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Vollständige Version anzeigen : Schwimmen – Probleme mit dem Ausatmen


Tri-Newbie
25.02.2019, 14:19
Liebe Sportfreunde,
seit geraumer Zeit versuche ich das Kraulen zu erlernen. Zur Vorgeschichte: Als Kind habe ich in der Schule schwimmen gelernt, aber nur bis Stufe 1. Keine Ahnung wie das in der DDR damals hieß. Ich konnte mich danach mit Brustschwimmen über Wasser halten und nicht untergehen. Richtig regelmäßig schwimmen war ich danach nie. Wir haben immer Wanderurlaub gemacht. Das erste Mal einen Strand gesehen habe ich für ein WE als ich 16 Jahre alt und dann nochmal mit 18.

Mit 39 Jahren habe ich die Midlife Crisis für Frauen bekommen und beschlossen, dass es Zeit wird Sport zu machen, und dann am besten Triathlon. Das war 2016/17.
Ich habe einen Kraulkurs gemacht und trainiere neuerdings mit Schwimmplänen von Swim Smooth. Seit diesem Jahr auch regelmäßig. 2x die Woche mache ich eine Einheit von Swim Smooth, 1x die Woche eine Ausdauereinheit, wo ich versuche, mich langsam der Strecke (2.300 m) zu nähern, die ich beim Sundschwimmen, für das ich mich verrückter Weise angemeldet habe, zu schaffen habe.

Ich bin immer noch sehr langsam und habe sicherlich noch viele Baustellen, wobei es, glaube ich schon besser geworden ist. Mein Hauptproblem und das, was ich mich am Meisten bremst, dürfte das Atmen sein.
Gestern zum Beispiel stand eine Einheit auf dem Programm, bei der man viel 4er, 5er Atmung schwimmen musste. Insbesondere die 5er Atmung gelingt mir gar nicht und zwar aus folgendem Grund:

Ich habe Probleme mit dem Ausatmen. Ich weiß allerdings nicht genau warum oder wie ich es abstellen sollen. Mein Problem ist, dass ich mit dem Ausatmen nicht rechtzeitig fertig werde, sodass ich nicht genug Luft einatmen kann. Bei der 2er Atmung ist das noch nicht so relevant, damit kann ich locker 1.000m am Stück schwimmen, ohne Probleme zu haben. (Natürlich denke ich, dass ich hier bei besserer Atmung – also mehr Luft – schneller schwimmen könnte).
Aber bei der 5er Atmung habe ich es gestern wieder gemerkt. Ich habe nicht non stop ausgeatmet. Unterbewusst wohl in der Annahme, dass ich, wenn ich zu viel ausatme, schneller wieder Luft brauche, mache ich bei 5er Atmung beim Ausatmen eine Pause.
Ich weiß – wie gesagt nicht – was ich machen sollen.
Ich bilde mir eigentlich ein, ganz entspannt im Wasser zu schwimmen. Ich bekomme keine Panik, wenn ich mal Wasser schlucke, sondern schwimme einfach weiter und hole dann das Atmen beim nächsten Atemzug nach etc.
Aber trotzdem stimmt doch da irgendetwas nicht. So kann ich zum Beispiel die Sink Downs von Swim Smooth gar nicht. Ich gehe dabei nicht unter. Manchmal kippt mein Oberkörper beim Ausatmen nach vorn und dann liege ich auf der Brust, obwohl ich ja eigentlich untergehe sollte. Das ist mir sehr schleierhaft.

Irgendwelche Ideen? Hatte jemand auch das Problem und gar eine Lösung parat?

(Sorry für den langen Post)
LG Tri-Newbie

Tobi F.
25.02.2019, 14:44
Hallo,

aber gerade bei der 5er Atmung hast Du doch 4 Züge Zeit um Auszuatmen.
Du musst nicht die "richtige Menge" zielgerichtet raus hauen.
Du kannst z.B. beim 3. Zug mal etwas ausatmen und dann noch ein Zug "schauen".

Vermutlich ist der Punkt, dass Du davon ausgehst, dass nach dem Ausatmen gleich die Augen schwarz werden.

Das ist ja auch der Sinn der Atem-Pyramide.
Dass man lernt, dass die Welt nicht untergeht, wenn man mal einen Atemzug verpasst hat.

Möchtest Du das komplette Lungenvolumen ausatmen ?
Oder sind das nur kurze "Atem-Schübe"....

Vergleiche es mal mit dem Laufen. Da wird ja auch nur ein Teil der Luft ausgetauscht.

Viele Grüße
Tobi F.

Rausche
25.02.2019, 14:48
Eine volle Lunge dient ja auch als Auftriebskörper. Einige empfehlen daher sogar erst im letzten Moment stark auszuatmen und so lange wie möglich viel Luft zu halten.

DocTom
25.02.2019, 15:06
Eine volle Lunge dient ja auch als Auftriebskörper. Einige empfehlen daher sogar erst im letzten Moment stark auszuatmen und so lange wie möglich viel Luft zu halten.

das trainiert unsere Schwimmtrainerin auch gerade mit uns; Zwerchfel-/Bauchatmung und immer etwas Luft im Bauch halten, damit die Hüfte oben bleibt.
@TE: Wenn Du mit zweier Atmung keine Probleme hast, warum willst Du dann zu fünfer Atmung?
Machst Du denn auch Übungen wie Einer-, Zweier-, Dreieratmung?:Blumen:

sabine-g
25.02.2019, 15:15
Ich schwimme ausschließlich 2er Zug, 3er Zug kriege ich nicht koordiniert.
Ich kenne keinen einzigen Grund einen 4er oder sogar 5er Zug als Triathlet zu üben.

Die guten (!) Schwimmer hier sehen das womöglich anders aber Schwimmer != Triathlet-Schwimmer

Necon
25.02.2019, 16:00
Das sind doch nur Technikübungen. Ich Schwimme das relativ regelmäßig von Abschlagschwimmen und dabei bei jedem Zug atmen bis hin zu 10er Atmung und dann eine Länge (25er Becken) durch kraulen ohne zu atmen. Die ungerade sind für mich auch immer problematischer, liegt aber nicht am falschen ausatmen sondern am falschen einatmen. Ich schwimme sonst immer 2er und dadurch hab ich einfach eine dominante starke Seite, bei der ist alles Reibungslos aber auf die andere passt der Rhythmus einfach nicht, der Kopf geht weiter aus dem Wasser, der Körper sinkt mehr ab, ich beginne später zu atmen, also Resultat fallt mir eben 5er,7er, 9er Schwerer als die geraden.
Klar ich könnte die gerade dann auch auf meine schwache Seite schwimmen, würde vermutlich sogar Sinn machen, aber .........

NBer
25.02.2019, 16:10
..... Mein Problem ist, dass ich mit dem Ausatmen nicht rechtzeitig fertig werde, sodass ich nicht genug Luft einatmen kann

das ist gut analysiert, aber falsch zu ende gedacht. richtig ist, dass nicht ausgeatmete luft die einatmung blockiert. falsch ist, dass du nicht rechtzeitig fertig bist. ich glaube, dass du ZU FRÜH fertig bist, und dann den atem unter wasser quasi anhältst. mit der 2-er atmung hast du ja anscheinend kein problem, dh du hast kein problem deine luft innerhalb von 2 armzügen komplett auszublasen. wieso soll es dann bei 5 armzügen nicht klappen??? ich glaube du musst lernen bei mehr armzügen die luft langsamer auszublasen, nicht stoßweise. ist ne übungssache.

......Ich kenne keinen einzigen Grund einen 4er oder sogar 5er Zug als Triathlet zu üben...

der grund ist relativ simpel.....vor allem im startgewühl und auch bei ordentlich wellengang ist es relativ normal beim atemvorgang wasser in den mund zu bekommen (entweder normal von einer welle oder vom nachbarn reingeschaufelt). wer dort nicht problemlos 1 oder auch 2 geplante atemvorgänge weglassen kann, kann schnell in panik geraten, oder nach luft schnappend in den brusstil wechseln. im kaderbereich wird das anschwimmen (startphase) mit wenig atemvorgängen expilizit geübt. unser nachwuchs atmet bei 25m sprints in der regel gar nicht.
bei den schwimmern wid vor allem in sprintbereich das schwimmen ohne atempause trainiert, da die 50m ohne und die 100m mit so wenig wie möglich atempausen geschwommen werden. jedes kopfrausdrehen ist ein verlassen der idealen schwimmlage.

