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Vollständige Version anzeigen : Trainingpeaks CTL und IM Zeiten


gogiman
07.08.2018, 16:04
Die Sendungen mit Kay Czeromin zum IM FFM fand ich interessant. Insbesondere die Trainingsplanung mit Trainingpeaks. Da ich im nächsten Jahr auch in FFM starte, würde ich ebenfalls gerne Trainingpeaks zur Unterstützung einsetzen.

Wenn ich mich richtig erinnere hatte Kay unmittelbar vor dem IM eine CTL von ca. 100 . Seine Endzeit war knapp unter 11 Std. und das wäre auch meine Zielzeit für 2019!

Ich hatte mal irgendwo eine Grafik gesehen, die einen Zusammenhang der CTL Werte mit den Finisher Zeiten herstellt, leider nur mit 12 betreuten Athleten.
Aber auch hier war bei einer CTL von 100 eine Endzeit von knapp unter 11 Std angezeigt.

Und nun meine Frage an die erfahrenen Trainingpeak-Nutzer:

Welche CTL und IM Endzeiten hattet ihr?
(Und mir ist klar, dass Lanzarote und Roth nicht vergleichbar sind, das müsste ich dann berücksichtigen).

captain hook
07.08.2018, 16:15
Das funktioniert aber nur wenn sich die Sportler auf einem ähnlichen Niveau befinden?! Da die TSS Kalkulation ja auf die persönlichen Schwellenwerte und daraus folgenden IF Werte abziehlt, kann zB jemand mit einer niedrigen Schwelle genauso 100 TSS (auch als CTL) erreichen, wie jemand, dessen Schwelle doppelt so hoch liegt. Der mit der höheren Schwelle hat dann genausoviel TSS, aber ist trotzdem wesentlich schneller!

gogiman
07.08.2018, 16:32
Das sehe ich auch so.
Deswegen finde ich es auch interessant zu wissen, wie groß die Abweichungen der Ergebnisse sein können. Oder ob sie sich doch ähnlicher sind als vermutet.

Die Schwellenwerte sollten sich über das Trainingsjahr ja nach oben verändern und wenn 100 Leute einen ähnlichen wöchentlichen TSS haben und damit vermutlich auch einen ähnlichen CTL Wert hätten, dann könnte sich doch auch die Leistungsfähigkeit zumindest annähern.

Habe die Grafik wieder gefunden:

http://3.bp.blogspot.com/-9hRCIU81VqM/T3Ck3GMQNbI/AAAAAAAAAnc/wlT8QcAbQNA/s1600/CTL%2Bvs%2BIM%2BTime%2Bchart.jpg

captain hook
07.08.2018, 16:39
Das sehe ich auch so.
Deswegen finde ich es auch interessant zu wissen, wie groß die Abweichungen der Ergebnisse sein können. Oder ob sie sich doch ähnlicher sind als vermutet.

Die Schwellenwerte sollten sich über das Trainingsjahr ja nach oben verändern und wenn 100 Leute einen ähnlichen wöchentlichen TSS haben und damit vermutlich auch einen ähnlichen CTL Wert hätten, dann könnte sich doch auch die Leistungsfähigkeit zumindest annähern.

Grobes Beispiel:

Sportler 1 mit FTP von 150W fährt jeden Tag (übertrieben) 1h 150W (~28kmh?)... sind 100TSS

Sportler 2 mit FTP von 400W fährt jeden Tag (übertrieben) 1h 400W (~50kmh)... sind auch 100TSS

Welcher Sportler wird vermutlich im Rennen besser sein? Oder wie lange dauert es, bis Sportler 1 so gut ist wie Sportler 2?

gaehnforscher
07.08.2018, 18:05
stimme dem Captain zu. Tendentiell verbessert sich jmd der schlechter ist wohl noch etwas schneller, trotzdem wird es bei vergleichbarem TSS im Zweifel Jahre dauern, bis man sich ans Gleiche Niveau angenähert hat

