärzte und 300 Sanitäter plus 1000 zusätzliche Infusionen plus das Personal in den Notaufnahmen der Kliniken an einem solchen Tag braucht (trotz der 20 % Abbrüche), muss man schon auch Verständnis dafür haben, dass Teile der Öffentlichkeit einen solchen Wettbewerb auch kritisch sehen. Man macht ja in den Bergen auch keinen Sport bei Wetterbedingungen, wo man über die normale Unfallrate hinaus von vorneherein die Rettungsflugwacht einkalkuliert.

Ich persönlich vertrage Hitze recht gut und besser als Kühle, aber ob ich bei Sonne und bei mehr als 34-36 Grad noch starten würde? Eher nein bzw. nur bis T2.

ThomasG
28.06.2019, 16:21
Heute war es hier vergleichsweise richtig angenehm beim Trainieren.
Es wehte ständig ein Wind, die relative Luffeuchte dürfte gering gewesen sein und die Temperaturen waren wesentlich moderater als gestern.
Bei mir geht es schnell mit der Hitzeanpassung.
Wenn ich zwei-, dreimal viel Wasser verliere, dann vertrage ich das nachfolgend sofort viel besser.
Unser Körper ist schon ein kleines Wunderwerk.
Verliert man viel Wasser steigt ein Hormon an und sorgt dafür, dass nachfolgend mehr Wasser eingelagert wird, damit es so schnell nicht noch einmal zu solchen Wassermangelzuständen kommen kann.
Zum Glück ist es nicht schwül (Hafu sprach es ja schon an), denn dann sieht es ganz schlecht aus.
Ich bin mal unmittelbar nach einem Gewitter zwei Stunden gelaufen.
Es waren so 30 Grad Celcius und es war sehr schwül.
Auf meiner Haut bildete sich sehr viel Schweiß.
Kaum was davon konnte verdunsten.
Ich hatte mal gelesen eins der allerletzten Warnsignale vor völliger Überhitzung sei ein Gefühl zu frösteln.
Und genau das kam bei mir auf als ich gerade an einem Kindergarten vorbeilief.
Mit so ziemlich letzter Kraft bin ich über den Zaun geklettert.
Da war nämlich ein Wasserhahn.
Dort habe ich dann bestimmt mindestens 15 Minuten gesessen und habe mir dauernd Wasser über den Körper laufen lasse.
Getrunken habe ich fast nichts.
Ich hatte das Gefühl, es ist viel wichtiger drastisch von außen herunterzukühlen.
Irgendwann ging es dann wieder einigermaßen und ich bin die letzten zwei Kilometer ganz, ganz langsam nach Hause gelaufen.
Früher haben sie in Kona die Leute glaube ich gewogen und auch herausgenommen, wenn der Gewichtsverlust eine bestimmte Prozentmarke überschritten hatte.
Es gibt ja auch sozusagen das "Gegenteil".
Davor warnte und warnt ja auch Tim Noakes schon länger.
Leute, die es mit dem Trinken völlig übertreiben und dann auch noch natriumarme Flüssigkeiten verwenden.
So sinkt der Natriumspiegel kritisch.
Es soll Leute geben, die so viel trinken, dass sie unterwegs schwerer sind als vor dem Wettkampf.
Da hat mal jemand angeregt die Leute zu wiegen und diejenigen rauszunehmen bei denen das Gewicht gestiegen ist.
Am Sonntag sieht es bis etwa zum Mittag noch relativ moderat aus für Frankfurt.
Danach aber vor allem nach 14 Uhr würde ich sagen wird es kriminell.
https://www.wetter.com/wetter_aktuell/wettervorhersage/in-2-tagen/deutschland/frankfurt/DE0002989.html

Körbel
28.06.2019, 16:25
..........aber IM bei 40 Grad wird durchgezogen. :Nee:

Ich sehe da kein Problem.

Ich bin vor Jahren beim IM Malaysia im Februar gestartet, d.h. ich kam von relativ kühlen Temperaturen (hier im Feb. max 15º) nach Langkawi mit einer Tagestemperatur zwischen 35º und 40º und einer Luftfeuchte von 85%.

Wenn man sich darauf einstellt und von vorn herein sagt, das gibt heute keine Bestzeit und sich gescheit verpflegt und gut von aussen kühlt, spricht garnichts gegen einen WK bei solchen Temperaturen.

Das war nicht härter als der IM Lanzarote, den ich im gleichen Jahr im Mai dann finishte!

qbz
28.06.2019, 16:53
Ich sehe da kein Problem.
....


Individuell hat vielleicht die Hälfte der Teilnehmer oder mehr wie Du, die finishen, kein unüberwindbares Problem, die Wetteranforderungen irgendwie zu bewältigen. Es gibt aber nachweislich deutlich mehr Teilnehmer als bei 30 Grad, die halt Probleme bekommen, aus welchen Gründen auch immer, und zwar aufgrund der heissen Temperaturen und der Sonne, und die Du dann im Sanizelt und am Tropf wiederfindest. Nicht ohne Grund steigt auch die Abbruchquote infolge des Wetters.

Stefan
28.06.2019, 17:29
Ich sehe da kein Problem.

Du bist ja auch in den Süden ausgewandert. Das hättest Du nicht gemacht, wenn Hitze ein Problem für Dich wäre.
Für andere Trias ist evtl. ein Ironman bei 7 Grad und Regen kein Problem und Du hälst dann vielleicht die Kälte nicht aus. Menschen sind unterschiedlich.

Körbel
28.06.2019, 17:29
Es gibt aber nachweislich deutlich mehr Teilnehmer als bei 30 Grad, die halt Probleme bekommen, aus welchen Gründen auch immer, und zwar aufgrund der heissen Temperaturen und der Sonne, und die Du dann im Sanizelt und am Tropf wiederfindest. Nicht ohne Grund steigt auch die Abbruchquote infolge des Wetters.

Das mag sein, wenn ich weiss das ich eher ein "Kältetyp" bin, dann muss ich mir sowas halt dreimal überlegen.