Tri-Newbie
25.02.2019, 16:19
das ist gut analysiert, aber falsch zu ende gedacht. richtig ist, dass nicht ausgeatmete luft die einatmung blockiert. falsch ist, dass du nicht rechtzeitig fertig bist. ich glaube, dass du ZU FRÜH fertig bist, und dann den atem unter wasser quasi anhältst. mit der 2-er atmung hast du ja anscheinend kein problem, dh du hast kein problem deine luft innerhalb von 2 armzügen komplett auszublasen. wieso soll es dann bei 5 armzügen nicht klappen??? ich glaube du musst lernen bei mehr armzügen die luft langsamer auszublasen, nicht stoßweise. ist ne übungssache.



der grund ist relativ simpel.....vor allem im startgewühl und auch bei ordentlich wellengang ist es relativ normal beim atemvorgang wasser in den mund zu bekommen (entweder normal von einer welle oder vom nachbarn reingeschauffelt). wer dort nicht problemlos 1 oder auch 2 geplante atemvorgänge weglassen kann, kann schnell in panik geraten, oder nach luft schnappend in den brusstil wechseln. im kaderbereich wird das anschwimmen (startphase) mit wenig atemvorgängen expilizit geübt. unser nachwuchs atmet bei 25m sprints in der regel gar nicht.
bei den schwimmern wid vor allem in sprintbereich das schwimmen ohne atempause trainiert, da die 50m ohne und die 100m mit so wenig wie möglich atempausen geschwommen werden. jedes kopdfrausdrehen ist ein verlassen der idealen schwimmlage.

5er Atmung trainiere ich auch nur, weil es so im Plan stand.
Selbstverständlich schwimme ich normalerweise 2er Atmung, wobei 3er Atmung auch geht.

Ich habe eben gestern folgendes gemerkt. Ich schwimme immer mit Steffi, sie ist deutlich schneller als ich. Wenn ich auf 100m bei 2er Atmung 10m auf sie verliere, wird der Abstand immer größer, je weniger Atemzüge wir machen. Bei 5er Atmung habe ich über 25m auf sie verloren. Sie kann das deutlich besser als ich und kommt nicht japsend am Beckenrand an nach 25m 5er Atmung. Ich allerdings schon.

In meiner Laiensphäre habe ich nun gedacht, dass ich ggf. auch bei der 2er Atmung noch Verbesserungsmöglichkeiten habe.
Neulich hat Schnodo in seinem Thread mir den Hinweis gegeben, bei der Kopfdrehung nochmal stoßartig und kräftig auszuatmen. Das klappt gar nicht.
Ggf liegt es ja wirklich daran, dann ich zu schnell ausatme.

Keine Ahnung, wie man langsam ausatmtet, aber ich kann es ja mal versuchen.

NBer
25.02.2019, 16:28
......Ich habe eben gestern folgendes gemerkt. Ich schwimme immer mit Steffi, sie ist deutlich schneller als ich. Wenn ich auf 100m bei 2er Atmung 10m auf sie verliere, wird der Abstand immer größer, je weniger Atemzüge wir machen. Bei 5er Atmung habe ich über 25m auf sie verloren. Sie kann das deutlich besser als ich und kommt nicht japsend am Beckenrand an nach 25m 5er Atmung. Ich allerdings schon......

und das sollte eben nicht sein, dass deine arme oder dein tempo sich an der atmung ausrichtet. das tempo sollte immer gleich bleiben. ist es das nicht, hat man mit der atmung ein problem.

.....Keine Ahnung, wie man langsam ausatmtet, aber ich kann es ja mal versuchen.

übe es doch mal völlig ohne arme. brett vorhalten und beine schwimmen. und dort dann mal versuchen unterschiedlich schnell auszuatmen. reichen ja auch brustbeine. mal 2 beinstöße ausatmen, mal 3, mal 4.....
meistens liegt es gerade bei anfängern an der wassergewöhnung, bzw eben dass ihnen das wasser noch (unbewusst) unheimlich ist. bei kindern ist es oft zu beobachten.....außerhalb des beckens können sie ohne probleme 30 sekunden oder mehr die luft anhalten, unter wasser ist das nach 5-10 sekunden zu ende.

Körbel
26.02.2019, 00:32
Ich schwimme ausschließlich 2er Zug, 3er Zug kriege ich nicht koordiniert.
Ich kenne keinen einzigen Grund einen 4er oder sogar 5er Zug als Triathlet zu üben.

Die guten (!) Schwimmer hier sehen das womöglich anders aber Schwimmer != Triathlet-Schwimmer

Passt.
Lies mal deine Signatur!:Lachanfall: :Huhu:

papa2jaja
26.02.2019, 05:17
Liebe Tri-Newbie

ich schreibe Folgendes in aller Vorsicht, weil ich erst vor knapp 3 Monaten mit dem Kraulen angefangen hab. Aber mir wurde hier geraten, stoßweise auszuatmen, und genau das mache ich. Ich schwimme normalerweise 3er-Zug, manchmal 4er, und wenn mir die Puste ausgeht, lege ich einen oder zwei Zusatzatmer nach Bedarf ein.

Ich habe speziell am Zeitpunkt für den Beginn des Ausatmens gearbeitet, damit die Lunge genau in dem Moment, wo ich mit dem Einatmen beginnen kann, bereit ist.

Zielzeitpunkt ist für mich einen Tick nachdem der Mund aus dem Wasser kommt. Der aus dem Wasser kommende Arm bewegt sich dabei weiter, und den Kopf drehe ich Richtung Fußende. Die Wartezeit dient dazu, dass "die Luft rein ist" (also frei von allzu viel Spritzwasser oder selbst verursachter Wellenbildung). Dabei habe ich einen Punkt gefunden anhand der Stellung des Zugarms. Wenn der bei mir genau nach unten zeigt, beginne ich mit dem Ausatmen, und bin dann genau richtig damit fertig, dass ich wieder einatmen kann, wenn ich den oben angesprochenen "Luftreinheitstick" abgewartet habe. Inzwischen läuft es automatisch, ohne dass ich darauf achte, aber so hab ich jedenfalls angefangen.

Ich finde das Herausarbeiten des Atemablaufs wichtig, denn das Atmen kann sogar bei sehr guten Schwimmern den Gesamtablauf stören und die Gleitphase wird eventuell unterbrochen. Ich denke, du solltest gezielt daran arbeiten, diesen Zeitpunkt herauszufinden und den Gesamtablauf zu optimieren. Wenn du bei 5er-Atmung noch weiter hinter deine Freundin zurückfällst, als bei 2er-Atmung, könnte das darauf hindeuten, dass die Atmungsprozedur deine Gleitphase insgesamt heftiger stört, oder dass du einfach mehr Sauerstoff brauchst, während deine Freundin damit besser hinkommt, aus welchen Gründen auch immer. Arbeitest du mit den Füßen einigermaßen gleichmäßig weiter? Sinkt der Körper weit ab beim Atmen? Drehst du den ganzen Körper stark, oder eher weniger? Drehst du den Kopf schön in Richtung Füße, oder nur zur Seite und hebst ihn dann aus dem Wasser, um Einzuatmen?

Das sind Punkte, die mir bei mir aufgefallen sind (teils nach Hinweis durch Kollegen hier im Forum), und auf die ich achte.

