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Vollständige Version anzeigen : Aktuelles Gerichtsurteil Hundeabwehr


NBer
01.11.2018, 19:34
Eine aktuelle Rechtsprechung zur Hundeabwehr: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/gerichtsurteil-was-darf-ich-tun-um-hunde-abzuwehren-a-1236237.html

JENS-KLEVE
01.11.2018, 19:44
Eigentlich nur eine Bestätigung der bisherigen Verfahrensweisen in solchen Situationen.

Der will nur spielen - gilt nicht!

Ausdauerjunkie
01.11.2018, 20:41
:Cheese:
Joggern rät sie, langsam anzuhalten und nicht weiterzulaufen. Der Hund könne das sonst als Spielaufforderung oder gar Jagdsituation verstehen.

Flow
01.11.2018, 20:56
:Cheese:
Joggern rät sie, langsam anzuhalten und nicht weiterzulaufen. Der Hund könne das sonst als Spielaufforderung oder gar Jagdsituation verstehen.
Im Zweifel legt man sich am besten auf den Rücken, streckt alle Viere von sich und präsentiert die Kehle ... :) ... dann weiß der Hund, daß man aufgegeben hat (nur spielen wollte) und läßt dann normalerweise vom Angriff ab, und leckt einem freundlich-tröstend den Angstschweiß von der Stirn ... :)

Benni1983
02.11.2018, 06:20
Also habe ich ich jetzt immer ne Pulle Pfefferspray am Mann und Pudere vorsorglich jedem Dackel die Schnute damit?
:Peitsche:

Es nervt mich endlos...dass die Leute Ihre Dackel nicht anleinen.

Leider haben meine zwei kleinen Mädels ein wenig angst vor Vierbeinern.

Wenn wir mit den Fahrrad unterwegs sind, kommt es dank der spielenden Hunde immer wieder zu Beinaheünfällen meiner Tochter. :(

qbz
02.11.2018, 08:16
Also habe ich ich jetzt immer ne Pulle Pfefferspray am Mann und Pudere vorsorglich jedem Dackel die Schnute damit?
:Peitsche:

Es nervt mich endlos...dass die Leute Ihre Dackel nicht anleinen.

Leider haben meine zwei kleinen Mädels ein wenig angst vor Vierbeinern.

Wenn wir mit den Fahrrad unterwegs sind, kommt es dank der spielenden Hunde immer wieder zu Beinaheünfällen meiner Tochter. :(

Was kann der Dackel dafür, dass ihn die Besitzer nicht abrufen können oder an solchen Orten an die Leine nehmen? Nichts! Gibt es kein Wasser in der Nähe oder eine Wasserspritzflasche zum sofortigen Auswaschen des Sprays, könnte das Tier erblinden. Pfefferspray sollte man wirklich nur in bedrohlichen Situationen einsetzen, wo Hunde bedrohlich auf einen zukommen, und auch da nur ist die Anwendung erlaubt! Ausserdem könnte der Spray je nach Wind auch noch den Anwender oder Passanten erwischen. Mir ging mal ein Pfefferspraystrahl versehentlich los, weil die Dose in der Hosentasche war und ich mich drauf setzte. Obwohl ich sofort abwusch, die Haut war lange tiefrot, geschädigt und brannte höllisch. Die Hose musste ich mehrfach waschen bis das höllische Zeug draussen war. Man könnte besser eine Trinkflasche nehmen und damit den Dackel kräftig von vorne mit einem Strahl bespritzen, (wenn man schon "Erziehungsarbeit" mit aversivem Reiz an fremden Hunden leisten will. ;) )

Ich wundere mich nicht, dass dann natürlich auch Deine Kinder Ängste entwickeln, wobei Vorsicht sicher angebracht ist. Der umgekehrte Fall, wo Kinder einfach distanzlos auf Hunde zustürmen, ist natürlich auch nicht optimal. ;) . (Bin mit Hund und anderen Tieren aufgewachsen.)

Ich bin am Berliner Landwehrkanal entlang leider auch einmal gestürzt, als ich über einen kleinen Hund stolperte, der mir beim Joggen in die Beine rannte, war aber auch etwas selbst schuld, weil ich nicht anhielt. Leider passen Hunde, auch wenn alle an der Leine sind, und viele Jogger, Läufer, auf schmaleren Wegen, Strassen in der Stadt schlecht zusammen. Für mich bedeuten solche Wege sowohl als Hundebesitzer wie als Jogger, was ich beides bin, auch mehr Frust als Lust.

Nogi87
02.11.2018, 08:21
:Cheese:
Joggern rät sie, langsam anzuhalten und nicht weiterzulaufen. Der Hund könne das sonst als Spielaufforderung oder gar Jagdsituation verstehen.

Ist mir schon 2 Mal passiert, dass der Hund dann einfach brav mit mir mit gelaufen ist und der Besitzer schreien konnte wie er wollte. Wäre ich nicht stehen geblieben sondern nach Hause weiter gelaufen hätte ich jetzt vermutlich 2 neue Hunde :Lachen2:

Benni1983
02.11.2018, 08:29
....Ich wundere mich nicht, dass dann natürlich auch Deine Kinder Ängste entwickeln....

Was meinst du damit?

Bisher habe ich noch nie Pfefferspray eingesetzt, mit gehabt oder gar besessen.

Die Ängste unserer Kinder konnten wir uns bisher nicht erklären.

Auch bei Freunden mit Hund sind die Kinder sehr ängstlich, obwohl sie das Tier kennen.


Naja...aber das ist ein Thema, über dass man sich endlos auslassen kann.

Ich finde es von den "unvernünftigen" Hundebesitzern doof.

Neoprenmiteingriff
02.11.2018, 08:30
Problem an anderen Ende der Leine

qbz
02.11.2018, 08:37
Was meinst du damit?

Bisher habe ich noch nie Pfefferspray eingesetzt, mit gehabt oder gar besessen.



Entschuldige, das war ein Missverständnis (peinlich ..), weil ich hier "Also habe ich ich jetzt immer ne Pulle Pfefferspray am Mann und Pudere vorsorglich jedem Dackel die Schnute damit?" das Fragezeichen übersehen habe und den Satz dadurch falsch verstand :Blumen:

Steppison
02.11.2018, 08:51
Bisher ging es immer gut bei mir, wobei ich auch nicht auf den überfüllten Wegen laufe und so den Hunden aus dem Weg gehe. Auf abgelegenen Wegen haben die Hundeführer ihre Tiere in der Regel sehr gut im Griff. Die gehen ja nicht aus Spaß über die Felder.
Ansonsten wenn so kleine Viecher kommen zutreten. Das wäre mir total egal, wenn die Fußhupe die Hufe danach hochmacht. Mein Fleisch ist mir heilig und war teuer! Ich verweise mal auf meine Signatur!
Wenn es ein größerer Hund ist dann offen auf den Hund zugehen, freundlich anquatschen, dann kamen die bisher meist runter. Allerdings gibt es auch immer Ausnahmen. Auf jeden Fall den Hund im Blick behalten und nicht wegrennen. Dann kann man auch Herrchen oder Frauchen schön anranzen.

captain hook
02.11.2018, 08:55
Natürlich ist in 99% der Halter schuld und nicht der Hund. Am Ende ists dem egal, der ggfls. gebissen wird.

Wenn im finsteren Wald ein offensichtlich scharf abgerichteter Wachhund in der 50kg+ Klasse mit gefletschten Zähnen und tropfendem Kiefer knurrend und kläffend vor dir steht und nur wartet, dass Du die Arme vom Körper nimmst um zuzubeißen... und dann kommt nach 2min der Halter und erklärt Dir, der Hund hätte sich wohl erschreckt und der meint das ja nicht so und könnte ja mal passieren...

Und das passiert nicht nur einmal im Leben eines Läufers.

Das ist schlicht und ergreifend ein Zustand, der nicht haltbar ist.

Allerdings ist in so einem Fall völlig egal was man sich zur "Gefahrenabwehr" einfallen lässt. Man könnte versuchen zu zucken. Ich könnte mir vorstellen, das ist das letzte was man getan haben könnte.

Pfiffi im Park Pfefferspray ins Auge zu schütten weil der kläffend neben einem herläuft dürfte eher grob übertrieben sein. Regenschirm und Verteidigungskoffer dürften Läufer eh in den seltensten Fällen mitgenommen haben. Dürfte wohl ebenfalls außerdem unangebracht sein. Außer vielleicht zur Anwendung am Halter.

PabT
02.11.2018, 09:15
war aber auch etwas selbst schuld, weil ich nicht anhielt.
Sowohl mit der Einschätzung des Sachverhalts als auch mit Begriffen wie "Schuld" bin ich deutlich vorsichtiger. :)

Verantwortungsvolle Halter mit gut ausgebildeten Tieren setzen nicht voraus, dass jeder, dem sie auf dieser Welt begegnen, sich für Haustiere interessiert und ein mehrwöchiges Hundeschultraining hinter sich hat. Ähnlich verhält es sich ja mit anderen Spezialinteressen auch: wenn meine Kunden alles über EDV wüssten, was ich weiß, wäre ich überflüssig; also sollte ich nicht so tun, als wären sie blöd oder verhielten sich absichtlich falsch. :Blumen:

Triathlonator
02.11.2018, 09:16
Ist mir schon 2 Mal passiert, dass der Hund dann einfach brav mit mir mit gelaufen ist und der Besitzer schreien konnte wie er wollte. Wäre ich nicht stehen geblieben sondern nach Hause weiter gelaufen hätte ich jetzt vermutlich 2 neue Hunde :Lachen2:

Ist mir so passiert. Sogar schon zweimal. Beim ersten mal ist mir der Colly gut 1km gefolgt. Beim zweiten mal war es der Hund des Schäfers und gleich 10 seiner Schafe vor mir. Die Dame des Collys meinte auf der 2. Runde dann:"Sie hätten doch auch stehen bleiben können". Ich so:"Jup, hätt ich...bin ich aber nicht". Der Hund fand es ja offensichtlich auch gut. Weitere "Argumente" zu hören hab ich mir erspart, weil ich weiterlaufen wollte. Ob sie den hätte anleinen können oder müssen, ist mir wurscht. Wenn er außer Kontrolle gerät ihre Verantwortung. Ich hab bei konzentrierten Läufen genug mit mir selber zu tun. Auf die Idee jemanden wegen so einer Lappalie anzuzeigen würde ich niemals kommen.

Hätte man hier freundlicher sein können? Sicher. Das umterminiert meiner Meinung nach aber den Lerneffekt für "gemeinsamen" Nutzen "öffentlicher" Wege und eine intelligente Voraussicht, die manche Leute offensichtlich nicht verinnerlichen. Ich lauf ja auch weit außen rechts um Radfahrer nicht zu behindern und rufe, oder pfeife schon früh im Vorfeld, damit Wanderer, oder Hundehalter nicht auf einmal schreckhaft, dann meistens das instinktiv vollkommen falsche machen. Will heißen ich erfülle meinen Teil im Sinne ausgleichendem Interesses meistens schon vorausahnend im Vorfeld.

Falls es mal ein aggressiver Hund ist, gibt es genug stabile Äste im Wald, oder auch ein ziemlich kräftiges Bein. Mach mir da echt überhaupt keine Sorgen. Die fettbäuchigen Jagdgesellschaften, die ganze Quadratkilometer an Areal absperren, um sich rechtlich abzusichern wenn sie mal "zufällig" einen Menschen anschießen, sind da eher kritisch zu bewerten.

Ich kenn da nix...lauf einfach weiter. Zur Not auch über den Hund drüber, zum Stolpern brauch es schon ne Dogge. Wege sind für alle da, da muss man flexibel und dynamisch sein, was komischerweise immer nur den anderen schwer fällt. Der Schäfer wird seine Herde ganz sicher nicht mehr über einen öffentlichen Fußweg treiben. Ich bin da nur gelaufen, angemotzt weil seine Herde den ganzen Weg vollgekackt hat, waren andere...:)

Wenn das im Urteil erwähnte Opfer so sensibel reagiert, warum nimmt er dann überhaupt seinen Hund mit, um eine potentielle Stresssituation, in der er sich sowieso schon wegen Laufen befindet, zu verstärken? Warum meldet er sich nicht schon lautstark im Vorfeld und bittet um Anleinung, oder weicht einfach aus? Selbst in der Dämmerung erkenne ich Spaziergänger schon hunderte von Meter vor mir. Scheint mir doch eher eine Situation elitären Verhaltens.

Des Schäfers Herde bin ich im übrigen 5 mal zuvor in Richtung Wald ausgewichen. Musste einen riesen Bogen über diverse Höhenmeter schlagen. Ganz tolle Idee seinerseits! Beim sechsten mal bin ich einfach mitten durch. Meine Geduld hat Grenzen, meine GA2-Ausdauer erst Recht. Schafe sind da anders als Hunde echt cool, da sie entweder eine Rettungsgasse bilden, oder vor dir her laufen...:Cheese:

lilanellifant
02.11.2018, 09:44
Ist mir schon 2 Mal passiert, dass der Hund dann einfach brav mit mir mit gelaufen ist und der Besitzer schreien konnte wie er wollte. Wäre ich nicht stehen geblieben sondern nach Hause weiter gelaufen hätte ich jetzt vermutlich 2 neue Hunde :Lachen2:

:Lachanfall: So ähnlich ist es mir mit einem kleinen Mischling auch mal gegangen - der hatte sich anscheinend in meinen felligen Mitläufer verguckt und wollte direkt bei uns einziehen. :Lachen2:

Ernsthaft:
Es ist leider eine unendliche Diskussion. Blöderweise fallen die Hundebesitzer, die ihre Fiffis nicht im Griff haben oder meinen, geltende Gesetze gelten halt für alle, aber nicht für sie und ihre Hunde, immer mehr (und negativ) auf und bleiben so im Gedächtnis bzw. prägen das Bild, das Menschen von Hunden und Hundehaltern haben.
"Der tut nix", "der will nur spielen", "das hat er ja noch nie gemacht" usw. sind Aussagen, die man als verantwortungsbewusster Hundehalter nicht mal ansatzweise im Repertoire haben sollte.
Weiß ich, dass ich meinen Hund nicht sicher zurück- und abrufen kann, lasse ich ihn nicht frei laufen. Kommen mir Läufer, Radfahrer, Kinder, Spaziergänger entgegen, nehme ich ihn kurz oder lasse ihn am Rand ablegen, damit die anderen vorbei können. Hat mein Hund einen ausgeprägten Jagdtrieb, erlebt er Feld, Wald und Wiesen eben im angeleinten Zustand.
Leider kann sich jede(r) einen Hund anschaffen, völlig gleichgültig, ob er oder sie dann im Nachhinein in der Lage ist, den Hund auch vernünftig zu erziehen. Am schlimmsten finde ich diejenigen, die den Zeitpunkt verpassen, wo "oh, der ist sooo süß und guck mal, wie witzig der tobt und knabbert und spielt und wie süß der an mir hoch hüpft" in "verdammt, ich kann machen, was ich will, der hört einfach nicht" umschlägt und der Hund (der im Prinzip wirklich nichts dazu kann, weil er nur das tut, wofür er vorher Bestätigung bekommen hat) zu einem bellenden, springenden, unbeherrschten Fellbrocken geworden ist, den man eigentlich kaum noch aus den Augen lassen darf. :Kotz:
Ich bin mit Hunden (den "bösen" Rottweilern :Lachen2: ) aufgewachsen und habe selbst schon lange Hunde (Straßenköter mit teilweise ungünstiger Lebensgeschichte) und mache sicherlich auch nicht alles richtig oder kann nicht alles ausschließen, egal wie sehr ich darauf versuche zu achten. (Ist ein bißchen wie mit Kindern, da kannste auch versuchen, ihnen die beste Erziehung anzutun und sie bauen trotzdem irgendwann Mist :dresche ) Aber ich denke, viele Probleme könnten von Vorneherein im Keim erstickt werden - und (man möge mich dafür hauen) ich denke auch, dass es, wenn ich einen Hund habe, meine Verantwortung ist, dass es nicht zu Konflikten kommt. Dann zu erwarten, dass andere mir aus dem Weg gehen, halte ich für falsch.
Und ganz kurz zum Abschluss: Mich nerven am meisten diese kleinen "Fußhupen", die einem kläffend zwischen die Beine schießen und auf nix und niemand hören - die finden meine Hunde übrigens auch äußerst suspekt und wissen meistens gar nicht, wie sie darauf reagieren sollen außer mit Beine wegziehen und hochhüpfen...

19Kojak87
02.11.2018, 11:11
Seit ihr schon mal in Kroatien gelaufen?
Etwas abseits der Touristenregionen? Ich war dort dieses Jahr laufen, dort ist es ja sehr sehr schlimm. Dort laufen die Hunde im "Garten" herum, dadurch es dort auch nicht wirklich einen Gartenzaun gibt stehen sie gleich mal vor dir, vom Besitzer weit und breit keine Spur.

Einige male dachte ich echt schon, was mache ich jetzt. Zum Glück ist es immer gut ausgegangen.

Körbel
02.11.2018, 14:15
Wenn im finsteren Wald ein offensichtlich scharf abgerichteter Wachhund in der 50kg+ Klasse mit gefletschten Zähnen und tropfendem Kiefer knurrend und kläffend vor dir steht und nur wartet

Im Wald besteht doch Anleinpflicht.

Naja wenn mir ein Hund zu nahe kommt, fliegen Steine.
Ich treffe ganz gut und wenn der Besitzer blöde kommt,
bekommt er Wasser aus der Wasserflasche ab.

