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Vollständige Version anzeigen : Lauf-ABC, aber wie?


Phil_ster
23.08.2018, 10:54
Hallo zusammen,

ich brauch eure Hilfe als Anfänger.
Überall hört man ja vom LAUF-ABC etc. und es gibt zig Youtube Videos dazu und jedes ist anders aufgebaut.
Gibt es Übungen oder Dinge die eurer Meinung auf jeden Fall dazu gehören, könnt ihr da Empfehlungen aussprechen?

Danke

tria ghost
23.08.2018, 11:02
Also hier kannste definitiv nix verkehrt mit machen.
Wichtig wäre nur das man das Lauf-ABC nach Möglichkeit direkt nach nem kurzen Warm-Up angehen sollte und nicht am Ende einer Session.
Mit dem Erschöpfungsgrad steigt zunehmend die Gefahr unsauber zu werden (gilt auch für Schwimmtechnik)

LAUF ABC (https://www.runnersworld.de/laufabc)

Klugschnacker
23.08.2018, 11:03
Lass es sein. Gehe lieber laufen stattdessen, in möglichst abwechslungsreichem Gelände.

Das Lauf-ABC soll die Lauf-Ökonomie verbessern. Das bedeutet, weniger Sauerstoffverbrauch bei einem festgelegtem Tempo. Diese Lauf-Ökonomie hängt jedoch vor allem von den Wochenumfängen ab, also den Kilometern, die Du durchschnittlich pro Woche zurücklegst. Das Lauf-ABC hat nur sehr geringe Effekte, positive wie negative.

Wenn Du ein besserer Läufer werden willst, musst Du in erster Linie mehr laufen. Abkürzungen gibt es nicht.
:Blumen:

tria ghost
23.08.2018, 11:13
Wenn Du ein besserer Läufer werden willst, musst Du in erster Linie mehr laufen. Abkürzungen gibt es nicht.
:Blumen:


Lauf-ABC schult doch aber auch die Technik und hilft auch um Verletzungen zu vermeiden???
Bessere Technik verhilft für schnelleres Tempo.
Vergleich: Sanders mit Frodo/Lange. Sanders kommt über Umfang und Kraft, Frodo/Lange auch über Ihre gute Lauftechnik...

Also grad für Neueinsteiger nicht verkehrt?

Helios
23.08.2018, 12:01
.........
Vergleich: Sanders mit Frodo/Lange. Sanders kommt über Umfang und Kraft, Frodo/Lange auch über Ihre gute Lauftechnik...
..........


vor 10 Jahren hat der Eine die Olympiade gerockt - der Andere hockte da noch am Baum.. ähhhh hatte eine Jugend als reiner Läufer (man mag es bei dem Humpler gar nicht glauben).

Außerdem sind die Vergleiche nicht gerade immer der Bringer, weil wer hat schon als Anfänger das Tempo dieser Leute drauf - zumindest bei einer Strecke über 10 m ;)

BananeToWin
23.08.2018, 12:11
Vergleich: Sanders mit Frodo/Lange. Sanders kommt über Umfang und Kraft, Frodo/Lange auch über Ihre gute Lauftechnik...

Also grad für Neueinsteiger nicht verkehrt?


Ich sehe es nicht ganz so wie Arne. Aber eines halte ich auch für Schwachsinn: gerade als Anfänger ein liebloses Lauf-ABC abzuspulen. Das bringt nix, dann laufe lieber. Einzig dass gewisse plyometrische Aspekte dabei sind könnte was bringen.
Ich würde wenn dann ganz ausgewählte Übungen machen, wenn man glaubt ein bestimmtes Defizit zu haben. Und diese Übung(en) dann regelmäßig. Ansonsten lieber vielseitig (bzgl. Tempi und Untergrund) normal laufen.
Allerdings glaube ich mittlerweile nicht mehr, dass man nur durch hohe Umfange automatisch ein sehr guter Läufer wird. Niemand wird ohne hohe Umfänge ein guter Läufer, aber andersherum kann man den Schluss nicht zwingend ziehen. Gerade als Triathlet kann man sich gewisse Fehler angewöhnen und kommt dann irgendwann nicht recht weiter (z.b. eine sitzende Haltung, mangelnde Hüftstreckung etc.). Aber wie gesagt, einfach eim beliebiges ABC zu machen hilft da sicherlich nicht.

Bzgl. der Sanders vs Frodeno/Lange-Darstellung: Ich glaube das nicht. Auch Frodo macht sehr hohe Laufumfänge. Klar, er ist ein Stilist; und er hat wohl ne sehr gute Laufökonomie. Aber nur weil es bei Sanders nicht so grazil aussieht, muss er keine schlechte Laufökonomie haben. Er hat eine gute, aufrechte Körperhaltung, gute Hüftstreckung, starke Gluteus- und Hamstringmuskulatur. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er gute Laukökonomiewerte hat. Wie soll er sonst auch solche Zeiten laufen?

ks03
23.08.2018, 12:32
Ich sehe es nicht ganz so wie Arne. Aber eines halte ich auch für Schwachsinn: gerade als Anfänger ein liebloses Lauf-ABC abzuspulen. Das bringt nix, dann laufe lieber. Einzig dass gewisse plyometrische Aspekte dabei sind könnte was bringen.
Ich würde wenn dann ganz ausgewählte Übungen machen, wenn man glaubt ein bestimmtes Defizit zu haben. Und diese Übung(en) dann regelmäßig. Ansonsten lieber vielseitig (bzgl. Tempi und Untergrund) normal laufen.


Was kann man denn gezielt verbessern mit entsprechenden Übungen?

Ich mühe mich sehr ab mit dem Laufen, aber es wird. Hab instabile Sprunggelenke und Knie, aber bis jetzt läuft es ganz gut, da ich auf unterschiedlichen Untergründen laufe.

Tschau

Triathlonator
23.08.2018, 13:10
Kommt drauf an wo man Defizite hat würde ich sagen. Bei mir besteht ein Lauf ABC nicht nur aus den einzelnen Übungen. Da wird sich erst ein paar Minuten gelockert, dann warm machen, dann bisschen Dehnen und dann hab ich ein Set von Übungen die gezielt den Laufstil beeinflussen sollen. Dazu muss man googlen, was genau welche Übung bewirkt.

Seitscherenschritte mach ich z.B. um die Beweglichkeit in der Hüfte zu erhöhen. Wer in dem Bereich steif ist, läuft nicht unbedingt ökonomisch oder elegant. Anfersen und Knieheben bzw. Skippings sind eher als Aufwärmpart zu verstehen, schaffen aber Kraft und Beweglichkeit in den Sprunggelenken. Sprints baue ich ein, um strenge Tempiwechsel beim Laufen zu ermöglichen, ohne plötzliche Verletzungen zu riskieren. Sehe das immer wieder, dass Athleten auf der Ziellinie einhumpeln, weil sie sich beim Zielsprint ne Zerrung o.Ä. zugezogen haben.

Allem in allen würde ich sagen, das ABC hat definitiv positive Auswirkungen auf den Bewegungsapparat und macht dich langfristig einfach geschmeidiger, also dynamischer, beweglicher...wie immer man es nennt. Krafteinheiten macht man z.B. auch als Unterstützungen und der Mehrwert ist wohl kaum zu ignorieren. Es werden einfach Bewegungspunkte angesprochen, die man beim nur Laufen nicht, oder eventuell falsch anspricht.

Genau wie bei Krafteinheiten ist es wichtig die Übungen mit Spannung und sauber zu vollziehen. Also auf gute Körperhaltung achten etc.. Die Relevanz ist auch vom Alter abhängig, denke ich. Junge Leute brauchen das weniger als alte Säcke...:)

uruman
23.08.2018, 13:49
Lass es sein. Gehe lieber laufen stattdessen,

....................

Wenn Du ein besserer Läufer werden willst, musst Du in erster Linie mehr laufen. Abkürzungen gibt es nicht.
:Blumen:



Das kann Zustimmen für gute Läufer zwischen 30-40 Jahren

Für alle andere ist eine gute Maßnahme um zu erreichen oder erhalten eine gute Lauf-Ökonomie ( Abkürzung)

Gerade für Anfänger halte ich nicht für sinnvoll große Umfänge zu empfehlen
Ich finde wichtig nicht nur spezifisch die 3 Sport Disziplinen zu trainieren sondern auch das ganze Begleit-Training, wie Technische Übung, Stabi ,Kraft usw.
Sonst kommt später die Rechnung in Form von Verletzung oder eine sehr frühe Stagnierung in die Leistung -Entwicklung

:bussi:

Bommel91
23.08.2018, 14:30
Geil, da hat man jahrelang schlechtes Gewissen weil man noch nie Lauf abc gemacht hat und dann kommt Arne und ich kann dieses Kapitel beruhigt beenden. Die anderen Posts lese ich logischerweise nicht

captain hook
23.08.2018, 14:49
Lass es sein. Gehe lieber laufen stattdessen, in möglichst abwechslungsreichem Gelände.

Das Lauf-ABC soll die Lauf-Ökonomie verbessern. Das bedeutet, weniger Sauerstoffverbrauch bei einem festgelegtem Tempo. Diese Lauf-Ökonomie hängt jedoch vor allem von den Wochenumfängen ab, also den Kilometern, die Du durchschnittlich pro Woche zurücklegst. Das Lauf-ABC hat nur sehr geringe Effekte, positive wie negative.

Wenn Du ein besserer Läufer werden willst, musst Du in erster Linie mehr laufen. Abkürzungen gibt es nicht.
:Blumen:

Da führe ich gerne mal Ultraläufer als Gegenbeispiel an. Die laufen meistens sehr viel Umfang, sieht meistens ganz schlimm aus und schnell können die meisten auch nicht.

Obs am Lauf ABC liegt würde ich jetzt nicht abschließend sagen wollen, aber einfach nur mehr laufen halte ich für keine gute Idee wenn man das so isoliert in den Raum stellt.

Wenn ich allerdings die meisten Lauf ABC Abläufe sehe, wundert es mich nicht, dass die nicht funktionieren.

Ohne die Draufsicht eines erfahrenen Trainiers mit entsprechenden Korrekturansagen halte ich Lauf ABC für absolut überflüssig. Richtig angelegt mit Kontrolle für sehr hilfreich. Allerdings würde ich das auch umfangreicher anlegen als die meisten hier vermutlich glauben.

Für ab und zu mal nen Triathlon über die Runden zu bringen muss sicherlich niemand Lauf ABC machen.

ArminAtz
23.08.2018, 14:56
Ohne die Draufsicht eines erfahrenen Trainiers mit entsprechenden Korrekturansagen halte ich Lauf ABC für absolut überflüssig. Richtig angelegt mit Kontrolle für sehr hilfreich. Allerdings würde ich das auch umfangreicher anlegen als die meisten hier vermutlich glauben.