Vielleicht noch ein Tip: ich habe vor drei Monaten hier um Hilfe gebeten, als ich noch nicht wirklich kraulen konnte. Wenn ich mir dieselben Tipps jetzt nochmal durchlese, helfen sie mir nochmal weiter, weil ich sie mit mehr Erfahrung lese und besser verstehe, als am Anfang. Wenn du hier auch schon solche Tipps erhalten hast, von schnodo zum Atmen, vielleicht wenn du sie nochmal liest, verstehst du sie anders/besser als beim ersten Lesen?

papa2jaja
26.02.2019, 05:18
sorry, wurde irgendwie zweimal gepostet, obwohl ich nur eine Verbindungsfehlermeldung bekam.

sabine-g
26.02.2019, 06:19
Passt.
Lies mal deine Signatur!:

Gut, erklär mir mal warum genau ein 5er Zug im Training geübt werden sollte, vor allem wenn im Wettkampf mit 2er Zug geschwommen wird.

papa2jaja
26.02.2019, 06:26
Gut, erklär mir mal warum genau ein 5er Zug im Training geübt werden sollte, vor allem wenn im Wettkampf mit 2er Zug geschwommen wird.
Ich möchte mich nicht in den Kampf der Giganten ;) einmischen, sondern sehe das eher als Frage - aber könnte es sein, dass der Körper sich dadurch an weniger Sauerstoff gewöhnt, und letztendlich damit die Sauerstoffeffizienz und die Leistung im Wettkampf steigen können?

Bei manchen Bodybuildern gibt's ja diese These, einem Muskel das Blut (also den Sauerstoff) abzubinden, damit er schneller wächst. Scheint auch zu funktionieren. Könnte das irgendwie auch beim Wettkampfschwimmen positive Auswirkungen haben?

werner
26.02.2019, 07:47
Hypoxie Training nennt sich das. Ist aber m.W. widerlegt

Tobi F.
26.02.2019, 07:52
Gut, erklär mir mal warum genau ein 5er Zug im Training geübt werden sollte, vor allem wenn im Wettkampf mit 2er Zug geschwommen wird.

Für erfahrene Schwimmer sicherlich kein Thema.
Aber für Anfänger ist es gut z.B. für die Waschmaschine beim Start oder bei einer Situation, wo es eng wird.
Hier hilft es, zu wissen, wenn man mal nicht seinen gewohnten 2er-Rhythmus atmen kann, dass man nicht gleich unter geht oder an Sauerstoffmangel stirbt.
Wenn man das ein paar Mal im Becken geübt hat, fällt der Schreckensmoment raus.

Körbel
26.02.2019, 08:40
Gut, erklär mir mal warum genau ein 5er Zug im Training geübt werden sollte, vor allem wenn im Wettkampf mit 2er Zug geschwommen wird.

Tja weil gerade in der Startphase, ganz egal ob Triathlon oder Freiwasser-WK es richtig wild zur Sache geht.

Da ist es von Vorteil, wenn man 5 oder sogar 7 Züge ohne atmen auskommt.
Desweiteren ist es von Vorteil wenn man zu beiden Seiten atmen kann, welches du ja aus koordinativen Gründen nicht beherrschst, denn ab und an passiert das halt das man zur einen Seite nicht atmen kann, weil der Gegner eine "Riesenwelle" macht.
Aber auf der anderen Körperseite vielleicht aber gerade mal niemand ist.

Also Beherrschung des 3er-Zug sind für mich absolut wichtige Schwimmbasics.
Genauso wie das Schwimmen aller Lagentechiken.

Ich schwimme im Training sogar ab und an 25 mtr ganz ohne atmen, ob das nun trainingstechnisch noch up to date ist, lasse ich ausser Frage.
Mir hilft es und der Zweck heiligt nun mal die Mittel.

Necon
26.02.2019, 09:03
Über Schwimmbasics kann man hervorragend streiten und hängt wohl davon ab ob man als Kind schwimmen gelernt hat im Verein oder nicht.
Wenn man erst spät zu Schwimmen begonnen hat und das nur macht um Triathlon betreiben zu können, wäre es sicher ein nice to have alle Lagen schwimmen zu können, aber ist mit Sicherheit nicht notwendig.
Das ist es übrigens was ich unter Basic verstehe, was ist notwendig um einen Sport ausüben zu können. Im Falle von Triathlon ist das die geforderte Schwimmdistanz ohne zu ertrinken innerhalb der Cut-off Zeit Schwimmen zu können und zwar in einer frei wählbaren Technik. Klar eine gute Kraultechnik macht es leichter, eine gute Atemtechnik erleichtert die Sache noch einmal, zwingend notwendig ist beides nicht.
Ich kenne auch Leute die bei Triathlons 1500 m Brust geschwommen sind und das deutlich unter 30 min.
Im Gegensatz zu verschiedenen Lagen kann man sich aber mit Atemübungen bis zu einem gewissen Grad selber beschäftigen und ich schwimme wie schon vorher geschrieben auch diese Pyramiden, hilft mir unheimlich wenn ich weiß auch wenn die Lunge mal brennt und ich ein paar Züge nicht atmen konnte geht die Welt nicht unter und ich kann problemlos weiter schwimmen und mich mit den folgenden Zügen und Möglichkeiten zu atmen wieder in eine gute Position bringen.

papa2jaja
26.02.2019, 14:05
Hypoxie Training nennt sich das. Ist aber m.W. widerlegt
Höhentraining funktioniert allerdings nachgewiesenermaßen, also vielleicht auch eine Art maßvolles „Quasi-Apnoe“-Training?

Körbel
26.02.2019, 14:08
Über Schwimmbasics kann man hervorragend streiten und hängt wohl davon ab ob man als Kind schwimmen gelernt hat im Verein oder nicht.
Wenn man erst spät zu Schwimmen begonnen hat und das nur macht um Triathlon betreiben zu können, wäre es sicher ein nice to have alle Lagen schwimmen zu können, aber ist mit Sicherheit nicht notwendig.


Ich streite nicht und ich habe nicht als Kind schon im Verein schwimmen gelernt.
Nach und nach über viele Jahre und viele km einiges selbst beigebracht und durch das Lagenschwimmen habe ich noch wesentlich mehr Freude daran gefunden.

Ich kenne viele Trias die das Schwimmen als notwendiges Übel ansehen und auch entsprechend nur das trainieren um gerade soweit zu kommen,
das es bis zur 1. WZ reicht.
Kann man machen, ist auch ok.

Nur wenn man ab und an hier so mitliest, was so Mancher gerne optimieren möchte, dann frage ich mich, warum da nur ganz Wenige in der ersten Disziplin mal die "Ärmel hochkrempeln"!

sabine-g
26.02.2019, 14:17
warum da nur ganz Wenige in der ersten Disziplin mal die "Ärmel hochkrempeln"!

Ziemlich simple Antwort.
An meinem Beispiel (und so wie mir geht es sehr vielen - vielen die ich kenne, z.B. aus dem Verein oder aus vielen TL etc.pp):

Wenn ich 1-2x pro Woche 2km schwimme schaffe ich es ca. 1:01-1:06h zu schwimmen auf 3,8km. (je nachdem wie korrekt die Strecke vermessen wurde oder es Strömungen gibt etc.)
Wenn ich 2-3x pro Woche schwimme 2-3km schaffe ich es knapp unter der Stunde, also doppelt so viel Aufwand für ca. 5min.

Das rechtfertigt einfach nicht den zusätzlichen Aufwand, weil schwimmen im Bad ist Aufwand und dauert bei 3km Schwimmen mit An- und Abfahrt und 2x duschen und 2x umziehen fast 2h.
5min sind bei einer kurzen Gehpause beim Laufen ruckzuck futsch.

Körbel
26.02.2019, 14:21
Ich hatte ja geschrieben:
"Kann man machen, ist ja auch ok"!

Gibt aber auch Trias, die für 5 min schneller auf dem Rad,
mal locker eine vierstellige Euro-Summe investieren.
Und sag nicht, das gibts nicht.:)

Soviel kostet dann die eine TE mehr, im Schwimmbad dann aber dann doch nicht.

Necon
26.02.2019, 14:25
Die 4stellige Summe sieht aber schick aus, die Einheit im Bad muss man Woche für Woche selber durchziehen!

