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Vollständige Version anzeigen : Mein Weg nach Kona - hoffentlich :-)


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Klatu
05.08.2019, 19:23
Hat nichts mit Einstellung zu tun, eher mit realistischer Selbsteinschätzung..

Realistische Selbsteinschätzung ist sicher nicht schlecht -- das erfordert IMO gerade auf der Langdistanz sehr viel Erfahrung. Mir selbst ging es schon öfters so dass ich eher überrascht war was Wettkampf tatsächlich ging. Jemand der im Wettkampf noch nie überpaced (bzw. das absolute Maximum herausgeholt hat) wird u.U. nicht in der Lage sein **zu Wissen** was noch geht. Das ist aber sicher auch ne Typ Frage.

Mein Kommentar bezog sich aber nicht darauf, sondern auf die psychologische Komponente. Wenn man nicht selbst daran glaubt sprich für realistisch hält etwas zu schaffen, dann wird's auch nix.

In Frankfurt ist das Feld zwar i.d.R. stärker aber es gibt auch mehr Slots. Daher bin ich mir nicht so sicher ob Ffm der schlechteste Ort für einen Qualiversuch wäre.

Superpimpf
05.08.2019, 20:36
In Frankfurt ist das Feld zwar i.d.R. stärker aber es gibt auch mehr Slots. Daher bin ich mir nicht so sicher ob Ffm der schlechteste Ort für einen Qualiversuch wäre.

Aloha :)

Vor allem ist bei Wettkämpfen wie FFM die Quali (solange die eigene Leistung passt) in den großen Altersklassen viel besser "planbar". Denn Ausreißer wie bei 1-3 Slots Altersklassen sind sehr viel unwahrscheinlicher. Bei den 6-11 Slots pro MAK zwischen 30 und 50 Jahren variieren die Zeiten viel geringer als bei 2 Slots, wo man mit unter 9 h ohne Quali oder auch mit über 10 h mit Quali nach hause gehen kann.

Super-ich Bratwurst muss es wissen :Lachanfall:-pimpf

Ruben
12.08.2019, 13:46
Hei Andrej,

spannende Neuigkeiten bei Dir. War im Urlaub und hab die Diskussion jetzt erst gelesen.

Daumen hoch zu deinem Mut und der Entscheidung das so zu machen, Du bist aber auch in einer sehr privilegierten Situation.

Mich beschäftigt diese Frage auch immer wieder, was möglich wäre wenn man die finanziellen (und damit zeitlichen) Möglichkeiten hätte. Für mich werde ich sie nicht beantworten können, aber Glückwunsch zu deiner Entscheidung.

Ein großer Punkt der von gar niemandem angesprochen wurde ist vermutlich auch der soziale bzw. Erwartungsdruck wenn man quasi in Vollzeit trainieren könnte. Das Umfeld bekommt das ja mit und würde, vor allem bei ausbleibendem oder überschaubaren Erfolg, recht schnell nachfragen oder Du würdest Dich durch diese Beobachter unter Druck gesetzt fühlen.

Das du bisher ohne größeren Probleme trainieren konntest würde ja auch nicht bedeuten, dass es für die Zukunft ebenso weitergeht...

Jedenfalls wünsche ich Dir viel Spaß während der letzten Wochen in der alten Stelle (ich finde die Gelassenheit bei gleichzeitiger maximaler Motivation alle Projekte gut abzuschließen großartig), einen schönen Urlaub mit der Familie und einen guten Start in der neuen Firma.

Ruben

Lebemann
12.08.2019, 14:20
Ich find die Idee irgendwie schon schön. Klar gibt es Argumente dagegen. Ein befreundetes Pärchen von mir, reist gerade 1 Jahr um die Welt mit ihren beiden! Babys. Die gewonnene Freizeit muss ja nicht nur in einem enormen Umfang enden, sondern dient ja auch der Erholung. In deinem Fall kannst du mehr Zeit mit deiner Familie verbringen, mehr schlafen, gesünder Essen, Physio etc. also das volle Programm.
Ein 2 Jahres Projekt sollte definitiv mit Teilzielen gespickt sein. Ich meine Torsten Schröder hat das auf eine ähnliche Art und Weise über 2 Jahre geplant (Sendung von Arne gabs hierzu). Könnte eine gute Adresse sein.

Drück dir die Daumen und bin echt gespannt, was du aus dir rausholen kannst :Blumen:

AndrejSchmitt
17.02.2020, 14:16
Long time no see, oder so ähnlich, sagt man in Thailand.

Länger nichts mehr gepostet, 99% dürften es eh nicht bemerkt haben, daher.. :Cheese:

Hatte die letzten Monate ziemlich Trouble... Aber eins nach dem anderen.

Ich hatte tatsächlich am 30.09. den letzten Arbeitstag in meiner alten Firma, aber ich nehm es gleich vorweg, am 01.10. den ersten in meiner neuen Firma. Aus meinem Plan mit der längeren Auszeit ist nichts geworden. Ich hatte tatsächlich damit spekuliert, aber ich denke nach paar Monaten mit "nur" Sport, wäre mir wohl die Decke auf den Kopf gefallen und meine Frau hätte sich wahrscheinlich von mir scheiden lassen. Durch einen Zufall bin ich direkt im Anschluss in einem Ingenieurbüro nur 12km von zu Hause gelandet. Es ist zwar ein 40h Job, aber nach den ersten 5 Monaten muss ich sagen, dass ich viel flexibler bin wie im alten Job. Ich kann quasi meine Zeit einteilen und gestalten, wie ich will. Wenn ich mal 2h in der Mittagspause laufen gehe ist das genauso wenig ein Thema, wie wenn ich Freitag um 13Uhr Schluss mache um einen langen Lauf zu machen. Arbeite ich eben am Abend, wenn Frau und Kind schon schläft, oder ab und an am Wochenende. Kann mein Training also schön in das tägliche Leben integrieren.

