Vollständige Version anzeigen : neu, jetzt mal auch 5-stellig - die Ökonomie von Radpreisen
(inspiriert vom Cervelo thread)
einige mögen es langweilig finden, oder es wird kontrovers, oder es ist schnell vorbei
- ich hab mir letzthin ein neues Triathlonrad gegönnt, oberer Bereich der mittleren Preissegments, so in etwa, super bike-Klasse
- der Preis übersteigt den Jetzt-Wert meines Autos.
- das ist mir egal und war es mir exakt auch wert Karren interessieren mich nicht, Räder schon - je ne regrette rien und jeder nach seiner Facon :)...
Drei Beobachtungen dazu:
- wenn man noch einen Wattmesser dranschraubt ist man nochmal so +- 1.000 Euro weiter
- irgendwo hier (oder in TS-TV) wurde neulich mal so ganz en passant über eine Scheibe berichtet, "ach so, die kostet irgendwie dann aber auch 2.000 Euro..."
- neulich war ich mit eine Kumpel joggen, der Motorrad fährt und er bemerkte ganz trocken, daß man für das Geld auch ein Motorrad bekäme (interessiert mich aber nun so garnicht). Die sind aber nun auch mal etwas komplexer, als ein paar kg Carbon und etwas Alu & Stahl und ein wenig Elektrik
Was erklärt also dieses Preise-Niveau?
Brand?
Life Style, oder wie der Kunde so tickt?
Nischenprodukt-Dasein, "Kleinserie" (also keine economies of scale)?
m.
Marsupilami
13.03.2019, 21:56
Angebot und Nachfrage. Solange wir ständig ohne mit der Wimper zu zucken die neuesten Räder kaufen, sind sie bei weitem noch nicht zu teuer.
veloholic
13.03.2019, 21:57
Was erklärt also dieses Preise-Niveau?
Ganz kurz: Angebot und Nachfrage.
Etwas länger: Es ist so und war schon immer so, dass top-end Material überproportional viel kostet/unverhältnismäßig teuer ist. Gepaart mit der allgegenwärtigen Inflation sind wir auf einem Preisniveau, das halbwegs objektiv betrachtet, absurd ist. Während die Einsteigerpreise moderat wachsen, geht das im High-End Bereich halt noch mehr ab. Gibt halt genug Leute, die das kaufen. Neue eTap AXS Gruppe für >2.000€? Shut up and take my money. Neue Funk-Sattelstütze im MTB Bereich von SRAM für 800€ - immer her damit.
an die sram RR Red AXS habe ich dann auch gedacht; fand ich nach dem hype auch irgendwie interessant, bis ich die Preisliste gesehen habe, case in point....
m.
P.S.: "eine" Liste zur AXS - kann sein, noch keine Strassenpreise :)
https://www.roadbike.de/news/neue-rennrad-parts-und-zubehoer/sram-red-etap-axs-im-ersten-test.1412376.9.htm#odc-1996676
Ausführung Preis*
1-fach mit Felgenbremse 3068 Euro
1-fach mit Scheibenbremse 3168 Euro
2-fach mit Felgenbremse 3518 Euro
2-fach mit Scheibenbremse 3618 Euro
1-fach Zeitfahrrad Felgenbremse 2868 Euro
1-fach Zeitfahrrad Scheibenbremse 3264 Euro
*mit integrierter Leistungsmessung je 500 Euro Aufpreis.
(merz: * ist dann ein Schnäppchen?)
JENS-KLEVE
13.03.2019, 22:33
Ich mache den Quatsch nicht mit. Mein Specialized Shiv mit Top-Komponenten wiegt unter 8kg und hat knapp über 3000 Euro gekostet. Ich wüsste momentan nicht was ich verbessern könnte, alles High End.
Mein Rennrad Tarmac Sl3 S-Works ist 10 Jahre alt und hat nun einen Lackschaden. Es wiegt unter 6 kg, welches Rennrad wäre leichter oder besser und kostet auch ca. 3000 Euro? Ich behalte es einfach.
Mein Crossrad wiegt auch unter 8kg und hat ca 2500 Euro gekostet, vielleicht upgrade ich mal die 105er Schaltung aus Spaß, sonst fällt mir nichts ein.
Mir ist neben der Funktionalität noch Optik und Gewicht wichtig. Mir gefällt was ich habe, nur mein Rennrad ist einfach alt. Sonst wüsste ich überhaupt keinen Grund, mir in den nächsten Jahren ein neues Fahrrad zu kaufen. Vielleicht noch eine Trainingsschlampe oder eine Stadtschlampe jeweils im 3 stelligen Bereich, aber Fahrräder jenseits der 5000 finde ich total irre, und eigentlich finden mich schon alle total irre :Lachanfall:
Was erklärt also dieses Preise-Niveau?
Brand?
Life Style, oder wie der Kunde so tickt?
Nischenprodukt-Dasein, "Kleinserie" (also keine economies of scale)?
Hirnloser Konsumwahn der Extraklasse.
ironmansub10h
14.03.2019, 04:09
Ein Grund meinerseits den Irrsinn, egal was der Grund ist, nicht mit zu machen. Aber der Großteil der Möchtegern Profis im Triathlon definiert sich halt über das Material und nicht über Training oder Leistung. Egal ob der 1000€ Neo, die 300€ Superrennschlappen, die Carbonschwimmhose für 350€, das Rad für 6000€+, dann noch die 750€ Smartwatch und nicht zu vergessen, das Auswerteonlinesystem das mir sagt was ich falsch mache - ich es aber dennoch nicht ändere. Alles wird schön konsumiert. Ohne Sinn und Verstand. Günstig kauft der, der am Anfang und Ende der Saison bei genau diesen Typen kauft, den die brauchen ja immer das Beste für sich. Nur noch Irrsinn
ricofino
14.03.2019, 06:41
Wenn einer/ einem 10000Euro für ein Rad Wert sind warum nicht.
Zu teuer gibts nicht wenn es jemand bereit ist (gerne) auszugeben.
Handy für 1000Euro? Auch da stellt sich die Sinnfrage.
Auto für 100000Euro? Genauso Sinnfrage, tuts vielleicht auch eins für 20000.
Sport, speziell Triathlon ist mein Hobby, es kostet Geld. Mal überleg ich ob eine Anschaffung notwendig ist, mal überleg ich nicht, auch abhängig vom Kontostand.
Man muss sagen das man für Fahrräder auch früher schon richtig viel Geld ausgeben konnte, auch zu Zeiten wo von Carbon noch gar keine Rede war.
Mir Fällt der Preisanstieg eher beim Zubehör auf. Schuhe und Helme für >300€ sind mittlerweile Normalität und Highendprodukte werden jedes Jahr noch teurer.
Laufräder jenseits der €2000,- Marke gibt es mittlerweile auch einige.
Zum Thema hab ich vor über 10 Jahren mit einem Vertreter von Zipp gesprochen. Auf den hohen Preis angesprochen war die Antwort nur, "Der Absatz stimmt und rechtfertigt den Preis."
Ein aktuelles Beispiel: Mein S-Works Evade ist jetzt schon einige Jahre alt daher wollte ich umsteigen auf das neue Modell. UVP des alten Evade waren €219,- beim diesjährigen Modell ist der UVP €349,- Im Internet gehen die Vorjahresmodelle für €180,- über den Tisch:confused:
Wenn man den gesamten Markt betrachtet muss man aber auch sagen das man wohl noch nie so günstig zu einem sehr guten Rad gekommen ist wie derzeit. Auch beim Zubehör kann man für wenig Geld viel bekommen. Außerdem fällt mir auf das die Händler vor Ort teilweise ganz ordentliche Rabatte auf den UVP geben.
