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Vollständige Version anzeigen : FTP fällt im Jahresverlauf


Lebemann
31.05.2018, 15:36
Servus, wer kennt das Problem oder hat eine Idee woran das liegt?

Zum Trainingsauftakt im Winter (Dezember) lief das Training zunächst sehr gut. Über 10km konnte ich eine neue PB erzielen, auf dem Rad konnte ich eine FTP von 289 Watt ermitteln, was in etwa der Sommerleistung von 2017 entspricht. Hochmotiviert und mit guten Vorsätzen gings dann ins Training. Das lief auch sehr lange wie am Schnürchen. Hab zunächst die Intensitäten reduziert und mehr auf den Umfang gesetzt. Außer einer kleinen Verletzung im Laufen konnte ich sehr gut trainieren. So stehen dieses Jahr schon knapp 190h Rad auf dem Plan, so viel wie noch nie. Ein paar 150er bin ich bereits gefahren.

Vorab, mich beschleicht seit ein paar Wochen das Gefühl, das es auf dem Rad etwas bergab geht. Im Frühjahr trainiere ich mehr draußen und habe dort kein PM zum messen, daher war ich mir nicht ganz sicher.

Heute dann mal wieder ein FTP Test (versucht). Nach 10min und mickrigen 300 Watt hab ich den Test abgebrochen. Konnte den Wert nicht mehr halten. Das wäre ein deutlicher Rückgang meiner Leistung.
Auch im Laufen kann ich nicht mehr ganz die Intervalle aus dem Winter laufen.
Beim schwimmen stagniere ich ebenfalls.


Bin ich an nach 10 Jahren Sport und 12-18h training/Woche an meinem Maximum angelangt ? Wars nur ein schlechter Tag? Hab ich mich im Training übernommen/unterfordert (Trainiere seit Mitte letzten Jahres mit Coach, der weiß im Moment auch nicht so recht, woher der Einbruch kommt).

Mauna Kea
31.05.2018, 15:40
Hab zunächst die Intensitäten reduziert und mehr auf den Umfang gesetzt.

hier liegt das Problem. Umfang alleine reicht nicht.
Google mal nach HIT Training und polarisiertem Training.

Lebemann
31.05.2018, 15:49
Intensitäten reduziert heißt nicht, dass ich keine mehr gemacht habe. Nur Anteilig.
Vorher hab ich eher nur intensiv trainiert ;-) Hab statt 3mal hart Radfahren und 2mal hart laufen eher auf 1 Langer, 2-3 ruhige, 1mittleren und 1 intensiven Lauf umgestellt. Beim Radeln 1 mal lang, 1-2 lockere und 1 mal hart

ThomasG
31.05.2018, 16:08
Manfred Steffny hat sich mal damit beschäftigt wie lange sich ein Läufer steigert.
Er kam auf sieben Jahre.
Ich unterstelle, das ist so zu verstehen, dass über diesen Zeitraum die Trainingsanforderungen kontinuierlich mit zunehmender Leistungsfähigkeit gesteigert werden.
Wenn man eine Weile weniger macht als man theoretisch gut verkraften könnte oder gar für längere Perioden ein paar Schritte zurück macht, dann würde ich sagen kann man den oben angesprochenen Zeitraum verlängern bzw. kann sich auch später (nach 10 Jahren oder meinetwegen nach 12) noch steigern.
Es ist natürlich auch eine Frage des Lebensalters und nicht nur des Trainingsalters.
So gesehen passt das doch bei Dir Lebemann ganz gut, wenn halt nach etwa 10 Jahren anspruchsvollem Ausdauertraining sich nichts mehr tut.
Angenommen Du hast den Winter über sagen wir mal die Hälfte oder noch weniger trainiert (gemessen in Traiingsstudne oder so) als in den letzten Wochen, dann finde ich es in gewissem Rahmen natürlich, dass Du für intensive, relativ kurze (eine Stunde wäre für mich dann kurz zumindest auf dem Rad) Belastungen einfach muskulär nicht mehr frisch genug bist Wattwerte zu treten bzw. zu halten, die Du jetzt gar nicht oder nur kürzer halten kannst.
Das ist noch nicht unbedingt schlecht in meinen Augen, wenn sich keine Summierung der Ermüdung ergibt und in der Folge ein stetiges Nachlassen der Leistungsbereitschaft.
Es könnte auch gut sein, dass Du aktuell über 3,4 oder gar 5 Stunden eine deutlich höhere Durchschnittsleistungen halten kannst.
Sollte das (auch) nicht so sein, erst dann würde ich das insgesamt skeptisch sehen.
Je mehr man trainiert und je näher man sich an der Grenze befindet, die man gerade noch so dauerhaft verkraften kann ohne Aufsummierung der Ermüdung, desto länger muss man sich eine Weile ausruhen bis man sein Potenzial wirklich abrufen kann - wenigstens ist das meine Meinung.
Ich würde fast wetten, dass so gut wie alle erfolgreichen Langdistanzler vor Jahreshöhepunkten (Ironman) mindestens zwei Wochen den Trainingsumfang erheblich reduzieren, wenn nicht drei, weil sie der Regenerationszustand es nicht erlauben würde das abzuliefern, was körperlich in ihnen steckt.

StanX
31.05.2018, 16:18
Wie alt bist du? Das dürfte eine nicht unerheblichen Einfluss darauf haben.

Lebemann
31.05.2018, 16:30
Ich bin zarte 31. Das mit dem regeneratiosnbedarf, kann schon sein. Eine echte Ruhewoche hatte ich schon lange nicht mehr. Auch wenn ich mal 3-4 Tage ruhiger trainiere, stehen an den freien Tagen immer 3-6h Ausfahrten und 2h + Läufe an. Dazu kommt natürlich, dass ich in den ruhigen Tagen meistens viel arbeite...
Nur das es zu einem solchen Leistungseinbruch kommt, wäre mir neu. Ein paar Watt hätte ich auf Tagesform geschoben, aber das heute war ja echt.... nix

gaehnforscher
31.05.2018, 16:50
Machst du im Winter Krafttraining bzw. hast du Gewicht verloren?