Evtl es ganz sein lassen, oder nur starten bei moderaten Temperaturen oder evtl einen WK machen, wo man mit angenehmeren Temperaturen rechnen kann.

Und wie sagte einst ein AK 70er auf Lanzarote, als man ihn nach dem Finish ins Medical-Tent bringen wollte:

"Im Medical-Tent liegen nur die Schwächlinge"!

qbz
28.06.2019, 17:45
Das mag sein, wenn ich weiss das ich eher ein "Kältetyp" bin, dann muss ich mir sowas halt dreimal überlegen.

Evtl es ganz sein lassen, oder nur starten bei moderaten Temperaturen oder evtl einen WK machen, wo man mit angenehmeren Temperaturen rechnen kann.

Und wie sagte einst ein AK 70er auf Lanzarote, als man ihn nach dem Finish ins Medical-Tent bringen wollte:

"Im Medical-Tent liegen nur die Schwächlinge"!

Auf Lanzarate ist es meistens sonnig, aber selten über 30 Grad, nur beim seltenen Calima. Ausserdem haben Teilnehmer ohne Platzierungsambitionen dort weniger Zeitdruck wie in Frankfurt, weil der Zielschluss um 24 Uhr ist und man den Marathon auch in den kühleren Abendstunden absolvieren kann.

Dafri
28.06.2019, 17:59
Ist es nicht irgendwann genug auf Leute einzudreschen ,welche Probleme oder Fragen zu Hitze Bedingungen haben.
Wir sprechen aktuell glaube für ne Anpassung für das kommende Wochenende. 40grad sind hier in Germany sehr aussergewöhnliche Temperaturen.
Wir sprechen nicht von Hawaii oder Malaysia.

Das man bei solchen Rennen dort mit extremen Bedingungen rechen sollte, ist normal.

Nicht jeder der mit brutaler Hitze nicht klar kommt ,ist ein Weichei, ebenso wenig ist jemand ein Weichei, welcher mit Kälte und Regen nicht klar kommt.

Körbel
28.06.2019, 18:07
Du bist ja auch in den Süden ausgewandert. Das hättest Du nicht gemacht, wenn Hitze ein Problem für Dich wäre.
Für andere Trias ist evtl. ein Ironman bei 7 Grad und Regen kein Problem und Du hälst dann vielleicht die Kälte nicht aus. Menschen sind unterschiedlich.

Stimmt. Aber auf keinem Fall wegen dem Wetter.

Aber ich starte hier auch bei MTB-Rennen ab Mitte Januar, da hat es am Start auch mal nur knappe 5º.
Ich kann beides ab, heiss und kalt.

Man kann alles trainieren, wenn man denn nur will.

Man muss sich halt immer auf die vorherrschenden Gegebenheiten einstellen.

Gut angepasstes Equipement und dann geht fast alles.

Aber stimmt, ich wäre niemals auf die Idee gekommen einen IM in Wales oder wie vor kurzem in IRL zu machen.

Körbel
28.06.2019, 18:11
Anpassung für das kommende Wochenende.

In der kurzen Zeit nicht machbar.
Da braucht es einige Wochen/Monate!

Gescheiter WK-Anzug, möglichst Schultern bedeckt, Kappe, evtl "Pornosocken", das sind alles Sachen die man bei Hitze tragen sollte.
Sonnenschutzcreme besorgen die 50+ LSF hat und natürlich auch auftragen und halt das Tempo im WK moderat gestalten.
Salztabletten wer es verträgt.

ThomasG
28.06.2019, 18:15
Wasservergiftung

Zu viel Wasser ist gefährlich: Bei Mutproben und Wett-Trinken mit Wasser sind schon mehrfach Menschen zu Tode gekommen. Wer innerhalb von drei Stunden fünf oder sechs Liter Wasser trinkt, zerstört seinen Salz-Haushalt und überfordert den Körper.

[...]

Wasser in der Lunge – Gehirn unter Druck

Das kann zu Herzrhythmusstörungen führen, und die Nieren hören irgendwann auf zu arbeiten. Denn weil die Salzkonzentration im ganzen Körper sinkt, stellt der Organismus auf ein Notprogramm um: Bloß keinen Urin produzieren, damit nicht noch mehr Salze verloren gehen! Schließlich gerät auch der Kopf unter Druck: Wasser sammelt sich im Hirngewebe an. Für das Gehirn ist die Überschwemmung besonders kritisch, denn der knöcherne Schädel lässt keinen Platz zum Ausdehnen. Deshalb treten bei einer Wasservergiftung Kopfschmerzen auf. Gleichzeitig führt der Hirndruck zu einem Lungenödem, die Lungenbläschen füllen sich mit Wasser, Atemnot ist die Folge. Das Wasser im Gehirn löst Schwindel, Erbrechen und Krämpfe aus - in schweren Fällen kommt es zum Koma bis hin zum Tod.

[...]

Unerfahrene Ausdauersportler sind gefährdet

Unerfahrene Ausdauersportler sind gefährdet
An der TU München kennen die Sportmediziner diese Gefahr: Wasservergiftungen kommen bei Ausdauersportlern vor. Vor allem unerfahrene Läufer trinken öfter über den Durst. Dr. Johannes Scherr betreut viele Marathonläufer und Triathleten: "Bei einem mittelgroßen Marathon von ungefähr 10.000 Läufern kommt es bei einem Drittel, also 3000 Leuten, zu messbaren Störungen durch zu viel Wasser. Bei 50 davon kommt es sogar zu lebensbedrohlichen Veränderungen. Manche müssen auf die Intensivstation und künstlich beatmet werden. Gerade Anfänger sind einfach nicht richtig informiert. Die meinen, sie müssten für so einen Lauf auf Teufel kommt raus trinken. Aber das ist falsch."
Quelle: https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/2008/wasservergiftung-102.html

Dafri
29.06.2019, 09:01
Beim Ironman Nizza morgen ist das Rad fahren auf 152 km und das laufen auf 30 km aufgrund der Hitze gekürzt worden.

ahwb
29.06.2019, 16:49
In der kurzen Zeit...

...Kappe, evtl "Pornosocken", das sind alles Sachen die man bei Hitze tragen sollte....
.

:confused: Was sind denn Pornosocken? :confused:

Deichman
29.06.2019, 17:03
:confused: Was sind denn Pornosocken? :confused:

Kompressionsstrümpfe :liebe053: .viel zu warm für mich aktuell und dauert zu lange zum Anziehen..

DocTom
29.06.2019, 17:26
kannst Du schon unterm neo tragen...:Huhu:

Deichman
29.06.2019, 17:45
kannst Du schon unterm neo tragen...:Huhu:

bei den Temperaturen hier (36°) schwimm ich morgen lieber ohne Neo :)...die Abkühlung im Wasser ist mir lieber...

ThomasG
29.06.2019, 18:17
bei den Temperaturen hier (36°) schwimm ich morgen lieber ohne Neo :)...die Abkühlung im Wasser ist mir lieber...
Die haben scheinbar echt die Ruhe weg.
Man findet eher wenig Warnhinweise u.ä. auf der offiziellen Internetseite.
Wenn es Dir nach dem Radfahren zu arg sein sollte, dann schenk Dir doch einfach den Marathon und fahr stattdessen einfach zurück zum Langener See zum Chillen und Abkühlen.

Ich habe mal einen sehr starken 100-km-Läufer kurz beobachtet beim Hunderter in Hanau-Rodenbach 1987.
Der blieb auf einmal nach ca. 30 km einfach stehen :-O, beendete dort das Rennen und meinte wohl in erster Linie zu sich selbst:
"Ach - ich mache mir einen schönen Tag :-)!" :-O
Ich habe viele Jahre später herausgefunden, wer das ist.
Ein gescheiter Mann - u.a. ein Psychologe.
Viel Spaß und Erfolg :-)!

Deichman
29.06.2019, 19:27
Die haben scheinbar echt die Ruhe weg.
Man findet eher wenig Warnhinweise u.ä. auf der offiziellen Internetseite.
Wenn es Dir nach dem Radfahren zu arg sein sollte, dann schenk Dir doch einfach den Marathon und fahr stattdessen einfach zurück zum Langener See zum Chillen und Abkühlen.

Ich habe mal einen sehr starken 100-km-Läufer kurz beobachtet beim Hunderter in Hanau-Rodenbach 1987.
Der blieb auf einmal nach ca. 30 km einfach stehen :-O, beendete dort das Rennen und meinte wohl in erster Linie zu sich selbst:
"Ach - ich mache mir einen schönen Tag :-)!" :-O
Ich habe viele Jahre später herausgefunden, wer das ist.
Ein gescheiter Mann - u.a. ein Psychologe.
Viel Spaß und Erfolg :-)!

Recht hat er. :Huhu: ..so werd ichs wohl auch machen.

triduma
29.06.2019, 21:06
Es wird ja keiner gezwungen die 42,2 km zu laufen.
Jedem steht es frei aufzuhören oder eine längere Pause zu machen um sich abzukühlen.

ThomasG
29.06.2019, 21:32
Das stimmt natürlich :-)!
Passionierte Ausdauersportler beherrschen die hohe Kunst sich selbst dazu anzutreiben nicht so schnell aufzugeben, auch wenn es mal hart ist.
Es kann dann schon passieren, dass die inneren Gespräche mit sich selbst so verlaufen, dass man sich sagt, jetzt hast du so viel mitgemacht und ertragen, dass eine freiwillige Aufgabe einfach nicht in Frage kommt.

Der erste offizielle Triathlon, an dem ich teilgenommen habe, ging direkt ziemlich in die Hose.
Vernünftigerweise hatte ich mich für die sogenannte Volksdistanz angemeldet (1 km S, 15 km L, 50 km R (die Reihenfolge war so)).
Am Wettkampfmorgen meinte ich dann aber mich kurzfrsitig ummelden zu müssen auf die längere Distanz (2 km S, 25 km L, 100 km R).
An dem Tag waren es 30 Grad im praktisch auf den Wettkampfstrecken nicht vorhandenen Schatten.
Ich war damals schon ein sturer Hund und oft recht unerbärmlich zu mir selbst.
Getrunken habe ich nämlich nichts unterwegs.
In der dritten Radrunde (etwa in der Mitte, jeweils 25 km) hatte ich einen schwachen Moment.
Da sah ich einen Bus, in den gerade einer einstieg, der den Wettkampf aufgab.
Ich tat es ihm gleich.
Danach haben sie zu mir gesagt, dass ich mich hätte locker 20, 30 Minuten hätte hinsetzen können und mich abkühlen und erfrischen und dann immer noch ganz passabel im Rennen gelegen hätte.

Körbel
30.06.2019, 01:03
Es wird ja keiner gezwungen die 42,2 km zu laufen.
Jedem steht es frei aufzuhören oder eine längere Pause zu machen um sich abzukühlen.

Meine Reden.
Das können die Profis auch machen.

Alles Erwachsene Menschen und mit einem Gehirn ausgestattet. Muss jeder selbst merken was geht und was nicht!

Gibt wichtigeres als ein IM-Finish!

ThomasG
30.06.2019, 02:22
Meine Reden.
Das können die Profis auch machen.

Alles Erwachsene Menschen und mit einem Gehirn ausgestattet. Muss jeder selbst merken was geht und was nicht!

Gibt wichtigeres als ein IM-Finish!
Eine Folge von starken Wasserverlusten kann sein, dass man die Fähigkeit seine Lage vernünftig abzuschätzen verliert.
Viele werden die Bilder von Gabriele Anderson-Schiess kennen im Stadion von Los Angeles bei den Olympischen Spielen da 1984.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das so durchgezogen hätte, wie sie es tat, wenn ihr ihr körperlicher Zustand klar gewesen wäre.
https://www.youtube.com/watch?v=lBasZWjd92k

Nachtrag:

Die Frau von Mark Allen erlebte einen ähnlichen Zustand und ein paar Jahre später Paula Newby-Frazer und eine andere ebenfalls.
Alberto Salazar hat sich bei einigen Hitzerennen dermaßen verausgabt, dass sie dachten, er überlebt es nicht.