Letztes Jahr habe ich ja noch in Almere die Challenge Half gemacht. Das Rennen war ca. 2 1/2 Monate nach Roth und in der Zeit hatte ich kaum bis wenig trainiert. Aber wir LD'ler sehen ja eine MD als "nur 5h Sport" an. Naja, das Rennen war hart. Sehr hart. Das Schwimmen, es war das erste Mal im Wasser seit Roth, ging mit 38min schon sehr zäh, ca. 5min langsamer als sonst, Radfahren war dann noch OK mit 93km in knapp 2:30h, aber Laufen war halt echt brutal. Direkt nach dem ersten Kilometer Krämpfe bekommen und die Beine haben sich angefühlt wie sonst bei km 20. Hab mich dann von Verpflegung zu Verpflegung geschleppt und war kurz davor auszusteigen. Aber da es keine gesundheitlich bedingten Ausfallerscheinungen waren, sondern schlicht zu wenig Training, war DNF diesmal keine Option. Und so hab ich den HM dann irgendwie in 1:46 ins Ziel gerettet. War definitiv gutes Mentaltraining das Rennen. Almere kann ich generell sehr empfehlen.

Eigentlich wollte ich dann Ende September beim Berlin Marathon starten, ich war auch in Berlin, aber es wurde am Ende ein DNS. Die Luft war einfach raus und ich wusste ich hatte zu wenig gemacht.

Bis November hab ich recht unstrukturiert trainiert und seit Dezember hab ich nen Trainer, nach dessen Pläne ich trainiere. Aktuell ca. 13h pro Woche. Der Aufbau gefällt mir recht gut und auch sind viele neue Einheiten, die ich so vorher nie gemacht habe (z.B. 30/30 oder 20/40 Intervalle auf dem Rad, Steigerungsläufe, 400er, 200er,etc.). Also mal paar neue Reize. Seit paar Wochen fühle ich mich auch wieder deutlich fitter. Lange Läufe um 20km gehen locker im 5er Schnitt bei 70-75 Hfmax, auf dem Rad kann ich auf der Rolle mittlerweile recht gute Werte fahren und Schwimmen mach ich mittlerweile auch wieder Fortschritte.

Was hat sich sonst noch getan, das letzte knappe halbe Jahr:

- Ich hab mir endlich ne Scheibe mit 80er VR gekauft (KYZR, kann ich empfehlen, top Qualität). Einfach weils geil ausschaut
- Jeden Mittwoch bin ich jetzt 1h beim Schwimmtechniktraining und denke das das echt schon was gebracht hat. Obwohl ich nur 2x Woche schwimme, kann ich 1:40 konstant und länger durchschwimmen
- Wie gesagt, hab nen Trainer, nach dessen Plänen ich trainiere und finde das Training schlägt bisher echt gut an
- Hab mir Ende letzten Jahres noch ein MTB zugelegt. Finde das als Abwechslung richtig gut, gerade im Winter und schön weg von den Straßen. Macht echt Laune

Mein Wettkampfkalender steht auch schon mit IM Kalmar als A-Race und 3 MD in der Vorbereitung (Challenge Bled, Kraichgau und Challenge Kaiserwinkel). Vor allem auf Kalmar bin ich sehr gespannt.

Im Mai bin ich 2 Wochen auf Mallorca im Trainingslager, mal sehen was da geht.

Meine Hawaiiambitionen hab ich etwas überdacht. Klar, irgendwann möchte ich schon auf Kona starten. Aber ich bezweifel mittlerweile sehr, dass man als Normalo mit Job und Familie, ohne mit dem größten Talent oder Sportvergangenheit gesegnet zu sein, überhaupt noch realistische Chancen hat einen Slot zu bekommen. Es gibt immer mehr "Profi Amateure", gegen die man einfach nicht bestehen kann. Zufällig kennen ich den Agegroup 70.3 und IM Weltmeister, da er aus der gleichen Stadt kommt wie ich. Das soll jetzt nicht respektlos sein, höchste Anerkennung vor seiner Leistung, aber mit Agegroup hat das eigentlich nichts mehr zu tun. Er ist freigestellt und sein ganzes Leben ist auf den Sport ausgerichtet. Mit Sponsoren, etc., pp. Wie gesagt, mein voller Respekt, aber wer wie ein Profi lebt, sollte auch bei den Profis starten. Ich verfolge ja auch den Youtuber "Triathlon Tarren" der ja heuer auch den Angriff auf Kona plant, da ist es ja das gleiche. Daher denke ich das es zunehmend schwieriger wird. Vielleicht kennen hier einige Felix Henschel, auch aus meiner Stadt, der hätte sicher das Potential AG Weltmeister zu werden, aber er geht konsequent bei den Profis an den Start, weil er eben auch unter fast Profibedingungen trainiert. Vor so etwas hab ich dann noch etwas mehr respekt. Lieber Mittelfeld als Pro, als einen Agegroup Titel nach dem anderen abzuräumen. Na mal sehen was die Zukunft bringt.Kona in der AK65 hätte auch was, muss man nur lange genug am Ball bleiben

ritzelfitzel
17.02.2020, 15:09
(...)
Es gibt immer mehr "Profi Amateure", gegen die man einfach nicht bestehen kann. Zufällig kennen ich den Agegroup 70.3 und IM Weltmeister, da er aus der gleichen Stadt kommt wie ich. Das soll jetzt nicht respektlos sein, höchste Anerkennung vor seiner Leistung, aber mit Agegroup hat das eigentlich nichts mehr zu tun. Er ist freigestellt und sein ganzes Leben ist auf den Sport ausgerichtet. Mit Sponsoren, etc., pp. Wie gesagt, mein voller Respekt, aber wer wie ein Profi lebt, sollte auch bei den Profis starten. Ich verfolge ja auch den Youtuber "Triathlon Tarren" der ja heuer auch den Angriff auf Kona plant, da ist es ja das gleiche. (...)

