Vollständige Version anzeigen : Hilfe, ich kann ohne Neo nicht schwimmen!
Bei den aktuellen Wassertemperaturen geht kein Triathlet mit Neopren ins Freiwasser - auch nicht im Training.
Und da liegt mein Problem: Ohne Neopren ist meine Schwimmleistung eine Katastrophe.
Mit Neopren bin ich vor ca. 3 Wochen im Training 3,2km am Stück im 1:58er Pace/100m geschwommen. Bei 1,5km habe ich im Training einen 1:50er Pace/100m mit Neopren. Keine Maximalbelastung, mittlere Trainingsbelastung halt.
Jetzt die Katastrophe: Gestern bin ich im Training ohne Neopren geschwommen. 600m am Stück. Pace: 2:08min/100m. Und ich war ziemlich platt danach. D.h. ich habe deutlich mehr Watt einsetzen müssen und habe dennoch eine deutlich schlechtere Pace! Horrorvorstellung: Was ist, wenn ich mal 1,5km am Stück ohne Neo schwimmen müsste? (durchaus möglich bei unserem Sport :Cheese: )
Fazit: Bei gleichem Leistungseinsatz schwimme ich ohne Neopren rd. 20-30 Sekunden/100m langsamer. Und ich weiß, dass meine Wasserlage schlecht ist. Mein unterer Körper/Füße hänge viel zu tief im Wasser.
Frage:
Was muss ich trainieren, um diesen großen Unterschied kleiner werden zu lassen?
Willkommen in meiner Welt:Blumen: ich fühle mit dir
Meine Lösung für mich lautet wohl, das ganze in nem Verein, oder mit Einzelstunden und gleichzeitig 3 Schwimmeinheiten in der Woche in den Griff zu kriegen.
Coriande
07.08.2018, 14:57
Die Antwort hast du ja schon selbst gegeben:
.... ich weiß, dass meine Wasserlage schlecht ist. Meine unterer Körper/Füße hänge viel zu tief im Wasser.
[/B]
Bei mir hat sich die Wasserlage durch Krafttraining (Rumpfmuskulatur!!!) etwas gebessert. Und ich schwimme im Training fast immer ohne Neo, da es sich eh meist in der Halle abspielt. Da gewöhnt man sich gar nicht erst an den Superauftrieb in den Beinen.
Hier ein ähnlicher Thread von iaux:
klick (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=44637)
Den meisten fehlt bei hängenden Beinen die Spannung im Core. Dort ist einfach nichts los und diese fehlende Spannung verbraucht viel vom Vortrieb und lässt die Beine sinken, was einen noch mal abbremst. Eine Endlosschleife, die nur mit höheren Beinen durchbrochen werden kann. Ein Pullbuoy gibt einem ein sehr gutes Gefühl, wie die richtige Wasserlage ist. Je nachdem, wo man ihn festhält (über den Knien, beim Knie oder beim Fußgelenk), kannst du die Unterstützung verändern.
Kasrwatzmuff
07.08.2018, 15:14
Aus eigener Erfahrung kann ich zwei Sachen zur Verbesserung der Wasserlage beitragen:
1. Der richtige Einsatz der Rumpfmuskulatur. Um die einigermaßen sinnvoll anzuspannen und zu stabilisieren reicht es eigentlich aus, wenn man die Arschbacken zusammenkneift. Durch die Anspannung der Pomuskeln spannen sich auch gleich die vorderen Rumpfmuskeln mit an.
2. Schneller Schwimmen. Wenn ich durch bessere Technik und mehr Kraft in den Armen für schnelleren Vortrieb sorge, dann können die Beine gar nicht mehr so stark absinken.
Mal davon ab ist natürlich ein entsprechender Beinschlag das A und O. Da aber viele Quereinsteiger ein Problem mit dem korrekten Beinschlag haben, ist es vllt sinnvoll, lieber einen Schleppbeinschlag als einen gequälten und nicht ganz korrekten Beinschlag zu machen.