DocTom
30.06.2019, 13:17
Meine Reden
...
Gibt wichtigeres als ein IM-Finish!

Ja, zB die Möglichkeit sich erhalten, beim nächsten Wettkampf zu starten! Das geht nur gesund!:Blumen:

Heute Vormittag 14km Lauf, ging ausgesprochen gut. Ein preGel mit Koffein und ein grosses Glas Wasser mit ein paar Gramm NaCl vor dem Laufen, mit 7min/km gemächlich gemacht aber durchgelaufen!

Thomas

Triathlonator
01.07.2019, 07:59
Wie hat es Klugschnacker so schön gesagt?

"Im Sommer macht man mehr als genug GA2".

Also ran an den Speck. Wirst schon merken wenn nichts mehr geht, dann darf man den Rest als mentale Lehrstunde abhaken und nimmt beim nächsten Mal halt noch mehr Verpflegung mit.

Stefan
01.07.2019, 08:16
Also ran an den Speck. Wirst schon merken wenn nichts mehr geht, dann darf man den Rest als mentale Lehrstunde abhaken und nimmt beim nächsten Mal halt noch mehr Verpflegung mit.

Clevere Aussage :-(
Was soll die "mentale Lehrstunde" nutzen?

Helmut S
18.06.2025, 12:40
Weil ich den FFM 2025 Thread nicht kapern will, ich das Thema aber spannend finde, grabe ich den alten Thread aus. Ist nebenbei auch noch spannend, was vor 6 Jahren dazu geschrieben wurde. :Lachen2:

Hier also die Fortsetzung aus dem FFM 2025 Thread.


Oberhalb von 38.5°C kommt man gar nicht so leicht.
[...]
In der Praxis landet man daher bei der Parole, je heißer, desto besser.

Die Triathlon Crew hat kürzlich ein Video zum Hitzetraining hochgeladen,

Danke euch. Hab das Video angeschaut. Ich frage mich, wie man 4-5x 45min / Woche für 3-5 Wochen idealerweise in eine strukturierte Vorbereitung einbaut? Die Zeit kommt ja noch oben drauf bzw. geht weg vom Zeitbudget. Meiner Erfahrung nach ist so n Zeitbudget nämlich im normalen Alltag eh gerne mal etwas zu klein :Cheese:

Das ist aus meiner Sicht ein praktischer Unterschied zu einem Höhentrainingslager, in dem man ja weiterhin strukturiert die geplanten Umfänge absolviert und man die Zeit dafür eingeplant hat, weil man das Höhentrainingslager im Urlaub macht.

:Blumen:

smar01
18.06.2025, 13:33
Ich denke die gängigste Methode ist, dass man bei einer 2h Grundlagenausfahrt zum Beispiel 1-1,5h draußen fährt und danach direkt auf der Rolle noch das Hitzetraining ran hängt, so hat man kaum mehr Zeitaufwand und den gewünschten zusätzlichen Reiz.

Helmut S
18.06.2025, 14:06
Guter Punkt. Wäre echt mal zu testen. :cool:

Hast du oder irgendjemand ne Idee, wie lange der Effekt hält oder is das individuell? Man würde das ja wahrscheinlich nicht zwingend in der Race Week einer LD machen wollen, oder? Is ja beim Höhentraining auch so, dass es einen individuell optimalen Zeitpunkt gibt, der bei der Rückkehr aus der Höhe den Boost bringt.

:Lachen2:

smar01
18.06.2025, 14:51
Ich habe nur begrenzt viel Ahnung und es selbst auch noch nie probiert. Habe eben nur die oft zitierte Studie hier (https://doi.org/10.1249/mss.0000000000002928)mal überflogen.
Nach meinem Verständnis wurde der Test direkt nach der 5 Wochen Phase durchgeführt und zu diesem Zeitpunkt war die höhere Leistungsfähigkeit vorhanden. 3 Wochen später scheint aber kein Effekt mehr zu sehen.
Ich kann nur schwer einschätzen wie groß die zusätzliche Belastung und Ermüdung durch Heattraining ist, würde aber ohne Erfahrung vermutlich in der Rennwoche auch darauf verzichten. Auch wenn der Effekt von Heattraining schnell abklingt, geht es ja in der Rennwoche oft in erster Linie ums gute Gefühl.
Wenn ich persönlich das Thema mal angehen würde, würde ich wohl beim ersten mal 6 Wochen vor dem Wettkampf damit starten und dann in der Rennwoche kein Heattraining mehr machen.
Je nach Gefühl und Leistung könnte man dann eventuell das Protokoll überarbeiten.

Ich habe gerade ein bisschen recherchiert und es gibt scheinbar bis jetzt nur begrenzt viele Studien über Heattraining. Interessant finde ich aber auch diese (https://doi.org/10.1152/japplphysiol.00775.2024)Studie zum Thema Akklimation. Welche zeigt, dass eine Art Panik Hitzeakklimation durchaus gute Ergebnisse erzielt. Dabei geht es aber um Akklimtation und nicht um Training.

Edit: Nachdem ich mich vor 2,5 Wochen bei einer Mitteldistanz an einem der wärmsten Tage seit langem komplett abgeschossen habe, hatte ich auch das Gefühl danach gut Akklimatisiert zu sein. Würde also auch aus persönlicher Erfahrung behaupten, dass ein sehr konzentrierte Hitzereiz für die Akklimatisierung hilfreich ist.

Klugschnacker
18.06.2025, 19:27
Wie so oft bei Youtubern werden wissenschaftliche Studien mit Trainingsempfehlungen verwechselt oder in einen Topf geworfen.

Wenn man in einer oder mehreren Studien herausfindet, dass 5x 45 Minuten Hitzetraining pro Woche soundsoviel Leistungsverbesserung bei einem ganz bestimmten Belastungstest bringen, ist das noch lange keine Trainingsempfehlung oder gar ein Trainingsplan. Es heißt nur: Wenn Du die Hitzereize auf diese Weise setzt, gibt es eine durchschnittliche Anpassungsreaktion mit dieser oder jener Effektstärke.