Aber wenn ein Herrchen sieht das man stehenbleibt und Steine aufhebt, dann werden die sowas von hysterisch und schreien wie blöde nach ihrem Waldi.

Das recht meist schon aus.

Steppison
02.11.2018, 14:36
Naja, Steine aufheben birgt auch die Gefahr, dass das Gesicht näher dran ist am Hund. Wenn ich Hunden im Dunkeln begegne, sehe ich auch zu, die Tiere nicht mit meiner Lampe zu blenden. Das mögen die nicht so dolle habe ich gelernt.

Ich wünsche beißfreies Laufen!

Körbel
02.11.2018, 15:51
Naja, Steine aufheben birgt auch die Gefahr, dass das Gesicht näher dran ist am Hund.

Man muss halt rechtzeitig Steine aufheben.
Nicht erst wenn der liebe Vierbeiner 2 mtr vor dir steht.

Helios
02.11.2018, 17:53
Hallöchen zusammen,

es ist schon mal toll, wenn sich Jogger oder Biker, von hinten nähernd, rechtzeitig und deutlich bemerkbar machen (weil hinten hab ich keine Ohren). Weil dann hat man Zeit seinen Fiffi am Halsband kurz zu fixieren :)

Es macht absolut keinen Spaß, wenn Leute von hinten plötzlich da sind und im Affenzahn vorbeizirkeln, für den Fall hat der Hund Freigabe zu schnappen, dafür ist er da und spielen will er wirklich nicht - wenn er nicht schnappt, tu ich es. ;)

Auch wenn die Glocke kaputt ist - ein lautes WAU WAU :Cheese: und ich hechte den Hund an den Hals und alles ist gut. :) - aber ihr müsst mir die Chance dazu geben :)

noam
02.11.2018, 18:12
OMG; der heroische Triathlet muss sich gegen Nachbars Flocki mit Pfefferspray bewaffnen, wo ein einfaches kurzes Halten und dem Nachbarn de Chance zu geben den Hund festzuhalten und anzuleinen völlig ausreichen würde.

Mich nerven als Hundehalter auch die ganzen "Der tut nixe" die ungefragt auf mich und meine Laufbegleitung (bis vor kurzem zwei Dobermänner und bald wieder zwei) zukommen und "nur spielen wollen". Aber auf die Idee die Hunde nachhaltig zu verletzen bin ich noch nicht gekommen.

Ich habe den Eindruck, dass der moderne Mensch nicht mehr gesellschafts- bzw. konsensfähig ist. ein wenig sich selber zurücknehmen und dem anderen auch mal ein wenig Luft zum Atmen lassen. Als Radfahrer auf der Straße unterwegs aber als Läufer den Waldweg für sich beanspruchen und die bösen Hundehalter müssen entsprechend Platz machen? Scheinheilig?

NBer
02.11.2018, 18:32
OMG; der heroische Triathlet muss sich gegen Nachbars Flocki mit Pfefferspray bewaffnen, wo ein einfaches kurzes Halten und dem Nachbarn de Chance zu geben den Hund festzuhalten und anzuleinen völlig ausreichen würde.

Mich nerven als Hundehalter auch die ganzen "Der tut nixe" die ungefragt auf mich und meine Laufbegleitung (bis vor kurzem zwei Dobermänner und bald wieder zwei) zukommen und "nur spielen wollen". Aber auf die Idee die Hunde nachhaltig zu verletzen bin ich noch nicht gekommen.

Ich habe den Eindruck, dass der moderne Mensch nicht mehr gesellschafts- bzw. konsensfähig ist. ein wenig sich selber zurücknehmen und dem anderen auch mal ein wenig Luft zum Atmen lassen. Als Radfahrer auf der Straße unterwegs aber als Läufer den Waldweg für sich beanspruchen und die bösen Hundehalter müssen entsprechend Platz machen? Scheinheilig?

alles richtig.....was empfiehlst du jetzt aber jemanden der bereits mehrfach von hunden gebissen wurde bzw jemanden, dessen laufwege auch mal durch parks und ähnliches führen, wo alle 50-100m n hund ist....durch den park spazieren?
ich weiss auch nicht was an der forderung der jogger so schwer sein soll.....die hunde sollen jogger einfach ignorieren. kein jogger der welt wird sich dann weiter mit dem hund beschäftigen. bellend anlaufende oder gar anspringende hunde sind vom halter schlecht erzogen und gehören an die leine, ansonsten greift der selbstschutz. kann doch so schwer nicht sein.
ich hatte auch schon diskussionen mit hundehaltern wo sie denn ihre hunde mal frei rumlaufen lassen sollen, wenn nicht im wald (was hier auch verboten ist). meine klare antwort darauf: mit dieser frage beschäftigt man sich BEVOR man sich einen hund anschafft.

noam
02.11.2018, 18:50
Mich stört diese Generalisierung. Ich bevorzuge bei fremden Hunden, die auch mich zustürmen die Kombination aus anbrüllen und treten. Wirkt sogar, wenn man selber zwei Hunde an der Leine hat, die das Gegenüber gerade am liebsten Fressen wollen.

Pfefferspray, Messer und sonstiger Blödsinn ist völlig anwendungsunfreundlich. Es sei denn ich habe das immer direkt anwendungsbereit in der Hand. Bis ich das Einsatzmittel dann parat habe, bin ich bei einem Hund der tatsächlich in Beschädigungsabsicht auf mich zugelaufen kommt, bin ich schon so kaputtgebissen, dass ich es nicht mehr anwenden kann.

Die meisten Hund finden Radfahrer und Jogger interessant, weil sie (meist ohne dass der dusselige Halter das mitbekommen hat) positiv auf das Vertreiben dieser konditioniert wurden. Die nächste Stufe ist dann eben das Hinterherhetzen. Hunde agieren zu 95% durch Mimik und Körpersprache. Der Jogger / Radfahrer kommt, Hund macht sich groß und steif, Jogger und Radfahrer laufen / fahren vorbei. Der Hund denkt sich: "Boar bin ich stark, den hab ich durch mein Aufplustern vertrieben". Dieses Verhalten wird dann Millionenfach bestätigt ohne dass der dusselige Hundehalter das mitbekommt. Die nächste Eskalationsstufe ist dann das hinterherbellen, was durch die Kuschelhundemama nicht adäquat getadelt wird sondern bei ner Tasse Wursttee ausdiskutiert wird, was den Hund natürlich in seinem Verhalten auch eher bestärkt, da er ja den Jogger und Radfahrer noch besser vertrieben hat und Mama das ja auch noch gut findet, da ich plötzlich Aufmerksamkeit von ihr bekomme. Und irgendwann fängt der Hund dann das Hetzen an. Mach dir mal den Spaß und warte bis den Hund dich hetzt und dann drehst du dich auf den Absatz um und laufe auf den Hund zu. 99 von 100 Hunden werden zusehen, dass sie sich bei Mama verstecken (würde ich jetzt nicht beim Rotti, Mali, Dobi, DSH oder ähnlichem in der größenklasse ausoprobieren, sondern eher beim Flocki, den ich zur Not auch wegtreten kann).

Leider gibt es zu viele Menschen, die besser keine Hunde halten sollten.

MarcoZH
02.11.2018, 19:28
Hallöchen zusammen,

es ist schon mal toll, wenn sich Jogger oder Biker, von hinten nähernd, rechtzeitig und deutlich bemerkbar machen (weil hinten hab ich keine Ohren). Weil dann hat man Zeit seinen Fiffi am Halsband kurz zu fixieren :)

Es macht absolut keinen Spaß, wenn Leute von hinten plötzlich da sind und im Affenzahn vorbeizirkeln, für den Fall hat der Hund Freigabe zu schnappen, dafür ist er da und spielen will er wirklich nicht - wenn er nicht schnappt, tu ich es. ;)

Auch wenn die Glocke kaputt ist - ein lautes WAU WAU :Cheese: und ich hechte den Hund an den Hals und alles ist gut. :) - aber ihr müsst mir die Chance dazu geben :)

Nimm deinen Hund an die Leine, wenn du seine Handlungen nicht unter Kontrolle hast.
Ich muss doch keine Bärenglocke zum Laufen mitnehmen, damit ich wieder heile nach hause komme?!...

triconer
02.11.2018, 19:41
Bei mir reichten bislang immer Rücksichtnahme und auch Verständnis aus. Ist eigtl. wie im Straßenverkehr oder auf der Schwimmerbahn. Auch wenn ich im GA2-Modus trainiere, reicht mir die Sauerstoffaufnahme noch, um mich selbst nicht so wichtig zu nehmen und keinen "Kleinkrieg" anzuzetteln.
Ich erwarte ja auch von Autofahrern, daß sie im Straßenverkehr sich nicht ihrer Steuerungs- und Impulskontrolle entledigen. Das erwarte ich von Rennradfahrern auch. Ebenso von Hundehaltern, Joggern, Brustschwimmern, Kraulschwimmern etc.
Klar, mit der Einstellung hat man dann auch immer wieder das Nachsehen, aber vielleicht tut man ja mit einem kühlen Kopf der Menschheit etwas gutes. Und wenn nicht, dann vielleicht einem selbst, oder wenigstens dem Hund, dem brustschwimmenden Opa oderoderoder.
Ich glaube noch daran, daß es uns mit weniger Ellbogenmentalität besser ergeht.:Blumen:

NBer
02.11.2018, 19:57
Bei mir reichten bislang immer Rücksichtnahme und auch Verständnis aus. Ist eigtl. wie im Straßenverkehr oder auf der Schwimmerbahn. Auch wenn ich im GA2-Modus trainiere, reicht mir die Sauerstoffaufnahme noch, um mich selbst nicht so wichtig zu nehmen und keinen "Kleinkrieg" anzuzetteln.
Ich erwarte ja auch von Autofahrern, daß sie im Straßenverkehr sich nicht ihrer Steuerungs- und Impulskontrolle entledigen. Das erwarte ich von Rennradfahrern auch. Ebenso von Hundehaltern, Joggern, Brustschwimmern, Kraulschwimmern etc.
Klar, mit der Einstellung hat man dann auch immer wieder das Nachsehen, aber vielleicht tut man ja mit einem kühlen Kopf der Menschheit etwas gutes. Und wenn nicht, dann vielleicht einem selbst, oder wenigstens dem Hund, dem brustschwimmenden Opa oderoderoder.
Ich glaube noch daran, daß es uns mit weniger Ellbogenmentalität besser ergeht.:Blumen:

mit anderen worten du unterbrichst deine ga2 läufe um vorsichtig an hunden vorbeizugehen? das find eich sehr nobel.
meine "kleinkriegvermeidung" sieht so aus, dass ich auf der äußersten anderen wegseite laufe und den hund nicht anschaue, da ich weiss, das hunde sich vom blickkontakt provoziert fühlen können. ich denke damit ist von joggerseite her das erwartbare umgesetzt. springt einen der hund trotzdem an, oder kommt bellend hinterher, ist eben kleinkrieg.
nochmal...niemand will ärger......jeder nur in ruhe sport treiben. dazu ignoriert man oder weicht eben so weit wie möglich aus. aber jeder weiss, dass das alles oft nicht ausreicht um eine attacke zu umgehen (oder man läuft noch nicht lange :) ).

qbz
02.11.2018, 19:58
.......
Die meisten Hund finden Radfahrer und Jogger interessant, weil sie (meist ohne dass der dusselige Halter das mitbekommen hat) positiv auf das Vertreiben dieser konditioniert wurden. Die nächste Stufe ist dann eben das Hinterherhetzen. .....

Mein Border Collie Rüde hat z.B. einen sehr extremen, sehr breit auf bewegte Objekte generalisierten vererbten Hütetrieb und sucht sich laufend Hüteaufgaben. Spiele bis auf Suchaufgaben interessieren ihn kaum. Er will deswegen fast alles, was rollt und Räder hat, unter Kontrolle bringen, vom Rollator bis zum Motorrad, indem er sich vor bewegte Objekt legt, fixiert und diese stoppen will. Er bellt dann aus Frust dem Objekt hinterher, wenn das Stopppen nicht gelingt oder um mir zu sagen, dass es weg ist. Ausnahme: Ich fahre Rad. Er hört bewegte Objekte schon von weitem, ausserhalb des Sichtkontaktes. Mühsam lernte ich ihm, mit mir auf Kommando rechtzeitig auf die Seite zu gehen, Abstand zu nehmen und sich nur auf die Beobachtung zu beschränken. Er kann auch einen ganzen Tag lang mit Schafen beschäftigt sein, es ändert sein Verhalten zu Rädern nicht. Deswegen muss er sich leider überall, wo etwas rollt, mit mir an der Leine bewegen. Hingegen hat das BC-Weibchen keine so breite Hütetriebgeneralisierung, bewegte Räder kein Problem.

triconer
02.11.2018, 20:13
mit anderen worten du unterbrichst deine ga2 läufe um vorsichtig an hunden vorbeizugehen? das find eich sehr nobel.
meine "kleinkriegvermeidung" sieht so aus, dass ich auf der äußersten anderen wegseite laufe und den hund nicht anschaue, da ich weiss, das hunde sich vom blickkontakt provoziert fühlen können. ich denke damit ist von joggerseite her das erwartbare umgesetzt. springt einen der hund trotzdem an, oder kommt bellend hinterher, ist eben kleinkrieg.
nochmal...niemand will ärger......jeder nur in ruhe sport treiben. dazu ignoriert man oder weicht eben so weit wie möglich aus. aber jeder weiss, dass das alles oft nicht ausreicht um eine attacke zu umgehen (oder man läuft noch nicht lange :) ).

Wir widersprechen uns nicht. GA2 bedeutet für mich dennoch, dass ich mein Gegenüber im Blick habe und sein mögliches Verhalten abwäge. Im Straßenverkehr heißt das vorausschauend.
Spätestens aber, wenn mich ein Hund anspringt, ist mein GA2-Training beendet (aber meist läuft man doch so vorausschauend und kann es häufig abschätzen) - die Herzfrequenz nimmt dann sogar zu;)

Mirko
02.11.2018, 20:13
Ich glaube die Hunde spüren oft sehr genau wie sich der Jogger fühlt der da gerade angelaufen kommt und reagieren entsprechend. Ängstliche Menschen scheinen sie viel mehr zu jagen.
Anders kann ich mir irgendwie nicht erklären wieso manche so oft Probleme mit Hunden haben.

Mein Hund wiegt 4 Kilo und hat ein so liebes Gesicht und liebes Wesen das selbst Kinder mit Hundeangst ihn mittlerweile lieben.
Letztens ist er dann plötzlich aus heiterem Himmel wild bellend einer Radfahrerin nachgejagt. Er ließ sich zwar abrufen, aber da konnte ich mich dann auch nur noch entschuldigen und sagen "das hat er noch nie gemacht". Normal wird er eigentlich immer gelobt weil er so lieb ist und klasse hört.
Ist halt doch ein Tier und so ganz kann man nie garantieren was passiert. :(

Triconer hat es aber schön geschrieben: Jeder nimmt ein wenig Rücksicht und wir kommen alle am besten durch den Tag! :Liebe:

NBer
02.11.2018, 20:18
Wir widersprechen uns nicht. GA2 bedeutet für mich dennoch, dass ich mein Gegenüber im Blick habe und sein mögliches Verhalten abwäge......

schon klar, aber was wägst du ab? die abwägung kann doch nur sein so wie ich so weit wie möglich vorbeizulaufen (was aber gerade bei waldwegen platzmäßig limitiert ist) oder eben anzuhalten. und bei schlechterzogenen hunden ist dein ga2 lauf (bzw jeder lauf) in jedem fall vorbei, wenn nämlich trotz des abstandes eine attacke erfolgt. da kann man sich so passiv geben wie man will.....der jogger ist bei schlechterzogenen hunden immer der benachteiligte. und dagegen verwehren sich eben viele.

NBer
02.11.2018, 20:22
.....Triconer hat es aber schön geschrieben: Jeder nimmt ein wenig Rücksicht und wir kommen alle am besten durch den Tag! :Liebe:

auch hier die frage...welche rücksicht meinerseits bringt mich ohne gehen zu müssen oder stehen zu bleiben 100% sicher an einem hund vorbei? bin für jeden tipp dankbar. komisch das die gegenseitige rücksichtnahme immer nur von einer seite eingefordert wird. obwohl...eigentlich nicht komisch......nur einfach geradeaus zu laufen ist halt schon nicht rücksichtsvoll genug anscheinend......

triconer
02.11.2018, 20:24
schon klar, aber was wägst du ab? die abwägung kann doch nur sein so wie ich so weit wie möglich vorbeizulaufen (was aber gerade bei waldwegen platzmäßig limitiert ist) oder eben anzuhalten. und bei schlechterzogenen hunden ist dein ga2 lauf (bzw jeder lauf) in jedem fall vorbei, wenn nämlich trotz des abstandes eine attacke erfolgt. da kann man sich so passiv geben wie man will.....der jogger ist bei schlechterzogenen hunden immer der benachteiligte. und dagegen verwehren sich eben viele.

Es betrifft ja nicht nur den Hund, auch den Besitzer, den Autofahrer, etc. Ich habe ja alles aufgezählt, weil es um meinen Wirkungskreis in allen Lagen geht.
Bei einem schlechterzogenen Hund ist mein GA2-Lauf unterbrochen. Ob die Minute Pause den Trainingseffekt pulverisiert - bei mir vermutlich nicht. Beziehungsweise anders formuliert: Bei meinen Platzierungen ist mir die Rücksichtnahme und passives Verhalten wichtiger, als "druffdrücke" und eine Konfrontation zu produzieren. Dass diese dennoch gibt, kein Thema

Mirko
02.11.2018, 20:29
auch hier die frage...welche rücksicht meinerseits bringt mich ohne gehen zu müssen oder stehen zu bleiben 100% sicher an einem hund vorbei? bin für jeden tipp dankbar.....

100% Sicherheit gibt's nicht. Bei freilaufenden Hunden kann man aber tatsächlich von hinten kurz rufen und warten bis der Hund angeleint ist und dann erst vorbei.
Das du dann eben kurz gehen musst ist ja der Teil wo DU Rücksicht nimmst, also nicht auf dein Recht bestehst und einfach vorbei ballerst.

Als Hundehalter nehme ich zum Beispiel Rücksicht in dem ich mit Hund dabei bewusst Radwege und Laufwege meide so gut es geht um nicht tausend Leute auszubremsen.
(Da könnten viele Hundehalter echt noch etwas aufmerksamer sein. Ich frag mich auch regelmässig wie man auf die Idee kommt den Hund auf einem viel befahrenen Radweg auszuführen wenn 300 Meter weiter ein abgelegener Feldweg ist)

triconer
02.11.2018, 20:31
100% Sicherheit gibt's nicht. Bei freilaufenden Hunden kann man aber tatsächlich von hinten kurz rufen und warten bis der Hund angeleint ist und dann erst vorbei.
Das du dann eben kurz gehen musst ist ja der Teil wo DU Rücksicht nimmst, also nicht auf dein Recht bestehst und einfach vorbei ballerst.

Als Hundehalter nehme ich zum Beispiel Rücksicht in dem ich mit Hund dabei bewusst Radwege und Laufwege meide so gut es geht um nicht tausend Leute auszubremsen.
(Da könnten viele Hundehalter echt noch etwas aufmerksamer sein. Ich frag mich auch regelmässig wie man auf die Idee kommt den Hund auf einem viel befahrenen Radweg auszuführen wenn 300 Meter weiter ein abgelegener Feldweg ist)

:bussi:

NBer
02.11.2018, 20:36
100% Sicherheit gibt's nicht. Bei freilaufenden Hunden kann man aber tatsächlich von hinten kurz rufen und warten bis der Hund angeleint ist und dann erst vorbei.
Das du dann eben kurz gehen musst ist ja der Teil wo DU Rücksicht nimmst, also nicht auf dein Recht bestehst und einfach vorbei ballerst.....

ich mache mich ja immer bemerkbar, nicht durch rufen, weil mir das auf dauer zu anstrengend wäre (denn die schönen joggingpfade sind die ausführtrassen vieler hundehalter), sondern oft durch einfaches schleifen mit den schuhen auf dem boden. und die meisten hudnehalter reagieren ja, rufen ihren hund zu sich und die meisten sitzen dann auch brav. und genau so sollte es auchs ein, so das man problemlos vorbeilaufen kann. für mich muss der hund dann nicht mal angeleint sein, wenn er hört.
womit sich hier alle (und auch das gerichtsurteil am anfang des threads) beschäftigen, sind die hunde, die eben nicht hören.....womit wir wieder beim erziehungsproblem am anderen ende der leine wären....

Helios
03.11.2018, 11:06
Nimm deinen Hund an die Leine, wenn du seine Handlungen nicht unter Kontrolle hast.
Ich muss doch keine Bärenglocke zum Laufen mitnehmen, damit ich wieder heile nach hause komme?!...

Servus Marco,

das Miteinander funzt in der Regel sehr gut - wenn Du von vorne kommst sehe ich dich und hab den Hund.

Wir spazieren auf alten Treidelwegen am Ludwig-Kanal entlang, der von allen Erholungssuchenden genutzt wird - im Sommer weniger, da hat es dann zuviele Radtouristen und Stadt-Ausflügler. Der Hund läuft neben meiner Frau (mit oder ohne Leine), sie in der Mitte und rechts ich (wo auch sonst??) - da ist der Weg dicht, da kommt keiner mehr vorbei, wenn wir im Gespräch (über egozentrische Zeitgenossen z. B. sind) nehmen wir dich nicht wahr, wenn Du von hinten joggend ankommst - Du kommst auch nicht an uns vorbei :Lachen2: Ich gehe davon aus, dass Du höflichst dich entschuldigst unser Gespräch zu unterbrechen und uns bittest den Weg frei zu machen, so wie ich das von einem schweizer Gentlemen erwarten darf?? - es ist aber viel einfacher von weiter hinten 2 mal dich durch irgentwelche Geräusche bemerkbar zu machen, dann räumen wir den Weg und Du kannst durchziehen ;) - wir können uns dann auch sortieren und alle auf eine Seite gehen, gehen wir nach rechts und der Hund an der Leine nach links, dann hauts Dich - Entschuldigung - auf die Fresse :Huhu:

P.S. in Bayern gibt es keinen Leinenzwang und die Kampfhunde heißen so, weil sie auf Hund los gehen, vor denen musst Dich als Hundehalter mehr in Acht nehmen, als man sich das so vorstellen kann - so ein Viech zerreißt Deinen Torttel vor Deinen Augen und der andere Halter macht nur eine Kerbe in seine Leine.

MarcoZH
03.11.2018, 13:28
Natürlich rufe ich von weit hinten falls ein der Weg dicht ist.
Zb auch wenn tolerante sechs Personen alle nebeneinander einen 4m breiten Weg für sich alleine beanspruchen. (*)

Aber wenn ich easy jogge und auf einem Weg genug Platz ist kündige ich mich beim Hundehalter nicht noch speziell an. Meiner Meinung nach gehören Hunde die derart "schrekchaft" sind dass sie überholenden Personen nachlaufen oder sogar schnappen definitiv an die Leine.

Ich persönlich finde es der falsche Weg, wenn ich mich selber durch mein Verhalten vor einem Hundebiss schützen muss. Auf einem genug breiten Weg gilt irgendwie auch das Vertrauensprinzip. Ich darf davon ausgehen, dass sich Hund und sein Halter richtig verhalten, und Schnappen gehört nicht dazu.

(*)Mal passiert, dass ich von weit hinten gerufen habe, sie dann eher genervt 50cm Platz gemacht haben, und mir dann hinterher gerufen haben dass man dann auch "danke" sagen kann!
Da hats mir dann den Hut gelupft....

noam
03.11.2018, 14:12
Und solche Diskussionen lassen mich immer wieder erfreuen, dass ich in einer zivilisationsarmen Gegend wohne. Ich bemerke, dass situativ angepasstes Verhalten vielen Menschen immer schwerer fällt.

Körbel
03.11.2018, 14:18
Jeder nimmt ein wenig Rücksicht und wir kommen alle am besten durch den Tag! :Liebe:

Das passiert ja auch wunderbar wenn Autofahrer auf Radfahrer treffen.
Da habe ich ja hier im Forum schon tolle Sachen gelesen.

Btw hier in Spanien laufen auch recht viele Hunde frei rum, aber ich habe hier noch nie ein schlechtes Erlebniss gehabt.
Meistens haben hier die Hunde Angst und trollen sich.
Mir ist noch niemals ein Hund hinterhergerannt.

Sind spanische Hunde entspannter???
Oder wird in Deutschland viel mehr Hype um Hunde gemacht???
Oder sind viele Hunde in Deutschland verzogen???

Wie ist das denn jetzt mit der Anleinpflicht?
Ich kannte einen Flurhüter, beschäftigt beim Ordnungsamt, aus meiner ehemaligen Heimatstadt, der patroulierte zu Fuss im Naherholungsgebiet und wiess jeden Hundehalter auf diese Pflicht hin.

Kido
03.11.2018, 14:58
100% Sicherheit gibt's nicht. Bei freilaufenden Hunden ....
Wenn ein Hundebesitzer die nicht zu sichern kann ist der Hund an zu leinen. Ohne wenn und aber!
Warum hier immer die Verantwortungspflicht vom Hundebesitzer auf den Jogger übertragen wird entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Wenn man sich einen Hund anschafft, hat man dafür zu sorgen, dass seine Mitmenschen nicht beeinträchtigt sind. Wenn ich das nicht leisten kann, schafft man sich keinen Hund an. Warum müssen immer die anderen dafür sorgen, dass der Hund andere nicht einschränkt? Komische Sichtweisen die hier dar gelegt werden.

Wenn ich mir ne Waffe anschaffe habe auch ich dafür zu sorgen, das niemand anderes zu schaden kommt und nicht die Anderen. Da kann ich auch nicht agumentieren, man hätte mich warnen müssen, damit ich keinen über den Haufen knalle. Da würde auch jeder die Schuld und Pflicht beim Waffenbesitzer suchen.

Warum das bei einem Hund dann plötzlich anders ist, der eben auch nach instinkten zu einer Waffe werden kann, lässt sich nur mit Doppelmoral/Doppelstandard erklären.

Das man auf Dauer nicht mehr gewillt ist verzogene Hunde hin zu nehmen kann ich durch aus nach voll ziehen und verstehen. Wenn mittelfristig so Hunde auch mal zu schaden kommen, ist das zwar schade um den Hund weil ich die "Schuld" auch beim Hundebesitzer sehe, aber der kapiert es halt nicht und lässt sich genau so wenig erziehen. Da hilft vielleicht einfach nur "lernen durch schmerz"

Triasven
03.11.2018, 15:45
Wenn ein Hundebesitzer die nicht zu sichern kann ist der Hund an zu leinen. Ohne wenn und aber!
Warum hier immer die Verantwortungspflicht vom Hundebesitzer auf den Jogger übertragen wird entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Wenn man sich einen Hund anschafft, hat man dafür zu sorgen, dass seine Mitmenschen nicht beeinträchtigt sind. Wenn ich das nicht leisten kann, schafft man sich keinen Hund an. Warum müssen immer die anderen dafür sorgen, dass der Hund andere nicht einschränkt? Komische Sichtweisen die hier dar gelegt werden.

Wenn ich mir ne Waffe anschaffe habe auch ich dafür zu sorgen, das niemand anderes zu schaden kommt und nicht die Anderen. Da kann ich auch nicht agumentieren, man hätte mich warnen müssen, damit ich keinen über den Haufen knalle. Da würde auch jeder die Schuld und Pflicht beim Waffenbesitzer suchen.

Warum das bei einem Hund dann plötzlich anders ist, der eben auch nach instinkten zu einer Waffe werden kann, lässt sich nur mit Doppelmoral/Doppelstandard erklären.

Das man auf Dauer nicht mehr gewillt ist verzogene Hunde hin zu nehmen kann ich durch aus nach voll ziehen und verstehen. Wenn mittelfristig so Hunde auch mal zu schaden kommen, ist das zwar schade um den Hund weil ich die "Schuld" auch beim Hundebesitzer sehe, aber der kapiert es halt nicht und lässt sich genau so wenig erziehen. Da hilft vielleicht einfach nur "lernen durch schmerz"


Eine sehr einseitige, wenn nicht sogar sehr überhebliche Einstellung.

Zunächst mal gibt es kein Anrecht auf Unversehrtheit beim Joggen. Du kannst von nem Meteoriten erschlagen werden, in ein Schagloch treten und den Knöchel brechen, von nem Wildschein aufgespiesst werden usw. Und du kannst niemanden dafür zur Rechenschaft ziehen, dass dadurch dein Trainingsplan durcheinander kommt.

Desweiteren ist es kein Naturgesetz, dass Hunde gut erzogen werden müssen, oder anzuleinen sind. Die Anleinpflicht (oder auch nicht) regelt die jeweilige Behörde, Stadt oder wer auch immer, auf jeden Fall jedoch nicht die Jogger.

Sollte nun eine Anleinpflicht bestehen, ein Halter hält sich nicht dran, der Hund stört deine Joggingrunde (ohne dich zu beissen) dann ist das (glaub ich) eine Ordnungswidrigkeit. Anders als das Abfeuern einer Waffe was (imho) eine Straftat ist. Von daher verstehe ich deinen Vergleich Waffe/Hund nicht. Ich glaube Kampfhunde bilden hier nochmal eine Ausnahme.

Sei‘s drum, Ordnungswidrigkeiten werden tagtäglich millionenfach in D begangen. Falschparken, Radwegebenutzungspflicht, verkehrssicheres Fahrrad, Leichtes zu schnell Fahren usw. usw.
Der gewöhnliche Hundehalter als Teil und Abbild der Gesellschaft bildet hier keine Ausnahme und leint mal an, und mal nicht.

Wenn man nun also als Jogger darauf pocht, dass ausgerechnet ‚die anderen, (also hier die Hundehalter) ein 100%ig tadelloses und gesetzeskonformes Verhalten immer und zu jeder Zeit an den Tag zu legen haben, hat nicht der Hundehalter, sondern der Jogger ein verqueres Weltbild.

Ausnahmen sind selbstredend die Mörderhunde vom Captain Hook. Ich kenn zwar niemanden, der je so einem Hund begegnet wäre, aber da ist nat. das ganze Programm der militanten Notwehr angebracht.

Kido
03.11.2018, 16:01
Eine sehr einseitige, wenn nicht sogar sehr überhebliche Einstellung.

So ist das eben. Irgendwann hat man eben kein Bock mehr



Zunächst mal gibt es kein Anrecht auf Unversehrtheit beim Joggen. Du kannst von nem Meteoriten erschlagen werden, in ein Schagloch treten und den Knöchel brechen, von nem Wildschein aufgespiesst werden usw. Und du kannst niemanden dafür zur Rechenschaft ziehen, dass dadurch dein Trainingsplan durcheinander kommt.

Lächerliche Argumentation. Alle Dinge die du aufführst kann man nicht beeinflussen.

Für mein Argument spricht aber das man was da gegen tun kann: Anleinen!

Ich habe per se nix gegen Hunde oder Hundebesitzer. Ich habe nur was gegen die, die ihre Hunde nicht im Griff haben und dann sich auch noch im Recht fühlen und das Recht auf freilauf ihrer Hunde der Unversehrtheit seiner Mitmenschen höher stellen!
Ich kann sehr wohl differenzieren. Also sollte man mir das nicht absprechen!

MarcoZH
03.11.2018, 16:04
Zunächst mal gibt es kein Anrecht auf Unversehrtheit beim Joggen. Du kannst von nem Meteoriten erschlagen werden, in ein Schagloch treten und den Knöchel brechen, von nem Wildschein aufgespiesst werden usw. Und du kannst niemanden dafür zur Rechenschaft ziehen, dass dadurch dein Trainingsplan durcheinander kommt.

Desweiteren ist es kein Naturgesetz, dass Hunde gut erzogen werden müssen, oder anzuleinen sind.
Sollte nun eine Anleinpflicht bestehen, ein Halter hält sich nicht dran, der Hund stört deine Joggingrunde (ohne dich zu beissen) dann ist das (glaub ich) eine Ordnungswidrigkeit.

Sei‘s drum, Ordnungswidrigkeiten werden tagtäglich millionenfach in D begangen.
Der gewöhnliche Hundehalter als Teil und Abbild der Gesellschaft bildet hier keine Ausnahme und leint mal an, und mal nicht.

Wenn man nun also als Jogger darauf pocht, dass ausgerechnet ‚die anderen, (also hier die Hundehalter) ein 100%ig tadelloses und gesetzeskonformes Verhalten immer und zu jeder Zeit an den Tag zu legen haben, hat nicht der Hundehalter, sondern der Jogger ein verqueres Weltbild.


Shit, habe an der Kasse für James Bond bezahlt, dann wird Dirty Dancing gezeigt...

Kido
03.11.2018, 16:12
Wenn man nun also als Jogger darauf pocht, dass ausgerechnet ‚die anderen, (also hier die Hundehalter) ein 100%ig tadelloses und gesetzeskonformes Verhalten immer und zu jeder Zeit an den Tag zu legen haben, hat nicht der Hundehalter, sondern der Jogger ein verqueres Weltbild

Ich finde deine Sicht verquert! das ist wie mit den übergewichtigen. Da wird dann immer von "Veranlagung" gesprochen nur um nicht selbst die Verantwortung übernehmen zu müssen.
Hier genau das Gleiche. Der der sich ein Hund anschafft trägt auch vollumfänglich die Verantwortung und kann sie nicht einfach lapidar auf andere Übertragen!

Ich gehe als Jogger auch nicht hin und schubse jeden Kinderwagen um oder trete jedem gegen das Bein der mir im Weg steht. Ich belästige auch niemanden wenn ich meines Weges jogge. Also erwarte ich das auch von anderen.
Hier wird aber mit zweierlei Maß gemessen. Aber das ist in unserer heutigen Gesellschaft, Politik und Medienlandschaft immer mehr die Regel. Und sobald einer wie ich das mal anspricht wird er zurecht gestutzt als sei er im Unrecht!

Triasven
03.11.2018, 16:17
Lächerliche Argumentation. Alle Dinge die du aufführst kann man nicht beeinflussen.

Für mein Argument spricht aber das man was da gegen tun kann: Anleinen!

Ich habe per se nix gegen Hunde oder Hundebesitzer. Ich habe nur was gegen die, die ihre Hunde nicht im Griff haben und dann sich auch noch im Recht fühlen und das Recht auf freilauf ihrer Hunde der Unversehrtheit seiner Mitmenschen höher stellen!
Ich kann sowohl diffenrenzieren. Also sollte man mir das nicht absprechen!

‚Man‘ kann sehr viele Dinge beeinflussen. Wegepflege, Beleuchtung, Tierschutz usw. usw. Wenn man darauf besteht, können einen ‚die anderen‘ eine optimale Laufstrecke herrichten.


Darüberhinaus wollen die allermeisten Hundebesitzer niemand anderen bewusst schädigen. Sie latschen einfach durch die Gegend freuen sich, wenn der Hund Spass hat, und sind genervt, wenn man sie kritisiert und zurechtweisst.

