Vollständige Version anzeigen : Dosierung von Kohlenhydraten beim Marathon im Triathlon
Beim Radfahren bin ich mit Aims-gel bestens versorgt. Da rechnet man ja ca 1g KH pro Stunde pro Körpergewicht. Angepasst in den langen Koppeltrainingseinheiten, eine sichere Sache. Aber wie sieht es mit dem Marathon bei einer LD hinten raus aus? Kann man da weiter mit 1g pro Stunde/Körpergewicht rechnen oder muss man hier deutlich reduzieren? Gibt es dort auch eine grobe Regel die man durch austesten optimieren kann?
Marsupilami
05.05.2019, 23:04
Gibt es dort auch eine grobe Regel die man durch austesten optimieren kann?
Gibt es, die Regel lautet: alles was reingeht und drinbleibt.
Trillerpfeife
05.05.2019, 23:05
Gibt es, die Regel lautet: alles was reingeht und drinbleibt.
:Cheese:
ja die kenne ich auch.
hanse987
05.05.2019, 23:58
Gibt es, die Regel lautet: alles was reingeht und drinbleibt.
So ähnlich habe ich es bei meinen beiden LD´s auch gehandhabt. Mein Plan war mind. jede zweite Verpflegung (5km Abatand) ein Gel. Dazwischen auf was ich gerade Lust habe. Zum Ende dann nur noch COLA!
Es gibt ja schon ziemlich lange Empfehlungen für Sportgetränke, die in Bezug auf die Aufnahme von Wasser und Kolhelnhydraten optimiert sind.
Die sollen 6 bis 8 % Kohlelnhydrate sprich etwa 60 bis 80 g pro Liter enthalten (Haushaltszucker, Glucose würde ich bevorzugen) und Natrium (da kann am einfach Kochsalz verwenden) enthalten.
Mehr wäre nicht gut, daes dann die Aufnahme über den Darm weniger schnell erfolgen könnte bzw. Darmprobleme wesentlich wahrscheinlicher wären.
Auf die Menge kommt es natürluch auch an:
Empfohlen werden maximal 1 Liter pro Stunde, sonst sind die oben angesprochenen Probleme oder auch Magenprobleme ziemlich wahrscheinlich.
Mit einer Mischung aus Fruktose und Glukose kann man dafür sorgen, dass man evt. pro Zeiteinheit eine größere Menge an Kohlenhydraten aufnehmen kann, aber mir wäre das irgendwie zu kompliziert und aufwendig und ich halte es auch bei den meisten Hobbysportlern nicht für notwendig das derartig zu optimieren.
Ich denke, die sind normalerweise nicht so gut trainiert, dass ihre Leistung sehr stark davon abhängt wie viel Energie sie während der Belastung aufnehmen können.
Cola mögen ja auch viele und finde ich auch Klasse und schön einfach.
Man sollte aber dafür sorgen, dass die Cola mit Wasser oder so etwa 1:1 verdünnt ist, wobei man wunderbar auch das Cola so lassen kann wie es ist und halt dazu immer wieder nur reines Wasser (mit Natrium möglichst) trinkt, so dass pro Stunde maximal ein Liter zusammenkommt.
longtrousers
06.05.2019, 07:29
Beim Radfahren bin ich mit Aims-gel bestens versorgt. Da rechnet man ja ca 1g KH pro Stunde pro Körpergewicht. Angepasst in den langen Koppeltrainingseinheiten, eine sichere Sache. Aber wie sieht es mit dem Marathon bei einer LD hinten raus aus? Kann man da weiter mit 1g pro Stunde/Körpergewicht rechnen oder muss man hier deutlich reduzieren? Gibt es dort auch eine grobe Regel die man durch austesten optimieren kann?
Ich nehme beim Laufen die gleiche Menge pro Zeiteinheit zu mir wie beim Radfahren. 100 g/Stunde. Das ist etwas mehr als die übliche Empfehlung, muss jeder aber selber rausfinden was das Maximum ist. Gut ist es aus zu probieren im Training und Trainingswettkämpfe. So lernt man den Körper auch KH zu verbrennen: Habe mal gehört, dass eine konsequente lowcarb - Diät hier nicht so gut ist: der Körper verlernt dann KH zu verbrennen (Enzymen usw.), wodurch dann auch im Wettkampf weniger KH/St verarbeitet werden können.
runningmaus
06.05.2019, 07:49
Gibt es, die Regel lautet: alles was reingeht und drinbleibt.
stimmt wohl....
Und wenn das dann Cola und Salzstangen sind, dann trabst Du es eben damit irgendwie zuende, ohne Berechnung, nur mit Dickkopf .... :cool:
(was hatte ich vorher einen tollen Plan... )
Arne hatte ja in Regensburg sogar die Rauscherpampe beim Laufen dabei. Die Idee finde ich gut,da es kein Sinn macht alles auf dem Rad zu optimieren und dann beim Laufen irgendwas rein zu kippen. Ich dachte, dass vielleicht beim Laufen weniger aufgenommen werden kann,da der Darm durch das Laufen mehr gefordert wird... Nur so vom Gefühl her.
ritzelfitzel
06.05.2019, 20:22
Da im Eingangspost hier erwähnt wurde: "1g KH pro h pro kg Körpergewicht". Meines Wissens nach ist die Kohlenhydrataufnahme unabhängig vom Körpergewicht, da sich die Darmwände nicht proportional zum Gewicht entwickeln. Letztlich ist die max KH-Aufnahme dann eine individuelle Sache und variiert stark auch in Abhängigkeit der Intensität.
captain hook
06.05.2019, 20:25
Es gibt ja schon ziemlich lange Empfehlungen für Sportgetränke, die in Bezug auf die Aufnahme von Wasser und Kolhelnhydraten optimiert sind.
Die sollen 6 bis 8 % Kohlelnhydrate sprich etwa 60 bis 80 g pro Liter enthalten (Haushaltszucker, Glucose würde ich bevorzugen) und Natrium (da kann am einfach Kochsalz verwenden) enthalten.
Mehr wäre nicht gut, daes dann die Aufnahme über den Darm weniger schnell erfolgen könnte bzw. Darmprobleme wesentlich wahrscheinlicher wären.
Auf die Menge kommt es natürluch auch an:
Empfohlen werden maximal 1 Liter pro Stunde, sonst sind die oben angesprochenen Probleme oder auch Magenprobleme ziemlich wahrscheinlich.
Mit einer Mischung aus Fruktose und Glukose kann man dafür sorgen, dass man evt. pro Zeiteinheit eine größere Menge an Kohlenhydraten aufnehmen kann, aber mir wäre das irgendwie zu kompliziert und aufwendig und ich halte es auch bei den meisten Hobbysportlern nicht für notwendig das derartig zu optimieren.
Ich denke, die sind normalerweise nicht so gut trainiert, dass ihre Leistung sehr stark davon abhängt wie viel Energie sie während der Belastung aufnehmen können.
Cola mögen ja auch viele und finde ich auch Klasse und schön einfach.
Man sollte aber dafür sorgen, dass die Cola mit Wasser oder so etwa 1:1 verdünnt ist, wobei man wunderbar auch das Cola so lassen kann wie es ist und halt dazu immer wieder nur reines Wasser (mit Natrium möglichst) trinkt, so dass pro Stunde maximal ein Liter zusammenkommt.
Speziell das mit dem Haushaltszucker und Glukose würde ich auf keinen Fall machen. Wenn schon, würde ich Malto nehmen, was bei der Aufnahme aufgrund seiner Osmotischen Eigenschaften deutlich im Vorteil ist. Haushaltszucker oder/und Glukose sind kritisch wenn zu hoch dosiert und man bekommt sie auch nicht so gut rein. Cola ist in der richtigen Mischung übrigens gut, weil sie aus Glukose/Fruktose Sirup besteht. ;-)
Wenn ich für eine LD mehrere hundert Euro Startgeld bezahlt hätte, würde ich da keinen Unfung machen um irgendwie 10€ zu sparen weil mir ein spezifisches KH Gemisch zu teuer ist. Entweder man experimentiert selbst und mischt das individuell optimierte Gemisch oder man greift halt auf sowas wie Sponsor zurück. Da weiß man dann halt, dass auch Natrium und Co in dem Maß drin sind, dass es sind macht und gut ists.
Speziell das mit dem Haushaltszucker und Glukose würde ich auf keinen Fall machen. Wenn schon, würde ich Malto nehmen, was bei der Aufnahme aufgrund seiner Osmotischen Eigenschaften deutlich im Vorteil ist. Haushaltszucker oder/und Glukose sind kritisch wenn zu hoch dosiert und man bekommt sie auch nicht so gut rein. Cola ist in der richtigen Mischung übrigens gut, weil sie aus Glukose/Fruktose Sirup besteht. ;-)
Wenn ich für eine LD mehrere hundert Euro Startgeld bezahlt hätte, würde ich da keinen Unfung machen um irgendwie 10€ zu sparen weil mir ein spezifisches KH Gemisch zu teuer ist. Entweder man experimentiert selbst und mischt das individuell optimierte Gemisch oder man greift halt auf sowas wie Sponsor zurück. Da weiß man dann halt, dass auch Natrium und Co in dem Maß drin sind, dass es sind macht und gut ists.