Du sprichst mir aus der Seele. Respekt vor der Leistung aber wenn man dann unter Profibedingungen trainiert, freigestellt ist, Sponsoren hat, sich aber dann abfeiern lässt, wenn man im Agegroupbereich gewinnt, dann habe ich dafür wenig übrig.

Glückwunsch zur neuen Flexibilität im Job. Ist eine feine Sache. Happy Training! :Huhu:

AndrejSchmitt
17.02.2020, 15:44
Ja, nur wo zieht man da halt die Grenze? Aber jemand, der 30h die Woche trainiert, 4-5 Trainingslager absolviert, Radsponsor etc. hat, ist in meinen Augen kein Amateur mehr. Aber wie gesagt, Respekt, denn erarbeitet ist da sehr viel. Nur für den "Durchschnittstriathleten" wie wohl 95% der User hier, wird es eben extrem schwer. Da muss man sich nur mal den Verlauf der Quali Zeiten der letzten Jahre anschauen. Und ja, es wird sicher kommen, kann doch jeder machen, ja, aber es passt halt bei vielen nicht in die Lebensplanung bzw. vielleicht will man für den Traum Hawaii nicht sein komplettes Leben auf Eis legen. Ich denke wenn man kontinuierlich über mehrere Jahre daran arbeitet, kann man es schaffen. Mit der entsprechenden Portion Glück, versteht sich.

Nicht das wir uns falsch verstehen, ich hab weder Neid noch Groll noch sonst was. Ich verstehe nur nicht, wieso sich die Athleten dann nicht auch mit Profis vergleichen.

Ein weiteres Beispiel ist Annika Timm, auch hier aus Bamberg, die wird regelmäßig letzte oder zumindest meist am hinteren Ende, startet aber immer bei den Profis. Als Studentin hat sie Zeit zum trainieren und zum Glück auch den ein oder anderen Sponsor. Auch sie würde bei den AG'lern wohl einen Titel nach dem anderen einheimsen können. Sowas ist mir sympathisch.

ritzelfitzel
17.02.2020, 15:57
Ich habe dich schon richtig verstanden. :) Und so lange es die Regeln eben hergeben, kann jeder machen was er will. Andererseits darf auch jeder seine Meinung dazu haben, was er persönlich davon hält. Außerdem ist es, wie du korrekt angemerkt hast, rein subjektiv, wo die Grenzen zu ziehen sind. Muss man dann halt vor sich selbst rechtfertigen, was man von der eigenen Leistung zu hält. Zudem zieht ja jeder anders seine Motivation und sein Selbstwertgefühl - intrinsisch oder extrinsisch.

An und für sich find ichs ja geil, wenn man die Möglichkeit besitzt, sich Freiräume für den Sport zu schaffen oder mal eine Auszeit zu nutzen, um zu schauen, was geht.

Lebemann
17.02.2020, 15:58
Triathlon ist sowieso ein exklusiver Sport, bei dem Menschen mit höherem Einkommen deutliche Vorteile gegenüber anderen haben. Die nächste Steigerung sind dann halt solche, die so viel haben, dass sie nicht arbeiten müssen bzw. gesponsert werden.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es zahlreiche Athleten gibt, die rein sportlich das Potential haben nach Hawaii zu reisen. Finanziell ist das allerdings ein absolutes Killerkriterium Ich selbst habe den "Traum" auch lange gehegt. Mittlerweile erwarte ich Nachwuchs und habe ein Haus. Für mich ist es schlicht finanziell nicht machbar dort zu starten. Ist das dann fair?

Um dich selbst nicht wegen solchen Sachen unglücklich zu machen, würde ich aufhören neidisch auf andere zu schauen, sondern nur auf dich selbst... zumindest was deine sportliche Leistung angeht.

AndrejSchmitt
17.02.2020, 16:13
Um dich selbst nicht wegen solchen Sachen unglücklich zu machen, würde ich aufhören neidisch auf andere zu schauen, sondern nur auf dich selbst... zumindest was deine sportliche Leistung angeht.

Neid hab ich auf niemanden. Ich gönne es jedem, nur verstehen kann ich es eben nicht. Aber jedem das Seine.

Calrissian666
17.02.2020, 17:58
Guten restart Andrej, schön wieder von dir zu lesen

AndrejSchmitt
17.04.2021, 20:26
Long time no see,

letzte Jahr war leider ein sehr turbulentes Jahr für mich. Nach fast 20 Jahren hab ich mich Ende des Jahres von meiner Frau getrennt und bin aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen.Wohne nun seit Oktober alleine in Bamberg. Meine Wohnung hat nur ein Zimmer und daher ist das Zimmer Wohn, Ess-, Schlafzimmer und Paincave in einem. Hab festgestellt, dass so viel Platz gar nicht nötig ist, wenn man sich "schlaue" Möbel anschafft. Das komplette Jahr 2020 hab eigentlich nur nach Lust und Laune trainiert und paar verrückte Sachen gemacht, erster 300er outdoor, virtuel Everesting auf der Rolle, paar Bikepacking Geschichten und ähnliches.

Auch hab ich letztes Jahrt das erste Mal die 10.000km Marke geknackt, Laufen war etwas weniger als sonst mit ca,. 1.600km.

Mein Ziel ist der IM Kalmar dieses Jahr und hier peile ich die Sub10 an.