Fürs erlernen weiterer Techniken braucht man dann einen Trainer, einen Verein oder ähnliches, da wird es dann einfach umständlich.

macoio
26.02.2019, 14:58
Das rechtfertigt einfach nicht den zusätzlichen Aufwand, weil schwimmen im Bad ist Aufwand und dauert bei 3km Schwimmen mit An- und Abfahrt und 2x duschen und 2x umziehen fast 2h.
5min sind bei einer kurzen Gehpause beim Laufen ruckzuck futsch.

Ich glaube die meisten unterschätzen den Einfluss des Schwimmtrainings, man darf nicht nur auf die Zeit schauen die am Ende rauskommt, die Frage ist auch wieviel Energie das ganze kostet. Wer in der Woche 10 km und mehr schwimmt wird nach dem Schwimmen auf dem Rad gleich losballern können, für wen 4 km im WK oder in einer Trainingseinheit schon ne kleine Heldentat sind der wird in T1 erstmal tief durchatmen müssen. Außerdem lässt sich das Training insgesamt wenn man im Wasser fit ist deutlich intensiver gestalten als an Land da die Verletzungsgefahr viel niedriger ist als beim Laufen und die Regeneration viel schneller als bei Lauf und auch Rad. Kommt auch drauf an wie gut allgemein die persönlichen Quer-Trainingseffekte sind, bei mir sind die sehr ausgeprägt.
Und es kommt natürlich wirklich drauf an was man in den 1-2 Stunden sonst machen würde. Wenns der dritte Lauf in der Woche ist und man dadurch 50 statt 30 km pro Woche rennt magst du Recht haben, aber wenn man damit 300 km statt 250 pro Woche radelt dann würde ich eher 3 Schwimmeinheiten empfehlen.

Tri-Newbie
26.02.2019, 15:12
Können wir mal bitte zum Thema zurückkommen?

Gibt es noch weitere Ratschläge für mich, die ich morgen gleich mal werde versuchen, umzusetzen?

Wo ist Schnodo, wenn man ihn braucht?

Körbel
26.02.2019, 15:16
.....

:Blumen: :bussi:

Die 4stellige Summe sieht aber schick aus, die Einheit im Bad muss man Woche für Woche selber durchziehen!

Fürs erlernen weiterer Techniken braucht man dann einen Trainer, einen Verein oder ähnliches, da wird es dann einfach umständlich.

Also lieber Konsum, als hartes Training, auch ne Methode!

Und nein, man braucht keinen Verein, Trainer oder ähnliches, nur Willen und Trainingsfleiss!

FlyLive
26.02.2019, 15:19
Die 4stellige Summe sieht aber schick aus, die Einheit im Bad muss man Woche für Woche selber durchziehen!
.....

Da halte ich dagegen und behaupte das regelmäßiges Schwimmen den Körper schöner formt und man dann auch "good in shape" ist, wenn man vom teuren Rad runter steigt :Lachen2:




Wo ist Schnodo, wenn man ihn braucht?

Genau - Wo ist der Schwimmosoph !

Ich habe ihn für Dich mal kontaktiert und so musst Du vermutlich nur noch warten, bis er sich hier einlesen und antworten kann.

Körbel
26.02.2019, 15:24
Können wir mal bitte zum Thema zurückkommen?

Gibt es noch weitere Ratschläge für mich, die ich morgen gleich mal werde versuchen, umzusetzen?


Nun, ich habe heute mal bewusst darauf geachtet, wie ich ausatme.
Macht man sonst ja nie, weil das automatisiert abläuft.

Das Problem dann, ist mir heute so passiert, wenn man direkt mal drauf achtet, macht man mehr verkehrt als einem lieb ist.

Habe ich dann registriert und dann kann ich nur von mir sagen, sobald ich eingeatmet habe, und der Kopf wieder in Schwimmrichtung zeigt, fange ich mit dem ausatmen schon an.
Den letzten Rest der Atemluft puste ich dann direkt aus, wenn ich den Kopf wieder auf der Seite habe, einfach um den Mund frei von Wasser zu haben, um wieder gut einzuatmen.
Das mache ich beim 2er wie beim 3er-Zug so.

Im Grunde brauchst du keine Angst zu haben, wenn du mal ein bis zwei Sekunden keine Luft in der Lunge hast.
Da passiert noch garnichts.

Evtl denkst du zuviel darüber nach, wie damals eine Bekannte, die beim Laufen ständig ans richtige Atmen gedacht hat.

Konzentriere dich auf etwas anderes, dann klappts auch mit der Atmung.

Wie siehts beim Brust- und Rückenschwimmen aus???

macoio
26.02.2019, 16:01
Können wir mal bitte zum Thema zurückkommen?

Gibt es noch weitere Ratschläge für mich, die ich morgen gleich mal werde versuchen, umzusetzen?



Versuche es zuerst mit den SwimSmooth-Sinkdowns mit Schummeln: Das Schummeln funktioniert folgendermaßen, dass du mit Mund Überwasser die Luft gefühlt schnell und komplett ausatmest und dann erst den Kopf unter Wasser nimmst und dich zusammenkugelst, so solltest du die Sinkdowns im ersten Schritt hinbekommen.

Danach weißt du wie sich 100% Lungenentleerung (sind in Wirklichkeit nicht 100%, ich weiß) anfühlen. Damit du die Sinkdowns auch ohne Schummeln hinbekommst musst du diese 100% beim Ausatmen unter Wasser innerhalb von 1-2 Sekunden hinbekommen, wenn du zum Ausatmen 20 Sekunden brauchst hast du ja schon Luftmangel vorm abtauchen. Der Schlüssel liegt also in der Ausatemintensität, durch den Wasserdruck muss die im Wasser viel größer sein als über Wasser.
Um einen guten Luftaustausch in der Lunge hinzubekommen musst du anschließend auch beim normalen Schwimmen 70-80% der Luftmenge die du bei den Sinkdowns rausdrückst rausbekommen. Wie sich das ungefähr anfühlt weißt du ja dann. Lass mal vom Beckenrand jemanden Stoppen wie lange du für die richtigen Sinkdowns ungefähr brauchst bis du beginnst abzutauchen, das musst du innerhalb von 2 Sekunden schaffen wenn du bei einer hypothetischen 2er Atmung mit 60er Zugfrequenz anschließend ausreichend viel Luft rausdrücken willst.

Beim normalen Schwimmen kannst du es anschließend mit Singen oder Fluchen unterwasser versuchen. Wenn du so intensiv ausatmest dass du es schaffst beim Ausatmen einen für dich lauten und deutlichen Spruch oder eine Melodie unter Wasser zu bilden dann ist die Ausatemintensität schonmal ausreichend groß und die Kontinuität leichter zu überprüfen. Aber Vorsicht bei der Wortwahl, das ist unter Wasser weiter zu hören als man denkt ;) . Im TL lasse ich das oftmals schwimmen und es gibt hinterher immer einige Schwimmer die als Feedback sagen sie haben mit Singen unter Wasser "mehr Luft" ... Wenn mans dann kann kann man die Beteiligung der Stimmbänder ja wieder abstellen und nur ab und an zur Kontrolle wieder "einschalten"

welfe
26.02.2019, 18:34
Ich kenne das Problem. Trainertochter (seit Kindertagen Leistungsschwimmerin und nun eben auch Trainerin) meint, der durchschnittliche Freizeitschwimmer atmet zu wenig aus und behält daher zuviel Luft zurück, auf die er dann wieder "drauf atmet", das geht nicht gut.
Daher gab sie damals Anweisung unter Wasser kräftig auszuatmen (gerne mit Spruch oder Blabla oder Blubbern) und erst dann zur Seite drehen und Luft holen. Das hat bei mir sehr schnell geholfen.

Und Schnorchel soll helfen, ich komme mit den Teilen allerdings immer noch überhaupt nicht klar...

Tri-Newbie
26.02.2019, 21:50
Hallo zusammen,

ich bedanke mich bei allen, die versucht haben, mir zu helfen.
Wenn ich die herrschende Meinung richtig verstanden habe, soll ich versuchen, kräftiger auszuatmen (dafür ggf. kürzer).

Vorgeschlagen dafür wurde Fluchen, Singen und Reden.

Bedeutet das, ihr atmet alle mit dem Mund aus?
Ich mache das bisher über die Nase. Ist das schon falsch?