Insgesamt hat sich der Anteil an Menschen vergrößert der bereit ist richtig viel Geld in ein Hobby zu investieren, liegt halt auch am Wohlstand.
Für günstiges Geld kriegt man trotzdem hochwertiges Material. Triathlonräder sind insgesamt schon recht teuer - da ist der Absatz halt auch nicht so hoch. Die Margen sind wahrscheinlich auch recht hoch (die Chinarahmen kriegt man ja günstig :D).
Ich meine das die Top Räder schon immer teuer waren. Für das Top Zubehör zahlt man mittlerweile auch fette Preise, wobei das mittlere bis untere Segment meist auch ausreichend ist. Ist halt vielleicht auch eine Frage der Nutzungshäufigkeit und wie das Material beansprucht wird....(ich unterstelle damit einfach mal pauschal das teures Material länger hält :Lachanfall:)
Da muss halt jeder seinen persönlichen Sweetspot finden. Unmengen an Geld ausgeben um vorne mitzuhalten muss man sicher nicht.
sybenwurz
14.03.2019, 09:17
Man muss sagen das man für Fahrräder auch früher schon richtig viel Geld ausgeben konnte, auch zu Zeiten wo von Carbon noch gar keine Rede war.
Natürlich, aber da haste custom ein paarmal im Jahr was aufgebaut als Händler.
Und was zu DM-Zeiten teuer war, sind heute Peanuts. Da kriegste heut bestenfalls Mittelklasse.
Die Preise sind so, weils bezahlt wird, offensichtlich.
Einen reellen, erfahrbaren Mehrwert bietet ein Bike für 10 Mille gegenüber einem für n Viertel jedenfalls nicht, zumindest keinen vierfachen, ausserdem kostet die Büchse in der Herstellung vielleicht n paar Taler mehr, aber ebenfalls nicht das Vierfache.
Und genauso bleibt beim Händler nicht das Vierfache hängen. Bei weitem nicht.
Der Hauptpunkt für ihn ist hier, dass in der Liga die wenigsten im Internet kaufen, dafür ist das Geschixx am grössten, in jeder Hinsicht. Von seiten der Hersteller/Marken werden die Kisten ja gehandelt wie Stangenware aus der untern Klasse auch, da ist von abgehobenem Mehrwert in Höhe eines Vielfachen nix zu spüren. Auch in der Qualität und den Toleranzen nicht.
Wers haben will, gerne, aber meine Welt ist das nicht mehr.
Da macht ein customgebauter Randonneur für die Hälfte des Geldes, aber den Rest des Lebens deutlich mehr Spass in Kopf und Bauch.
sybenwurz
14.03.2019, 09:24
Für günstiges Geld kriegt man trotzdem hochwertiges Material.
Ja genau, hab ich grad vergessen.
Ist halt aber oft auch schwer zu vermitteln, dass es ein Leben unter Ultegra oder wahlweise am MTB unter XT gibt.
Man neigt zu vergessen, dass grosse Radtouren der Welt ohne Schaltung oder mit ganz wenigen Gängen gefahren wurden. Als mein Dad mich auf meiner ersten, grossen Tour mit 10 begleitete, war er mitm 3Gang-Rad mit Rücktritt zugange.
Und dann solche Szenen in Roth, unvergesslich:
https://i.postimg.cc/bJ4qwWN9/IMG-1412.jpg
Interessante Frage.
Ich glaube es gibt einige Faktoren:
- Rahmen sind deutlich teurer als normale RR-Rahmen... man vergleiche nur Mal einen Open-Mold China TT-Rahmen, unter 1.000 € bekommt man da neu gar nix, egal ob Planet X oder Lambda Racing... beim Rennrad findet man schon passendes zwischen 300 - 500 €. Ich würde vermuten das es dort schon Stückzahlen sind, ggf. in Verbindung mit etwas komplizierteren Formen was mehr Aufwand in der Produktion bedeutet. Framesets von Marken liegen alle weit über 2.000 €... teils bis über 4.000 €, für mich nicht argumentierbar.
- Lenker sind unter 200 - 300 € gar nicht zu haben, ein normaler Rennradlenker kann man schon für 50 - 100 € haben.
- Mechanische Triathon-Schaltgruppen sind schon recht günstig zu haben, aber wenn man wie von Dir gefragt ein aktuelles Rad will, also auf jeden Fall mit einer elektronischen Schaltung, dann ist die Ultegra DI2 die günstigste Option mit einem Straßenpreis von > 1.000 € ...
- Selbst günstige Carbon-Hochprofil-LRS kosten ab 700 - 900 € (KYZR, Lambda, Aerycs,...) und bei den Marken (SwissSide bis Zipp) entsprechend mehr... bei vielen Rennrädern sind dann doch die 0815 Aksium oder Ksyrium verbaut
- Wo für den normalen Rennradfahrer ein Tacho oder Navi reicht muss es für den Triathlet noch die Wattmessung sein die nochmals mit min. 500€ zu Buche schlägt.
Am Ende sind es halt mindestens 3.500 - 4.000 € wenn man den Zirkus mitmacht. Können auch 4.500€ sein, wie bei Haero Carbon, Canyon oder Ribble...
Mit nem uniquen Markenrahmen, einer Top-Gruppe, Marken-Laufrädern und Anbauteilen legt man halt an jeder Stelle nochmals 50 - 100% drauf und ist dann ruck-zuck bei den von Dir genannten Summen.
Irgendwie isses cool und gleichzeitig ist es der totale Irrsinn.
Ich selbst fahre ein Felt B12, gebraucht gekauft, mit einer 2x10 Dura Ace (mechanisch) und bin damit sehr zufrieden, auch wenn mich eine eTAP und Wattmessung sehr reizen würde. Schneller machen würde es mich nicht.
Duafüxin
14.03.2019, 09:28
Ja genau, hab ich grad vergessen.
Ist halt aber oft auch schwer zu vermitteln, dass es ein Leben unter Ultegra oder wahlweise am MTB unter XT gibt.
Man neigt zu vergessen, dass grosse Radtouren der Welt ohne Schaltung oder mit ganz wenigen Gängen gefahren wurden. Als mein Dad mich auf meiner ersten, grossen Tour mit 10 begleitete, war er mitm 3Gang-Rad mit Rücktritt zugange.
Und dann solche Szenen in Roth, unvergesslich:
https://i.postimg.cc/bJ4qwWN9/IMG-1412.jpg
DAS ist dein Dad? wooooow :Lachen2:
Handy für 1000Euro? Auch da stellt sich die Sinnfrage.
Bei HAndy sind wir im übrigen mittlerweile bei 2300.- und das nicht mal vom Apfel und ohne Goldauflage oder Diamanten. :Huhu:
Natürlich, aber da haste custom ein paarmal im Jahr was aufgebaut als Händler.
Und was zu DM-Zeiten teuer war, sind heute Peanuts. Da kriegste heut bestenfalls Mittelklasse.
Man darf halt auch die liebe Inflation nicht vergessen. Keine Ahnung von welchen Zeiten du redest und welchen Preisen, aber 10.000 DM aus 1995 entsprechen heute leider nur noch 3588 Euro.
Man darf halt auch die liebe Inflation nicht vergessen. Keine Ahnung von welchen Zeiten du redest und welchen Preisen, aber 10.000 DM aus 1995 entsprechen heute leider nur noch 3588 Euro.
Ganz dumme Frage (ich bin Jahrgang '84 und kann es tatsächlich nicht einschätzen):
Das eine ist Mathematik, Inflation über die letzten 24 Jahre... ABER stimmt diese Umrechnung so?
Als ich meine heutzutage 1800 € netto zu verdienen ist okay, aber nicht sonderlich herausragend... aber hat man 1995 ebenso einfach 5000 Mark netto verdient?