Ich gebe Dir recht, dass man auf der sicheren Seite ist, wenn man sich ein gutes Sportgetränk fertig kauft, statt sich selbst eins herzustellen.
Wenn man einen Haufen Geld ausgibt für Material und Wettkämpfe, dann spielt es insgesamt kaum noch eine Rolle, ob man zusätzlich für ein paar wichtige Wettkämpfe sich diese Getränke kauft oder sich selbst welche macht.
Das sehe ich auch so.
Mit dem Maltodextrin gebe ich Dir eingeschränkt recht.
Moosburger* (s.u.) schreibt dazu, man könne bis zu 160 g/l Kohlenhydrate verträglich zusetzen statt nur etwa der Hälfte über Haushaltszucker (Sacccharose) oder ein Gemisch aus Haushaltszucker und Traubenzucker (Glukose).
Ich mag gerade den süßen Geschmack von Getränken und insofern ist es bei mir kein Vorteil, wenn ein Getränk weniger süß ist.
Das wird ja in Bezug auf Maltodextrin u.a. als Vorteil aufgeführt.
Ich glaube auch, dass Hobbysportler, die sagen wir mal zumindest gut 10 Stunden brauchen für einen Langdistanztriathlon z.B. (Ironmandistanz) mit 80 g/l bei einer Zufuhr von 1 l/h gut versorgt sind und dass sie mit 160 g/l überversorgt wären in gewisser Hinsicht.
Problematisch könnte es werden, wenn man nicht viel Wasser verliert bzw. mit wenig Wasserzufuhr gut über die Runden kommt, ohne dass die Leistung darunter leidet.
So ist das z.B. bei mir.
Dann wäre es wahrscheinlich schon angebracht Getränke mit deutlich mehr als 80 g/l Kohlenhydrate zu verwenden und dann nimmt mal wohl doch besser welche mit Maltodextrin als Hauptenergiequelle.
Jahrzehntelange (!) knallhartes (!) Training ;-) und das sehr oft ohne oder nur mit sehr wenig Verpflegung hinterlässt so seine Spuren.
Ich kann ordentlich was bunkern, sowohl was Wasser angeht als auch Glykogen, aber das hängt ja miteinander zusammen, da jedes Gramm Glukose in Glykogen etwa 2,5 g Wasser in gebundener Form enthält.
Das Wasser wird frei und das reicht durchaus aus einen erstaunlich hohen Wasserverlust sehr gut verkraften zu können, wenn er sich langsam über Stunden entwickelt und man diesen Vorgang gewöhnt ist, weil man entsprechend trainiert bzw. Wettkämpfe bestritten hat zuvor.
Man sollte ja im Vorfeld ordentlich Glykogen speichern und dafür sorgen, dass der Fettstoffwechsel gut funktioniert.
Bei einem Umsatz von sagen wir mal 500 - 750 kcal/h müsste eine Zufuhr rund 320 kcal/h über ein Sportgetränk eigentlich ausreichend sein, wenn man recht früh anfängt sich damit zu versorgen, denke ich.
Wenn jemand viel stärker ist und den Wettkampf sagen wir mal zumindest zwischen 9 und 10 Stunden absolvieren kann oder sogar unter 9 Stunden, dann ist er zwar in der Regel im Mittel leichter als der typische Hobbysportler, aber nicht so viel leichter, dass das den wesentlich höheren relativen Umsatz (kcal/kg in der Stunde) auch nur in etwa kompensieren könnte (gut bei so 10 Stunden Wettkampfzeit vielleicht schon, aber ab 9:30 h oder so wohl spätestens nicht mehr, schätze ich jetzt einfach mal).
Wenn man sich so stark belasten kann, kommt man energetisch in der Regel viel mehr an seine Grenzen, denn der typische Hobbysportler bringt weniger Leistung, kann deshalb relativ mehr Fett verbrennen (je niedriger die Belastung, desto höher kann der Fettanteil sein) und seine Glykogenvorräte können schon zumindest fast so groß sein, wie die von Hochleistungssportlern (meine können selbstverständlich größer sein, als die von dem ein oder anderen Hochleistungssportler :-P), wenn er entsprechend vorgeht (Superkompensationseffekte ausnutzen, kohlenhydratreiche Ernährung usw. usf. besonders kurz vor wichtigen Wettkämpfen).
http://www.dr-moosburger.at/wp-content/uploads/pub045.pdf*
captain hook
07.05.2019, 08:42
Die Rechnung geht doch nicht auf?! Bei 9:30h oder 10h kommt jeder energetisch an seine Grenzen im WK. Bunkern hin oder her.
Bei angenommenen 750kcal pro Stunde Verbrauch (was ich persönlich für eher niedrig halte) gehen wir mal von 70% KH und 30% Fett aus. Das sind 525kcal aus KH bzw. rd. 130gr KH/h.
Nehmen wir mal 500gr KH im Speicher und im Magen und wie auch immer (also gebunkert) aus und rechnen das mal durch...
1h Schwimmen, Aufnahme nix. Füllstand 500gr - 130gr= 370gr im Speicher.
5h Rad, Aufnahme "gering" also eher so 70gr/h macht 350gr KH Aufnahme vs. 650gr KH verbraucht also ein Minus von 300gr. Macht 70gr Rest im Speicher.
Kommen ja nurnoch 3:30h laufen oder so mit den bekannten Problemen in der Aufnahme.
Wegen mir kannst Du jetzt annehmen, Du hättest einen besonders großen Speicher oder verbrennst keine KH oder was auch immer. Diese Rechnung wird unter idealen Gesichtspunkten und ohne erheblichen Leistungsabfall niemals aufgehen wenn man die KH Aufnahme sinnlos und unnötig reduziert betrachtet oder auf KH Formen setzt, die die KH Aufnahme künstlich nach unten abregeln.
Das ist keine Raketenwissenschaft und nicht kompliziert, das sind 10min kurz mal nachdenken.
Da kommst Du um KH Aufnahme, wo Du viel verträglich reinbringst überhaupt nicht herum. Außerdem... warum sollte man bei einer Grenzbelastung seinen Verdauungstrackt mit unnötig Zusatzstress versehen, weil man Zuckerarten wählt, die keinen Vorteil bieten, aber osmotisch einfach ungeeignet sind für den Anwendungsfall?
Die Süße bringst Du easy über die Fruktose (was Dir ja zu kompliziert war) in die Mischung.
Bei angenommenen 750kcal pro Stunde Verbrauch (was ich persönlich für eher niedrig halte) gehen wir mal von 70% KH und 30% Fett aus. Das sind 525kcal aus KH bzw. rd. 130gr KH/h.
Danke - mache ich wahrscheinlich später.
Leider habe ich den Noakes nicht mehr.
Da sind ein paar schöne Tabellen drin, denen man etwas entnehmen kann, was ich mir schon seit Ewigkeiten ;-) einbilde aus eigener Erfahrung ganz genau zu wissen:
Man kann erheblich mehr als 500 g Kohlenhydrate speichern und auch mobilisieren insbesondere als Multiausdauersportler, der insgesamt einen sehr großen Anteil der Skelettmuskulatur einsetzt.
So 1000 g oder so (bei 70 Kilo) sind, denke ich, sind schon locker ;-) drin.
Bis dann!
captain hook
07.05.2019, 08:58
Danke - mache ich wahrscheinlich später.
Leider habe ich den Noakes nicht mehr.
Da sind ein paar schöne Tabellen drin, denen man etwas entnehmen kann, was ich mir schon seit Ewigkeiten ;-) einbilde aus eigener Erfahrung ganz genau zu wissen:
Man kann erheblich mehr als 500 g Kohlenhydrate speichern und auch mobilisieren insbesondere als Multiausdauersportler, der insgesamt einen sehr großen Anteil der Skelettmuskulatur einsetzt.
So 1000 g oder so (bei 70 Kilo) sind, denke ich, sind schon locker ;-) drin.
Bis dann!
Mehr als 1000gr?! Das würde alle Annahmen die ich aus hoch professionellen Anwendungen kenne pulverisieren. ;)
Kann man ja auch leicht ausprobieren. GA2 Einheit ohne KH Aufnahme (oder berechneter - dauert dann halt länger) fahren bis die Leistung deutlich abfällt -> Hungerast. Übern Powermeter den Verbrauch sehr einfach ermitteln, dann wießt Du sehr schnell bescheid.
Und ich wette eine Spende an einen wohltätigen Zweck, dass da niemals im Leben 1000gr KH rauskommen.
Eine Dir bekannte Rechnung für Elite Marathonläufer geht davon aus, dass man deren Leistung grenzwertig knapp ohne zusätzliche KH Aufnahme schaffen kann. Und die haben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen extrem optimierten Stoffwechsel. Und selbst die risikieren es heutzutage kaum noch es ganz ohne KH zu versuchen.