Ganz spontan hab ich entschlossen, vor paar Wochen beim 70.3 Dubai zu starten. Einfach um mal nen Tapetenwechsel zu bekommen und den Kopf bisschen frei zu bekommen. Radform war gut, Laufform solala. Nach gute 6 Monaten hab ich meine ersten Bahnen im dortigen Hotelpool gezogen und war einmal im Meer schwimmen. Der Wettkampf ansich war bis Radkilometer 65 sehr gut. Schwimmen in 38 Minuten, ohne Training, gerade mal 4min langsamer als sonst (viellicht sollte ich mir das Schwimmen sparen), und bei km 65 hatte ich nen knappen 40er Schnitt bei ca. 240W. Dann meinte aber ein anderer er muss mich beim Überholen in die Mittelleitplanke drängen. Naja, hab nen Abflug gemacht, Kopf vorwärts und bin erst mit dem Helm auf der Leitplanke aufgeschlagen, dabei ist der Helm gebrochen, und anschließend auf der rechten Seite aufgekommen. Da Adrenalin ne geile Droge ist, hab ich mich nachdem mein Lenker gerichtet wurde (zufällig kam der bike service vorbei) nach gut 10min wieder auf den Hobel gesetzt und bin weiter nach T2 gefahren. Am Ende war es dann noch ein 36er Schnitt. In T2 hab ich kurz überlegt ob ich aussteige, was ich bei jedem anderen Rennen in D gemacht hätte, oder weiter mache. Nach kurzem berappen bin ich dann auf die HM Strecke. Ich sag euch, ich hab noch nie so gelitten. Alles tat weh und die 35 Grad komplett ohne Schatten taten ihr übriges. Irgendwie durchgekämpft und nach 2:15 den HM beendet. Dubai ist kein Rennen was ich wiederholen würde. Schlecht organisiert (lag aber wohl auch an Covid) und die Strecke war auch nicht soooo geil.

Nach meiner Rückkehr hab ich irgendwie meine Passion für den Sport wieder richtig entdeckt und entschieden meinen Hawaii Traum weiter zu verfolgen. Hierzu arbeite ich auch seit gut einem Monat mit einem Trainer zusammen. Verfolge schon lange Florian Bögge und hab eher zufällig erfahren, dass er nun auch ein coaching Business hat. Ich will keine Werbung hier machen, aber bisher bin ich sehr, sehr, sehr zufrieden. Vor allem was die Kommunikation angeht, zudem ein sehr angenehmer Typ. In der ersten Woche haben wir erstmal den Leistungsstand erfasst um einen Startwert zu haben. Florian arbeitet hier für die Leistungsdiagnostik mit Sebastian Zeller zusammen und sie haben eine Leistungsdiagnostik für zu Hause entwickelt. Auf dem Rad sind es zwei Testtage. Am 1. Tag ein 4min gefolgt von einem 9min all out test und am 3. Tag ein Rampentest. Zunächst eine HF Rampe bis zur geschätzten FTP und dann eine Rampe bis nichts mehr geht. Die FTP lag bei 302W (bei 80kg) und abgeleitet eine VO2 max von 57. Ausserdem haben wir einen 10km test gemacht. Hier hab ich mich mit 41:20 selbst überrascht. Trotz sehr wenig Lauftraining in den letzten Monaten (max. 35km) konnte ich meine PB um über eine Minute verbessern, wobei ich aber zugegebenmaßen seit sicher 2 Jahren keinen 10er mehr voll gelaufen bin. Ich denke unter 41min wäre gegangen, bin am Anfang etwas konservativ angegangen, wusste nicht genau wie die Form ist.

Der erste Belastungsblock mit im Schnitt wöchentlich 17Std ist morgen abgeschlossen, bisher läuft das Training gut und schlägt auch gut an (auch viele VO2 max Einheiten auf der Rolle wo ich nie dachte ich wäre in der Lage sie abzuschließen).

Ich bin noch bis Ende Mai freigestellt und fange erst am 1.6. meine neue Stelle an. Die Zeit werde ich auf jeden Fall noch nutzen um ordentlich Kilometer abzuspulen.

Anhand der bisherigen Daten und Trainingseinheiten denken wir beide, dass Sub10 in Kalmar nicht unrealistisch sind. Bald beginnt die Freiwassersaison und hoffentlich machen die Bäder auch im Sommer auf. 3,8km schwimmen sind dann nochmal was anderes als 1,9.

Auch Ernährungs- und Erholungstechnisch hab ich im letzten Jahr viel umgestellt. Ich fühle mich aktuell so fit wie nie.

Ich werde wieder wöchentlich hier berichten. Hauptsächlich als Eigenmotivation, aber evtl. gibt es auch den ein oder anderen der Interesse an meiner Reise hat.

Bleierpel
17.04.2021, 21:33
Junge Junge, da hat sich bei dir in 1 Jahr so viel getan wie bei anderen in 10 oder 20 Jahren nicht... Wünsche dir alles Gute, Glück auf!

AndrejSchmitt
18.04.2021, 10:13
Danke Dir, ja, das Jahr war nicht ohne.. Aber ich schau jetzt nur noch in eine Richtung: nach vorne

AndrejSchmitt
04.05.2022, 15:10
Mal wieder aufleben lassen das hier :)

Letztes Jahr war wirklich ein Auf und Ab, Bis Mai noch sehr motiviert gewesen, dann haben mich einige private Probleme mit einhergehenden Depressionen ziemlich aus dem Takt gebracht. Hab nach Dubai noch die Challenge St. Pölten absolviert, aber durch den Sturz in Dubai konnte ich lange Zeit nicht richtig laufen, was das Rennen in St. Pölten etwas schmerzhaft machte.