Wäre dankbar wenn die an Lebenserfahrung reicheren hier im Forum dazu was sagen könnten.
Mal ganz kurz gegoogled, auch wenn das Auto-Beispiel immer hinkt, da die Autos bedeutend schlechter ausgestattet waren als heute: Ein neuer VW Golf hat 1995 ca. 25.000 - 35.000 Mark gekostet... umgerechnet auf die 10.000 Mark sind nur 3600 € wären das also in heutiger Währung < 13.000 €... und dafür bekommt man heute keinen Golf mehr. Noch nichtmal einen Polo.
ich habe auch gestutzt und würde gerne nach der Quelle fragen, der unter Inflation berechnete heutige Wert der 10000 D-Mark kommt mir etwas zu wenig vor.
m.
Was Lenker für unter 200-300 Eu betrifft, so stimmt ich aber nicht ganz zu. Es geht definitiv schon günstig. Alu-Lenker und Clip-on muss nicht teuer sein. Habe bei meinem P2 ein PRO Missile AL (64,99 €) und man nehme aktuell einen besseren Profile Design-Clip-On für ca. 105 € = 170 Eu für den Lenker.
In meinem Bekanntenkreis geht der Lenkeraufbau & das Rad eher als Superbike durch... . Allerdings ist der Rest am Rad auch nicht gerade günstig xD.
Die Preispolitik ist schon teilweise sehr extrem. Wenn man dann nämlich sagt, dass das nur das Einsteigerrad ist und das andere Rahmen & Co mal locker noch xxxxx mehr kosten.
Es ist insgesamt schon ziemlich verrückt. Allerdings muss man auch nicht immer Vollpreis zahlen. Jedoch sind auch die "Schnäppchen" oft immer noch ziemlich teuer.
Ein Für und Wider. Aber es ist eben ein Hobby, wo man das Profimaterial größtenteils so kaufen kann. Beim Motorsportler sieht das etwas anders aus oder ist noch teurer.
swimbikerunlifestyle
14.03.2019, 10:37
Bei HAndy sind wir im übrigen mittlerweile bei 2300.- und das nicht mal vom Apfel und ohne Goldauflage oder Diamanten. :Huhu:
Musst doch noch nicht mal das Sportsegment verlassen. Was ist denn mit den neuen Uhren von Garmin? >1500€ :Maso:
Musst doch noch nicht mal das Sportsegment verlassen. Was ist denn mit den neuen Uhren von Garmin? >1500€ :Maso:
Welche ist das?
Solution
14.03.2019, 10:45
Mein Specialized Shiv mit Top-Komponenten wiegt unter 8kg und hat knapp über 3000 Euro gekostet.
Fahrfertig? Im Leben nicht... :Lachanfall:
ich habe auch gestutzt und würde gerne nach der Quelle fragen, der unter Inflation berechnete heutige Wert der 10000 D-Mark kommt mir etwas zu wenig vor.
m.
Ich hab es nicht selber nachgerechnet aber hier ist der Rechner:
https://www.altersvorsorge-und-inflation.de/euro-rechner.php
Welche ist das?
Es sind offenbar 5
https://www.dcrainmaker.com/2019/03/garmin-marq-series-detailed-overview-hands-on.html
captain hook
14.03.2019, 10:55
Ganz dumme Frage (ich bin Jahrgang '84 und kann es tatsächlich nicht einschätzen):
Das eine ist Mathematik, Inflation über die letzten 24 Jahre... ABER stimmt diese Umrechnung so?
Als ich meine heutzutage 1800 € netto zu verdienen ist okay, aber nicht sonderlich herausragend... aber hat man 1995 ebenso einfach 5000 Mark netto verdient?
Wäre dankbar wenn die an Lebenserfahrung reicheren hier im Forum dazu was sagen könnten.
Mal ganz kurz gegoogled, auch wenn das Auto-Beispiel immer hinkt, da die Autos bedeutend schlechter ausgestattet waren als heute: Ein neuer VW Golf hat 1995 ca. 25.000 - 35.000 Mark gekostet... umgerechnet auf die 10.000 Mark sind nur 3600 € wären das also in heutiger Währung < 13.000 €... und dafür bekommt man heute keinen Golf mehr. Noch nichtmal einen Polo.
Du musst andersrum rechnen. Wenn damals ein Auto 20.000 gekostet hat, kostet es heute 40.000. Andersrum funktioniert das nicht. Abgesehen davon verdienen viele heute deshalb real weniger, obwohl sie eigentlich viel mehr bekommen. Verstehste? Inflation.
Kannst Dir bei DStatis die Entwicklung der Lebenshaltungskosten anschauen. Grob überschlägig waren das irgendwann mal so rund 2% im Jahr. Eigentlich musst Du also alle 10 Jahre 20% mehr verdienen um nicht ärmer dran zu sein.
wenn ich mich recht zurückerinnere, war die fahrradindustrie damals vorn mit dabei, als die mark auf den euro umgestellt wurde. ich glaube das dauerte nur 1-2 jahre, dann hatten wir dieselben preise in euro wie davor in mark. sprich innerhalb von 1-2 jahren eine presiverdopplung.
captain hook
14.03.2019, 10:59
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2550/umfrage/entwicklung-des-verbraucherpreisindex/
Hier kannst Du Dir die Daten anschauen. Seit 1991 von 70 Punkten auf 111 Punkte 2018 gestiegen.
wo hab ich es noch im TSF gelesen, wen zitier ich hier?
Bestes Material ever findet man immer ganz vorne und ganz hinten im Feld der Teilnehmer eines Wettkampfes...:Blumen:
Meiner Meinung nach sehr Lesenswert eben zu dem vom Captain angesprochenen Themenkomplex:
http://www.aufbau-verlag.de/index.php/marx-und-wir.html
:Huhu:
slo-down
14.03.2019, 11:06
Carbon statt Kondition.
Wers möchte gern, Material macht nicht schneller nur glücklicher.
Hat zumindest hier mal einer geschrieben.
Carbon statt Kondition.
Wers möchte gern, Material macht nicht schneller nur glücklicher.
Hat zumindest hier mal einer geschrieben.
Naja, Material kann schon schneller machen, so pauschal würde ich die Aussage nicht stehen lassen. Bis halt zu einem gewissen Grad...und es kommt immer auf den Ausgangszustand an :)
sybenwurz
14.03.2019, 11:34
Man darf halt auch die liebe Inflation nicht vergessen. Keine Ahnung von welchen Zeiten du redest und welchen Preisen, aber 10.000 DM aus 1995 entsprechen heute leider nur noch 3588 Euro.
Das wage ich nu in der Art wie einige andere anzuzweifeln.
wenn ich mich recht zurückerinnere, war die fahrradindustrie damals vorn mit dabei, als die mark auf den euro umgestellt wurde. ich glaube das dauerte nur 1-2 jahre, dann hatten wir dieselben preise in euro wie davor in mark. sprich innerhalb von 1-2 jahren eine presiverdopplung.
Nee, jedenfalls nicht generell.
Wir haben vor ein paar Jahren alte Fahrradprospekte gefunden und entsorgt.
Es war interessant zu sehen, dass genau diese Annahme absolut nicht zutraf.
Die Preise (zumindest der Marken, von denen die Prospekkte/Preislisten waren) waren korrekt umgerechnet und haben sich auch jahrelang nur moderat und im normalen Rahmen erhöht.
Kampfzwerg
14.03.2019, 11:44
Carbon statt Kondition.
Wers möchte gern, Material macht nicht schneller nur glücklicher.
Hat zumindest hier mal einer geschrieben.
Jetzt ist halt die Frage für was man das Hobby macht.
Höher, schneller, weiter. Oder vielleicht doch weil es Spaß macht.
