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Vollständige Version anzeigen : the longest journey


Tomsen
04.11.2018, 13:14
So beginnt es denn.
Auch hier nochmal ein herzliches Willkommen an alle Interessierten.

So beginnt es denn, etwas verspätet. Nach dem Saisonabschluß mit 64km Radrennen in Münster Anfang Oktober hatte ich mir irgendwas eingefangen. Nix konkretes, aber ich war über Wochen körperlich müde, antriebslos. Nur im Kopf spielte sich ganz viel ab, Viele Gedanken und Planungen für die kommende lange Reise.
Die lange Reise - "the longest journey" nach freier Übersetzung und Interpretation.
Sie soll mich 2020 an die Ziellinie einer Langdistanz führen. 2019 soll ein Vorbereitungsjahr werden. Der Hauptwettkampf 2019 wird eine Mitteldistanz im Juni sein. Als Ergänzung wird im Herbst noch was folgen - was ist noch unklar. Auch der genaue Trainingsplan steht noch nicht. Für die nächsten 2-3 Wochen möchte wieder reinkommen, Routinen etablieren, die Vorbereitung vorbereiten.
Dazu heute der erste lockere Lauf des neuen Zyklus , mit Begleitung durch meine Liebste:

run: GA - 6.8km - 46:06min - 6:44min/km

Dieser blog wird sich noch füllen mit weiteren Information zu wie, warum, auf welchem Weg.
Nicht alles wird immer eindeutig sein, vieles unsinnig. aber alles wird ein großes Ganzes ergeben.

So beginnt sie denn....

The longest journey of them all,
Has to be made all alone
A flame in the skyline reaching the stars
Guiding the seeker through the night!

ENSIFERUM - heathen throne, part II (https://www.youtube.com/watch?v=-CCKUIRQUtQ)

Chmiel2015
04.11.2018, 13:16
Der Hauptwettkampf 2019 wird eine Mitteldistanz im Juni sein.


Limmer??
Willkommen und viel Spaß:)

Tomsen
07.11.2018, 07:30
Limmer??
Willkommen und viel Spaß:)
Danke!

Nee, nicht Limmer. Da war ich 2018.
2019 gehts nach Berlin. Ferienwohnung und Startplatz sind schon gebucht. Vorbereitung und Planung sind oft anstrengender als Sport selber....

Anstrengend auch gestern. Deutsch-niederländischer Grenzwald und aufziehende Dunkelheit bringen etwas Abenteuerfeeling. Für die Technik kann es nur gut sein, die Füße etwas höher zu heben, um nicht zu stolpern über Wurzeln, die man im Dämmerlicht nicht sieht:

run: 7.5km - 46:33min - 6:12min/km

Thestigger
07.11.2018, 07:39
Viel Erfolg.

May the force be with you !!!!!

lilanellifant
07.11.2018, 09:26
Viel Spaß und viel Erfolg auf der langen Reise!

Vielleicht im Herbst noch einen Marathon anschließen? ;)

Tomsen
08.11.2018, 07:54
Viel Erfolg.

May the force be with you !!!!!

Bedanken bei dir ich mich möchte.:)

Viel Spaß und viel Erfolg auf der langen Reise!

Vielleicht im Herbst noch einen Marathon anschließen? ;)
Woher .....
So was in der Art schwebte mir vor. Mein Marathondebut 2011 war eine Katastrophe und führte mich mit der anschließenden Verletzung zum Triathlon.
Ich würde mir gern vor der LD beweisen, daß mein Körper Marathon kann.
Ob es tatsächlich sinnvoll ist, wird das kommende Jahr zeigen. Erstmal wieder reinkommen ins Training nach der Pause.

Kaum reinzukommen war gestern ins Schwimmbad. Wenn's da voll ist habe ich erfahrungsgemäß wenig Spaß. Ich kann mich dann nicht auf mich konzentrieren. Zu 5 auf der Schnellschwimmbahn, im Becken nebenan waren gefühlt 500 Menschen. Einschwimmen schon viel zu hart, Technik abgebrochen, 5x100 purer Krampf.
Am Ende immerhin:

swim: 1500m @ 2:15min/100m

Ein langer Weg noch zu gehen bis zur Zufriedenheit...

trisportimi
08.11.2018, 18:25
Find ich richtig gut, dass du dir für 2020 eine LD fest vorgenommen hast! Einen Marathon in 2019, z.B. Ende Oktober in Frankfurt halte ich ebenfalls für sinnvoll. Würde dir bestimmt Selbstvertrauen geben und anschließend kannst du locker in die LD-Vorbereitung starten.

Ich wünsch dir alles Gute auf dem Weg zur LD 2020!

Tomsen
09.11.2018, 08:22
Find ich richtig gut, dass du dir für 2020 eine LD fest vorgenommen hast! Einen Marathon in 2019, z.B. Ende Oktober in Frankfurt halte ich ebenfalls für sinnvoll. Würde dir bestimmt Selbstvertrauen geben und anschließend kannst du locker in die LD-Vorbereitung starten.

Ich wünsch dir alles Gute auf dem Weg zur LD 2020!
Imi, ich kenn dich doch irgendwoher!:Huhu:
Wegen dir ist zum Beispiel Almere auch immer noch ein möglicher Debut-Wettkampf.
Dachte du wärest durch mit 3 Sport?

Morgen-Jog:

run:5.1km - 31:35min - 6:12min/km

Wieder Team-Letzter im Winterpokal (https://winterpokal.rennrad-news.de)
Jedes Jahr das Gleiche.:Cheese:

ks03
09.11.2018, 10:08
In deiner Signatur steht, daß du am Maschsee Triathlon teilnehmen möchtest. Allerdings ist der Ende Mai und nicht im September. Einiges wurde umterminiert:(

Tschau

Foxi
09.11.2018, 15:38
Hallo Tomsen, :Huhu:

ich finde es beeindruckend, dass du dir ein klares Ziel setzt und dass du dafür eine langfristige Perspektive hast. die anstehenden Belastungen und Anpassungen des Körpers an die notwendigen Trainingsbelastungen klingt das sehr vernünftig.

Ausgehend von deinen jetzigen Trainingsleistungen kannst du Schitt für Schritt zurücklegen, musst nichts über's Knie brechen und kommst so deinem Traumziel näher. Ja, es wird ein langer Weg werden, aber er könnte sich lohnen! :liebe053: *)

Oder anders:

It's not going to be easy. May be it's going hard sometimes.
But it's going to be worth it *)

Ich wünsch dir einen langen Atem unterwegs, Geduld und Spaß an den Fortschritten.
Ich bin gespant, was du unterwegs erlebst und werde sicherlich hier ab und zu mitlesen.





*) Sagt der, der selbst noch keine Langdistanz gefinisht hat...

trisportimi
09.11.2018, 17:20
Imi, ich kenn dich doch irgendwoher!:Huhu:
Wegen dir ist zum Beispiel Almere auch immer noch ein möglicher Debut-Wettkampf.
Dachte du wärest durch mit 3 Sport?


Mein Account war schon verstaubt, ich bin nur wegen Dir hier! Dachte mir schon, dass du hierhin wechselst.:Cheese: Almere kann ich empfehlen, nur das sehr lange Stück am Meer ist bei Gegenwind ätzend!;)

Tomsen
20.11.2018, 08:36
In deiner Signatur steht, daß du am Maschsee Triathlon teilnehmen möchtest. Allerdings ist der Ende Mai und nicht im September. Einiges wurde umterminiert:(

Tschau
Danke für den Hinweis! Der Newsletter vom Veranstalter mit dem neuen Termin kam erst letzte Woche bei mir an. Wäre schön zu erfahren, warum der Termin geändert wurde. Nächstes Jahr paßt es prima, aber grundsätzlich fand ich den Saisonabschluß vor der Haustür immer super. Vielleicht ist im Mai ja wieder genug Wasser im Teich. 2018 war kein schwimmen möglich, alles voller Fußgänger:Lachen2:

p.s.: aber die die neue Veranstalter HP (https://www.triathlon-hannover.de/) ist Spitze. Da steh ich voll drauf.


*) Sagt der, der selbst noch keine Langdistanz gefinisht hat...
Was wolltest du damit sagen? Spielt das irgendeine wichtige Rolle? Also ich finde mich auch ohne LD finish schon völlig ok, weiß und kann eine Menge - im Vergleich zu mir selber.:)
Ich hab Spaß am Training, das ist mein Hauptantrieb. Ich fühle mich wohl, wenn ich meine eigene Leistungsfähigkeit spüre. Der Rest ist Zugabe, wenn auch eine gewaltig große.

: Almere kann ich empfehlen, nur das sehr lange Stück am Meer ist bei Gegenwind ätzend!;)
Ich muß die Sache mit meinem Fahrrad noch klären....:Gruebeln:

Ich war nicht untätig in den letzten Tagen, allerdings etwas ausgebremst durch Job und eine leichte Verletzung an der Hand. Desrum nur 1x (Cross)Rad, 1x swim und ein paar Mal laufen.
Ich hänge etwas hinter meinem eigenen Zeitplan zurück. Aber noch störts mich nicht lieber jetze als unmittelbar vorm Wettkampf.

ks03
20.11.2018, 16:00
Danke für den Hinweis! Der Newsletter vom Veranstalter mit dem neuen Termin kam erst letzte Woche bei mir an. Wäre schön zu erfahren, warum der Termin geändert wurde.


Die wollten einen neuen Termin für "ProAm-dein Tag" und haben dabei gleich etwas mehr geändert

Nächstes Jahr paßt es prima, aber grundsätzlich fand ich den Saisonabschluß vor der Haustür immer super. Vielleicht ist im Mai ja wieder genug Wasser im Teich. 2018 war kein schwimmen möglich, alles voller Fußgänger:Lachen2:


Ich könnte dieses Jahr nicht starten, war verletzt. Aber ich hab mir schon gedacht, Aquajogging wäre eine Alternative ;)
Nächstes Jahr starte ich nicht, da 1 Woche Limmer ist :(

Tschau

Tomsen
20.11.2018, 20:55
Die wollten einen neuen Termin für "ProAm-dein Tag" und haben dabei gleich etwas mehr geändert


Und schon wieder DANKE! ProAM (https://www.proam-hannover.de/dein-tag.html) paßt somit perfekt perfekt in unseren Familienkalender. Endlich. Zum 1.Mal. :Prost:


Nächstes Jahr starte ich nicht, da 1 Woche Limmer ist
Warum nicht beides? Limmer wäre gutes Training für Maschsee (ich gehe mal von Volksdistanz aus...)

ks03
22.11.2018, 08:04
Und schon wieder DANKE! ProAM (https://www.proam-hannover.de/dein-tag.html) paßt somit perfekt perfekt in unseren Familienkalender. Endlich. Zum 1.Mal. :Prost:



Bitte :Blumen: , dieses Jahr bin ich die 32 km gefahren. Nächstes Jahr möchte über die 68km starten ;)

Warum nicht beides? Limmer wäre gutes Training für Maschsee (ich gehe mal von Volksdistanz aus...)

Ich hab mich komisch ausgedrückt, erst Maschsee und dann Limmer.
Ich trau mir 2 Triathlon in so kurzer Zeit nicht zu. Ich habe erst einen absolviert, und ne Woche später hätte ich nicht nochmal starten wollen.

Außerdem plane ich noch einen Start in Altwarmbüchen, alles Volksdistanz.