Angenommene 1100kcal/h bei 90% KH machen bei rd. 2h Belastung wieviel KH im Speicher?
500 gr. im Muskelglykogen wird wohl schon eher auf der hohen Seite sein.
Wirklich ganz entleeren wird man die Speicher ja nicht. Dann hätte man ein Problem überhaupt noch loszukommen. Außerdem laufen dann ja auch entsprechend Synthesen noch ab.
Ich denke bei Normalosportler kann man wohl noch etwas weiter unten ansetzen. Das Glykogen in der Leber wird ja eher nicht oder nur sehr unwillig verwendet, da es eben größtenteils für das Gehirn lebenswichtig ist. Daher fallen die etwa 150 gr. (fast) weg oder weniger ins Gewicht.
Also kann man vll. sogar nur noch von 350-400 gr. ausgehen bei nicht so großen Personen.
Die Rechnung mit dem Marathonläufer geht übrigens knapp auf (ca. +10gr), aber das war wohl so gewollt. Aber wie gesagt: Komplettentleerung ist so eine Sache, eine fast-komplett-Entleerung wird wohl schon gehen. 1000 gr geht wohl in die Richtung Supermutant, das werden wohl nicht mal Doper mit ihren Wachstumshormon + Insulin + Zuckerlösungen in den Muskel hingekriegt haben. Nebenbei: danke für diesen Irrsinn, da freut sich jeder Diabetiker im Sport, dass er ärtzliche Atteste braucht.
Es gibt ja einige Aussagen von Noakes denen ich widersprechen würde, aber 1000 gr. Glykogenspeicher sind ja nun wirklich eine merkwürdige Zahl. Guck doch mal bitte in deinem Buch die Quelle dafür nach. Mich würde sehr interessieren wie er darauf kommt.
captain hook
07.05.2019, 10:06
Wenn dem so wäre, könnte man wohl so 8h GA2 fahren ohne Hungerast. Wer jetzt gleich sagt, "kann ich" sollte einen Powermeter kaufen oder seinen kalibrieren.
Manche Dinge kann man mit einfachem Hausverstand leicht überprüfen.
Aber zurück zum Thema....
Ich würde bereits vorm Laufen die KH Menge auf das absolut maximal verträgliche austesten, um vorm Marathon so wenig KH Ausschöpfung wie irgendwie möglich zu haben. Grade weil man beim Laufen nicht so gut Nahrung reinbekommt und es vom Magen/Darm auch etwas komplexer ist, würde ich da auch auf jeden Fall mit maximal unkritischen Varianten in möglichst vielen, kleinen Portionen kalkulieren.
Man muss die Abläufe im Hinterkopf haben...
Zuviel von einer Mischung im Bauch die den Magen nicht verlassen kann, weil zu dick, falsche osmotische Eigenschaften oder was auch immer sorgt dafür, dass man out of fuel risikiert oder noch blöder die Mischung aufm Klo rausgebracht werden will (plus out of fuel).
Also kleine Portionen (dafür regelmäßiger), nicht zu dick (genug Flüssigkeit dazu), KH Zusammensetzung sehr defensiv, genug Natrium.
Deshalb ist die Variante Klugschnacker/Rauscher sehr sinnvoll das Zeug mitzunehmen. Hab ich damals übrigens auch schon immer so gemacht. Kleine Flasche (0,5l für Kindermischgetränge oder so) kann man gut hinten in den Kragen vom Anzug schieben beim Laufen.
Muss weg habe aber was interessantes gefunden für mich und für Euch: https://www.youtube.com/watch?v=-mWrH2tzVjs
Deshalb ist die Variante Klugschnacker/Rauscher sehr sinnvoll das Zeug mitzunehmen. Hab ich damals übrigens auch schon immer so gemacht. Kleine Flasche (0,5l für Kindermischgetränge oder so) kann man gut hinten in den Kragen vom Anzug schieben beim Laufen.
Na das ist mal ein Tipp Meister :Blumen:
Klugschnacker
07.05.2019, 14:56
Kleine Anmerkung von mir: Die Rauscher-Produkte verwende ich nicht mehr. Stattdessen mische ich mir auf der Grundlage wissenschaftlicher Studien meine Trainings- und Wettkampfernährung selbst.
Ich habe eine aktuelle Sendung darüber gemacht, wie ich das mische und dosiere. Im ersten Teil geht es um die Trainings- und Wettkampfernährung. Er ist bereits in unserer Mediathek abrufbar (https://tv.triathlon-szene.de/Detail_Artikel_jump.lasso?JumpID=35075). Im zweiten Teil wird es um ein selbst gemischtes Regenerationsgetränk gehen; die Sendung darüber mache ich, sobald ich aus dem Trainingslager zurück bin.
:Blumen:
kris camper
07.05.2019, 18:02
Wenn man sich ausrechnen will, welche Menge an intern gespeicherten Kohlenhydraten zur Verfügung steht, sollte man übrigens auch Folgendes nicht vergessen:
Die Kohlenhydrate die in einer bestimmten Muskelzelle gespeichert sind, stehen auch nur für die Energiebereitstellung in dieser einen Zelle zur Verfügung. Sie können diese Zelle nämlich nicht mehr verlassen.
Das bedeutet, überspitzt gesagt, beim Radfahren kann man auch nur auf die in den Beinen gespeicherten Kohlenhydrate zurückgreifen.
In dem Vortrag von Noakes erscheint eine Graphik, der zu entnehmen ist, dass die Arbeitsmuskulatur 400 g, die inaktive Muskulatur 200 g und die Leber 100 g Kohlenhydrate speichern kann.
Das sind in Summe immerhin 700 g.
Es wurde glaube ich nicht erwähnt auf welches Körpergewicht es sich bezieht und für welche sportliche Betätigung die Zahlen gelten.
Sie sind rund und von daher wohl lediglich relativ grobe Richtwerte.
Wie gesagt bin ich mir so gut wie sicher, dass man in Lore of Running Tabellen findet, die ausweisen, dass man nach entsprechenden Maßnahmen (z.B. kohlenhydratreiche Ernährung nach starker Entleerung) auf sehr hohe Werte kommen kann.
In den Tabellen sind auch keine runden Zahlen natürlich und sie stammen wohl von Studien.
Langstreckenläufer sind im Vergleich zu anderen Ausdauersportlern sehr schmächtig und haben deutlich weniger Muskelmasse.
Ich meine da die Eliteläufer und selbstverständlich gibt es auch Ausnahmen.
Wie viel Glykogen man speichern kann, hängt ganz bestimmt nicht zuletzt von der Muskelmasse ab, die man einsetzt.
So 4,5 g/100 g Muskel nach einer kohlenhydratreichen Ernährung im Anschluß eine einer starke Entleerung der Speicher zuvor, habe ich mehr als einmal gelesen.
Ein austrainierter 70-Kilo-Mann hat, wenn ich mich recht entsinne, einen Muskelanteil von ca. 40 % mach 28 Kilo und angenommen in jedem Kilo können 45 g gespeichert werden, dann kommt man auf 1260 g.
Die Leber kann dann noch mal 150 bis 200 g speichern oder so und schon wären das so an die 1500 g.
Natürlich können die vermutlich selbst im Triathlon nicht vollständig mobilisiert werden, weil eben ein Teil der Muskelmasse gar nicht eingesetzt wird oder so gut wie gar nicht.
Es stimmt, dass das Leberglykogen eigentlich den Blutzuckerspiegel konstant halten soll, damit das Gehirn und das zentrale Nervensystem energetisch versorgt werden.
Fällt der Blutzuckerspiegel während einer sportlichen Tätigkeit aber ab, weil eben Blutglukose verstoffwechselt wurde, dann zapft gewissermaßen die Muskulatur indirekt die Leber an.
Vor Jahren hat mal ein Fori zu mir gesagt, man könne durchaus einen Hungerast bekommen, wenn es noch relativ viel Glykogen in den Muskeln gibt, denn das kann nicht in den Blutkreislauf übergehen.
So ist das glaube ich Noakes Hauptwerk zu entnehmen, denn da sind z.B. Tabellen, da ist aufgeführt, wie lange es dauert bis die Lebersglykogenspeicher entleert sind in Abhängigkeit von der Belastung (Maß dafür Inanspruchnahme der VO2-max in Prozent).
Man sieht da, dass das Muskelglykogen länger hält, wenn die Speicher ordentlich gefüllt worden sind zuvor.
Ein Ausdauersportler bekommt Probleme, wenn das Leberglykogen zu Ende geht.
Da muss er wohl was einwerfen.
Ich habe im Netz nach den Tabellen von Noakes gesucht, bisher ab keine gefunden.
Das habe ich spontan und schnell heruntergeschrieben.
Über doch ziemlich viele Jahre hat mich das arg interessiert.
In den letzten Jahren ist das Interesse deutlich in den Hintergrund gerückt.
Mangels Zugang zu wissenschaftlichen Büchern, habe ich doch einige populärwissenschaftliche Bücher gelesen, aber auch welche von echten Fachleuten wie Georg Neumann.