Anderes Beispiel: Wenn Du 5x pro Woche in den Kraftraum gehst, findet man in Studien eine Verbesserung der Maximalkraft von XY. Es bedeutet nicht: Gehe 5x pro Woche in den Kraftraum. Wissenschaftliche Grundlagen sind keine Trainingspläne.

Selbstverständlich kann man Hitzetraining auch anders machen als bei einem möglichst standardisierten Studiendesign.

sabine-g
18.06.2025, 19:58
Ich habe im letzten Jahr einige Athleten beobachtet die sich mittels Hitzeanpassung auf Hawaii vorbereitet haben.
Ergebnis: ich bin von den Ergebnissen enttäuscht.

Ich stelle damit nicht in frage, dass sowas funktioniert, allerdings gibt es viele andere Parameter die in die Rechnung eingehen:

Pacing
Hydration
Ernährung
Training
Etc.pp


Wenn man da nicht seine Hausaufgaben macht ist das Hitzeproblem nur eines von vielen.

steinhardtass
18.06.2025, 20:45
Ich lese hier oft, wie viel Wert auf gezieltes Hitzetraining gelegt wird – klar, es kann absolut hilfreich sein, sich an höhere Temperaturen zu gewöhnen. Aber meiner Meinung nach sollte man das Ganze immer in Relation zum restlichen Training sehen.

Was bringt es dir, wenn du dreimal die Woche in der Sauna trainierst oder bei Mittagshitze deine Einheiten machst, aber danach so platt bist, dass du die nächsten Tage dein eigentlich geplantes Training nicht mehr sauber durchziehen kannst? Die Belastung durch Hitze ist real, und wenn sie die Qualität des restlichen Trainings drückt, ist langfristig keinem geholfen.

Außerdem: Wer bei Hitze grundsätzlich Probleme hat, wird auch mit vorherigem Hitzetraining beim Wettkampf kämpfen – vielleicht ein bisschen weniger, aber wegzaubern kann man die persönliche Hitzeempfindlichkeit damit auch nicht. Da würde ich eher schauen, dass ich mein normales Training möglichst sauber durchziehe und mich im Wettkampf bewusst für Rennen entscheide, bei denen die Temperaturen nicht komplett eskalieren.

Ich persönlich komme mit Hitze recht gut klar – Hawaii war für mich z. B. überhaupt kein Problem. Dafür wären kalte, nasse Rennen wie in Wales gar nichts für mich. Am Ende ist das alles auch Typsache.

Helmut S
18.06.2025, 21:31
Was bringt es dir, wenn du dreimal die Woche in der Sauna trainierst oder bei Mittagshitze deine Einheiten machst, aber danach so platt bist, dass du die nächsten Tage dein eigentlich geplantes Training nicht mehr sauber durchziehen kannst? Die Belastung durch Hitze ist real, und wenn sie die Qualität des restlichen Trainings drückt, ist langfristig keinem geholfen.


Voll. :Blumen: Das is auch mein „Concern“ bei dem Thema. Die Botschaften höre ich wohl, alleine kann ich mir das grad nicht so wirklich im normalen Training vorstellen.

Evtl. probiere ich es mal aus … hab für die zweite Saisonhälfte eh noch nix vor. Jetzt erstmal Urlaub. :Lachen2: Mir ginge es übrigens weniger um die Hitzeakklimatisierung, sondern um die versprochene Leistungssteigerung i.A.

:Blumen:

steinhardtass
18.06.2025, 22:00
Ich mach den Quatsch Triathlon jetzt seit 2010 – und wie viele andere hab ich unterwegs gedacht: Da geht noch mehr. Also hab ich auch mal gedacht, ich müsste Krafttraining machen, um besser zu werden. Bin in den Kraftraum, hab Gewichte gestemmt, Übungen gemacht – alles mit dem Ziel, schneller und stabiler zu sein. Das Ende vom Lied? Irgendwann war ich verletzt, konnte nicht mehr richtig laufen, und der erhoffte Fortschritt blieb aus.

Was ich daraus gelernt hab: Wenn die Basics nicht sitzen – saubere Technik, gesunder Umfang, Regeneration, einfache Bewegungsstabilität – bringt dir das Zusatzprogramm am Ende nichts. Ich kann nicht mal vernünftig eine Standwaage halten. Warum soll ich dann anfangen, wie ein Bodybuilder zu trainieren?

Und genau das lässt sich auf Hitzetraining übertragen. Klar, das machen Profis – weil bei denen jedes Prozent zählt. Aber für uns Amateure bringt es oft mehr, wenn wir erstmal die Grundlagen solide hinbekommen: konstantes Training, gute Ernährung, Schlaf, ein sinnvoller Plan. Das ist das, was langfristig wirklich wirkt.

Deshalb: Nicht immer mehr machen – sondern erstmal das Richtige.

Meik
18.06.2025, 22:29
Warum soll ich dann anfangen, wie ein Bodybuilder zu trainieren?

Also mir hilfts, mit zunehmendem Alter mehr als früher. Allerdings nicht zusätzlich sondern als Ersatz für eine andere Einheit, irgendwann ist halt Schluss mit Trainingsumfängen die man verträgt. Je nach Muskelpartie ist Krafttraining eine intensive Einheit die nicht mal eben zusätzlich geht sondern sinnig in den Plan integriert werden will.

Hitzetraining hatte ich heute auf dem Laufband gefühlt auch. :Maso:

Ist IMHO genau so ein Punkt. Kann durchaus helfen, muss aber sinnvoll ins Training eingebunden werden und nicht einfach so zusätzlich oben drauf. Gerade wenn man als Hobbysportler noch Vollzeitjob, Familie, Haus oder sonstwas um die Ohren hat und die Zeit neben dem Training dann doch nicht nur aus Regeneration besteht.

Dazu kommt die Frage was man erreichen will. Wirklich als Leistungssteigerung oder "nur" zur Hitzegewöhnung wenn man sich im kalten deutschen Herbst z.B. auf Hawaii vorbereiten will.

Meik
18.06.2025, 22:30
Ich mach den Quatsch Triathlon jetzt seit 2010

Na gut, als Neuling musst du halt noch viel lernen. :Lachanfall:

Gruß, ein alter Triathlon-Sack der seit 1999 dabei ist. :cool:

FloRida82
19.06.2025, 04:31
Warum soll ich dann anfangen, wie ein Bodybuilder zu trainieren?