Gleichzeitig durch die Nase ausatmen und singen gelingt mir schon auf der Couch nicht. :Lachen2:

LG
Tri-Newbie

papa2jaja
26.02.2019, 22:04
Bedeutet das, ihr atmet alle mit dem Mund aus
Ja, ausschließlich durch den Mund, auch beim Brust- oder Rückenschwimmen

macoio
27.02.2019, 00:31
Ja, ausschließlich durch den Mund, auch beim Brust- oder Rückenschwimmen

Unbedingt beides sonst kommts durch die Nase wieder rein, spätestens beim Wenden... aber ja, hauptsächlich durch den Mund

papa2jaja
27.02.2019, 13:08
Unbedingt beides sonst kommts durch die Nase wieder rein, spätestens beim Wenden... aber ja, hauptsächlich durch den Mund
Ich schwimme mit Nasenklemme :)

Tri-Newbie
27.02.2019, 14:58
Um 17 Uhr ist Schwimmtraining. Dann werde ich es ausprobieren.

Wird wahrscheinlich schon eine Umstellung, mit dem Mund auszuatmen. Aber ich werde nicht gleich aufgeben.
Singen und Fluchen steht eigentlich immer auf dem Programm. Diesmal mache ich es einfach auch mal unter Wasser. ;)
Ich werde berichten.

schnodo
27.02.2019, 18:29
Wo ist Schnodo, wenn man ihn braucht?

Ich habe ihn für Dich mal kontaktiert und so musst Du vermutlich nur noch warten, bis er sich hier einlesen und antworten kann.

Sorry, dass ich nicht gleich zur Stelle war, aber ab und an muss ich mich um Ausnahmesituationen außerhalb des Forums kümmern, die meine ganze Aufmerksamkeit und Energie in Anspruch nehmen. ;)

Leider ist die Atmung aus meiner Sicht ein komplexes Thema, bei dem es keinen allgemeingültigen richtigen Weg gibt, sondern wo jede(r) - oft unter Mühen - für sich selbst herausfinden muss, was funktioniert und was nicht. Auch ich kann Dir also - wenig überraschend - nicht sagen, was das Beste für Dich ist, sondern Dir höchstens Anregungen zum Ausprobieren geben.

Ich habe die "explosive" Ausatmung kurz vor dem Einatmen recht spät für mich entdeckt (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1368238&postcount=909) und festgestellt, dass sie gut funktioniert. Allerdings basiert diese auf der Annahme, dass oft und wenig geatmet wird - im Gegensatz zu seltener und vollständig.

Was die oft empfohlene komplette Entleerung der Lunge angeht, so meine ich, dass diese schwerer zu erreichen ist, als sich viele vorstellen und ich bezweifle, dass sie wünschenswert ist. Ich möchte wetten, dass die meisten, die meinen im Wasser "vollständig auszuatmen", noch ordentlich Luft im Tank haben. macoio weiß, wovon er schreibt (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1436733&postcount=29). Bei den angesprochenen Sink-Downs merkt man schon, dass es anstrengend ist, die Lunge komplett zu entleeren. Und gerade das Atmen sollte aus meiner Sicht nicht auch noch in außergewöhnliche zusätzliche Anstrengung ausarten, sondern möglichst unauffällig nebenher geschehen - "an afterthought", wie es mal jemand treffend beschrieben hat.

Als ich heute nach zwei Wochen endlich mal wieder geschwommen bin, musste ich an diesen Thread denken und hatte eine Idee, die ich ausprobiert habe. Momentan schwimme ich ziemlich viel mit Schnorchel, weil ich merke, dass die Bewegung, die fürs Atmen notwendig ist, mich zu sehr von den Technikdefiziten ablenkt, die ich noch zuhauf habe. Ich habe heute versucht, auch beim Schwimmen mit Schnorchel die Atemsequenz so zu koordinieren als würde ich ohne Schnorchel schwimmen. Das war anfangs ungewohnt, weil ich normalerweise mit Schnorchel nach Lust und Laune atme, hat sich dann aber eingependelt. Dabei habe ich gemerkt, dass ich oft unbewusst eine Pause einfüge, die nicht produktiv ist. D.h. ich atme kurz vor dem Finish des Zuges heftig aus, mache dann unbeabsichtigt die Pause, und atme dann erst ein. Eigentlich ist es so gedacht, dass das kräftige Ausatmen eine Unterdruck erzeugt (vielleicht auch nur in meinem Kopf), der die frische Luft fast von selbst die Lunge bzw. den Bauchraum fluten lässt.

Lange Rede, kurzer Sinn, hier eine Anregung für Dich: Falls Du einen Schnorchel hast, benutze diesen und simuliere die Atmung - 2er, 3er, 5er, was Du so im Programm hast und vergleiche, wie es sich anfühlt, um festzustellen wo es hakt und experimentiere mit gleichmäßiger und explosiver Ausatmung. So hast Du die Möglichkeit die Atmung zu variieren, ohne durch die Kopfbewegung die Wahrnehmung zu stören.

Sorry, dass ich Dir nicht wirklich weiterhelfen kann! Ich bin neugierig zu erfahren, wie es Dir heute im Schwimmtraining ergangen ist. Viel Erfolg! :Blumen:

Tri-Newbie
27.02.2019, 20:42
Hallo zusammen,

heute stand die Ausdauereinheit auf dem Programm.
Leider habe ich es ordentlich versaut. Denn ich hatte einen neuen Badeanzug an, der deutlicher enger saß als das gleiche Fabrikat nach 1 Jahr Nutzung. Ob das Einfluss auf meine Leistung heute hatte, vermag ich nicht zu sagen.

Ich bin 1.200 m am Stück geschwommen (deutlich mehr ist noch nicht drin). Ich baue das langsam auf.
Dabei habe ich die ganze Zeit durch den Mund ausgeatmet bei 2er Atmung. Das war gewöhnungsbedürftig. Wurde aber im Laufe der Zeit besser. Zwischendurch habe ich versucht, am Anfang nicht auszuatmen, sondern erst, wenn ich den Kopf Richtung Seite zum Atmen drehe und dann kurz und stark auszuatmen. Auf Dauer war mir das aber noch zu kompliziert.
Durch den Mund auszuatmen, erforderte schon genug Konzentration.
Es fühlte sich zwar noch ungewöhnlich, aber nicht unangenehm an. Nach meiner - natürlich optimistischen - Einbildung machte das das Einatmen leichter.

Ich muss dagen, dass ich ein sehr langsamer Schwimmer bin, aber seit ich das seit diesem Jahr regelmäßig angehe und noch dazu Krafttraining für den Oberkörper mache, bin ich schon (und überhaupt zum ersten Mal, seit ich trainiere) schneller geworden.

Aber das heute war dann doch krass.
Im Gegensatz zur Ausdauereinheit letzte Woche war ich 9 Sekunden schneller pro 100m.

Danach habe ich noch versucht, andere Tipps umzusetzen.

Zuerst habe ich dann 5er Atmung gemacht - allerdings zuerst 6er Atmung, weil verwirrt. ;)
Das ging auch deutlich besser als am Sonntag.

Was immer noch nicht klappt, sind Sink Downs.

Singen unter Wasser geht. Allerdings gehen schnellere Lieder mit mehr Text und wenig Singpausen besser.
Also "Hier kommt Alex" ist besser als "We shall overcome". :Lachen2:
Und mein persönlicher Favorit ist "The Knife".

Reden (statt Fluchen) geht auch. Etwa: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

Ich werde nach der Erfahrung heute auf Mundausatmung umstellen.
Sobald das einigermaßen automatisert läuft, werde ich noch mal an der Dauer und der Intensität des Ausatmens arbeiten.

Vielen Dank für die Tipps. Ich nehme gerne weitere entgegen. :Blumen:

Tri-Newbie

papa2jaja
28.02.2019, 03:21
schnodo, zu 'vollständig ausatmen' fällt mir ein, 'wie vollständig ist vollständig'? Wenn man mal in Ruhe auf dem Sofa sitzend beobachtet, wie man automatisch atmet, wird man feststellen, dass, wenn das automatische Ausatmen beendet ist, und man dann weiteres Ausatmen forciert, tatsächlich noch jede Menge Luft im Tank ist.