Die Antwort auf die Frage muss jeder für sich selbst beantworten und dann hat man ja dementsprechend auch die Auswahl an Material zur jeweiligen Preiskategorie (auch wenn hier gerne mal der Eindruck entsteht, dass dem nicht so ist).
Aus meiner Sicht ist es unerheblich wie viel Geld man in ein Rad oder Radteile investieren kann.
Viel wichtiger ist, das man auch zum Fünftelpreis der Luxusklasse noch ein Rad bekommt, das Konkurrenzfähig ist.
Solange der Markt von 2 000 bis 20 000 € Räder anbietet mit denen man anständig fahren kann, ist doch alles okay.
Ich erinnere an Chrissie W., die lieber auf dem P2 von der Stange, ihre Siege einfuhr anstatt auf den höherpreisigen P3 oder P4.
Die neueste Garmin (https://buy.garmin.com/de-DE/DE/p/633625) durchschlägt, wie bereits beschrieben, die 1.000€ Grenze, aber sehr deutlich mit 1.500€!! Sicherlich steckt da viel Entwicklung drin, klar, aber auch diese wird wieder zum Teil beim Kunden reifen. So ähnlich scheint es ja mit der aktuellen Polar Vantage auch zu sein (bei einem Listenpreis von 500€) ...
Mein jetzt 7 Jahre altes Cube AMS 150 Race stand mit 2.499€ in der Liste, mit der Fernbedienung der Federgabelabsenkung und der Reverb-Sattelstütze lag ich bei knapp über 3.k€. Mein Cube hat aber noch eine komplette XT-Gruppe (außer den bissigen Formula One Discs). Das aktuelle vergleichbare Modell hat zwar eine absenkbare Sattelstütze (no Name), aber keine komplette XT-Gruppe mehr, sondern mit SLX oder gar DEORE -Teilen gemischt, nicht mehr das Topmodell der Federgabel (das hat jetzt nur noch das Topmodell der Serie) und schlechteren Felgen. Das Ganze dann für 2.999€ ... also nicht nur teurer, sondern auch schlechter ausgestattet bei höherem Preis!
Bei meinem BMC Timemachine habe ich quasi den Mittelklasserahmen gekauft und dann mit Auslaufteilen (Ultegra Di2, DT Swiss RH 46 Spline) und gebrauchten Teilen (Rotor 2InPower, war das Testmodell des Ladens und habe trotzdem 2 Jahre Garantie drauf bekommen) neu aufgebaut. Neu würde das Rad mit der Ausstattung über 8k€ kosten, ich habe keine 5k€ bezahlt, aber auch viel selbst gebastelt. Den theoretischen Neupreis des Rades inklusive aller Teile würde ich wohl auf keinen Fall mehr bezahlen wollen.
Mein RR ist von der Stange und auch als Auslaufmodell beschafft worden. Das Granfondo gibt es nicht mehr von BMC und ich habe damals 2.400€ statt 3.600€ bezahlt. Auf diese Weise kommt man eigentlich recht "günstig" an die teureren Modelle, aber man hat dann eben nie das top aktuelle Modell.
Da ich ja schon BMC Fan bin, gefällt mir sowohl die neue Timemachine Road Disc als auch die Roadmachine. Aber mit dem Toprahmen (01-Serie) und Ultegra Di2 sind dann mal eben mindestens 6.999€ fällig ... das wären nach derzeitigem Stand 2,5 Sommerurlaube mit der Familie! Das kriege ich nie durch den Familienrat.
BMC erklärt die teuren Preise (werbetechnisch) mit der teuren Entwicklung (Windkanal etc), der Qualität und dem Aufbau. Soweit ich weiß, werden aber auch die BMC Rahmen in Taiwan hergestellt.
Aber jeder soll fahren was er kann und will :Blumen:
Saluti
Alex
Da hier die Garmins erwähnt werden: die neue Linie ist sicher NICHT für den Durchschnittsportler gedacht, sondern soll nur in ausgesuchten Uhrenläden verkauft werden. Das ist also wirklich als eine Art Luxusuhr zu sehen und nicht als eine normale Sportsuhr. Es gab schon immer Golf und Porsche, das sind aber zwei völlig unterschiedliche Käuferkreise....
Brauchen tut man so eine Uhr als Triathlet ganz sicher und absolut nicht.
ironmansub10h
14.03.2019, 11:56
Da hier die Garmins erwähnt werden: die neue Linie ist sicher NICHT für den Durchschnittsportler gedacht, sondern soll nur in ausgesuchten Uhrenläden verkauft werden. Das ist also wirklich als eine Art Luxusuhr zu sehen und nicht als eine normale Sportsuhr. Es gab schon immer Golf und Porsche, das sind aber zwei völlig unterschiedliche Käuferkreise....
Brauchen tut man so eine Uhr als Triathlet ganz sicher und absolut nicht.
Mal sehen wie viele dann doch mit der besagten Uhr im Schwimmbad und im Biergarten neben ihrem Bike zu sehen sind🤗
Mal sehen wie viele dann doch mit der besagten Uhr im Schwimmbad und im Biergarten neben ihrem Bike zu sehen sind
hahaa...genau...neben dem P5x von lamborghini....;)
Aber mein Statement das man so eine Menge Geld für eine Uhr nicht auszugeben braucht steht nach wie vor :)
wenn ich mich recht zurückerinnere, war die fahrradindustrie damals vorn mit dabei, als die mark auf den euro umgestellt wurde. ich glaube das dauerte nur 1-2 jahre, dann hatten wir dieselben preise in euro wie davor in mark. sprich innerhalb von 1-2 jahren eine presiverdopplung.
Kann ich nicht nachvollziehen.
Ich hab mir 1995 ein Principia 650 gekauft für 3000 DM.
Ein state of the Art Rad (sogar besseres Rad mit Carbonrahmen und Di2) kostete Heute 3000 €. Also Verdopplung und ca. 20 Jahren nicht in 1-2.
captain hook
14.03.2019, 12:14
von 70 Punkten 1991 auf 111 Punkte heute sind rd. 60% Aufschlag.
Das konnte die Fahrradindustrie seit 1991 ganz sicher mehr als das doppelte toppen.
Aber das dürfte einige Wirtschaftszweige betreffen.
Die Kalkulation ist ganz einfach und unterliegt marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten. Das Produkt kostet das, was der Kunde dafür bezahlt. So einfach ist das.
Estebban
14.03.2019, 12:15
hahaa...genau...neben dem P5x von lamborghini....;)
Aber mein Statement das man so eine Menge Geld für eine Uhr nicht auszugeben braucht steht nach wie vor :)
Das Wort „braucht“ ist halt beim Thema Geld für Hobbies immer schwierig. Ich brauch meine forerunner 935 sicher auch nicht um ne langdistanz zwischen 10 und 11 Stunden zu finishen, hab die 350 Euro aber gerne ausgegeben. Elektrische Schaltung braucht man auch nicht. Scheibe schon mal gar nicht. Aber manche Sachen machen halt einfach Spaß und sogesehen hätte ich früher halt 2 Monate lang Zigaretten bezahlt und wäre das gleiche Geld wie für die Uhr losgeworden.
Jedem so wie er mag und es gibt eben genug die es bezahlen und denen wichtig ist den neuesten scheiss zu haben. Ich guck ja bei Rad Ausfahrten und RTFs auch immer ganz neidisch auf die neuesten Anschaffungen der Kollegen
ritzelfitzel
14.03.2019, 12:36
von 70 Punkten 1991 auf 111 Punkte heute sind rd. 60% Aufschlag.
Das konnte die Fahrradindustrie seit 1991 ganz sicher mehr als das doppelte toppen.
Aber das dürfte einige Wirtschaftszweige betreffen.
Die Kalkulation ist ganz einfach und unterliegt marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten. Das Produkt kostet das, was der Kunde dafür bezahlt. So einfach ist das.