Die Leute schreiben voneinader ab und auch noch von sich selbst.
Man muss viele Bücher lesen bis man sich selbst manche Fragen und Widersprüchlichkeiten u.ä. erklären kann.
Das habe ich lange Zeit versucht.
Oft habe ich Bücher nur quergelesen, weil ich gehofft habe, ich finde neue Sachen bzw. Stellen, die manche Widersprüchlichkeiten oder Unplausibilitäten aufklären.
Das gelang leider nur selten.
Ich habe Respekt vor Eurem Wissen bzw. Eurer Erfahrung und hoffe Ihr habt das auch vor dem, was ich mir angeeignet habe bzw. zumindest versucht habe über ziemlich lange Zeit.
Angenehmen Abend!
Nachtrag: Vor vielleicht so 10 Jahren habe ich mir Lore of Running gekauft.
Es ist mit Abstand das dickste Sportbuch, was ich je in den Händen hielt.
Leider gibt es das Buch nur in Englisch und mein Englisch ist sehr schwach.
So habe ich leider keinen richtigen Zugang zu diesem Buch.
Ich habe es öfter durchgeblättert und nach für mich besonders reizvollen Kapiteln gesucht.
Da bin ich auf die Geschichte rund um den sogenannten Ironwar gestoßen.
Das hat mich fasziniert.
Zumindest habe ich jetzt, nachdem ich den Vortrag von Noakes gehört habe, besser verstanden, warum Noakes es sich nicht erklären konnte, wie Allen energetisch nur in der Lage hat sein können den abschließenden Marathon so schnell zu laufen.
Das Buch habe ich vor wenigen Tagen jemandem gegeben, der damit hoffentlich viel mehr anfangen kann als ich.
Vielleicht ergibt sich irgendwann die Möglichkeit, dass er manches von dem, was er beim Lesen gelernt, an mich weitergibt.
In dem Vortrag von Noakes erscheint eine Graphik, der zu entnehmen ist, dass die Arbeitsmuskulatur 400 g, die inaktive Muskulatur 200 g und die Leber 100 g Kohlenhydrate speichern kann.
Das sind in Summe immerhin 700 g.
Die zahlen der inaktiven Muskulatur kenne ich aus anderen Literaturquellen so nicht, spielen aber auch keine Rolle. Wenn die Muskulatur inaktiv ist, wird das entsprechende Glykogen auch nicht genutzt. Energetisch hat es also keinen Einfluss. Der Körper kann zwar theoretisch Muskelglykogen in der Leber zu Glucose verstoffwechseln, dass ist aber sehr umständlich und spielt in der Praxis (v.a. beim Sport) keine Rolle.
Es stimmt, dass das Leberglykogen eigentlich den Blutzuckerspiegel konstant halten soll, damit das Gehirn und das zentrale Nervensystem energetisch versorgt werden.
Fällt der Blutzuckerspiegel während einer sportlichen Tätigkeit aber ab, weil eben Blutglukose verstoffwechselt wurde, dann zapft gewissermaßen die Muskulatur indirekt die Leber an.
Vor Jahren hat mal ein Fori zu mir gesagt, man könne durchaus einen Hungerast bekommen, wenn es noch relativ viel Glykogen in den Muskeln gibt, denn das kann nicht in den Blutkreislauf übergehen.
So ist das glaube ich Noakes Hauptwerk zu entnehmen, denn da sind z.B. Tabellen, da ist aufgeführt, wie lange es dauert bis die Lebersglykogenspeicher entleert sind in Abhängigkeit von der Belastung (Maß dafür Inanspruchnahme der VO2-max in Prozent).
Ich würde anzweifeln, dass dein Leberglykogen einen Hungerast verursacht. Nüchterntraining klappt ja bspw. problemlos. Plasmaglukose macht sowohl bei 25 % VO2max als auch bei 65 % VO2max nur ca. 15 % der Energieversorgung aus. Das Leberglykogen wird zwar vor dem Muskelglykogen leer sein, aber ich glaube nicht, dass dies zu einem, großen Einbruch führt, vorrausgesetzt die Intensität ist nicht zu hoch gewählt.
echten Fachleuten wie Georg Neumann.
Welcher in seinem Buch bspw. 400 g Muskelglykogen beim Ausdauertrainierten und 100 g Leberglykogen angibt.
Die zahlen der inaktiven Muskulatur kenne ich aus anderen Literaturquellen so nicht, spielen aber auch keine Rolle. Wenn die Muskulatur inaktiv ist, wird das entsprechende Glykogen auch nicht genutzt. Energetisch hat es also keinen Einfluss. Der Körper kann zwar theoretisch Muskelglykogen in der Leber zu Glucose verstoffwechseln, dass ist aber sehr umständlich und spielt in der Praxis (v.a. beim Sport) keine Rolle.
Ja - das habe ich auch öfter gelesen und es kommt mir auch plausibel vor, dass lediglich Muskelglykogen mobiliert werden kann aus Muskeln, die überhaupt bei der sportlichen Tätigkeit eingesetzt werden.
Von daher glaube ich, dass eben für Läufer geringere Glykogenmengen zur Verfügung stehen, also wenn sie einen Lauf machen.
Allerdings werden ja beim Radfahren, denke ich mal zumindest, schon Muskeln eingesetzt, die beim Laufen normalerweise nur eine untergeordnete Rolle spielen oder vielleicht sogar so gut wie gar nicht zum Einsatz kommen.
So muss man von einer höheren Menge an Muskelglykogen ausgehen, die eben beim Triathlon zur Verfügung steht.
Ja und für das Schwimmen gilt das dann natürlich erstrecht.
Welcher in seinem Buch bspw. 400 g Muskelglykogen beim Ausdauertrainierten und 100 g Leberglykogen angibt.
Naja - vielleicht gelten diese Zahlen halt für Läufer und der Georg Neumann hat es unterlassen groß darauf hinzuweisen oder so.
captain hook
08.05.2019, 07:25
Du kannst es drehen und wenden wie du willst. Wenn du praktisch ermittelt weißt, dass du maximal die Energie aus 500gr kh umsetzen kannst, dann bringt es dir nix zu spekulieren, ob irgendwo noch ein paar gramm sind, an die du aber nicht ran kommst.
Du kannst es drehen und wenden wie du willst. Wenn du praktisch ermittelt weißt, dass du maximal die Energie aus 500gr kh umsetzen kannst, dann bringt es dir nix zu spekulieren, ob irgendwo noch ein paar gramm sind, an die du aber nicht ran kommst.Es kann ja gut sein, dass Du bzw. Ihr (eher) recht habt als ich.
Vor meinen Trainingsleistungen haben, schätze ich ma,l manche jetzt nicht so viel Respekt, deshalb nannte ich sie bisher nicht.
Wenn es wirklich so sein sollte, dass auch ich nicht mehr als 500 g Kohlenhydrate verbrennen kann, wenn ich mich unterwegs nicht verpflege, dann bin ich damit schon öfter so etwa 300 km mit dem Rennrad gefahren und schon sehr oft so um die 200 km.
Gut - ich bin dabei praktisch immer nur in der Lage gewesen eigentlich sehr niedrige Intensitäten zu halten, auch wenn ich mich dabei wohl deutlich mehr anstrengt habe, als es sich so mancher hier vorstellen kann.
Tendenziell nahm die Leistungsfähigkeit während dieser Touren eher mit der Zeit zu und höchstens ganz zum Schluß baute ich ab.
captain hook
08.05.2019, 07:36
P. S. Bei deinem Ansatz könnte man spielend eine Mitteldistanz nur mit Wasser bestreiten bei den schnellen Leuten, komisch nur, dass das praktisch nicht geht.
1000gr kh würden für 4h jedenfalls problemlos ausreichen und alle Überlegungen, dass Marathonläufer die 2h knapp schaffen können, es aber aus gutem Grund nicht versuchen wären völlig irrsinnig. Was belasten die idioten sich eigentlich mit sowas wie Nahrungsaufnahme?!
Was du bei all deinen Ausführungen IMMER berücksichtigen solltest... Es besteht IMMER die Gefahr, dass dir das einer glaubt und es im Wettkampf ausprobiert. Überleg dir also gut, ob das ein Tipp wäre, den du einem Athleten geben würdest, für den du verantwortlich bist und bei dem ggf substanzielle Dinge von deiner Ernährungsstrategie abhängig sind.
Die praktische Erfahrung zeigt, dass sehr viele Leute out of fuel enden und das das ein absolut entscheidender Punkt im LD Sport ist. Zusätzlich zu den üblichen übel, Dünnschiss, Magenproblem Geschichten bei vielen suboptimal eingestellten Athleten.
captain hook
08.05.2019, 07:38
Es kann ja gut sein, dass Du bzw. Ihr (eher) recht habt als ich.
Vor meinen Trainingsleistungen haben, schätze ich ma,l manche jetzt nicht so viel Respekt, deshalb nannte ich sie bisher nicht.