Tschau

trisportimi
18.12.2018, 17:21
Machst Du Winterschlaf?;)

Tomsen
20.12.2018, 08:28
Nee, bin nicht im Winterschlaf.:)

Es waren in letzter Zeit einfach zu viele Baustellen. Viel Arbeit, Krankheit usw.
Im Training gibt's noch nichts besonderes, außer ich habs erst 2x ins Schwimmbad geschafft . Obwohl seit über einem Monat im Verein, war ich noch nicht einmal beim Vereinstraining....
Primär arbeite ich immer noch viel an der Vorbereitung des Materials: sprich Fahrrad, Schuhe, Helm etc. Zumindest gedanklich.:cool:
Desweiteren diverse Terminplanungen, wie z.B. Schwimmtrainingslager Ende Januar.
Darüber hinaus gabs gestern das OK aus der Firma im Rahmen des ganzen Trainings meine Arbeitszeit zu reduzieren.
Heute früh hab ich dann das erste Mal wieder den Trainingsplan in die Hand genommen.

Spontan würde ich sagen, jetzt gehts richtig los.

trisportimi
20.12.2018, 14:48
Ach so, hört sich gut an. Auseinandersetzung mit Material und dessen Beschaffung ist wichtig, darin bin ich auch gut! ;-)
Arbeitszeitverkürzung hört sich ebenfalls prima an! Lohnt sich bei mir nicht mehr, ich denke schon eher über Vorruhestand nach, so mit 60 zu Hause zu bleiben wäre super!:Cheese:

Hau rein und immer schön hier dokumentieren!:)

Tomsen
03.01.2019, 09:37
Frohes neues Jahr und alles Gute für euch in 2019!

Ich war nicht untätig trotz Urlaub:) . Aber im Moment doktere ich irgendwie lieber bei YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=Dcot25GrVvI&t=9s) rum, als hier zu schreiben. Und das in meinem Alter …. Ich wird noch zum Influenzer...Aber da muß ich auch noch ein wenig an der Performance arbeiten. So wie im Sport:Cheese:

swim: 2x pro Woche beim Verein, ganz schön hart. Wie erwartet bin ich der Langsamste, aber die Jungs und Mädels nehmen Rücksicht und/oder ich mach weniger Intervalle. Ich komm im Schnitt auf 1800-2200m bei sehr hohem Technikanteil. Macht Spaß. Schnelle 50m Serien schwimme ich mittlerweile konstant schneller als 2:00min/100m. Das ging früher nicht mal mit Neo. Ende Januar dann Schwimmtrainingslager mit Laktatstufentest.:o An Material ist vor der Saison ein neuer Neo anzuschaffen (vermutlich BlueSeventy REACTION)

bike: Aeroauflieger und fast forward Sattelstütze sind montiert und ich mache 1.5 - 2.5 Stunden/Woche auf der Rolle. Hauptsächlich GA, immer aufgepeppt durch Intervalle - alles aber noch recht kurz. Ich warte auf einen Termin fürs bike fitting, da ich den nach meiner Meinung besten fitter für mich gefunden hab. Material to do: neuer Helm (GIRO Vanquish?), neue Radschuhe (wie zu vor NorthWave) sowie neue Laufräder (custom made 35mm hoch oder 45mm von der Stange? In jedem Fall was besseres als meine 4 Jahre alten Mvik Aksium) Darüber hinaus überlege ich mein GARMIN Leistungsmessung im Pedal durch ein im Kurbelstern basiertes System zu ersetzen.


run: 1-2x pro Woch für 40 - 60min. Wie beim Rad überweigend GA, immer irgendwas dabei für Technik, Kraft oder speed. Mein GA Tempo ist mit 6:00 - 6:10min/km so schnell wie noch nie in meiner gesamten "Sportkarriere". Das kann ich mir nicht erklären, nur drüber freuen:Cheese: . Und aufpassen, daß ich nicht überzocke. Zu viel Lauf- Umfang war in der Vergangenheit ja schon mehrfach Grund für Verletzung. Also langsam aufbauen. Neue Schuhe werden demnächst fällig sein, meine Lieblingstrainingsschuhe NB boracay3 werden nicht mehr gefertigt, einen direkten Nachfolger gibts nicht.

Athletik/Kraft: Auch hier eine Änderung zu früher: an statt 1x 1 Stunde pro Woche im Studio mache ich 3-4x 15min zu Hause. Dazu viel Dehnung. Das entlastet so auch das Familien-Zeitkonto.


Grundsätzlich bin ich mit den ersten beiden Monaten des aktuellen Zyklus zufrieden. Ich bin 2 Wochen hinter meinem Plan durch Krankheit/ Zeitmangel/Arbeit. Aber Motivation und Freude am und im Training sind hoch. Ich hab praktisch pro Woche mindestens 1x ein runners high, während ich mir vorstelle die Hawaii Quali geschafft zu haben oder meinen alten Kumpel Thomas W. (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=44432) im Zielsprint noch eingeholt zu haben.:Cheese:
Visualisierung aka Mentaltraining.


An Wettkämpfen kommt Anfang Juni vermutlich noch ein längeres Schwimmen dazu. Genaueres wenn Genaueres bekannt ist.:Huhu:

Tomsen
16.01.2019, 10:43
Eine Woche vorm Schwimmtrainingslager habe ich mir eine Erkältung eingefangen. Die 2. innerhalb von 2 Monaten. Aber wie schon Anfang Dezember ist es dieses Mal nicht wirklich schlimm. Aber ausreichend, um mich pausieren zu lassen .

Mein Trainingszustand ist unabhängig davon hervorragend. Ich hab den ersten Belastung - Peak gut überstanden, GA Umfänge deutlich erhöht , ohne mich überlastet zu fühlen.

In 2019 kommt Mitte August noch ein Volks-Tri dazu. An gleicher Stelle hatte ich 2018 einen Reifenplatzer und lief als Vorletzter ins Ziel. Das wir 2019 besser.

Meine LD Distanz Premiere wird nach jetzigem Stand Coppenhagen werden. Das vorbehaltlich der endgültigen Termine, aber Strecke und Stadt gefallen mir aus der Ferne gut. Am Tag X werde ich vermutlich beides gelegentlich hassen. :Lachen2:

ks03
16.01.2019, 11:06
Eine Woche vorm Schwimmtrainingslager habe ich mir eine Erkältung eingefangen. Die 2. innerhalb von 2 Monaten. Aber wie schon Anfang Dezember ist es dieses Mal nicht wirklich schlimm. Aber ausreichend, um mich pausieren zu lassen .

Dann ersteinmal gute Besserung und viel Spaß im Trainingslager:)

In 2019 kommt Mitte August noch ein Volks-Tri dazu. An gleicher Stelle hatte ich 2018 einen Reifenplatzer und lief als Vorletzter ins Ziel. Das wir 2019 besser.

Welcher soll es denn werden? Altwarmbüchen?

Tschau

ritzelfitzel
16.01.2019, 11:30
Eine Woche vorm Schwimmtrainingslager habe ich mir eine Erkältung eingefangen. Die 2. innerhalb von 2 Monaten. Aber wie schon Anfang Dezember ist es dieses Mal nicht wirklich schlimm. Aber ausreichend, um mich pausieren zu lassen .

Mein Trainingszustand ist unabhängig davon hervorragend. Ich hab den ersten Belastung - Peak gut überstanden, GA Umfänge deutlich erhöht , ohne mich überlastet zu fühlen.


Kleiner Widerspruch, wie ich finde. :)

Natürlich gibt es für Infekte immer diverse Gründe, allerdings leidet natürlich durch die Trainingsbelastung das Immunsystem. Kann es sein, dass du dich ein wenig zu stark belastet hast? Bringt ja oftmals mehr, etwas weniger zu machen, dafür gesund zu bleiben (Stichwort: Kontinuität), bevor man sich überlastet (speziell in den Wintermonaten) und dann 2-3 Wochen im Formaufbau verliert.

Tomsen
18.01.2019, 10:48
Kleiner Widerspruch, wie ich finde. :)

.... Kann es sein, dass du dich ein wenig zu stark belastet hast?


Ja, klingt widersprüchlich:) Aber ich fühle mich trotz leichtem Infekt ausgezeichnet.

Möglich auch, ich hab zu viel gemacht. Wobei ich generell nach deiner Empfehlung arbeite: langsamer Aufbau. Ich sehe die Ursache eher in der Gesamtheit: kranke Kinder, kranke Kollegen, Arbeit, Training, Wetter etc. Ganz kann man sich dem leider nie entziehen und irgendwann erwischt es einen doch.
Erstaunlich finde ich, dass der Infekt zum Ende der Ruhewoche "ausbrach". Das spricht nach meiner Meinung für eine Infektion zu Beginn oder in der Ruhephase und nicht während Belastung.

Dann ersteinmal gute Besserung und viel Spaß im Trainingslager:)

Welcher soll es denn werden? Altwarmbüchen?



Danke, wieder hergestellt!
Nach Rücksprache mit dem TL-Veranstalter (der aktuell erkältet ist;-) ) nehme ich teil, verzichte aber auf den Laktat-Stufentest zu Beginn.

edit:

ganz vergessen - ich starte 2019 noch beim Wedemark Spaß Tri (https://www.wedemark-spass-triathlon.de/).
Altwarmbüchen hat mir bei meinem dortigen einzigen Start (2017) nicht so gefallen.

Tomsen
06.02.2019, 17:27
So, das Schwimmtrainingslager lief super. Neue Impulse. Darüber hinaus hatte ich endlich zurück in den Trainingsrythmus gefunden.

Ungünstigerweise gabs in einem Nachbarkeller einen Brand, so daß wir zum Auszug in eine provisorische Unterkunft gezwungen waren. Das verkompliziert alles erheblich. Aber irgendwie geht's weiter

Tomsen
01.04.2019, 19:31
...irgendwie ging es weiter.

Es ist einiges passiert. Die Umfänge werden größer und ich stecke das gut weg. Die Ausrüstung vervollständigt sich so langsam. Es steht eine Ruhewoche an und danach freue ich mich auf die intensiveren Einheiten, besonders die Koppeltrainings. Am 27.4. dann man meine Premiere als "swim-runner (https://www.tsvanderten-tri.de/)".
Einen Monat später dann Start der Tri-Saison.
Wird ein gutes Jahr.:Cheese:

Tomsen
03.05.2019, 13:10
kurzes Update:

- neuer NEO , dank dem ich im See schneller als 2min/100m schwimme. Ich kann sogar deutlich schneller! Ich hoffe sehr, GPS lügt nicht zu sehr...
- Rad läuft gut
- hab sehr wenig Laufkilometet, muß ich wohl bei gehen

Und sonsr:

swim run am 27.4. lief super! Nicht Letzter, das derzeitige Potential rundherum abrufbar.
Bald ist Maschsee. Ich freu mich!

Tomsen
26.05.2019, 10:56
Testrennen für MD in 4 Wochen. 1500m Schwimmen, 40km Rad fahren, 10km laufen.

Schwimmen bei ca. 18°C „warmem“ Wasser . Wie immer hier: viel zu voll. Einmal bekomme an einer Wendeboje einen Ellenbogen in Richtung Nase, kann instinktiv gerade noch den Kopf ein wenig wegnehmen. Die unzähligen leichteren Tritte und Schläge, der leichte Wind, die daraus resultierenden Wellen und die weit entfernten Orientierungsbojen machen das Ganze anstrengender, als die Daten hinterher vermuten lassen. Der „Australian Exit“, also der kurze Landgang zwischen den beiden 750m Schwimmrunden, ist zwar so etwas wie ein kleine Pause, schiebt aber das ganze Feld unnötig wieder zusammen. Die Folge: 2. Runde genau so voll wie die 1. Am Ende bin ich nicht ganz ganz zufrieden, aber ärgern muß ich mich auch nicht:

swim: 32:08min ( Platzierung 205 )

Bei den Wechseln lasse ich mir heute Zeit. Es ist nur ein Test für die deutlich längere Mitteldistanz in 4 Wochen. Paßt das Material, passen die Abläufe?