Alles richtig. Nur wird in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ausschließlich bei bestimmten Gütern (z.B. Automobilen) für Qualität korrigiert (meist mit der sog Hedonischen Preis Index Methode). Das Argument besagt, dass ein Teil des Preisanstiegs der Qualitätssteigerung zuzuordnen sei. Grund: Charakteristika ändern sich (zB Klimaanlage früher Extra, heute Standard im Auto), bestimmte Produkte werden nicht mehr produziert und durch neue ersetzt, die denselben Nutzen erfüllen.
Wenn man jetzt den Verbraucherpreisindex heranzieht (da Fahrräder im Wahrenkorb enthalten, siehe Währungsschema), um Aussagen über den reinen (!) Preiseffekt zu machen, so muss man dabei die gestiegene Qualität berechnen und quantifizieren.
Ein gewisser Inflationseffekt wird noch verbleiben, keine Frage, aber zumindest etwas geringer als durch von "70 auf 111 Indexpunkte".
Kann ich nicht nachvollziehen.
Ich hab mir 1995 ein Principia 650 gekauft für 3000 DM.
Ein state of the Art Rad (sogar besseres Rad mit Carbonrahmen und Di2) kostete Heute 3000 €. Also Verdopplung und ca. 20 Jahren nicht in 1-2.
1995 ein rad für 3000 mark war aber damals im mittleren bis oberen preissegment angeordnet. die teuersten geschichten die damals rumfuhren (müsste die anfangszeit der carbonrahmen gewesen sein) lagen bei 6000-7000mark.
heute sind 3000euro räder untere bis mittlere preisklasse (was nichts über ihre qualität aussagt). als state of the art würde ich heute räder über 10 000 euro bezeichnen.
Kommt ja drauf an, wie Du die Klassen kategorisierst, sprich was ist untere Preisklasse, was mittlere? Teurer geht immer, Zeitfahrräder waren schon immer teuer.
Beispiel: Mein Rennrad 1994 war ein Eddy Merckx Rahmen (Stahl) mit damals noch recht neuer Dura Ace STI und klassisch gespeichten Laufrädern (Nabe Dura Ace, Felgen irgendwas von Mavic, Schlauchreifen Conti Competition) kostete damals 4500 Mark und war schon ziemlich weit vorne.
Ich glaube schon, dass ich heute für 4500 Euro recht hochpreisig unterwegs bin und auch ein sehr gutes Rennrad bekomme.
Die Kalkulation ist ganz einfach und unterliegt marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten. Das Produkt kostet das, was der Kunde dafür bezahlt. So einfach ist das.
Na ganz so einfach ist das nicht, die Herstellungskosten bilden schon die untere Grenze. Und je geringer die Stückzahl, desto höher ist der Anteil der Fixkosten an den Gesamtkosten. In einer befreundeten Firma werden die Sensoren für die power2max Powermeter gefertigt. Das sind nur paar hundert Stück im Jahr. Die Kosten für Designanpassung, Programmierung, Prototypen, Rüsten usw. machen den Löwenanteil aus, die eigentlichen Zerspanung oder gar das Material sind dagegen Peanuts. Wären das paar hunderttausen im Jahr, wären ganz andere Preise möglich.
1995 ein rad für 3000 mark war aber damals im mittleren bis oberen preissegment angeordnet. die teuersten geschichten die damals rumfuhren (müsste die anfangszeit der carbonrahmen gewesen sein) lagen bei 6000-7000mark.
heute sind 3000euro räder untere bis mittlere preisklasse (was nichts über ihre qualität aussagt). als state of the art würde ich heute räder über 10 000 euro bezeichnen.
Das Rad von Heute ist aber besser als das von damals, obwohl es möglicherweise in der Klasse nach unten gerutscht ist. :liebe053:
Was auch das Problem entsprechender Vergleiche zeigt.
sybenwurz
14.03.2019, 13:52
BMC erklärt die teuren Preise (werbetechnisch) mit der teuren Entwicklung (Windkanal etc), der Qualität und dem Aufbau. Soweit ich weiß, werden aber auch die BMC Rahmen in Taiwan hergestellt.
Das ist so ein wenig ne Henne-Ei-Problematik.
Gehen die Hersteller in den Windkanal, weils (dank abgehobener Preise) die Kohle dazu haben oder kriegense die abgehobenen Preise, weilse im Windkanal waren?
Stark vereinfacht nun.
Letztlich ists aber natürlich richtig, dass man Entwicklungskosten ins Produkt einpreist, ebenso wie sich die Menge im Preis niederschlägt, wie Else grad schrieb.
Dazu natürlich viele Faktoren mehr.
Rennteams die Material und Kohle kriegen beispielsweise.
Es ist aber unterm Strich für mich die Gesamtsituation, die eskaliert.
Ein Rahmen bringt am Bike 10% der Aerodynamik, das Bike am Gesamtsystem wiederum ca. 10%.
Macht rund 1% fürn Rahmen.
Nur ein Beispiel, wie man durch solche Gigantomanie zwar das Produkt tatsächlich verbessern mag, aber zu dem Ergebnis keineswegs angemessenem Preis.
Ausserdem, weil eben gerade die Menge erwähnt wurde: ich erinnere beispielsweise an die Einführung der Sloping-Geometrie, deren eigentlicher Hintergrund war, dass man das komplette Grössenspektrum auf weniger Rahmengrössen aufsplitten konnte. Haben wir davon preislich irgendwas bemerkt? Nein.
Alu-Stahl dito. Alu ist viel gutmütiger in der Verarbeitung, die Werkzeuge halten viel länger als bei Stahl. Das war der eigentliche Grund, dass die Alurahmen zunahmen.
Zu Zeiten, als dies geschah, war die TIG-Schweisserei ja aus den Kinderschuhen, man hätte (und tut es auch) Stahl ebenso muffenlos in in vielfältigeren Geometrien verarbeiten können.
Wäre nur wieder teurer gewesen aufgrund der Materialeigenschaften. Haben wir preislich davon nen Benefit erfahren? Ich hab keinen gesehen.
Und nun, mir der 'schwarzen Magie' Carbon kann man dem Kunden natürlich sowieso alles erzählen, hat ja niemand wirklich Ahnung davon.
Wir kriegen Räder/Rahmen mit derart irrwitzig irrelevanten Steifigkeitswerten vorgesetzt, wo deutlichst darunterliegende wie von nem 30Jahre alten Stahlrahmen ebenfalls ausreichend wären und niemand es mehr dauerhaft drauf aushält ohne dementsprechende komfortsteigernde Komponenten, schreien aber lauthals 'hier!' und legen dann tatsächlich auch noch abartig Kohle für diesen nicht nur unnützen sondern mehr oder weniger gar negativen Effekt aufn Tisch.
Da mag man von mir aus gerne argumentieren, dass sich das doch leisten solle, wer könne oder die Kohle in sein Hobby investieren wolle, für mich bleibts eine, wenngleich meinetwegen milde Form von Kundenbetrug.
Erinnert mich auch an die Eskalation bei Nassrasierern: bei wieviel Klingen zu welchem schwindelerregenden Preis sid wir da aktuell? Fünf? Sechs?
Ich hab noch nie was andres gehabt als so n Rasierhobel wo ne klassische Rasierklinge reinkommt. Eine. Funzt astrein.
Aber obwohl das sicher niemandes Hobby ist und es sich auch nicht lohnt, mitm Rasierer vor der Eisdiele zu posen, werden die Dinger mit drölfzehn Klingen offensichtlich gekauft, so dass es den Herstellern lukrativ erscheint, immer wieder mal und so sinnloserweise wie gewiss inkl. Preisanstieg eine weitere hinzuzufügen.