Sie schlicht ein Teil unsrer Gesellschaft, und bewegen sich in (grosszügigen) Grenzen, und manchmal knapp drüber.

Die gegenseitige Rücksichtnahme bedeutet nicht nur, das Idealbild des ‚gesetzestreuen Bürgers’ zu akzeptieren, sondern gerade die Toleranz, wenn sich jemand ordnungswidrig verhält und einen damit stört.

Das ist sicherlich nicht das Optimum, aber Menschen sind nunmal so.

Ich laufe viel und auch auf hochfrequentierten Hundestrecken. Oft genug werde ich dabei gestört, aber diese Szenarien, bei denen agressive Kampfhunde von noch agressiveren Hundehaltern bewusst auf Jogger gehetzt werden, hab ich noch nie erlebt.

Alle anderen Situationen betrachte ich als Alltag im Umgang und in der Begenung mit Menschen. Und den toleriere ich mit all seinen Schwächen

Helios
03.11.2018, 16:18
weil es grad hier am Stammtisch so nett ist, verzähl ich mal was von Emma

Emma ist eine Labrador-Rottweilermischlingsdame und düst mit ihrem joggenden Frauchen an der Schleppleine durch so ein Tal, durch das ich ab und an mit dem mtb fahre - jetzt gibt es jedesmal Theater mit Emma - ich fahr langsam, bin schon aus den klickies absprungbereit, im Schritttempo - Emma macht mir jedesmal klar - Alter!! wenn ich Dich erwische!! und Frauchen hängt auf halb acht und kann das Hündchen gerade so bändigen - jedesmal spannend.

Und dann seh ich eines Tages einen Typ, der Emma führt und das Tier ist komplett entspannt an seiner Seite und tut so, als ob sie von nix weis.
- "Ja Emma - bist Du krank!", hab ich sie angesprochen. Der Mann gab vor, nix gewusst zu haben, was seine Frau jedesmal für Kräfte aufwänden muss, um das Hündchen zu bändigen. Auf Emma kann ich gern verzichten, auch wenn sie angeleint ist.

Triasven
03.11.2018, 16:20
Ich finde deine Sicht verquert! das ist wie mit den übergewichtigen. Da wird dann immer von "Veranlagung" gesprochen nur um nicht selbst die Verantwortung übernehmen zu müssen.
Hier genau das Gleiche. Der der sich ein Hund anschafft trägt auch vollumfänglich die Verantwortung und kann sie nicht einfach lapidar auf andere Übertragen!

Ich gehe als Jogger auch nicht hin und schubse jeden Kinderwagen um oder trete jedem gegen das Bein der mir im Weg steht. Ich belästige auch niemanden wenn ich meines Weges jogge. Also erwarte ich das auch von anderen.
Hier wird aber mit zweierlei Maß gemessen.

Ok, du scheinst dann tatsächlich der einzig perfekte Mensch zu sein, der zu keinem Zeitpunkt regelwidrig oder ordnungswidrig handelt.

Dann brauchen wir aber auch nicht weiter zu diskutieren, da du nicht nur beim Joggen niemanden ‚belästigst, sondern in jeder anderen Lebenslage perfekt bist, und niemanden störst.

Bommel91
03.11.2018, 16:59
Wenn ein Hund jemand anderes verletzt kann dies u.U. durchaus eine Straftat sein. Z.B.: Fahlässige Körperverletzung durch Unterlassen. Wie immer eine Frage des Einzelfalls. Und wenn ich in ein Schlagloch trete kann ich den Eigentümer des Weges zur Rechenschaft ziehen.

Und nicht umsonst gibt es ja Tierhalterhaftpflichtversicherungen. Die Haftung als Tierhalter ist bei Haustieren übrigens als Gefährdungshaftung ausgestaltet.

Kido
03.11.2018, 17:07
‚Man‘ kann sehr viele Dinge beeinflussen. Wegepflege, Beleuchtung, Tierschutz usw. usw. Wenn man darauf besteht, können einen ‚die anderen‘ eine optimale Laufstrecke herrichten.

Das sind aber eher längerer Prozesse die einer Beeinflussung nach sich ziehen. Ausserdem unterliegen diese Dinge nur indirekt meinem Einfluss. Desweiteren kann ich mir selbst aussuchen auf welchen Wegen ich jogge und wenn sie mir nicht passen eben meiden oder nicht. Das heißt ich kann das selbst beeinflussen.
Ein Hund an zu leinen ist aber in der direkten Beeinflussung und Wirkbereich des Hundebesitzers und zwar unmittelbar. Er kann verstehen und akzeptieren, das der Hund nicht immer so reagiert wie er soll oder er ignoriert es. Oder er leugnet die Realität und ist der Meinung das sein Hund ja nix macht und nur spielen will.
Wer sein Hund nicht unter Kontrolle hat und nicht anleint, begeht aus meiner Sicht Vorsatz das es zur Eskalation mit anderen Hunden oder Joggern und Radfahrer kommt.





Darüberhinaus wollen die allermeisten Hundebesitzer niemand anderen bewusst schädigen. Sie latschen einfach durch die Gegend freuen sich, wenn der Hund Spass hat, und sind genervt, wenn man sie kritisiert und zurechtweisst.

Wenn du so handelst schön für dich. Wir müssen hier aber unterscheiden zwischen Hundebesitzer die verantwortungsbewusst handeln und den Hunden denen ich begegne die agressiv auf mich zu laufen. Den Hundehaltern unterstelle ich, das sie die Realität leugnen. Das dann zu verharmlosen, er wolle doch nur spielen ist schön reden um keine Verantwortung zu übernehmen. Es geht nicht um Hunde bei denen man merkt, dass sie jetzt gerade mal ihrem instinkt folgen und sonst aber Herrschen treu sind. Die Hunde die ich meine lassen sich garnix sagen und kommen auch nicht wenn das Herrschen sie ruft.
Diese Hundebesitzer werden nämlich noch pampig wenn man sie auffordert sie sollen ihre Hunde anleinen. Als hätte der Hund einfach nur auf der wiese rumgetollt.





Die gegenseitige Rücksichtnahme bedeutet nicht nur, das Idealbild des ‚gesetzestreuen Bürgers’ zu akzeptieren, sondern gerade die Toleranz, wenn sich jemand ordnungswidrig verhält und einen damit stört.

Es geht hier nicht um stören. Wenn ich mich nicht Rücksichtsvoll verhalten würde und auf das agressive Verhalten eines solchen Hundes reagieren würde wäre ich nicht nur einmal gebissen worden.
Es ist aber nicht meine Aufgabe dafür sorge zu tragen, dass ich nicht gebissen werde sondern obliegt, ich wiederhole mich, vollumfänglich in der Verantwortung des Hundebesitzters. Wer das anders sieht ist aus meiner sicht ignorant. Und genau hier trifft mein Argument mit der Waffe voll ins Schwarze.

Wenn ich in eine Disko gehe erwarte ich auch, dass der Türsteher die Typen aussortiert die Stress machen und sie nicht rein lässt. Dort akzeptiere ich auch nicht, dass es ok ist angemacht oder sogar angegriffen zu werden.
Denn nach deiner Argumentation schaffen wir Türsteher ab und lassen einfach alle rein. Und wenn es dann regelmäßig knallt. Scheiß drauf:

Sie schlicht ein Teil unsrer Gesellschaft,







Ich laufe viel und auch auf hochfrequentierten Hundestrecken. Oft genug werde ich dabei gestört, aber diese Szenarien, bei denen agressive Kampfhunde von noch agressiveren Hundehaltern bewusst auf Jogger gehetzt werden, hab ich noch nie erlebt.
Warum hier immer gleich das Extrem als Beispiel genannt wird. :confused: Die Hundebesitzer sind ein Querschnitt der Gesellschaft. Nur stellen diese Leute eben ihr Hund und alles was dieser tut über alle anderen Rechte. Die Leute hetzen auch ihre Hunde nicht auf andere. Und es ist nicht klische mäßig ein Kampfhund. So ein Nonsens! Die Hunde hören schlicht und ergreifend einfach nicht! und sind verzogen! Deshalb braucht es kein Hetzen der Hunde auf den Jogger, der macht das ganz von alleine. Weil er eben verzogen ist!
Und ja diese Leute werden dann auch pampig oder Aggressiv aber erst hinterher wenn man sie auffordert, zurecht, den Hund an zu leinen.
Noch mal. Bitte nicht so tun als würde ich oder andere die was gegen diese Kläffer haben, pauschalisieren. Es geht nicht um Hunde die nicht angeleint sind! Es geht um den Teil der verzogen ist und dessen Hundebesitzer die Realität leugnen





Alle anderen Situationen betrachte ich als Alltag im Umgang und in der Begenung mit Menschen. Und den toleriere ich mit all seinen Schwächen
Es geht hier nicht um die Tolleranz einer Schwäche. Als würden wir hier über den Partner reden der seine Socken überall rum liegen läßt.

Wenn ich diese Schwäche nämlich tolleriere, will ich sehen was passiert, wenn ich mit meiner kleinen im Babyjogger auf so einen Hund zu laufe und nicht stehen bleibe

Triasven
03.11.2018, 17:14
Wenn ein Hund jemand anderes verletzt kann dies u.U. durchaus eine Straftat sein. Z.B.: Fahlässige Körperverletzung durch Unterlassen. Wie immer eine Frage des Einzelfalls. Und wenn ich in ein Schlagloch trete kann ich den Eigentümer des Weges zur Rechenschaft ziehen.

Und nicht umsonst gibt es ja Tierhalterhaftpflichtversicherungen. Die Haftung als Tierhalter ist bei Haustieren übrigens als Gefährdungshaftung ausgestaltet.

Ich hatte extra geschrieben, dass der Hund einen ‚nur‘ beläsigt und nicht beisst.

M.E. hab ich meinen Standpunkt kommuniziert.

Ich finde die Einstellung, von anderen immer, zu jeder Zeit und in jeder Lebenslage ein 100% regelkonformes Verhalten einzufordern, ohne jemals auch nur ein einziges Gesetzt zu überschreiten und niemals jemand anderen zu belästigen, weil man selbst exakt mit diesem tadellosen Verhalten sein Leben bestreitet, sehr löblich und absolut nachvollziehbar.

Ich kann das leider nicht einfordern, da ich irgendwie mit der Mehrheit der Menschen ‚mitschwimme, mit all den kleinen Nicklichkeiten, Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten, die mir passieren, und die ich anderen (meist unbewusst) zufüge.
Darum bin ich da ein wenig toleranter zu mir und zu anderen.

Kido
03.11.2018, 17:25
Ich hatte extra geschrieben, dass der Hund einen ‚nur‘ beläsigt und nicht beisst.
.
Aber nur weil der Gegenüber der angegriffen wird sich entsprechend verhält! Ansonsten wird er gebissen.
Warum aber soll das in der Verantwortung des Angegriffenen liegen und nicht beim Hundehalter?

Ich habe das Gefühl, du gehst nur von deinem Hund aus. Wenn der wirklich nur auf die Leute zu rennt und nicht wirklich aggressiv ist, ist da per seh nix schlimmes dran, außer das es vielleicht nervig ist.
Es geht um aggressive Hunde die, wenn man nicht stehen bleibt und drauf reagiert, einen beißen!

Triasven
03.11.2018, 17:33
Aber nur weil der Gegenüber der angegriffen wird sich entsprechend verhält! Ansonsten wird er gebissen.
Warum aber soll das in der Verantwortung des Angegriffenen liegen und nicht beim Hundehalter?

Ich habe das Gefühl, du gehst nur von deinem Hund aus. Wenn der wirklich nur auf die Leute zu rennt und nicht wirklich aggressiv ist, ist da per seh nix schlimmes dran, außer das es vielleicht nervig ist.
Es geht um aggressive Hunde die, wenn man nicht stehen bleibt und drauf reagiert, einen beißen!

Ich habe keinen Hund😊

Und die Verantwortung bleibt selbsredend beim Halter. Zu jeder Zeit und immer.

Ich hatte versucht die weitergehende Frage zu beantworten, wie man damit umgeht, wenn der Halter in so einer Situation verantwortungslos handelt, im Zusammenhang damit, dass man in anderen Situationen selbst einen gewissen Grad an Verantwortungslosigkeit walten lässt, dem sich die anderen anpassen.

noam
03.11.2018, 18:28
Es geht um aggressive Hunde die, wenn man nicht stehen bleibt und drauf reagiert, einen beißen!

Wenn man im internet liest, könnte man meinen, dass es sich dabei um die Mehrzahl der Hunde handelt.

svenio
03.11.2018, 18:52
Ich finde, wie zwischen Radfahrern und Autofahrern ist auch das Verhältnis zwischen Joggern/Radfahrern und Hundehaltern so kompliziert, weil jeder meint, er wäre im Recht und der Andere wäre der Trottel. Dabei verhalten sich aber häufig beide Seiten nicht völlig korrekt und der eine gibt dann dem anderen die Schuld.

Als Jogger ist es wichtig, dass ich dem Hundehalter und dem Hund frühzeitig anzeige, dass ich komme. Der Halter hat dann die Möglichkeit seinen Hund zu rufen und unter Kontrolle zu bringen. Wenn ich das nicht mache, darf ich mich nicht wundern, wenn die Situation nicht so abläuft, wie ich das will. Jeder normale Hundehalter holt den Hund zu sich.

Falls der Halter den Hund nicht zu sich ruft bzw. die Leine nicht kurz nimmt, weiß ich schon mal, der Typ ist ein Blödmann. Dann ist die Frage, wie reagiert der Hund? Wenn der weiter locker trabt und schnüffelt, mich kurz anschaut und gleich wieder seiner Beschäftigung nachgeht, lauf ich normal weiter, vielleicht mach ich einen Bogen, um bei einem plötzlichen Richtungswechsel des Hundes nicht ins Stolpern zu geraten. Der Halter kriegt einen Spruch.

Wird der Hund jedoch steif oder fixiert mich, wenn er auf mich aufmerksam wird, dann ist Randale zu befürchten. Macht der Halter weiterhin nichts, dann ist klar, Halter und Hund sind beide scheiße. Man kann den Halter direkt ansprechen aber erfahrungsgemäß ist da häufig eher Ebbe zwischen den Ohren und dann gilt es zu überlegen, ob die Fortsetzung der Laufrunde in diese Richtung wirklich die richtige Wahl ist…

Das Bespritzen eines Hundes ist ein wirksames Abwehrmittel, Bewerfen mit Steinen auch. Man muss nicht treffen, auf den Boden vor den Hund werfen, reicht mitunter aus.

Kido
03.11.2018, 19:43
Wenn man im internet liest, könnte man meinen, dass es sich dabei um die Mehrzahl der Hunde handelt.

Nein handelt es sich nicht. Spielt aber keine Rolle. Für mich sind es genug und tritt einfach zu häufig auf. Das kannst du anders sehen ist aber meine Meinung. Und wenn ich wie geschrieben nicht immer umsichtig handeln würde und stehen bleiben und mich ruhig verhalten, wäre ich nicht nur einmal gebissen worden. Das kann es aus meiner Sicht halt nicht sein.

Ich bin der Meinung, dass ich ein Recht auf Unversehrtheit habe und das dies durch ein einfaches anleinen gewährleistet wäre. Mir kommt es so vor als das was ich fordern würde ein unding wäre!
Hier werden aus meiner Sicht die Maßstäbe verschoben und das recht des Hundes über die unversehrtheit eines Menschen gestellt.
Es gibt für mich keine plausible Erklärung warum ich mich ständig nach diesen Hunden und deren Besitzern richten soll. Er hat sein Hund nicht im Griff und ich soll tollerant sein?

Aber wie ich geschrieben habe, wir können auch die Türsteher abschaffen, weil die die Streß machen sind ja auch nicht die Mehrzahl. ;)

Körbel
04.11.2018, 02:09
Er hat sein Hund nicht im Griff und ich soll tolerant sein?


So sieht die Wirklichkeit bei 85-90% der deutschen Hundebesitzer nun mal aus.

Falls die aktiven Hundebesitzer hier anders sind, freut euch, ihr seit eine recht kleine Minderheit, die ihren Hund im Griff haben.

qbz
04.11.2018, 08:16
Es hat sich einfach auch die Einstellung gegenüber Hunden geändert. Wer sich dafür interessiert, wie Anfang des neunzehnten Jahrhunderts ein schönes Hundeleben in einem Bürgerhaushalt aussah, empfehle ich, passend für die Winterzeit, die wunderschöne Erzählung von Thomas Mann, "Der Herr und der Hund". Darin schildert Thomas Mann seine Erlebnisse mit Bauschan, unter anderem seine täglichen Spaziergänge mit seinem Hühnerjagdhund entlang der Isar und die Jagdbedürfnisse von Bauschan auf Hühnervögel. Der Hund verschwand auch einfach mal für einige Zeit, indem er mit der Strassenbahn in die Stadt fuhr, auf der Suche nach Thomas Mann (heute undenkbar :Lachen2: ), der sich darüber natürlich grosse Sorgen machte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Herr_und_Hund
Als Kinder nahmen wir Ende der 50ziger Jahre in Zürich unsere Hündin selbstverständlich immer zum Schwimmen freilaufend an den Zürichsee mit. Sie hielt automatisch am Bürgersteig, bis wir auch da waren, bevor sie dann mit uns die Strasse überquerte, und rannte dann wieder ein ganzes Stück vor. Niemand beschwerte sich auf dem Weg dahin oder auf der Wiese (wo heute der IM Zürich stattfindet) bzw. der Saffa-Insel in Zürich, wenn man dort als Kinder mit der freilaufenden Hündin gemeinsam badete, ihr Stöckchen in´s Wasser warf oder sie an der Seeuferwiese mit einem Spielgefährten rumtollen liess. Wer keine spielenden Hunde wollte, ging ins Strandbad Mythenquai mit Strand und mit Eintritt. Das wäre heute alles nicht mehr vorstellbar an den meisten Orten. Als negative Seite der Medaille (Freizügigkeiten) wurde ich auch mal beim Skifahren als kleines Kind von einem fremden, anspringenden Schäferhund umgeworfen, kein angenehmes Erlebnis.