Ich beschäftige mich aus Leidenschaft mit allen möglichen Aspekten des Schwimmens. Was die Wasserlage angeht, macht - abgesehen von Entspannung und Körperstreckung - die Umstellung von Brust- auf Bauchatmung bei mir den größten Unterschied (http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1368238&postcount=909). Es braucht etwas Übung aber es funktioniert. Probier's mal aus. :)
Ohne Neopren ist meine Schwimmleistung eine Katastrophe.
Frage:
Was muss ich trainieren, um diesen großen Unterschied kleiner werden zu lassen?
Na halt viele km ohne Neo.:cool:
Von nix schwimmen, kommt nix schwimmen.:Huhu:
3 mal/Woche mit gescheiten Schwimmplänen und gönn dir einen Schwimmtrainer für ein paar Stunden oder lass dir das zum Geburtstag schenken.
Was hat hier der "Ortsschildkönig" als Signatur geschrieben:
"Im Neo schwimmen is wie Windschatten fahren."
Ich würde Dir empfehlen einen Trainer zu nehmen, in einen Schwimmverein zu gehen oder einen Dir gut bekannten Schwimmer zu fragen ob er sich das Elend ab und zu beim gemeinsamen Schwimmen anschaut und dir Tipps gibt.
Wir haben hier im Südwesten eine Selbsthilfegruppe “schwimmen“, die sich öfter mal trifft und tüftelt. Das hat einigen Schwimmern schon eine deutliche Verbesserung gebracht.
Aber Rhein-Ruhr ist leider nicht ums Eck, sonst wärst du gerne Willkommen.
Ergänzend...
- Kopf tiefer nehmen, dann kommen die Beine von selbst hoch.
- Nicht so viel gucken, was ja im Endeffekt wieder zu hohem Kopf und tiefen Beinen führt.
autpatriot
07.08.2018, 16:57
Habe genau die gleiche Baustelle.
Wenn ich bewusst die Pobacken bzw Core anspanne dann verkrampfe ich eindeutig zu viel und schwimme noch schlechter
sehr schönes Thema, endlich traut sich mal einer
m., genau gleiches Problem, eigentlich zwanghafte Neo-Sucht klinisch betrachtet :)
Ich beschäftige mich aus Leidenschaft mit allen möglichen Aspekten des Schwimmens. Was die Wasserlage angeht, macht - abgesehen von Entspannung und Körperstreckung - die Umstellung von Brust- auf Bauchatmung bei mir den größten Unterschied (http://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1368238&postcount=909). Es braucht etwas Übung aber es funktioniert. Probier's mal aus. :)
Diesen Aspekt bitte wirklich berücksichtigen. Was nun genau der Trick ist kann ich auch nicht sagen, aber Dauer des Ausatmens, Bauchatmung und auch Stärkung der Muskeln, die aktiv das Atmen unterstützt müssen trainiert werden (Lunge muss schnell und "aktiv" gefüllt werden). Die Luft "im Bauch" hilft mit dem Auftrieb. LG
Bommel91
07.08.2018, 19:56
Ich finde mich hier sowas von wieder. Exakt meine Baustelle. Mache jetzt Stabi. Arschbacken zusammenkneifen ist auf jeden Fall ein guter Tipp. Habe heute gemerkt dass ich dadurch schneller voran komme und dadurch auch irgendwie Kraft spare in den Armen. Irgendwie paradox, bin heute allein durch ganz bewusstes anspannen 5 Sekunden schneller geschwommen aber die Arme waren nicht so ermüdet wie sonst
Triathlonator
07.08.2018, 21:37
Achtung Ironie...
Hilfe, ich hab kein Neo zum Schwimmen, was kann ich tun um noch schneller zu werden?
Magst mir dein Neo im Sommer überlassen, dann können wir uns vielleicht gegenseitig helfen...:)
Ansonsten Planken bis der Arzt kommt und Crunches bzw. Situps mit gestreckten Beinen. Schwimmer und Russian Twists sollen auch helfen, die mach ich aber nicht so gerne. Ansonsten würde ich Training mit Bändern empfehlen, da gibt es ein paar hervorragende Übungen für...
https://www.youtube.com/results?search_query=schwimmtraining+mit+band
Bringt dir aber alles nix ohne Techniktraining mit externer Anleitung. Da stößt man immer irgendwann auf ein unüberwindbares Plateau.