Wenn es wirklich so sein sollte, dass auch ich nicht mehr als 500 g Kohlenhydrate verbrennen kann, wenn ich mich unterwegs nicht verpflege, dann bin ich damit schon öfter so etwa 300 km mit dem Rennrad gefahren und schon sehr oft so um die 200 km.
Gut - ich bin dabei praktisch immer nur in der Lage gewesen eigentlich sehr niedrige Intensitäten zu halten, auch wenn ich mich dabei wohl deutlich mehr anstrengt habe, als es sich so mancher hier vorstellen kann.
Es ist witzlos 200km Standgas mit Wettkampf und optimaler Ausschöpfung zu vergleichen. 150w fährt man aufm Rad vermutlich auch nur aus Fett oder auf zerstörerischer Protein Verbrennung.
captain hook
08.05.2019, 07:44
Es ist witzlos 200km Standgas mit Wettkampf und optimaler Ausschöpfung zu vergleichen. 150w fährt man aufm Rad vermutlich auch nur aus Fett oder auf zerstörerischer Protein Verbrennung.
Übertrieben gesprochen, können wir alle ganz ohne Last sogar 15h auf der Couch sitzen ohne zu sterben wenn wir nix zuführen . Für machen ist das auch so ähnlich wie Wettkampf Sport. Könnte man also easy ne Ableitung draus basteln.
Was du bei all deinen Ausführungen IMMER berücksichtigen solltest... Es besteht IMMER die Gefahr, dass dir das einer glaubt und es im Wettkampf ausprobiert. Überleg dir also gut, ob das ein Tipp wäre, den du einem Athleten geben würdest, für den du verantwortlich bist und bei dem ggf substanzielle Dinge von deiner Ernährungsstrategie abhängig sind.
Da gebe ich Dir recht und ich möchte auch nicht, dass meine Ausführungen die Wirkung von Empfehlungen haben wie man sich im Wettkämpfen verhalten sollte.
Mir macht es halt Spaß Sichtweisen von mir zu beschreiben, die relativ ungewöhnlich bzw. ungewohnt sind.
Bis dann und vielen Dank für Deine Mühe beim Schreiben!
Wie gesagt habe ich Respekt vor Deinem bzw. Eurem Wissen bzw. Erfahrungen.
captain hook
08.05.2019, 07:54
Da gebe ich Dir recht und ich möchte auch nicht, dass meine Ausführungen die Wirkung von Empfehlungen haben wie man sich im Wettkämpfen verhalten sollte.
Mir macht es halt Spaß Sichtweisen von mir zu beschreiben, die relativ ungewöhnlich bzw. ungewohnt sind.
Bis dann und vielen Dank für Deine Mühe beim Schreiben!
Wie gesagt habe ich Respekt vor Deinem bzw. Eurem Wissen bzw. Erfahrungen.
Das ist vom Ansatz her ja auch spannend, nur fragt hier jemand nach Wettkampf Verpflegung...
P. S. Bei deinem Ansatz könnte man spielend eine Mitteldistanz nur mit Wasser bestreiten bei den schnellen Leuten, komisch nur, dass das praktisch nicht geht.
1000gr kh würden für 4h jedenfalls problemlos ausreichen und alle Überlegungen, dass Marathonläufer die 2h knapp schaffen können, es aber aus gutem Grund nicht versuchen wären völlig irrsinnig. Was belasten die idioten sich eigentlich mit sowas wie Nahrungsaufnahme?!
Was du bei all deinen Ausführungen IMMER berücksichtigen solltest... Es besteht IMMER die Gefahr, dass dir das einer glaubt und es im Wettkampf ausprobiert. Überleg dir also gut, ob das ein Tipp wäre, den du einem Athleten geben würdest, für den du verantwortlich bist und bei dem ggf substanzielle Dinge von deiner Ernährungsstrategie abhängig sind.
Die praktische Erfahrung zeigt, dass sehr viele Leute out of fuel enden und das das ein absolut entscheidender Punkt im LD Sport ist. Zusätzlich zu den üblichen übel, Dünnschiss, Magenproblem Geschichten bei vielen suboptimal eingestellten Athleten.
Absolut richtig Captain. Man könnte auch noch hinzufügen, dass sich bspw. Nike bei ihrem Sub 2 Projekt auch speziell diesem Thema gewidmet hatte, mit der Zielsetzung einer möglichst hohen Kh Aufnahme des Athleten (daraus ist ja, wie bekannt, Maurten entstanden). Am Ende ist man wohl bei ca. 90g/h gelandet. Den ganzen Aufwand hätten die sich ja sparen können, wenn man Thomas folgt. 😉
longtrousers
08.05.2019, 10:16
Was du bei all deinen Ausführungen IMMER berücksichtigen solltest... Es besteht IMMER die Gefahr, dass dir das einer glaubt unDie praktische Erfahrung zeigt, dass sehr viele Leute out of fuel enden und das das ein absolut entscheidender Punkt im LD Sport ist. Zusätzlich zu den üblichen übel, Dünnschiss, Magenproblem Geschichten bei vd es im Wettkampf ausprobiert. Überleg dir also gut, ob das ein Tipp wäre, den du einem Athleten geben würdest, für den du verantwortlich bist und bei dem ggf substanzielle Dinge von deiner Ernährungsstrategie abhängig sind.
Habe mal irgendwo gelesen, dass wenn man Info haben will in einem Forum wie dieses über ein Thema, man diese Info nicht bekommt wenn man danach fragt.
Die richtige Info kommt aber von selbst, wenn du einfach eine falsche oder ungewöhnliche These postulierst
Habe mal irgendwo gelesen, dass wenn man Info haben will in einem Forum wie dieses über ein Thema, man diese Info nicht bekommt wenn man danach fragt.
Die richtige Info kommt aber von selbst, wenn du einfach eine falsche oder ungewöhnliche These postulierst
Ich bin nicht der Typ Mensch, dem es prinzipiell Spaß macht durch ungewohnte oder ungewöhnliche Thesen zu provozieren.
Im Laufe der Zeit habe ich mir aber solche Sichtweisen angeeignet und gar nicht so selten, hatte ich den Eindruck, dass die vielleicht ja gar nicht so weit weg sind von der berühmten Wahrheit, denn manchmal wechseln auch anerkannte Fachleute Positionen, die jahre- oder gar jahrzehntelang nicht verlassen werden konnten ohne Gesichtsverlust.
Da ich nicht so gut Englisch kann und das Video von Noakes nur einmal "schnell" gesehen habe, kriegte ich da nicht so viel mit wahrscheinlich.
Aber immerhin so viel, dass ich den Eindruck hatte, er sieht es heute so, dass er lange Zeit den Fokus seines wissenschaftlichen Interesses falsch gelegt hat.
Er erwähnte glaube ich auch die Industrie, die das Kohlenhydratzeug herstellt und verkauft und die Spezialartikel da sind nicht gerade preiswert, wenn man sich vor Augen führt, wie billig die Inhaltsstoffe zu haben sind.
Die Industrie ist durchaus in der Lage Wissenschaftler zu beeinflussen, davon bin ich überzeugt.
Wer bezahlt hat, bestimmt welche Musik gespielt wird ;-)!
Vielleicht wollen sich manche Elitesportler auch deshalb nicht maximal mit Kohlenhydrat auffüllen (also die Körperspeicher), weil das Nachteile hat.
Die 1000 g wären mindestens 3,5 kg (da ist ja Wasser dabei).
Ich fühle mich maximal aufgeladen oft sehr steif und schlapp und wenn die Speicher leerer werden, dann werden die Beine immer lockerer.
Es könnte auch am Kalium liegen.
Glykogeneinlagerung ist mit viel Kaliumeinlagerung verbunden.
Wenn es da Mängel gibt (ist bei mir sehr wahrscheinlich), provoziert man womöglich einen Kaliummangel im Körper und der wird besser, wenn das Kalium im Glykogen frei wird.
captain hook
08.05.2019, 11:12
Habe mal irgendwo gelesen, dass wenn man Info haben will in einem Forum wie dieses über ein Thema, man diese Info nicht bekommt wenn man danach fragt.
Die richtige Info kommt aber von selbst, wenn du einfach eine falsche oder ungewöhnliche These postulierst
Könnte sein, ist aber natürlich riskant, weil man selbst filtern muss, was denn nun die Lösung ist oder was die abstrakte Idee, die aber nur dazu dient die Lösung herauszuarbeiten.
Die Sache ist übrigens an sich schon schwierig genug weil so individuell. Die theoretisch beste Lösung zum Beispiel geht bei mir überhaupt nicht, weil ich den Geschmack so dermaßen widerlich finde auf Dauer, dass es trotz der eigentlich guten Eigenschaften versagt. :Lachanfall:
Es gibt halt so ein paar Eckpunkte:
Je nach Zusammensetzung und Zuckerarten wird man ca 60-100gr KH "reinbringen".
Deutlich dickere Mischungen als 10% KH zu Wasser dürften unter Last nur die wenigsten verarbeiten können (je weniger Intensität, desto größer die Chancen).