Auf dem Rad das Gleiche: kontrolliert, gleichmäßig fahren. etwas langsamer, als ich normal dieses Rennformat angehen würde. Es ist kalt, die Strecke voll und ich muß mich echt zusammenreißen, daß ich durch das großartige Publikum angefeuert nicht doch zu hart reintrete. Am Ende wird`s trotzdem der zweitschnellste Tri-OD Radpart:

bike: 1:07:55h ( Platzierung 136 ) – 34,1km/h, 184W NP, 0.81 IF

Der Start in den Lauf dann erstaunlich leicht, alles locker. Meine Uhr zeigt momentan 5:30min/km. Etwas langsamer als gehofft, aber völlig ok. Ist ja nur ein Test. Umso überraschter bin ich, als nach dem 1. Kilometer gerade einmal 4:42min auf der Uhr stehen. Im Lauf der folgenden knapp 9 Kilometer werde ich zwar etwas langsamer, aber es bleibt immer die 4 vorn, also jeder einzelne Kilometer schneller als 12km/h . Es tritt ein, was ich gehofft, ja sogar erwartet habe. Selber wirklich dran geglaubt habe ich nicht: die Zurückhaltung beim Schwimmen und auf dem Rad zahlt sich jetzt aus. Heute ist es kein Kampf mit mir selber, heute ist es wie Fliegen:

run: 45:18min ( Platzierung 164 ) – 4:50min/km

Gesamt: 2:28:51h ( Platzierung 145, Altersklasse-Platzierung 16 )

Nur ein Testrennen – mit neuer persönlicher Bestzeit. Solche Test`s gefallen mir 🙂

Tomsen
26.06.2019, 11:05
Der längste Tag 2019…
…beginnt mit dem Nachmittag davor, als ich so überhaupt keine Lust verspüre. Keine Lust, am nächsten Morgen früh aufzustehen und sich körperlich anzustrengen. Das ändert sich zum Glück und erfahrungsgemäß pünktlich mit dem Startschuß. Ein seltsames Gefühl ist es aber schon, sich Monate lang vorzubereiten und dann einfach keinen Bock.

Der erwähnte Startschuß schickt 140 Sportlerinnen und Sportler auf die eröffnende , 1500m lange Schwimmstrecke. 129 werden das Ziel erreichen. Aber zunächst erstmal durch Wasser zum Rad. Ich frag mich die ganze Zeit, wie ich nächstes Jahr mehr als doppelt so viel schwimmen soll oder kann. Bei 700m fängt mein Kälteschutzanzug am Hals an zu scheuern (und hinterläßt dort eine häßliche Stelle). Bei 1400m bin ich endlich richtig fokussiert. Bei 1500m bin ich relativ locker raus aus dem Wasser. Vielleicht etwas zu locker, hat wieder nicht für die angestrebten 2:00min/100m gereicht:

swim:1500m – 31:49min – 2:07min/100m

Der Radstart nach schnellem und einfachen Wechsel in der super organisierten Wechselzone wie gewohnt hart. Das ist immer der Moment der höchsten Herzfrequenz, der gefühlt größten Belastung. Noch dazu kommt kurz nach dem Start auch gleich das Highlight: der Berg, die Steinbecker Spitze. 700m Anstieg mit 10% Steigung. Hab ich schon tausendmal gemacht, mein Hausberg – die Marienburg – entspricht dem. Also schalte ich runter, und noch mal, und nochmal…. und plötzlich ist da nix mehr. Aber ich brauche noch einen kleineren Gang! Sonst muß ich mich hier viel zu sehr anstrengen! Nützt nix, kein Gang mehr da, also mit Rentner-E-bike-Trittfrequenz da hoch. Oben auf dem Hochplateau glaubt man, das Schlimmste wäre überstanden. Aber irgendwas bremst, das Rad will nicht rollen, verdammt, wer hält mich da fest? 24km/h Durchschnitt. Fühlt sich nicht wie sportliche Leistung an. Bis zur nächsten Rechtskurve. Danach fliegt die Kette immer weiter aufs nächste Zahnrad, bis auch in dieser Richtung kein Gang mehr übrig ist. Ich mache mich ganz klein, lege mich in den Lenker und jage mit mehr als 64km/h ins Tal. Dieses ganze Spiel wiederholt sich 5 Runden lang. 5x fluchend den Berg rauf, 5x breit grinsend wieder runter rasend. Irgendwo dazwischen noch weitere Kilometer, die aber irgendwie untergehen. Was bleibt ist die Erinnerung an diesen Anstieg und die Anfeuerung durch die Liebste zum Ende jeder Runde:

bike: 70km – 2:12:47h – 31.4km/h – 199W NP

Was auch bleibt ist die Erinnerung an den Laufstart. Keine weichen Beine, keine Krämpfe, kein unrundes Gefühl. Es läuft im wahrsten Sinne. Es läuft viel zu gut. Viel zu schnell beginne ich, bremse mich bis zu dem Tempo, das ich meine durchlaufen zu können. 2x 5km Runden laufe ich so in ca. 53 min. 5:19min/km. Bis dahin ist alles gut. Ab km 13 wird es dann hart. Ich spüre die Hitze. Bei km 15 will ich dann mein letztes Energie-Gel nehmen. Linke Tasche des Rennanzuges: leer. rechte Tasche: leer. Alles verbraucht. Ganz einfach verzählt bei der Planung des Energienachschubes. Bis zum Ziel kommen noch 2 Verpflegungsstationen, an denen ich mich mit Cola über Wasser halte. Aber so sehr mein Kopf auch kämpft, die Beine können einfach nicht mehr schneller. Für die finalen 2x5km brauche ich dann ca. 2Minuten länger als für die am Anfang: 55min oder 5:32min/km.

run: 21.1km – 1:52:18h – 5:26min/km

Am Ende werden es:

4:36:56h, gesamt 68 (129) AK 10 (19)

Den Zieleinlauf genieße ich dann sehr. Geschafft, der Hitze getrotzt, den Berg bezwungen. STEELMAN .Und im Hinterkopf die große Frage:

Bin ich bereit für die doppelte Distanz?

© www.krichi. de (https://www.krichi.de)

Kiwi03
26.06.2019, 11:09
gut gemacht.. klar kannste länger dann... Steinbeck ist das Roth des Münserlandes… :Lachen2:

Tomsen
26.06.2019, 11:30
Seit der nahezu perfekten OD am Maschsee ist so einiges passiert.

Zunächst der Landesliga-Sprint in Limmer/Hannover. Swim ok. Aufm bike vertraue ich nicht meinem Körpergefühl, sondern meinen GARMIN Leistungsmeßpedalen. Später stellt sich heraus, die sind defekt - zeigen zu wenig an. Die Erkenntnis kommt zu zu spät, erklärt aber warum ich ich die eigentlich mögliche Leistung nicht erreiche. Dabei schieße ich mich weitestgehend ab und der 5km run fühlt sich anschließend an wie ein Marathon. Mit Ersatzpedalen geht es dann in den Hauptwettkampf 2019,die etwas verkürzte MD in Steinbeck.

Nachdem ich anfangs doch ein wenig enttäuscht war ob meiner Leistung dort, kristallisiert sich nun ein zufriedenes Gefühl heraus. Ich kam erholt aus dem Wasser. Auf dem Rad 40W im Schnitt besser als 2018 (sowohl Durchschnitt als auch NP).
Den HM dann im Schnitt 10s schneller pro km als 2018.

Meine erwähnte Unzufriedenheit rührt vor allem aus dem Einbrechen zum Ende des run. Aber vermutlich mußte ich doch den Temperaturen und den ungewohnten Höhenmetern auf dem Rad mehr Tribut zollen, als ich mir zugestehen wollte.

Und so geht die lange Reise erstmal mit meiner üblichen mid-season-Pause weiter. Genug Zeit für weitere Planungen....

Tomsen
15.07.2019, 20:16
So, Pause ist rum. Urlaub war cool. Viel im Mittelmeer geschwommen, viel Fussball, Tennis, Basketball...…

Hab mein Rad geändert: die VECTOR 3S Pedale sind weg, hab getauscht gegen ROTOR 2In-power.

btw: braucht wer ein nagelneues Paar Leistungsmesspedale Vector 3S? Sind der Garantietausch von Garmin.


Die erste Fahrt mit ROTOR auf der Rolle war schon was ganz anderes. Sofort plausible Daten, wirkt alles sehr stabil.
Bis auf den Deckel der Ladebuchse, den ich gleich mal geschrottet hab.....:cool:

In 2 Wochen die nächste OD für den Verein, wird als intensives Training eingeschoben.Weiter gehts!

Tomsen
04.08.2019, 21:58
Es fehlt ja noch der Nachtrag zum Landesliga-Start am 28.07.2019.

Die Woche davor war seeehr warm. Dadurch war ich auf swim ohne Neo mental vorbereitet. 33min hatte ich mir ausgerechnet auf dem 2 Runden Kurs mit Australian Exit. Nach gut 100m bekam ich einen Schlag direkt auf die Brille, die sich in meine Augenhöhle bohrte. Die Entscheidung, wie das jetzt wieder in Ordnung zu bringen ist, kostete mich viel geistige Kraft. Auf den Rücken, Brille ab, kontrollieren, Brille auf, weiter.... Danach nur Gehaue auf dem Weg an die Boje, danach auch und immer weiter. Bis ca. 400m war es das 2. beschissenste Schwimmen, das ich je hatte . Dann fand ich meinen Rhythmus, wurde ruhiger, hielt mich aus dem größten Gemetzel raus, schwamm weit um die Bojen rum. Landgang bei ca. 17:30min. 2. Runde deutlich entspannter, aber auch nicht auf Ideallinie. Out of water weitestgehend entspannt, aber nicht zufrieden:

swim: 35:03min - 1500m - 2:20min/100m

T1: 2:20min

Auf dem Rad versuche ich dann, so schnell wie möglich mein Tempo zu finden. Am Anfang fühlen sich 190W nicht machbar an, viel zu anstrengend. Nach 5 - 6km hab ich endlich meinen Rhythmus und erreiche die angestrebten 200W recht locker. Bis km 30 bin ich guter Dinge , dies wird ein guter Radsplit. Dann werden die Beine schwer.
Am Ende bin ich froh, als es vorbei ist:

bike: 39,3km - 1:11h - 33,3km/h - 193W/198WNP

T2: 1:24min

Im Lauf setzt sich das Gefühl vom bike fort: das Maximum hole ich heute nicht raus. Es fühlt sich an wie schnelles joggen, aber schneller geht irgendwie auch nicht. Also feuere ich meine Team-Mates nebenbei an:

run: 9,9km - 50:57min - 5:10min/km

GESAMT: 2:40:45h

Erkenntnis: erwarte bei einem Wettkampf aus dem Training heraus keine Bestleistungen. Die Team-Mates waren alle schneller, desrum ich nicht in der Wertung. Beim Klugschnacken hinterher bin ich aber denn wieder der Beste und darf sogar den Siegerpokal unserer Frauenmannschaft tragen. Fühlt sich gut an:Cheese:

Tomsen
08.09.2019, 07:23
Jeden Monat ein update :Cheese:

Volk-Tri Ende August mit neuer pb. Sowohl swim als auch run mit neuer Bestzeit, bike höchste Durchschnittsleistung.

