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Vollständige Version anzeigen : Säugling <> Langdistanztraining


andi123
19.06.2019, 13:50
Hallo zusammen,

da ich leider im Umfeld keine Erfahrungsträger möchte ich gerne die Erfahrungen hier nutzen.
Habe für nächstes Jahr die Langdistanz in Frankfurt geplant und wollte eine neu PB setzen (10:xx). Ich werde nun auch zusätzlich Vater im Dezember.
Nun an die bereits erfolgreichen Familienväter die Frage. Ist es möglich zielgerichtet mit einem Säugling zu trainieren? Hätte von Januar bis Juni zusätzlich noch zwei Monate Elternzeit und knapp 40 Tage Urlaub/Überstunden zur Verfügung. Nur die Langdistanz zu finishen wäre mir fast zu wenig, ich will schon versuchen meine Bestzeit von 11:05 zu drücken.

Eure Erfahrungen?


Grüße
Andi

adaniya
19.06.2019, 13:54
Du wirst sehr verschiedene Meinungen hören... ich bin letzten September Vater geworden und konnte weiterhin trainieren (für MD aber nur), weil die Kleine von Beginn an vom frühen Abend bis zum nächsten Morgen geschlafen hat und gestillt wurde. In der Zeit hab ich meiner Freundin alles hergerichtet, was sie brauchen könnte und konnte dann trainieren gehen. Bei anderen läuft das komplett anders ab. Die Sache ist: du kannst das überhaupt nicht planen. Deshalb würde ich mir auch keinen Plan aufstellen.
Es gab vor einigen Wochen mal eine ähnliche Frage, vielleicht findest du was über die Suchfunktion.

Edit: Fast vergessen - Herzlichen Glückwunsch natürlich :)

kvlfliege
19.06.2019, 13:58
Hallo Andi123,

ich bin letztes Jahr im April Papa geworden und wollte dieses Jahr in FFM starten. Im März diesen Jahres habe ich entschieden, dass es für mich keinen Sinn macht. Meine Kleine war bei Beginn des Trainings im November schon 6 Monate alt. Davor, aus meiner Sicht zumindest, brauchte sie auch die volle Aufmerksamkeit; auch um meine Frau ein wenig zu entlasten. Lange Rede kurzer Sinn, bis März wurde es immer anstrengender, weil die Nächte auch richtig kurz waren. Am Ende hat auch der Körper gestreikt. Aus diesem Grunde habe ich alles auf nächstes Jahr verschoben. Jedes Kind und Umfeld ist da aber anders. Für mich hatte es nicht funktioniert. Wünsche dir aber viel Erfolg :)

KJS
19.06.2019, 14:12
Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für Euch und Euer Kind!

Denke, wie viel Du investieren kannst hängt sehr stark von Deinem Umfeld und den Bedürfnissen Eures Kindes ab.

Wir waren damals Jung, hatten keinen Zugriff auf Großeltern, stressiger Job...
Meine Kinder waren jetzt auch nicht Mama-fixiert. Ich habe - bis auf stillen - ab Minute 1 genau so alle Jobs an und um die Kinder/Haushalt ausgeführt, die man sich so vorstellen kann :-) Hat meine Partnerin einfach auch so erwartet.

Da war das Thema mit ernsthaftem Sport bei mir tatsächlich erst mal durch.

Kenne aber genügend Familien, in denen die Partner da anders übereinkommen.

Denke, Du kennst Deine Partnerin besser. Rede mit ihr und stimmt auch so gut wie möglich ab - in der Hoffnung, dass ihr den Plan dann auch durchziehen könnt :-)

Viel Erfolg und alles Gute!

tridinski
19.06.2019, 14:20
Erstmal Glückwunsch!

Es gibt Kinder die schlafen mehr oder weniger sofort durch, sind kaum krank etc.,
genauso wie das Gegenteil natürlich und alles dazwischen auch. Deine Frau kann der entspannte Typ sein oder eher am Rad drehen sobald das Kind da ist. Das wirst du alles erst wissen wenn es soweit ist, von daher ist es jetzt unmöglich Vorhersagen zu treffen. Wenn du in einer Nacht zum dritten Mal das vollgekotzte Kinderbett neu hergerichtet hast und das brüllende Kind seit Stunden auf dem Arm durchs Haus trägst wird du auch anders denken als jetzt in der Theorie. Da ist dann noch der wichtige Kundentermin im Büro am nächsten Tag, und abends die Key-Session auf dem Trainingsplan ... ? Kann aber auch sein dass deine Frau tagsüber anruft und dich nach Hause bittet weil sie nicht mehr kann ... OK, klingt nach Horrorszenario und wird auch nicht ständig so extrem vorkommen, aber in die Richtung wird's schon auch mal gehen zwischendurch.

Ich habe meine erste LD gemacht als die Kinder 2 und 5 waren, Ziel war "Finish", Trainingsumfang Januar-Juni 6,5h im Schnitt, hat mit Endzeit 12:30 am Ende gut geklappt. Das war mit Job und Familie halbwegs unter einen Hut zu bringen, zB Training Lauf auf dem Weg vom Büro nach Hause oder Radtraining Abends auf der Rolle im Keller mit Babyfon während meine Frau außer Haus war bzw. Sonntag morgens von 5:30 bis 10.

Sich jetzt vorab auf ein Training mit genauem Plan mit Ziel PB festzulegen halte ich für schwierig und würde eher abraten. Entspannt auf Genießer-Finish schon eher, aber eigentlich würde ich empfehlen sportliche Ziele mit weniger Trainingsaufwand zu wählen, zB mal ein Jahr Laufschwerpunkt oder so, und dann, wenn sich zu Hause alles eingespielt hat und ihr wisst was Sache ist wieder die sportlichen Ambitionen hochzuschrauben.

Trillerpfeife
19.06.2019, 14:26
Hallo zusammen,

da ich leider im Umfeld keine Erfahrungsträger möchte ich gerne die Erfahrungen hier nutzen.
Habe für nächstes Jahr die Langdistanz in Frankfurt geplant und wollte eine neu PB setzen (10:xx). Ich werde nun auch zusätzlich Vater im Dezember.
Nun an die bereits erfolgreichen Familienväter die Frage. Ist es möglich zielgerichtet mit einem Säugling zu trainieren? Hätte von Januar bis Juni zusätzlich noch zwei Monate Elternzeit und knapp 40 Tage Urlaub/Überstunden zur Verfügung. Nur die Langdistanz zu finishen wäre mir fast zu wenig, ich will schon versuchen meine Bestzeit von 11:05 zu drücken.

Eure Erfahrungen?


Grüße
Andi

herzlichen Glückwunsch.

wie die anderen schon gechrieben haben. Es ist auch von der Einstellung der Mutter abhängig.
Das Training in der Elternzeit tät ich so planen, dass ich sobald die Mama da ist, mit dem Training loslege, aber die Zeit mit dem Kind alleine auch dem Kind widme. Plus alles was man so im Haushalt macht und Einkaufen und so.

Viel macht so ein Würschtel ja noch nicht in den ersten 6 Monaten. Aber es freut sich über die volle Aufmerksamkeit und die Töne die aus Papas Mund kommen.

Möglicherweise ist dir deine Bestzeit auch, ab dem Moment nicht mehr so wichtig, ab dem du deinen Sprössling das erste Mal im Arm hast. :-)

Praktisch war bei uns, die Mutter hat Milch abgepumpt und dadurch konnte sie auch mal für ein paar Stunden verschwinden. Ich als Papa hatte dann das gute Gefühl, meine Tochter auch komplet zu betüddeln.

Letztendlich solltest du sehr flexibel sein, wenn du dein Kind, die Mutter und deine Ionman PLäne nicht vernachlässigen willst.

:-)

andi123
19.06.2019, 14:30
Danke schon mal für die vielen Rückmeldungen und die Glückwünsche.



Ja, hab ich mir schon gedacht. Vielen Dank für das Teilen eurer Erfahrungen. Die Richtung geht klar nicht planbar und eher ein "Genießerfinish". Das muss ich mir eben überlegen ob es mir wert ist evtl. das Geld für Frankfurt in den Sand zu setzen bzw. wirklich deutlich langsamer als geplant anzukommen. Anmelden muss ich mich ja schon vor Geburt, von daher keine Erfahrung sammeln.

baleno15
19.06.2019, 14:33
Ich glaube, er wird erst kommenden Dezember Vater ;)

Ich stelle es mir schwierig vor für eine Bestzeit auf der LD zu trainieren wenn man gerade ein Baby bekommen hat. Es ist schon eine riesige Umstellung des gewohnten Lebens.
Warum denn alles gleichzeitig?
Ein Jahr später hat sich alles eingespielt und es läuft bestimmt einfacher.
:)

Badekaeppchen
19.06.2019, 14:39
Als ich Vater wurde, hatte ich noch nicht für die LD trainiert. Ich wollte zwar, habe das dann aber verschoben. Im Nachhinein für mich betrachtet war es die richtige Entscheidung.

Mit Vollzeit-Job noch (ambitioniertes) LD-Training macht erstens den Partner nicht glücklich, zum anderen verpasst man dann auch vieles. Ich würde die Elternzeit auch als solche nutzen und die Zeit mit dem Sprössling verbringen. Das ist deutlich mehr wert als eine LD-Bestzeit. Die kannst Du auch später noch machen.

Aber erst mal alles Gute für die Ankunft des neuen Erden Bürgers! :)

Carlos85
19.06.2019, 14:43
Ein Jahr später hat sich alles eingespielt und es läuft bestimmt einfacher.
:)

Aus persönlicher Erfahrung würde ich sagen: Als Papa hat man in den ersten 6 Monaten tendenziell mehr Zeit als danach :)

Aber letztendlich ist das immer individuell und am besten besprichst du das mit deiner Partnerin.

Vor dem Kleinen hatte ich Zeit (und Lust) auf 18.000km Rad im Jahr zuvor. Als ich dann ne Weile zu Hause war, war ich um jede Minute froh, die ich tagsüber schlafen konnte :Lachanfall:

chris.fall
19.06.2019, 14:45
Moin,

mein Töchterchen war knapp ein Jahr alt, als ich mich nach einem laaangen Wandertag beim IM Hamburg ins Ziel geschleppt habe. Weil meine Familie Priorität hatte(?), habe ich das Training auf Zeiten verlegt, in denen sie auch gut auf mich verzichten konnten: Von abends 19:00 Uhr bis 0:30 Uhr Rad fahren kann man machen, muss man aber nicht! Für mich hat da der Spaß am Training dann auch tatsächlich aufgehört und das (erwartbare) Ergebnis war ja auch eher bescheiden. Deswegen würde ich das auch nicht wieder so machen.

Immerhin habe ich kaum Zeit mit der Kleinen verpasst :liebe053:

Die bringt mir nämlich keiner wieder, "Ironman" habe ich schon drei und wenn es das jetzt gewesen sein soll ist das auch OK, alles im Leben hat seine Zeit.

Viele Grüße,

von Luises Papa

slo-down
19.06.2019, 14:47
Sowohl bei mir als auch bei meinen Bekannten kenne ich keinen der Familie (Nachwuchs), Job und Sport (PB) vernünftig unter einen Hut gebracht hat.

Meiner Meinung nach, wirst du hier immer einen Zielkonflikt haben.
Ein Part wird leiden.
Ich habe das ganze Sportthema für mich als das unwichtigste deklariert und nach hinten verschoben.

Was für mich persönlich, die absolut beste Entscheidung war.
Familie ist super wichtig.
Job ist ein "übel" das Geld rein kommt.
Sport, ist super, aber nicht so essentiell wie die ersten beiden.

Aber wie die Vorredner schon geschrieben, gibts hier kein Richtig und Falsch.

andi123
19.06.2019, 14:51
hey slo-down,

ja, im Dezember 2019 ist es soweit.

Ich kann meinen Urlaub aus 2019 mit ins Jahr 2020 nehmen, hätte daher mit den zwei Monaten Elternzeit relativ viel Zeit wo ich daheim bin. Da ich als Kinder Neuling auch noch dachte, dass der KLeine relativ viel in der Anfangszeit schläft, waren meine erster Gedanke - Genau der richtige Zeitpunkt für eine LD.

Hab es mir umgekehrt eher schwierig vorgestellt später ohne Elternzeit eine LD Bestzeit zu setzen. Muss dazu sagen ich bin ein viel Trainierer und habe selbst für meine Mitteldistanzen dieses Jahr im Schnitt 14-17h Training.

andi123
19.06.2019, 14:56
Bin mittlerweile wieder so weit auf eine schöne Mitteldistanz zu setzen. Hier kann man mit weniger Trainingsaufwand auch noch gut ins Ziel kommen und die LD vlt in 15 Jahren noch mal angreifen.

Bisher eben nur 2x Roth gefinished und das "Ironman Label" hat mir noch auf der Seele gebrannt.

Wenn das Kind größer wird, stell ichs mir auch nicht leichter vor.

Fazit: Gibt wirklich wichtigeres als das "Ironman Label" und "PB".

Danke euch für die sauvielen Eindrücke.

mkhlhs
19.06.2019, 14:58
Wie alle anderen vorher schon geschrieben haben: Du kannst Glück haben und Dein Kind schläft die ganze Zeit oder Pech und Du hast die ersten Monate gar keinen Schlaf. Mein Sohn wird jetzt 9 Monate und ich bin froh dieses Jahr keine LD geplant zu haben. An Deiner Stelle würde ich das Projekt nach hinten schieben, auch Deiner Frau bzw. Deiner Beziehung zu Liebe.

Du kannst mit Zeitmanagement und flexiblen Trainingszeiten viel kompensieren, aber fehlende Regeneration wegen Schlafmangels/Stress ist ein Killer für die PB.

Helmut S
19.06.2019, 15:08
Hi!

Ich werde nun auch zusätzlich Vater im Dezember.


Da wackelt doch der Schwanz schon mit dem Hund. ;) Du wirst Vater und hast zusätzlich eine LD. So sieht's doch aus und nicht umgekehrt, oder?

Ist es möglich zielgerichtet mit einem Säugling zu trainieren?

Wenn die Mutter des Kindes bereit ist überwiegend alles alleine zu wuppen und wenn du bereit bis das zuzulassen, dann ja - logo. Ansonsten nein.


Hätte von Januar bis Juni zusätzlich noch zwei Monate Elternzeit und knapp 40 Tage Urlaub/Überstunden zur Verfügung.

Musst etwa auch noch viel arbeiten? Weil du noch viel Urlaub und Überstunden hast? Die Elternzeit ist ausserdem nicht zum trainieren für ne LD da, sondern für die Familie ;)


Eure Erfahrungen?


Funktioniert nur, wenn a) deine Frau es mit sich machen lässt und b) du es auf dem Rücken der Familie durchziehst. Ich hab das gemacht. Meine Frau hat aus Liebe mitgemacht und weil sie ne Knallharte ist. Sie hat sich übrigens um zwei Kinder gekümmert während ich auf dem Egotrip war. Ich bereue das heute. Ich finde, dass war ziemlich Assi von mir. Würde ich nie wieder tun. Heute bin ich halt älter und klüger.

Viel Vernunft, Rücksicht und Verständnis bei Eurer gemeinsamen Entscheidung

:Blumen:

Helmut S
19.06.2019, 15:11
Bin mittlerweile wieder so weit auf eine schöne Mitteldistanz zu setzen. Hier kann man mit weniger Trainingsaufwand auch noch gut ins Ziel kommen und die LD vlt in 15 Jahren noch mal angreifen.

Bisher eben nur 2x Roth gefinished und das "Ironman Label" hat mir noch auf der Seele gebrannt.

Wenn das Kind größer wird, stell ichs mir auch nicht leichter vor.

Fazit: Gibt wirklich wichtigeres als das "Ironman Label" und "PB".

Danke euch für die sauvielen Eindrücke.


Das klingt sehr vernünftig. Respekt! Es geht immer was. Je nachdem wie sich das Leben entwickelt, geht halt mehr oder weniger. :Blumen:

Körbel
19.06.2019, 17:25
Wie sagt ein altes Sprichwort:

"Man kann nur auf einer Hochzeit tanzen!"

Habe keine Kinder, aber wenn ich welche gehabt hätte, hätte ich in dieser Zeit ganz bestimmt keinen IM gemacht bzw dafür trainiert.
Geniesse diese Zeit und IM kann man auch später noch ganz viele machen.
Geht auch in der AK70 noch ganz gut, wenn auch langsamer.:Huhu:

Alles Gute für die nächsten Monate!

Trimichi
19.06.2019, 21:11
Wie sagt ein altes Sprichwort:

"Man kann nur auf einer Hochzeit tanzen!"



Aber nur, wenn mann keine drei Beine hat. :cool:

welfe
19.06.2019, 22:28
Ich weiß ja nicht, wie deine Partnerin gestrickt ist. Ich hätte dich erwürgt, wenn du mir mit der Idee gekommen wärst.:dresche

Meine Älteste kam per Kaiserschnitt, war ein Schreikind und hat bis zu ihrem 2. Geburtstag nicht durchgeschlafen. Kann so laufen, muss nicht. Aber mal im Ernst: warte mal Leben mit Kind ab und schau dann weiter, was geht. Als Großfamilienvorstand (5 Kinder, 1 Enkelin) sage ich dir: Mit Kind endet die Planbarkeit des Lebens.:Lachanfall: Aber das hat auch seinen Reiz.

Mirko
19.06.2019, 22:39
Aus persönlicher Erfahrung würde ich sagen: Als Papa hat man in den ersten 6 Monaten tendenziell mehr Zeit als danach :)


So war es bei mir auch. Bei beiden Kindern. So lang das Baby noch die meiste Zeit pennt kann man theoretisch recht viel machen. Theoretisch, weil die Nächte und Tage einfach ungleich anstrengender sind als zuvor.
Wie viel Zeit man täglich mit Chillen verbringt und wie entspannt alles ist merkt man erst, wenn es plötzlich nicht mehr so ist. :Cheese:

Man hat auch mit Kind täglich noch einige Stunden Freizeit, aber wie bei Carlos war mir dann wesentlich seltener nach Sport zumute als gedacht. Ne Stunde Battlefield oder ein bisschen im Forum stöbern oder ein Bier mit den Kumpels taugt doch besser zum Akkus aufladen als Intervalle auf der Bahn laufen. ;)

Aber da ist jeder anders wie man auch hier in einigen Blogs sieht. Ich sehe hier im Forum und im Umfeld daheim einige Leute, die einfach mit mehr Energie ausgestattet zu sein scheinen als ich.


PS: Im Frühjahr kannst du dann drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Kauf dir einen guten Babyjogger, dann kannst du trainieren gehen, das Baby ist an der frischen Luft und schläft gut und deine Frau ist froh über die freie Zeit!

lifty
20.06.2019, 10:36
Die Zeit mit deinen Kindern/deinem Kind kommt nie wieder zurück, ne LD kann man jedes Jahr machen. Auf dem Papier mag das ja mit Urlaub und Elternzeit toll aussehen, aber wie heißt es so schön:
Leben ist das was passiert, während du eifrig dabei bist Pläne zu machen.

Ich würde mich da mental nicht mit ner LD Vorbereitung stressen wollen, sondern eher nach Lust und Laune trainieren. Alles Andere dürfte nur in Frust enden, da es deinem Baby nämlich herzlich egal ist, ob du grad in der Base 3 ne Key-Session auf dem Plan stehen hast. Ich weiß ja nicht, wie du aufgestellt bist, aber das erste Jahr lässt sich in Verbindung mit nem Babyjogger hervorragend nutzen um Laufform aufzubauen.

Alteisen
20.06.2019, 14:27
Das Kind schläft in den ersten Monaten so viel, dass man das Training schon machen kann wenn Deine Frau nichts dagegen hat. Sie wird sich auch regelmäßig tagsüber den Schlaf holen, den sie nachts nicht bekommt. Da kannst Du dann auch gerade in der Elternzeit trainieren ohne dass irgendetwas leidet. Die mindestens 5 Jahre danach ist es deutlich schwieriger. Ich würde mich anmelden und wenn es dann doch nicht geht, dann sind halt einige Euros weg.

.... nicht zu vergessen ... GLÜCKWUNSCH!

Lucy89
20.06.2019, 22:33
Herzlichen Glückwünsch, dir steht die aufregenste Zeit überhaupt bevor :Blumen:

Hier die Sicht einer Mama, deren Sohn 16 Monate alt ist und die einen Ironman in 5 Wochen macht: Aus körperlichen Gründen war für mich ein Start erst im Folgejahr möglich (schließlich hab ich das Kind zur Welt gebracht :Cheese: ) und weil das erste Jahr mega entspannt war (Elternzeit, Kind nur am pennen...), habe ich mich ganz optimistisch für einen IM dieses Jahr angemeldet, es sollte von vornherein der letzte sein, denn je älter der kleine wird, desto mehr kann man mit ihm unternehmen!
Fazit des Winters (er geht zur Tagesmutter...): Man ist ungewohnt oft krank, 15h Trainingswochen zerstören das Immunsystem und er bringt jeden Mist mit. Beispiel: In Heilbronn war mein Rad schon eingecheckt, um 19 Uhr erwischte mich Magen-Darm und am nächsten Tag durften wir die 350km wieder nach Hause fahren, ohne Wettkampf!
Es läuft vieles nicht nach Plan, man muss sehr flexibel sein.
Als ich mich für den IM angemeldet hatte, hat mein Sohn super viel geschlafen. Mittlerweile ist er 4-5 mal pro Nacht wach und das seit 5 Monaten. Das ist sauhart! Und unterstützt das Immunsystem auch nicht gerade. Zudem hab ich mehr und mehr das Gefühl wertvolle Zeit zu verpassen, wenn ich Sonntags 5h auf dem Rad hocke. Denn plötzlich sagt er "Maaaamaaa" und hat Spaß an vielen Dingen. Ehrlich gesagt bin ich froh wenn das Ding in 5 Wochen durch ist!

Fazit: Wenn deine Partnerin dich unterstützt (!!!) mach es lieber 2020, danach wird's blöd für alle, denn dein Kind will was von seinem Papa haben.

Alles Gute :Blumen:

Lucy89
20.06.2019, 22:34
Das Kind schläft in den ersten Monaten so viel, dass man das Training schon machen kann wenn Deine Frau nichts dagegen hat. Sie wird sich auch regelmäßig tagsüber den Schlaf holen, den sie nachts nicht bekommt. Da kannst Du dann auch gerade in der Elternzeit trainieren ohne dass irgendetwas leidet. Die mindestens 5 Jahre danach ist es deutlich schwieriger. Ich würde mich anmelden und wenn es dann doch nicht geht, dann sind halt einige Euros weg.

.... nicht zu vergessen ... GLÜCKWUNSCH!

Nachtrag: EXAKT. Und am Anfang ist das nervige Thema Krankheiten auch noch nicht da! Als Frau kann man ja nicht so früh wieder starten, aber als Vater ist das wirklich die beste Zeit, wenn man unbedingt noch eine LD finishen will...

Homer Simpson
21.06.2019, 09:02
Unabhängig von allen Gesichtspunkten wie Nachtschlaf, Krankheit, Elternstress usw.: ich persönlich würde in der Zeit wo ich Kinder habe (also ich sage mal bis sie in die Schule kommen) auf keine Langdistanz trainieren. Es ist einfach die schönste Zeit, die Kleinen machen die größten Fortschritte und man bereut später jede Minute, die man verpasst hat. LD Training kostet einfach zuviel Zeit! (Von Müdigkeit und Erschöpfung mal ganz abgesehen.) Diese Momente sind einfach unwiederbringlich verloren.
Ich war im ersten Jahr, als unsere Kinder geboren wurden, beruflich die ganze Woche nicht zu Hause. Heute sind die beiden kleinen Scheisser 21. Aber ich trauere immernoch dieser Zeit hinterher. Deswegen und weil ich ja auch weiß, was man für eine LD an Zeit und auch körperlich investiert, wäre ein Training für LD für mich überhaupt kein Thema. Die gesparte Zeit lieber mit der Familie verbringen und eventuell auf SD oder OD trainieren (bissel Bewegung macht ja auch den Kopf frei und entspannt), aber LD - never! :)
LD kannst du auch trainieren, wenn Sie in die Pubertät kommen :Maso: :Lachanfall:

JENS-KLEVE
21.06.2019, 09:33
Vorhersagen sind wie bereits erwähnt wurde sehr schwierig, da Kinder und Mütter sehr unterschiedlich sein können. Meine beiden Kinder sind sehr unterschiedlich und deren Mütter ebenfalls. :Lachanfall:
Als es mal richtig eng wurde, war der Kinderanhänger für einige Monate der Heilsbringer mit win-win-Situation für alle. Ich hatte 2,5-3 Stunden harten Sport ohne schlechtes Gewissen, meine Frau konnte ihre Nerven zusammenfegen und das Kind fand wie von Zauberhand in den verweigerten Mittagsschlaf. Vereinstraining und Freundschaften haben dadurch allerdings gelitten, das muss man dann in Kauf nehmen. In der kritischen Phase hatte ich abgesprochene 2-3 Schlüsseltrainings mit dem Verein pro Woche, die heilig und unantastbar waren. Ansonsten lag die Priorität auf Anhängertraining. Schwimmen immer nur wenn sich Lücken ergaben.
Viel Erfolg!

BunteSocke
21.06.2019, 09:42
Ja, auch ich (okay, Mütter sind wohl auch gefragt, oder!? ;)) habe in der ersten Zeit insbesondere der zweiten Tochter unendlich viele Radkilometer mit dem Anhänger gedreht, das funktinierte perfekt. Täglich waren (wenn ich so lange radeln wollte...) bis zu drei Stunden drin! Laufen in den frühen Morgenstunden, schwimmen ... manchmal halt nur einmal die Woche - who cares. Stattdessen regelmäßige Kraft- und Alternativsportelsessions, die halt so gut wie immer drin waren.

... ich muss allerdings der Fairness halber sagen, dass unsere Kids beide von Anfang an durchgeschlafen haben und weder ich noch mein Mann je unter erwähnenswertem Schlafmangel gelitten haben.

Ein strukturiertes Training zu planen, bevor der Nachwuchs überhaupt da ist, halte ich für schwierig, da halt jeder Zwerg und jede Mutter anders sind, ... ach, wurde alles schon gesagt hier :bussi:

Herzlichen Glückwunsch Euch und alles Gute dabei einen (sportlichen) Weg zu finden, der für Euch alle funktioniert!

janosch
21.06.2019, 14:06
Bin seit drei Wochen Papa und könnte mir momentan nicht vorstellen nach Plan, speziell LD zu trainieren.

Bsiher gab es fast jeden Tag mindestens eine Situation die den Rest vom Tag und den zeitlich geplanten Ablauf beeinflusst hat.

Ist mir aber relativ egal weil ich eh viel lieber die Zeit mit meiner Tochter verbringe :Liebe:

Seyan
24.06.2019, 08:59
Interessantes Thema. Mich würde das für das nächste Jahr nämlich auch betreffen. Bislang ist der kleine Mann noch unterwegs, aber ich denke, eine MD ist das Maximum, was solo machbar ist. Da sind die Umfänge im Training noch moderat und man kann spontaner trainieren. Gerade zum Ende der LD-Vorbereitung musste ich das Training immer fix planen.

Wenn ich in Roth dabei sein will, dann Staffel. Schwimmen oder Laufen geht zeitlich beim Training noch (Laufen hat zwar längere Umfänge, ist aber extremst flexibel). Radeln eher nicht, 5-6h klappt wohl nicht.

Aber ob eine LD möglich ist (wäre), wird sich erst zeigen, wenn der Nachwuchs tatsächlich da ist. Wie bei fast allem. Urlaubsplanung (ob und falls ja, wohin) ist ja dasselbe. Ich gehe aber mit, dass es am Anfang wohl noch am "einfachsten" ist. Sobald der Kleine einen richtigen eigenen Willen mit Rumlaufen etc. hat, tut man sich mit allem viel schwerer.

MarionR
08.07.2019, 13:42
...ich will schon versuchen meine Bestzeit von 11:05 zu drücken....

Aus der Perspektive einer Frau:
Als Fremde fehlt mir natürlich der Faktor Liebe. Für den kann Frau so manche Last auf sich nehmen...
Objektiv gesehen ist es aber nachrangig, ob du die Langdistanz in 10:30 oder 11:30 absolvierst, ob du deine Bestzeit 2020 oder 2025 erreichst. Es geht um keine Profi-Lizenz, keine Hawaii-Quali, vermutlich auch um keinen Sponsorenvertrag/kein Geld. Dein Baby ist aber nur einmal Baby! Kümmer dich um Mutter und Kind, mach Sport wie dir danach ist und wie es die Umstände zulassen. Wenn alles optimal läuft, greifst du nächste Saison die Bestzeit an, wenn nicht, machst du einen Genießer-IM oder kürzere Wettkämpfe. Das soweit im Voraus zu planen mit einer so großen Unbekannten ist nicht möglich und auch nicht ganz fair der Mutter gegenüber, die schon Mitte der Schwangerschaft befürchten muss, ihren Mann neben 40h Arbeit und 20Std. Training kaum noch zu Gesicht zu bekommen.

Skimuku1986
08.07.2019, 16:50
ich bin 6 Wochen vor meiner LD Vater geworden. Eigentlich war alles etwas anders geplant. Ich habe mich im Juli im Vorjahr angemeldet, und meine Frau sagte nach der LD will sie das Thema Familien Planung angehen. Dieser Plan ist dann nicht ganz aufgegangen und der kleine Mann war 6 Wochen vor der LD Gesund und munter auf der Welt. Bis zum Geburtstag verlief mein Training recht gut. In den nächsten zwei Wochen war an Training nicht zu denken. Hätte ich Zeit gehabt war ich zu müde. Die letzten 4 Wochen vor der LD hatte ich Glück dass mein Arbeitgeber mir viel frei gegeben hat und ich konnte noch halbwegs ein Training abhalten. 2 Einheiten pro Tag waren aber nur selten möglich. Die LD konnte ich dann noch recht gut finishen aber die Wochen zuvor waren einfach nicht lustig. Die Eltern fragen ob sie Zuhause helfen damit ich trainieren kann kommt nicht immer so gut an. Der Arbeitgeber gibt dir frei für die Familie und du sitzt am Zeitfahrrad ist auch nicht so gut. Der erholsame Schlaf fehlt auch. Könnte ich nochmals planen würde ich das strikt trennen. Ich hoffe dass wenn mein kleiner dann etwas älter ist kann ich mich wieder mal auf eine LD vorbereiten. Im Grunde ist aber jedes Baby, jede Familie und Umfeld individuell und es kann von 0 Chance bis Quali alles drin liegen.