PabT
04.11.2018, 08:42
Die gegenseitige Rücksichtnahme bedeutet nicht nur, das Idealbild des ‚gesetzestreuen Bürgers’ zu akzeptieren, sondern gerade die Toleranz, wenn sich jemand ordnungswidrig verhält und einen damit stört.

Das ist sicherlich nicht das Optimum, aber Menschen sind nunmal so.
[...]
Alle anderen Situationen betrachte ich als Alltag im Umgang und in der Begenung mit Menschen. Und den toleriere ich mit all seinen Schwächen
Das finde ich furchtbar. Es ist meist sehr einfach, sich richtig zu verhalten. Warum macht jemand etwas falsch, was er richtig kann?

Ok, du scheinst dann tatsächlich der einzig perfekte Mensch zu sein, der zu keinem Zeitpunkt regelwidrig oder ordnungswidrig handelt.

Dann brauchen wir aber auch nicht weiter zu diskutieren, da du nicht nur beim Joggen niemanden ‚belästigst, sondern in jeder anderen Lebenslage perfekt bist, und niemanden störst.
Nein, es gibt viele solche Menschen. Auch ich fahre morgens lieber 300 m Umweg, als ordnungswidrig abzukürzen. Man muss es nur wollen.


Es geht hier nicht um stören. Wenn ich mich nicht Rücksichtsvoll verhalten würde und auf das agressive Verhalten eines solchen Hundes reagieren würde wäre ich nicht nur einmal gebissen worden.
Es ist aber nicht meine Aufgabe dafür sorge zu tragen, dass ich nicht gebissen werde sondern obliegt, ich wiederhole mich, vollumfänglich in der Verantwortung des Hundebesitzters.
[...]
Es geht hier nicht um die Tolleranz einer Schwäche. Als würden wir hier über den Partner reden der seine Socken überall rum liegen läßt.

Wenn ich diese Schwäche nämlich tolleriere, will ich sehen was passiert, wenn ich mit meiner kleinen im Babyjogger auf so einen Hund zu laufe und nicht stehen bleibe
Jau.

Ich finde die Einstellung, von anderen immer, zu jeder Zeit und in jeder Lebenslage ein 100% regelkonformes Verhalten einzufordern, ohne jemals auch nur ein einziges Gesetzt zu überschreiten und niemals jemand anderen zu belästigen, weil man selbst exakt mit diesem tadellosen Verhalten sein Leben bestreitet, sehr löblich und absolut nachvollziehbar.
Natürlich. :)
Ich kann das leider nicht einfordern, da ich irgendwie mit der Mehrheit der Menschen ‚mitschwimme, mit all den kleinen Nicklichkeiten, Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten, die mir passieren, und die ich anderen (meist unbewusst) zufüge.
Darum bin ich da ein wenig toleranter zu mir und zu anderen.
Tolerant oder doch nur bequem? Wenn ich beabsichtige, keinen einzigen Fehler zu machen, erreiche ich vielleicht 90 % Qualität. Das ist im Vergleich zu sehr vielen Menschen genauso gut wie 100, aber irgendwas ist eben immer. Wenn ich aber dazu noch absichtlich vermeidbare Fehler mache, sinkt die Quote rapide, und dann schade ich zwangsläufig anderen Menschen. So möchte ich mich nicht.

Wegen "ich bin hier schon 100 x ohne Schulterblick abgebogen und da ist nie was passiert" haben schon Triathleten auf Handbike umgeschult. Das war auch keine böse Absicht, hat aber - oh je, Überraschung! - Folgen.

Triasven
04.11.2018, 09:08
Das finde ich furchtbar. Es ist meist sehr einfach, sich richtig zu verhalten. Warum macht jemand etwas falsch, was er richtig kann?
.

Weil es kein objektives Naturgesetz ist, was richtig bzw falsch ist, sondern von Menschen aufgestellte Regeln, welche Toleranzen und zeitl. Strömungen unterliegen.

Der Verkehr am Dreieck Funkturm fliesst nur deshalb weitestgehend moderat, weil sich die meisten Menschen falsch verhalten. Würden sie sich nach deiner Definition richtig verhalten, (und den vorgeschriebenen Abstand einhalten) bräche der Verkehr zusammen.

Das sture Pochen auf Regeln (immer und zu jeder Zeit) funktioniert nicht, da die Welt viel zu komplex ist.

Ich würde es in jedem Falle begrüssen, wenn Hundehalter sich so verhalten, dass ich nicht gestört werde, und auch ich bin es eine zeitlang leid gewesen.

Interessanterweise habe ich wesentlich weniger Zwischenfälle seit ich nicht mehr auf mein Recht poche.

In diesem Zusammenhang passt ganz gut die Halloween Geschichte mit dem Horrorclown, der von einem Vater verprügelt wurde, weil er seine Töchter erschreckte.

Was ist denn da die objektive Sicht von richtig, falsch und angemessen?

mamoarmin
04.11.2018, 19:48
Ich mache mir darüber keine Gedanken, jeder, der seinen Hund frei laufen lässt wird die Fachkenntnis und Befähigung haben, diesen Hund davon abzuhalten, mir Schaden zuzufügen. Wenn Hundehalter erwarten, dass ich wenn ich von hinten ankomme ihnen den Wahrnehmungshintern pudere, dann nehme ich das überrascht zur Kenntnis...viele anderer Hundehalter haben in der Vergangenheit erschrocken reagiert, ähnelt übrigens den Rentnern.
Ich beobachte den Hund wenn ich von hinten auf ihn zulaufe, mehr nicht. Ich bin einfach ruhig und gehe meinem Hobby nach. ich bin immer freundlich, gerade wenn Hundehalter Ihren Hund richtig im Griff haben und dieser nur mit Worten gesteuert wird, dann bedanke ich mich proaktiv.
Wenn einer schon seinen Hund am Halsband halten muss, wenn ich vorbeilaufe...naja, da wird der Hund halt fein konditioniert auf vorbeilaufenden Jogger, scheint was besonderes zu sein...
Mir fehlt da mittlerweile jegliches Verständnis, die Hunde werden über die Äcker geschickt, da stehen Schilder Keine Hundeklo...die Muttis kommen mit Ihren SUVS ans Feld, fahren über gesperrte Strassen..ein Traum..
Versteht mich bitte nicht falsch, aber die Anzahl derer, auf die ich mittlerweile Rücksicht nehmen soll, steigt derart, dass ich in Zukunft am besten zu Hause bleibe....?
Bisher hatte ich Glück, ich konnte eine Attacke abwehren bzw. der grossen Hund kam zwischen die Räder...mich hat es gelegt ohne das was passiert ist, war morgens um 6 Uhr! auf dem Weg zur einer RTF.

mamoarmin
04.11.2018, 19:55
Ich finde, wie zwischen Radfahrern und Autofahrern ist auch das Verhältnis zwischen Joggern/Radfahrern und Hundehaltern so kompliziert, weil jeder meint, er wäre im Recht und der Andere wäre der Trottel. Dabei verhalten sich aber häufig beide Seiten nicht völlig korrekt und der eine gibt dann dem anderen die Schuld.

Als Jogger ist es wichtig, dass ich dem Hundehalter und dem Hund frühzeitig anzeige, dass ich komme. Der Halter hat dann die Möglichkeit seinen Hund zu rufen und unter Kontrolle zu bringen. Wenn ich das nicht mache, darf ich mich nicht wundern, wenn die Situation nicht so abläuft, wie ich das will. Jeder normale Hundehalter holt den Hund zu sich.

Falls der Halter den Hund nicht zu sich ruft bzw. die Leine nicht kurz nimmt, weiß ich schon mal, der Typ ist ein Blödmann. Dann ist die Frage, wie reagiert der Hund? Wenn der weiter locker trabt und schnüffelt, mich kurz anschaut und gleich wieder seiner Beschäftigung nachgeht, lauf ich normal weiter, vielleicht mach ich einen Bogen, um bei einem plötzlichen Richtungswechsel des Hundes nicht ins Stolpern zu geraten. Der Halter kriegt einen Spruch.

Wird der Hund jedoch steif oder fixiert mich, wenn er auf mich aufmerksam wird, dann ist Randale zu befürchten. Macht der Halter weiterhin nichts, dann ist klar, Halter und Hund sind beide scheiße. Man kann den Halter direkt ansprechen aber erfahrungsgemäß ist da häufig eher Ebbe zwischen den Ohren und dann gilt es zu überlegen, ob die Fortsetzung der Laufrunde in diese Richtung wirklich die richtige Wahl ist…

Das Bespritzen eines Hundes ist ein wirksames Abwehrmittel, Bewerfen mit Steinen auch. Man muss nicht treffen, auf den Boden vor den Hund werfen, reicht mitunter aus.

Aha, ich soll also einfach nicht mehr laufen gehen, oder mit dem Auto irgendwo zum Wald fahren?
Meine Laufstrecken sind leider hier sehr beliebt bei Gassigängern und stark frequentiert...die meisten Hunde laufen da soweit weg, dass da rufen nicht viel bringt.

Ich möchte nur mein Hobby ausüben, ich bin kein ehrenamtlicher Hundeschulermitarbeiter....
Danke für den Hinweis mit "Hund wird steif und fixiert mich"...darauf achte ich in Zukunft, vielleicht hilft es ja beim einschätzen...danke..

triconer
04.11.2018, 20:14
Es steht doch gar nicht zur Diskussion, dass der Jogger mehr Rücksicht auf den Hund od Hundehalter nehmen muss. Das ist doch eindeutig geregelt, auch in der Justiz.
Aber stur auf sein Recht pochen führt doch auch nur dazu, dass man evtl. brenzlige Situationen erlebt, gebissen wird oder sich mit dem Hundebesitzer streitet. Wenn es zu keinem Biss kommt, wird doch bei einer Streiterei ohne Justiz doch nix heraus kommen. Wer das natürlich in Kauf nimmt, darf das doch gern tun.
Ich persönlich komme mit Nachsicht und Rücksicht ganz gut klar. Von den Grenzfällen die ich bisher hatte, waren die Hundebesitzer auch bisher nie militant. Den Spruch: "Der will doch nur spielen", hab ich bisher so oft gehört, wie, dass wir keine Türsteher brauchen. Nämlich nie.
Wenn ich auf dem Radweg fahre, klingel ich sogar(ich habt tatsächlich ne Klingel an meinen Rädern). Wenn ich jogge, mache ich auf mich aufmerksam, weil ich es von mir selbst kenne, dass ein plötzliches, fast lautloses überholen mich erschreckt(so empathisch versuche ich zu sein, dass ich das auf Hundebesitzer und Hund übertrage). Wird der Hund zum "Sitz" aufgefordert, bedanke ich mich sogar.
Es geht mir darum, dass wir den Raum in dem Moment teilen müssen. Der Deutsche hat den Hund als eines seiner liebsten Haustiere auserkoren, da bleiben Begegnungen nicht aus. Auch welche die nicht immer korrekt laufen. Ähnlich wie im Straßenverkehr und ähnlich wie sich so mancher Rennradfahrer verhält.
Gegenseitige Rücksicht und Nachsicht sind für mich ein bislang hilfreiches Instrument im Zusammenleben. Sollte das nicht ausreichen, gibt es noch Justiz...

PabT
05.11.2018, 08:53
Weil es kein objektives Naturgesetz ist, was richtig bzw falsch ist, sondern von Menschen aufgestellte Regeln, welche Toleranzen und zeitl. Strömungen unterliegen.
Ja, natürlich - aber die Einhaltung dieser Regeln muss dann auch sichergestellt werden.


Das sture Pochen auf Regeln (immer und zu jeder Zeit) funktioniert nicht, da die Welt viel zu komplex ist.
Selbstverständlich kann es gute Gründe geben, Regeln zu missachten. Ich bin auch schon einmal über eine rote Ampel gelaufen, weil ich auf der anderen Straßenseite einer Person helfen wollte, die dort zusammengebrochen war. Zu den guten Gründen zähle ich jedoch Dummheit, Faulheit oder Bosheit definitiv nicht hinzu.

In diesem Zusammenhang passt ganz gut die Halloween Geschichte mit dem Horrorclown, der von einem Vater verprügelt wurde, weil er seine Töchter erschreckte.

Was ist denn da die objektive Sicht von richtig, falsch und angemessen?
Unrecht mit Unrecht zu vergelten, lehne zumindest ich ab. ein lediglich empfundenes Unrecht mit objektiv messbarem Unrecht zu vergelten, erst recht.


jeder, der seinen Hund frei laufen lässt wird die Fachkenntnis und Befähigung haben, diesen Hund davon abzuhalten, mir Schaden zuzufügen. Wenn Hundehalter erwarten, dass ich wenn ich von hinten ankomme ihnen den Wahrnehmungshintern pudere, dann nehme ich das überrascht zur Kenntnis
[...]
Versteht mich bitte nicht falsch, aber die Anzahl derer, auf die ich mittlerweile Rücksicht nehmen soll, steigt derart, dass ich in Zukunft am besten zu Hause bleibe....?
Jou. Rücksicht ist definitiv keine Einbahnstraße - und Nachteile hinzunehmen, weil ich mich korrekt verhalte, sehe ich irgendwann auch nicht mehr ein.

Gegenseitige Rücksicht und Nachsicht sind für mich ein bislang hilfreiches Instrument im Zusammenleben. Sollte das nicht ausreichen, gibt es noch Justiz...
Auch wenn ich den Ausführungen davor nicht vollständig zustimmen möchte, finde ich mich in dieser Zusammenfassung durchaus wieder. Ein Lächeln und ein freundliches Winken können viel ausgleichen. Wenn jedoch jemand auf ein nur eingebildetes Recht pocht, ich aber die betreffende Rechtsnorm kenne, wird das schon schwieriger. :Blumen:

Kurzzug
05.11.2018, 11:09
Seit ihr schon mal in Kroatien gelaufen?
Etwas abseits der Touristenregionen? Ich war dort dieses Jahr laufen, dort ist es ja sehr sehr schlimm. Dort laufen die Hunde im "Garten" herum, dadurch es dort auch nicht wirklich einen Gartenzaun gibt stehen sie gleich mal vor dir, vom Besitzer weit und breit keine Spur.

Einige male dachte ich echt schon, was mache ich jetzt. Zum Glück ist es immer gut ausgegangen.

Ich war vor zwei Jahren in der Algarve und das war auch echt schlimm. Seitdem habe ich einen Horror vor südlichen Ländern und Hunde....

Ich war dort ein einziges Mal laufen, da sind ungelogen aus jedem zweiten Haus grosse Viecher rausgelaufen und haben wie wild gebellt....das war dann auch das einzige Mal das ich zu Fuss unterwegs war. Beim Radfahren war es auch nicht besser. Die sind uns teilweise nachgelaufen und waren richtig auf Terror aus....echt schlimm. Hat mir leider die Algarve versaut fürs Radfahren (oder zumindestens das Hinterland).

Hier in Deutschland hatte ich bis jetzt keine grösseren Probleme....einmal ist mir ein kleiner Hund beinahe zwischen die Räder gekommen weil er plötzlich und wie von Sinnen angerannt gekommen ist.... und einmal ist ein angeleinter Hund plötzlich auf mich los, die Halterin (ca. 14 Jahre alt) konnte ihn nur knapp halten und ich auch nur knapp zur Seite springen....

Wenn ich Radfahre versuche ich meist zu klingeln wenn ich von hinten ankomme....beim laufen räuspere ich mich oder hust ein paarmal....klappt meistens gut.

Mirko
05.11.2018, 13:17
Irgendwer anders hatte das schon mal erwähnt: wünschenswert wäre sowas wie ein Führerschein der zum Tierkauf berechtigt. Bevor man sich einen Hund zulegen darf sollte man zumindest mal etwas Theorie inklusive Rassekunde und Hundesprache geben.
Wenn ich mir anschaue was die Leute teilweise für unpassende Hunde spazieren führen wundert mich oft nicht wie schlecht die hören.
Wie Leute mit der Ausstrahlung eines schüchternen Teenies denken können so ein 40 kg Ritchback würde gut zu ihnen passen erschliesst sich mir nicht.

Ich glaube viele Problem-Hunde sind deshalb problematisch weil die Besitzer 0 Ahnung haben. Meist nach dem Aussehen einen Hund gekauft, dann wird er behandelt wie ein Mensch, nicht richtig sozialisiert und zusätzlich bekommt er zu wenig Bewegung.
Das sind dann die Viecher die völlig unter Strom einem Jogger nachjagen.

Sowas wie ein Führerschein würde immerhin dafür sorgen, dass sich nur die einen Hund holen können, die sich auch etwas damit befasst haben vorher und einigermaßen wissen was sie tun.

Zum Thema "Hund an die Leine"
Einen Hund ohne Leine laufen zu lassen bedeutet halt eine viel höhere Lebensqualität für den Hund. Frei rum laufen zu können ist doch was ganz anderes als nur an der Leine zum kaggen geführt zu werden.
Man wägt als Hundehalter da also auch etwas ab zwischen Spass für den Hund und dem Risiko das was passiert.