Von daher macht ein solcher Vergleich wenig sind. Man müsste erstmal Leute mit gleichem Schwellenwerten (möglichst in allen 3 Disziplinen) suchen, für diese könnte man dann mal die TSS vergleichen. Da bleiben aber immernoch große Unsicherheiten (wie bewertet jmd das Schwimmtraining/ Krafttraining mit TSS --> Einfluss CTL). Dazu auch die Frage wie die Sitzposition am Rad + das Material an sich ausschaut, was einen großen Einfluss auf die Rad- und Gesamtzeit hat.

Kleines Beispiel: Ich hatte (nicht in FFM) am Renntag dieses Jahr auch eine CTL von 102 und TSB von 20. Für Frankfurt hätte ich konservativ aber eher um 9.30 angepeilt. Es gibt sicher erfahrene Athleten die mit weniger noch schneller sind und langsame die mit mehr TSS viel langsamer sind.

ph1l
07.08.2018, 18:28
Desweiteren sagt der TSS ja erstmal nur aus „wieviel“ trainiert wurde.
Ob das Training dann sinnvoll war, dem Zielwettkampf entsprechend steht auf einem ganz anderen Blatt.

gogiman
07.08.2018, 20:11
Danke schon mal für die geschätzen 9:30 von gaehnforscher.

Da ich sehr an Zahlen und Statistiken interessiert bin, wollte ich einfach die Grafik, die eine Korrelation zwischen Ergebnissen beim IM und des CTL nahelegt überprüfen.

Der Autor ist Alan Couzens, Triathlon-Coach und auch Autor bei Trainingspeaks.

Leider hatte er nur eine Grundgesamtheit von 12 Athleten.

Ich habe gehofft im größten Triathlon Forum der Welt :) ein paar mehr Daten sammeln zu können.
Ihr vermutet ja, dass eine unkorrelierte Punktewolke herauskommen müsste.
Das wäre zu beweisen.
Sicher spielen auch noch einige andere Faktoren bei jedem einzelnen Ergebnis eine Rolle (z.B. schlechtes Pacing, falsche Ernährung, Plattfuss etc.) . Das ist mir auch klar, aber bei vielen Daten würde sich dass ausgleichen.

gaehnforscher
07.08.2018, 20:59
Wichtige Faktoren in dieser Grafik wäre zudem noch das Geschlecht sowie das Alter.

Ich kenne ein paar ältere Herren im Vorruhestand und Ruhestand, die bei Trainingspeaks vermutlich mit ihrem CTL die Performance Chart sprengen würden. Die werden aber trotzdem nicht mehr unter 11h oder 12h ins Ziel kommen.

Die Anzahl der beeinflussenden Variablen ist da viel zu groß, als das man allgemein gültige Rückschlüsse ziehen könnte. Wenn dann müsste die Stichprobe schon stark spezifiziert werden und die Ergebnisse dann eben auch nur auf diese bezogen werden.

Ein weiterer Faktor: Wer hat in der Jugend vernünftig schwimmen gelernt und schimmt bei Minimaltraining trotzdem 15 min schneller als der Durchschnitt? .... Mir fallen bestimmt noch ein paar Dinge ein :)

Godi68
07.08.2018, 21:39
Kennst du https://www.trainingpeaks.com/blog/how-to-use-tss-to-prepare-for-an-ironman/ schon? Oder wirf mal einen Blick ins verlinkte Buch.

Le Strue
07.08.2018, 22:19
Grobes Beispiel:

Sportler 1 mit FTP von 150W fährt jeden Tag (übertrieben) 1h 150W (~28kmh?)... sind 100TSS

Sportler 2 mit FTP von 400W fährt jeden Tag (übertrieben) 1h 400W (~50kmh)... sind auch 100TSS

Welcher Sportler wird vermutlich im Rennen besser sein? Oder wie lange dauert es, bis Sportler 1 so gut ist wie Sportler 2?