Das Problem betrifft viele hier: bei jedem LD Thread ist die Anzahl der Fragen ob Neo ja oder nein sehr hoch. Zum Glück gibt es da Temperatur Begrenzungen, sonst würden die Leute auch bei 30 Grad mit Neo ins Wasser.
Wer vor 3,8km Schwimmen ohne Neo Angst hat es nicht zu schaffen sollte einfach nicht melden.
Der Neo ist an sich als Schutz vor Kälte erfunden und vorgeschrieben worden, nicht als Schutz vor schlechter Schwimmleistung.
Ist ungefähr so, als ob jemand bei sclechter Radleistung einen Motor benutzen darf wenn zu viel Gegenwind herrscht oder jemand Sprungfedern an den Schuhen hat weil er so schlecht laufen kann.
Zum Thema:
Das Problem ist nicht die Kraft oder Core- die haben 7-jährige auch nicht. Die Wasserlage entscheidet und da benötigt man Auftrieb. vor allem ber die Füße! Wer das nicht glaubt kann mal Beinarbeit am Beckenrand machen. Einmal mit gestreckten Füßen(und einer entsprechenden Auftriebsfläche)und einmal mit angezogene Füßen (wo dann die Auftriebsfläche quasi fehlt). Bei der zweiten Variante sinken die Beine ruck zuck ab.
Zweiter Punkt ist dann noch die Wasserlage des Oberkörpers: bei Atmung nach vorne sinkt der hintere Körperteil ebenfalls stark ab, bei korrekter Atmung zur Seite bleibt der Körper relativ flach im Wasser.
Auch als Beispiel: einmal Wasserball Kraulen mit Kopf über Wasser, einmal ganz flach liegend it dem Schnorchel schwimmen.
Das kann man aber selber nur sehr schlecht kontrollieren, daher empfehle ich auch einen Trainer, der sowas filmt und dann entsprechend kontrolliert und korrigiert.
Und wenn man dann noch sieht, dass die wenigsten selbst an Land einen korrekten Armzug simulieren können, wo sogar noch durch die fehlende Atmung, etc eine gute Selbstkontrolle möglich ist, ist es kein Wunder, das im Wasser ohne Hilfe von außen meistens nur Müll raus kommt.
Also ab zum Trainer;)
Ansonsten Planken bis der Arzt kommt und Crunches bzw. Situps mit gestreckten Beinen.
Habe ich noch nie gemacht und werde von Jahr zu Jahr schneller.
TÜ sind das Salz in der Suppe,
nicht ständig auf die Uhr und auf Bestzeiten achten ebenso,
3 mal/Woche schwimmen gehen,
auf extreme Fusstreckung achten,
Beherrschung des 3er-Zug,
möglichst wenig mit PB, Paddles etc schwimmen,
abwechslungsreiche Trainingspläne abschwimmen,
"hoher Ellenbogen",
fürs Schwimmtraining sich Zeit nehmen,
sich einen guten Sparringspartner suchen.