Dann 2x Firmenlauf, 1x knapp neue 5km pb um 6s verpaßt - das aus dem Marathontraining heraus. Das schlägt an. Allerdings bin ich generell mit der Betreuung durch die Trainerin nicht so zufrieden. Wir passen nicht so recht zueinander. Desrum nach dem Marathon wieder anderes Trainingskonzept für die LD. Apropos: hab einen Startplatz für Kopenhagen am 16.8.2019.:)
Es wird ernst. Aber heute erstmal noch Spaß: PROAM Hannover. Möge der Asphalt brennen!

Mirko
08.09.2019, 07:37
Viel Spaß!

Thomas W.
08.09.2019, 09:20
Kopenhagen . Wow.
Schreib mal ein bischen mehr und konkreter wenn es in die Vorbereitung geht.
Lieben Gruß Thomas W.

Tomsen
22.09.2019, 09:18
Viel Spaß!
Danke, hat sehr viel Spaß gemacht. Das Coolste war, als ich 2 Kilometer vorm Ziel meine Liebste aus dem Pulk nach vorn rausfahren konnte und sie mich mit ihremZielsprint danach überraschte. 1:0 für sie:Cheese:

Kopenhagen . Wow.
Schreib mal ein bischen mehr und konkreter wenn es in die Vorbereitung geht.
Lieben Gruß Thomas W.
Bin doch schon mittendrin ;)
Ende Oktober Marathon als Status quo und ultimativer letzter Test meiner Belastbarkeit. Läuferisch sieht es gut aus: Wochenkilometer zwischen 45 und 60 - also 3-4x mehr als "normal" bei mir. 4x Ü20 +1x Ü30 km in den letzten 5 Wochen.

Das Wichtigste: keine gesundheitlichen Probleme. Gelegentlich aufgetretene leichte Rückenschmerzen zu Beginn der heißen Trainingsphase hab ich durch Dehnen, den Wechsel schnell/kurz und lang/ langsam sowie durch längere Radeinheiten (2.5-3.5 h ) prima im Griff.

Der willkommene Nebeneffekt: ich laufe die schnellen, kurzen Einheiten so schnell, wie seit 2012 nicht mehr. 5km pb knapp verpaßt, 1000m Intervalle sind momentan in der pace meiner 10km pb möglich.
Bei den langen Läufen muß ich mich eher bremsen, um nicht zu schnell zu sein . Gerüchten zu Folge laufe ich die eh schon zu schnell....

Das sagt jetzt noch nix aus, wie es in Dresden laufen wird. Aber mit meinem Befinden bin ich derzeit sehr zufrieden.

Tomsen
31.10.2019, 12:54
Die Vorgeschichte

Meine Geschichte zum Dresden Marathon beginnt Anfang 2019. Ich habe mich endgültig dazu entschlossen, 2020 eine Triathlon-Langdistanz zu absolvieren. Vorher möchte ich mit meinem negativen Marathon Erlebnis und den damit einhergehenden Verletzungssorgen von 2011/2012 abschließen. Die Vorbereitung ohne Verletzung überstehen, gesund an der Startlinie stehen und ganz locker durchlaufen. Das ist für mich die letzte Hürde - der „point of no return“ - vorm IronMan Kopenhagen 2020. Oder eben das „no go“ , falls der Körper das viele Laufen einfach nicht mitmacht.
2019 selber verlief großartig. Im Mai eine neue pb beim Olympischen Triathlon in Hannover, im August neu pb beim Sprint-Tri. Im Juli als Jahreshighlight eine Tri-Mitteldistanz mit bergigem Radkurs, bei der ich trotzdem nur knapp meine Halbmarathon-Lauf-pb verfehle. 2 verkorkste Triathlons – ein Sprint und eine olympische Distanz für meinen Triathlonverein in der Landesliga – können daran nichts ändern. Vielmehr zeigen sie mir, es läuft nicht immer alles nach Plan und manchmal erwischt man einfach einen gebrauchten Tag.
Top motiviert ging es dann nach der Sommerpause und dem letzten Triathlon 2019 ab August in die finale Vorbereitung. Leider hatten meine neue Trainerin und ich komplett gegensätzliche Vorstellungen vom Training. Ich sollte viel laufen. Sehr, sehr viel. Dazu viel schwimmen und viel Rad fahren. Mein Wunsch war, aus einem Triathlon-lastigen Training einen Marathon zu laufen. Auf dem Papier war es dann aber gefühlt ein voller Langdistanzplan.

Ob der hohe Umfang die Ursache war oder etwas anderes – 3 Wochen vor dem Marathon streikte plötzlich mein rechtes Knie. Nachdem es von Woche zu Woche immer besser lief, ich immer längere Strecken laufen konnte, war plötzlich dieser Schmerz da. Ich fiel gefühlt von ganz oben nach ganz unten. Das neue Trainingskonzept flog also über Bord. Der alte Trainer wurde wieder an Bord geholt. Mehr Ruhetage, mehr konkrete Trainingsinhalte. Alte Netzwerke wurden aufgerollt und es wurde an allen möglichen Stellschrauben gedreht.
Das Behandeln und Überwinden des Schmerzes dauerte 2 Wochen. Aber es erschöpfte mich. Die Selbstsicherheit war erheblich angekratzt.
6 Tage vor dem Rennen das letzte, wirklich harte Training. Kein Schmerz, voll belastbar. Die Stimmungskurve schwingt wieder aufwärts. Nur müde bin ich. Die komplette letzte Woche durchgehend.

Das Rennen

Am Rennsonntag stehe ich mit einem Körper am Start, der sich wie eine Wundertüte anfühlt. Alles scheint möglich. Alles von neuer Bestzeit bis zum schmerzvollen Abbruch. Da wo ich in der Startaufstellungen stehe, sind nur Halbmarathonläufer: ganz hinten. Es gibt wohl pace-Läufer, die helfen sollen, genau auf eine Zielzeit zu laufen. Aber der für mich in Frage kommende, der mit 3:59h auf der Fahne, steht irgendwo im Startblock vor mir – ca. 400m entfernt. Um den einzuholen müsste ich deutlich schneller laufen. No way! Es wird also ein einsames Rennen werden. Nur meine Uhr und ich. Und die Unterstützung an der Strecke.
Als es dann losgeht wechselt meine Aufmerksamkeit immer von mir und meinem Befinden zu dem, was außen rum passiert. Die Strecke ist voll durch die Halbmarathonis und die Zuschauer sind großartig. Viel Anfeuerung und gleichzeitig wenig Platz. Viel Ausweicharbeit, beschleunigen, abbremsen, den besten Weg suchen. Unheimlich viele Eindrücke, die aber alle völlig verschwommen sind in meiner Erinnerung. Ich bin viel zu sehr bei mir und versuche zu verstehen, was mein Körper macht und wie er sich anfühlt. Das Tempo fühlt sich völlig ok an, aber schneller kann ich gefühlt nicht laufen. Nichts tut weh und die Herzfrequenz passt, aber ich bin angespannt.
Irgendwann bei Kilometer 19 oder 20 fange ich an, mich zu entspannen. Gleich biegen die Halbmarathonis ab. Endlich Platz, endlich frei laufen. Als die dann wirklich weg, sind ist die Strecke wie leergefegt. So hatte ich mir das auch nicht vorgestellt. Dem Schreck folgt die Freude. Halbzeit. Erst die Anfeuerung durch Freunde und Familie, dann die Halbmarathonmarke: 1:59h. Punktlandung. Jetzt geht’s ans richtige Laufen. Die folgenden 2 oder 3 Kilometer sind die schönsten des Rennens. Locker und gleichzeitig anstrengend.
Dann zeigt meine Uhr zu meiner Überraschung, dass ich langsamer werde. Keine Ahnung warum. Das Belastungsempfinden ist immer noch das Gleiche wie kurz zuvor. Irgendwann bin ich eine Minute hinter meinem Zeitplan.
Dann fängt es an zu regnen.
Dann muss ich ein paar Kilometer gegen den kalten Wind anlaufen.
Dann sind es plötzlich 2 Minuten, die ich hinter dem Zeitplan bin. Ich bekomme Anfeuerung von „meinen“ Fans. Alles fühlt sich gut an, nichts schmerzt, alles läuft, aber es geht einfach nicht schneller. Vor allem geht es nicht so schnell, wie ich gern möchte. Bei Kilometer 30 bekomme ich dann so etwas wie die 2. Luft. Ich erzähle ein wenig mit einer Läuferin aus den Niederlanden. Der Kernsatz: „…wenn du nach der Strecke noch reden kannst, dann ist alles ok..“. Nun ja, ich würde gern schneller laufen können, als reden zu reden.
Dann muss ich sie ziehen lassen. Und das sieht so locker aus bei ihr.
3 Minuten Rückstand. Der Regen wird mehr. Mir wird kalt. Als die Uhr dann Kilometer 37 anzeigt, haben sich meine Ziele endgültig verschoben. Nicht mehr 3:59h. Bestenfalls 4:05h. Durchlaufen. So schnell es geht. Mittlerweile laufe ich jeden Kilometer 30 Sekunden langsamer als am Anfang. Der Mann mit dem Hammer. Ich spüre ihn nicht, mein Gefühl ist immer noch das Gleiche. Ich kann klar denken, nichts tut weh oder krampft. Aber die Beine wollen nicht schneller. Sie können nicht schneller. Jeder einzelne Kilometer zieht sich endlos, wo sie doch am Anfang nur so unter mir durchgeflogen sind. 39km. Noch 3 Kilometer. Wie sagte mein Trainer letztens: die letzten 3 sind immer die härtesten, egal ob 10 oder 40km. Recht hat er. 40km. 41km. 42km. Wie lang können verdammte 195m sein !? 4:05h waren vor einer gefühlten Ewigkeit schon vorbei. Welche Zeit werde ich haben? Irgendwie völlig egal. Ich klatsche im Zieleinlauf Familie und Fremde ab, sehe freundliche Gesichter. Bereits in diesem Moment ist der große Teil der Anstrengung der letzten 4 Stunden vergessen und wird abgelöst von diesem besonderen Glücksgefühl, wenn man das Ziel erreicht. Sein Ziel. Marathonziellinie. Die Zeit: auf meiner Uhr stehen 4:06:03h

Resümee

Die Zielzeit wird am Ende noch mal durch die offizielle Zeitnahme korrigiert auf 4:05:59h, was zu einem Freudenausbruch führt. Neue Bestzeit, 30 Minuten schneller als beim letzten Mal.
Dazu das primäre Ziel erreicht: trainiert, gestartet, gelaufen, angekommen – unverletzt! Alle Probleme in den Griff bekommen. Als es hart wurde weitergemacht. Nicht nur versucht durchzukommen, sondern immer und immer wieder versucht, das Tempo wieder anzuziehen. Aus dem Training gelernt und Motivation daraus gezogen. Immer wieder die schweren Momente rausgeholt und visualisiert: wenn du das geschafft hast, schaffst du das hier auch! Positiv geblieben.
Bei aller Freude gibt es natürlich auch Negatives. Zum Einen habe ich zu spät auf eine sich anbahnende Verletzung reagiert, obwohl ich schon im Vorfeld das Gefühl hatte, irgendwas stimmt nicht. Zum Anderen war ich im Training zu euphorisch als es gut lief und ließ mich zu sehr verunsichern, wenn es nicht passte. Aber genau aus diesem Grund wollte ich ja vor dem IronMan 2020 noch einmal so etwas machen. Das ist das Fundament. Jetzt beginnt der Rohbau.