Das ist zwar soweit richtig, aber um bei 400W zu liegen muss man schon eine Menge trainiert haben. Daher hat man auch das Potential eine auf Dauer höhere TSS auszuhalten. Der 150W Kollege wird vermutlich deutlich mehr auf einer 5 Stunden G1 Fahrt leiden als der 400W Kandidat. Von daher finde ich die Verknüpfung der beiden Zahlen grundsätzlich nicht ganz schlecht. Wo ich die Probleme sehe, ist die TSS sauber zu ermitteln, d.h. die Korrekten Schwellen zu nutzen. Dazu macht es natürlich noch einen deutlichen Unterschied bei welcher LD man gestartet ist.

Meine CTL lag bei 95 bei durchschnittlich 10 Stunden Training pro Woche und meine LD Zeit in Nizza lag bei 10:34h

deirflu
08.08.2018, 06:54
Die Sendungen mit Kay Czeromin zum IM FFM fand ich interessant. Insbesondere die Trainingsplanung mit Trainingpeaks. Da ich im nächsten Jahr auch in FFM starte, würde ich ebenfalls gerne Trainingpeaks zur Unterstützung einsetzen.

Wenn ich mich richtig erinnere hatte Kay unmittelbar vor dem IM eine CTL von ca. 100 . Seine Endzeit war knapp unter 11 Std. und das wäre auch meine Zielzeit für 2019!

Ich hatte mal irgendwo eine Grafik gesehen, die einen Zusammenhang der CTL Werte mit den Finisher Zeiten herstellt, leider nur mit 12 betreuten Athleten.
Aber auch hier war bei einer CTL von 100 eine Endzeit von knapp unter 11 Std angezeigt.

Und nun meine Frage an die erfahrenen Trainingpeak-Nutzer:

Welche CTL und IM Endzeiten hattet ihr?
(Und mir ist klar, dass Lanzarote und Roth nicht vergleichbar sind, das müsste ich dann berücksichtigen).


Für mein Verständnis kann das ganze nicht bzw nur sehr bedingt funktionieren da die Variablen zu groß sind und der CTL eigentlich nichts direkt über die Leistungsfähigkeit aussagt.

Damit das Aussagekräftig wird kannst du nur Athleten mit den selben Voraussetzungen vergleichen und das gilt für die Vorgeschichte, das Training, Alter usw.....


Um die zu erwartende Zielzeit vorher zu sagen gibt es bessere Methoden, z.B. mit Rennzeiten aus Unterdistanzen. Ich weiß z.B. schon alleine aufgrund des Trainings was möglich sein wird. Bei einer LD ists aber immer sehr schwer, ist halt ein langer Tag wo viel passieren kann.

ph1l
08.08.2018, 19:31
Das ist zwar soweit richtig, aber um bei 400W zu liegen muss man schon eine Menge trainiert haben. Daher hat man auch das Potential eine auf Dauer höhere TSS auszuhalten. Der 150W Kollege wird vermutlich deutlich mehr auf einer 5 Stunden G1 Fahrt leiden als der 400W Kandidat. Von daher finde ich die Verknüpfung der beiden Zahlen grundsätzlich nicht ganz schlecht. Wo ich die Probleme sehe, ist die TSS sauber zu ermitteln, d.h. die Korrekten Schwellen zu nutzen. Dazu macht es natürlich noch einen deutlichen Unterschied bei welcher LD man gestartet ist.

Meine CTL lag bei 95 bei durchschnittlich 10 Stunden Training pro Woche und meine LD Zeit in Nizza lag bei 10:34h

10.34 in Nizza bei 95 CTL - dann hast Du es am Renntag echt gut gemacht. Darf man da zum Training bisschen mehr erfahren. 95 inkl schwimmen und allem drum und dran ?