Was für unseren Körper 'vollständig ausgeatmet' ist, ist in Wahrheit nur 80 oder 90 Prozent.

Ich denke, wenn man beim Schwimmen so weit ausatmet, wie es sich natürlich anfühlt, liegt man richtig. Zwangsweise Vollentleerung der Lunge ist kontraproduktiv, aus verschiedenen Gründen.

Tri-Newbie, 9 Sekunden auf 100 Meter ist eine Menge. Passend zum Thema des Threads würde ich sagen, 'da ist bestimmt noch Luft nach oben' :)

Su Bee
28.02.2019, 15:52
Ich hab heute auch mal drauf geachtet und festgestellt, dass ich eigentlich permanent leicht ausatme (durch Mund und Nase), aber kurz vor dem Einatmen den Rest Atemluft stärker und schnell auspuste.
Wenn ich so meine 70-80min schwimme, habe ich nicht das Gefühl außer Atem zu kommen, auch wenn ich schnellere Bahnen schwimme und von meiner üblichen 3er auf 2er Atmung wechsle.

Matthias75
28.02.2019, 18:16
Ich hab heute auch mal drauf geachtet und festgestellt, dass ich eigentlich permanent leicht ausatme (durch Mund und Nase), aber kurz vor dem Einatmen den Rest Atemluft stärker und schnell auspuste.
Wenn ich so meine 70-80min schwimme, habe ich nicht das Gefühl außer Atem zu kommen, auch wenn ich schnellere Bahnen schwimme und von meiner üblichen 3er auf 2er Atmung wechsle.

So halte ich es auch: Einen möglichst natürlichen, ruhigen Atemrhythmus finden, der natürlich an den Schwimmrhythmus angepasst ist. Ich halte wenig davon, die Luft anzuhalten und erst kurz vor Ende alles rauszupusten. Ich würde befüchten, da eher zu verkrampfen oder, wenn man den richtigen Zeitpunkt verpasst hat, zu wenig Zeit zum Aus- und Einatmen zu haben.

Kleiner Tipp zum Übung: Einfach mal zu Hause verschiedene Atemgeschwindigkeiten testen: also schnell einatmen, langsam ausatmen oder umgekehrt oder langsam ein- und ausatmen. Also z.B über 5 Sekunden einatment, dann über 15-20 Sekunden ausatmen oder beim Ausatmen in Gedanken die Anzahl Züge zahlen. Gibt ein gutes Gefühl, wie schnell man die Luft rausblasen kann/darf. Kann man locker abends 5-10 Minuten vor’m Fernseher machen oder im Rahmen von Entspannungsübungen (da gehören solche Atemübungen sowieso meistens dazu).

Im Wasser kann man z.B. auch einfach mal Gleitübungen machen und über die Zeit die Luft langsam rausblasen. Einfach ein Gefühl dafür entwickeln, wie langsam/schnell man die Luft ablassen kann.

M.

papa2jaja
01.03.2019, 05:37
Ich halte wenig davon, die Luft anzuhalten und erst kurz vor Ende alles rauszupusten. Ich würde befüchten, da eher zu verkrampfen oder, wenn man den richtigen Zeitpunkt verpasst hat, zu wenig Zeit zum Aus- und Einatmen zu haben.
Beim Brust- und Rückenschwimmen atme ich auch normal, allerdings immer nur durch den Mund.

Aber beim Kraulschwimmen ist ja der Hauptgrund für die Stoßatmung (zumindest hab ich das so verstanden), dass die längere Verweildauer der Luft in der Lunge (und vielleicht auch der dadurch etwas länger rausgestreckte Bauch?) der Balance zugute kommen, d.h. die Füße sinken nicht so weit ab, und das wiederum erleichtert den Vortrieb.

Ich vermute, wenn man die Balance auf andere Weise gefunden hat, braucht man die Stoßatmung nicht. Mir hilft sie aber definitiv noch. Wichtig finde ich dabei, sich nicht zu sehr zu bemühen, alles dabei "richtig" zu machen, sondern eben so weit ein- und auszuatmen, wie es sich natürlich anfühlt. Dann funktioniert dieser Atmungsstil auch wie von selbst.

Zwei Vorteile könnten sein, dass zum Einen die Lungenbläschen länger gedehnt bleiben und die dadurch länger gedehnte (größere) Oberfläche der Lungenbläschen auch länger bessere Sauerstoffaufnahme gewährleistet, und zum anderen, eben mehr Luft in der Lunge ist, aus der noch Sauerstoff durch die Lungenbläschen ins Blut diffundieren kann. Wenn man permanent ausatmet, ist ja insgesamt weniger Luftvolumen in der Lunge, aus dem noch was kommen kann.

Aber das ist wie gesagt nur meine persönliche Überlegung, davon verstehen tu ich nix :)

Matthias75
01.03.2019, 09:19
Beim Brust- und Rückenschwimmen atme ich auch normal, allerdings immer nur durch den Mund.

Aber beim Kraulschwimmen ist ja der Hauptgrund für die Stoßatmung (zumindest hab ich das so verstanden), dass die längere Verweildauer der Luft in der Lunge (und vielleicht auch der dadurch etwas länger rausgestreckte Bauch?) der Balance zugute kommen, d.h. die Füße sinken nicht so weit ab, und das wiederum erleichtert den Vortrieb.

Ich vermute, wenn man die Balance auf andere Weise gefunden hat, braucht man die Stoßatmung nicht. Mir hilft sie aber definitiv noch. Wichtig finde ich dabei, sich nicht zu sehr zu bemühen, alles dabei "richtig" zu machen, sondern eben so weit ein- und auszuatmen, wie es sich natürlich anfühlt. Dann funktioniert dieser Atmungsstil auch wie von selbst.

Zwei Vorteile könnten sein, dass zum Einen die Lungenbläschen länger gedehnt bleiben und die dadurch länger gedehnte (größere) Oberfläche der Lungenbläschen auch länger bessere Sauerstoffaufnahme gewährleistet, und zum anderen, eben mehr Luft in der Lunge ist, aus der noch Sauerstoff durch die Lungenbläschen ins Blut diffundieren kann. Wenn man permanent ausatmet, ist ja insgesamt weniger Luftvolumen in der Lunge, aus dem noch was kommen kann.

Aber das ist wie gesagt nur meine persönliche Überlegung, davon verstehen tu ich nix :)

1. Wenn diese Art der Atmung (schnell und tief einatmen) gegenüber einer ruhigeren Atmung rirgendwelche ausdauertechnischen Vorteile hätte, bin ich mir sicher, dass wir auch in anderen Sportarten schon davon gehört hätten. Hier nochmal zur Erinnerung: Wir bewegen uns beim Schwimmen, gerade im Training, meistens im Ausdauerbereich. Beim Laufen und Radfahren ist da meistens noch genug Luft zum Reden übrig. Aus meiner Sicht ist eine möglichst ruhige Atmung - ohne irgendwas anzuspannen oder zu gar zu verkrampfen - am besten. Im Wasser muss ich das natürlich an die Zugfrequenz anpassen. Dennoch kann man auch hier relativ normal und ruhig atmen.

2. Wasserlage: Aus meiner Sicht wieder ein Rumdoktorn an Symptomen, nicht an der Ursache. Mal zum ANfang eine Übung: Stelle dich senkrecht ins tiefe Wasser und blas langsam die Luft raus. Du must vermutlich ziemlich viel Luft ablassen, um tatsächlich unterzugehen. Atmest du normal tatsächlich so viel und so lange aus? Ich brauche keine komplett gefüllten Lungen, um an der Wasseroberfläche zu bleiben.

