PDA

Vollständige Version anzeigen : Einlagen gegen Schienbeinkantensyndrom / Shin Splints


KLQC
17.07.2018, 13:25
Hallo!

Ich habe seitdem ich laufe (gut 7 Monate) das Schienbeinkantensyndrom. Manchmal mehr, manchmal weniger aber es ist immer da. Ich mache deshalb keine langen Läufe mehr, obwohl ich die sehr gerne mache.

Eine Triathletin hat mir eine Laufanalyse im Zusammenhang mit Einlagen empfohlen. Ich sehe dies als den einzigen Ausweg aus meinem Dilemma, habe nur Angst, dass es nichts bringt (so Einlagen sind halt schon seeehr teuer).

Was ich schon probiert habe:
1. Kühlen
2. Massage
3. Blackroll
4. Dehnen
5. Schonen
6. Kräftigung Fussmuskulatur
7. Krafttraining Rumpf und Beine
8. Physio
9. Laufen auf dem Vorfuss
10. „Chi running“

Hat jemand von euch ebenfalls Shin Splints oder sogar chronische? Und tragt ihr Einlagen?

Wenn die noch länger als ein Jahr bleiben werd ich purer Radfahrer ;)

Danke! Schöne Wettkampfsaison😁

Chrispayne
17.07.2018, 13:36
Ich sehe in deiner Aufzählung nichts mit Pause. Ich hatte den Kram auch und nach drei Wochen Laufpause war es weg. Alles andere führt nur dazu dass du immer Probleme haben wirst. Hat dir das der Physio nicht gesagt?

Duafüxin
17.07.2018, 13:36
Ich hab auch lange darunter gelitten.
Einlagen haben nicht geholfen, zumindest bei mir nicht.
Bei anderen mag das anders sein, wenn eine Dysbalance vorliegt, die nicht anders zu beheben ist.
Bei mir hat der Osteo eine sehr große Rolle gespielt.

tria ghost
17.07.2018, 13:45
Es müssen ja nicht gleich Einlagen sein. Der passende Schuh gegen Überpronation und gezieltes Techniktraining hilft da auch...
In deiner Liste fehlt übrigens Wadenmuskulaturtraining - die bekannteste Form der Therapie bei Shin splits...
Und leg ruhig mal ne komplette Laufpause ein - Radfahren und Schwimmen ist ja OK.
Alternativ das beliebte "Aquajogging"

Sollten die Schmerzen schon fast Dauerhaft sein, würde ich mal vorischtshalber nach ner Stress-Fraktur untersuchen lassen oder im Schlimmsten Fall an das Kompartmentsyndrom denken.

KLQC
17.07.2018, 13:55
Es müssen ja nicht gleich Einlagen sein. Der passende Schuh gegen Überpronation und gezieltes Techniktraining hilft da auch...
In deiner Liste fehlt übrigens Wadenmuskulaturtraining - die bekannteste Form der Therapie bei Shin splits...
Und leg ruhig mal ne komplette Laufpause ein - Radfahren und Schwimmen ist ja OK.
Alternativ das beliebte "Aquajogging"

Sollten die Schmerzen schon fast Dauerhaft sein, würde ich mal vorischtshalber nach ner Stress-Fraktur untersuchen lassen oder im Schlimmsten Fall an das Kompartmentsyndrom denken.
Stimmt, Waden habe ich nur mit Wasenheben ohne Gewichte trainiert. Das sollte ich vllt noch versuchen. Ich lege immer wieder lange Laufpausen ein und die Splints kommen trotzdem zurück. Hat Aquajogging eigentlich nen Effekt auf das Laufen?
Danke für die Tipps!

KLQC
17.07.2018, 13:57
Ich sehe in deiner Aufzählung nichts mit Pause. Ich hatte den Kram auch und nach drei Wochen Laufpause war es weg. Alles andere führt nur dazu dass du immer Probleme haben wirst. Hat dir das der Physio nicht gesagt?

Mit dem Physio habe ich mich vorallem auf mehr Stabilität in Rumpf und Füssen fokussiert. Auch habe ich damals 6 Wochen Laufpause eingelegt. Das Ding ist, dass es zwei Läufe nach der Pause wieder da ist. Heisst also ich mache wahrscheinlich etwas falsch

tria ghost
17.07.2018, 14:24
Hat Aquajogging eigentlich nen Effekt auf das Laufen?
Danke für die Tipps!

Wenn auch gehasst, viele Profis schwören auf Aquajogging um beim Laufen geringe Einbußen zu haben, wenn eine Laufpause anliegt.
Ich durfte das im Januar auch selbst erleben - ist tierisch anstrengend - sieht doof aus, aber schont die Beine massiv. Hat einigermaßen die Form erhalten (war aber auch nicht so fleissig, weil ich mir echt doof dabei vorkam)

snailfish
18.07.2018, 10:25
Mit dem Physio habe ich mich vorallem auf mehr Stabilität in Rumpf und Füssen fokussiert. Auch habe ich damals 6 Wochen Laufpause eingelegt. Das Ding ist, dass es zwei Läufe nach der Pause wieder da ist. Heisst also ich mache wahrscheinlich etwas falsch

Ich vermute, die Pause war nicht lang genug.

Solch typische Sportleiden wie "shin splints" welche Beinhäute und Sehnenansätze betreffen, gehören nach meiner eigenen schmerzhaften Erfahrung zu den langwierigsten und lästigsten Problemen überhaupt. Sie erfordern viel Geduld und Selbstdisziplin.

Ich hatte erstmals vor ca. 3 Jahren damit zu tun. Nach der Diagnose und 8-wöchiger Laufpause habe ich wieder vorsichtig begonnen und nach 2 Läufen waren die Schmerzen wieder da und ich quasi wieder am Anfang.

Es folgte eine 16-wöchige vollständige Laufpause (ja, vier Monate). Die ersten vier Wochen davon waren vollständige Schonung. Abgesehen von Schwimmen kein Sport.
Anschließend habe ich mich mit Radfahren getröstet - Roadbike und MTB. Das war in meinem Fall unproblematisch.

Nach den 16 Wochen folgte wieder systematischer Aufbau der Laufform über weitere vier Monate. Der Einstieg war dabei sehr vorsichtig - Umfänge und Häufigkeit der Einheiten wurden nur sehr langsam gesteigert.

Das Tibiakantensyndrom kam dann bei mir nicht wieder.

Schmartobinger
18.07.2018, 13:11
Ich vermute, die Pause war nicht lang genug.

...

Das Tibiakantensyndrom kam dann bei mir nicht wieder.

Die beiden Punkte kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Die Laufpause war bei mir wirklich lange, ca. 3 Monate habe ich kein Lauftraining absolviert.

Dazu aber viele der genannten (und von dir auch teilweise bereits praktizierten) Themen durchgeführten: dehnen, kräftigen (insbesondere Waden- und Rumpfmuskulatur), dazu noch Stabilitätstraining für die Beinmuskulatur, Massagen und was bei mir (vielleicht auch nur mental) geholfen hat, waren Thrombosestrümpfe (also wirklich eng, nicht "nur" Kompression) über Nacht.

Coriande
18.07.2018, 13:37
Mit dem Problem habe ich mich auch schonmal rumgeschlagen... Erst ein leichtes Ziepen in der Wade (natürlich längere Zeit ignoriert...) und dann wurde es heftig und ich konnte mich nach einem Lauf nur noch humpelnd irgendwie nach Hause retten. Das wurde dann sehr langwierig.

Geholfen hat mir die bereits mehrfach erwähnte Laufpause und kühlen (in der Akutphase). Nach der Laufpause extrem behutsam wieder anfangen und beim kleinsten Ziepen wieder einen Gang runterschalten. Dehnen und Übungen wie bereits erwähnt - ganz wichtig.

Eine Lockerungsübung fällt mir noch ein, die bisher noch nicht genannt wurde: Wadenwackelpudding. Nach dem Laufen oder auch mal so auf den Boden setzten, die Beine locker anwinkeln und mit entspannter Wadenmuskulatur locker schütteln. Da merkt man auch, wenn irgendwie Verspannungen drin sind.

Radfahren hatte bei mir auch eine positive Wirkung, wahrscheinlich weil ein Beckenschiefstand auch mit ein Auslöser war. Auf dem Rad sitzen die Sitzbeine symmetrisch und nach unten wird dann halt auch gerade getreten.

Eine Laufanalyse kann ich auch jedem nur empfehlen, der Probleme hat und sich nicht sicher ist, ob der Laufstil was damit zu tun hat. Es werden normalerweise nicht nur die Videoaufnahmen gemacht, sondern auch (eingeschränkte?) Beweglichkeit und die Fußmuskulatur begutachtet. Ggf. macht dann auch eine Einlage Sinn.

Gute Besserung!:Blumen: