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Vollständige Version anzeigen : Tempo bei Laufintervallen


lonerunner
16.07.2008, 00:32
Ich habe eine Verständnisfrage zum 15h-Plan für die MD.
In der Build-Phase werden ja Dienstags Laufintervalle veranschlagt, als Intensität ist eine "3" angegeben, ist es wirklich sinnvoll so langsam zu laufen (die "3" bedeutet doch intensive Ausdauer, oder??), war es bisher immer gewohnt Inervallläufe über 1000m über der anaeroben Schwelle zu machen.
Kann mich jemand aufklären oder habe ich grundsätzlich etwas falsch verstanden?

Gruss Jörg

Klugschnacker
16.07.2008, 08:51
Ich würde sie nicht über der anaeroben Schwelle laufen, das vertragen nur wenige. Außerdem hat eine Laktatakkumulation auch negative Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der Mitochondrien in den Muskelzellen. Für die Mitteldistanz lohnt diese Gratwanderung nicht.

Wenn Du Bahntraining gewohnt bist, versuche es mal mit einem Tempo knapp unterhalb der anaeroben Schwelle. Auf unserer Skala wäre das der Bereich 4-5. Eventuell musst Du dann auch die Menge der Intervalle für Dich neu austarieren, je nach dem, wie gut Du regenerierst. Wenn das Radtraining anfängt unter den müden Beinen zu leiden, solltest Du beim Lauftraining wieder etwas rausnehmen (Radtraining geht vor).

Viele Grüße,
Arne

lonerunner
16.07.2008, 09:50
Danke Dir für die schnelle Antwort Arne:Huhu:

Wahrscheinlich sehe ich alles immer noch zu sehr aus Läufersicht

Gruss Jörg

Jolly Roger
16.07.2008, 13:48
;) Das Problem habe ich auch. Ich habe aus Vorzeiten Marathonerfahrung, bin so seit zwei, drei Jahren mit RR und im Wasser unterwegs und will mich für's nächste Jahr an die Pläne halten. Und ich war es gewohnt, zumindest zu gewissen Zeiten mit Intervallen zu trainieren. Das erhöhte einerseits die Grundschnelligkeit aber führte vorallem zu dem Effekt, dass zwischem meinem Marathontempo und meinem kurzzeitigen Maximaltempo eine große Differenz bestand und mir somit mein Marathontempo leichter fiel, wenn ich "untenrum" schnell war.
Wobei mir auch klar ist, dass z.B. 18h (Tria-Training) ein anderes Stück Holz sind als vielleicht 10h (Lauf-Training) und ich mich sicherheitshalber an "intervallfreie" Pläne von hier halten werde.
Wenn ich dann feststelle, das ist mir alles viel zu lasch, kann ich immer noch Gas geben.

Jolly Roger
16.07.2008, 13:55
Und ich habe gerade festgestellt, dass der Smiley an die falsche Stelle geraten ist, sollte natürlich hinter meine letzte Bemerkung, so vo wegen lasche Pläne usw.

Meik
16.07.2008, 14:45
Intervalltrainings sind IMHO auch stark Erfahrungssache und eine Frage des Zeitpunktes.

Auf der einen Seite so schnell als möglich so dass man die Zeit bis zum letzten Intervall halten kann. Auf der anderen Seite so langsam wie nötig als dass man die anderen Trainingseinheiten noch durchziehen kann.

Die Frage wann man was trainiert. Habe mir da auch so meine Gedanken gemacht und dann die harten Intervalle in den Winter und die "Base"-Phase gelegt. In der Phase direkt vor den Wettkämpfen halte ich es für sinnvoller spezifischer zu trainieren wie in den Build-Phasen in Arnes Plänen. Bei den Unfängen und (längeren) Intensitäten passen harte Intervalle nicht noch zusätzlich rein. Sprich in der Zeit würde ich die Intervalle auch nicht härter laufen als im Plan angegeben. Oder ggf. einen Regenerationstag danach einschieben.

Habe für mich aus "Base" einfach mal "Defizittraining" gemacht. Und mein Defizit lag eindeutig auf (Grund-)Schnelligkeit. Hiess Di und Do auf die Bahn und am WE einen längeren Lauf. Trotz wenig km hat sich mein GA1-Tempo deutlich erhöht.

Dadurch fühlt sich auch die Build-Phase ganz anders an als in den Vorjahren. Das sind für mich dieses Jahr die längsten Einheiten, aber bei weitem nicht die schnellsten. Sprich jetzt geht es darum das Tempo auf längeren Strecken umzusetzen und das Trainingsprinzip erst Base und dann Build quasi umgedreht. Habe subjektiv noch nie mit so wenig Trainingsstunden eine so gute Form gehabt. Allerdings hab ich eine ganz brauchbare Basis aus den letzten 9 Tri-Saisons.

Gruß Meik