:Blumen: Und meiner Meinung nach, 1:1 aufs Schwimmen übertragbar.

tridinski
23.08.2018, 14:57
gutes Laufen, d.h. schnell und orthopädisch schonend, heißt für mich:

* Schrittfrequenz 180 +/-
* kurze Bodenkontaktzeit
* Fußaufsatz mit Mittel- oder Vorfuß (auf jeden Fall nicht mit der Ferse)
* viel Fersenhub
* Becken nach vorne gekippt
* Armschwung hinten weit hoch
* Abdruck hinten lang
* etc.

Wenn du das alles sauber drauf hast solltest du einfach viel laufen. Wenn nicht, macht Techniktraining, vulgo LaufABC, sehr viel Sinn. Wo soll die Technik denn sonst herkommen? Die Technik ist bei steigender Fitness der Hebel, der die späteren Fitnessgewinne exponentiell in höhere Geschwindigkeit übersetzt.

Einfach drauflostraben bringt beim Einsteiger zunächst gute Fortschritte aufgrund der sich verbessernden Fitness, aber die Fortschritte enden leider auch ziemlich bald wieder wegen der mangelnden Technik. Das gilt ganz extrem bim Schwimmen, aber auch sehr beim Laufen.

tridinski
23.08.2018, 15:15
Geil, da hat man jahrelang schlechtes Gewissen weil man noch nie Lauf abc gemacht hat und dann kommt Arne und ich kann dieses Kapitel beruhigt beenden. Die anderen Posts lese ich logischerweise nicht

in deiner Signatur gibst du 5k mit 22min an oder 10 mit 47, ich glaube um schneller zu werden würde dir regelmässig ein wenig LaufABC ganz gut tun :Lachanfall:

mcbert
23.08.2018, 15:19
Ich denke auch, Lauf ABC erfüllt seine Wirkung nur wenn man es ordentlich macht und auch korrigiert wird bei Fehlern.
Als ich noch die Chance hatte Lauf ABC mit einem Trainer zu machen enthielt dies sowohl Übungen zur Technik, Stabilität und Kraft.
- So manchem Läufer schadet etwas mehr Kniehub u. anfersen definitiv nicht.
- Rumpfstabilität lohnt sich immer
- Kräftigung der Hauptmuskeln gibt Power und bei den unterstützenden Muskeln schützt es vor Verletzungen.

Aus eigener Erfahrung kann ich es nur empfehlen, mir hat es damals viel gebracht. Ich hab es aber trotzdem nie geschafft es alleine regelmäßig durchzuziehen. :(
Gruppenzwang hat manchmal auch seine Vorteile

Mirko
23.08.2018, 15:22
Geil, da hat man jahrelang schlechtes Gewissen weil man noch nie Lauf abc gemacht hat und dann kommt Arne und ich kann dieses Kapitel beruhigt beenden. Die anderen Posts lese ich logischerweise nicht

Da mach ich mit! :Cheese:

Foxi
23.08.2018, 15:37
Ich denke auch, Lauf ABC erfüllt seine Wirkung nur, wenn man es ordentlich macht und auch korrigiert wird bei Fehlern.
Als ich noch die Chance hatte Lauf ABC mit einem Trainer zu machen enthielt dies sowohl Übungen zur Technik, Stabilität und Kraft.
- So manchem Läufer schadet etwas mehr Kniehub u. anfersen definitiv nicht.
- Rumpfstabilität lohnt sich immer
- Kräftigung der Hauptmuskeln gibt Power und bei den unterstützenden Muskeln schützt es vor Verletzungen.

Aus eigener Erfahrung kann ich es nur empfehlen, mir hat es damals viel gebracht. Ich hab es aber trotzdem nie geschafft es alleine regelmäßig durchzuziehen. :(
Gruppenzwang hat manchmal auch seine Vorteile

Sehr treffend formuliert! :Blumen: Das gibt so in etwa auch meine Erfahrungen in 28 Jahren Laufen wieder,als Läufer wie auch als Trainer. Und die Dynamik einer Gruppe schadet dabei ganz sicher nicht... :Huhu:

Schaut man sich die Verletzungen bei Läufern an, so kann man da mit verschiedenen Übungen aus dem Lauf-ABC durchaus vorbeugen, gerade in Bezug auf die Hüftbeuger, das ISG, die Knie, Sprunggelenke sowie Bänder und Sehnen. "Regelmäßiges Lauf-ABC" heißt aber nicht, es jedesmal vorm Laufen einzubauen, sondern ist längerfristig gemeint. Einmal pro Woche ist auch regelmäßig und bringt dann in einem längeren Zeitraum viel.

Es gibt soooo viele Übungen dazu, dass man/frau sie sicherlich nicht jedesmal ALLE machen kann. Auch das schafft Abwechslung. Auch muss Lauf-ABC nicht allein stehen; ich setze es (für mich und andere) gerne als "Vorspeise" vor einem Lauf-"Hauptgang" ein, z.B. 15-20 min Lauf-ABC vor einem Intervall-Training auf der Bahn oder vor einem hügeligen Waldlauf mit Fahrtspiel-Elementen...

Klugschnacker
23.08.2018, 16:06
Wunschdenken trifft auf Wirklichkeit!

Sicher bringt Lauf-ABC "irgendwas". Genauso wie wechselseitiges einbeiniges Fahren mit starrer Nabe. Oder die Übung "Badewanne" beim Schwimmtraining.

Sehr gute Läufer machen das an Umfängen und Intensitäten, was sie eben vertragen. Das Lauf-ABC kommt dann on top. Wer hingegen nur drei- oder viermal pro Woche läuft, und dann einen dieser Läufe streicht oder reduziert, um ein paar Bocksprünge zu machen, wird sich verschlechtern, statt sich zu verbessern.

Chrispayne
23.08.2018, 16:07
:Blumen: Und meiner Meinung nach, 1:1 aufs Schwimmen übertragbar.

ich würde sogar noch weiter gehen und die Ansätze/Ideen von Jan Wolfgarten übertragen...isoliertes Lauf-ABC ist für die Hose. Wichtiger wäre es, im regulären Training bei jedem Schritt drauf zu achten, sauber zu laufen.

captain hook
23.08.2018, 16:14
Wunschdenken trifft auf Wirklichkeit!

Sicher bringt Lauf-ABC "irgendwas". Genauso wie wechselseitiges einbeiniges Fahren mit starrer Nabe. Oder die Übung "Badewanne" beim Schwimmtraining.

Sehr gute Läufer machen das an Umfängen und Intensitäten, was sie eben vertragen. Das Lauf-ABC kommt dann on top. Wer hingegen nur drei- oder viermal pro Woche läuft, und dann einen dieser Läufe streicht oder reduziert, um ein paar Bocksprünge zu machen, wird sich verschlechtern, statt sich zu verbessern.

Hat irgendjemand geschrieben, dass er sein Laufpensum dafür reduzieren wollte?

Wenn man lauftechnisch angelegte Steigerungslaufprogramme und Sprungserien dem Lauf ABC zuordnet, wie es bei uns damals immer der Fall war, wird einen Nutzen davon haben, der über "irgendwas" ganz sicher weit hinausgeht.

captain hook
23.08.2018, 16:18
ich würde sogar noch weiter gehen und die Ansätze/Ideen von Jan Wolfgarten übertragen...isoliertes Lauf-ABC ist für die Hose. Wichtiger wäre es, im regulären Training bei jedem Schritt drauf zu achten, sauber zu laufen.

Den Nutzen von Sprungläufen bergan zB wirst Du in keinem "ich achte beim Laufen auf meinen Schritt" erzielen. Genauso wie das "ausklinken und fliegen lassen" am Ende eines Steigerungslaufes aus submaximaler Geschwindigkeit.

Klugschnacker
23.08.2018, 16:28
Wenn man lauftechnisch angelegte Steigerungslaufprogramme und Sprungserien dem Lauf ABC zuordnet, wie es bei uns damals immer der Fall war, wird einen Nutzen davon haben, der über "irgendwas" ganz sicher weit hinausgeht.

Das müsste sich ja belegen lassen. Der Bereich Laufökonomie ist regelmäßig der Gegenstand wissenschaftlicher Studien. In aller Regel findet man dabei heraus, dass die Laufökonomie nicht mit dem Lauf-ABC korreliert. Sehr stark aber mit den Umfängen.

Der gezierte, tänzelnde Stil einiger Leichtathleten ist übrigens weniger ökonomisch, als viele denken. Gerade auf längeren Distanzen werden regelmäßig Athleten Weltmeister oder Olympiasieger, die einen eher eigenwilligen Laufstil pflegen.

Dem Lauf-ABC liegt die Vorstellung zugrunde, dass ein explosiver Abdruck, möglichst kurze Bodenkontaktzeiten, ein gewisser Kniehub, oder eine bestimmte Armbewegung und so weiter besonders ökonomisch seien. Jedoch gibt es dafür bis heute nicht den geringsten wissenschaftlichen Beleg.

sabine-g
23.08.2018, 16:32
Lauf ABC ist genauso ein Blödsinn wie Vorfußlaufen.

captain hook
23.08.2018, 16:35
Das müsste sich ja belegen lassen. Der Bereich Laufökonomie ist regelmäßig der Gegenstand wissenschaftlicher Studien. In aller Regel findet man dabei heraus, dass die Laufökonomie nicht mit dem Lauf-ABC korreliert. Sehr stark aber mit den Umfängen.

Der gezierte, tänzelnde Stil einiger Leichtathleten ist übrigens weniger ökonomisch, als viele denken. Gerade auf längeren Distanzen werden regelmäßig Athleten Weltmeister oder Olympiasieger, die einen eher eigenwilligen Laufstil pflegen.

Dem Lauf-ABC liegt die Vorstellung zugrunde, dass ein explosiver Abdruck, möglichst kurze Bodenkontaktzeiten, ein gewisser Kniehub, oder eine bestimmte Armbewegung und so weiter besonders ökonomisch seien. Jedoch gibt es dafür bis heute nicht den geringsten wissenschaftlichen Beleg.

Welche "Übungen" lagen denn den von dir zitierten Studien zugrunde?

p.s. dem Aufwärmprogramm vieler Afrikaner im Langstreckenlauf liegen reihenweise Dinge zugrunde, die ich unter Lauf ABC werten würde. Selbst wenn man das auf den ersten Blick nicht annehmen würde...

premumski
23.08.2018, 16:37
Das müsste sich ja belegen lassen. Der Bereich Laufökonomie ist ja regelmäßig der Gegenstand wissenschaftlicher Studien. In aller Regel findet man dabei heraus, dass die Laufökonomie nicht mit dem Lauf-ABC korreliert. Sehr stark aber mit den Umfängen.

Der gezierte, tänzelnde Stil einiger Leichtathleten ist übrigens weniger ökonomisch, als viele denken. Gerade auf längeren Distanzen werden regelmäßig Athleten Weltmeister oder Olympiasieger, die einen eher eigenwilligen Laufstil pflegen.

Dem Lauf-ABC liegt die Vorstellung zugrunde, dass ein explosiver Abdruck, möglichst kurze Bodenkontaktzeiten, ein gewisser Kniehub, oder eine bestimmte Armbewegung und so weiter besonders ökonomisch seien. Jedoch gibt es dafür bis heute nicht den geringsten wissenschaftlichen Beleg.