Ich halte es da wie mit Ebikes: ehe ich da 4,5k wegschmeiss, die ich gebraucht nichtmal ansatzweise wiederkrieg, kauf ich mir fürs gleiche Geld lieber ne gebrauchte Ducati und ich schwöre: die macht mehr Spass als so ne strommotorisierte Furzgurke und so n Plastehobel zum Kreuzverbiegen zusammen.
Bei HAndy sind wir im übrigen mittlerweile bei 2300.- und das nicht mal vom Apfel und ohne Goldauflage oder Diamanten. :Huhu:
Das kommt ja beim Protztriathleten noch dazu.
Helmut S
14.03.2019, 14:07
Das hier ...
Nur ein Beispiel, wie man durch solche Gigantomanie zwar das Produkt tatsächlich verbessern mag, aber zu dem Ergebnis keineswegs angemessenem Preis.
... ist ein sehr guter Punkt, denn:
Das Ergebnis ist doch bei 99,9% der Leute nicht dem Preis angemessen in dem Sinn, sondern der Sport ist für die allermeisten schlicht Hobby. Und Letzteres war schon immer etwas, wofür man eben keine Rechtfertigung braucht, wenn man Geld ausgibt, weil es einem schlicht Freude bereitet und dafür kann doch jeder ausgeben wie viel er will (bzw es ihm wert ist) ohne eine weitere Rechtfertigung zu haben. Das sowas in einer global eingebetteten Industriegesellschaft auch bedient wird ist doch ebenso klar wie die Existenz eines Hochpreissegments neben dem Brot- und Butter Segment.
Das man an ein Hobby bzw. Produkte für Hobbies betriebswirtschaftliche oder volkswirtschaftlich Maßstäbe aus Sicht des Hobbytreibenden anlegt, finde ich recht schräg.
Im Endeffekt leckt sich der Hund die Eier weil er es kann und Haben ist besser als Brauchen. Und: Das letzte Hemd hat keine Taschen. Raus mit dem Scheiß ;)
In diesem Sinne :Blumen:
LG H.
...lieber ne gebrauchte Ducati und ich schwöre: die macht mehr Spass als so ne strommotorisierte Furzgurke und so n Plastehobel zum Kreuzverbiegen zusammen.
YMMD:Prost:
captain hook
14.03.2019, 14:45
Kommt ja drauf an, wie Du die Klassen kategorisierst, sprich was ist untere Preisklasse, was mittlere? Teurer geht immer, Zeitfahrräder waren schon immer teuer.
Beispiel: Mein Rennrad 1994 war ein Eddy Merckx Rahmen (Stahl) mit damals noch recht neuer Dura Ace STI und klassisch gespeichten Laufrädern (Nabe Dura Ace, Felgen irgendwas von Mavic, Schlauchreifen Conti Competition) kostete damals 4500 Mark und war schon ziemlich weit vorne.
Ich glaube schon, dass ich heute für 4500 Euro recht hochpreisig unterwegs bin und auch ein sehr gutes Rennrad bekomme.
Aber 4500€ und 4500DM... Da bist du über den 60% vom Lebenshaltungsindex. Weil € zu DM dind halt 100% Aufschlag. Und du rechnest ab 1994, nicht 91. Und es dürfte schwer sein einen der Top Rahmen (was dein Eddy damals) mit einer Dura Ace zu einem Listenkurs von 4500€ zu bekommen. Internethandel und Co waren ja damals noch nicht so ausgeprägt.
Na ganz so einfach ist das nicht, die Herstellungskosten bilden schon die untere Grenze. Und je geringer die Stückzahl, desto höher ist der Anteil der Fixkosten an den Gesamtkosten. In einer befreundeten Firma werden die Sensoren für die power2max Powermeter gefertigt. Das sind nur paar hundert Stück im Jahr. Die Kosten für Designanpassung, Programmierung, Prototypen, Rüsten usw. machen den Löwenanteil aus, die eigentlichen Zerspanung oder gar das Material sind dagegen Peanuts. Wären das paar hunderttausen im Jahr, wären ganz andere Preise möglich.
Deshalb muss man ja Bücher schreiben über solche Themen und nicht ein paar Sätze.
Aber solange der Kunde für ein Luxusgut (und nichts anderes ist so ein teures Sportgerät für Hobbyzwecke) 10.000€+x hinlegt, wäre es ja blöd das nicht zu nehmen. Wenn man es sich mal anschaut, besteht bei den Topmarken ja für die Topmodelle schon seit Jahre sehr große Einigkeit was die Preise angeht.
Weil BMC oben erwähnt wurde... das sind die besten. Genau da sieht man, dass die Preise mit der Realität genau nichts zu tun haben. Das sind genau die, die man am häufigsten mit den krassesten Abschlägen kaufen kann. Ich sag nur Linkquadrat oder Edelrad.
Ich finde es OK wenn man das macht. Mein Kollege kauft dafür Fotoausrüstung, ein anderer Autos, der nächste Klamotten oder Möbel. Irgendwie bekommt man sein Geld schon los.
sybenwurz
14.03.2019, 16:02
Wie sagte mal der mit Abstand lockerste Kunde aus dieser Riege:
"Was unterm Strich auf der Rechnung steht, ist egal.
Das bezahlen eh alles meine Erben!"
:Cheese:
maximgold
14.03.2019, 16:09
Man darf den ökologischen Aspekt nicht vernachlässigen: der Umwelt nutzt es mehr, wenn ein Rad für 10.000 Euro gekauft wird, als fünf à 2000. Das ist sind nur 20 Prozent des C02-Fußabdrucks. Morgen ist ja wieder Friday for future, da kann man das als ganz private Aktion gegen den Klimawandel gleich mal in die Tat umsetzen.
Hirnloser Konsumwahn der Extraklasse.
Auf den Punkt gebracht!:Blumen:
Man darf den ökologischen Aspekt nicht vernachlässigen: der Umwelt nutzt es mehr, wenn ein Rad für 10.000 Euro gekauft wird, als fünf à 2000. Das ist sind nur 20 Prozent des C02-Fußabdrucks.
So ein Rad ist ja schon teilweise aufwendiger gefertigt aber im Grunde stimmt das.
Die Kohle kann nicht mehr für anderen unnötigen Quark ausgegeben werden :Cheese:
JENS-KLEVE
15.03.2019, 07:16
Fahrfertig? Im Leben nicht... :Lachanfall:
Flaschen und Satteltasche kommen noch drauf.:Blumen: mein Shiv hat wie gesagt nur Topteile verbaut. :Huhu:
Man darf den ökologischen Aspekt nicht vernachlässigen: der Umwelt nutzt es mehr, wenn ein Rad für 10.000 Euro gekauft wird, als fünf à 2000.
Man kann ein 2000€ Rad genauso lange fahren wie ein 5 mal so teures.
Mein Racebike habe ich mir in 2014 gekauft und das hat 2800 Taler gekostet und begleitet mich bis heute bei Training und WK sehr zuverlässig.
chris.fall
15.03.2019, 09:37
Moin,
Wers möchte gern, Material macht nicht schneller nur glücklicher.
Hat zumindest hier mal einer geschrieben.
recht hat er :cool:
Ich bin bekennender Materialfetischist: Spannachsen aus Titan statt der sackschweren Schnellspanner aus Stahl, Pedale aus Carbon mit Titanachse, immer her damit. Erst bei einem CFF > 1EUR/g (1) macht das (Geldausgeben) richtig Spaß.
Bei SOLCHEN Preisen hört der Spaß für mich allerdings auch auf, weil ich es im Grunde genommen genau so sehe wie Sybenwurz:
Es ist nicht erst seit gestern, dass die ganzen Kisten keine dem Preis(unterschied) entsprechende, adäquate Performance bringen.