Beimischen von Fruktose kann (!) wenn man es veträgt die Aufnahmemenge etwas erhöhen. -> anderer Aufnahmeweg.
Natrium muss rein, besonders wenn das Rennen lang oder es heiß ist.
Zuviel Säure im Getränk kann einem schön auf den Magen schlagen.
Wenn man 100gr KH in 10% Lösung pro Stunde getrunken hat, verdicken zusätzliche Gels und Riegel die Geschichte in Richtung Unverträglichkeit.
Bei Malto ist das Risiko überzudosieren geringer als zB bei Haushaltszucker, Dextrose oder Glukose.
Das führt quasi automatisch dazu, dass man bei einer LD möglichst früh anfangen muss KH zu füllen, damit man gar nicht erst den Speicher zu stark vorentleert, weil man das später quasi nicht mehr füllen kann, weil der Verbrauch eh höher ist als das, was man reinschütten kann unter Wettkampflast.
Wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel und es gibt Bandbreiten die man selbst für sich herausfinden muss.
longtrousers
08.05.2019, 11:13
Ich bin nicht der Typ Mensch, dem es prinzipiell Spaß macht durch ungewohnte oder ungewöhnliche Thesen zu provozieren.
Im Laufe der Zeit habe ich mir aber solche Sichtweisen angeeignet und gar nicht so selten, hatte ich den Eindruck, dass die vielleicht ja gar nicht so weit weg sind von der berühmten Wahrheit, denn manchmal wechseln auch anerkannte Fachleute Positionen, die jahre- oder gar jahrzehntelang nicht verlassen werden konnten ohne Gesichtsverlust.
Es ist im Prinzip nicht falsch immer wieder an sogenannte Wahrheiten zu zweifeln. z. B bei Laufschuhen gab es zuerst viel Dämpfung, und ja nicht auf Asphalt laufen. Dann gab es das Barefoot Running was so gut sein soll. Und jetzt gibt es wieder der turmhöhe Schaum des 4% Vapourfly. Aber ich schweife ab.
Zu den Kohlenhydraten: die Prozesse im Körper sind sowieso sehr kompliziert und nie ganz zu verstehen.
Hat Cameron Wurf bei sein Sieg in IM Australia ihre Aufnahme Kapazität auf die Mara Strecke übergeschätzt ?
https://www.youtube.com/watch?v=jKr3mD0SNKg
Bei 1:10
Ich nehme an dass er besten beraten und versorgt ist und außerdem Besitz er reichlich Erfahrung im Ausdauersport & Wettkampf
Es ist nicht besser , wenn man auf "nummer sicher" gehen möchte , alles etwas niedriger ansetzen ? und in kauf nehmen etwas Leistung Verlust aber keine gravierende Magen Probleme, die vielleicht das ganze scheitern lässt :Huhu:
Koschier_Marco
08.05.2019, 12:25
Thomas
Ich habe mir das Video ungeschaut, er postuliert eine Low Carb based Diet und meint dieser Anatz ist superior gegenüber dem klassichen KH Ansatz, den er früher auch bezahlt dafür, postuliert hat. Auch das sogeannte Carb Cycling wird von Ihm als nicht notwendig erachtet. Er bezieht sich auch stark auf die LC Performence Päpste Phinney/Vollek (die glaube ich dann Beide an derselben Veranstaltung sprechen)
Leider ist mir nicht klar, was er genau unter LC versteht, seine Beispiele sind Mark Allen und Paula, die er als LC Atheten bezeichnet.
In Deutschland wird das ja ziemlich kontrovers diskutiert (siehe Caroline Rauscher), wo festgehalten wird, dass LC das Immunsystem langfristig beeinträchtigt und der KH Stoffwechsel mangels Übung dann nicht mehr funktioniert (Enzyme werden abgebaut die das regeln)
Marco
Kleine Anmerkung von mir: Die Rauscher-Produkte verwende ich nicht mehr. Stattdessen mische ich mir auf der Grundlage wissenschaftlicher Studien meine Trainings- und Wettkampfernährung selbst.
Ich habe eine aktuelle Sendung darüber gemacht, wie ich das mische und dosiere. Im ersten Teil geht es um die Trainings- und Wettkampfernährung. Er ist bereits in unserer Mediathek abrufbar (https://tv.triathlon-szene.de/Detail_Artikel_jump.lasso?JumpID=35075). Im zweiten Teil wird es um ein selbst gemischtes Regenerationsgetränk gehen; die Sendung darüber mache ich, sobald ich aus dem Trainingslager zurück bin.
:Blumen:
arne ... cool... hab den gleichen gedankengang. hatte auch die Rauscher Pampe - was gut war - und versuche seit letzten jahr mir das selbst zu mischen.. dein video hat mir geholfen. hatte immer noch bauchschmerzen aber das wird wohl an zu viel fruchtzucker gelegen haben.
freu mich schon auf den Regenerationsshake - weil den kannte ich nicht - und du hast ja viel davon geschwärmt.
warum nimmst du die rauscher pampe nicht mehr? oder geht mich das nix an? ich weil ich mir einfach kohle sparen will :) und weil mich das thema interessiert .
danke für deine infos
Die Industrie ist durchaus in der Lage Wissenschaftler zu beeinflussen, davon bin ich überzeugt.
Wer bezahlt hat, bestimmt welche Musik gespielt wird ;-)!
Das ist klar, geht aber in alle Richtungen. Du Darfst dann bei Noakes halt auch nicht vergessen, dass er klar pro Low-Carb ist. Für ihn ist das die allerbeste Variante, deutlich besser als High-Carb oder Mischformen und entsprechend muss das natürlich auch alles in sen Bild passen, welches eben wenig Grautöne enthält. Ist hier aber total off-topic und besser in den hier durchaus vorhandenen LC oder Keto Threads aufgehoben...
captain hook
08.05.2019, 15:41
Praxisvorschlag:
Leistungsdiagnostik mit Spiro machen, Carboloading - also Speicher maximal voll - , rausgehen und mit Powermeter so lange nach Watt GA2 fahren bis leer ist, man also deutliche Leistungseinbuße hat. Dann Auswerten entsprechend der Daten der Spiro.
Oder (wenn man den eigenen Versuch scheut) einfach auf die hören, die es ausprobiert haben.
Da kommt schlicht nicht die Energiemenge von 1000gr KH raus. Eher was sehr weit darunter.
Jetzt kann dann jemand nachweisen, dass da mehr als 1000gr KH sind. Was bringt es aber in der Praxis, wenn ich da nicht rankomm. Dann kann ich nicht mit 1000gr kalkulieren, sondern muss mit dem rechnen, wo ich auch rankommen kann.
Manchmal liegt die Lösung so nah...
Und nun wäre es gut, wenn man sich der Fragestellung annimmt, was er beim Marathon essen soll. ;-) Außer es geht nicht mehr um diese Frage, weil er ja nicht essen muss, weil er ja KH für 20h Sport am Stück im Tank hat, das nur noch keiner gemerkt hat und die ganzen gestrandeten Kreaturen alle nur Fiktion sind.
Und nun wäre es gut, wenn man sich der Fragestellung annimmt, was er beim Marathon essen soll. ;-) Außer es geht nicht mehr um diese Frage, weil er ja nicht essen muss, weil er ja KH für 20h Sport am Stück im Tank hat, das nur noch keiner gemerkt hat und die ganzen gestrandeten Kreaturen alle nur Fiktion sind.
Diese Frage hast Du ja durchaus schon ganz brauchbar ;-) beantwortet :-):
Es gibt halt so ein paar Eckpunkte:
Je nach Zusammensetzung und Zuckerarten wird man ca 60-100gr KH "reinbringen".
Deutlich dickere Mischungen als 10% KH zu Wasser dürften unter Last nur die wenigsten verarbeiten können (je weniger Intensität, desto größer die Chancen).
Beimischen von Fruktose kann (!) wenn man es veträgt die Aufnahmemenge etwas erhöhen. -> anderer Aufnahmeweg.
Natrium muss rein, besonders wenn das Rennen lang oder es heiß ist.
Zuviel Säure im Getränk kann einem schön auf den Magen schlagen.
Wenn man 100gr KH in 10% Lösung pro Stunde getrunken hat, verdicken zusätzliche Gels und Riegel die Geschichte in Richtung Unverträglichkeit.
Bei Malto ist das Risiko überzudosieren geringer als zB bei Haushaltszucker, Dextrose oder Glukose.
Das führt quasi automatisch dazu, dass man bei einer LD möglichst früh anfangen muss KH zu füllen, damit man gar nicht erst den Speicher zu stark vorentleert, weil man das später quasi nicht mehr füllen kann, weil der Verbrauch eh höher ist als das, was man reinschütten kann unter Wettkampflast.
Wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel und es gibt Bandbreiten die man selbst für sich herausfinden muss.
Praxisvorschlag:
Leistungsdiagnostik mit Spiro machen, Carboloading - also Speicher maximal voll - , rausgehen und mit Powermeter so lange nach Watt GA2 fahren bis leer ist, man also deutliche Leistungseinbuße hat. Dann Auswerten entsprechend der Daten der Spiro.