Deshalb: Nicht immer mehr machen – sondern erstmal das Richtige.

Du willst also dünn sterben? :-((

Das Leben ist zu kurz um dünn zu sein.

Immer schwer & falsch!

Klugschnacker
19.06.2025, 07:01
Ich habe im letzten Jahr einige Athleten beobachtet die sich mittels Hitzeanpassung auf Hawaii vorbereitet haben.

Bist Du in der Vorbereitung nicht viel Rolle gefahren, teils ohne Lüfter, mindestens einmal sogar stundenlang in der prallen Sonne? Ich meine mich zu erinnern, dass es für Dich normal ist, beim Rollentraining mehrere Radtrikots durchzuschwitzen. Vielleicht verwechsle ich das mit jemand anderem? Mir scheint, Du wärst recht gut auf die Hitze von Hawaii vorbereitet gewesen.

Falls ich nochmal in Hawaii starte, mache ich eher mehr Hitzetraining als weniger. Auf der Insel ging es mir anfangs in der prallen Sonne echt dreckig, und das wurde von Tag zu Tag besser.
:o

Michitri
19.06.2025, 07:15
hier mal ein recht neues Video dazu

https://www.youtube.com/watch?v=GQiIi_k25Mw

sabine-g
19.06.2025, 08:02
Bist Du in der Vorbereitung nicht viel Rolle gefahren, teils ohne Lüfter, mindestens einmal sogar stundenlang in der prallen Sonne?

Ich bin Rolle im Garten gefahren mit 3 Lüftern weil ich ein Schlüsselbeinbruch hatte und Rolle fahren das einzig erlaubte war.
Das hätte ich unter normalen Umständen niemals gemacht bei diesem Wetter.


Im Bild ist ein Ventilator nicht zu sehen, dieser stand auf der anderen Seite.

steinhardtass
19.06.2025, 08:10
Na gut, als Neuling musst du halt noch viel lernen. :Lachanfall:

Gruß, ein alter Triathlon-Sack der seit 1999 dabei ist. :cool:


1999 :Gruebeln:Als ich im Fitnessstudio nur für Freitagabend trainiert habe:Lachanfall:
Disco Muskeln.. Brust, Bizeps, Trzeps, Lat…:cool:

dr_big
19.06.2025, 10:58
hier mal ein recht neues Video dazu

https://www.youtube.com/watch?v=GQiIi_k25Mw

In dem Vídeo geht es um Leistungssteigerung durch Hitzetraining, Ausgangspunkt war aber die Frage nach Anpassung an Hitze, nicht Leistungssteigerung.

Klugschnacker
19.06.2025, 11:18
Ich bin Rolle im Garten gefahren mit 3 Lüftern weil ich ein Schlüsselbeinbruch hatte und Rolle fahren das einzig erlaubte war. Das hätte ich unter normalen Umständen niemals gemacht bei diesem Wetter.

Alles klar! :Blumen:

Hattest Du nicht das Gefühl, dass man auf Hawaii mit jedem Trainingstag besser mit der Hitze klar kam? – Das würde ja bedeuten, dass man sich an Hitze anpasst, wenn man sich ihr aussetzt.

sabine-g
19.06.2025, 11:40
Hattest Du nicht das Gefühl, dass man auf Hawaii mit jedem Trainingstag besser mit der Hitze klar kam? – Das würde ja bedeuten, dass man sich an Hitze anpasst, wenn man sich ihr aussetzt.

Ich war ja jetzt 5x da. Natürlich ist es so, dass eine frühzeitige Anreise (mindestens 10 Tage vorher) empfehlenswert ist.
Aus 2 Gründen:

Zeitverschiebung, diese macht ziemlich fertig. Man steht den halben Tag neben sich und ist todmüde.
Man sagt dass man 1h pro Tag gut macht.
Hitze und Klima. Die Sonne knallt senkrecht vom Himmel, das heißt es ist in praller Sonne kaum auszuhalten.


Mir persönlich reicht die Akklimatisierung in den Tagen vor dem Rennen aus.
Vielleicht kann man durch Training in aufgeheizten Räumen auf dem Laufband / Rolle oder in Winterklamotten bei 30°C die eine oder andere Minute rausholen.
Allerdings ist mir das ehrlich gesagt zu blöd.
Und wie ich bereits geschrieben habe, haben die mir bekannten Athleten mit vorher absolviertem Hitzetraining nicht so performt wie man es hätte erwarten können.

Zu mir:
Ich hatte es ja in meinem Bericht hier geschrieben und in der Sendung gesagt:
Ich war 7 Wochen lang nicht schwimmen und knapp 5 Wochen lang nicht laufen außerdem 2 Wochen nicht Radfahren, das weitere Radtraining zu Hause fand in Hollandradposition statt.
Dazu kam eine 3-wöchige Erkältung oder irgendeine Virusinfektion.

=> Wenn man nach so einem Trainingsrückstand dann wieder einsteigt ist eine stete und schnelle Steigerung der Leistung und des Wohlbefindens dabei zu erwarten.


PS: Ich möchte niemanden vom Hitzetraining abhalten. Ich schaue mir sehr gerne ein paar irre Fotos auf Strava an! :Huhu:

FloRida82
19.06.2025, 12:11
Ich war schon mehrfach monatelang großer Hitze ausgesetzt. Spätestens Ende Woche 3 hat man sich gut angepasst und der "Alltag" fühlt sich deutlich leichter an. Sport ist natürlich dennoch fordernd. Tag 28 aber deutlich besser als Tag 1 bis ...

Einen positiven Effekt auf die Leistungsfähigkeit bei Rückkehr in normales Klima habe ich mir zumindest immer eingebildet. Versiegt aber auch mit Woche 4 wieder.