FMMT
31.10.2019, 13:00
Sehr schön geschrieben, tolle Leistung und Geschichte. Herzlichen Glückwunsch :Blumen:

ks03
31.10.2019, 14:28
Sehr schön geschrieben, tolle Leistung und Geschichte. Herzlichen Glückwunsch :Blumen:

+1 :Blumen:

widi_24
31.10.2019, 15:45
...Dann zeigt meine Uhr zu meiner Überraschung, dass ich langsamer werde. Keine Ahnung warum. Das Belastungsempfinden ist immer noch das Gleiche wie kurz zuvor...Alles fühlt sich gut an, nichts schmerzt, alles läuft, aber es geht einfach nicht schneller. Vor allem geht es nicht so schnell, wie ich gern möchte...
Wundervoll geschrieben und herzlichen Glückwunsch zu deinem starken Finish in persönlicher Bestzeit. Ich kann deine obigen Worte absolut nachvollziehen. Bei meiner Marathonpremiere am vergangenen Wochenende ging es mir absolut identisch. Energetisch auf der Höhe, aber der Bewegungsapparat muskulär am Anschlag. So würde ich das versuchen zu umschreiben. Ich denke bei mir waren die fehlenden langen Läufe ausschlaggebend, aber ich bin mir sicher, dass das zukünftig nur noch besser wird, auch bei dir :)

Tomsen
26.07.2020, 20:30
….und am Ende kommt dann alles ganz anders. 2 Jahre haben die Familie und ich geplant, trainiert, organisiert. Alles für den 16.August 2020, IronMan Copenhagen. Mit der Absage dieses Rennens musste eine Planänderung her. Die zunächst anvisierte privat durchgeführte Langdistanz erwies sich mit zunehmender Zeit als kaum durchführbar. Zu viele Störfaktoren beeinträchtigten das Vorhaben, als das ich mit gutem Gefühl an einem Tag die 226km hätte absolvieren können. Gelegen kam mir dabei die Hoffnung auf einen Kurzdistanz-Triathlon am 18. Juli 2020 am Maschsee in Hannover. Dafür war mein aktueller Trainingszustand perfekt. Die Absage 2 Wochen vorher traf mich zugegeben unerwartet, weil das Hygienekonzept der Veranstaltung nach meiner Meinung funktionieren würde.
Irgendwas musste passieren. Es musste ein Abschluss her. Die 2 Jahre mussten mit irgendwas beendet werden. Das 1. Augustwochenende (der ursprüngliche Termin für die private Langdistanz Krichi226) stand mittlerweile wegen weiterer Termine nicht mehr zur Verfügung. Aber es gab ja schon vorher den Plan B, falls Krichi226 nicht an einem Tag absolvierbar sein sollte. Dieser besagte, die Gesamtstrecke auf mehrere Tage zu verteilen. Also warum das nicht einfach am letzten freien und verfügbaren Wochenende im Juli 2020 machen? Warum nicht die 226km auf 3 Tage verteilen? Aus dem längsten Tag würde dadurch das längste Wochenende werden.
Mein längstes Wochenende begann dann am Freitag im Freibad Pattensen bei Hannover. Durch die Corona bedingte Schließung der Frei- und Hallenbäder war im März und April ein Vakuum entstanden, welches ich mit viel Freiwasserschwimmtraining kompensierte. Es ging los mit 12°C Wassertemperatur im März und erreichte seinen Höhepunkt mit 25°C im Juni. Der unschöne Nebeneffekt – der u.a. auch zur Absage von Krichi226 führte – war meine allergische Reaktion auf die Pollen auf der Wasseroberfläche. Nach jedem Schwimmtraining fiel ich einen Tag aus. Das war frustrierend. Ein alter Bekannter rettete mich. Uwe (Schwimmtrainer aus Pattensen) lud mich ein, mit Wiederöffnung der Freibäder an seiner Trainingsgruppe teilzunehmen. Das Wasser dort war saukalt, aber schnell. Ich schwamm neuerdings im Durchschnitt die 100er schneller als 2 Minuten. Die Auslastung des Schwimmbades war wider Erwarten gering. Also warum nicht dort schwimmen? Warum nicht dort das längste Wochenende beginnen lassen?
Meine Trainingsgruppe und Uwe nahmen einen Riesenhaufen Rücksicht und ich hatte an diesem besagten Freitag eine ganze Bahn für mich allein. Ein Traum. Nicht so der Traum war, diese Bahn war am anderen Ende des Beckens. Also erheblich langsamer . Scherz. Es war meine eigene falsche Taktik, die meine Hoffnung von 3800m in 1:16h platzen ließen. Ich schwamm zu hart an (1:45min/100m) , erlebte dann wie man sich 2000m lang im Wasser wohl fühlen kann, um am Ende gefühlt einen Vollsprint hinzulegen, welcher aber tatsächlich viel langsamer war. Am Ende genau das geschwommen, was ich mir als Minimalziel für Copenhagen ausgerechnet hatte:

swim (50m Becken/Neo): 3800m – 1:19h – 2:05min/100m

Der Samstag startete gelinde gesagt mit einer Katastrophe. Beim Schwimmen am Vortag hatte ich mich beim Umziehen an einem Sonnenschirm gestoßen. Nur eine kleine Schramme am Zeh, so dachte ich. Bei näherer Betrachtung durch medizinisches Fachpersonal aus dem Familienumfeld wurde klar, das ist nicht nur eine Schramme. Aber der Zeh konnte zusammenflickt werden – so wie schon so viele Male zuvor. Er passte zwar nicht ohne Druckschmerz in den Laufschuh, aber das war ein Problem für 7 Stunden später. Im Radschuh sollten ein paar Kilometer mögliche sein. Die ersten 25 fuhr die betreuenden Krankenschwester und Liebste mit mir. Oder besser vor mir. Ein ums andere Mal musste ich abreißen lassen, weil sie anscheinend voll im Race-Modus war. Ich wollte aus meinen Schwimmerfahrungen vom Vortag gelernt haben und möglichst ruhig starten. Ich fand erstaunlich, wie gut ich mich fühlte. Irgendwann trennten sich unsere Wege und wir begaben uns auf unterschiedlichen Strecken in den Gegenwind aus Süd-West. Der Haupstreckenabschnitt würde genau in diese Richtung gehen. Das war geplant. Nicht geplant war die Stärke des Windes. Das führte zu etwas zu schweren ersten 100 Kilometern. Aber die Vorfreude auf ein Wiedersehen mit der Liebsten und Nachschub an Verpflegung machte das alles irgendwie erträglich. Der Zwischenstopp gab neue Energie. Ich flog förmlich den Anstieg der Marienburg hinauf, immer den Leistungsaufwand genau im Blick. Ich glaubte, das Schlimmste sei überstanden. Falsch gedacht. In meiner Erinnerung hatte ich die Hügel und leichten Anstiege vergessen, die jetzt vor mir lagen. Mit Wind von vorn. Hatte ich es vorher als anstrengend empfunden? Das war nichts im Vergleich zu den folgenden 20 Kilometern. Ich sehnte den Punkt herbei, den mir meine innere Landkarte als verheißungsvollsten Punkt der Gegenwart versprach: rechts abbiegen, Rückenwind. Auch wenn ich nicht daran glaubte, ihn jemals zu erreichen, irgendwann war ich tatsächlich da. Die letzten 40km waren dann das komplette Gegenteil von vorher und entschädigten für alles vorher. Wirklich für alles:

bike: 180km – 6:36h – 27.3km/h – 148W/156W NP -79rpm

Am vereinbarten Wechselpunkt erwartete mich erneut die Liebste. Diesmal erneut mit Wasser, Verpflegung – und Laufschuhen. Sollte ich wirklich? Konnte ich wirklich? Was würde der Zeh davon halten? Nun, er passte ohne Schmerz in den Schuh. Also konnte ich auch loslaufen. Das ging erstaunlich gut. All die Berichte stimmten also. Man kann also nach 180km auf dem Rad noch laufen. Ok, nicht wirklich schnell und es fühlt sich anders an, als alle Läufe vorher, aber ich lief. Nach motivationsbedingt einfachen ersten Kilometern legte ich gelegentliche Gehpausen ein. Ich freute mich über jede rote Ampel als willkommene Pause. Den ursprünglichen Plan von eröffnenden 6km warf ich über Bord und schaffte irgendwie 9.2Kilomter in 58min. Damit würden für den Folgetag nur noch 33km übrig bleiben. Gefühlt hatte ich aber hier schon gewonnen. Selbst wenn mir am nächsten Tag alles weh tun würde oder der defekte Zeh ein weiterlaufen verhindern würden, ich war mit dem Erreichten absolut zufrieden.
Für den nächsten Tag – Sonntag – besagte der Plan, lauf soweit du kommst. Zumindest die ersten 6 und die letzten 6 Kilometer. Dazwischen würde ich zur Not die Runden mit dem Fahrrad drehen, um die erforderlichen 42.195km zu erreichen. Ort: Maschsee Hannover. Mit seinem Umfang von 6km perfekt dafür geeignet. Es waren also noch 5 ½ Runden nach den gestrigen 9.2km übrig. Noch eine kleine Besonderheit hatte ich mir überlegt. Seit Beginn meiner „Triathlonkarriere“ hab ich 7mal beim Maschseetriathlon in irgendeiner Form teilgenommen. Als Folge dessen hatte ich auch 7 Finishershirts davon in meinem Besitz. Also wechselte ich nach jeder Runde das Shirt. Den Anfang am Vortag hatte mein 2012 Shirt gemacht. Enden würde es mit 2019.( 2017 fehlt leider in meiner Sammlung) Wie es enden würde, war mir da aber noch nicht klar. Ich begann also zu laufen, Runde für Runde, Shirt für Shirt. Der Gedanke an den Wechsel auf`s Rad kam erstaunlicher Weise nur auf der ersten Hälfte - gelegentlich. Irgendwann wollte ich einfach durchlaufen. Unvernünftig? Natürlich. Aber absolut notwendig. Der letzte Wechsel gestaltete sich dann schwierig. Ich wurde zunehmend müde und unbeweglich. Die alte Weisheit kam wieder zum Vorschein: die letzten 3km sind die härtesten, egal wie lang die Strecke ist. So auch diese Mal. Jeder Schritt ein Kraftakt. Flogen vorher die Kilometer unter mir durch, dauerten jetzt 100m gefühlt ewig. Aber irgendwann winkte die Liebste vor mir unter den Bäumen. Meine Uhr sprang um von 42.19km auf 42.2km. Ich malte eine Linie in den Sand und machte einen Schritt darüber.

run: 42.2km – 4:17:30h – 6:06km (in Etappen/ Pausen rausgestoppt)

226km. Aus eigener Kraft. Fertig.

sabine-g
26.07.2020, 20:55
Klasse!

FMMT
26.07.2020, 21:01
Starke Aktion :Blumen:

jannjazz
26.07.2020, 21:07
Daumen hoch auch von mir.

Thomas W.
26.07.2020, 23:12
Sehr schön :)

Schlumpf2017
26.07.2020, 23:39
Super

Tomsen
16.08.2020, 14:11
Wie unfreundlich von mir, so lange nicht zu antworten:o

Vielen Dank!

Ich habe heute, 16.August 2020, anläßlich des Originaltermin des Ironman Copenhagen dann nochmal so was ähnliches gemacht. Da aktuell zum Urlaub in Dänemark habe ich mir zumindest 10% der kompletten Distanz "angetan", also 380m/18km/4,2km.
Hat Spaß gemacht, auch wenn das eine viel höhere Intensität war, als ich im Originalrennen hätte leisten können.