Als Folge der Depri Phase und einhergehend mit genereller Lustlosigkeit bin ich dann recht schnell komplett vom Triathlon abgerückt und war nur noch Radfahrer. Das aber dafür recht viel und exzessiv. Ein Outdoor Everesting konnte ich abschließen und meinen ersten Nonstop 400er von Bamberg nach Berlin bin ich gefahren. Gelaufen bin ich letztes Jahr von Mai-Oktober gar nicht und so kam ich in 2021 auch nur auf knapp 1000 Laufkilometer. Die Radkilometer waren auch in 2021 wieder über 10k. Mitte des Jahres hab ich auch fast all mein Tri Equipment verkauft (Zeitfahrrad, Neo, etc.).

Im September war ich mit nem Kumpel auf Malle und hab mir dort aus ner Laune heraus wieder ein TT gekauft, ein Cube Aerium C68 welches ich selbst aufgebaut habe. Radfahrend war ich ja noch unterwegs und das fahren auf dem TT hat auch so immer viel Laune gebracht. Also den Sommer viel RR und TT gefahren. Aus einer weiteren Laune heraus und weil es mir da auch psychisch wieder besser ging, hab ich dann Ende Oktober für Roth 2022 gemeldet. Es war der Online Verkauf der innerhalbt von 30s ausverkauft war. Ich dachte mir, wenn ich Glück habe, ziehe ich es durch ;) Naja, ich hatte Glück... Starte heuer also zum 2. Mal in Roth.

Die Radform aktuell ist denke ich besser denn je, Schwimmen bin ich etwa auf dem Niveau wie 2019 bei meinem letzten Roth Start (1:12). Laufen kann ich aktuell schwer abschätzen. 2019 bin ich eine 3:33 gelaufen, ich denke da bin ich dieses Jahr nicht dran. Zum einen die lange Laufpause letztes Jahr und zum anderen wiege ich jetzt 82kg (bei 1.86m) statt 76kg wie in 2019. Ich hoffe noch 2-3kg zu verlieren bis Roth. Die langen lagsamen Läufe laufen schon ganz gut, gestern 25km in 5:20 bei 122er Puls, aber die Speed wie 2019 hab ich nicht. Damals waren 4x2km in 3:50 pace kein Thema, versuche ich jetzt unter 4:00 zu laufen fühlt sich das sehr eklig an und geht max. auf 1000m. Das war so mein 400er Tempo. Den 10er könnte ich aktuell wohl im Training um 43min laufen. Weiß daher noch nicht ganz wie ich den Marathon in Roth angehen werde. 2019 war das Motto mit nem 5er Schnitt starten und schauen wie lang er gut geht, ging dann bis km41 gut. Eine Sub10 in Roth wäre zwar ein Traum, aber ich setz mich nicht unter Druck. Möchte einfach ein gutes Rennen haben und den Marathon wenn möglich bis zum Ende durchlaufen. Damit wäre ich dann schon zufrieden.

Seit Ende letzten Jahres hab ich eine neue Freundin, die auch Tri macht und wir starten nächsten Samstag in Weiden beide auf der OD worauf ich mich schon sehr freue. Es ist einfach schön, wenn man den Sport gemeinsamen ausüben kann. Und die Aussicht das meine Freundin und meine Tochter sowie mein bester Freund in Roth sein werden, lässt mich jetzt schon grinsen.

Ende Mai steht dann noch Kraichgau an, wo ich eigentlich schon in 20 starten wollte. Da wird sich dann zeigen wie fit ich aktuell bin gerade auch was das Laufen angeht. Die 1:33 aus Heilbronn in 19 werd ich aber denke ich nicht erreichen.

Für den IM Kalmar hab ich auch noch einen Startplatz, noch aus 2020, allerdings werde ich den wohl verfallen lassen. IM weigert sich auch komplett in irgendeiner Weise kulant zu sein. Weder eine Verschiebung ist möglich, noch ein Gutschein noch eine Teilerstattung. Daher wohl 600€ im Arsch und Kraichgau wird das letzte IM Rennen ever sein, was unweigerlich dazu führt niemals in Kona zu starten. Muss wohl den Titel mal ändern. Zum Glück gibt es mit der Challenge Serie noch viele geile Rennen sowie natürlich die labellosen Rennen. IM ist wiklich einfach nur lächerlich wie sie mit der zahlenden Kundschaft umgehen.

Werde versuchen wieder bisschen zu berichten, auch als Eigenmotivation und Austausch untereinander.

AndrejSchmitt
09.05.2022, 13:26
Noch 8 Wochen bis Roth

Letzte Woche

403km Rad
53km laufen
2.500m schwimmen

Montag stand eine lockere GA1 Einheit auf dem Rad auf dem Programm. Wurden 150km in 5 Std. 215W NP gingen auf dem Rennrad mit Puls 105 was ich ganz gut finde. Hab allerdings festgestellt das mein Puls auf dem TT bei gleicher Leistung knapp 10 Schläge höher ist.

Dienstag dann der erste längere Lauf seit 2 Jahren. Wurden am Ende 25km in 5:20er pace bei Puls 123. Das ist jetzt nicht so weit weg wie in meiner Vorbereitung 2019. Da war ich bei 120er Puls noch etwa 10s auf dem km schneller. Geplant waren 22km, lief aber so schön rund das ich noch 3km dran gehängt habe

Am Mittwoch dann die obligatorische Sweetspoteinheit auf der Rolle. 3x12min bei 275W. Puls hierbei im Schnitt immer 124. Danach war ich gut durch, die langen Dinger vom Mo/Di taten ihre Wirkung

Donnerstag in der Mittagspause ab ins Bad, naja, werde kein Schwimmer mehr. 2.500m einfach dumm durchgeschwommen in 1:50er pace. Denke ich werde bis Roth auch nur noch 1x die Woche schwimmen, werd aber versuchen etwas länger zu schwimmen. Also mindestens 3.000m. Zwischen 1:50 und 2:00 geht immer, egal auf welcher Strecke, viel schneller bin ich auf 400m auch nicht. Letztens mal ne 6:30, aber das wars dann. Denke um die 1:12 sollten in Roth machbar sein, damit wäre ich auch im Vergleich zum Aufwand zufrieden. Am Abend dann noch laufen gewesen. 14km, davon 5km Tempo und 4x1km am Ende. Die 5km Tempo liefen im 4:18er Schnitt ganz gut, damit bin ich zufrieden. Nach dem 2. 1000er musste ich aber die anderen beiden weg lassen. Hatte am Montag nach dem Radeln einen Krampf im Oberschenkel hinten, der machte sich dann beim Laufen wieder bemerkbar.