DeanG
19.06.2025, 12:34
Kann zwar nichts produktives beitragen, fand das hier aber sehr krass als "Hitzetraining". Ob das gut ist oder nicht, kann ja jeder selber beurteilen.

https://www.youtube.com/shorts/YHUE4UvcVOI

dondready
19.06.2025, 14:49
Spannendes Thema! Daher gebe ich auch meine 5 Cents dazu:
Ich betreibe den Sport erst seit 4 Jahren. Mein erster WK war Klagenfurt 2022, ein Hitzerennen par excellence. In der Vorbereitung hatte ich kein Hitzetraining dabei. Bin damals mit den Bedingungen trotzdem so einigermaßen klargekommen, zumindest relativ zum einen oder anderen an dem Tag.
Letztes Jahr habe ich in der Vorbereitung auf Hawaii ab dem Hochsommer konsequent die meisten meiner Laufeinheiten in der Mittags-/Nachmittagszeit gemacht (Bin sonst eher Typ Morgenläufer.)
Ich bilde mir ein, dass ich mich auf der Insel im Oktober sehr schnell akklimatisiert habe und auch im Wettkampf lief es für mich besser als erwartet. Was davon auf das Hitzetraining zurückzuführen ist, who knows…, jedenfalls würde ich es wieder genauso machen.

Michitri
19.06.2025, 21:25
In dem Vídeo geht es um Leistungssteigerung durch Hitzetraining, Ausgangspunkt war aber die Frage nach Anpassung an Hitze, nicht Leistungssteigerung.

Entschuldige....
hat natürlich nichts miteinander zu tun..

MasW36
20.06.2025, 20:12
Akklimatisierungsplan für Frankfurt Ironman bei Hitze
📌 Grundregeln:
Immer gut hydrieren: Vor, während und nach jeder Einheit!

Nach jeder Hitzeeinheit 20–30 Minuten passiv nachschwitzen (Dusche rauszögern oder heißes Bad/Sauna).

Trinken üben: 500–750 ml/h mit Salz/Elektrolyten.

Intensität gering halten bei Hitze – Ziel ist Anpassung, nicht Trainingseffekt.

✅ Sa, 21. Juni (30 °C)
Einheit: 60 Min Rad oder 45 Min Lauf in der Mittagshitze

Mit dabei: Trinkstrategie testen (Elektrolyte!)

Extra: 10–15 Min mit warmer Kleidung “nachschwitzen”

✅ So, 22. Juni (35 °C!) – der wichtigste Hitzetag
Einheit: Simulationstag, z. B.:

1–2 h Rad + 20–30 Min Lauf im Koppelsystem, in der Mittags-/Nachmittagshitze

Ziel: Echtzeit-Test für Körper, Kleidung, Kühlung, Trinken

Extra: Direkt danach heiß duschen oder Sauna, wenn Energie da ist

✅ Mo, 23. Juni (25 °C – aktiv erholen)
Einheit: 30–45 Min locker schwimmen oder Rad in warmer Umgebung

Extra: Badewanne/heiße Dusche nach dem Training für passiven Hitzereiz

✅ Di, 24. Juni (26 °C)
Einheit: 60 Min Lauf oder Rad locker, möglichst warm anziehen

Extra: Hitzetraining durch Kleidung intensivieren

✅ Mi, 25. Juni (32 °C)
Einheit: 45–60 Min Koppeltraining oder lockerer Lauf mit Kühlstrategie üben

Eiswürfel, Schwämme, Buff, Mütze

Ziel: Letzter starker Reiz – nicht übertreiben!

✅ Do, 26. Juni (Ruhetag oder sehr locker)
Einheit: Max. 30 Min locker bewegen, Sauna/Badebad optional

Ziel: Regeneration + passive Hitzegewohnheit

✅ Fr, 27. Juni (31 °C)
Einheit: 20–30 Min locker, z. B. Swim & Bike, mit Fokus auf Beweglichkeit + Trinksystem

Extra: Nur ganz leichter Hitzereiz (z. B. nachher im Warmen sitzen)

✅ Sa, 28. Juni (31 °C, Race Day -1)
Einheit: 15–20 Min Aktivierung, kurze Belastung

Kein Hitze-Training mehr!

Ziel: Flüssigkeit laden, Salzvorräte auffüllen, ausruhen

Michitri
21.06.2025, 08:45
Hitzetraining ist schon sehr aufwendig, da es ja zusätzlich zum normalen Training erfolgen sollte, mit dem Trainingsziel Hitzeanpassung/Leistungssteigerung....das gehört für mich zusammen...
Wichtig für mich wäre es vor dem Beginn die genauen Sweatrates und deren Inhalte zu kennen. Um entsprechend die Verpflegung anzupassen nach einer gewissen Zeit.
Kurz vor dem Wettkampf, gerade in der Taperphase, wäre mir das zu heikel den Körper nochmals so nachhaltig in Richtung Fieberzustand zu pushen, mit Klamotten und so..
Also Baselineerzeugung im Winter und dann rechtzeitig beginnen...
Die Reduzierung Elektrolytmenge wäre für mich als alten Öler fast das wichtigste Ziel, ab MD Länge...Da bei mir die Limits der maximal vertragbaren Flüssigkeitszufuhr schon bedenklich Nahe kommen.

ritzelfitzel
21.06.2025, 11:02
...
Die Reduzierung der Schweissflussrate wäre für mich als alten Öler fast das wichtigste Ziel, ab MD Länge...Da bei mir die Limits der maximal vertragbaren Flüssigkeitszufuhr schon bedenklich Nahe kommen.