Was kostet denn an so nem Rahmen 3,5 bzw. 5k €? Oder was können die besser, als einer für die Hälfte.
Nix, nullo.
Die kommen einer wie der andre für 200, 250Öre umgerechnet aus China. Maximal.
Der Verkaufspreis ist rein ideeller Natur. Rechne pro Bike/Rahmen noch nen Fuffi für die Entwicklung drauf, die Differenz steht da, weils einfach bezahlt wird.
Im Grunde ist das auch allen klar, die sich an den Diskussionen über das neueste Überbike beteiligen, denn die häufigsten Argumente sind „sieht shice aus“ und „geile Karre!“. Ich glaube nicht, dass es irgendwelche Diskussionen über das Cervelo P5X (was übrigens extrem besch eiden aussieht) gäbe, wenn es erwiesenermaßen – sagen wir mal – 15 Minuten schneller über die 180km wäre als ein anderes „Überbike“.
Dass der Spaß für mich da aufhört, heißt aber nicht, dass ich ihn anderen nicht gönne. Und ein paar Helden, bei den die Leistung auch zu so einem Untersatz passt, gibt es (hier) ja auch. :Blumen:
Bei all diesen Diskussionen über Preise für Räder, Startgelder usw. vermisse ich übrigens immer die viele Zeit, die wir für unser Hobby aufwenden. Je nach den Ambitionen reden wir hier von 10 … 20 h/Woche und mehr, die wir für unser Hobby aufwenden. Das ist natürlich eine gute Investition, da wir da eine gute Zeit haben (sollten!!!!). Wenn ich aber, nur um dieser Zeit mal einen messbaren Wert zu geben, annehme, ich würde in dieser Zeit statt dessen Taxi fahren, Burger braten oder sogar richtig bezahlte Übestunden mache, komme ich sehr schnell darauf, dass das Geld für das Material „Peanuts sind“.
Viele Grüße,
Christian
(1) Der Chris-Fall-Faktor (CFF) := Bezahlte EUR pro Gramm Gewichtsersparnis.
Das Wort „braucht“ ist halt beim Thema Geld für Hobbies immer schwierig. Ich brauch meine forerunner 935 sicher auch nicht um ne langdistanz zwischen 10 und 11 Stunden zu finishen, hab die 350 Euro aber gerne ausgegeben. Elektrische Schaltung braucht man auch nicht. Scheibe schon mal gar nicht. Aber manche Sachen machen halt einfach Spaß und sogesehen hätte ich früher halt 2 Monate lang Zigaretten bezahlt und wäre das gleiche Geld wie für die Uhr losgeworden.
Jedem so wie er mag und es gibt eben genug die es bezahlen und denen wichtig ist den neuesten scheiss zu haben. Ich guck ja bei Rad Ausfahrten und RTFs auch immer ganz neidisch auf die neuesten Anschaffungen der Kollegen
Mit "brauchen" meinte ich was anderes...und zwar was ich davor schon gesagt hatte: auch Niedrigpreisigere Sachen sind entsprechend gut. Deine FR935 sehe ich persönlich zB als Basisausrüstung an (ich selber habe eine Fenix5)....
Kern ist letzendlich, das viele dieser unverhältnismässig teuren Sachen (wie ich finde) nicht einen direkten vernünftigen Mehrwert bringen..... wenn jedoch jemand so etwas kauft weil er es kann, er damit Spass hat, es ihm einfach gefällt....klar, warum nicht. Aber man muss dann halt ehrlich sein und sich eingestehen das es dafür ist...was ja vollkommen ok ist.
Letztedlich muss ich zugeben das ich da auch nicht superkonsequent bin....da hat halt doch jeder seine persönlichen Definitionen.... ;)
(Ich will mir zB auch eine elektronische Schaltung haben, einfach weil das zusätzliche Schalten von der Basebar viel praktischer ist....aber ich würde mir zB keine Dura Ace kaufen, es "reicht" mir auch eine Ultegra...)
maximgold
15.03.2019, 11:21
Man kann ein 2000€ Rad genauso lange fahren wie ein 5 mal so teures.
Mein Racebike habe ich mir in 2014 gekauft und das hat 2800 Taler gekostet und begleitet mich bis heute bei Training und WK sehr zuverlässig.
Das glaube ich Dir gerne. Mein Punkt ist aber: wenn Du die "gesparten" 7000 Taler z.B. in Flugreisen investiert hast, einen Diesel von VW oder fette Steaks, dann sitzt Greta Thunberg auch wegen Dir heute wieder vor dem Stockholmer Parlament statt in der Schule.
Das glaube ich Dir gerne. Mein Punkt ist aber: wenn Du die "gesparten" 7000 Taler z.B. in Flugreisen investiert hast, einen Diesel von VW oder fette Steaks, dann sitzt Greta Thunberg auch wegen Dir heute wieder vor dem Stockholmer Parlament statt in der Schule.
Also meiner Vermutung nach wird derjenige der 10000€ für ein Rad bezahlt, wahrschein eher ein dickes Auto und die ein oder andere Fernreise unternehmen.
sybenwurz
15.03.2019, 11:51
Man kann ein 2000€ Rad genauso lange fahren wie ein 5 mal so teures.
Glaube ich nicht.
Die teuren Kisten die nimmer nach Schema F gestrickt sind, also 1 1/8 Steuerrohr und Gabelschaft, BSA-Tretlager und 100/130mm vo/hi mit Schnellspanner nd 27,2mm-Sitzpfosten, werden ne deutlich kürzere Halbwertszeit haben als 'billige', die Standards folgen (s.o.), die so verbreitet sind und waren, dass die Teile dafür nahezu ewig erhältlich sein dürften.
Als Beispiel aus der Vergangenheit schaue man sich die Kleins an. Treib heut mal einer beispielsweise Gabel, Vorbau oder Steuersatz für so ne Kiste mit ihren abweichenden 30mm auf...
Ich glaube nicht, dass bei der aktuellen Anzahl verschiedener Standards (imho so viele, dass man das Wort schon gar nimmer gebrauchen dürfte eigentlich) und Kombinationen daraus in maybe 10 Jahren noch viele Teile für die Kisten erhältlich sind.
Schaltwerk- und Umwerferaufnahme, Tretlager, Steuersatz, jeder hat ne eigene Sattelstütze, Achs- und Bremsstandards, mit ersteren auch Einbaubreiten und somit Kettenlinie...
Viel Spass noch mit den Staubfängern...:Cheese:
chris.fall
15.03.2019, 12:15
Moin,
Glaube ich nicht.
Die teuren Kisten die nimmer nach Schema F gestrickt sind, also 1 1/8 Steuerrohr und Gabelschaft, BSA-Tretlager und 100/130mm vo/hi mit Schnellspanner nd 27,2mm-Sitzpfosten, werden ne deutlich kürzere Halbwertszeit haben (...)
Ich glaube nicht, dass bei der aktuellen Anzahl verschiedener Standards (imho so viele, dass man das Wort schon gar nimmer gebrauchen dürfte eigentlich) und Kombinationen daraus in maybe 10 Jahren noch viele Teile für die Kisten erhältlich sind.
guter Punkt!
(Wenn ich nur dran denke wie lange ich nach einer 1 Zoll-Aero-Gabel für mein Total Eclipse - wenigstens der Rest ist ja Standard (s.o) - gesucht habe. Und nun liegt die hier schon seit Monaten rum, weil ich mich frage, ob die überhaupt noch gut ist;-)
Munter bleiben,
Christian
... und die ein oder andere Fernreise unternehmen.
wenn oft und per Flugzeug, kann er sich auch die Behandlung seiner Strahlenkrankheiten hinterher leisten.