:Huhu:
Als Mutter von Schwimmkindern, eine davon inzwischen Trainerin, wird mir seitens der Brut immer wieder angekreidet, dass ich einen falschen Beinschlag mache: vom Laufen her kommt bei mir der Beinschlag aus den Oberschenkeln und nicht - wie die Schwimmmkinder von Anfang an üben und leicht beherrschen- aus der Hüfte. Die Umstellung ist für Erwachsene sehr schwer (das beste Alter für Koordination liegt nun mal nicht jenseits der 30). Schwimmtrainer empfehlen uns erwachsenen "Treibhölzern" in jede Trainingseinheit Beintraining einzubauen, und zwar sowohl mit Kurzflossen (Fins) als auch ohne. Die Fins vermitteln einem besser das Gefühl für die "richtige" Beinarbeit, denn die "falsche" gehen extrem auf die Oberschenkel, wenn man da Muskelkater bekommt, war es halt falsch.:Lachanfall:
Der große Beinschwimmer werde ich nie werden, aber immerhin werden die Differenzen zwischen Neoschwimmen und Schwimmen schon geringer... Und mein neuer Neo, der mal fällig war, hat schon erheblich weniger Auftrieb als der alte Einsteigerneo. Es geht also voran.:Huhu:
Kasrwatzmuff
08.08.2018, 08:29
Ich denke, bevor man konkret den Schwimmstil analysiert, muss man erstmal die Sportler an sich anschauen. Und bei den Triathleten, die ohne Neo größere Probleme haben, handelt es sich in der Regel nicht um Jugendliche, die schon gut schwimmen können. Sehr oft handelt es sich um Sportler mittleren Alters (ab 30), die vom Laufen oder Radfahren kommen und dann einfach mal einen Triathlon absolviert haben und Spaß an dieser schönen Sportart gefunden haben. Dies sollte man beim Schwimmtraining dann auch im Hinterkopf haben.
Hier einige Beobachtungen, die ich immer wieder bei der genannten Zielgruppe mache:
Arme: Hier kommt es oft zu keiner guten Armstreckung nach vorne und somit gibt es keine gute Gleitphase und es wird ein Teil der Zugphase verschenkt. Außerdem fehlt der hohe Ellenbogen und der Arm wird wie bei einem Raddampfer auf einer Halbkreisbahn unter den Körper gezogen. Hier wirkt die Kraft des Armzuges zu Beginn nach unten und bewirkt, dass der Oberkörper nach oben gedrückt wird. Als "Gegenmaßnahme" sinken dann die Beine leicht ab. Sehr oft fehlt auch ein großer Teil der Druckphase. Hier wird einfach Vortrieb verschenkt. Zudem kommt es oft noch zum Übergreifen und zu frühen Eintauchen der Arme.
Kopf: Oft wir der Kopf nicht als Verlängerung der Wirbelsäule flach im Wasser gehalten. Kopf im Nacken bedeutet automatisch eine schlechtere Wasserlage. Zudem gibt es beim Atmen eine Schokoladenseite, was dazu führt, dass die Schulterrotation unregelmäßig wird. Und dann wird beim Atmen noch der Kopf zu weit gedreht, weil man ja Angst hat, Wasser zu schlucken. Und kein Witz ist, dass es in der Zielgruppe noch viele Sportler gibt, die nicht richtig unter Wasser ausatmen können.
Rumpf:In der Regel sollten Läufer und Radfahrer auch eine entsprechend ausgebildete Rumpfmuskulatur haben. Leider ist dies nur sehr selten der Fall. Und im Wasser gibt es dann noch das Problem, dass die wenige vorhandene Muskulatur nicht richtig eingesetzt werden kann. Und klar haben Kinder im Grundschulalter weniger Rumpfmuskeln, aber die haben in der Regel dann beim Schwimmen von Haus aus eine bessere Wasserlage und auch einen schönen Beinschlag. Ich empfehle als erste Hilfe immer die Sache mit dem Anspannen der Pomuskeln und das hat bislang fast immer zu einem Aha-Erlebnis geführt. Natürlich sollte man die Pomuskeln nicht während der kompletten Schwimmstrecke anspannen, denn das kann erstens zu Krämpfen führen und zweitens blockiert man damit den lockeren Beinschlag aus der Hüfte.
Beine:Hier haben die späten Schwimmeinsteiger die größten Probleme. Es fängt meist schon damit an, dass viele den Armzug und den Beinschlag im Kopf nicht entkoppeln können. Diesen Leuten empfehle ich zuerst einen Schleppbeinschlag. Das klappt auch meist sehr gut, denn auch der Schleppbeinschlag verhindert in gewissem Maße das Absinken der Beine. Zudem sind bei den Späteinsteigern oftmals die Füße nicht in der Lage im Knöchel locker gestreckt zu werden (Schürhaken-Problem). Hier helfen (langwierige) Dehnübungen im Knöchelbereich. Und dann haben Läufer und Radfahrer noch das Problem, dass sie nicht gleich in der Lage sind, den Beinschlag locker aus der Hüfte auszuführen. Hier kommt die Kraft oft aus den Oberschenkeln oder sogar nur aus den Unterschenkeln. Da die Muskeln auch noch mächtig ausgeprägt sind, wird auch noch unnötig Sauerstoff verbraucht. Und das führt dann irgendwann auch wieder zu anderen Problemen (u.a. bei der Atmung).