Raimund
05.11.2018, 23:20
Da mich bereits einmal ein Hund beim Laufen unverhofft in die Wade gebissen hat, frage ich mich (nach Durchsicht des Artikels) gerade, woran ich in besagter Situation eigentlich hätte erkennen können, dass das passiert?! Und dann auch noch so rechtzeitig, dass ich etwas dagegen unternehmen konnte...

Nachdem in den letzten fünf Tagen wieder einmal zwei Hunde unangeleint im Wald hinter mir her gelaufen sind, überlege ich tatsächlich, wieder Pfefferspray mitzunehmen. Wobei ich beim ersten Vorfall vpr einigen Tagen danach auch sicherlich das Spray gegen den Besitzer hätte anwenden müssen:

"Bitte rufen Sie ihren Hund zurück!"
"Lauf weiter Kollege!":dresche

Badekaeppchen
06.11.2018, 08:52
.... Mach dir mal den Spaß und warte bis den Hund dich hetzt und dann drehst du dich auf den Absatz um und laufe auf den Hund zu. 99 von 100 Hunden werden zusehen, dass sie sich bei Mama verstecken (würde ich jetzt nicht beim Rotti, Mali, Dobi, DSH oder ähnlichem in der größenklasse ausoprobieren, sondern eher beim Flocki, den ich zur Not auch wegtreten kann)....



Jup, das ist auch meine Strategie und hat bisher immer funktioniert. Es nervt trotzdem und mein Puls geht dabei meist Richtung Maximum :Lachen2:

Mirko
06.11.2018, 09:10
"Bitte rufen Sie ihren Hund zurück!"
"Lauf weiter Kollege!":dresche

Wie hast du reagiert? Wüsste ehrlich gesagt gerade gar nicht wie ich damit umgehen sollte. Freundlich bleiben wäre auf jeden Fall schwer geworden für mich.

MattF
06.11.2018, 11:47
Sowas wie ein Führerschein würde immerhin dafür sorgen, dass sich nur die einen Hund holen können, die sich auch etwas damit befasst haben vorher und einigermaßen wissen was sie tun.



Müsste dann aber jeder in der Familie oder auch Nachbar, der den Hund mal ausführt auch so einen Führerschein haben?


Generell ne nicht so schlechte Idee in der Praxis aber auch schwierig.
Im Zweifel hockt der Hund daheim weil es keinen mit Führerschein gibt, der ihn ausführt.


Ich würde aber eh noch weiter gehen, jemand mit ner Etagenwohnung bekäme gar keine Hund oder jemand wo 9h am Tag keiner daheim ist, weil alle arbeiten/in der Schule sind.

Nur auch das wird man letztlich nicht durchsetzen können.

Es bleibt der Appell an die Vernunft der Leute.

tandem65
06.11.2018, 12:21
Müsste dann aber jeder in der Familie oder auch Nachbar, der den Hund mal ausführt auch so einen Führerschein haben?

Funktioniert beim Auto eigentlich im großen ganzen ganz brauchbar.:Lachen2:

MattF
06.11.2018, 12:25
Funktioniert beim Auto eigentlich im großen ganzen ganz brauchbar.:Lachen2:

Klar, ein Auto kann ich aber stehen lassen wenn ich kein Führerschein habe, der Hund muss raus. :dresche

Helios
06.11.2018, 17:07
Nöö - das lief damals anders.
Der Hund hat den Führerschein, damit Menschen mit ihm an der Leine gehen dürfen ;) (auch mit der unsichtbaren Leine).
Das gibts jetzt nicht mehr, sondern nennt sich Basis-Kurs, laut Preisaushang - dauert ne Woche.
Wir waren in Heideck - dog scool - nach der Woche, mehrere Stunden pro Tag mit dem Hund hat was gefehlt, also haben wir mit den Wanderungen am Jakobsweg begonnen. Das hat mit der 1-jährigen Flegeline echt Spaß gemacht - jetzt ist sie mit ihrer Länge von 1,2m als 8jährige viel mit der Nase unterwegs und wenn da was toll duftet macht sie die 90grad Kurve ohne Vorwarnung.

noam
06.11.2018, 17:52
Ich finde es ja auch immer wieder witzig, dass so etwas dem Föderalismus geschuldete Landessache ist. Es kann doch niemand mit klaren Verstand sagen, dass es sinnvoll ist, dass man in Berlin für Pitti Amstaff und co nicht mal eine erhöhte Hundesteuer zahlt und außerhalb der Stadtgrenzen in Brandenburg diese Hunde nicht einmal halten darf und im Falle eines Umzugs folglich abgeben muss. Ebenso ist es aberwitzig, dass jede Gemeinde völlig willkürlich die Hundesteuer festlegen kann und dabei eben auch bestimmte Rassen diskriminieren darf. Weiter ist es nicht zu verstehen, dass man in NRW zB seit Jahren für Hunde über 20kg oder 40cm Schulterhöhe einen Sachkundenachweis braucht, in anderen Ländern diesen nur für bestimmte Rassen benötigt und in Nds. jeder Hundehalter einen Hundeführerschein benötigt, den man zu völlig unterschiedlichen und nicht regulierten Preisen bei "zertifizierten" Hundeschulen oder Tierärzten machen kann.

Sinnvoll wäre eine bundeseinheitliche Regelung insbesondere was einen entsprechenden Sachkundenachweis bzw. Hundeführerschein angeht und auch im Bereich der Hundesteuer. Weiter würde ich es begrüße steuerliche Anreize zu schaffen, seinen Hund auszubilden. Es ist zB statistisch belegt, dass Hunde, die zB im IGP (früher IPO, VPG oder Schutzhundesport) geführt werden, in Beißvorfallsstatistiken nicht bzw. kaum vorkommen. Somit würde ich den "Grundsteuersatz" für Hunde entsprechend hoch ansetzen und diesen mit abgelegter Begleithundeprüfung zB halbieren. Und diesen dann bei darüber hinausgehenden Ausbildungskennzeichen auf einen Minimalsatz zu reduzieren. Damit erreiche ich, dass sich eben die Leute mit ihrem Hund auseinandersetzen und vor allem diesen Auslasten und spätenstens in der Prüfung eben eine objektive Beurteilung des Ausbildungsstands erhalten. Positiver Nebeneffet ist, dass bei allen Hundesportarten ein deutlich über das Normalmaß hinausgehende Gehorsam eingefordert wird, welche sich im Alltag zumeist positiv bemerkbar macht.

Und das obwohl ich ja so wahnsinnige Angst vor Hunden hab :)

http://emsies.de/IMG_4904.JPG

qbz
06.11.2018, 19:14
Was ich in zwei offiziellen Hundesportvereinen bei mir in der Umgebung auf deren Hundeplätzen erlebt habe, wie man dort von den Vereinstrainern an überholte Konzepte glaubt, Hunde dressieren zu müssen und es meinem Hund antun wollte, empörte mich. Nach einigen Terminen und erfolglosen Gesprächen (kein Interesse an aktuellen Erkenntnissen) reichte ich meinen Vereinsaustritt ein. Leider ist das oft bei der Jaghundausbildung und bei der Schutzhundausbildung, die beide Vereine auch machen, anzutreffen. Auch bei freien Hundeschulen und -trainern und bei veterinärmedizinischen Uninstituten (Tierärzte) hängen manche noch wissenschaftlich sowie tierethisch kritikwürdigen Trainings-/Dressurvorstellungen an. Mit einem dieser Institute und der zuständigen Behörde setzte ich mich erst vor 1 Jahr über eine Dissertation bzw. den dort beschriebenen Tierversuchen zum Thema des Einsatzes "Elektrohalsband" bei der Polizeihundeausbildung auseinander, welche meines Erachtens aus tierethischen Gründen hätte verboten werden müssen. Ich bin mehr als froh, dass niemand einen Sachkundeausweis noch Führerschein bei solchen "Trainern" machen muss und die damit kein Geld verdienen können. Es finden sich im Tierschutz immer auch Hunde, die bei der Jagdhundeausbildung bzw. Schutzhundeausbildung "rausfielen" und jetzt kaum mehr vermittelbar sind. Insofern setze ich keine Erwartungen in Prüfungen etc.
Autofahren und Erziehung lässt sich nicht vergleichen, weil letzteres sehr kulturabhängig ist. Noch vor kurzer Zeit war die körperliche Strafe auch bei Kindern durch Eltern noch erlaubt, heute verboten.
Die Ordungsämter, das Veterinäramt und die Polizei verfügen schon über alle gesetzlichen Möglichkeiten. Leider wenden sie diese halt meines Erachtens oft nicht angemessen bzw. rechtzeitig an. Davon bin ich selbst Betroffener, weil ein aggressiver Catahoula Leopard Dog-Rüde in der Nachbarschaft es schafft, immer mal wieder die Grundstückszäune zu überwinden und vor dem Grundstück dann andere Hunde und Menschen angreift und andere Hunde auch schon schwer verletzt hat. Ich weiss z.B.., dass dieser Rüde auf dem Grundstück auch schon einen Dackel tötete. Man müsste den Hund in den Tierschutz geben, was sich die Ämter halt nicht trauen (Besitzer ist Arzt), bevor nicht ein Mensch / Kind schwerer zu Schaden kommt. Schon von diesem Tier verletzte Hunde gelten nur als "Sachbeschädigung". Befindet sich dieser Hund ausserhalb des Grundstückes und sehe ich ihn rechtzeitig, gehe, renne, radle ich dort auf dem Weg nicht vorbei, sondern rufe das Ordnungsamt oder die Polizei an (weil sich der Halter nie meldet) und warne die Kinder, zu warten. Der Halter bekam die Auflage, den Hund auf dem eigenen Grundstück im Freien nur an der Kette (!) zu halten oder im Zwinger in der Scheune, was aber nicht sorgfältig genug passiert. Mit der Auflage sichert sich das Amt halt nur ab, mehr tut es nicht. Gehe ich mit meinen eigenen Hunden weg, fahre ich deswegen mit ihnen nur mit dem Auto ca. 400m da vorbei und parke dann.

Sky70.3
06.11.2018, 21:23
Ich wohne und laufe in einer sehr ländlichen Region. Natürlich gehen hier viele mit ihren Hunden spazieren. Der überwiegende Teil der Hundebesitzer und Läufer /Radfahrer verhält sich sehr rücksichtsvoll. Die Hunde werden gerufen und ggf. angeleint. Sportler die von hinten kommen machen sich rechtzeitig bemerkbar.
Wenn wirklich mal einer auf mich zugelaufen kommt ist das auch kein Problem. Meist erkennt man ja schon an der Körpersprache des Hundes das er nichts Böses will und ich gönne es den Tieren auch wenn sie sich mal austoben und spielen können.

Seit diesem Sommer gibt es aber einen Hund vor dem ich echt Angst habe. Da er zu einem Ferienhaus gehört ist zum Glück nur selten da. Ich glaube es ist ein Dobermann (mit Schlappohren und Schwanz) und vor dieser Rasse habe ich generell einen Heidenrespekt seit ich einmal im Urlaub in Marokko gesehen habe wie so einer einen kleineren Hund tot gebissen hat.

Dieser Hund springt immer auf den Gartenzaun, die Vorderläufe und der Brustkorb hängen über den Zaun. Er knurrt, bellt und fletscht die Zähne. Sobald man außer Sichtweite ist hört er sofort wieder auf. Ich bin immer soweit wie möglich auf der anderen Straßenseite gelaufen und habe in so gut als möglich einfach ignoriert.

Vor ein paar Wochen hat er es aber einmal tatsächlich geschafft über den Zaun zu springen.
Da stand er vor mir mit gefletschten Zähnen und aufgestellten Nackenfell, hat aber zugleich mit dem Schwanz gewedelt. Ich habe dann einfach, ohne ihn anzusehen, langsam umgedreht und bin weggegangen. Er ist mir nicht Gott sei Dank nicht nachgelaufen.

An die erfahrenen Hundehalter unter euch: wie soll man es deuten wenn ein Hund „vorne knurrt und hinten wedelt“? Ist der aggressiv oder unsicher? Da er mich nicht gefressen hat scheine ich mich wohl richtig verhalten zu haben.

Ach ja, seit dieser Begegnung weiß ich dass meine max. HF bei 210 liegt :Lachen2:

LG Sky,
die wenn der „Urlauber“ da ist lieber eine andere Strecke läuft

Raimund
06.11.2018, 23:00
Wie hast du reagiert? Wüsste ehrlich gesagt gerade gar nicht wie ich damit umgehen sollte. Freundlich bleiben wäre auf jeden Fall schwer geworden für mich.

Hab irgendwas von "Assis und Pfefferspray" gemurmelt und hab mich langsam verdrückt. Das ging dann auch ohne, dass der Hund mich nochmal "begleitete".

Ich kann aber mittlerweile Leute verstehen, die solche Probleme auch auf "dem kleinen Dienstweg" erledigen, wenn man sieht, was ein Vertrauen in die Justiz bewirkt...

Lucy89
06.11.2018, 23:03
Ich habe einen Hund und ich bin Läuferin. Manchmal kombiniere ich das auch. Der bislang schlimmste Zwischenfall passierte dabei mit Leine (so eine Jogging-Leine zum umbinden), als mir ein Rentnerpaar auf einem schmalen Weg entgegen kam, null Platz machte, und mein zugegeben etwas ungestüme Hündin einfach weiterlief und ihn dabei mit der Leine umschmiss. Ich hab sie in der Situation so nah dran genommen wie es ging, aber die Dinger sind etwas dehnbar und so ist es halt passiert, sie lief schräg hinter mir. Dem Herren ist nichts passiert, aber er war unfassbar sauer auf mich. Ohne Leine wäre er aber auch sauer gewesen (dann aber nicht gestürzt).

Ich laufe sehr ungern mit Leine und lasse meine Hündin am liebsten frei laufen. Ich finde das sicherer. Ich selbst fahre zum Beispiel auch voll ungern an angeleinten Hunden vorbei (insb. Schleppleinen oder Flexileinen) weil ich Angst habe dadrüber zu stürzen. Wenn ein Hund gut hört, ist er freilaufend am sichersten. Wenn nicht, klar, dann hilft nur Leine. Ich bin selbst einmal gestürzt weil ich angesprungen wurde, allerdings war der Hund an eineer dämlichen Flexileine und der Besitzer zu träge um zu reagieren.

Meine Hündin würde nie jemanden anspringen oder verfolgen. Das hat sie von sich aus nie gemacht... mit ihr laufen gehen ist leider trotzdem echt stressig und daher mach ich das nur noch selten. Sie hört auf mich leider nicht mal ansatzweise so gut wie auf meinen Mann :confused:

sebbll
06.11.2018, 23:31
Meine Hündin würde nie jemanden anspringen oder verfolgen. Das hat sie von sich aus nie gemacht...

Und genau das ist in meinen Augen das Problem, dass man meint zu wissen was ein Tier nie machen würde!

Und dann passiert es doch.

Aber er hat sowas bisher ja noch nie gemacht...


Nicht falsch verstehen, ich hab nix gegen Hunde.
Meine Schwester hat 3 Hunde, die sind für die Jagd ausgebildet und hören auf Fingerzeig.
Trotzdem würde sie nie behaupten, dass nicht mal einer von den dreien austicken könnte.
Auch wenn sie doch daheim alle so schön brav mit dem Kind spielen.

Raimund
06.11.2018, 23:42
(...)

Meine Hündin würde nie jemanden anspringen oder verfolgen. Das hat sie von sich aus nie gemacht... mit ihr laufen gehen ist leider trotzdem echt stressig und daher mach ich das nur noch selten. Sie hört auf mich leider nicht mal ansatzweise so gut wie auf meinen Mann :confused:

Deinen Mann führst du auch an der Leine?:Lachanfall:

noam
06.11.2018, 23:48
@sky

Wenn ein Hund die Nackenhaare stellt und knurrt und droht, dann droht er. Das Schwanzwedeln kann hier auch ein Zeichen von Anspannung sein und sagt nicht zwingend etwas aus. Viel mehr sagen hier Stellung der Vorderläufe und der Ohren aus

Geordneter Rückzug ist zumeist nicht die schlechteste Idee. Flucht ist Quark. Der Hund ist eh schneller. Und mit steigender Distanz zum Wohnort nimmt auch die territoriale Aggression ab, welche sich bei dem Hund augenscheinlich am Zaun schon schön gefestigt wurde.


Ich würde an deiner Stelle die Urlauber einmal freundlich darauf ansprechen. Vielleicht bekommen sie das gar nicht mit dass der Hund am Zaun so ne Radelle macht, weil sie ihn unbeobachtet in den umzäunten Garten lassen. Das kleine etwas oben auf dem Bild wird übrigens auch mal einer

swimbikerunlifestyle
07.11.2018, 11:45
An die erfahrenen Hundehalter unter euch: wie soll man es deuten wenn ein Hund „vorne knurrt und hinten wedelt“? Ist der aggressiv oder unsicher? Da er mich nicht gefressen hat scheine ich mich wohl richtig verhalten zu haben.


Mit der Rute wedeln heißt nicht, dass er Spaß hat. Hunde wedeln aus verschiedenen Gegebenheiten. Sei es Spaß, Anspannung, oder Aufregung etc. Körpersprache ist bei den Fellnasen immer als ganzes zu betrachten. In der Regel ist der menschliche Instinkt da schon recht gut.