Hier (https://m.youtube.com/watch?v=5wye-rZM5bU)wird ganz klar gesagt und dass es Wissenschaftlich belegt sei, dass plyometrisches Training und Maximalkrafttraining die Laufökonomie verbessern würden. Das sind im Endeffekt Sprungserien und Sprints(Abwandlung von Maximalkraft). Ob die wissenschaftliche Belege stimmen, war ich jetzt zu faul heraus zu finden. Wenn man das, als LaufABC zählt, dann würde es was bringen. Wenn man nur die klassischen Übungen zählen lässt, dann bringt es scheinbar nichts.

NBer
23.08.2018, 16:50
man muss unterscheiden zwischen laufökonomie und schnellem laufen.
das ökonomischte ist der "landstreicherstil"...ohne jeden kniehub und anfersen...so wie sich eben viele auf der langdistanz bewegen.
beim schnellen laufen auf den unterdistanzen oder sololäufen wird ein komplett anderer bewegungsablauf benötigt, und dort wirkt das lauf abc sehr wohl. nämlich genau wenn es um eine starke wade, fußaufsatz, abdruck- und frequenzverhalten geht. gerade und vor allem das frequenzverhalten muss trainiert werden, weil es eine nervale ansteuerung der muskulatur beinhaltet, was einem lernprozess unterliegt.

Foxi
23.08.2018, 17:18
Bevor hier ein Grundsatzstreit über den Nutzen und Sinn des Lauf-ABCs entbrennt, sollten wir uns klar machen, was bzw. wer genau gemeint ist. Streitpunkt scheint dabei vor allem das Wort "Laufökonomie" zu sein.

Versteht man unter "Ökonomie" eine Reduzierung der O2-Aufnahme oder die Veränderung bestimmter Stoffwechselparameter, so finden sich in der Tat kaum Belege für eine Wirksamkeit von solchen Übungen, die unter dem weiten Begriff des Lauf-ABC subsummiert werden.

Das Lauf-ABC ist jedoch entwickelt worden als eine spezielle Form des Koordinationstrainings. Bei einer so komplexen Bewegung wie dem Laufen geht es im Training darum, NEBEN der Kreislaufökonomisierung auch das koordinative Zusammenspiel der Faktoren Schrittlänge, Schrittfrquenz, Bodenkontaktzeit, Abdruckkraft zu optimieren. Dies ist nötig, um eben den einzelnen Schritt kraftsparender, also in der Summe weniger belastend zu gestalten. Hier wird dann der Begriff der Laufökonomie eher im Sinne eines Ermüdungswiderstandes im Bereich Hüfte und darunter zu verstehen sein.
Für Marathonläufer z.B. kein unwichtiger Aspekt. Nur wenigen Läufern ist bewusst, dass sie z.B. beim Aufsetzen des Fußes oder beim Abrollen sich zum Teil selbst ausbremsen. Hier wird Energie "vergeudet", also unökonomisch gelaufen.

Dies gilt insbesondere für reine Läufer, die evtl. erst spät zum Ausdauersport finden und einen schwerfällig wirkenden Laufstil haben.

rauschs
23.08.2018, 17:53
...nach Arne wage ich mich auch schon fast nicht mehr, etwas zu schreiben. :-)

Gibt zig Videos, das stimmt. Ein weiteres - kurz und knapp:

https://www.youtube.com/watch?v=l5VgwXqM7p4

https://de.wikipedia.org/wiki/Ingalena_Heuck

(also der Name ist sicher bekannt hier aber ev. kennt ihn der OP noch nicht. So falsch kann das IMHO nicht sein...).

Klugschnacker
23.08.2018, 17:57
Nur wenigen Läufern ist bewusst, dass sie z.B. beim Aufsetzen des Fußes oder beim Abrollen sich zum Teil selbst ausbremsen. Hier wird Energie "vergeudet", also unökonomisch gelaufen.

Dies gilt insbesondere für reine Läufer, die evtl. erst spät zum Ausdauersport finden und einen schwerfällig wirkenden Laufstil haben.

Gutes Posting, Foxi. Aber die zitierten Aussagen halte ich für einen Mythos, für den es keinerlei Belege gibt.

Ein Laufanfänger, der den Fuß vor dem Körperschwerpunkt aufsetzt, tut das aus genau dem Grund, weil das für seine aktuellen Fähigkeiten die ökonomischste Art des Laufens ist.

Dasselbe gilt für einen Rad-Anfänger, der mit einer 65er-Trittfrequenz fährt, eben weil das für ihn und seine aktuellen athletischen Fähigkeiten an ökonomischsten ist. Aus genau diesem Grund findet der Körper diese Frequenz ganz von selbst. Zwänge man ihn, mit einer 90er Frequenz zu fahren, verschlechterte sich die Effizienz.

Chrispayne
23.08.2018, 17:59
Den Nutzen von Sprungläufen bergan zB wirst Du in keinem "ich achte beim Laufen auf meinen Schritt" erzielen. Genauso wie das "ausklinken und fliegen lassen" am Ende eines Steigerungslaufes aus submaximaler Geschwindigkeit.

der TE läuft irgendwas zwischen 5:40 und 6:20 auf den KM, bei einem Umfang im Bereich von <5km. Willst du ihm solche Übungen machen lassen? Denk mal an das Zielpublikum. 98% der hier Mitlesenden wissen gar nicht was du mit ausklinken und fliegen lassen meinst, ich übrigens auch nicht, und ich laufe ganz ok denke ich :-)

Was du beschreibst hat sicher seine Daseinsberechtigung, aber bevor man als Anfänger im Hoppsalauf den Berg hoch macht sollte man doch andere Dinge machen.

Helios
23.08.2018, 18:02
...nach Arne wage ich mich auch schon fast nicht mehr, etwas zu schreiben. :-)

Gibt zig Videos, das stimmt. Ein weiteres - kurz und knapp:

https://www.youtube.com/watch?v=l5VgwXqM7p4

https://de.wikipedia.org/wiki/Ingalena_Heuck

(also der Name ist sicher bekannt hier aber ev. kennt ihn der OP noch nicht. So falsch kann das IMHO nicht sein...).

ich darf mal aus dem verlinkten wiki zitieren
========
Im Februar 2013 erklärte sie, sich aufgrund anhaltender Fußprobleme aus dem Leistungssport zurückzuziehen.
===========
das liest sich nicht so prickelnd - und die vorhuf-übungen aus dem video find ich als inzwischen mittelfuß-möchtegern auch nicht so toll ;)

su.pa
23.08.2018, 18:13
Ich hatte auf reine Lauf-ABC Einheiten nie Bock, was komisch ist, da ich gerne Abwechslung im Training habe...

Mittlerweile baue ich die von Max Longree empfohlenen Sprünge nach der Laufeinheit ein. Z.T. nur 4 x 10 Sprünge und komme incl. Pause dann auf 5 min.

Ich habe mir nach 2-3 Wochen mit je 3 x dieser Sprungserien zusätzlich zum normale Laufen eingebildet, dass ich mich kräftiger Abdrücke.

BananeToWin
23.08.2018, 18:13
Ein Laufanfänger, der den Fuß vor dem Körperschwerpunkt aufsetzt, tut das aus genau dem Grund, weil das für seine aktuellen Fähigkeiten die ökonomischste Art des Laufens ist.

Dasselbe gilt für einen Rad-Anfänger, der mit einer 65er-Trittfrequenz fährt, eben weil das für ihn und seine aktuellen athletischen Fähigkeiten an ökonomischsten ist. Aus genau diesem Grund findet der Körper diese Frequenz ganz von selbst. Zwänge man ihn, mit einer 90er Frequenz zu fahren, verschlechterte sich die Effizienz.

Das mag sicher richtig sein. Aber ist das wirklich zu Ende gedacht?. Wenn jemand mit bestimmten athletischen Fähigkeiten eine bestimmten Laufstil läuft und damit bestimmte Zeiten laufen kann, dann mag das in dem Moment bedeuten, dass er auf seine Weise am ökonomischsten ist. Was muss passieren, dass er schneller wird? Seine athletischen Fäigkeiten müssen sich ändern. Würdest du behaupten, dass auch diese Fähigkeiten sich automatisch durch das Laufen verbessern oder könnte man evtl. gezielten nachhelfen? Für einen steifen Bock könnte es nützlich sein die Hüftbeuger aufzudehnen. Muskuläre Dysbalancen (z.b. Quadricepsdominanz durch viel Radfharen) könnte man gezielt angehen. Etc etc. Ich will das jetzt nicht als Behauptung schreiben, eher als Frage gemeint.
Soweit ich weiß hälst du, Arne, plyometrisches Training für sinnvoll, bin ich da noch auf dem aktuellen Stand? Das wäre ja auch eine Verbesserung athletischer Fähigkeiten, herbeigeführt nicht durch das Laufen selbst, die es einem ermöglicht ökonomischer zu laufen. Maximalkrafttraining ebenso. Gut, da sind wir nicht mehr auf dem Gebiet des Lauf-ABCs, aber zumindest enthalten ja einige ABC-Übungen plyometrische Elemente.

captain hook
23.08.2018, 18:13
der TE läuft irgendwas zwischen 5:40 und 6:20 auf den KM, bei einem Umfang im Bereich von <5km. Willst du ihm solche Übungen machen lassen? Denk mal an das Zielpublikum. 98% der hier Mitlesenden wissen gar nicht was du mit ausklinken und fliegen lassen meinst, ich übrigens auch nicht, und ich laufe ganz ok denke ich :-)

Was du beschreibst hat sicher seine Daseinsberechtigung, aber bevor man als Anfänger im Hoppsalauf den Berg hoch macht sollte man doch andere Dinge machen.

Deshalb verwies ich ja schon weiter oben auf Trainerbetreuung bei sowas. Und mit Trainer meine ich Trainer. Also einen der weiß was er tut. Wenn das einer alleine ohne Anleitung und Korrektur versucht, ists vorbei bevor es begonnen hat.

Spungläufe bergan mit Hoppserlauf zu umschreiben... :Lachanfall: das macht man nur, wenn man das nie unter Aufsicht eines strengen Trainers tun musste. :dresche

Alles weitere dazu erscheint mir einigermaßen zwecklos hier zu erläutern. Grundsätzlich gibt es Dinge aus dem Umfeld des Lauf ABCs, die ich als ehemaliger Hochleistungsläufer aus eigener Erfahrung für absolut sinnvoll erachte, weshalb ein "Lauf ABC ist Mist" den Kern der Sache meiner Meinung nach nicht trifft. Auf den Fragesteller bezogen und für den hier angenommenen Anwendungszweck (triathlonanfänger will Triathlon schaffen)... siehe oben. Sowas braucht dafür kein Mensch (schrieb ich aber schon).

Trillerpfeife
23.08.2018, 18:18
ich darf mal aus dem verlinkten wiki zitieren
========
Im Februar 2013 erklärte sie, sich aufgrund anhaltender Fußprobleme aus dem Leistungssport zurückzuziehen.
===========
das liest sich nicht so prickelnd - und die vorhuf-übungen aus dem video find ich als inzwischen mittelfuß-möchtegern auch nicht so toll ;)

tolle Diskussion. muaha

@helios:
ich denke mal ihre Fussprobleme lagen nicht unbedingt am Lauf ABC



Das / ein Lauf ABC kenne ich nur aus dem Steffny Laufbuch. Ob es was bringt ausser Abwechslung und das Gefühl mal was anderes gemacht zu haben, keine Ahnung. Meine Beine fühlen sich danach irgendwie lockerer und im positiven Sinne elastischer an.
Im Zweifel ist es halt wie Badewanne beim Schwimmen. Das bringt immerhin, dass man beim Sifiman voll reinhalten kann wenn es für die 25 Meter Badewanne wieder heißt: "Gentlemen take Your marks" :Cheese:

Und ich finde für die Wasserlage und diese ominöse Körperspannung ist Badewanne sehr gut geeignet. Wenn man es richtig macht oder ordentlich gezeigt bekommt und den Arsch hochkriegt.

Triathlonator
23.08.2018, 18:23
Ich denke genau da liegt der Fehler. Leute schauen sich Videos auf YT an und denken das ABC wäre etwas eigenständiges, das man wie demonstriert runterspult. Das die darin enthaltenen Übungen teilweise schon seit Jahrzehnten unverändert ein Teil von dynamischer Aufwärmarbeit sind, ist den wenigsten bewusst. Da kommt es dann auf die spezifische Sportart an und die einzige in der Lauf-ABC explizit als Aufwärmen gezeigt wird, ist das Laufen in der Leichtathletik. Und selbst da ist es nur Teil eines Programms. Egal welches Video ich mir diesbezüglich anschaue, 70-75% der Übungen sind deckungsgleich mit dem Aufwärmprogramm in meinem Fußballverein vor 25 Jahren. Und im Prinzip läuft es beim Aufwärmen immer auf eins hinaus: Nichts ist im Sport wichtiger als Flexibilität und Beweglichkeit! Schon alleine weil einem die Disziplinen viel einfacher und, was vor allem relevant für Agegrouper sein sollte, schmerzfreier von der Hand gehen.

man muss unterscheiden zwischen laufökonomie und schnellem laufen.
das ökonomischte ist der "landstreicherstil"...ohne jeden kniehub und anfersen...so wie sich eben viele auf der langdistanz bewegen.
beim schnellen laufen auf den unterdistanzen oder sololäufen wird ein komplett anderer bewegungsablauf benötigt, und dort wirkt das lauf abc sehr wohl. nämlich genau wenn es um eine starke wade, fußaufsatz, abdruck- und frequenzverhalten geht. gerade und vor allem das frequenzverhalten muss trainiert werden, weil es eine nervale ansteuerung der muskulatur beinhaltet, was einem lernprozess unterliegt.

Sehe ich auch so. Wenn ich lange Distanzen bestreite, lauf ich automatisch langsamer, als auf "Unterdistanzen", was auch immer das sein soll. Umso länger, umso stärker tritt der Energiehaushalt in den Vordergrund, umso kürzer, umso stärker liegt der Fokus auf maximalem Krafteinsatz. Deshalb bedeutet für mich Ökonomie eben nicht nur das Verhältnis zwischen Einsatz/Leistung, sondern insbesondere die Verbesserung der Dynamik und Beweglichkeit, um eine angestrebte "Energie"-Ökonomie erst möglich zu machen. Wenn ich z.B. nicht frühzeitig lerne aufrecht zu laufen, kann ich Gedanken über Energie-Ökonomie getrost in die Tonne kloppen, weil mir nach Kilometer ? x-beliebiger Schmerz ein Strich durch die Rechnung macht? Muskeln, Bänder und Nerven wollen geschult werden, um Bewegungsabläufe zu koordinieren. Sowas geht bewiesenermaßen mit kurzen Überreizen sehr gut. Also z.B. Sprungeinlagen, wie beim Hopserlauf. Ich persönlich empfehle da Trambolinspringen...:)

Wenn man das alles so streng wissenschaftlich und auf einem "professionellen", unter Anleitung gestelltem Level sieht, macht es für den TE natürlich kein Sinn. Wenn man ihm aber mitgibt, dass er sich vorm Laufen doch besser aufwärmt und 4-5 der gezeigten Übungen mit einbaut, wird ihm das langfristig sicherlich helfen. In Vereinstrainings sind solche dynamische Aufwärmprogramme Standard.

Klugschnacker
23.08.2018, 18:28
Soweit ich weiß hälst du, Arne, plyometrisches Training für sinnvoll, bin ich da noch auf dem aktuellen Stand? Das wäre ja auch eine Verbesserung athletischer Fähigkeiten, herbeigeführt nicht durch das Laufen selbst, die es einem ermöglicht ökonomischer zu laufen. Maximalkrafttraining ebenso.

Ja. Ich würde es so formulieren: Abwechslungsreich trainieren ist gut. Das kann plyometrisch sein, oder Geländeläufe, oder mal eine Session an einer Treppe, oder mal ne Umfangswoche.

Allerdings liegt mein Hauptinteresse als Coach heute darin, den Athleten oder die Athletin gesund zur Startlinie zu bringen. Einen knallharten Trainingsplan mit allen Extras aufzuschreiben ist keine Kunst. Plyometrisches Trainings ist sehr wirksam, allerdings auch sehr riskant. Man muss sich gut überlegen, ob es gerechtfertigt ist.

Kontinuität ist die wichtigste Zutat in jedem Trainingsplan, wie Du natürlich selbst weißt.

Gut, da sind wir nicht mehr auf dem Gebiet des Lauf-ABCs, aber zumindest enthalten ja einige ABC-Übungen plyometrische Elemente.

Ja, der athletische Teil des Lauf-ABCs ist ja auch okay. Ich kritisiere eher die Erwartung, eine geänderte Lauftechnik wäre damit zu erreichen UND würde schneller machen.

rauschs
23.08.2018, 18:28
i
Im Februar 2013 erklärte sie, sich aufgrund anhaltender Fußprobleme aus dem Leistungssport zurückzuziehen.


...vielleicht fing sie danach mit Lauf-ABC an. ;-)

Sie ist ja vom Leistungssport zurückgetreten. Siege kamen dann trotzdem noch in den Folgejahren, Halbmarathon etc.

Aber schon klar, Lauf-ABC ist natürlich keine Garantie um verletzungsfrei zu bleiben.

Klugschnacker
23.08.2018, 18:29
Ich habe mir nach 2-3 Wochen mit je 3 x dieser Sprungserien zusätzlich zum normale Laufen eingebildet, dass ich mich kräftiger Abdrücke.

Glaube ich Dir gerne. Und – bist Du schneller damit? Und zwar schneller als du wärest, wenn Du anstelle des ABCs eine Extrarunde im Wald gedreht hättest? Hier setzt meine Skepsis an.
:Blumen:

Klugschnacker
23.08.2018, 18:34
Wenn ich lange Distanzen bestreite, lauf ich automatisch langsamer, als auf "Unterdistanzen", was auch immer das sein soll. Umso länger, umso stärker tritt der Energiehaushalt in den Vordergrund, umso kürzer, umso stärker liegt der Fokus auf maximalem Krafteinsatz. Deshalb bedeutet für mich Ökonomie eben nicht nur das Verhältnis zwischen Einsatz/Leistung, sondern insbesondere die Verbesserung der Dynamik und Beweglichkeit, um eine angestrebte "Energie"-Ökonomie erst möglich zu machen. Wenn ich z.B. nicht frühzeitig lerne aufrecht zu laufen, kann ich Gedanken über Energie-Ökonomie getrost in die Tonne kloppen, weil mir nach Kilometer ? x-beliebiger Schmerz ein Strich durch die Rechnung macht. Muskeln und Nerven wollen geschult werden, um Bewegungsabläufe zu koordinieren. Sowas geht bewiesenermaßen mit kurzen Überreizen sehr gut. Also z.B. Sprungeinlagen, wie beim Hopserlauf. Ich persönlich empfehle da Trambolinspringen...:)

Ist das Dein Ernst? Vom Trampolinspringen lernst Du Trampolinspringen.

Ich habe noch nie gehört, dass jemand bei Kilometer 35 eines Ironman denkt: "Verdammte Axt, wäre ich bloß mehr auf dem Trampolin gesprungen!"

Wenn man ihm aber mitgibt, dass er sich vorm Laufen doch besser aufwärmt und 4-5 der gezeigten Übungen mit einbaut, wird ihm das langfristig sicherlich helfen.

Woher weißt Du das?

NBer
23.08.2018, 18:42
Glaube ich Dir gerne. Und – bist Du schneller damit? Und zwar schneller als du wärest, wenn Du anstelle des ABCs eine Extrarunde im Wald gedreht hättest? Hier setzt meine Skepsis an.
:Blumen:


naja, der trainingsinhalt ist halt ein völlig anderer. in deinem beispiel rechnest du ga1 laufkilometer (extrarunde) gegen alaktazides schnelligkeitstraining (ABC). es kommt halt darauf an, was du trainieren möchtest. und DARIN wirst du dann besser. ob es dich insgesamt schneller macht, entschiedest du nicht mit diesen beiden sachen, sondern mit dem gesamten training.
deiner argumentation nach müsste dann ja auch jedes andere lauftraining mit ner extrarunde ga1 zu kompensieren sein.

Klugschnacker
23.08.2018, 18:49
naja, der trainingsinhalt ist halt ein völlig anderer. in deinem beispiel rechnest du ga1 laufkilometer (extrarunde) gegen alaktazides schnelligkeitstraining (ABC). es kommt halt darauf an, was du trainieren möchtest. und DARIN wirst du dann besser. ob es dich insgesamt schneller macht, entschiedest du nicht mit diesen beiden sachen, sondern mit dem gesamten training.
deiner argumentation nach müsste dann ja auch jedes andere lauftraining mit ner extrarunde ga1 zu kompensieren sein.

Dein Einwand ist völlig berechtigt. Jedoch fehlt für die Wirksamkeit des Lauf-ABCs auf die Laufökonomie nach wie vor der Nachweis.

Außerdem: Wir sprechen hier von mittelalten Sportlern mit 5-15 Kilo Übergewicht, welche die 10km in 40-50 Minuten laufen. Wochenumfang 15-30 Kilometer. Alaktazides Schnelligkeitstraining ist hier in den meisten Fällen kontraproduktiv, und zwar aufgrund der Verletzungsgefahr.

Für junge und sehr gut trainierte Kader-Nachwunchssportler ist das sicher etwas anderes.
:Blumen:

Triathlonator
23.08.2018, 18:54
Ist das Dein Ernst? Vom Trampolinspringen lernst Du Trampolinspringen.

Ich habe noch nie gehört, dass jemand bei Kilometer 35 eines Ironman denkt: "Verdammte Axt, wäre ich bloß mehr auf dem Trampolin gesprungen!"



Woher weißt Du das?

Die Frage sollte viel mehr lauten, warum du denkst, dass bekleidendes Kraft-/Flex-/Lauf-/Plyo-/Whatever-Training, weniger Sinn macht, als ein 10km-Einheit, auf eine 10km-Einheit?

Und wissen tue ich das tuen, weil auch deine Downloadtrainingspläne das suggerieren...:Lachen2:

Chrispayne
23.08.2018, 19:13
Hallo zusammen,

ich brauch eure Hilfe als Anfänger.
Überall hört man ja vom LAUF-ABC etc. und es gibt zig Youtube Videos dazu und jedes ist anders aufgebaut.
Gibt es Übungen oder Dinge die eurer Meinung auf jeden Fall dazu gehören, könnt ihr da Empfehlungen aussprechen?

Danke

Wie immer bei so grundlegenden Themen reden alle über ihre eigenen Ansichten, die auch alle eine gewisse Gültigkeit haben, nur dich vergessen sie :-)

Meine persönliche Meinung: Anfersen und Kniehebelauf sind Basics und recht einfach auszuführen.

Ich würde ein ordentliches, regelmäßiges Dehnen nach deinem normalen Laufen bzw. auch abends vor der Glotze zunächst einem separaten Lauf-ABC vorziehen.

NBer
23.08.2018, 19:16
Dein Einwand ist völlig berechtigt. Jedoch fehlt für die Wirksamkeit des Lauf-ABCs auf die Laufökonomie nach wie vor der Nachweis.......

ich persönlich habe noch nie was von laufökonomie im zusammenhang mit lauf abc erzählt. ich weiss auch nicht, wo der einwand bzw die aussage herkommt.
für mich besteht der benefit des lauf abc in einer gestärkten wadenmuskulatur, die das vorfußlaufen unterstützen kann (wenn man es denn macht, lauf abc macht einen nicht automatisch zum vorfußläufer), einem daraus resultierenden stärkerem abdruckverhalten, dem trainieren des kniehub- und anfersverhalten und - das für mich wichtigste - in der frequenzschulung.

......Außerdem: Wir sprechen hier von mittelalten Sportlern mit 5-15 Kilo Übergewicht, welche die 10km in 40-50 Minuten laufen. Wochenumfang 15-30 Kilometer. Alaktazides Schnelligkeitstraining ist hier in den meisten Fällen kontraproduktiv, und zwar aufgrund der Verletzungsgefahr.

Für junge und sehr gut trainierte Kader-Nachwunchssportler ist das sicher etwas anderes.
:Blumen:

naja, bis jetzt hatten deine aussagen allgemeinen charakter. reden wir von deiner genannten zielgruppe, halte ich es mit captainhook.....da ist ein abc ein "nice to have", aber nicht notwendig....

Klugschnacker
23.08.2018, 19:25
Die Frage sollte viel mehr lauten, warum du denkst, dass bekleidendes Kraft-/Flex-/Lauf-/Plyo-/Whatever-Training, weniger Sinn macht, als ein 10km-Einheit, auf eine 10km-Einheit?

Ich habe ja nicht kategorisch etwas gegen das ABC. Sicher kann man das ab und zu oder sogar regelmäßig machen. Abwechslung ist immer gut. Man darf sich nicht zu viel davon versprechen.

Auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole:

Laufökonomie hat sehr viel mit Laufumfängen zu tun. Etwas platt gesagt, sind in Studien jene Athleten mit der besten Effizienz regelmäßig jene mit den höchsten Laufumfängen. Hingegen lässt sich der Effekt von Lauf-ABC meines Wissens nach kaum nachweisen. Falls jemand überzeugende anderslautende Studien kennt, würde ich mich über eine Nachricht freuen. Ich nehme das gerne in meine Sammlung auf.

Bommel91
23.08.2018, 20:14
Ich hatte auch hier auch irgendwo was geschrieben und auch gesehen, dass mich jemand zitiert hatte, aber so schnell wie solche Threads explodieren komme ich mit dem lesen leider nicht mehr hinterher.

Ich glaube das Posting bezog sich auf meine Zeiten. Dazu: Sicherlich wäre ich schneller, wenn ich mich um die Technik kümmern würde. Es hat noch nie jemand meinen Laufstil beobachtet bzw. habe ich noch nie Lauf ABC gemacht. Wäre beides klasse, aber ich habe schlicht niemanden der sich das antut. Und bevor ich dann planlos 30 Minuten in der Gegen rumhoppse und keinerlei Ahnung habe ob das was ich tue richtig ist, laufe ich lieber ein paar Kilometer.

Mirko
23.08.2018, 20:22
Wäre beides klasse, aber ich habe schlicht niemanden der sich das antut. Und bevor ich dann planlos 30 Minuten in der Gegen rumhoppse und keinerlei Ahnung habe ob das was ich tue richtig ist, laufe ich lieber ein paar Kilometer.

Das kann man so dann auch gleich fürs Schwimmen übernehmen. Irgendwelches Technik-Zeug ohne Ahnung was es bringen und verbessern soll spart man sich lieber und nutzt die Zeit um zu ballern oder Kilometer zu schrubben.
Perfekt wären natürlich Übungen die bewusst an Defiziten arbeiten, aber da hab ich auch weder beim Schwimmen noch beim Laufen was auf Lager.

Bommel91
23.08.2018, 20:34
So seh ich das auch. Aber wenn ich jetzt noch n Lauftrainer engagiere, dann geht beim Bafög Amt das rote Licht an ;)

Triathlonator
23.08.2018, 21:02
Ich habe ja nicht kategorisch etwas gegen das ABC. Sicher kann man das ab und zu oder sogar regelmäßig machen. Abwechslung ist immer gut. Man darf sich nicht zu viel davon versprechen.

Auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole:

Laufökonomie hat sehr viel mit Laufumfängen zu tun. Etwas platt gesagt, sind in Studien jene Athleten mit der besten Effizienz regelmäßig jene mit den höchsten Laufumfängen. Hingegen lässt sich der Effekt von Lauf-ABC meines Wissens nach kaum nachweisen. Falls jemand überzeugende anderslautende Studien kennt, würde ich mich über eine Nachricht freuen. Ich nehme das gerne in meine Sammlung auf.

Das man durch ABC Laufeffizienz erhöht, davon war meinerseits nie die Rede. Das war ein aus der Diskussion entstehender Selbstläufer. Ich bezog mich von Anfang an auf Laufstil und einen daraus resultierende Verbesserung meiner Lauftechnik und somit eine wünschenswertere Ökonomie des Bewegungsapparats. Meiner Ansicht nach wäre ich jetzt physisch und von den Umfängen so weit, ein gezieltes ABC ins Programm mit aufzunehmen. Dem TE würde ich eher raten, die Basics des ABCs in ein kontinuierliches Aufwärmprogramm zu integrieren.

Wenn ich dann von Ökonomie rede, meine ich damit auch den gesamten Umfang, wobei das ABC nur ein Teil ist. Sowas wie bereits erwähnte gerade Körperhaltung...musst ich z.B. erst mal einüben...Arme oben halten...erst mal üben...Becken nach vorne, Schultern nach hinten...üben...wobei mir bei letzterem ein paar Übungen von Roy Hinnen (https://www.youtube.com/watch?v=jEpXPBVBQvA) geholfen haben. Grundlegend würde ich so etwas auch als ABC bezeichnen, weil auch Grundlagen der Körperhaltung direkte Auswirkung auf die Leistungsökonomie haben. Also spielt das alles ineinander und hat, zumindest für mich, nicht nur mit Abwechslung zu tun. Befreit Laufen, Radeln, Schwimmen, kann man meiner Meinung nach erst, wenn Einheiten schmerz- und barrierefrei umzusetzen sind.

Das kann man so dann auch gleich fürs Schwimmen übernehmen. Irgendwelches Technik-Zeug ohne Ahnung was es bringen und verbessern soll spart man sich lieber und nutzt die Zeit um zu ballern oder Kilometer zu schrubben.
Perfekt wären natürlich Übungen die bewusst an Defiziten arbeiten, aber da hab ich auch weder beim Schwimmen noch beim Laufen was auf Lager.

Technik-Zeugs das darauf abzielt Fehlentwicklungen zu korrigieren? Ja, muss ja von jemandem instruiert werden. Technik-Zeugs, das ohne nötige Anleitung und am besten automatisch aus der Bewegung raus einen Lerneffekt für Muskeln und Nerven erzielt? Warum nicht. Ein Sinn mit Flossen zu schwimmen ist, die Füße an den richtigen Schwung aus dem Sprunggelenk zu gewöhnen. Ein zweiter die Kraft in gezielten Muskelgruppen der Beine zu fördern. Ähnliches gilt für die Kombo Paddles/Pull-Buoy, die als zweiten positiven Effekt, eine Verbesserung der Zugphase mit sich bringt, ohne das man großartig Schemaübungen abrufen muss. Brett=Beinarbeit, für was brauch ich da großartig Instruktionen?

Zuhilfenahme von außen halte ich für wichtig, sobald die physischen Voraussetzungen passen und man auch konditionell fähig ist, solche Trainingseinheiten zu absolvieren und der Körper durch monatelanges "schrubben" die entsprechende Beweglichkeit aufweist. Dahingehend hat Klugschnacker wohl mehr als Recht. Wenn ich's nicht bringe, kann einer zeigen was er will. Und natürlich gilt das übertragbar auf Laufeinheiten und das ABC.

Außerdem? Wer hat gesagt viel hilft viel? Ich kann ja mit ABC anfangen, mach dann einen 10km auf 10km und geh dann ne halbe Stunde aufs Trampolin...hmmm...bringt mich auf Ideen fürs WE Koppelprogramm...:D

Su Bee
23.08.2018, 21:11
Unsere Lauftrainerin beobachtet uns sehr gerne beim Lauf-ABC (welches maximal alle 3-4 Wochen auf dem Plan steht) um uns unsere Schwachstellen aufzuzeigen und um uns dann Übungen zu geben, mit denen wir daran arbeiten könnnen.
Soweit ich mich erinnere hat sie uns das nie empfohlen alleine zu tun.
Eher sollen wir an der Mobilisation der einzelnen Gelenke und der Kräftigung vernachlässigter Muskelgruppen arbeiten und einfach ÜBERHAUPT laufen.
(Groß geschrieben, weil sie das extrem betont).

gaehnforscher
24.08.2018, 01:55
Wunschdenken trifft auf Wirklichkeit!

Sicher bringt Lauf-ABC "irgendwas". Genauso wie wechselseitiges einbeiniges Fahren mit starrer Nabe. Oder die Übung "Badewanne" beim Schwimmtraining.

Sehr gute Läufer machen das an Umfängen und Intensitäten, was sie eben vertragen. Das Lauf-ABC kommt dann on top. Wer hingegen nur drei- oder viermal pro Woche läuft, und dann einen dieser Läufe streicht oder reduziert, um ein paar Bocksprünge zu machen, wird sich verschlechtern, statt sich zu verbessern.

Ja das Argument kommt öfter. Aber wie schon erwähnt kommt es halt nicht on top bzw. wird auch keine andere Einheit dafür gestrichen, sondern es wird meist einfach vors Intervalltraining in die Aufwärmphase gesteckt. Ich laufe auch 3-4 mal pro Woche. Das macht 45-60 km in der Woche. Wenn ich 15min Laub abc mache, bewege ich mich ja auch ein paar Meter, sodass ich am Ende 1,5km verliere. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese 1,5km eine wesentliche Verbesserung bringen würden. 1,5km von etwas einzutauschen, was ich ohnehin schon viel betreibe, und dafür noch mal einen andersartigen Reiz zu setzen finde ich hingegen sogar sehr effektiv. Das man Lauf abc vllt doof findet und keine Lust drauf hat, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Ich denke beim Thema Laufökonomie darf man nicht vergessen, dass es verschiedene Ebenen gibt, welche einen Einfluss haben. Ein Punkt ist die Ökonomie im Körper, so wie gut sich der Körper an einen bestimmten Bewegungsablauf angepasst hat. Da helfen sicher viele Kilometer (vornehmlich im Zieltempo).
Die andere Ebene für Ökonomie ist jedoch die Biomechanik, also wie effektiv werden von außen betrachtet Kräfte im Rahmen der physikalischen Gesetzmäßigkeiten eingesetzt.


Vllt ein Beispiel: es gibt ja direkt rückwärts Läufer. Die trainieren viel so und werden in dieser Bewegung auch durchaus ökonomisch. Trotzdem ist dieser Laufstil biomechanisch nicht besonders effektiv.

Am Ende liegt die Wahrheit in der Mitte bzw. in der Kombination beider Ebenen.

Eine biomechanische Umstellung muss nicht zwangsläufig sofort in höherer Geschwindigkeit resultieren, weil sich unter Umständen zunächst die innere Ökonomie verschlechtert (kennen sicher viele vom Schwimmen). Ich denke das ist auch das Problem, warum es kaum Studien gibt, die eine positive Wirkung des Lauf abc bestätigen. Würde halt zu lang dauern und man hat vermutlich über diesen Zeitraum dann auch zu viele andere Einflussfaktoren, als dass man eine Leistungsänderung belegbar am Lauf Abc festmachen könnte.

Wenn ich mir die Mittelstreckenkiddies hier am Stützpunkt anschaue, dann laufen die nicht viel Umfang, machen aber (nebst anderen Sachen) viel koordinatives Training aka Lauf Abc, um die motorischen Vorraussetzungen für einen effektiven Laufstil zu schaffen. Wenn sich im Jugendbereich mit zunehmendem Alter die Umfänge entwickeln, können die eigentlich alle schon vernünftig laufen.

Gerade als Triathlet macht man auch in den anderen Sportarten so viel Ausdauertraining, da kann man m.M.n. ruhig mal 1,5km die Woche zu gunsten der sportartspezifischen Motorikentwicklung opfern. Auch wenns zunehmend schwerer wird, kann man sich da auch im Alter noch weiterentwickeln. Ein guter Trainer, welcher eine von außen beäugt ist da aber wie bereits erwähnt sicher von Vorteil. Da Triathlon eine Freizeitbeschäftigung ist, kann aber natürlich jeder seine Freizeit so verbringen, wie es Freude bereitet. Darauf kommts am Ende an:Blumen:

Edith: ignoriert einfach alles, was weiter hinten doch noch diskutiert wurde ;)

Klugschnacker
24.08.2018, 07:58
gaehnforscher, Du unterstellst einfach, dass das Lauf-ABC den Laufstil in Richtung eines biomechanisch effizienteren Stils verbessern würde, zumindest langfristig.

Ich könnte mit der gleichen Berechtigung behaupten, dass Lauf-ABC die biomechanische Ebene verschlechtert.

Triathlonator empfiehlt sogar Trampolinspringen. Auch er könnte recht haben. Oder unrecht.

Beim Radfahren schien lange Zeit völlig offensichtlich, dass der "runde Tritt" biomechanisch besser sei, als andere Trittmuster. Mittlerweile hat sich das als Irrtum herausgestellt, weil die tatsächlichen biomechanischen Verhältnisse viel komplexer sind, als man das lange Zeit annahm oder berücksichtigte. Eine möglichst tangentiale Krafteinleitung ist ineffizient. Deshalb fährt auch niemand so.

Beim Laufen herrscht ebenfalls die naive Grundüberzeugung, dass Merkmale wie kurze Bodenkontaktzeiten, ein gewisser Kniehub, eine gewisse Haltung und Armbewegung etc. biomechanisch effizienter sein müssten, als andere, frei erlernte Bewegungsmuster. Es gibt dafür aber keine Beweise. Bewiesen ist nur, dass Läufer, die viel laufen, dies im Durchschnitt effizienter tun, als Läufer, die weniger laufen.
:Blumen:

Kasrwatzmuff
24.08.2018, 08:18
Durch das Lauf-ABC wird nicht direkt der Laufstil oder die Laufökonomie besser.

Für mich dient in meiner Trainingsgruppe das Lauf-ABC zur Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten und der neuromuskulären Ansteuerung.

Verbesserte koordinative Fähigkeiten und eine Verbesserung der neuromuskulären Ansteuerung können dann zu einer Verbesserung des Laufstils und der Laufökonomie führen.

Wichtig ist natürlich auch, dass Körper und Geist die Möglichkeit bekommen, dass "Erlernte" umzusetzen. Und das geht eben nur, wenn man läuft. Und zwar nicht nur einmal fünf km die Woche.

Was ich für ebenso wichtig halte bei der Verbesserung des Laufstils ist eine Analyse von außen. Da kann man mit Videoaufzeichnungen arbeiten und man sollte jemanden zu Rate ziehen, der sich beim Thema Laufstil und Biomechanik ein wenig auskennt.

Klugschnacker
24.08.2018, 08:33
Für mich dient in meiner Trainingsgruppe das Lauf-ABC zur Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten und der neuromuskulären Ansteuerung.

Verbesserte koordinative Fähigkeiten und eine Verbesserung der neuromuskulären Ansteuerung können dann zu einer Verbesserung des Laufstils und der Laufökonomie führen.

Woher weißt Du das? Was bringt Dich zu der Überzeugung, dass Hopserlauf, Anfersen, Kniehebelauf und so weiter die neuromuskuläre Ansteuerung "verbessern" und die Laufökonomie steigern?

Ich könnte doch mit gleicher Berechtigung das Gegenteil behaupten: Lauf-ABC verschlechtere die neuromuskulären Ansteuerungen für die normale Laufbewegung und verringere die Laufökonomie. Wer hat nun recht?

Was ich für ebenso wichtig halte bei der Verbesserung des Laufstils ist eine Analyse von außen. Da kann man mit Videoaufzeichnungen arbeiten und man sollte jemanden zu Rate ziehen, der sich beim Thema Laufstil und Biomechanik ein wenig auskennt.

Diesen Jemand würde ich dann gerne mal kennenlernen. Er kann von außen, mit Videokamera und Augenmaß, sagen, wie ein bestimmter Läufer sich zu bewegen habe, damit dieser künftig effizienter läuft? Ich halte das für ein kühnes Vorhaben.
:Blumen:

longtrousers
24.08.2018, 08:40
Ich glaube, dass Lauf-ABC vor allem für Coaches erfunden wurden ist. Man hat so als Coach etwas zu tun mit den Schülern. Für einfach sagen "jetz gehst du mal 1 Stunde Laufen" bezahlt keiner was. Und in der Gruppe macht es noch Spass auch.

Phil_ster
24.08.2018, 09:13
Da habe ich ja eine rege Diskussion angefacht.

Fazit für mich:

Es wird größer und wichtiger gemacht als es tatsächlich ist --> laufen, laufen, laufen

Kasrwatzmuff
24.08.2018, 09:27
Woher weißt Du das? Was bringt Dich zu der Überzeugung, dass Hopserlauf, Anfersen, Kniehebelauf und so weiter die neuromuskuläre Ansteuerung "verbessern" und die Laufökonomie steigern?

Ich habe geschrieben, dass es meine Meinung ist! Und zweitens habe ich nicht geschrieben, dass Lauf-ABC die Laufökonomie steigert. Ich habe geschrieben, dass das passieren kann. Ich bin trotzdem immer noch der Meinung, dass eine neu oder richtig erlernte Übung (egal ob Schwimm-Drill oder Lauf-ABC) die koordinativen und neuromuskulären Fähigkeiten verbessert. Ob ich dies dann in einen besseren oder ökonomischeren Schwimm- oder Laufstil umsetzen kann, steht auf einem anderen Blatt.

Ich könnte doch mit gleicher Berechtigung das Gegenteil behaupten: Lauf-ABC verschlechtere die neuromuskulären Ansteuerungen für die normale Laufbewegung und verringere die Laufökonomie. Wer hat nun recht?

Wenn du schreibst, dass das Lauf-ABC Dinge wie Laufstil und Lauökonomie verschlechtert, dann gib doch mal den deiner Meinung nach dafür verantwortlichen Grund an. Wenn ich in der Woche viele Stunden Lauf-ABC mache und dann entsprechend weniger Zeit für´s Laufen habe, dann mag das zwar stimmen, ist aber mMn etwas weit hergeholt.



Diesen Jemand würde ich dann gerne mal kennenlernen. Er kann von außen, mit Videokamera und Augenmaß, sagen, wie ein bestimmter Läufer sich zu bewegen habe, damit dieser künftig effizienter läuft? Ich halte das für ein kühnes Vorhaben.
:Blumen:

Das ist doch auch wieder sehr verallgemeinert. Erstmal ist für mich ein Video wichtig, damit ich mir eine Sequenz viele Male mit dem entsprechenden Sportler anschauen kann. Und meist sieht man bei Sportlern bereits auf den ersten Blick Probleme beim Laufen, de behoben werden können. Das können so Sachen wie Fersenlauf, Gesäßknick, Verdrehung der Schulter beim Armeinsatz o. Ä. sein. Und da hast du wohl recht, denn diese Probleme kann man eigentlich nicht durch das Lauf-ABC beheben. Dafür gilt es dann andere Lösungen zu finden.

Allerdings ist der Laufstil so individuell, dass man natürlich nie diese individuellen Dinge unberücksichtigt lassen darf. Ich kenne genügend Sportler, die aufgrund körperlicher Einschränkungen einen "seltsamen" Laufstil, der aber für sie ökonomischer ist als der als bester Laustil propagierte, haben.

Trillerpfeife
24.08.2018, 09:38
und manche Laufschwächen sieht man doch auch als einigermassen erfahrener Läufer:

Starkes auf und ab hüpfen beim Laufen. Komische Armhaltung. Der grässliche Vorfusslauf. etc

Natürlich die Einschränkung, dass sich das der Läufer vielleicht für seine persönliche Laufökonomie so angewöhnt hat.

Hört sich hier ja teilweise so an als ob ein schluderiges Lauf ABC gleich für den Rest des Läuferlebens eine Katastrope ist.

gaehnforscher
24.08.2018, 10:28
Keine Ahnung, ob das irgendwo anders rauskommt, relativ weit unten schrieb ich aber sehr bewusst man kann sich weiterentwickeln und nicht man "wird"; eben weil es nicht wissenschaftlich nachweisbar ist und auch, weil es natürlich wie bei jedem Training die Wirksamkeit auch stark von den persönlichen bereits vorhandenen Fähigkeiten abhängt.

Selbst wenn wir hier von mir aus mal nur hypothetisch annehmen, dass Lauf abc langfristig haben kann: Einen wirklich belastbaren Nachweis dafür wird es vermutlich nie geben, weil der Zeitraum sehr lang sein müsste und am Ende trotzdem noch viel zu viele andere Faktoren die Leistungsentwicklung beeinflussen, welche man nicht ausschalten kann, außer vllt über eine extrem große Stichprobe.

Grundsätzlich ist es sicher ein schwaches Argument zu behaupten, dass etwas ja trotzdem wirkungsvoll sein kann, auch wenn es nicht wissenschaftlich bewiesen ist. Gerade in der Sportwissenschaft muss man allerdings dazu sagen, dass sehr lange um den Wissenschaftstatus gekämpft werden musste, weil eigentlich kaum eigene neue Erkenntnisse gewonnen/ Methoden kreiert wurden, sondern hauptsächlich nur Erklärungen für Methoden gesucht wurden, von denen man aus der Praxis schon weiß, dass sie funktionieren, nur halt noch nicht warum.

Für mich geht's beim Lauf Abc auch gar nicht darum ein ganz bestimmtes Bewegungsmuster zu erzwingen, sondern erstmal darum ein gewisses Bewegungsrepertoire und ein Bewusstsein für die eigene Bewegung zu schaffen, aus den sich der Körper dann bedienen kann, um seinen ökonomischen Laufstil zu entwickeln. Dazu beinhaltet so ein Lauf Abc wie vom captain geschrieben neben Kniehebelauf und Anfersen ja noch ein paar weitere Dinge.

Ich stimme allerdings gerne zu, dass viele Dinge ziemlich fragwürdig sind, über die in Zeitschriften, vielen Laufbüchern oder online Artikeln so philosophiert wird und die isoliert als Merkmal für einen vermeintlich guten Laufstil herangezogen werden (mein Liebling: Vorfusslauf vs Abrollen).

Dass viel laufen auch hilft bestreitet ja keiner. Für mich ist es aber keine entweder-oder Diskussion. Wie wenig km Umfang man tatsächlich verliert hätte ich ja schon geschrieben. Für jmd der 3-4x Woche läuft ist das vernachlässigbar.

Um vllt auch noch mal auf das bsp Radfahren einzugehen: klar ist für einen Anfänger erstmal eine 90er TF unökonomisch und es bringt auch nichts einfach zu sagen, ab jetzt fährst du die gefälligst. Man wird aber in der Regel auch hier zumindest im Winter auf der Rolle nicht einfach nur km und Intervalle fahren, sondern auch mal sehr kurze Abschnitte mit sehr hoher Frequenz einbauen, um sich motorisch zu entwickeln und am Ende pendelt man sich irgendwo in der Mitte ein (sofern man nicht von Brett Sutton trainiert wird). Das hat ja erstmal auch noch gar nichts mit runder Tritt ja oder nein zu tun, verbessert aber die (motorische) Schnelligkeit.

Triathlonator
24.08.2018, 11:37
gaehnforscher, Du unterstellst einfach, dass das Lauf-ABC den Laufstil in Richtung eines biomechanisch effizienteren Stils verbessern würde, zumindest langfristig.

Ich könnte mit der gleichen Berechtigung behaupten, dass Lauf-ABC die biomechanische Ebene verschlechtert.

Triathlonator empfiehlt sogar Trampolinspringen. Auch er könnte recht haben. Oder unrecht.

Beim Radfahren schien lange Zeit völlig offensichtlich, dass der "runde Tritt" biomechanisch besser sei, als andere Trittmuster. Mittlerweile hat sich das als Irrtum herausgestellt, weil die tatsächlichen biomechanischen Verhältnisse viel komplexer sind, als man das lange Zeit annahm oder berücksichtigte. Eine möglichst tangentiale Krafteinleitung ist ineffizient. Deshalb fährt auch niemand so.

Beim Laufen herrscht ebenfalls die naive Grundüberzeugung, dass Merkmale wie kurze Bodenkontaktzeiten, ein gewisser Kniehub, eine gewisse Haltung und Armbewegung etc. biomechanisch effizienter sein müssten, als andere, frei erlernte Bewegungsmuster. Es gibt dafür aber keine Beweise. Bewiesen ist nur, dass Läufer, die viel laufen, dies im Durchschnitt effizienter tun, als Läufer, die weniger laufen.
:Blumen:

Ich "empfahl" Trampolinspringen als nicht ganz so ernst gemeinte Bereicherung der sportlichen Abwechslung, mit sehr hohem Spaßfaktor. Unbestreibar ist aber der Nutzen, den generelle Gymnastik und somit auch Trampolinspringen erzielen. Natürlich bringt es langfristig was, Sprungkrafttraining zu machen. Durch Entwicklung der Muskelgruppen und insbesondere der Balance/Stabilität, sind 30 Minuten Trampolinspringen höchstwahrscheinlich noch effektiver, als der affige Hopserlauf??? Wenn mir allgemein springen mit der Zeit leichter fällt, dann profitiert auch die Fußarbeit beim Abstoßen im Laufen davon?

Außerdem halte ich es für fatal alles so statisch zu sehen. Das widerspricht dem generell dynamischen Geist der Bewegung und somit dem Sport. Die TF90 beim Radfahren ist ein Näherungswert...sowie 90km/h im Auto behauptet, das perfekte Maß für Motor- bzw. Spritökonomie zu sein. Den Radfahrer will ich sehen, der 4 Stunden lang exakt 90TF fährt. Und trotzdem liegt Wahrheit darin, wenn man sich dann Puls- und/oder Wattwerte anschaut und aus der theoretischen Kalkulation, annähernd das vorhergesagte praktische Beispiel bekommt.

Aus deiner Erfahrung raus ist z.B. 85TF die perfekte Radökonomie für mich, weil ich die fast ausnahmslos bei Radtrainings als durchschnittlichen Endwert erhalte. Ich fahre aber keine konstanten 85 auf profilreichen Strecken? Und mit runder Tritt war in den 90'ern eigtl. eher gemeint, dass das Kraftverhältnis links/rechts=50/50% liegt. Auch so'n Ding, das ich nicht verstehe, warum heute so viele den runden Tritt mit der TF assoziieren. Und ja, dein Einbeinpedal-Dingens ist dafür eingeführt worden^^

Effizienz (https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96konomisches_Prinzip) zielt auf ein Leistungsmaximum ab. Ökonomie auf das beste Preis/Leistung-Verhältnis und inkludiert somit effiziente Leistung, im Maximalprinzip. Einer der effizient läuft, schafft damit nicht zwangsläufig einen Marathon, weil dafür dann eher das Minimalprinzip zur Geltung kommt? Er muss eventuell seinen perfekt effizienten Laufstil, aus ökonomischen Gründen(Schmerz) aufgeben, um überhaupt durch zu kommen? Wenn ich effizient laufe, ordne ich das Ergebnis der Leistungsfähigkeit unter, umgekehrt wenn ich ökonomisch laufe? Das ist ja was du beschreibst, wenn du sagst, dass ein jeder seine eigene Laufökonomie entwickelt, wenn er das Gefühl hat, dass es nicht "rund läuft".

Der ökonomische Läufer ist aber eventuell nicht unbedingt der effizienteste, da er vielleicht mehr Potential hat, aber auf Grund von Widerständen, noch kein guter, oder sogar perfekter Läufer ist? Über die Masse kommst du nur bis zu einem bestimmten Plateau und dann musst du zwangsläufig am Detail kratzen, um dich weiter zu entwickeln? Wenn ich jetzt 5 Jahre nur Umfänge steigere, hat mir eventuell mein steckensteifes Alter ein Strich durch deine Effizienzrechnung gemacht?...hätt ich mal lieber frühzeitig das ABC praktiziert, um der Steifheit entgegen zu wirken...:)

Diesen Jemand würde ich dann gerne mal kennenlernen. Er kann von außen, mit Videokamera und Augenmaß, sagen, wie ein bestimmter Läufer sich zu bewegen habe, damit dieser künftig effizienter läuft? Ich halte das für ein kühnes Vorhaben.

Sehe ich auch ein bisschen kritisch. Personal Trainer neigen oft zum Blenden, oder können unerfahren sein. Einen vermeintlich richtig guten findest du erst, wenn nach einem Jahr Training die Leistung stimmt? Vereins- oder Gruppentraining ist da meiner Meinung nach der bessere Weg, da mehrere Meinungen und Erfahrungen mit einfließen. Beim Schwimmen hat trainieren unter Anleitung aber definitiv Geltung, da der technische Anspruch und somit Festigung einer falschen Technik, durch jahrelanges, ungeleitetes Kilometerschrubben, viel höher ist? Auch hier wieder dieses "Plateau"-Ding. Wenn man sich aus eigener Kraft nicht weiterentwickelt, ist Zuhilfenahme von außen dann doch richtig und wichtig? Wenn das nicht so wäre, für was brauche ich dich dann noch als Trainer...:Cheese:

Im übrigen finde ich manche der Übungen extrem fragwürdig. Was mir genau das Silly Walking(Stechschritt) (https://www.youtube.com/watch?v=n8NICsQlmDY&vl=de), Käsekästchen, oder auf einem Bein durch die Gegend hüpfen bringen soll, verstehe ich überhaupt nicht! Wenn ich Kraftdefizite linksseitig habe, macht gezieltes Krafttraining da mehr Sinn, weil "effizienter"? Wenn ich Knieheben oder Skippings mache, für was muss ich dann noch ein jugendliches Schulspiel für Mädchen abspulen? Und Stechschritt lehne ich kategorisch ab. Mal abgesehen davon, dass das signifikanteste Argument ist, wie beknackt alle drei Übungen aussehen und ich keine Lust hab im Park von Jugendlichen verprügelt zu werden...:)

Tetze
24.08.2018, 11:50
...Und mit runder Tritt war in den 90'ern eigtl. eher gemeint, dass das Kraftverhältnis links/rechts=50/50% liegt. Auch so'n Ding, das ich nicht verstehe, warum heute so viele den runden Tritt mit der TF assoziieren. Und ja, dein Einbeinpedal-Dingens ist dafür eingeführt worden...

Ich glaube, da hast du etwas falsch verstanden. Der "Runde Tritt" bezieht sich nicht auf R-L-Verteilung und auch nicht auf die TF.
Es geht dabei um die Richtung der Krafteinleitung von Fuß auf Pedal/Kurbel!

tridinski
24.08.2018, 11:55
... kommt es halt nicht on top bzw. wird auch keine andere Einheit dafür gestrichen, sondern es wird meist einfach vors Intervalltraining in die Aufwärmphase gesteckt. Ich laufe auch 3-4 mal pro Woche. Das macht 45-60 km in der Woche. Wenn ich 15min Laub abc mache, bewege ich mich ja auch ein paar Meter, sodass ich am Ende 1,5km verliere. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese 1,5km eine wesentliche Verbesserung bringen würden. 1,5km von etwas einzutauschen, was ich ohnehin schon viel betreibe, und dafür noch mal einen andersartigen Reiz zu setzen finde ich hingegen sogar sehr effektiv


Volle Zustimmmung :)

... und dafür dass ich mich gut fühle wenn ich ABC mache, brauche ich keine "Beweise"

langsamläufer
24.08.2018, 12:08
Lass es sein. Gehe lieber laufen stattdessen, in möglichst abwechslungsreichem Gelände.