Tomsen
15.09.2020, 08:39
Wie erwartet war alles ganz anders als sonst in Erkner:
Die Wettkampfbesprechung fand online eine Woche vor dem Wettkampf statt. Die Ausgabe der Startnummern erfolgte ausschließlich an den Tagen vor dem Wettkampf. Rund um die Wechselzone durften sich maximal 1000 Menschen aufhalten, also wurden nur Athleten zugelassen. Keine Zuschauer. Dazu wurden Möglichkeiten zur mehr Abstand zwischen den Sport Treibenden geschaffen. Die Fahrräder standen weiter auseinander. Beim Schwimmen wurde der Rolling Start eingeführt. Und überall Masken. Man erkannte sogar die Menschen nicht, mit denen man sich dort verabredet hatte. Sehr seltsam. Trotzdem war überall die Freude zu spüren, endlich wieder im Wettkampf zu starten. Denn einige der Maßnahmen sind geeignet, auch in normalen Zeiten durchgeführt zu werden.

Ein Beispiel dafür ist der Schwimmstart. So imposant der Massenstart beim Triathlon anzusehen ist, mir selber gefällt der Rolling Start besser. Im Vorfeld sortierten sich ca. 270 Frauen, Männer und Staffelstartende (neues Genderkriterium J ) in mehrere Vorstartboxen ein, die der zu erwartenden Schwimmzeit entspricht. Ich wählte die Langsamste, also 39min bis open End. Bis auf wenige in Neo, mit Badekappe, Schwimmbrille, Mundschutz und Abstand. Pünktlich um 8:00 starteten die Schnellsten unter dem Applaus der Anderen. Jeder einzeln im 5s Abstand, auf dem Weg ins 19Grad warme Wasser, die Maske im Mülleimer entsorgend. Irgendwann war ich dran, viel schneller als ich erwartet hatte. Das funktioniert also. Mit einem Grinsen bin ich im Wasser. Das fühlt sich erfreulich warm an. Der Rest ist schnell erzählt. Ein Tritt in den Bauch bei einer Wende, ein Schlag auf die Brille an einer weiteren. Irgendwann auf dem 2 Rundenkurs rutscht mir die Badekappe weg und ich wechsle in Rückenschwimmen, um das zu richten. Dabei schiebe ich mir selber die Brille weg und alles läuft voll Wasser. Kurz vor Ende stelle ich fest, dies ist gefühlt das beste Schwimmen, an das ich mich erinnern kann. Die Uhr sagt dann leider was Anderes: 1800m in knapp 40 Minuten. Da ich aber wieder mal nicht die Ideallinie getroffen habe und genug Mit streitende sogar 2000m und mehr gemessen haben, bin ich am Ende doch einigermaßen zufrieden, weil ich genau in der Erwartung geblieben bin. Für die magischen 2Minuten/100m reicht’s also auch dieses Mal wieder nicht.

swim: 1900m – 40:37min – 2:08min/100m (Platz 168)

Nach dem Schwimmen will der Neo will nicht aufgehen, da ist überall Gras an den Füssen und was muss ich jetzt eigentlich alles machen? Irgendwie passt dann irgendwann alles und ich sitze auf dem Rad.


T1: 3:24min (Platz 149)

Raus aus der Stadt, Radweg mit Überholverbot. Dann auf die Runde, die 3x zu fahren ist. Windstill, angenehme Temperatur, schnelle Strecke. Ich fühle mich unheimlich gut und begehe den Anfängerfehler und überziehe. Die ersten 40 km in 1h10min. 34km/h. Das ist Bestzeit. Die nächsten 20 Minuten mit 198W. 10W zu viel. Hört sich nicht doll an. Ich weiß aber da schon, was mich später erwartet. Noch grinse ich. Noch. Bei Kilometer 85 fangen die Beine an, schwer zu werden. Die überlange Radstrecke trägt nicht gerade zur Erholung bei. Aber allein die 3malige Durchfahrt durch das Dörfchen Hartmannsdorf mit den frenetisch anfeuernden Anwohnern ist es wert.

bike: 98km – 2:58:27h - 33.3km/h – 184W/ 191W NP (Platz 148 )

Dann kann ich einmal zeigen, was ich kann.

T2: 1:32min(Platz 17)

Raus aus der Wechselzone bin ich dann überrascht, wie viele Menschen an der Strecke sind. So restriktiv die Regeln innerhalb der Zäune sind, so undiszipliniert sind leider die Menschen außerhalb. Aber wer will es Ihnen verdenken? Traumwetter, endlich wieder soziale Interaktion zum Anfassen. Ich mittendrin und hin- und hergerissen zwischen „verteilt euch“ und „danke für`s Anfeuern“. Anlaufen klappt super. 5:10min/km. Zu schnell. Der Plan war solide schwimmen, hart fahren und mal sehen, wie es (sich) dann läuft. In Zahlen ausgedrückt: Die ersten 10km in 5:30min/km = 55min und dann all out. Klappt nahezu perfekt. Mit dem Schönheitsfehler, dass all out auf der zweiten 10km Runde irgendwo bei 6:20min/km liegt und nicht bei 5:20min/km wie gehofft. Auch wenn ich das vielleicht schon häufiger sagte, auch dieses Mal passt es wieder: die härtesten Laufkilometer meines Lebens. Mehr als einmal muss ich eine Gehpause machen. Vorzugsweise dort wo es Trinkwasser gibt. Mehr als üblich möchte ich einfach stehen bleiben. Dabei geht es mir eigentlich gut, ich bin gut versorgt, kann einigermaßen klar denken. Aber meine Beine wollen einfach nicht mehr Laufen. So klar das bei Kilometer 40 auf dem Rad war, so hart fühlt es sich jetzt an. Was mich sonst in so einer Situation zum Weitermachen bewegt, vermag ich aktuell nicht zu sagen. Heute ist es das Gefühl, Teil von etwas Besonderem zu sein. Hier und heute aufhören, bei diesem Rennen? Bei diesem einzigen Rennen 2020? Man ignoriere also die schweren Beine, trinke Red Bull, entschuldige sich bei den Kindern wegen nicht-abklatschen-wegen-Corona, bedanke sich bei den überall freundlichen Helfern und laufe irgendwann dann doch die finale Stadionrunde. Ohne Zuschauer, ohne die Familie( die natürlich an der Strecke im Rahmen der Möglichkeiten großartigen Support gab), aber mit dem guten Gefühl, etwas Großartiges geleistet zu haben.

run: 19.5km - 1:55:47h – 5:54min/km (Platz 171)

Gesamt: 1.9km/98km/19.5km - 5:39:47 (Platz 166 Gesamt / AK 26)

Danke Erkner!

FMMT
15.09.2020, 09:05
Danke für den Bericht und herzlichen Glückwunsch:Blumen: .
Klingt nach einem tollen Erlebnis:cool:

Tomsen
19.09.2021, 13:31
19.Juni2021

So wie 2020 startet die Saison 2021 mit einer home made edition eines Wettkampf. Nur ein B-Wettkampf - denn die Hoffnung auf echte Wettkämpfe ist ungebrochen, trotzdem diesmal mit einer richtigen taper-Woche. Zur Aktivierung nicht das übliche Radtraining , sondern ein 3km Schwimmen in der Gruppe am Vorabend im Freibad. Trainingstechnisch völliger Schwachsinn, psychologisch unbezahlbar! Gleichgesinnte, Bekloppte, alle mit der gleichen Leidenschaft

Am warmen Samstagmorgen stürze ich mich dann in die Fluten des örtlichen Sees. 2 Runden mit dem Neo mit wider Erwarten ausgezeichnetem Gefühl. Das die Zeit wieder Grütze ist, schiebe ich auf die Ungenauigkeit der Uhr. Denn es fühlte sich einfach großartig an.

Auf dem Fahrrad will der Funke nicht richtig springen. Ich bleibe unter meiner Vorgabe, kann die Beine nicht zu mehr Leistung motivieren.

Trotzdem startet der Lauf unerwartet eierig. Irgendwie komme ich auch nicht richtig rein. 5km in knapp 25min. Die nächsten 3km werde ich nach der nötigen Erfrischungspause an der Wechselzone (aka Auto) sogar noch langsamer. Dann kann ich mich einigermaßen berappeln und werde wieder etwas schneller. Aber genau wie auf dem Rad kann ich heute nur 95% abrufen. Das letzte Körnchen an Leistungsvermögen steht mir heute einfach nicht zur Verfügung.

Am Ende trotzdem einer meiner schnellsten 10km Läufe im Tri Zirkus, eingebettet in einen durchschnittlich gutes Gesamtergebnis. So kann's weitergehen!

swim: 1700m - 39min - 2:17min/100m
T1: 5:51min
bike:43km - 1:23h - 31.5km/h - 189W NP
T2:3:01
run:10km - 51:04min - 5:06min/km-

gesamt: 55.5km - 3h2min

Tomsen
19.09.2021, 13:32
4.Juli2021

Kaum zu glauben, ein offizieller Wettkampf. Erheblich anders als früher, aber ein echter Wettkampf. Pandemie bedingt gab es "nur" eine Volksdistanz mit maximal 300 Startplätzen. Ich muß zugeben, ich mag diese kurzen Sachen nicht. Viel zu anstrengend, viel zu hart. Nix für mich. Aber in diesen Zeiten nimmt man alles mit, was geht. Und so trug es sich zu:

swim

Ein Massenstart würde der aktuellen Situation widersprechen. Also ließ man sich etwas einfallen. Startgruppen zu 15 , alle paar Sekunden, jeweils mit 2 m Seitenabstand in einer Linie. Herrlich! Kein Geprügel, trotzdem echtes Wettkampf-Feeling. Das führt zu einem sehr guten Wassergefühl (auch ohne Neo, weil 23°C Wassertemperatur). Am Ende scheitere ich wieder grandios an den magischen 2min/100m, aber das ist Nebensache, weil es sich viel besser und schneller anfühlt, als die Messdaten sagen:

600m - 12:48min - 2:12min/km


bike

Ob es während T1 noch regnet, wie vor dem Start, weiß ich nicht mehr. Überhaupt läuft wieder alles automatisch und nach Sekunden sitze ich auf dem Rad. Und ja, ich gebe es zu: ich habe Socken angezogen. Ich war vermutlich der Einzige. Das ändert nix an etwas Unzufriedenheit über meine Leistung. Ich komme einfach nicht in Leistungsbereiche jenseits 210W wie geplant. Ja, das hier war war voll aus dem Training ohne tapering. Aber ein wenig mehr hätte ich mir schon gewünscht. Mit dem Speed an sich bin ich auf Grund der Strecke (Kurven, nass) zufrieden. Also Durchschnitt:

20km -35min - 33,6km/h - 203W NP



run

T2 geht dann noch schneller. Der Lauf selber auch. Lediglich der letzte Kilometer ist wirklich hart. Davor kann ich wieder irgendwie nicht alles abrufen. Trotzdem kann ich definitiv zufrieden sein:

5km - 23:18min - 4:41min/km - 405W


Gesamt:

1:13:43h
125 von 245
AK 16 von 31

Da waren heute sehr gute Sportler*innen am Start. Viel schnelleres Rennen, als normal.
Bei mir:
2. schnellster 5km run @ tri
6. bester sprint-tri

Guter Trainingswettkampf. Guter Start in die Saison. Ich wünsche Euch allen ähnliches! So schnell wie möglich!