Oder (wenn man den eigenen Versuch scheut) einfach auf die hören, die es ausprobiert haben.
Da kommt schlicht nicht die Energiemenge von 1000gr KH raus. Eher was sehr weit darunter.
Jetzt kann dann jemand nachweisen, dass da mehr als 1000gr KH sind. Was bringt es aber in der Praxis, wenn ich da nicht rankomm. Dann kann ich nicht mit 1000gr kalkulieren, sondern muss mit dem rechnen, wo ich auch rankommen kann.
Manchmal liegt die Lösung so nah...
Das ist echt ein wunderbarer Praxistest :Blumen:.
Wenn ich das könnte, würde ich mich selbstlos zur Verfügung stellen und hätte wahrscheinlich noch ziemlich viel Spaß dabei.
Ich sehe einen kleineren Schönheitsfehler, was ich aber bitte nicht als großartige Kritik verstanden wissen möchte.
Beim Triathlon wird schon eine größere Muskelmasse eingesetzt und dadurch dürfte man in der Lage sein schon höhere Glykogenmengen mobilisieren zu können als bei einer langen Radfahrt.
Den Test könnte man triathlonspezifischer gestalten, aber wie er dann genau aussehen soll, das ist eine Frage, die nicht so leicht zu beantworten ist.
Außerdem ist er dann wahrscheinlich schon sehr belastend und verlangt nach einer langen Erholungszeit ím Anschluß.
Das ist klar, geht aber in alle Richtungen. Du Darfst dann bei Noakes halt auch nicht vergessen, dass er klar pro Low-Carb ist. Für ihn ist das die allerbeste Variante, deutlich besser als High-Carb oder Mischformen und entsprechend muss das natürlich auch alles in sen Bild passen, welches eben wenig Grautöne enthält. Ist hier aber total off-topic und besser in den hier durchaus vorhandenen LC oder Keto Threads aufgehoben...
Danke - ich neige stark dazu vom eigentlichen Thema abzukommen oder dazu beizutragen, dass andere es tun.
Ich werde mich bemühen mich zu bessern.
Auf mich wirkte der Vortrag von Noakes für einen Mann mit dermaßen viel Ahnung, schon etwas oberflächlich.
Mich überrascht, dass er sich so stark positioniert hat in Bezug auf Low-Carb.
Er hat ja schon ganz schön was zu verlieren denke ich mal und diese Positionierung dürfte nicht gerade geeignet sein dazu beizutragen, dass er sein Ansehen in Fachkreisen behält.
Ich habe wie gesagt öfter in Lore of Running geblättert und mich bemüht ein paar Seiten einigermaßen inhaltlich zu verstehen.
Wer das leicht lesen kann und verinnerlichen, der kann wohl unglaublich viel lernen.
Absolut richtig Captain. Man könnte auch noch hinzufügen, dass sich bspw. Nike bei ihrem Sub 2 Projekt auch speziell diesem Thema gewidmet hatte, mit der Zielsetzung einer möglichst hohen Kh Aufnahme des Athleten (daraus ist ja, wie bekannt, Maurten entstanden). Am Ende ist man wohl bei ca. 90g/h gelandet. Den ganzen Aufwand hätten die sich ja sparen können, wenn man Thomas folgt. ��
Nur eine kurze Bemerkung dazu:
Mal angenommen man wüsste, was man anstellen muss einen hochtalentierten Ausdauersportler so auf den Ironman vorzubereiten, dass seine Chancen dort zu gewinnen sehr hoch sind.
Würde man dann die entscheidenden Maßnahmen ausplaudern oder würde man sich nicht viel eher darum bemühen, dass sie sich nicht so schnell verbreiten?
Angenommen man wüsste, wie man einen hochtalentierten Marathonläufer mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen erfolgreichen Angriff auf die Weltbestzeit vorbereiten muss, würde man die entscheidenden Maßnahmen einfach so ausplaudern?
Thomas
Ich habe mir das Video ungeschaut, er postuliert eine Low Carb based Diet und meint dieser Anatz ist superior gegenüber dem klassichen KH Ansatz, den er früher auch bezahlt dafür, postuliert hat. Auch das sogeannte Carb Cycling wird von Ihm als nicht notwendig erachtet. Er bezieht sich auch stark auf die LC Performence Päpste Phinney/Vollek (die glaube ich dann Beide an derselben Veranstaltung sprechen)
Leider ist mir nicht klar, was er genau unter LC versteht, seine Beispiele sind Mark Allen und Paula, die er als LC Atheten bezeichnet.
In Deutschland wird das ja ziemlich kontrovers diskutiert (siehe Caroline Rauscher), wo festgehalten wird, dass LC das Immunsystem langfristig beeinträchtigt und der KH Stoffwechsel mangels Übung dann nicht mehr funktioniert (Enzyme werden abgebaut die das regeln)
Marco
In Bezug auf Allen hat er gemeint, der hätte ihm gesagt, dass bei seiner Ernährungsweise vor dem Ironman 1989 eine Nährstoffverteilung von 40 (Kohlenhydratkalorien) : 30 (Proteinkalorien) : 30 (Fettkalorien) vorlag.
Das empfinde ich noch nicht als sehr krass.
Da würde ich mir wohl am ehesten wegen der hohen Proteinmenge etwas Sorgen machen.
Wie schon in einer anderen Antwort von mir erwähnt, wundere ich mich schon, dass sich Noakes so eindeutig auf die Seite der Low-Carb-Befürworter gestellt hat.
Es gibt ja einige Aussagen von Noakes denen ich widersprechen würde, aber 1000 gr. Glykogenspeicher sind ja nun wirklich eine merkwürdige Zahl. Guck doch mal bitte in deinem Buch die Quelle dafür nach. Mich würde sehr interessieren wie er darauf kommt.
So Mädels und Jungs schnallt Euch an.
Den Noakes habe ich ja wie gesagt nicht mehr, aber ich habe ja eine Tabelle eingescannt und das Bild bei mir auf dem Computer abgespeichert, was ich Dummerle eben erst festgestellt habe.
Es gibt da eine Tabelle 3.1 auf Seite 104 in Lore of Running.
Der ist zu entnehmen, dass die Speicher insgesamt 880 g betragen können nach dreitägigem Carboloading.
Unter der Tabelle ist noch vermerkt, dass die Daten für 20 Kilo Muskelmasse und 1,8 kg Lebermasse kalkuliert sind.
36 g/kg kommen aus der Muskulatur und 90 g/kg aus der Leber kann man der Tabelle außerdem entnehmen.
Wenn man genau nachrechnet, ergeben sich 882 g in Summe.
Keine Ahnung warum da in der Tabelle "nur" 880 g stehen.
Eine Quellenangabe findet man unter der Tabelle leider nicht, also zumindest nicht in dem Bereich, den ich gescannt habe.
Was ist denn mit der in den Zellen gespeicherten Energie? Ist die so gering, dass man sie nicht zu berücksichtigen braucht?
Was ist denn mit der in den Zellen gespeicherten Energie? Ist die so gering, dass man sie nicht zu berücksichtigen braucht?
In den Zellen wird ja wenig Energie gespeichert, mit Ausnahme der Fettspeicher und Glykogenspeicher. Die einzelnen Lipidtröpfchen hier und da sind in der Summe irrelevant. Die Zellen haben ansonsten ja einen stetigen Austausch und Verbrauch von Energieträgern.
So Mädels und Jungs schnallt Euch an.
Den Noakes habe ich ja wie gesagt nicht mehr, aber ich habe ja eine Tabelle eingescannt und das Bild bei mir auf dem Computer abgespeichert, was ich Dummerle eben erst festgestellt habe.
Es gibt da eine Tabelle 3.1 auf Seite 104 in Lore of Running.
Der ist zu entnehmen, dass die Speicher insgesamt 880 g betragen können nach dreitägigem Carboloading.
Unter der Tabelle ist noch vermerkt, dass die Daten für 20 Kilo Muskelmasse und 1,8 kg Lebermasse kalkuliert sind.
36 g/kg kommen aus der Muskulatur und 90 g/kg aus der Leber kann man der Tabelle außerdem entnehmen.
Wenn man genau nachrechnet, ergeben sich 882 g in Summe.
Keine Ahnung warum da in der Tabelle "nur" 880 g stehen.
Eine Quellenangabe findet man unter der Tabelle leider nicht, also zumindest nicht in dem Bereich, den ich gescannt habe.
Ergänzen möchte ich noch, dass es sich um Mittelwerte von Marathonläufern handelt.
Nach dem Marathon hatten die noch 130 g Glykogen in den Speichern, wobei 4 - 5 g/kg in der Muskulatur sind (20 Kilo Muskelmasse) und 23 g/kg in der Leber (1,8 kg Leber).
D. h. alles in allem haben die Marathonläufer ca. 750 g Glykogen beim Marathon verbraucht.
Der Wert für die Leber ist ein gerechneter Wert basierend auf der Tatsache, dass ein 2,5 h-Marathonläufer pro Stunde etwa 40 g Leberglykogen verstoffwechselt.