Freitags stand dann eigentlich 6x8min EB mit 2x20mi SS auf dem Programm, bin das ähnlich eine Woche vorher gefahren, das hat mich gut zerstört, daher, und weil ich wusste ich will 2 Tage später 2 Runden in Roth drehen, war ich dann doch nur 3:30 Std auf "Zug" in der fränkischen Schweiz mit dem TT Bike. Sind dann 110km bei 1100hm geworden. 245NP/225 AVG bei Puls 120 standen am Ende auf dem Garmin. War eine schöne Runde.

Samstag kurz mit der Freundin locker nen 10er am Abend gelaufen, Beine waren etwas schwer.

Sonntag ging es dann auf nach Roth, geplant waren 2 Runden. Es wurde dann nur eine Runde, da ich schon direkt in Greding (bin an der Schleuse gestartet) einen platten hatte. Hatte nur einen Schlauch dabei und kein Handy und die Gefahr auf der 2. Runde liegen zu bleiben, war mir etwas zu hoch. Daher Rad nach einer Runde eingepackt und noch 8km in 5er Pace gekoppelt. Rad lief gut, nur die Geschwindigkeit war aufgrund ungünstiger Windverhältniss (Gegenwind auf dem kompletten Stück von Wallesau bis Greding) am Ende nur 33km/h bei 232NP/212AVG. War fürs erste mal nach einem Jahr gut fahrbar. Auch die Anstiege gingen locker rauf, da gab es auf Lanzarote andere Rampen.

Insgesamt eine solide Woche und heute ist ein kompletter Ruhetag geplant, bevor es diese Woche etwas lockerer zugeht. Am Samstag ist die olympische in Weiden und dann am 29.5 der 70.3 im Kraichgau. Ein Kumpel ist die Kraichgau Strecke gestern abgefahren und nur geflucht. Eng, verwinkelt, viele steile Rampen (hatte ich bei 1000hm gar nicht so erwartet).. Dummerweise ist er am Ende in nem Waldstück auch noch gestürzt. Er meint mit dem Rennrad ist man besser bedient, da viele schnelle Abfahrten mit scharfen Kurven am Ende. Bin daher echt am überlegen das Rennrad mitzunehmen. Gewinnen werd ich eh nichts, und meine Radbeherrschung ist nicht die allerbeste, würde ich mich denke ich schon etwas sicherer fühlen. Was ist eure Meinung zu Kraichgau? RR oder TT?

Roini
09.05.2022, 13:50
Gewinnen werd ich eh nichts, und meine Radbeherrschung ist nicht die allerbeste, würde ich mich denke ich schon etwas sicherer fühlen. Was ist eure Meinung zu Kraichgau? RR oder TT?

Definitiv TT.

Ich hab schon mehrfach den Wettkampf (MD und OD) mitgemacht und da ich nur 20 km vom See weg wohne ist dies auch eine meiner häufigsten Trainingsstrecken.

Es gibt gerade auf der MD einige Highspeed-Abschnitte wo du mit dem TT deutlich schneller unterwegs bist.
Fiese Rampen gibt es eigentlich nur eine und die ist auch schnell vorbei.
Abfahrten sind meiner Meinung nach auch alle gut zu fahren.

AndrejSchmitt
09.05.2022, 14:59
Bedarf es irgendwo richtig harten Bremsens nach einer Abfahrt? Da würde ich eher den Disc Brakes meines RR vertrauen als der hydr. Felgenbremse an meinem TT.

Die Zeit auf dem Kurs ist mir ja nicht ganz so wichtig, es geht mir eher darum die von mir angepeilten Watt zu treffen. Ob ich dann 5min mehr oder weniger brauche macht dann eher den Unterschied ob ich 623 oder 678 werde :Cheese: Ideal wäre noch danach vernünftig durchlaufen zu können

Superpimpf
10.05.2022, 08:24
Nach meiner Erinnerung gibt es eine Abfahrt wo man auf eine T-Kreuzung zu fährt und rum muss. Aber alles entspannt - ich bin selbst ein Rad um die Kurve Heber und auch bei mir mit damals Vollcarbon und Felgenbremsen war das überhaupt kein Problem.

Definitiv mit dem TT fahren! Sowohl die Anfahrt vom See in die Hügel als auch ständig zwischendurch gibt es super viele TT-Abschnitte.

Super-Das war 2011 :o-pimpf

TobiBi
10.05.2022, 10:27
Was ist eure Meinung zu Kraichgau? RR oder TT?

Ganz klar: TT!

Was ist eigentlich dein Maximalpuls auf dem Rad und beim Laufen?

AndrejSchmitt
10.05.2022, 12:09
Gut, dann werde ich das TT einpacken in der Hoffnung nicht den Bremspunkt zu verpassen :Cheese:

Maximal Puls ist beim Laufen ca. 180 und beim Rad um 170

andreasbrod
10.05.2022, 13:32
Ich bin 3x im Kraichgau mit dem TT gestartet, klare Empfehlung auch von mir.
Falls ich dieses Jahr starte werde ich allerdings zum ersten mal seit 14 Jahren wieder mit dem Rennrad beim Triathlon an der Startlinie stehen. Meine derzeitige Verfassung erlaubt leider keine Aeroposition, leider....