Zudem ist die Wasserlage eher ein Balanceproblem: Rumpf, Kopf und Beine müssen gewissermaßen eine Gleichgewichtslage finden, in der weder Kopf noch Beine zu tief hängen. Wenn du einatmest, hast du im Oberkörper wesentlich mehr Auftrieb, wenn du ausatmest, geht der Auftrieb verloren. Stimmt soweit auf jeden Fall. Nur, wenn du extrem einatmest, hebt sich der Rumpf und als Gegenwirkung sinken die Beine ab. Durch das Ausatmen geht es in die andere Richtung. Ich behaupte mal, durch ein extremes Ein- und Ausatmen brinst du eher Unruhe in die Wasserlage rein, vor allem, wenn du nicht in den Bauch, sondern in den Brustraum atmest.

Also, auch wenn ich mich wiederhole: Basic ist die Wasserlage, die sollte sitzen, auch wenn‘s lange dauert. Ich kann keine falsche Wasserlage durch die Atmung korrigieren.

M.

schnodo
01.03.2019, 11:01
1. Wenn diese Art der Atmung (schnell und tief einatmen) gegenüber einer ruhigeren Atmung rirgendwelche ausdauertechnischen Vorteile hätte, bin ich mir sicher, dass wir auch in anderen Sportarten schon davon gehört hätten.

Mit anderen Sportarten ist das nicht vergleichbar, weil dort Atemzeitpunkt und Häufigkeit relativ frei wählbar sind und man kein Management des Auftriebs betreiben muss. "Diaphragmatic breathing" wird durchaus auch bei anderen Sportarten empfohlen.

Die Charakterisierung "schnell und tief" ist nur halb zutreffend. Die beschriebene Form der "Stoßatmung" zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

Atmung in den Bauchraum ("diaphragmatic breathing")
Die Lunge wird beim Ausatmen nur halb geleert
Die Lunge wird beim Einatmen nur zu 80% gefüllt
Schneller Austausch der Luft beim Atemzug

Abgesehen davon, dass der Austausch schnell erfolgen soll, was dem Element Wasser geschuldet ist, ist diese Form der Atmung dem "natürlichen" Atmen deutlich näher als die Variante, wo eine möglichst vollständige Entleerung der Lunge und ein komplettes Auffüllen bei jedem Atemzug empfohlen wird.

Es gibt Menschen, die der Bauchatmung den Vorteil nachsagen, dass sie durch "intra-abdominal pressure" die Rumpfstabilität unterstützt (https://www.youtube.com/watch?v=c-jBLPSSegU). Ich habe dazu ad hoc keine weiteren Belege, aber wenn ich mich recht erinnere, hat das ein Forumsmitglied mit einschlägiger Ausbildung bestätigt.

Ich behaupte mal, durch ein extremes Ein- und Ausatmen brinst du eher Unruhe in die Wasserlage rein, vor allem, wenn du nicht in den Bauch, sondern in den Brustraum atmest.

Eben, deswegen soll man möglichst nicht extrem atmen. ;)

Also, auch wenn ich mich wiederhole: Basic ist die Wasserlage, die sollte sitzen, auch wenn‘s lange dauert. Ich kann keine falsche Wasserlage durch die Atmung korrigieren.

Man kann eine furchtbare Wasserlage nicht vollständig durch Bauchatmung kompensieren, aber man kann eine passable Wasserlage durch gutes Luftmanagement noch verbessern. :)

Helios
01.03.2019, 17:23
Servus,

ich hatte mir zu dem Thema die YT-Videos von TI und dazu die Anmerkungen von shinji angesehen.

Seiner Auffassung nach (so wie ich sie verstanden habe) muss die Lunge erst mal geleert werden (böses co2 weg!), um sie mit frischem Sauerstoff füllen zu können, andernfalls droht eine co2 *übersäuerung*.

Dazu empfiehlt er im 3 er Zug langsam durch die Nase auszublubbern (er meint, die Lunge könnte man so zu 60% leeren) um am Ende, kurz bevor der Kopf der Schulter folgend (bei rotiertem Oberkörper) zur Luft gedreht wird, noch stoßartig die Wassermoleküle um den Mund wegzublasen - das würd noch mal 40% Entleerung bringen, dann wäre Unterdruck in den Gedärmen und durch schnalzen des Bauchnabels nach außen wird der Unterdruck sogar vergrößert, sodass jede Menge Luft in kürzester Zeit eingesogen wird ;)
Ich denke, dass ich nicht alles richtig mache, aber mit dem Gedankenmodell komm sogar ich an Luft :)

Matthias75
01.03.2019, 17:39
Mit anderen Sportarten ist das nicht vergleichbar, weil dort Atemzeitpunkt und Häufigkeit relativ frei wählbar sind und man kein Management des Auftriebs betreiben muss. "Diaphragmatic breathing" wird durchaus auch bei anderen Sportarten empfohlen.

Die Charakterisierung "schnell und tief" ist nur halb zutreffend. Die beschriebene Form der "Stoßatmung" zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

Atmung in den Bauchraum ("diaphragmatic breathing")
Die Lunge wird beim Ausatmen nur halb geleert
Die Lunge wird beim Einatmen nur zu 80% gefüllt
Schneller Austausch der Luft beim Atemzug

Abgesehen davon, dass der Austausch schnell erfolgen soll, was dem Element Wasser geschuldet ist, ist diese Form der Atmung dem "natürlichen" Atmen deutlich näher als die Variante, wo eine möglichst vollständige Entleerung der Lunge und ein komplettes Auffüllen bei jedem Atemzug empfohlen wird.

Es gibt Menschen, die der Bauchatmung den Vorteil nachsagen, dass sie durch "intra-abdominal pressure" die Rumpfstabilität unterstützt (https://www.youtube.com/watch?v=c-jBLPSSegU). Ich habe dazu ad hoc keine weiteren Belege, aber wenn ich mich recht erinnere, hat das ein Forumsmitglied mit einschlägiger Ausbildung bestätigt.

Eben, deswegen soll man möglichst nicht extrem atmen. ;)

Man kann eine furchtbare Wasserlage nicht vollständig durch Bauchatmung kompensieren, aber man kann eine passable Wasserlage durch gutes Luftmanagement noch verbessern. :)

Habe mich nicht ganz korrekt ausgedrückt. Bauchatmung zweifel ich gar nicht an. Das wird ja eigentlich überall praktiziert. Ich bezog mich auf papa2jajas Überlegungen bezüglich Luftanhalten für bessere Sauerstoffaufnahme. Wenn das besser wäre, hätte es sich auch in anderen Sportarten durchgesetzt.

Und ich halte eben auf den Einfluss des Luftanhaltens auf die Wasserlage für nicht besonders hoch, v.a. wenn wir vor einem Bereich zwischen 50% und 80% Lungenfüllung reden. Ich befürchte, da trainiert man sich eine sehr verkrampfte Atemtechnik an, deren Vorteil gegen null geht.

Und ja, beim Schwimmen kann ich nicht ganz normal atmen. Aber ausatmen kann ich ganz normal und unverkrampft auch unter Wasser. Mit etwas Übung klappt auch das Timing so, dass man zum Schluss bei Drehen des Kopfes noch das Wasser wegpusten kann und dann gleich danach genug Zeit habe, um relativ ruhig einzuatmen. Alles ohne extrem tiefes Ein- oder Ausatmen.

M.

schnodo
01.03.2019, 18:08
Und ich halte eben auf den Einfluss des Luftanhaltens auf die Wasserlage für nicht besonders hoch, v.a. wenn wir vor einem Bereich zwischen 50% und 80% Lungenfüllung reden. Ich befürchte, da trainiert man sich eine sehr verkrampfte Atemtechnik an, deren Vorteil gegen null geht.


Ich gebe zu, dass ich es mit dem Luftanhalten auch nicht hunderprozentig durchziehe; ein wenig Luft lasse ich ganz automatisch aus der Nase blubbern, weil ich mich daran gewöhnt habe, so das Wasser draußen zu halten. Außerdem experimentiere ich gerne.

Ich habe mir noch kein klares Bild davon gemacht, wie hilfreich oder wichtig es ist, die Luft komplett anzuhalten, verglichen mit dem Entweichenlassen eines kleinen Teiles. Ich sehe aber nicht zwingend, dass diese Atemtechnik verkrampft wäre. Ich meine, dass sie sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase unangestrengt praktizieren lässt.

Als anekdotischen Beleg kann ich den von mir geschätzten Jono van Hazel anführen, der auch die Luft anhält (https://youtu.be/s3HhNlysFDs?t=132) und nicht den Eindruck macht, dass er sich damit total abschießt. ;)

papa2jaja
02.03.2019, 02:22
schnodo, ich halte die Luft tatsächlich an und finde das auch völlig entspannt. Gestern habe ich mal extra eine 45-Minuten-Einheit nur gekrault (sonst wechsle ich den Stil öfter, um Abwechslung zu haben), und das Atmen ging locker über die Zeit.

Matthias, ich atme ja nicht extrem tief ein und aus - ich atme genauso weit ein oder aus, wie es für mich angenehm ist. Deshalb läuft es auch entspannt. Es hat mir bei der Wasserlage übrigens wirklich geholfen, auch wenn im Verlauf der Zeit die Wasserlage über das hinaus, was das Atmen bringt, besser geworden ist (und ich keine Ahnung habe, wodurch).

Was meine Anmerkung zur größeren Oberfläche und der besseren Luftausbeute angeht, das träfe, wenn es denn zuträfe, natürlich nur bei Schwimmstilen mit längerer Atmempause und beim Tauchen zu. Überall anders kann man ja jederzeit frische, sauerstoffreiche Luft nachatmen. Da brächte das natürlich keinen Vorteil. Aus demselben Grund wäre es wahrscheinlich bei Zweier-Atmung auch kaum relevant.

Ich meinte auch nicht, dass man die Lunge beim Schwimmen deswegen mehr als üblich vollpumpen solle - das Ganze wäre nur ein Nebeneffekt der etwas längeren Verweildauer im normalen eingeatmeten Zustand, bei normal erweiterten Lungenbläschen. Es bedingt keinen künstlich aufgeblähten Zustand.

So ganz graue Theorie ist es allerdings nicht. Wenn ich eine längere Strecke tauche, halte ich die Luft bis zum Auftauchen an, weil ich dadurch am Ende der Strecke mehr Sauerstoff im Blut habe, als wenn ich vor Ende der Strecke langsam ausatme. Ich fühle das wirklich im ganzen Körper. Die Lunge entnimmt also der Luft anscheinend auch gegen Ende hin immer noch weiteren Sauerstoff, und deshalb ist es gut, wenn ich ihr möglichst viel Luft zum "auslutschen" lasse und die Diffusionsoberfläche groß halte.

Wie gesagt, ist meine persönliche Erfahrung und die Schlüsse daraus, ich kann natürlich auch schief liegen.

Thomas W.
02.03.2019, 07:47
Hallo zusammen,

hier gehts zu Beginn auch kurz um die Atmung im Bezug zur Wasserlage.

https://youtu.be/JWf3CLJ1HUg

Lieben Gruß Thomas

papa2jaja
02.03.2019, 08:35
Danke für den Link, tolles Video.

DocTom
02.03.2019, 14:18
... Ich behaupte mal, durch ein extremes Ein- und Ausatmen brinst du eher Unruhe in die Wasserlage rein, vor allem, wenn du nicht in den Bauch, sondern in den Brustraum atmest.

Also, auch wenn ich mich wiederhole: Basic ist die Wasserlage, die sollte sitzen, auch wenn‘s lange dauert. Ich kann keine falsche Wasserlage durch die Atmung korrigieren.

M.

Matthias, nur leichter Wiederspruch: durch die richtige Bauchatmung wird die Wasserlage stabilisiert. War heute gerade beim Schwimmtraining Thema.

Unsere Übung dazu war heute: gleichmäßiger Beinschlag aus dem ganzen Bein und mit Flossen oder Beine mit Flossen hinterherziehen, nach dem Abstoßen die Hände vorne, dann langsame technisch saubere Armzüge, 25m Atmung bewusst in die Brust und danach 25m mit gleichmäßigem halb Ein- und Ausatmen in den Bauch ( das Zwerchfell ).
Man merkt, die ersten 25m geht der Kopf / Oberkörper rauf und vor allem die Beine runter!
Zweite 25m; die Luft reicht trotzdem, die Wasserlage ist viel besser und beständiger, es atmete sich "entspannter". Wenn man das 6-8x wiederholt, merkt man, die Bauchatmungswasserlage fühlt sich auch weniger kraftzehrend an.:Blumen:

Hoffe, ich hab das so einigermaßen verständlich erklärt?
T.

schnodo
02.03.2019, 14:56
Seiner Auffassung nach (so wie ich sie verstanden habe) muss die Lunge erst mal geleert werden (böses co2 weg!), um sie mit frischem Sauerstoff füllen zu können, andernfalls droht eine co2 *übersäuerung*.

Ich bin leider kein Experte, bezweifle aber, dass es sich so einfach darstellt. In dem Gemisch, das sich in der Lunge befindet, ist natürlich auch Kohlendioxid dabei, aber es ist ja nicht so, dass der Sauerstoff, sobald er in der Lunge ist, in Nullzeit vollständig in Kohlendioxid umgewandelt wird. Von daher vermute ich, dass es ein völlig normaler Zustand ist, dass in einem Atemzug immer nur ein Teil des Kohlendioxids ausgeatmet wird.

Ansonsten müsste aus meiner Sicht diese "Übersäuerung" auch beim Spazierengehen auftreten, was wir wohl als hochgradig beklemmend empfinden würden. Ich für meinen Teil atme, wenn ich nicht gerade spezielle Atemübungen mache, geschätzt ein Drittel meines Lungenvolumens ein und aus und fühle mich üblicherweise pudelwohl dabei. ;)

schnodo, ich halte die Luft tatsächlich an und finde das auch völlig entspannt. Gestern habe ich mal extra eine 45-Minuten-Einheit nur gekrault (sonst wechsle ich den Stil öfter, um Abwechslung zu haben), und das Atmen ging locker über die Zeit.

Das hatte ich vermutet. Danke!

Helios
02.03.2019, 15:05
Ich bin leider kein Experte, bezweifle aber, dass es sich so einfach darstellt. In dem Gemisch, das sich in der Lunge befindet, ist natürlich auch Kohlendioxid dabei, aber es ist ja nicht so, dass der Sauerstoff, sobald er in der Lunge ist, in Nullzeit vollständig in Kohlendioxid umgewandelt wird. Von daher vermute ich, dass es ein völlig normaler Zustand ist, dass in einem Atemzug immer nur ein Teil des Kohlendioxids ausgeatmet wird.

Ansonsten müsste aus meiner Sicht diese "Übersäuerung" auch beim Spazierengehen auftreten, was wir wohl als hochgradig beklemmend empfinden würden. Ich für meinen Teil atme, wenn ich nicht gerade spezielle Atemübungen mache, geschätzt ein Drittel meines Lungenvolumens ein und aus und fühle mich üblicherweise pudelwohl dabei. ;)



Das hatte ich vermutet. Danke!

Der Jan in dem video weiter oben meint aber auch, dass man die Lunge erst voll leeren muss, um sich dann wie ein stolzer Gockel aufpumpen soll (so mit rausgedrückten Titten... und aufgeblähtem Brustkasten) - dann durch die Nase ca. 50% rauslassen (wie er die restlichen 50% wegbekommt hat er nicht gesagt - den "Hinterausgang" wird er wohl nicht meinen :8/ ) um die Lungen wieder zu füllen .

Egal - das co2 ist böse x-(

(bloß nix den Grünen sagen - sonst gibts noch eine co2-Abgabe auf Schwimmer)

Beim Spazierengehen atme ich auch noch über die Haut (Helau Helau - tataaa tataa)

edit: hab die Videos von Jan Wolfgarten/Swimamazing university gefunden, dort bevorzugt er den 2er Zug und erklärt das plötzliche Ausblasen der Restluft, bevor der Kopf zum Atmen gedreht wird

Meiner Meinung ist: Luftanhalten die schlechteste Option (Halt mal die Luft an!) - und dann wird man blau im Gesicht, so gings mir jedenfalls jahrelang...