Das Lauf-ABC soll die Lauf-Ökonomie verbessern. Das bedeutet, weniger Sauerstoffverbrauch bei einem festgelegtem Tempo. Diese Lauf-Ökonomie hängt jedoch vor allem von den Wochenumfängen ab, also den Kilometern, die Du durchschnittlich pro Woche zurücklegst. Das Lauf-ABC hat nur sehr geringe Effekte, positive wie negative.

Wenn Du ein besserer Läufer werden willst, musst Du in erster Linie mehr laufen. Abkürzungen gibt es nicht.
:Blumen:

Hallo,
Das hört sich für mich schlüssig an. Danke, der Langsamläufer

Klugschnacker
24.08.2018, 12:21


Ja, da kann ich mitgehen. :Blumen:

Trillerpfeife
24.08.2018, 12:28
Ja, da kann ich mitgehen. :Blumen:

ja vorher aber Lauf ABC






alles Gute für dich! :)

NBer
24.08.2018, 14:15
aber wenn lauf abc nichts bringt klugschnacker....wieso praktizieren das dann läufer seit jahrzehnten bis heute? und zwar läufer aller distanzen? sind jahrzehntelange erfahrungen nicht genau so viel wert, wie studien? sind das nicht quasi studien, nur nicht aufgeschrieben? alle wissen, dass 2+2=4 ist. aber wer kann den mathematischen beweis erbringen bzw kennt eine studie dazu? ist es deswegen dann nicht trotzdem richtig?
lass einen normalo gegen einen sprinter aus dem startblock springen beim startschuß.......der sprinter hat schon 2 schritte gemacht, während der normale noch sitzt. das sind tausendfach geübte neuromuskuläre ansteuerungen, das kann man doch nicht negieren, dass es da einen zusammenhang ziwschen dementsprechenden training und dem ergebnis gibt. die nervenleitgeschwindigkeit ist bei allen menschen gleich, aber die nervale muskuläre ansteuerung kann trainiert werden, die reaktion des muskels auf einen neuronalen reiz. da braucht es auch keine studie, um da ein ergebnis, einen unterschied zu sehen.

tridinski
24.08.2018, 14:30
Klugschnacker argumentiert ja im Wesentlichen dass was anderes einfach mehr bringt, nämlich einfach Laufen. (abgesehen von der vermeintlichen Beweislage)

irgendwann wird der Grenznutzen von "einfach Laufen" natürlich immer kleiner, so dass dann neue Reize wichtiger werden um überhaupt noch voran zu kommen. Für den geneigten Amateurtriathleten gäbe es demnach aber so viele Baustellen in allen Disziplinen dass er nie dahin kommen wird wo LaufABC dann wirklich angezeigt wäre.

Vicky
24.08.2018, 14:41
Oh ein spannendes Thema, das mich auch sehr interessiert. :Blumen:

Ich bin starker PRO Lauf-ABC Verfechter, weil ich damit nicht nur die Effizienzerhöhung oder Technikverbesserung verknüpfe. Die Erfolge sind eher gering, denke ich. Lauf-ABC ist für mich vor allem auch Lauf-KRAFT-Training.

Mir ist aufgefallen (übrigens das gleiche wie beim Schwimmen), dass die meisten irgendwelche Übungen machen, weil sie die Übung halt kennen. Die wenigstens machen wirklich gezielt die Übungen, die ganz individuell zu demjenigen passen und für mögliche Verbesserungen sorgen.

Dafür braucht man natürlich jemanden, der sich damit auskennt und mal drauf schaut, welche Übungen man denn gebrauchen könnte.

Man kann aus einem Walross keine Gazelle machen... (ich spreche von mir :Cheese: ). Aber man kann dem Walross zeigen, wie es vielleicht mehr Kraft bekommt und beweglicher wird, damit es sich so anfühlt, als wäre es eine Gazelle.

:Blumen:

PS.: Eine ganze Laufeinheit würde ich da nicht ansetzen, sondern wie es eigentlich fast alle so machen... Einlaufen, ABC, Programm was auch immer oder ein lockerer Lauf... Lauf ABC kann man gut einbauen in die Läufe.

Bommel91
24.08.2018, 15:25
aber wenn lauf abc nichts bringt klugschnacker....wieso praktizieren das dann läufer seit jahrzehnten bis heute? und zwar läufer aller distanzen? sind jahrzehntelange erfahrungen nicht genau so viel wert, wie studien? sind das nicht quasi studien, nur nicht aufgeschrieben? alle wissen, dass 2+2=4 ist. aber wer kann den mathematischen beweis erbringen bzw kennt eine studie dazu? ist es deswegen dann nicht trotzdem richtig?
lass einen normalo gegen einen sprinter aus dem startblock springen beim startschuß.......der sprinter hat schon 2 schritte gemacht, während der normale noch sitzt. das sind tausendfach geübte neuromuskuläre ansteuerungen, das kann man doch nicht negieren, dass es da einen zusammenhang ziwschen dementsprechenden training und dem ergebnis gibt. die nervenleitgeschwindigkeit ist bei allen menschen gleich, aber die nervale muskuläre ansteuerung kann trainiert werden, die reaktion des muskels auf einen neuronalen reiz. da braucht es auch keine studie, um da ein ergebnis, einen unterschied zu sehen.

„Warum ist 2 + 2 = 4 und nicht etwa 5?

Der Beweis, den Leibniz anführt, ist kurz: Den vorherigen Definitionen zufolge, ist nämlich 2 + 2 dasselbe wie 2 + 1 + 1. Von hier aus können wir nun mühelos die Zahlenleiter hinaufsteigen, denn nach der uns schon bekannten Lesart gilt: 2 + 1 + 1 = 3 + 1 = 4.„ Quelle: https://m.tagesspiegel.de/wissen/aha-warum-ist-2-2-4/3845168.html?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google .de%2F

Triathlonator
24.08.2018, 16:00
Ich glaube, da hast du etwas falsch verstanden. Der "Runde Tritt" bezieht sich nicht auf R-L-Verteilung und auch nicht auf die TF.
Es geht dabei um die Richtung der Krafteinleitung von Fuß auf Pedal/Kurbel!

Kann durchaus möglich sein. Mir wurde in den Spät 80'ern vom Trainer immer nur mit gegeben, ich würde beim Sprint zur rechten Seite abfallen. Er führte das auf einen nicht vorhandenen runden Tritt zurück, was auf Rückfrage mit ähnlichen wie deinen Worten wiedergegeben wurde. Summa Sumarum wollte er mir nur sagen, dass mein Tritt nicht unbedingt sehr "effizient" ist^^

Seit dem sind 25 Jahre vergangen und jeder beschreibt bei rundem Tritt was anderes. Im Endeffekt denke ich, der runde Tritt summiert vielerlei Detailaspekte auf, um die eigenen Radfähigkeiten zu verbessern. Welche zutreffen und welche nicht, kann mir eine Studie nicht sagen, sehr wohl aber ein Learning by Doing. Natürlich muss sowas dann immer ausreichend lang "probiert" werden, um zu sehen ob ein Nutzen davon abspringt.

Das Lauf-ABC soll die Lauf-Ökonomie verbessern. Das bedeutet, weniger Sauerstoffverbrauch bei einem festgelegtem Tempo.

Das ging natürlich verloren. Wenn Klugschnacker sich explizit darauf bezieht, dann nein...Lauf-ABC wird ganz sicher nicht das kardiovaskuläre System verbessern. Das schaffen tatsächlich nur unendlich langweilige Kilometer, in möglichst langsamen GA1 Tempo. Trotzdem werde ich davon nicht effizienter...nur ausdauernder. Und wo genau steht das Lauf-ABC nur die Lauf-Ökonomie(im Sinne des Kontexts) verbessert und im besonderen den Sauerstoffverbrauch vermindern soll? Oder bezieht man sich da auf eigene Erfahrung? Lauf-ABC (https://lauftipps.ch/laufsport/lauftechnik/) wird ja eher als Lauftechnik gesehen? Es soll eigtl. die Koordination und Flexibilität verbessern?

Im übrigen, wenn ich mir jetzt ein besseres Rad, bessere Laufschuhe und nen Neo kaufe, bin ich dann effizienter, oder ökonomischer?

PS.: Eine ganze Laufeinheit würde ich da nicht ansetzen, sondern wie es eigentlich fast alle so machen... Einlaufen, ABC, Programm was auch immer oder ein lockerer Lauf... Lauf ABC kann man gut einbauen in die Läufe.

Eben.

Helios
24.08.2018, 17:24
aber wenn lauf abc nichts bringt ....

yepp - das ist so bei ANFÄNGERN - da erzielt man bessere und raschere Ergebnisse z.B. auf dem Laufband - also 1 h lang versuchen die 8km/h zu halten - beim nächsten Mal jeweils steigern z.B. in 0,5km/h Schritte - die 10km/h ist dann z.B. "eine Mauer".

Ich hatte das Entchen Anfang 2015 zu einem runningcamp auf Fuerteventura "geschickt" - dort war der Großteil der Teilnehmer Weltmeister im Lauf-ABC - das Entchen hat gar nicht gewusst was das soll - als es ans eigentliche Laufen ging war die Welt vom Entchen wieder in Ordnung, das konnte sie dann soweit.
Mitgenommen hat sie von dem Camp: einfache Intervalle haben sie schneller gemacht, wobei die Wiederholungen/Pausen nicht ganz so klar waren/sind.

Ich für meinen Teil bin froh etwas Ski-Gymanstik den Winter gemacht zu haben, weil meine Konzentration nach ner öden Laufzeit doch nach lässt und ich etwas dabbich bin und schon mal über die Außenkante des Fußes wegschnaxel und dann sogar knapp über die eigenen Füße stolper. Das Innen- und Außenkanten war da eine verdammt gute Übung :)

Stefan
24.08.2018, 20:09
yepp - das ist so bei ANFÄNGERN - da erzielt man bessere und raschere Ergebnisse z.B. auf dem Laufband - also 1 h lang versuchen die 8km/h zu halten - beim nächsten Mal jeweils steigern z.B. in 0,5km/h Schritte - die 10km/h ist dann z.B. "eine Mauer".

Wenn man ein Tempo 1h halten kann, dann dauert es eine ganze Weile, bis man das Tempo + 0.5km/h eine Stunde halten kann und dann nochmal......

IMHO ein total falscher Trainingsansatz, aber auch der Grund, warum viele Läufe relativ schnell das Gefühl haben, dass sie sich nicht weiter steigern können und ihr persönliches Limit (was dann vielleicht bei 50 Minuten beim 10er Stadtlauf liegt) erreicht haben.