Phil_ster
10.05.2022, 13:59
Kraichgau ist auch meine Haus und Hof Strecke.
Ganz klar TT, du wirst definitiv deutlich schneller sein als auf dem RR.

AndrejSchmitt
23.05.2022, 10:16
So, mal wieder ein kleines update.

Am 14.5. wollte ich ja eigentlich meinen Saisoneinstieg auf der OD in Weiden geben, da kam mir aber am Tag vorher ein infiziertes Atherom in die Quere. Zu deutsch eine verstopfte Talgdrüse die sich entzündet hat. Sollte dann auch gleich entfernt werden, da Platzen und Eiteraustritt eine Sepsis zur Folge haben könnte. Aus meinem Start wurde also lediglich ein Anfeuern meiner Freundin, die bei den Mädels gewinnen konnte. Weiden war ein überraschend schöner Wettkampf für nen schmalen Taler. Schöne Lage, toller See, die Radstrecke war wohl auch schnell.. Man bekam jedenfalls recht viel für seine 50€ Startgeld. Definitiv ein Wettkampf den man sich mal in den Kalender eintragen kann..

Nach dem ersten Schock (der Chirurg meinte 4 Wochen komplettes Sportverbot) und den beruhigenden Worten hier, war es dann halb so wild. Ich konnte mein Training mehr oder weniger normal durchziehen, nur schwimmen war ich bisher nicht. Will ich aber nochmals gehen diese Woche, denn am Sonntag möchte ich im Kraichgau starten. 2,5 Wochen ohne schwimmen würden das ganze wohl etwas zäh gestalten, aber wohl auch nur einen Unterschied zwischen 35 und 36 Minuten machen. Werd in diesem Leben kein Schwimmer mehr.

Letzte Woche war recht solide, 250km Rad und 40km laufen. Freitag bin ich bei 32Grad nen 25er gelaufen, mit nur einer Trinkpause am Schwimmbad bei km 13, definitv keine gute Idee gewesen. Aufgrund der Hitze war mein Puls sowieso schon 20 Schläge über normal, aber durch die zu wenige Flüssigkeit hats mir bei km 17 komplett den Stecker gezogen. Bis dahin konnte ich relativ easy, auch wenn der Puls recht hoch war, eine 5:15er pace laufen, ab km 17 ging es dann aber rapide bergab. Die Beine wurden schwer wie blei und am Ende war es schon schwierig eine 5:45 zu laufen. Die Hitze hat mich so zerstört, evtl hatte ich auch einen kleinen Hitzeschlag, jedenfalls war ich am Samstag so kaputt, dass an Training nicht zu denken war. Kopfschmerzen, das volle Programm. Hab dann die Kraichgau Generalprobe auf Samstag verschoben. Diese sah 2,5 Std Rad (4x5 min Schwelle + 2x20min Sweetspot) gefolgt von 20min im geplanten Kraichgau Tempo vor. Rad lief richtig gut, konnte alles relativ entspannt fahren, waren am Ende 250NP bei 118 Puls im Schnitt (ungefähr was ich im Kraichgau anstrebe 250NP +-) und gefolgt von 5km in 4:35 wo ich im Schnitt bei Puls 138 war (das was ich am Freitag und 10 Grad mehr bei 5:15 pace hatte). Da Kraichgau wohl kein Hitzerennen wird, bin ich gespannt ob ich das was ich mir vorgenommen habe (36min, 250NP, 4:40 pace) schaffe.

Diese Woche etwas weniger und dann am Samstag ab zu meinem letzten Ironman Rennen.

AndrejSchmitt
23.05.2022, 10:55
Vielleicht kann ein admin den Threadtitel ändern in "Mein kleiner Trainingsblog - Roth 22", hab es selbst nicht geschafft

spanky2.0
15.11.2022, 20:54
Konnte letztes Jahr nicht starten und hab mittlerweile mit dem Sport aufgehört.

Das ist natürlich sehr schade.
Kommt hier an dieser Stelle noch etwas zu den Gründen oder sind die Gründe (zu) privat?!
Dann ist das natürlich auch ok! :Blumen:

AndrejSchmitt
16.11.2022, 09:00
Nein, ist nicht zu privat. Es gibt jetzt nicht DEN einen Grund, wieso ich aufgehört habe. Ich hab mich ja 2020 nach 20 Jahren Beziehung und einem Kind von meiner Frau getrennt, was schon ein recht harter Einschnitt in meinem Leben war. Im Nachhinein war der Triathlon oder besser gesagt das Training dafür schon mehr oder weniger eine Flucht, aus der damals schon toten Beziehung. Vielleicht auch ein Wegrennen, statt sich mit den Problemen auseinanderzusetzen. Wahrscheinlich der einzige Grund warum ich damit angefangen habe. 2019 bin ich ja damals in Roth gestartet und bin mit meiner Tochter über die Ziellinie, was eines meiner schönsten Erlebnisse bisher war. Das wollte ich eigentlich dieses Jahr noch ein Mal in Roth wiederholen. Aus Gründen, die wohl nur meine Ex-Frau kennt, war meine Tochter aber dieses Jahr nicht dabei. Zudem noch 2 Wochen vorher Corona bekommen und aufgrund der fehlenden Perspektive im Rennen auf ein Finish mit meiner Tochter dann nach dem Radfahren ausgestiegen. Im Nachhinein hätte ich wohl finishen können, aber der Kopf war nicht willig. Tochter nicht da und zweites Ziel, Sub10, nicht realistisch an dem Tag. Zudem noch Horrorgeschichten von Herzmuskelentzündungen im Hinterkopf, also links ran und von der Freundin trösten lassen. Das Rennen war natürlich ein ziemlicher Dämpfer. Während meine Freundin sich am nächsten Tag angemeldet hat (sie sieht das aber eher als ein once in a lifetime event) hab ich mir meine Gedanken gemacht wie es weitergeht und beschlossen aufzuhören.