Tomsen
19.09.2021, 13:34
10.Juli2021

Weiter ging's mit Wettkampf am Samstag, 10.7.2021. Dieses Mal an der Elbe im nördlichen Sachsen Anhalt. Da wo ich den Großteil meiner Jugend verbrachte. Und wer nicht bis zum Ende warten möchte: es "lief" richtig gut .
(Daten GPS , nicht offiziell)

swim

ca. 100 Starter*innen. Alle 5s gehen 2 ins Wasser, Neo freigegeben. Wieder die 2min-Hürde gerissen, aber eben auch nur locker geschwommen. So als ob die Strecke viel länger wäre:

800m - 16:37min - 2:04min/km


bike

Das Wetter ist super, vielleicht ein wenig zu windig. Die längere (Rad) Strecke liegt mir (wie häufiger schon erwähnt) wesentlich mehr. Gleiche Leistung und Geschwindigkeit wie letzte Woche bei deutlich geringerem Belastungsempfinden.

28.8km - 51.26min - 33,6km/h - 202W NP


run

Regelrecht ausgeruht stürme ich aus der Wechselzone auf die Laufstrecke. Auf dem ersten Kilometer (4:41min) können die Beine motorisch kaum umsetzen, was der Kopf da will . Kraft und Energie scheinen uneingeschränkt vorhanden. Der 2. Kilometer geht mit 4:27 sehr schnell um. Es läuft, aber so richtig. Der Dämpfer kommt umgehend. Der 3. Kilometer ist nicht mehr flach und asphaltiert. Auf einem Waldweg geht es leicht eine Steigung rauf. Im Bestreben das Tempo zu halten, schieße ich mich da ordentlich raus, ohne davon einen Vorteil zu haben (4:53min). Den gesamten 4. Kilometer (4:39min) - jetzt wieder flach/abschüssig - benötige ich, um mich davon zu erholen. Das ich wieder deutlich schneller bin, nehme ich gar nicht war. Die Markierung für den letzten Kilometer ist dann so was wie ein wach rütteln. Messer zwischen die Zähne, Attacke. Die ersten Meter sind abschüssig, was mir aber keinen Vorteil bringt. Ich mag das nicht. Die letzten 500m sind dann wieder eben. Beine und Arme machen genau das, was sie sollen. Absolutes Limit. Da komme ich dem vor mir Laufenden auch endlich etwas näher. Einholen kann ich ihn nicht mehr.

5.1km - 23:37min - 4:38min/km - 410W

Schneller (mit 5 W mehr) als eine Woche zuvor mit dem guten Gefühl, auch wirklich 100% abrufen zu können.


Gesamt (offiziell):

1:36:01h
42 von 93 gesamt
40 von 79 männlich
AK 6 von 12 AK

2 Sekunden schneller und ich wäre sowohl gesamt als auch AK eine Platzierung besser gewesen.

Sehr guter Trainingswettkampf! Spitzenmäßige Strecke komplett. Super Wasser, abwechslungsreiche, schnelle Radstrecke. Trotz des Hügels in der Mitte (oder wegen?) gute und fordernde Laufstrecke. Sehr freundliche und gut organisierte familiäre Veranstaltung mit gutem Startfeld. Da starte ich garantiert noch mal. Ich hab nämlich vergessen den Kuchen danach zu essen. Das muß ich nachholen! :D

Tomsen
19.09.2021, 13:36
25.7.2021

Um es deutlich zu sagen, noch nie habe ich mich im Vorfeld eines Wettkampfes so gut gefühlt. Alles schien möglich. In meiner Phantasie war ich bereit für noch nie erbrachte Leistungen. Vielleicht erzeugte das etwas zu viel Druck? Wobei ich mit “Druck“ etwas vorgreife. Dazu komme ich erst beim Lauf. Los ging es wie immer mit Schwimmen. Die wahre erste Disziplin beim Triathlon hatte ich da schon erfolgreich hinter mir: ich hatte es an die Startlinie geschafft. Nicht selbstverständlich dieser Tage.

*alle Zeiten/Strecken: GPS und nicht offiziell

swim

Glasklares Wasser, Neo, Wellenstart – was will mein Herz mehr? Die Folge mein vermutlich bestes Schwimmen. Noch nie war ich so schnell, noch nie fühlte es sich so gut an, noch nie konnte ich die Richtung so gut halten. Einziges Manko: die Uhr hat 100m zu wenig gezählt und mir damit wieder die 2min/100m Schallmauer versaut:

1440m – 29:30min – 2:02min/100m

bike

Der Wechsel ist ein wenig hakelig. Ich muß mehrfach kurz unterbrechen, um Luft zu holen. Dann renne ich aus der Wechselzone, springe aufs Rad und bekomme Lob von den Zuschauern (!!!), weil das gut aussieht und schnell geht. (Anmerkung: meine Liebste meinte später, ich hätte das aber auch schon besser und schneller gemacht 😉) Dann folgen 42km Fragezeichen. Meine Beine wollen einfach keine Leistung bringen. Als ob sie nur aus wabbeligem Gummi bestehen würden. Es fühlt sich nicht mal anstrengend an. Dazu habe ich einen Riesendurst und verbrauche 1.5l Wasser/Gellösung in den folgenden 60min. Ich tröste mich mit den zufriedenstellenden Werten, die der Tacho alle 5km von sich gibt. So schnell war ich mit so wenig Leistung noch nie. Kurz vor der Wechselzone freue ich mich dann auf`s Laufen. Meine Beine müssen total ausgeruht sein nach dem lockeren Rumgegurke. Es kann nicht anders sein.



42.6km – 1:15h – 34.2km/h – 82% HFmax - 78rpm – 178W NP

Run

Der 2. Wechsel klappt deutlich besser. Bereits Ausgangs der Wechselzone überhole ich einige Andere. Und das war es dann auch schon. Nix mit gutem Gefühl oder lockeren Beinen - die wollen einfach nicht. Wieder ist es nicht anstrengend, wieder habe ich ein Gummigefühl. Mehr als schnelleres Grundlagentempo geht einfach nicht. Ich gebe mir etwas Zeit, beschwöre das Mantra: du mußt erst in den Lauf reinkommen. Nach 3 Kilometern kommt dann der Gedanke, dieses 5:30min/km Gejogge hat nix mit Wettkampf zu tun und ich steige nach der ersten 5km Runde einfach aus. Umgehend kommt die mentale Schelte: niemals! Selbst wenn du über 1 Stunde für den Lauf benötigst, ja selbst wenn du wanderst – du bringst das hier ins Ziel. Punkt. Also bedanke ich mich immer höflich bei den tollen Helfern an den zum Glück sehr zahlreichen Wasserstationen und genieße die abkühlenden Duschen aus den Gärten der freundlichen Anwohner. Runde 1 fertig, noch mal 5km. Gerade als ich mich mit der Situation so richtig anfreunde, rebelliert mein Magen. Urplötzlich, ohne Vorwarnung. Zum Glück ist da eine Baumreihe, hinter die ich springen kann. Innerhalb von Sekunden ist mein Magen wieder komplett leer. Als ich wieder auf die Laufstrecke trete, erwarten mich die mitleidigen Blicke der Anderen. Der Blick der Wissenden. Ich setze mich mehr schlecht als recht wieder in Bewegung. 3km mit einer Pace langsamer als 6min/km. Ich fühle mich erinnert an km36-Marathon - Erlebnisse, bei einem 10km Lauf! Ich bin erleichtert, als es nur noch 2km bis ins Ziel sind. Irgendwie kehrt etwas Spannung zurück und so kann ich zumindest die letzten Meter in akzeptablem Tempo zurücklegen. Kurz vorm Ziel mache ich dann die Uhr aus. Es reicht. Ich bedanke mich noch einmal bei dem wirklich tollen Publikum und kann mir dann ein Grinsen beim Überschreiten der Ziellinie nicht verkneifen. Was für ein Rennen!

9.3km – 52:34min – 5:39min/km – 79%HF



Gesamt:

2:42h

7 min langsamer als geplant.

Tomsen
19.09.2021, 13:37
4.September 2021

September 2021. Die Triathlonsaison ist fast vorüber. Nach zögerlichen Start habe ich es in diesem Jahr tatsächlich an die Startlinie von 3 Olympischen und 2 Volksdistanzen geschafft - und auch jedes mal bis ins Ziel. Was nicht immer so ganz klappte war die Zufriedenheit mit der erbrachten Leistung. Speziell bei meinem Saisonhighlight in Leipzig Ende Juli konnte ich mit dem Ergebnis so gar nicht zufrieden sein. Magenprobleme hin oder her..

Zum Glück gab es in diesem Jahr aber endlich auch wieder ein Heimspiel: Maschsee-Triathlon in Hannover. Von Glück kann man sagen, dass der Wettkampf statt fand. Das Unglück lag im Wasser - Blaualgen. Schwimmverbot. So kam es zur Änderung von Triathlon zu Duathlon , obwohl das offiziell so nicht genannt wurde. Nachdem ich in den ersten Tagen nach Verlautbarung doch sehr gefrustet war, steigerte sich mit näher rückendem Starttermin die Vorfreude. Full Force - die Schmach von Leipzig musste irgendwie wieder gut gemacht werden. Außerdem wollte ich der Welt und mir endlich beweisen, dass sowohl mein Training als auch die neueste Schuhtechnologie wirklich etwas bringen.

So befand ich mich an besagtem sonnigen Samstagnachmittag in der 2. von 2 Startgruppen. Wellenstart, alle 8 Sekunden gehen 3 auf die Strecke. In einem Anflug von Größenwahn und Vorfreude starte ich aus der 8. Reihe. Ganz locker angehen war der Plan. Der eröffnende Laufabschnitt ist zwar nur 2.5km lang, aber wie beim Schwimmen kann man hier nicht gewinnen, jedoch alles verlieren. Locker fluffig die Beine, die Stimmung ausgesprochen gut geht irgendwann der Blick auf Uhr. Natürlich viel zu schnell. Ich bremse, drossle - und laufe am Ende doch viel zu schnell. Alles fühlt sich leicht an. Wer will mich heute schlagen? Ich bin unbesiegbar!

run: 2.5km - 11:03min - 4:31min/km

In der Wechselzone geht’s ohne Schwimmsachen heute besonders schnell.

