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Vollständige Version anzeigen : Und der nächste "Dorftriathlon" wird nicht mehr genehmigt...


Alex1978
09.06.2018, 20:07
30. Volkstriathlon in Müden/Örtze am 1.7.2018

Leider muss der diesjährige Triathlon kurzfristig abgesagt werden. Fehlende Streckensperrungen seitens der Polizei lassen es von offizieller Seite nicht zu, dass unsere Strecke genehmigt wird. Es tut uns sehr leid, weil wir diesen eigentlich als krönenden Abschluss unseres Volkstriathlons gedacht hatten.



Kennt jemand die Hintergründe?

Bis jetzt war bei jedem Triathlon in Müden die Polizei nur an 2 Stellen um den Verkehr zu regeln. An anderen Stellen standen Vereinsmitglieder.

Bei anderen Volksdistanzen z.B. morgen in Wolfsburg, gibt es ja auch keine Vollsperrung. Wurde aber trotzdem genehmigt.

Kasrwatzmuff
11.06.2018, 07:41
Das mit der Absage ist natürlich traurig, aber ein immer weiter um sich greifendes Phänomen.

Natürlich ist es für die Teilnehmer schöner und auch sicherer, wenn die Radstrecke zumindest in Fahrtrichtung abgesperrt wird. Mittlerweile gehen zumindest in Hessen auf Drängen des Regierungspräsidiums Darmstadt die Straßenverkehrsbehörden dazu über, Triathlon- und Duathlonveranstaltungen nur noch zu genehmigen, wenn die Radstrecke abgesperrt ist.

Was die Absperrung an sich angeht, so ist dies Aufgabe des Veranstalters und nicht die Aufgabe der Polizeibehörden. Der Veranstalter hat durch geeignete Maßnahmen (Sperrungen umd Umleitungen) für die Streckensperrungen zu sorgen. Das ist natürlich auch mit (teilweise astronomisch hohen Ausgaben) verbunden. Letztendlich führt dies dann dazu, dass der eine oder andere Volkstriathlon aus dem Rennkalender verschwindet. So ist auch unser "Hinterland-Triathlon" seit 2017 den geänderten Anforderungen zum Opfer gefallen.

Da auch von Seiten der Landesverbände oder der DTU keine Unterstützung der "kleinen" Veranstalter erfolgt, liegt der Verdacht nahe, dass zukünftig nur noch "Hochglanzveranstaltungen" im Rennkalender auftauchen sollen.

Auch ich kenne genügend Leute, die diese Entwicklung mit zwei weinenden Augen sehen. Aber es ist wie im Fussball: die Hoffnung stirbt zuletzt.

NBer
11.06.2018, 09:04
......Da auch von Seiten der Landesverbände oder der DTU keine Unterstützung der "kleinen" Veranstalter erfolgt.......

das ist natürlich sehr pauschal mal schnell dahingesagt. wie soll denn diese unterstützung aussehen? wir als LV haben briefe an entsprechende behörden geschrieben und um eine wohlwollende behandlung von triathlonveranstaltungen gebeten. sportfachverbände sind den behörden gegenüber nicht weisungsberechtigt. mehr als bittbriefe an behörden und politik bleibt da nicht. zu 50% bekommt man gar keine antwort, und bei den anderen 50% verschanzen sich alle hinter vorschriften, gesetzen, durchführungsbestimmungen.

MattF
11.06.2018, 11:36
das ist natürlich sehr pauschal mal schnell dahingesagt. wie soll denn diese unterstützung aussehen? wir als LV .....


Man könnte Verein die WK durchführen, finanziell unterstützen.

Kasrwatzmuff
11.06.2018, 11:49
Klar könnte man Vereine finanziell unterstützen, vor allem wenn man die Höhe der an die Verbände abzuführenden Beiträge sieht. Alleridngs wäre dies ein Fass ohne Boden und daher mMn nicht praktikabel.

Klar war meine Aussage bezüglich der Verbände sehr pauschal. Da ich selbst in der Verwaltung tätig bin und auch jahrelang unseren überschaubaren Triathlon organisiert habe, weiß ich sehr wohl, wer wo was entscheidet.

Ich denke auch, dass nicht die möglichen abzusperrenden Straßen das Problem sind, sondern vielmehr die Schwimmstrecken. Grundsätzlich sind die Radstrecken ja an die vrohandenen Schwimmbäder, Seen und andere offenen Gewässer gebunden. Und dann hat man bezüglich der Radstrecke keine freie Wahl mehr.

Und gefühlt ist es mMn aber so, dass zumindest in Hessen größere Hochglanzveranstaltungen vom Verband mehr unterstützt werden als kleine Feld-, Wald- und Wiesentriathlons. Das führt dazu, dass die Heerscharen von Triathleten natürlich zu den gehypten Veranstaltungen rennen und dort fast alle (überhöhten) Startgelder zahlen. Dort haben die Veranstalter dann soviel Geld zur Verfügung, dass es einfacher ist, eine Straße voll sperren zu lassen. Von den zusätzlichen Werbeeinnahmen ganz abgesehen.

Wenn ich mir das so überlege, gibt es durchaus Parallelen zum Fußball. Dort sind auch mittlerweile viele Traditionsvereine zu Gunsten von mt Geld gepushten Vereinen in der Versenkung verschwunden. Hoffentlich gibt es im Triathlon nicht irgendwann nur noch die überlaufenen Mega-Events, wo man leider wegen des Andrangs keinen Startplatz mehr bekommt, sondern auch weiterhin die kleinen mit Herzblut organisierten Triathlonveranstaltungen in der Provinz.