Meine Tochter ist jetzt ins Gymnasium gekommen und wir Teilen uns mit meiner Ex-Frau die Betreuungszeit. Sie ist also Mi-Sa/So bei mir und den Rest bei ihr. Am Wochenende und 1x unter der Woche bin ich dann bei meiner Freundin, oder sie ist mit ihrer Tochter bei uns. Triathlontraining hat in der Vergangenheit viel Raum in meinem Leben eingenommen und vieles blieb auf der Strecke. Das möchte ich zukünftig einfach nicht mehr. Möchte nicht ständig meinem Kind sagen, Papa hat keine Zeit, Papa muss (als würde das Leben davon abhängen) jetzt trainieren gehen. Mann ist einfach zu sehr eingeschränkt in seinem Leben. Klar, kann man alles managen, aber das würde nur unnötig Stress in mein Leben bringen. Zudem hab ich mich auch immer zu sehr unter Druck gesetzt, du musst diese Zeit erreichen, diese Watt treten, etc.pp. Da blieb der Spass einfach auf der Strecke.

Ich fahre immer noch viel Rad und Laufe auch noch regelmäßig. Aber nie mehr mit irgendeinem Plan, wo man die Einheiten abspulen MUSS. Wetter passt, ab 3 Tage Bikepacking mit der Freundin, spontaner 200er check, ich hab grad Zeit weil die Tochter beim Taekwondo ist, 10er laufen.. Also den Sport in das Leben integrieren, und nicht das Leben um den Sport herum aufbauen und alles danach regeln. Ich hab jetzt 2 LD's gemacht, eine in 11:45 und eine in 10:15. Mein Ziel Sub10 blieb mir verwehrt hab ich aber mittlerweile abgeschlossen mit. Letztendlich muss ich mir nichts mehr beweisen, ich weiß ich bin nicht der unsportlichste Mensch und auch ncht der sportlichste.

Seit ich das so handhabe hab ich auch 10x mehr Bock am Radeln und Laufen. Machen worauf man Bock hat, keine Intervalle kloppen wie ein bekloppter, dafür mal einfach schön graveln im Wald, oder Bikepacken, oder, oder, oder...

Klar, ich könnte einfach des Spaßeswillen noch an Tri Wettkämpfen teilnehmen, ich weiß aber das ich mich dann wieder in eine spirale begeben würde. Da hab ich einfach zu viele Ansprüche an mich da, für mich, gut abschneiden zu wollen. Ich bin auch ohne Tri Wettkämpfe glücklich. Wahrscheinlich gerade glücklicher denn je.

Ich werde allerdings immer Fan des Sports bleiben und verfolge auch nach wie vor viele Rennen, da es einfach in meinen Augen der geilste Sport ist..

Klugschnacker
16.11.2022, 09:15
Alles Gute, Andrej! :Blumen:

spanky2.0
16.11.2022, 10:06
Ich fahre immer noch viel Rad und Laufe auch noch regelmäßig. Aber nie mehr mit irgendeinem Plan, wo man die Einheiten abspulen MUSS. ..

Also den Sport in das Leben integrieren, und nicht das Leben um den Sport herum aufbauen und alles danach regeln.

Seit ich das so handhabe hab ich auch 10x mehr Bock am Radeln und Laufen.

Ich bin auch ohne Tri Wettkämpfe glücklich. Wahrscheinlich gerade glücklicher denn je.

Ich werde allerdings immer Fan des Sports bleiben und verfolge auch nach wie vor viele Rennen,..

Das hört sich für mich zumindest sehr gut an und ist bei mir sogar ähnlich was das Thema Rennen angeht.
Ich habe mich auch schon seit gut 2 Jahren für kein Rennen mehr angemeldet und habe auch (vorerst) keine mehr geplant. Trotzdem habe ich weiterhin total Bock auf's Trainieren der 3 Disziplinen. :liebe053:

Dir Danke für deine Offenheit und alles Gute für die Zukunft! :Huhu:

qbz
16.11.2022, 10:21
Das ist doch auch ein sehr guter Umgang und Weg, den Sport in sein Leben zu integrieren. Danke für Deine Schilderung. Es freut mich für Euch, dass Ihr eine 50:50 Regelung / Betreuung lebt.

AndrejSchmitt
16.11.2022, 10:34
Ja, was die 50/50 Regelung angeht, da bin ich wirklich froh das wir beide mit dieser Lösung gut leben können. Leider wird das Wechselmodell in D viel zu wenig genutzt. Entweder es blockieren die Mütter (der pöse, pöse Ex) oder die Väter haben kein Interesse. Irgendwo hatte ich mal gelesen, das 95% der Kinder von getrennten Eltern bei der Mutter Leben und eben jedes 2. WE beim Vater sind (wenn überhaupt). So wird das auch bei meiner Freundin gehandhabt.

Heute hab ich die ganz verrückte Idee mal nach 5 Monaten eine Runde schwimmen zu gehen. Hab es ja nie wirklich gemocht, aber meinem Körper tat es schon gut. Vor allem den Rücken. Vielleicht macht es Spaß einfach mal 2km zu schwimmen, ohne Intervalle, Technikübungen etc. Na, Versuch macht Klug

Ihr müsst mich hier nicht verabschieden, ich bleib dem Froum erhalten, denn Triathlon per se interessiert mich natürlich schon noch :-)

carolinchen
16.11.2022, 10:46
Man kann ja jederzeit Sport machen ohne Zwang und auch jederzeit wieder einsteigen. Man ist nie zu alt :-)!