Und die Problematik, dass viele den korrekten Armzug an Land nicht vormachen können, kenne ich auch. Seltsamerweise schaffen die Leute dies nicht, obwohl sie eigentlich schon alle Technikvideos auf youtube angesehen haben. Aber es gibt eben kaum Videos, die einen schönen Armzug an Land zeigen. Eines kenne ich, aber ich weiß nicht, ob ich dieses wegen Schleichwerbung verlinken darf.
Lange Rede, kurzer Sinn: Leute, die im Kindesalter nicht schön kraulen gelernt haben, tun sich eben immens schwer im Alter. Wenn man es aber dann wirklich richtig angehen will, dann sollte man immer fachmännischen Rat suchen. Wichtig ist auch, dass man die Baustellen kennt und nur nach und nach bearbeitet. Wer viele Baustellen gleichzeitig beackert, wird möglicherweise nie fertig.
Ich bin kein Schwimmtrainer, daher könnten meine Ausführungen auch den einen oder anderen Fehler enthalten. Aber sie könnten gut als Grundlage für weitere Diskussionen geeignet sein.
Ich wünsche allen einen schönen und erfolgreichen Trainingstag. Genießt die heutige Hitze, denn es soll in den nächsten Tagen erträglich werden.
Matthias75
08.08.2018, 09:01
...Schwimmkindern...
Schwimmkinder ist das richtige Stichwort. Warum haben Schwimmkinder keine Probleme mit der Wasserlage, obwohl sie noch nie was von Crunches, Planking etc. gehört haben? Weil man für die richtige Wasserlage kein Sixpack und auch kein Krafttraining braucht. „Einfach“ ein richtiges Gefühl für die Wasserlage entwickeln und dann die Muskulatur gerade so weit anspannen, dass die richtige Wasserlage erreicht wird. Keiner muss dafür sein Sixpack rausdrücken oder den A.... so anspannen, dass er damit Kokosnüsse knacken könnte. Ich halte das übertriebene Konzentrieren auf die Körperspannung sogar für kontraproduktiv, da die Gefahr besteht, dass man dadurch zu sehr verkrampft.
Ich habe das „einfach“ bewusst in Anführungszeichen gesetzt, weil ich weiß, dass das alles andere als einfach zu lernen ist. Wenn man es dagegen kann, ist es eben einfach. Ich kenne Schwimmer, die garantiert in den letzten 10 Jahren keine einzige Rumpfmuskulaturübung gemacht haben, aber auch nach längerer Schwimmpause ins Wasser springen und sofort auf dem Wasser liegen wie ein Brett.
Und wie lernt man das jetzt? Wieder der Verweis auf die Schwimmkinder: Zurück auf Anfang - Wasserübungen. Einfach mal schauen, welche Übungen mit den Schwimmanfängern gemacht werden und das dann auch üben. Sieht vielleicht am Anfang nicht elegant aus und nach einer Stunde im Bad kann man keine 3000m ins Trainingstagebuch (oder was man heute auch immer nutzt) eintragen. Vermutlich erkennt die Schwimmuhr das auch nicht als Schwimmtraining. Aber es bringt was.
Einfache Übung ist z.B vom Beckenrand abstoßen und ausgleiten lassen. Dabei versuchen, möglichst weit zu kommen. Man kann die Kopfhaltung variieren, versuchen, die Schultern in Wasser zu drücken, Bauchatmung ausprobieren etc.. wenn die Körperhaltung nicht passt, bekommt man sofort die Quittung, weil man im Wasser stehen bleibt. Wenn man ein gute Lage gefunden hat, daran arbeiten, diese auch mit Armzug beizubehalten.
Insgesamt lieber einmal, z.B. über den Winter, richtig Zeit investieren, bis es passt, als immer nal wieder so ein bisschen. Die paar Übungen im regulären Tria-Training reichen meist nur, um einmal Erlerntes abzurufen, aber nicht dafür, die Wasserlage komplett neu zu lernen.
M.
longtrousers
08.08.2018, 09:16
Bei den aktuellen Wassertemperaturen geht kein Triathlet mit Neopren ins Freiwasser - auch nicht im Training.
Und da liegt mein Problem: Ohne Neopren ist meine Schwimmleistung eine Katastrophe.
Mit Neopren bin ich vor ca. 3 Wochen im Training 3,2km am Stück im 1:58er Pace/100m geschwommen. Bei 1,5km habe ich im Training einen 1:50er Pace/100m mit Neopren. Keine Maximalbelastung, mittlere Trainingsbelastung halt.
Jetzt die Katastrophe: Gestern bin ich im Training ohne Neopren geschwommen. 600m am Stück. Pace: 2:08min/100m. Und ich war ziemlich platt danach. D.h. ich habe deutlich mehr Watt einsetzen müssen und habe dennoch eine deutlich schlechtere Pace! Horrorvorstellung: Was ist, wenn ich mal 1,5km am Stück ohne Neo schwimmen müsste? (durchaus möglich bei unserem Sport :Cheese: )
Fazit: Bei gleichem Leistungseinsatz schwimme ich ohne Neopren rd. 20-30 Sekunden/100m langsamer. Und ich weiß, dass meine Wasserlage schlecht ist. Mein unterer Körper/Füße hänge viel zu tief im Wasser.
Frage:
Was muss ich trainieren, um diesen großen Unterschied kleiner werden zu lassen?
Es gibt wohl welche, die es relativ schnell schaffen und woran das liegt habe ich nie verstanden. Ich jedenfalls gehöre nicht dazu und bin nach 12 Jahren üben ungefähr auf deinem Niveau:
Zur Zeit schwimme ich 400m im 50m Bad in 7:40. Mit Neo war ich schon unter 7.
Alles habe ich versucht, aber bin entweder zu blöd oder es hat andere Gründe.
Gut ich bin über 50 und schaffe es von der Zeit her nicht mehr als 2-3 mal pro Woche jeweils 2000m zu schwimmen: aber es gibt welche die mit so einem Pensum erheblich besser schwimmen.
Viele Tips bin ich in der Vergangenheit nachgegangen:
-Arschbacken zukneifen: mittlerweile glaube ich eher, dass das bei mir die Hüfte runterdrückt.
-Jahrelang Stabi gemacht.
-Wenn ich mich ins Wasser lege, sinken die Beine. Es gibt Experten, die behaupten dass jeder sich so hinlegen kann, dass die Beine nicht absinken und man das üben soll und auch mit festgebundenen Füssen schwimmen üben soll. -> gewisse Zeit versucht aber ohne Fortschritte.
-Die Bauchatmung von Schnodo ist schwierig, da ich schon froh bin halbwegs keinen Atemnot zu kriegen.
-Coaches: die besten Coaches wissen oft nicht was ein Anfänger falsch macht: also der richtige Coach zu erwischen ist auch Glückssache.
Zwei Sachen haben mir bis jetzt geholfen:
-direkt unter Wasser schon ausatmen
-die Hand vorne nicht mit der Handfläche nach unten drücken weil sonst die Beine noch schlimmer absinken und das auch viel Kraft kostet: man sollte die Hand ins Wasser stechen unter einem Winkel mit den Fingern nach unten.
Hoffentlich ergeht's dir besser als mir: aber es lohnt sich dran zu arbeiten weil nichts ist frustrierender als Probleme wenn's Neoverbot gibt.
Aber es gibt eben kaum Videos, die einen schönen Armzug an Land zeigen. Eines kenne ich, aber ich weiß nicht, ob ich dieses wegen Schleichwerbung verlinken darf.
Wusste ich es doch, dass es dringenden Bedarf für mein in der Planung befindliches ultimatives Video zum Kraul-Armzug (http://www.x-athlon.de/forum/showpost.php?p=1384382&postcount=1188) gibt. :Lachen2:
Insgesamt lieber einmal, z.B. über den Winter, richtig Zeit investieren, bis es passt, als immer nal wieder so ein bisschen. Die paar Übungen im regulären Tria-Training reichen meist nur, um einmal Erlerntes abzurufen, aber nicht dafür, die Wasserlage komplett neu zu lernen.
Auch die von mir hochgeschätzte Sheila Taormina, die sagt, dass der Erfolg beim Kraulen zu 80% durch den Armzug (https://www.velopress.com/books/swim-speed-secrets/) entsteht, geht davon aus, dass man bevor man anfängt, den Armzug im Wassser zu verbessern, sich eine vernünftige Wasserlage erarbeitet hat. Im Wesentlichen rät sie dazu, ein paar Wochen lang nur Übungen zur Wasserlage zu machen und den Armzug in dieser Zeit fast ausschließlich mit Stretch Cordz an Land einzustudieren.
PS: Total Immersion ist ja nicht mehr so hip, aus gutem Grund. Die Übungen zur Wasserlage sind aber durch die Bank zu empfehlen, weil sie funktionieren. Einfach mal "Total Immersion Superman", "Total Immersion Skate" googeln.
Kasrwatzmuff
08.08.2018, 09:33
Wusste ich es doch, dass es dringenden Bedarf für mein in der Planung befindliches ultimatives Video zum Kraul-Armzug (http://www.x-athlon.de/forum/showpost.php?p=1384382&postcount=1188) gibt. :Lachen2:
Arbeitsmäßig sitze ich täglich acht Stunden am Schreibtisch und muss regelmäßig den hohen Ellenbogen einsetzen, damit mein Kopf nicht ab und an auf der Tastatur einschlägt.
Arbeitsmäßig sitze ich täglich acht Stunden am Schreibtisch und muss regelmäßig den hohen Ellenbogen einsetzen, damit mein Kopf nicht ab und an auf der Tastatur einschlägt.
Aus Erschöpung oder Verzweiflung? :Cheese:
Kasrwatzmuff
08.08.2018, 09:50
Aus Erschöpung oder Verzweiflung? :Cheese:
Aus Angst vor Schäden! So eine Tastatur ist doch teuer...
Wenn die Tastatur dann mal kaputt wäre, würde man verzweifeln bis man eine neue hat und dann aus Erschöpfung gleich wieder einschlagen.
Generell würde ich "Schwimmhilfen" nur für spezielle Zwecke und dann nur kurz einsetzen. Z.B. Pullbuoy um ein Gefühl für die richtige Wasserlage zu bekommen, Kurzflossen für den Beinschlag, etc. Man sollte sich da meiner Meinung nach nicht daran gewöhnen, gerade wenn man kein guter Schwimmer. Gute Wasserlage bekommt man nicht dadurch, dass man sich irgendwie künstlichen Auftrieb verschafft.
Normalerweise schwimmt man lange Strecken sowieso mit sehr wenig Beineinsatz. Im Training sollte es möglich sein, auch komplett ohne zu schwimmen. Ich kann da jedem auch nur empfehlen, öfters mit zusammengebundenen Beinen zu schwimmen. Da merkt man ziemlich schnell, wo es im Rücken anstrengend wird und man Defizite hat.
Hallo zusammen,
ich bin auch absoluter Anfänger und fange gerade erst an mit dem Schwimmen ...
Vorausgesetzt man wird ein mittelmäßiger Schwimmer, wie viel Zeit kann ein NEO dann denn auf 100 Meter bringen?
VG
Mon-R
spanky2.0
22.08.2018, 14:05
Vorausgesetzt man wird ein mittelmäßiger Schwimmer, wie viel Zeit kann ein NEO dann denn auf 100 Meter bringen?
Ich denke je nach eigener Wasserlage ca 5-10 Sekunden.
Bei richtig schlechter Wasserlage(ohne Neo) also eher 10 Sekunden oder sogar etwas mehr.
markus_erl
22.08.2018, 16:39
Ich hab in letzter Zeit ein paar Tests auf 1500m im 50m Becken gemacht (mach ich immer aus aus Panik in der OD abzusaufen und nicht durchzuhalten):
2.6. ohne Neo: 29:49 min
9.6. ohne Neo: 29:29 min
13.6. mit Neo: 26:15 min
15.7. ohne Neo: 28:45 min
Freiwasser:
17.6. Wettkampf ohne Neo: 29:46 min (bis zur Zeitmatte)
22.7. Wettkampf mit Neo: 26:08 min (bis zur Zeitmatte)
Wobei Freiwasser immer so eine Sache ist.
Der erste Wettkampf war in einem See und da hab ich mich super gefühlt beim Schwimmen. Der zweite war im Kanal, bei dem es auch Strömungen geben kann (500m in die eine Richtung und 1000m zurück). Hab mich dabei aber insgesamt gar nicht gut gefühlt und war über die Zeit überrascht.
edit: also um die 12 sek pro 100m hab ich da schon Unterschied. Scheinbar ist meine Wasserlage richtig schlecht nach spanky :(
ohne Neo: 29:46 min ----- mit Neo: 26:08 min
Gute 3einhalb min. Unterschied das ist viel.:dresche
MatthiasR
22.08.2018, 17:04
Vorausgesetzt man wird ein mittelmäßiger Schwimmer, wie viel Zeit kann ein NEO dann denn auf 100 Meter bringen?
Ich denke je nach eigener Wasserlage ca 5-10 Sekunden.
Bei richtig schlechter Wasserlage(ohne Neo) also eher 10 Sekunden oder sogar etwas mehr.
Ich habe gerade aktuelle Zahlen vom Breisgau-Triathlon (2.000 m Schwimmen):
2017: 32:11 mit Neo (Platz 25)
2018: 34:55 ohne Neo (Platz 29)
Also ca. 8sec/100m, obwohl ich kein ganz schlechter Schwimmer bin (jeweils Top-10% aus dem Wasser).
Gruß Matthias
markus_erl
22.08.2018, 17:11
Gute 3einhalb min. Unterschied das ist viel.:dresche
ja ich weiss, vor allem die 50m Bahntests haben mich recht irritiert.
Gerade diese beiden Zeiten haben sich gut vergleichen lassen:
(nur 4 Tage dazwischen und gefühlt ähnliche Intensität)
9.6. ohne Neo: 29:29 min
13.6. mit Neo: 26:15 min
Auf das Freiwasser geb ich nicht so viel von wegen Vergleichbarkeit, wegen Strömungen und Streckenlängen.
Andere Bekannte, die auch an beiden Wettkämpfen teilgenommen hatte, hatte diese Schwimmzeiten:
17.6. ohne Neo 23:11 / 27:09 / 34:51
22.7 mit Neo 21:29 / 24:29 / 30:36
Man sieht schon, je schlechter der/die Schwimmer/in, desto größer der Abstand
1:42 / 2:40 / 4:15
- da pass ich mit meinen 3:38min doch einigermaßen rein :Lachanfall:
im Verhältnis vll etwas größer, weil ich mich aktuell grad am verbessern bin und gut im Schwimmtraining bin. (lagen ja 5 Wochen zwischen beiden Wettkämpfen) und ich weiß, dass die mit der schnellsten Zeit schon die letzten Jahre auf dem Niveau schwimmt und die langsamste Schwimmerin vorher nicht trainiert hat und dazwischen auch nicht.
Über das Schwimmtraining der mittleren Zeit kann ich nichts sagen.
Man sieht schon, je schlechter der/die Schwimmer/in, desto größer der Abstand
Wie steht beim Ortsschildkönig so schön die Signatur:
"Mit Neo schwimmen is´wie Windschatten fahren!"
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