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/luft-boden/flug/flug.html
obwohl, wenn er echte italienische Keramik im Bad hat, kann zuhause genauso gefährlich sein...
https://mieten.mit-koepfchen.de/radioaktive-baustoffe/
Das glaube ich Dir gerne. Mein Punkt ist aber: wenn Du die "gesparten" 7000 Taler z.B. in Flugreisen investiert hast, einen Diesel von VW oder fette Steaks, dann sitzt Greta Thunberg auch wegen Dir heute wieder vor dem Stockholmer Parlament statt in der Schule.
Tja da muss ich dich enttäuschen, das gesparte Geld wird in meine zweite Leidenschaft gepulvert.
Da wird auch gross keine Luft mit verpestet und wegen diesem "Hobby" muss die Greta auch nicht da rumsitzen und streiken.
Wobei ich das schon wieder toll finde was dieses junge Mädchen auf die Beine gestellt hat.:Blumen:
Also meiner Vermutung nach wird derjenige der 10000€ für ein Rad bezahlt, wahrschein eher ein dickes Auto und die ein oder andere Fernreise unternehmen.
Das ist ja die Crux.:dresche
Helmut S
15.03.2019, 15:41
Das ist ja die Crux.:dresche
Was ist denn daran die Crux? Du meinst wahrscheinlich die Nachhaltigkeits-/Umweltsache, oder?
LG H.
TIME CHANGER
15.03.2019, 15:49
Ich vergleiche gerne immer das Angebot mit den damit versehenen Preisen. Wenn dann halt der positive Unterschied vom 2000 zum 5000€ Rad gross ist und ich es auf der Seite habe, ja dann zieh ich den 5000€ Hobel gerne in betracht.
Wenn dann der Sprung vom 5T zum 10T nicht mehr gross ist, dann bleib ich beim 5T Rad, ist der Sprung vom 5T zum 10T wiederum (für mich) in einem positiven Rahmen und ich es auf der Seite habe dan zieh ich auch das 10T in Betracht. Ich finde unser Hobby soll uns Spass machen, und Spass definiert wiederum jeder anders. Ich hab auch gerne passende Radkleidung an oder Laufbekleidung, da hab ich ein Freund der gibt n Dreck auf Kleidung im Sport der sagt sich aeinfach enn ich sport mache mach ich sport,ist mir egal wie ich ausschau.
Ob der Preis jetzt gerechtfertigt ist oder nicht, da stellt sich wieder die philosophische Frage: Was ist denn heute noch Gerechtfertigt? Die 1€ Flüge vom Black Friday nach Spanien etc? Oder um de Bogen zu schliessen, unser (momentanes) leben auf Kosten der zukünftigen Generationen? Fragen über Fragen.
Ich gebe gerne Geld aus, eigentlich immer alles was halt so übrig bleibt, so funktioniert schlussendlich auch die Wirtschaft und der Geldkreislauf. Ach wir driften ab.
Soll sich doch jeder das kaufen was er sich leisten kann und leisten will, und wenn genügend 10T für ein Rad ausgeben dann werden solche Preise auch ausgehängt.
maximgold
15.03.2019, 16:02
Tja da muss ich dich enttäuschen, das gesparte Geld wird in meine zweite Leidenschaft gepulvert.Alles gut. Mein Beispiel war rein hypothetisch. :)
note to myself: Die Seiten mit dem Konjunktiv nochmal anschauen.
Du meinst wahrscheinlich die Nachhaltigkeits-/Umweltsache, oder?
Ja.
Die Seiten mit dem Konjunktiv nochmal anschauen.
Da war ich immer grottenschlecht.:Cheese:
Das konnte die Fahrradindustrie seit 1991 ganz sicher mehr als das doppelte toppen.
Hmmm, also wenn ich mir überlege, wieviel ich vor 15 Jahren für mein Einsteigerrennrad (Alu, Shimano Sora Komponenten) bezahlt habe, dann bekomme ich heutzutage dafür klar Besseres (Carbon + 105er).
Nach unten ging entsprechend auch einiges. Ich bekomme heutzutage für unter 500€ ein Rennrad mit Carbongabel und Scheibenbremsen. Dass das mehr als zweifelhaft ist, brauchen wir nicht diskutieren, aber es geht.
Das, was wirklich angestiegen ist, ist der Top-Bereich. Dort wird halt mittlerweile mehr ausprobiert und es gibt schlicht auch das Klientel, dass die Preise zahlt. Brauchen tut das keiner.
Aber es war noch nie so günstig für den Hobbyfahrer ein Rennrad zu kaufen, das seine Belange absolut zufriedenstellt.
...
Aber es war noch nie so günstig für den Hobbyfahrer ein Rennrad zu kaufen, das seine Belange absolut zufriedenstellt.
Problem ist nur, dass einem das Gegenteil suggeriert wird.
Kampfzwerg
25.04.2019, 13:02
Wo ist das Problem?
Es braucht doch auch keiner den dicken BMW/ Benz.
Der Dacia, oder Skoda Kleinwagen bringt einen auch von A nach B.
Ich hätte noch nie jemanden erlebt der dazu gezwungen wurde ein Rad im fünfstelligen Bereich zu kaufen.
Auswahl gibt es, wie oben geschrieben im preisgünstigeren Segment mehr als genug.
Wer sich natürlich einreden lässt, dass er unbedingt eine Etap AXS, oder DA-DI2 braucht, dem ist dann nicht zu helfen.
longtrousers
25.04.2019, 13:43
Die einfache Antwort ist das Preis/Nachfrage Verhältnis, was auch eine richtige Antwort ist.
Die etwas schwierigere Antwort ist die Kosten pro Einheit, was prinzipiell in unserer kapitalistichen Welt auch eine richtige Antwort ist.
Der Preis sollte in einem kapitalistichem System ungefähr so hoch sein wie die Kosten, zuzüglich einen Gewinnanteil. Wenn dieser Gewinn exorbitant ist, passt etwas nicht im ökonomischen System, das durch Konkurrenz automatisch den Gewinnanteil nicht zu groß werden lassen kann.
Passt etwas nicht im System bei Triathlonrädern? Ich weiss es nicht. Vergleiche mit Autos oder Motorrädern hinken jedenfalls, weil die Stückzahl dort ungleich höher ist, was der Stückpreis drückt.
Bei der Festsetzung einer Preisuntergrenze spielen die Herstellungskosten vielleicht eine Rolle aber bei der Preisobergrenze sind bei Luxusgütern, und darüber reden wir ja, die Herstellungskosten quasi irrelevant.
sybenwurz
25.04.2019, 13:59
Vergleiche mit Autos oder Motorrädern hinken jedenfalls, weil die Stückzahl dort ungleich höher ist, was der Stückpreis drückt.
Vergleiche mit Autos vielleicht, aber Motorräder kannste knicken. Guck dir da je Modell (zumindest in Europa) mal Stückzahlen an und vergleiche mit Rädern...
Da geht nur im Ausnahmefall das Mengenverhältnis zugunsten des Krads aus.
Bei dem, was zumindest die japanischen Hersteller im asiatischen Raum unters Volk bringen, siehts dann allerdings tatsächlich ganz anders aus.
Dort kriegste dann aber fürn Einsteigerrennrad hier auch schon ein motorisiertes Fahrzeug.
Bei der Festsetzung einer Preisuntergrenze spielen die Herstellungskosten vielleicht eine Rolle aber bei der Preisobergrenze sind bei Luxusgütern, und darüber reden wir ja, die Herstellungskosten quasi irrelevant.
Bei Luxusgütern sind auch die Herstellungskosten als Untergrenze oft irrelevant. Da gibt es durchaus Dinge, die nur angeboten werden, weil es für's Image des Herstellers gut ist und dieses Image quasi auf die darunter angesiedelten Produkte durchsickert. Mit der Luxus-Variante macht man aber sogar Verlust.
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