T1: 55s

Die Radstrecke ist heute so etwas wie ein Zwischenstück. Auf keinen Fall will ich überziehen, da ich endlich mal wieder schnell laufen können möchte. Auf der anderen Seite war das kraftlose Geeiere in Leipzig unerwartet schnell. Das wollte ich unbedingt besser machen. Die erste von 5 Radrunden dient zum Eingrooven. Ich merke die zu schnellen ersten Laufkilometer deutlich. Aber zu meiner Freude sind sowohl Speed als auch Leistung deutlich höher als in Leipzig. Dann habe ich meinen Rhythmus. Die Strecke ist verhältnismäßig leer, aber der Asphalt ist in den letzten Jahren stellenweise immer schlechter geworden. Ich vermeide harte Antritte, muß aber doch einige Male deutlich zu viel treten. Überholvorgänge, Engstellen, Wendepunkt - all das stört die Gleichmäßigkeit. Gelegentlich behindern noch ein paar Passanten - meistens mit e-bikes - das Rennen, wenn sie die Strecke überqueren wollen. Den Rest der Radstrecke als ereignislos zu bezeichnen wäre von den Fakten her richtig. Aber so ist das, wenn ein Rennen funktioniert. Krafteinteilung stimmt, Speed stimmt, Energie stimmt. Komisch ist lediglich die Rundenanzahl. Nur 5(in Worten fünf). Jede nur 7km. Macht nur 35km. Mehr als einmal rechne ich nach. Irgendwie ist das zu kurz. Aber es ist richtig. Nach einer knappen Stunde ist es geschafft.

bike: 35.7km - 1:02h - 34.7km - 203W/NP207 - 89rpm

Schnellster Radsplitt ever @ OD Tri, höchste Durchschnittsleistung @ OD Tri

In der Wechselzone biege ich dann zu früh ab. Ich hab’s mir vorher zig mal angesehen und gemerkt. In T1 hat’s geklappt. In T2 geht’s schief. Alles sieht anders aus, ich finde meine Startnummer und den zugehörigen Platz erst nach etwas Suchen. Das bringt mich durcheinander. Die Folge ist ein Fehler beim Rad abstellen. Ein laute Ermahnung des Kampfrichters läßt mich das korrigieren. Ich bedanke mich so freundlich es geht ( und bin froh, keine Strafe zu kassieren). Laufschuhe an, los geht’s. In der Hektik fällt mir erst Ausgangs der Wechselzone auf, ich habe meine Radbrille noch auf. Das habe ich sonst nie und stört mich beim Laufen, besonders wenn es so warm ist wie aktuell. Aber umdrehen wäre jetzt irgendwie doof.

T2: 1:48min

Ob es die neuen Schuhe sind (mit Nylon-Platte) oder das gute Training, den Umstieg Rad-Lauf merke ich nicht. Ich merke nur den unglaublichen Vortrieb der Schuhe. Ich laufe in einer Gruppe, wir sind zu dritt. Das mache ich eine von 4 Runden lang, dann lasse ich die anderen beiden ziehen. Mein Ziel heute ist ein negativer Split - die 2. Hälfte schneller als die erste. Das schaffe ich nicht, wenn ich weiter mit 4:45min/km laufe - was meine 10km Bestzeit bedeuten würde. 4:50min/km erscheinen machbar. Der 6. Kilometer ist der Tiefpunkt, ohne den kein Rennen auskommt. Langsam beginnt es zu ziehen, das Tempo zu halten wird immer schwerer, es ist warm und an den Verpflegungsstationen gibt es kein Wasser mehr. 4:59min/km. Ich kann mich wieder berappeln, werde wieder schneller. km9. Zum letzten Mal am Umkehrpunkt die “Freddy Funk Wende". Müde Beine, geschuldet dem zum schnellen Eröffnungslauf und dem Radsplit. Die Schritte werden unsauber. Ich merke regelrecht, wie ich anders laufen müsste, um das Potential meiner Superschuhe ausnutzen zu können. 4:58min/km. Dann bin ich zum letzten Mal am Abbiegepunkt für die Runden und darf gerade aus Richtung Ziel. Plötzlich ist alles Leiden, aller Kampf, alles Schwere vergessen, alles wird leicht. Ich grinse über das ganze Gesicht. Anzug richten, Startnummer richten, Zieleinlauf. Unspektakulär und doch sehr bedeutsam. Negativsplit wieder um 7s verpaßt, aber das spielt überhaupt keine Rolle.

run: 9.5km - 46:00min - 4:52min/km - 385W
(alle Splitzeiten GPS)

Gesamt(offiziell): 2:01:27h

Platzierung gesamt 158 (von 335)
Platzierung M/W 147 (von 284)
Platzierung AK 19 (von 45)

Tomsen
19.09.2021, 13:39
12.September2021


Jede Triathlon Saison geht irgendwann zu Ende. Das letzte Rennen ist dann immer etwas Besonderes. Auf der einen Seite ist man müde vom ganzen Training und den Wettkämpfen des Jahres. Auf der anderen Seite ist man endlich in der Form, nach der man das ganze Jahr gestrebt hat. Die Abläufe und Belastungen sind Routine, es geht nur noch um den Spaß an der Sache. Am aufgeregt sein davor ändert das überhaupt nichts.



Was dieses Mal anders ist: es gibt keinerlei Diskussionen über Neo erlaubt oder nicht. Wie selbstverständlich haben fast alle – mir inklusive – den schwarzen Kälteschutzanzug an. Wirklich kalt fühlt sich das Wasser später nicht an. Mit organisatorisch bedingter Verspätung starte ich mittels Kopfsprung in dieses letzte 3-Sport-Abenteuer 2021. 500 oder 600m läuft es super. Dann ist niemand mehr neben mir. Weder links noch rechts. Die nächste Boje kann ich nur erahnen. Ich habe keine Ahnung, wo ich bin, schwimme zickzack, hin und her, hebe meinen Kopf viel zu oft aus dem Wasser. Stress pur. Irgendwann ist dann da wieder eine Boje. Ich weiß endlich wieder wo ich bin. Der Rhythmus, die Ruhe kehren zurück. Der Ausstieg über die Leiter ist wie gewohnt wacklig. Der Blick auf die Uhr bringt nicht das Erhoffte, aber das Erwartbare. Die 2min/100m -Hürde wieder gerissen. Sch*** drauf - hat trotzdem irgendwie Spaß gemacht:

swim: 1500m – 31:47min- 2:10min/100m (59. von 115)

Fürs Wechseln lasse ich mir etwas mehr Zeit – wie immer. Socken anziehen ist mir wichtig. Ich fühle mich damit bei bike + run einfach wohler, egal wie lang die Strecke ist oder wie lange ich dafür brauche:

T1: 2:35min (31. von 113)

Bereits beim Aufstieg zum Rad überhole ich zum ersten Mal. Die Socken an den Füßen und Schuhe am Rad bringen immer die notwendigen 10tel-Sekunden 😊. Dann geht es 1km bergauf, technische Kurven am Kreisverkehr – da steht die Liebste zum Anfeuern -, 3km gerade aus, Wendepunkt und zurück. 4x. Der Weg raus aus der Stadt ist einfach. Bergab, 45km/h auf der Uhr. Der Rückweg um so zäher. Wie ein Gummiband bremst mich irgendetwas. Mehr als einmal kontrolliere ich die Bremsen, ob die wirklich offen sind. Voll anstrengend. Nach 15km – also 1.5 Runden – bin ich endlich im Radrythmus. Rein in die Stadt mit „Überlast“, raus etwas lockerer. Ich kenne die Strecke schon vom Rennen 2015 und mehreren Rollentrainings. Ich weiß, wenn ich hier auf den leichten Abschnitten zu viel investiere, dann wird das Laufen hart. Ich mag diese „Drückerkurse“ mit den langen Anstiegen und Abfahrten nicht. Lieber mehr Kurven oder kürzer und steiler. Aber zum Spaß bin ich nicht hier. 😉 Das zeigt sich am Deutlichsten, als mich ein anderer Wettkampfteilnehmer fast in die Absperrung drängt. Verdammt, ich war noch nie so nah an einem ernsthaften Crash dran! Ich bin stocksauer. Raus aus der Aeroposition, Luft holen. Das war knapp. Zu seinem Glück – ja, ER ist eindeutig männlich – ist kein Kampfrichter in der Nähe. Die machen heute trotzdem einen Super Job! Endlich gibt`s mal Strafen fürs Lutschen . Schließlich finde ich ins Rennen zurück und dann geht’s in die letzte Radrunde. Meine Liebste macht sich auf in Richtung Wechselzone, um mich da anzufeuern. Bei km32 wundere ich mich über das komische Geräusch des hinter mir fahrenden Rades. Nach ein paar Sekunden wird klar, das ist nicht hinter mir. Es ist mein Hinterrad, was da bei Tempo 45Geräusche macht und schwammig wir. Plattfuß. Verdammt. Mein Ärger darüber hält sich seltsamerweise in Grenzen. Anhalten, Rad raus, Schlauch raus. Reifen 3-mal kontrollieren – alles gut. Neuer Schlauch rein, Gaskartusche ansetzen – die geht in meiner Hand los. Innerhalb einer Sekunde ist meine Hand gefroren und die Kartusche leer. Verdammt. Eine habe ich noch. Ich vergleiche beide Kartuschen. Die Explodierte sieht irgendwie anders aus am Gewinde. Warum kontrolliere ich das nicht vorher? Verdammt. Was mache ich, wenn die 2. auch nicht funktioniert? Konzentriere dich auf das Hier und Jetzt! Also 2. Versuch: Kartusche ansetzen, der Reifen wird prall und hält. Yesss. Ein Sprint zum nächstgelegenen Mülleimer, um die Reste zu entsorgen. Hinterrad wieder rein und weiter. Die ganze Aktion hat unglaublich lange 12min gedauert. Gefühlt waren es nicht mehr als 3. Durch die Panne ist mein Biss weg. Ruhiger als zuvor fahre ich die letzten Kilometer. Wenn das Rad hält, kann ich jetzt nur noch gewinnen. Es hält:

bike: 38.8km – 1:09h netto/ 1:21hbrutto – 33.7km/h – 193W/201W NP (110. von 113)

In der Wechselzone steht dann ein fremdes Rad auf meinem Platz. Nach allem Erlebten stört mich das nicht wirklich. Ich lege die 15. schnellste Wechselzeit aller Männer hin und bin auf der Laufstrecke:

T2: 1:26min (15. von 113)

Hatte ich im Vorfeld noch Bedenken, der Wettkampf am Wochenende zu vor hätte mich müde gemacht, so sind diese mit Laufstart endgültig vergessen. Mit meinen Superschuhen an den Füssen rase ich für meine Verhältnisse aus der Wechselzone, über die Sportplatzrunde, rauf auf die Strecke. Die Liebste steht da mit sorgenvollem Gesicht ob meiner Verspätung. Ich: “Reifenpanne“. Sie: “Dann überzock jetzt nicht!“ Ich: „ja, ja…“. 😊 Rechtskurve, Anstieg hoch. „überzock nicht“ Ich lasse die in meinem Umfeld Laufenden ziehen, nehme etwas raus. Gefühlt jogge ich nur durch die Gegend. Aber in meinem Kopf manifestiert sich das, was ich noch nie geschafft habe: negativer Split. Zweite Hälfe schneller als die erste. Das geht nur, wenn ich das kontrolliert angehe. Auf einem 2 Rundenkurs sollte das gut zu machbar sein. Nach 4.5km der Blick auf die Uhr: genau 22Minuten – 4:53min/km. Also muss ich hier nach 44min wieder sein. Ok. Es ist Zeit mal richtig Sport zu machen. Wechselzone, Sportplatzrunde, die Liebste. Knutschen. So viel Zeit muss sein. Ab diesem Punkt habe ich dann Scheuklappen. Selten war ich so bei mir. Selten harmonierten Beine und Kopf in so perfekter Weise. Alle Anstiege, alle Kurven, alles Schwere ist einfach da. Wertfrei. Ich muss und will einfach nur laufen. 9km Marke: 43:35min. 25s schneller als die erste Runde. Gewonnen! Der letzte Kilometer ist laut Aufzeichnung der schnellste des gesamten Rennens - gleichzeitig der leichteste:

run:10km – 48:09min – 4:49min/km – 395W (41. von 113)

Gesamt: 2:33:36h netto (pb, wäre da nicht die Reifenpanne…)

Alle Zeiten GPS.
Offiziell:

Gesamt: 2:44:15h – (79 von 114)

Alle und alles was mich in diesem Rennen geärgert hat, ist im Ziel vergeben. Ich bin zufrieden mit mir und wie das alles gelaufen ist. Trotz allem. Denn wie sagt das berühmte power & pace Zitat:

Das „S“ in Triathlon steht für Spaß. :D