Ohne die Situation jetzt gesehen zu haben, und den Hund als ganzes in der Situation wahrzunehmen, kann man nicht sagen was er vor hatte. Im Zweifel lieber vorsichtig sein und auf die eigene Gesundheit achten.

swimbikerunlifestyle
07.11.2018, 11:48
Ich habe einen Hund und ich bin Läuferin. Manchmal kombiniere ich das auch. Der bislang schlimmste Zwischenfall passierte dabei mit Leine (so eine Jogging-Leine zum umbinden), als mir ein Rentnerpaar auf einem schmalen Weg entgegen kam, null Platz machte, und mein zugegeben etwas ungestüme Hündin einfach weiterlief und ihn dabei mit der Leine umschmiss. Ich hab sie in der Situation so nah dran genommen wie es ging, aber die Dinger sind etwas dehnbar und so ist es halt passiert, sie lief schräg hinter mir. Dem Herren ist nichts passiert, aber er war unfassbar sauer auf mich. Ohne Leine wäre er aber auch sauer gewesen (dann aber nicht gestürzt).

Ich laufe sehr ungern mit Leine und lasse meine Hündin am liebsten frei laufen. Ich finde das sicherer. Ich selbst fahre zum Beispiel auch voll ungern an angeleinten Hunden vorbei (insb. Schleppleinen oder Flexileinen) weil ich Angst habe dadrüber zu stürzen. Wenn ein Hund gut hört, ist er freilaufend am sichersten. Wenn nicht, klar, dann hilft nur Leine. Ich bin selbst einmal gestürzt weil ich angesprungen wurde, allerdings war der Hund an eineer dämlichen Flexileine und der Besitzer zu träge um zu reagieren.

Meine Hündin würde nie jemanden anspringen oder verfolgen. Das hat sie von sich aus nie gemacht... mit ihr laufen gehen ist leider trotzdem echt stressig und daher mach ich das nur noch selten. Sie hört auf mich leider nicht mal ansatzweise so gut wie auf meinen Mann :confused:


Ich stimme dir zu!

Wobei man meiner Meinung nach noch unterscheide muss. Kein Hund hört immer Perfekt. Es kann halt schon mal vorkommen, dass er erst beim 2. oder 3. Rufen reagiert. Auch die kleinen sind hin und wieder abgelenkt und in der eigenen Welt.
Wichtiger finde ich, dass zu erkennen ist, was der Halter vor hat. Sowohl er selbst, als auch mit dem Hund. Leider ist das meistens das schwere an einer solchen Situation.

endorphi
07.11.2018, 12:30
Ich hab hier jetzt nicht alles durchgelesen, will aber auch meinen Senf dazugeben als jemand, der in meiner Gemeinde fast täglich mit auch immer den gleichen ignoranten Hundebesitzern zu kämpfen hat auf der Laufrunde.

Die Sache ist für mich eigentlich ganz einfach: Wenn der Hunde nicht auf einen hört und man ihn nicht im Griff hat gehört er angeleint, Punkt aus Ende. Ich werde nie verstehen was daran so schwer ist. Es geht doch überhaupt nicht darum ob der Hund wenn er dann wie irre auf mich zurennt letztendlich nur an mir hochhüpft, einfach nur stehenbleibt oder im dümmsten Fall eben zubeißt. Wie bitte soll ich das erkennen???? Richtig, gar nicht.

Ich sage dann solchen Hundebesitzern immer das mich als Erwachsener ein hoch springender Hund nicht umhaut, aber was macht er dann bei Kindern die genausoviel oder weniger wiegen als der Hund.

Es gibt eine ganz klare Regelung außerhalb von Ortschaften wenn andere Personen in der Nähe sind, und die heist anleinen. Dazu ist verdammt nochmal jeder verpflichtet, es machen aber leider nur die wenigsten. Genau darum ging es ja in dem Urteil, und genau dieser Punkt ist vom Gericht meines Erachtens genau richtig erkannt und bewertet worden.

Ein Beispiel: Erst letztens kam ein Hund (größerer Jagdhund, also schon ein ordentlicher Brocken) auf mich zugerast, unter lautem verzweifeltem Schreien seiner Besitzerin und stoppte kurz vor mir und mich dann nur zu begutachten. Mir ist natürlich trotzdem ganz anders geworden und als ich die Besitzerin darauf ansprach kam der Satz "Wo soll ich ihn den sonst frei laufen lassen, der brauch doch Auslauf", da krieg ich echt Pickel bei so Aussagen.

PabT
07.11.2018, 14:17
"Wo soll ich ihn den sonst frei laufen lassen, der brauch doch Auslauf"
Übersetzt: "Ich habe ein Problem und möchte, dass es Du es zu Deinem Problem machst." Nice.

qbz
07.11.2018, 14:18
.......
Es gibt eine ganz klare Regelung außerhalb von Ortschaften wenn andere Personen in der Nähe sind, und die heist anleinen. Dazu ist verdammt nochmal jeder verpflichtet, es machen aber leider nur die wenigsten. Genau darum ging es ja in dem Urteil, und genau dieser Punkt ist vom Gericht meines Erachtens genau richtig erkannt und bewertet worden.
......


Das bei SPON zitierte Urteil bezieht sich auf die rechtlichen Regelungen der Stadt Koblenz und deren "Gefahrenabwehrverordnung". In Hessen beschränkt sich die Leinenpflicht IMHO auf bestimmte Orte, Plätze, nämlich "bei öffentlichen Versammlungen, Aufzügen, Volksfesten, Märkten, Messen und sonstigen Veranstaltungen mit Menschenansammlungen sowie in Gaststätten und in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie auf von den Gemeinden zu bestimmenden, der Allgemeinheit zugänglichen konkret bezeichneten Grundstücken, insbesondere Park-, Garten- und Grünanlagen sowie Fußgängerzonen oder Teilen davon." und auf gefährliche Hunde (Listenhunde) ohne positive Wesensprüfung.
Leinenpflicht Hessen (http://www.rv.hessenrecht.hessen.de/lexsoft/default/hessenrecht_rv.html?doc.hl=1&doc.id=jlr-HuVHErahmen%3Ajuris-lr00&documentnumber=1&numberofresults=22&showdoccase=1&doc.part=X&paramfromHL=true#docid:169572,10,20081231).

Körbel
07.11.2018, 14:23
Ein Beispiel: Erst letztens kam ein Hund (größerer Jagdhund, also schon ein ordentlicher Brocken) auf mich zugerast, unter lautem verzweifeltem Schreien seiner Besitzerin und stoppte kurz vor mir und mich dann nur zu begutachten. Mir ist natürlich trotzdem ganz anders geworden und als ich die Besitzerin darauf ansprach kam der Satz "Wo soll ich ihn den sonst frei laufen lassen, der brauch doch Auslauf", da krieg ich echt Pickel bei so Aussagen.

Und keine Entschuldigung?
Tja so sind sie, die meisten sind mit ihren verzogenen Tieren total überfordert.

Wenn ich sehe wie hier die Jagdhunde auf Zunge schnalzen, Pfiff oder Ruf reagieren, bin ich immer sprachlos.
Im Moment ist hier Jagdsaison und man begegnet den Flintenträgern eigentlich überall und die Hunde sind immer mit dabei, noch nie was negatives erlebt.
Ist eigentlich doch ganz einfach, wenn man das so sieht.

Tja und wenn man sich so ein lauffreudiges Tier anschaffen will, dann sollte man vorher genau überlegen, wie man das als verantwortungsvoller Hundebesitzer hinbekommen kann, ohne das ich andere Menschen damit störe.

qbz
07.11.2018, 14:28
.......
Wenn ich sehe wie hier die Jagdhunde auf Zunge schnalzen, Pfiff oder Ruf reagieren, bin ich immer sprachlos.
Im Moment ist hier Jagdsaison und man begegnet den Flintenträgern eigentlich überall und die Hunde sind immer mit dabei, noch nie was negatives erlebt.
Ist eigentlich doch ganz einfach, wenn man das so sieht.
......


Die anderen Hunde selektieren Jäger schnell aus (geben sie ab oder an den Züchter zurück), wenn sie sich nicht als jagdtauglich herausstellen. :Lachen2:

Sky70.3
07.11.2018, 20:30
@sky

Wenn ein Hund die Nackenhaare stellt und knurrt und droht, dann droht er. Das Schwanzwedeln kann hier auch ein Zeichen von Anspannung sein und sagt nicht zwingend etwas aus. Viel mehr sagen hier Stellung der Vorderläufe und der Ohren aus

Geordneter Rückzug ist zumeist nicht die schlechteste Idee. Flucht ist Quark. Der Hund ist eh schneller. Und mit steigender Distanz zum Wohnort nimmt auch die territoriale Aggression ab, welche sich bei dem Hund augenscheinlich am Zaun schon schön gefestigt wurde.


Ich würde an deiner Stelle die Urlauber einmal freundlich darauf ansprechen. Vielleicht bekommen sie das gar nicht mit dass der Hund am Zaun so ne Radelle macht, weil sie ihn unbeobachtet in den umzäunten Garten lassen. Das kleine etwas oben auf dem Bild wird übrigens auch mal einer

Dann habe ich es wohl richtig gemacht.

Ein direkter Nachbar hat schon versucht mit dem Hundebesitzer zu sprechen, da sich die Kinder der angrenzenden Nachbars nicht mehr in ihre Gärten trauen. Der Besitzer meinte nur: " Der Hund ist jetzt 6 Jahre alt und hat noch nie gebissen, wo ist das Problem?" Mit ihm war überhaupt nicht zu reden. Und der Nachbar ist ein vernünftiger Mensch, der ist ihm sicher nicht blöd gekommen.
Besonders schlimm finde ich, dass die den Hund auch alleine im Garten lassen wenn sie nicht zu Hause sind. Die Nachbarn wollen das nächste Mal die Polizei rufen. Mal schauen ob das was bringt.

Dein Kleiner ist ja süss! Ich hoffe er darf seine Schlappohren behalten.

LG Sky

Lucy89
07.11.2018, 21:37
Deinen Mann führst du auch an der Leine?:Lachanfall:

Ja klar, immer :Lachanfall:

Nochmal zum Thema den Hund einschätzen... wir haben einen 9 Monate alten Sohn, der den halben Tag nix anderes macht als den Hund zu nerven (hängt sich ans Halsband, klettert ständig drauf etc.) Ich vertraue meiner Hündin zu 100%. Natürlich ist sie ein Tier, aber wir haben sie seit 5,5 Jahren, von Welpe an- aus welchem Grund sollte sie jetzt plötzlich austicken? Ich kann weder Hund und Kind jetzt immer voneinander trennen, noch den Hund ständig anleinen weil ja mal was passieren könnte.
Wenn ich weiß, dass mein Hund nicht sicher hört, ist es natürlich was ganz anderes. Aber nur weil manche Menschen keine Hunde mögen, werde ich meinem Hund nicht den Freilauf nehmen.

noam
08.11.2018, 11:27
Dann habe ich es wohl richtig gemacht.

Japp. Ohne besondere Hundekenntnisse würde ich nicht versuchen, den Hund als Fremder Maßregeln zu wollen. Ich bin da ein wenig anders gestrickt, aber ich verbringe auch relativ viel Zeit auf diversen Hundeplätzen :)


Ein direkter Nachbar hat schon versucht mit dem Hundebesitzer zu sprechen, da sich die Kinder der angrenzenden Nachbars nicht mehr in ihre Gärten trauen. Der Besitzer meinte nur: " Der Hund ist jetzt 6 Jahre alt und hat noch nie gebissen, wo ist das Problem?" Mit ihm war überhaupt nicht zu reden. Und der Nachbar ist ein vernünftiger Mensch, der ist ihm sicher nicht blöd gekommen.
Besonders schlimm finde ich, dass die den Hund auch alleine im Garten lassen wenn sie nicht zu Hause sind. Die Nachbarn wollen das nächste Mal die Polizei rufen. Mal schauen ob das was bringt.

Ich teile deine Gedanken. Es ist unmöglich einen Hund ohne Aufsicht dort zu lassen, wo er Zugriff auf andere oder eben andere Zugriff auf den Hund haben können. Auch, dass der Hund 6 Jahre alt und bislang unauffällig ist, ist keine Garantie, dass sich das nicht ändern kann, denn es gibt bei jedem Hund Situationen, er er potentiell ein Problem nach vorne löst und sei es, weil es den Rückweg aufgrund von baulichen Hindernissen nicht gibt. Ich finde es immer sehr sehr traurig, wenn sich Hundehalter ihrer Verantwortung (insbesodnere bei Rassen, die eben als Familienkuschelhund gezüchtet werden sollten) nicht bewusst sind. Gar nicht mal in der einzelnen Situation sondern auf alle Hundehalter gesehen. Bei euch im Dorf terrorisiert ein Dobermann die Nachbarschaft. Viele werden doch jetzt bei euch ein negatives Bild vom Dobermann haben, obwohl der Hund nur aufgrund der Inkonsequenz und Ignoranz seines Halters dieses Verhalten zeigt.



Dein Kleiner ist ja süss! Ich hoffe er darf seine Schlappohren behalten.


Ja sichi. Meine verstorbene Hündin und unser Rüde haben auch alles dran.

https://fstatic1.mtb-news.de/v3/23/2302/2302468-4mybb6gbvasu-version2-medium.jpg (https://fotos.mtb-news.de/p/2302468)

Btw. Ohren kupieren ist seit 1988 in D verboten.

Raimund
08.11.2018, 18:34
Zeus, Apollo,... wie die Jungs! :cool:

Sky70.3
08.11.2018, 20:41
Japp. Ohne besondere Hundekenntnisse würde ich nicht versuchen, den Hund als Fremder Maßregeln zu wollen. Ich bin da ein wenig anders gestrickt, aber ich verbringe auch relativ viel Zeit auf diversen Hundeplätzen :)



Ich teile deine Gedanken. Es ist unmöglich einen Hund ohne Aufsicht dort zu lassen, wo er Zugriff auf andere oder eben andere Zugriff auf den Hund haben können. Auch, dass der Hund 6 Jahre alt und bislang unauffällig ist, ist keine Garantie, dass sich das nicht ändern kann, denn es gibt bei jedem Hund Situationen, er er potentiell ein Problem nach vorne löst und sei es, weil es den Rückweg aufgrund von baulichen Hindernissen nicht gibt. Ich finde es immer sehr sehr traurig, wenn sich Hundehalter ihrer Verantwortung (insbesodnere bei Rassen, die eben als Familienkuschelhund gezüchtet werden sollten) nicht bewusst sind. Gar nicht mal in der einzelnen Situation sondern auf alle Hundehalter gesehen. Bei euch im Dorf terrorisiert ein Dobermann die Nachbarschaft. Viele werden doch jetzt bei euch ein negatives Bild vom Dobermann haben, obwohl der Hund nur aufgrund der Inkonsequenz und Ignoranz seines Halters dieses Verhalten zeigt.




Ja sichi. Meine verstorbene Hündin und unser Rüde haben auch alles dran.

https://fstatic1.mtb-news.de/v3/23/2302/2302468-4mybb6gbvasu-version2-medium.jpg (https://fotos.mtb-news.de/p/2302468)

Btw. Ohren kupieren ist seit 1988 in D verboten.


Ja, natürlich sagen jetzt alle der aggressive Dobermann und nicht rassenneutral Hund. Wenn man mal schlechte Erfahrungen gemacht hat bleibt einfach in Hinterkopf "Dobermann - gefährlich". Das sehe ich auch an mir selbst, nach zwei schlechten Erfahrungen habe ich vor dieser Rasse jetzt echt einen Heidenrespekt, obwohl ich mich grundsätzlich nicht vor Hunden fürchte.

Dein Rüde ist wunderschön, aber schon sehr respekteinflößend. Mag er seinen neuen, kleinen Freund?

zum Kupierverbot: habe mal gegoogelt wie das ist Österreich ist. Bei uns ist es seit 2005 verboten und erst seit 2012! ist der Import von kupierten Hunden verboten. Das ist ja schrecklich! Ich weis schon, dass wir Ösis oft ein bisschen langsam sind, aber sooo langsam :(

LG Sky

noam
08.11.2018, 21:02
Der kennt den kleinen noch nicht. Der zieht erst am 24. ein. Für das Kennenlernen ist der Zwerg noch zu klein.

Dafür ist Österreich konsequent in der Rechtslage. Hier darf man die kupierten Hunde (zumeist aus Osteuropa) noch importieren und diese haben auch immernoch eine breite Anhängerschaft.

welfe
08.11.2018, 21:37
Ich habe einen Hund und ich bin Läuferin. Manchmal kombiniere ich das auch. Der bislang schlimmste Zwischenfall passierte dabei mit Leine (so eine Jogging-Leine zum umbinden), als mir ein Rentnerpaar auf einem schmalen Weg entgegen kam, null Platz machte, und mein zugegeben etwas ungestüme Hündin einfach weiterlief und ihn dabei mit der Leine umschmiss. Ich hab sie in der Situation so nah dran genommen wie es ging, aber die Dinger sind etwas dehnbar und so ist es halt passiert, sie lief schräg hinter mir. Dem Herren ist nichts passiert, aber er war unfassbar sauer auf mich. Ohne Leine wäre er aber auch sauer gewesen (dann aber nicht gestürzt).



Nur zu meinem Verständnis:
Du erwartest also, dass ein "Rentnerpaar" a) rechtzeitig merkt, dass du mit Hund vorbei willst und b) dir und Hund Platz macht, und wenn sie das nicht tun - vielleicht bemerken sie es nicht rechtzeitig, schätzen deinen Raumbedarf falsch ein, vielleicht sind sie aber auch einfach nicht bereit dazu also "stur" (soll im Alter alles vorkommen) - dann werden sie von der "zugegeben etwas ungestümen Hündin" "mit der Leine" umgenietet? Und du wunderst dich, dass der ältere Herr sauer ist, obwohl ihm doch - deine Einschätzung - nichts passiert ist?
Unfassbar. Wenn ich im Straßenverkehr jeden aus dem Weg räume, der mir nicht rechtzeitig Platz macht - na, dann gute Nacht. Ich meine, mal im Ernst: selbst wenn mir ein Vollpfosten mit dickem Wagen die Einfahrt blockiert (hier Alltag), habe ich noch lange nicht das Recht ihn mit meinem Auto wegzuschieben, nur weil mir der Platz nicht reicht. Soweit zumindest meine Kenntnis der Rechtsprechung.

Aber ich gebe zu, ich habe keinen Hund. Vielleicht verstehe ich einfach die Sichtweise von Hundebesitzern nicht.:Cheese:

JaLu
20.11.2018, 11:58
Müsste dann aber jeder in der Familie oder auch Nachbar, der den Hund mal ausführt auch so einen Führerschein haben?


Generell ne nicht so schlechte Idee in der Praxis aber auch schwierig.
Im Zweifel hockt der Hund daheim weil es keinen mit Führerschein gibt, der ihn ausführt.


Ich würde aber eh noch weiter gehen, jemand mit ner Etagenwohnung bekäme gar keine Hund oder jemand wo 9h am Tag keiner daheim ist, weil alle arbeiten/in der Schule sind.

Nur auch das wird man letztlich nicht durchsetzen können.

Es bleibt der Appell an die Vernunft der Leute.


Ich hab noch nicht bis zum Ende gelesen, aber ich anworte trotzdem schonmal.

Diese Art Hundeführerschein/Sachkundenachweis gibt es bereits. Hier muss aber nur der Hundehalter nachweisen können, dass er mit seinem Hund klar kommt

Mirko
20.11.2018, 12:16
Ich hab noch nicht bis zum Ende gelesen, aber ich anworte trotzdem schonmal.

Diese Art Hundeführerschein/Sachkundenachweis gibt es bereits. Hier muss aber nur der Hundehalter nachweisen können, dass er mit seinem Hund klar kommt

Wo denn? Wie denn? Ich hab aktuell meinen 4. Hund und musste noch nie irgendwem irgendwas nachweisen!

Duafüxin
20.11.2018, 12:18
Bei uns in Niedersachsen ist das so.

Merkt man aber nicht unbedingt, wie man nicht unbedingt merkt, dass jeder der Auto fährt, nen FS hat :Cheese:

qbz
20.11.2018, 12:34
.....
Diese Art Hundeführerschein/Sachkundenachweis gibt es bereits. Hier muss aber nur der Hundehalter nachweisen können, dass er mit seinem Hund klar kommt

Jedes Bundesland hat dazu andere Vorschriften. In Brandenburg braucht das kein Hundehalter, ausser der mit Listenhunden, in Berlin der Listenhundehalter und alle, die ihren Hund im Freilauf führen.

noam
20.11.2018, 12:44
Bei uns in Niedersachsen ist das so.

Liegt aber zum großen Teil eben daran, dass dies nur bei der Steueranmeldung des Hundes überprüft wird. Und ich behaupte einfach mal dreist, dass man die Assis damit eben nicht bekommt, da die wohl kaum ihre Hunde angemeldet haben.

JaLu
20.11.2018, 13:35
Ja in Niedersachen und ich meine NRW hat sowas mittlerweile auch.


Zum Thema Jagdhunde sind besser erzogen. Ja das stimmt. Die werden aber eben auch mal richtig zurechtgewiesen und bekommen ordentlich Ärger wenn sie nicht gehorchen. Das würde vielen Hunden mal gut tun.



Bem Laufen hatte ich noch keine Probleme, aber auf dem Weg zur Arbeit muss ich regelmäßig mit dem Rad abbremsen und anhalten, weil die Hausfrauen meinen, dass ihr Hund nicht an die Leine braucht wenn er nicht hört.
Mein liebstes Erlebnis aber war ein Herr, dessen Hund mich und mein Pferd angegriffen hat. Da waren die schon knapp 50m an mir vorbei und das "dumme Vieh" hat uns hinterrücks angegriffen. Vom noch dümmeren Besitzer kam nur ein "oh, der jagd zwar gelegentlich Jogger und Radfahrer, aber beim Pferd hätte ich das jetzt nicht erwartet"

qbz
20.11.2018, 14:25
.......
Zum Thema Jagdhunde sind besser erzogen. Ja das stimmt. Die werden aber eben auch mal richtig zurechtgewiesen und bekommen ordentlich Ärger wenn sie nicht gehorchen. Das würde vielen Hunden mal gut tun.
.......


Ich würde das in mehrfacher Hinsicht anders sehen.

Für einen guten Jagdhund sind mehrere andere wegen mangelnder Eignung vor, während und nach der Ausbildung augeschieden und an andere Halter oder manchmal auch in den Tierschutz gegeben worden. Jagdhunde werden ausserdem bei guter Haltung entsprechend ihrer angezüchteten Vererbung ausgelastet und regelmässig trainiert, was man von Hof- und Haushunden nicht immer annehmen kann. Und manche Hunde können Zurechtweisungen verkraften, ignorieren, manche reagieren auf Frust mit Aggression usf.

Der Sachkundeausweis in NRW, der für die Haltung von Hunden > 20kg und Widerristhöhe > 40cm notwendig ist, stellt aus gutem Grund u.a. gerade diese zwei Fragen:
"Besteht die Gefahr, durch Strafen einen Hund so zu schockieren, dass er das Vertrauen in einen verliert?"
Was kann passieren, wenn man einen Hund als Erziehungsmaßnahme häufig und hart bestraft?"

Das Risiko nämlich, dass man mit "ordentlich Ärger machen", "Strafen" den Hund auf den falschen Pfad bringt, ist recht gross. Man könnte als Hundehalter wie als Eltern ein Buch schreiben, was es so an Erziehungstips zu hören gibt. :Lachen2:

Diese beiden wünschen Lob, Anerkennung und Freundlichkeit.

noam
20.11.2018, 15:26
Jagdhunde sind eben wie auch Dienst- oder Hütehunde Gebrauchshunde im eigentlichen Sinn. Sie werden gebraucht damit der Mensch es einfacher hat. Hierzu ist eine entsprechende genetische Veranlagung aber auch Erziehung / Ausbildung notwendig.

Ich komme ja nun aus dem Schutzhundesport und kenne mich daher mit diesen besser aus als mit jagdlich geführten Hunden. Im Schutzhundesport, der sich ja nun traditionell an den Diensthundebereich anlehnt aber mittlerweile sehr anders ist, braucht man Hunde, die eine gewisse Aggression und Dominanz mitbringen. Entsprechend sind diese Hunde immer bestrebt ihre Position im heimischen Rudel zu verbessern und stellen die "Führungsposition" des Menschen regelmäßig in Frage. So muss man in der Erziehung / Ausbildung entsprechend konsequent sein und dem Hund klar zeigen was weiß und was schwarz ist. Dazu gehört zwingend eine angepasste Maßregelung. Wichtig ist, dass man durch die Maßregelung Beschwichtigung bis Meideverhalten hervorruft, sonst wird der Hund nicht verstehen, dass dieses Verhalten falsch war. Um so stärker (also mental) der Hund desto wichtiger ist klares schwarz und weiß bei absoluter Konsequenz. Ich kann eben nicht von einem Hund verlangen im Sport Druckvoll im Versteck zu verbellen oder eine korrekte triebige Unterordnung zu laufen aber in der Ausbildung jede Inkosequenz des Hundeführers hinzunehmen.

Wie du aber richtig sagst, sind diese Hunde in der Regel gut ausgelastet und man bewegt sich in einem kritischen Umfeld, wo einem Unzulänglichkeiten schnell vorgehalten werden. Hingegen ist bei der Hundemama mit ihrem Sockenmolly der an der Leine den Rambo macht in der Regel alles immer halb so schlimm. Der ist ja so süß. Und wenn man so einen Hund mal zurechtweist weil er ansonsten gleich gefrühstückt wird, dann ist man schnell der böse.


Von Außen sieht diese Ausbildung sehr häufig brutal und unangemessen aus. Nur fehlt einem dann in der Regel der Einblick in die Methoden. Und wenn ein Jagdhund eben die genetischen Voraussetzungen nicht mitbringt, wird er eben abgegeben. Er ist eben Jagd- und kein Familienkuschelhund. Das ist nur konsequent.

Umgekehrt ist es viel schlimmer. Es werden in Deutschland hunderte wenn nicht tausende Hüte-, Gebrauchs- oder Jagdhunde als Familienkuschelhunde gehalten. Diese Hunde bekommen zwar täglich ihren Auslauf und auch ihre Zuneigung, aber kaum eine artgerechte Auslastung. Fragt doch einmal neugierig, wenn ihr jemanden mit Border oder Aussie seht, ob der Hund denn Hüteaufgaben hat. Fragt mal die Leute mit DSH, Dobermann, Boxer, Rottweiler ob die Hunde im IPO oder Ringsport geführt werden. Fragt doch mal die Leute mit Retrievern, Vizla oder Weimeranern, ob diese auch jagdlich geführt werden. In der Regel eher nicht. Und dann kommen die tollen Züchter, die die Nachfrage nach Familienhunden, die so aussehen wie die oben genannten Rassen, bedienen wollen und versuchen dann die entsprechende Veranlagung dahin zu verwässern, dass aus dem triebstarken Gebrauchshund der triebtote Sofahund geworden ist. Blöd ist, wenn dann doch mal die alten Gene durchschlagen.

Was ich damit sagen möchte: Immer wenn ich schlechte Hundekontakte habe, stelle ich fest, dass Halter und Rasse einfach nicht zusammenpassen und man sich den Hund in der Regel nach Prestige und optischen Gesichtspunkten ausgesucht hat, anstatt sich den Hund nach den Eigenschaften, die am besten zum eigenen Lebensentwurf passen, auszusuchen.

qbz
20.11.2018, 18:35
.......
Entsprechend sind diese Hunde immer bestrebt ihre Position im heimischen Rudel zu verbessern und stellen die "Führungsposition" des Menschen regelmäßig in Frage.
.......


Also, ich teile ja viele Deiner Überlegungen, vor allem die zur Problematik der ehemaligen Gebrauchshunderassen. Bei manchen Rassen entwickelten sich schon zwei Zuchtlinien, z.B. bei den Border Collies, wie "Arbeitshunde", die an Herden arbeiten, einerseits und Familienhunden andererseits.

Ich denke aber, es gibt keine Erkenntnisse, dass Hunde die menschliche Familie im Zusammenwohnen als gemeinsames Rudel wahrnehmen (ist nur eine Metapher) als auch keine Erkenntnisse, dass ein Hund die Führung über eine ihm fremde Art wie den Menschen ausüben will bzw. etwas tut, weil er seine Halter dominieren möchte. Die Dominanz-Theorie und das Modell vom "Alpha-Wolf" hat man aus Beobachtungen von gefangenen Wölfen abgeleitet. Sie scheint weder auf freilebende Wölfe noch auf Hunde im Rudel noch auf das Zusammenleben der Hunde mit Menschen übertragbar. Als Quelle würde ich auf den Biologen Bradshaw, "Hundeverstand" verweisen bzw. auf diesen kurzen Artikel, der ähnlich argumentiert. Dominanz - Ursprünge und Entwicklung (https://www.easy-dogs.net/home/blog/der_hund_zucht_haltung/gastautoren/esther_hufschmid/dominanz_2_hufschmid.html). (Möchte z.B. einer meiner Hunde an einer Abzweigung bei einer Wanderung sehr hartnäckig zum Ausdruck gebracht anders weitergehen wie ich, gibt es bestimmt ganz handfeste Hundegründe, die ich nur nicht riechen oder hören kann, aber er sucht den Konflikt nicht aus Gründen der Dominanz.)

Bestimmte Methoden, in denen aversive Reize bei der Hundeausbildung verwendet werden, wie die Elektro- oder Sprühhalsbänder, lehne ich aus verschiedenen Gründen prinzipiell ab. Sie "zerstören" tatsächlich mehr als sie helfen. Solche Methoden wurden noch vor einiger Zeit leider auch bei der Ausbildung von Polizeihunden manchmal eingesetzt wie ich gelesen hatte in einer Dissertation. Generell kann man mit aversiven Reizen mehr Unheil anrichten als die Verhaltensweisen, die der Halter damit weghaben möchte.

Bei der Ausbildung der Hütehunde (nicht Herdenschutz) geht es im Kern darum, wie der Mensch den Hütehund bei seinen Aufgaben unterstützt und korrigierend eingreift, quasi Teamwork. Die Herden rotten sich schon zusammen, wenn die Hunde sie nur "fixieren". Je sparsamer der Mensch lenken muss, desto besser. ;) . Eine bildlich gesprochen kurze Leine bei den Anweisungen / Pfiffen schränkt nur die Selbständigkeit und die Hütefähigkeiten des Hundes ein.

Ich wohne neben einem riesigen Waldgebiet. Mehrfach im Jahr nehmen sie in der nächsten Umgebung die Prüfung für Jagdhunde ab, üben oder echte Treibjagd und in der Nachbarschaft wohnen zwei Jäger. Für meine Hunde ganz witzig, weil sie am Tag danach die Fährten auch aus Spass ablaufen können.

ironmansub10h
20.11.2018, 22:02
Was da Gesetzgebung ist, wenn mich ein Hund attackiert und das Maul aufreisst ist er hin. Da juckt mich auch ne Anzeige nicht. Ich bin selbst mit Hund unterwegs, den juckt nix, der läuft bei mir, der hört sofort, ist absolut gelassen bei Gebell , anderen Menschen und Hunden oder anderem Getier. Und NUR so gehört sich das bei nem frei laufenden Hund. Alles andere ist NO GO. MEIN Ridgeback kommen oft Hunde wild entgegen gerannt , laut bellend, laut schreiender Besitzer hinten dran, meiner sitzt ab und bleibt ruhig. Verstehe ehrlich nicht, warum das andere nicht mit ihren Ködern hinbekommen. Ist Arbeit okay, aber das ist halt so wenn man nen Hind hat. Ich mag Hunde, aber wenn ich angegangen werde, setzt es was. Einer durfte schin mein gestrektes Bein fühlen. Upps vll. unverhältnismässig.

noam
20.11.2018, 22:56
.

Nö völlig angebracht und handhabe ich genauso. Ich kann besser mit der eventuellen Anzeige leben als dass es mein Dobermann regelt, denn dann ist er plötzlich gefährlich

icke
21.11.2018, 07:20
Ist Arbeit okay, aber das ist halt so wenn man nen Hind hat.


:)
Hind - Mischung aus Kind und Hund und der Satz ist in beiden Fällen richtig!

JaLu
05.12.2018, 14:27
Da hab ich letztens noch so laut getönt, dass ich noch nie Probleme mit Hunden hatten und schon passiert es mir gestern zwei Mal, dass ein unangeleinter Hund auf mich zugerannt kommt und an mir hoch springt. Frauchen/Herrchen natürlich weit weg, sodass das leise "Carlos lass das" natürlich nicht gehört wird.

Ich glaube ich schreibe hier nichts mehr :Nee:

neindochoh
22.01.2019, 12:05
Eine effiziente Abwehr würde ich mir auch wünschen ... und zwar nicht von den Hunden sondern deren Haltern.

Meine Highlights in diesem Jahr bisher:
1. Hundehalter mit drei natürlich nicht angeleinten Hunden kommt mir entgegen. Zwei Hunde laufen auf mich zu, springen hoch. Ich falte den Halter verbal zusammen, der stammelt aber natürlich nur dümmlich vor sich hin. Zweite Begegnung ein paar Wochen später mit denselben Hunden: Herrchen sieht mich auf ca. 250m Entfernung, verfällt augenscheinlich in totale Panik und bekommt es aber natürlich nicht geregelt seine Hunde rechtzeitig anzuleinen. Wie soll das auch klappen wenn die Hunde nullkommanull kapieren, dass sie zu Herrchen laufen sollen?

2. Nach knapp 30 km laufe ich kurz vor der Heimkehr aus dem Wald. Danach überquere ich über eine schmale Brücke einen Bach. Schon vor der Brücke ein freilaufender Hund. Frauchen ruft den Hund zu sich. Was macht der Hund? Läuft natürlich hinter mir her über die Brücke, weil auf der anderen Seite schon zwei andere Hunde auf der Scheisshauswiese spielen. Ich ignoriere den Hund und laufe weiter. Auf der Wiese dann laufen die anderen zwei Hunde im gemeinsam Spiel herum, daneben steht eine Gruppe Hundehalter. Als ich sowohl die Hunde als auch deren Herrchen schon hinter mir gelassen habe werde ich auf einmal von zwei Hunden umgerannt und lege mich auf die Fr*es*. Außer etwas Dreck an Hose und Jackenärmel habe ich mir nichts getan dabei zum Glück. Und außer einem schmallippigen Sorry von einem der Herrchen quillt natürlich niemand ein Wort aus dem Maul. Habe dann spontan "lobende Worte" verteilt und wurde angeschaut wie ein Marsmensch. Eigentlich war das ein sehr lockerer Lauf mit Puls 135 im Schnitt, aber die letzten 2 km bis nach Hause waren dann 170+ ...

Zum Glück habe ich keine Angst vor Hunden und bin bisher auch noch nicht gebissen worden, aber so einige Erlebnisse nerven doch und ich habe (notgedrungen) meine Laufwege entlang einiger stark hundefrequentierte Wege und der Hunde- bzw. Scheisshauswiese des Wohngebiets jetzt verlegt. Glücklicherweise für mich sind die meisten Hundehalter so stinkfaul, dass ich doch größtenteils Ruhe vor Ihnen habe.