Die 1000 g Glykogen für Triathleten, die ich nannte, dürften also schon recht relalistisch sein, denn die sind im Allgemeinen schwerer und muskulöser als vergleichbar gute Läufer und beim Triathlon wird auch eine größerer Muskelmasse eingesetzt.
Der Oberkörper wird ja beim Laufen kaum belastet, allerdings schon sehr beim Schwimmen.
In meiner letzten MD (22 Grad) und LD (deutlich wärmer) hatte ich das Problem, dass ich beim laufen total Durst hatte und mein Bauch vom trinken immer dicker wurde (heißt das ich hab das zeug nicht mehr verdaut?) Bei der LD hab ich deswegen irgendwann aufgehört zu trinken, dann gings mir besser aber der Durst blieb natürlich.
Hatte letzten Sonntag bei 5h Mitteldistanz-WK 3 Riegel a 20g Kh + 3 Gels a 20g KH und etwa 1,5l Gemisch aus Iso+Malto beim radfahren (komme damit etwa auf 90mg KH/Stunde wenn ich mich nicht vertu...),beim laufen dann alle 5km ein Gel, dazu Cola+Iso was halt so reingeht beim laufen. Der dicke Bauch wurde echt immer unangenehmer...war es vielleicht zu wenig Flüssigkeit? Kann man denn Iso so anreichern? Ich füg immer 3EL Maltodextrin 19 auf 750ml Iso-Plörre hinzu, macht das Sinn? Hatte noch nie Probleme dass ich aufs Dixi muss oder so, aber halt nen dicken Bauch...
Es hängt ein bisschen von der Zuckerart ab, wie viel pro Stunde vollständig aufgenommen (Übergang in den Blutkreislauf) werden kann und auch von der Konzentration der Mineralien und der Art ab.
Bei Einfach- oder Zweifachzucker (Glucose, Saccharose) ist das nicht mehr als rund 1 Liter bei einer Konzentraion zwischen 6 und 8 %.
Das entspricht 60 bis 80 g/l.
Man nimmt Natrium mit in die Getränke, weil man dadurch ein Getränk herstellen kann, bei dem die Aufnahme an Wasser und Energie bei der genannten Konzentration maximal ist.
Aufgrund der unterschiedlichen Osmolarität verschiebt sich das ein bisschen, wenn man statt Glucose oder Saccharose Maltodextrin verwendet.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass Du auf mehr als einen Liter pro Stunde gekommen bist wenigstens zeitweise und dann muss das einfach so sein, dass sich da immer mehr Flüssigkeit im Magen bzw. Darm ansammelt.
War die Konzentration des Zuckers höher (ich gehe mal von Saccharose und Glucose aus), dann geht aus dem Blut Flüssigkeit in den Darm über, was ungünstig ist.
Cola und Iso mischen ist ungünstig, denn dann ist die Konzentration des Zuckers zu hoch und es passiert eben auch das, was ich schon geschrieben habe:
Im Darm geht aus dem Blut Flüssigkeit über.
Es wäre viel besser die Cola etwa 1:1 mit Wasser zu verdünnen, dann kommt man auf etwa 6 % Zuckergehalt.
Ein Isogetränk zuzuführen und gleichzeitig zusätzlich noch Zucker, da hast Du das gleiche Problem.
Ein Isogetränk ist ja schon sozusagen optimiert in Bezug auf die Aufnahme von Wasser bzw. Energie.
Du machst es "kaputt", wenn Du zusätzlich was einwirfst, ohne das durch zusätzliche Wasserzufuhr auszugleichen.
http://docplayer.org/48087136-Trinken-im-sport-dr-kurt-a-moosburger-facharzt-fuer-innere-medizin-und-sportarzt.html
captain hook
23.06.2019, 10:35
Wasser, Zucker, Salz... Die Verhältnisse variieren in sehr engen Grenzen und lassen sich kaum durch "ich esse nen Riegel zusätzlich" und so unterlaufen. Zusätzlich Cola macht das ganze eher schlimmer als besser.
Spannendes Thema und interessante Anmerkungen:Blumen: .
Gibt es ein deutschsprachiges Werk oder einen Link mit einem aktuellen Stand zum Nachlesen?
Gelten bei extremer Hitze besondere Empfehlungen? Zum Beispiel weniger Energie zuführen?
Ich hatte u.a. in Limmer das Gefühl wie Lucy mit zuviel nicht verdauter Energie im Magen zu kämpfen und hatte deutliche Kreislaufprobleme, die ich mit Kühlung iund Wasser trinken gerade so noch in den Griff bekam.
Früher dachte ich bei schwachem Kreislauf eher an Energiemangel:confused:
Spannendes Thema und interessante Anmerkungen:Blumen: .
Gibt es ein deutschsprachiges Werk oder einen Link mit einem aktuellen Stand zum Nachlesen?
Gelten bei extremer Hitze besondere Empfehlungen? Zum Beispiel weniger Energie zuführen?
Ich hatte u.a. in Limmer das Gefühl wie Lucy mit zuviel nicht verdauter Energie im Magen zu kämpfen und hatte deutliche Kreislaufprobleme, die ich mit Kühlung iund Wasser trinken gerade so noch in den Griff bekam.
Früher dachte ich bei schwachem Kreislauf eher an Energiemangel:confused:
Es ist glaube ich sehr wichtig, dass das Getränk blutisoton ist.
Wenn das der Fall ist, kann es nämlich am schnellsten in den Blutkreislauf übergehen.
Man kann den isotonischen Druck über den Mineraliengehalt (eigentlich hat praktisch nur Natrium einen bedeutenden Einfluß) und über den Kohlenhydratgehalt einstellen.
Bei den isotonischen Sportgetränken mit 6 bis 8 % Einfach- oder Zweifachzucker erreicht man sozusagen zwei Dinge auf einmal:
Möglichst viel Energieaufnahme und möglichst viel Wasseraufnahme pro Zeiteinheit.
Man könnte bei Hitze und wenn die Glykogenspeicher ordentlich voll sind und sehr lange reichen müssten, mehr Natrium zusetzen.
Das schmeckt dann halt vielen nicht so und so hat man nicht so Lust viel zu trinken evt..
Ich habe damit aber noch nicht experimentiert.
Vielleicht mache ich das mal.
Glykogen habe ich so gut wie immer so viel gebunkert vor langen Touren, dass das reicht.
Ich kann ja eh nicht wahnsinnig intensiv fahren und dann kommt ja auch viel über den Fettstoffwechsel.
Der Moosburger hat schon einige ganz gute Artikel geschrieben zu dem Thema.
Was Maltodextrin und so ein Zeug angeht, bin ich nicht up to date.
Da kann man schon wesentlich mehr als 60 bis 80 g/l zusetzen, aber das ist für mich uninteressant.
Ich meine 60 bis 80 g die Stunden das sind ca. 240 bis 320 kcal/h, wem die nicht reichen, der hat einen extrem miesen Fettstoffwechsel ;-)!
Nachtrag:
Das wäre sozusagen die Grenze: https://de.wikipedia.org/wiki/Isotonische_Kochsalzl%C3%B6sung
Nur 9 g Kochsalz pro Liter dürften wenige herunterbekommen und auf die Dauer wäre es bei hohen Flüssigkeitsverlusten wahrscheinlich auch bedenklich, da Schweiß im Vergleich zum Blut in der Regel hypoton ist.
Der Natriumgehalt im Blut steigt deshalb ja auch an und ich glaube das verursacht Durstgefühl.
Durst bekommt man ja auch, wenn man salziges gegessen hat oder etwas mit Kohlenhydraten und da war relativ wenig Wasser mit dabei.
Im Laufe der Zeit wird der Schweiß immer konzentrierter, wenn man ihn nicht ausreichend durch Flüssigkeitszufuhr kompensiert in Bezug auf die Mineralien, die damit verloren gehen.
Da Glykogen sehr viel Wasser enthält ist es wie eine Art Wasserspeicher.
Pro Gramm gebunkerte Kohlenhydrate sind da 2,7 g Wasser im Molekül und auch ziemlich viel Kalium.
Das wird frei und das kann man gut gebrauchen.
Ich kann sehr hohe Flüssigkeitsverluste gut tolerieren, wenn er sich langsam über Stunden ergibt, weil ich in der Regel sehr viel Glykogen gebunkert habe.
Noch ein Nachtrag: Reine Natriumlösungen ohne Kohlenhydrate sind ungeeignet als Sportgetränk.
Natrium erhöht im Vergleich zu Wasser nur dann die Wasseraufnahmegeschwindigkeit im Darm in Verbindung mit Glucose.
Es gibt sogenannten orale Rehydratationslösungen.
Die sollen einen Wasserverlust möglichst rasch beheben.
Sie enthalten 16 bis 20 g Kohlenhydrate und 1200 mg Natrium
(Quelle: http://www.dr-moosburger.at/wp-content/uploads/pub045.pdf, Seite 4 unten)
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