Wie kann man denn die Schweißflussrate reduzieren? Ich dachte immer, das sei etwas, auf das man keinen Einfluss habe? Danke :Blumen:

Michitri
21.06.2025, 11:48
Wie kann man denn die Schweißflussrate reduzieren? Ich dachte immer, das sei etwas, auf das man keinen Einfluss habe? Danke :Blumen:

Sorry, ich meinte den Elektrolydverlust im Schweiss....ich verliere rel. viel "salze" aber hab da auch noch nicht wirklich viel Geld in einen Test investiert, sonder interpretiere eher die Ergebnisse von Test-Patches aber auch Salzränder am Trikot.
Um das gelöst zu bekommen, brauch ich viel Flüssigkeit....was mit nicht liegt

Michitri
21.06.2025, 11:53
Hier nochmal ein Video, welches ich gefunden habe...

https://www.youtube.com/watch?v=7rW6qDp9cSw&t=263s

Lothar Leder Samstagtalkeinschätzung...alles Quatsch auf unserem Niveau :-)

Klugschnacker
24.06.2025, 12:03
Ich zitiere mich ausnahmsweise selbst aus dem Hawaii-Blog:


"Im Hitzetraining erreichte ich Körperkerntemperaturen von 38.6 °C bei 90-120 minütigen Läufen auf dem Laufband ohne Ventilator. Höhere Werte habe ich im Training nie erreicht. Auf Hawaii hatte ich diesen Wert bereits nach 15 Radminuten, da war es gerade mal 9 Uhr morgens bei bedecktem Himmel. Die eigentliche Hitze auf dem Highway kommt da erst noch."


Vielleicht ist das für den ein oder anderen hilfreich. Es ist schwer, im Hitzetraining ähnliche Körpertemperaturen zu erreichen, wie man sie unter heißen Bedingungen im Rennen hat. In der Praxis ist das springende Punkt.

Ich bin daher skeptisch, ob es tatsächlich einen praktischen Nutzen hat, sich mit Pudelmütze und Wolldecke irgendwo hinzusetzen. Meiner Meinung nach reicht das bei weitem nicht aus. Hitzetraining erfordert eine erhebliche körperliche Anstrengung, um die erforderlichen Körpertemperaturen zu erreichen.

sabine-g
24.06.2025, 12:09
Spannendes Thema! Daher gebe ich auch meine 5 Cents dazu:
Ich betreibe den Sport erst seit 4 Jahren. Mein erster WK war Klagenfurt 2022, ein Hitzerennen par excellence. In der Vorbereitung hatte ich kein Hitzetraining dabei. Bin damals mit den Bedingungen trotzdem so einigermaßen klargekommen, zumindest relativ zum einen oder anderen an dem Tag.
Letztes Jahr habe ich in der Vorbereitung auf Hawaii ab dem Hochsommer konsequent die meisten meiner Laufeinheiten in der Mittags-/Nachmittagszeit gemacht (Bin sonst eher Typ Morgenläufer.)
Ich bilde mir ein, dass ich mich auf der Insel im Oktober sehr schnell akklimatisiert habe und auch im Wettkampf lief es für mich besser als erwartet. Was davon auf das Hitzetraining zurückzuführen ist, who knows…, jedenfalls würde ich es wieder genauso machen.

Ich glaube, dass du seit 2022 erhebliche Fortschritte gemacht hast.
Das ist auch logisch, wenn man sich dem Ausdauersport als Neuling intensiv widmet.
Daher ist es schwierig zu differenzieren ob deine Verbesserung bei Hitze so, so oder so erreicht wurde.
Vermutlich wird dein Training in den heißesten Stunden des Tages nicht geschadet haben.

Michitri
24.06.2025, 12:21
Ich zitiere mich ausnahmsweise selbst aus dem Hawaii-Blog:


"Im Hitzetraining erreichte ich Körperkerntemperaturen von 38.6 °C bei 90-120 minütigen Läufen auf dem Laufband ohne Ventilator. Höhere Werte habe ich im Training nie erreicht. Auf Hawaii hatte ich diesen Wert bereits nach 15 Radminuten, da war es gerade mal 9 Uhr morgens bei bedecktem Himmel. Die eigentliche Hitze auf dem Highway kommt da erst noch."


Vielleicht ist das für den ein oder anderen hilfreich. Es ist schwer, im Hitzetraining ähnliche Körpertemperaturen zu erreichen, wie man sie unter heißen Bedingungen im Rennen hat. In der Praxis ist das springende Punkt.

Ich bin daher skeptisch, ob es tatsächlich einen praktischen Nutzen hat, sich mit Pudelmütze und Wolldecke irgendwo hinzusetzen. Meiner Meinung nach reicht das bei weitem nicht aus. Hitzetraining erfordert eine erhebliche körperliche Anstrengung, um die erforderlichen Körpertemperaturen zu erreichen.

ich frag mal nen Kollegen, der das so macht :-) Mit Jacke und Pudelmütze und handschuhen...

Klugschnacker
24.06.2025, 12:36
Daher ist es schwierig zu differenzieren ob deine Verbesserung bei Hitze so, so oder so erreicht wurde.

Gewiss.

Aber ist der Nutzen von Hitzetraining in der Vorbereitung auf Hitzerennen überhaupt strittig? Mir scheint der Nutzen der Akklimatisierung für Hitzerennen wissenschaftlich unstrittig zu sein.

sabine-g
24.06.2025, 12:46
Aber ist der Nutzen von Hitzetraining in der Vorbereitung auf Hitzerennen überhaupt strittig? Mir scheint der Nutzen der Akklimatisierung für Hitzerennen wissenschaftlich unstrittig zu sein.

Gewiss :Lachen2:

Ich würde das machen, wenn ich Podiumskandidat wäre und damit die letzten paar % mobilisieren könnte und wenn ich nicht wäre wer ich bin.

tridinski
24.06.2025, 13:01
Gewiss :Lachen2:

Ich würde das machen, wenn ich Podiumskandidat wäre und damit die letzten paar % mobilisieren könnte und wenn ich nicht wäre wer ich bin.

warst du nicht beim IM Italy zuletzt 2x auf dem Podium? Vermutlich ohne spezielle Hitzeadaptation. zu dem Zeitpunkt wo man die macht weiss man ja noch gar nicht wie die Bedinungen am Renntag sein werden, zumindest in Italien, auf Hawaii, Cozumel, Brazil hingegen kann man sich sicher sein

Meik
24.06.2025, 18:50
Ich hab das Sonntag mal beim Koppeltraining und deutlich über 30° und praller Sonne versucht, war kacke. Beim Laufen nach 4km in die trübe Suppe die sich hier Fluß nennt gesprungen, 10min in den Schatten gesetzt und nach Hause getrottet. Ne Leute, mit mir nicht ... ich geh im Freibad ... :Maso: