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Vollständige Version anzeigen : Dichtmilch im Reifen als die Lösung gegen Pannen- wie lang?


Lucy89
06.06.2019, 10:29
Hallo zusammen,

ich bin immer auf der Suche nach DER ultimativen Lösung, damit ich bloß keine Panne im WK habe. Bei meinen Carbonfelgen sitzen die Mäntel so stramm, null Chance im Rennen da was zu machen. Also habe ich Dichtmilch reingemacht, ich glaub Doc Blue oder so. Das habe ich 2016 (!) gemacht (inkl. neue Mäntel und neue Schläuche), seitdem fahre ich damit rum. Ich hatte keinen Platten seitdem und wenn man pumpt, kommt einem die Dichtmilch immer entgegen (ist noch flüssig).
So, also habe ich den Eindruck, das funktioniert äußerst gut, aber eigentlich war der Plan, alles wieder auszutauschen und zu erneuern. Nur denke ich auch "never change a running system...", insgesamt bin ich seit 2016 aber auch "nur" etwa 1500km mit dem Rad gefahren (die tausenden Kilometer auf der Rolle zähle ich nicht mit, da passiert ja nix ;)).
Was meint ihr, alles ersetzen oder weiterfahren?

Danke :Blumen:

mamoarmin
06.06.2019, 11:06
HM, also ich bin auch der Sicherheitsfanatiker und wechsle die Flüssigkeit nach einer Saison...ich hatte auch mal nen MTB Reifen der nach 2 Jahren keine Milch mehr drinne hatte, die flüssig war, also den Zweck nicht mehr erfüllt hätte..
Mal sehen was die anderen so sagen.

Hafu
06.06.2019, 11:57
Dichtmilch in einem Schlauch bringt weniger als Dichtmilch in einem Tubeless-System. Aber es ist besser als gar nichts.

Eigentlich müsste nach zwei Jahren die eingefüllte Dichtmilch längst eingetrocknet sein. Wenn beim Pumpen immer noch was rauskommt, wurde vermutlich weitaus mehr als üblich (für einen Rennrad-Schlauch/ Rennradreifen genügen 30-40ml) eingefüllt.

Für das Training würde ich da jetzt nichts ändern, wenn aber ein wirklich wichtiger Wettkampf ansteht, dann sollte man nach drei Jahren schon mal Reifen und Schlauch erneuern. Und am besten 'nen Reifen wählen, den man auch im Wettkampf für einen Schlauchwechsel von der Felge abheben kann (das hängt nämlich viel mehr vom Reifen als von der Felge ab).

Lucy89
06.06.2019, 12:59
Dichtmilch in einem Schlauch bringt weniger als Dichtmilch in einem Tubeless-System. Aber es ist besser als gar nichts.

Eigentlich müsste nach zwei Jahren die eingefüllte Dichtmilch längst eingetrocknet sein. Wenn beim Pumpen immer noch was rauskommt, wurde vermutlich weitaus mehr als üblich (für einen Rennrad-Schlauch/ Rennradreifen genügen 30-40ml) eingefüllt.

Für das Training würde ich da jetzt nichts ändern, wenn aber ein wirklich wichtiger Wettkampf ansteht, dann sollte man nach drei Jahren schon mal Reifen und Schlauch erneuern. Und am besten 'nen Reifen wählen, den man auch im Wettkampf für einen Schlauchwechsel von der Felge abheben kann (das hängt nämlich viel mehr vom Reifen als von der Felge ab).

Das kann sein, denn man konnte damals nicht gut erkennen, wieviel in den Reifen ging (60ml sind in der Flasche). Ich fahre eigentlich immer die Conti GP 4000, ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich werde die dann wohl in den nächsten Wochen ersetzen, obwohl die echt noch sehr gut aussehen. Kann ich ja dann aufs Rennrad packen...

Xandra_H
06.06.2019, 14:54
Wenn Du eh erneuerst, dann wechsle doch vielleicht auf die neuen 5000er... ich hatte mit den 4000ern ohne männliche Hilfe auch keine Chance die Dinger von der Felge zu bekommen (Reynolds Carbon-LR); die 5000er gehen m.E. deutlich einfacher. Ich hab es jetzt zum Beginn der Saison aber auch so gemacht, dass ich mal an einem Abend zu Hause bei allen Laufrädern das "Plattenprozedere" mehrmals durchgegangen bin. Die Mäntel dehnen sich ja auch etwas beim Aufziehen/Abmachen. Wenn man das zwei/drei mal gemacht hat, dann geht es etwas einfacher... Für's gute Gefühl im Wettkampf ist es sehr hilfreich, wenn man weiß, dass man es zumindest irgendwie schaffen würde. Auch wenn ich wie Du Gott sei Dank auch noch nie den Fall hatte, dass ich mit einem Platten da stand. DA haben wir bislang wohl Glück gehabt. ;)

jay-pi
06.06.2019, 15:09
....Ich fahre eigentlich immer die Conti GP 4000, ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Genau der Conti ist sehr schwer auf die Felge zu bekommen, Auch im Falle eines Platfusses sehr schwer an der Felge zu bewegen. An meinen ZIPP (808 + 404) habe ich mir schon beim Aufziehen Daumenblasen vom Feinsten geholt

Lucy89
06.06.2019, 21:47
Wenn Du eh erneuerst, dann wechsle doch vielleicht auf die neuen 5000er... ich hatte mit den 4000ern ohne männliche Hilfe auch keine Chance die Dinger von der Felge zu bekommen (Reynolds Carbon-LR); die 5000er gehen m.E. deutlich einfacher. Ich hab es jetzt zum Beginn der Saison aber auch so gemacht, dass ich mal an einem Abend zu Hause bei allen Laufrädern das "Plattenprozedere" mehrmals durchgegangen bin. Die Mäntel dehnen sich ja auch etwas beim Aufziehen/Abmachen. Wenn man das zwei/drei mal gemacht hat, dann geht es etwas einfacher... Für's gute Gefühl im Wettkampf ist es sehr hilfreich, wenn man weiß, dass man es zumindest irgendwie schaffen würde. Auch wenn ich wie Du Gott sei Dank auch noch nie den Fall hatte, dass ich mit einem Platten da stand. DA haben wir bislang wohl Glück gehabt. ;)

Ja, das ist eine gute Idee mit dem 5000er, wenn das da einfacher geht. Und üben werde ich auch, hab ich immer gemacht aber letztendlich könnte ich es im Ernstfall dann doch nicht (schnell genug). Hatte bislang auch noch nie einen Platten im WK... aber dieses Jahr meint es das Wettkampf-Glück nicht gut mir mir, wer weiß was noch kommt :Maso:

Lucy89
06.06.2019, 21:54
Noch eine Frage, welche Breite fahrt ihr da, 23 oder 25?

captain hook
06.06.2019, 22:50
Der 5000er Conti ist genial (IRONIE). Auf 4 (tubeless-)Felgen blieb er Tubeless bei genau einer bei Luftverlust im Felgenhorn. Bei allen anderen löste er sich aus dem Felgenhorn, was in der Praxis zu sofortigem und vollständigen Lufterlust führt und das Tubelesssysten kontakariert, weil de facto keine Abdichtung mehr stattfinden kann, wenn das passiert. Mit Handpumpe wieder in die Felgenhörner pumpen absolut unmöglich. Auf einer DT Swiss Felge habe ich das 5km ausprobiert, der Reifen löste sich bei einem normalen Fahrmanöver aus der Felge inkl. schlagartigem Luftverlust. Traumhaft. Sämtliche Tubelessreifen von Bontrager, Pirelli, Schwalbe und Vittoria die ich probierte zeigten dieses Verhalten in der Praxis nicht.

Beide selbst erworbenen 5000er Contis waren 25mm breit.

Lucy89
06.06.2019, 22:56
Oh, das klingt nicht gut, aber ich fahre kein tubeless...

Hab grad übrigens gesehen dass ich ein Doc Blue für beide Reifen verwendet hatte, also 60ml in 2 Reifen. Krass dass das seit 3 Jahren hält... ich bestell jetzt ganz viel neuen Kram und nach meiner MD nächstes Wochenende wechsel ich dann alles.

captain hook
06.06.2019, 23:01
Die Milch trocknet im Schlauch nicht, weil das System wesentlich dichter und dicker ist als ein Tubelessreifen ohne Schlauch. In einem Tubelessreifen bleibt die Milch nicht so lange flüssig. Ich tippe auf einen rel. dicken Butylschlauch, der übrigens in einem WK Laufrad nix verloren hat. Außer man hat diverse Watt Überschuss bei genau keinem Vortei. Außer 50 Cent Ersparnis oder so. Ich würde an Deiner Stelle einen 5000er mit Schlauch montieren. Wenn Du dann noch nen Latexschlauch nimmst, bist Du gut versorgt und es rollt schnell. Einziger Nachteil... man muss ab und zu mal pumpen. Aber das muss man beim WK Laufradsatz sowieso. Also geschenkt.

Insgesamt finde ich, dass Conti rel. schwer rauf und runter geht. 4000er wie 5000er. Nen Vittoria Corsa montiert sich da schon ganz anders. Dafür ist mit Conti Pannenschutz und Nassgrip genial gut. Verglichen mit allem anderen.

Cameron
07.06.2019, 06:25
außerdem: weil er bei einer Preson gut rauf ging, muss er nicht auch bei dir gut rauf gehen.
Bei mir (Reynolds PAC) geht er schlechter rauf als der Grand Prix TT. Deutlich schlechter.
Andererseits: Nach 1000 km Fahren hat sich der Mantel geweitet und meine Sorge wäre an deiner Stelle weniger groß.

Ich rate außerdem dazu, das Wechsel eines Schlauches zu üben und nicht, es dauerhaft zu vermeiden, sonst bauen sich da immer größere Ängste auf. Das ist kein Hexenwerk. Es dauert halt etwas. Beim Sprint ist der Wettkampf eh durch, weil man so viel Zeit verliert, dass die vorderen Plätze weg sind. Bei der Langdistanz spielen 7 weitere Minuten weniger eine Rolle.
Der 5000 rollt super. Im Moment scheint er die eierlegende Wollmilchsau.

Lucy89
07.06.2019, 09:06
Die Milch trocknet im Schlauch nicht, weil das System wesentlich dichter und dicker ist als ein Tubelessreifen ohne Schlauch. In einem Tubelessreifen bleibt die Milch nicht so lange flüssig. Ich tippe auf einen rel. dicken Butylschlauch, der übrigens in einem WK Laufrad nix verloren hat.

Ich verwende IMMER die Conti Race Schläuche. Ist das ein "rel. dicker Butylschlauch"?

Habe mir jetzt die 5000er in 25er Breite bestellt und montiere die direkt nach meiner MD (selbst!). Die kaum abgefahrenen 4000er bekommt mein Mann ;-) Dann hab ich noch ein Rad zum üben...

felixb
07.06.2019, 09:45
Conti Race = ~ 105 gr ... also die "dicken".
Conti Race light = ~ 65-80gr je nach Ventillänge

Latex liegen auch meistens so bei 65-75gr je nach Hersteller.

Butyl light fahre ich ganzjahresmäßig im Training. Keinerlei Probleme - keine Pannen, schon seit ziemlich lange (25000-30000 km) nicht mehr. Mag auch an den Strecken und GP4000S liegen. Der 5000er scheint nicht viel anders zu sein, fahre ihn auch ne Weile vorne auf dem Rennrad.
Latex muss man bei der Montage etwas mehr aufpassen, öfter nachpumpen und die sind eben etwas hitzeanfälliger. Fahre ich aber auch schon länger in Wettkämpfen (TTs).

Butyl light gibts natürlich auch von Schwalbe (Schwalbe Extralight SV20) und anderen. Die dicken 105-110 gr Dinger fahre ich gar nicht mehr.

Lucy89
07.06.2019, 09:50
Ah, danke für die Aufklärung. In meinen Sphären spielen 50g oder 2W keine Rolle, ich will maximale Sicherheit. Ich kann nicht wirklich einschätzen wieviel langsamer mich die Schläuche jetzt wirklich machen... aber immerhin hatte ich noch nie einen Platten im WK.

mamoarmin
12.06.2019, 10:14
Bezüglich Pannenabdeckung mit der Milch...ich hatte mal nen richtig bösen schlitz drinne, habe das gar nicht gemerkt bis an einer Ampel, da hat es mir die Milch in die Haxen gespritzt...bin dann schnell weitergefahren und nach 20 km non stop ohne nennenswertes stehenbleiben zu Hause angekommen, dann Rad abgestellt und in ca. 60 sekunden war es platt...war in Californien, meine Cousine, die bisher nicht wusste dass man Milch auch in Roadbikes benutzt (Radladen in Solvang sagt das) ist seither überzeugt :-) also ich will die Milch nicht missen.