Ich merke bei mir, dass ich tlw. bei stark steigendem Umfängen und vllt noch warmen Wetter recht fix mal 1-2 Kilo verliere, gerade wenn ich nicht darauf achte bewusst mehr zu essen und gleichzeitig auch seltener beim Krafttraining bin. Ich merke dann zwar dass an sich die Form im submaximalen Bereich ganz gut ist, ich aber echt Schwierigkeiten habe auf dem Rad mal so richtig reinzuleuchten. Da denk ich mir fallen die Beine ab, bevor ich überhaupt in der Nähe der Schwelle bin.

Wenn ich da dann wieder ein wenig nachsteuer und ggf. auch mal ausgeruhter bin gibt sich das wieder etwas.

ThomasG
31.05.2018, 16:55
Hottenrott und bestimmt auch viele andere Trainer lassen nach einem bestimmten Muster trainieren.
(Leitungstesst kommen dann am Ende der Entlastungswoche (!) ...)
Je nachdem soll nach zwei oder drei Wochen relativ anspruchvolles Training eine Entlastungswoche kommen.
Ich denke, das machen sie zur Sicherheit, damit eben die Gefahr deutlich gemindert wird, dass sich jemand allmählich in den Keller trainiert.
Ein Trainer, der häufig und direkten Kontakt hat zu Sportler muss da denke ich nicht ganz so starr Vorgaben machen, wenn der Sportler ehrlich ist zu sich selbst und zu ihm und ein gutes Körpergefühl hat.
Da kann man dann halt auch mal vier Wochen gute Bedingungen nutzen für recht viel Training und dann erst eine ruhige Woche einschieben.
So würde ich es immer bevorzugen (bei direktem Kontakt und guter Selbstreflexion u.ä. wie gesagt).
Es ist ja schön irgendwie "blöd" bei tollem Wetter und gutem Gefühl und viel Trainingslust wenig zu machen, nur weil es nach einem starren Muster so sein sollte.
Wenn man richtig viel trainiert, dann gelten finde ich irgendwie andere Regeln:
Sehr viel erfolgreiche Rdsportler und auch Triathleten machen tatsächlich ein paar Wochen nach der Saison ganz bewusst sehr wenig bis fast nichts.
Sie spüren wohl, dass sie über längere Perioden (10 Jahre oder so) früher oder später sonst einen starken Einbruch erleben würden und einfach nicht mehr fähig wären den Leistungssport auf dem Niveau zu betreiben, der ihrem Talent und Trainingsfleiß angemessen ist.
Manchmal schaue ich da bei Strava oder so und da machen wie gesagt echt Eliteamateure im Radsport im Obktober oder so wirklich ein paar Wochen ganz, ganz wenig.
Im Triathlonmagazin las ich mal von einem über viele Jahre sehr erfolgreichen Langdistanzler.
Der hat nach der Saison echt mal 10 Wochen (!) gar nicht trainiert, allerdings hatte der ein ziemlich hohes Trainingsalter und hat sonst halt auch mal locker 30 bis 40 Stunden die Woche gemacht und das nicht nur mal für ein, zwei Wochen oder so.
Danach ging es gut ab bei ihm.
Vieles ist relativ zu beurteilen.

Lebemann
31.05.2018, 17:04
Ja ich mach im Winter Krafttraining. Das hab ich seit Mitt März allerdings zu Gunsten der Umfänge wegfallen lassen. (Stabi mach ich noch)
Allerdings bin ich vom Typ eh relativ muskulös und hatte da auch nicht das Gefühl, ein sonderlich großen Nutzen draus zu ziehen. Es war ein Versuch, wie ich auf den Reiz anspreche. Könnte aber tatsächlich eine Ursache sein.

Gewicht habe ich keins verloren. Steh bei meinen soliden 69-70Kg auf 175 cm. Im den letzten beiden Monaten verliere ich idR 2-3 Kilo um aufs WK-Gewicht zu kommen, das wars.

Ich hab manchmal das Gefühl, dass ich nicht so gut auf Umfänge anspreche.... gibts sowas ?

ThomasG
31.05.2018, 17:31
Kommt halt schon darauf an wie man sich an die Umfänge gewöhnt.
Innerhalb weniger Wochen von sagen wir mal maximal 4 Stunden Training an Wochenenden auf 6 Stunden oder 8 Stunden zu steigern, kann viel zu viel sein.
Triathleten laufen denke ich i.A. relativ wenig und viele machen dafür sehr viel auf dem Rad.
Man verträgt so Umfänge einfach besser.
Die Kombi 3 bis 6 Stunden Rad und am Tag danach über 20 Kilometer Lauftraining, kann schon schnell überfordern.
Mit angeschlagenen Beinen relativ viel Laufen oder nach einem anstrengenden Lauf am Tag danach einige Stunden Radtraining ist schon kritisch glaube ich.
Wenn Du da überlegst, was Du da wegnehmen könntest, wäre das sicher ein guter Ansatz.
Einfach letztlich mehr Abstand zwischen einem langen Lauf und einer langen Radeinheit (bzw. umgekehrt).
Den langen Lauf kriegt man den Sommer über eher auch mal in der Woche unter (morgens ganz früh oder abends relativ spät).

gaehnforscher
31.05.2018, 17:32
Meine persönliche Erfahrung:

Durchs Krafttraining gehts jetzt nicht plötzlich mega durch die Decke, zumal man ja im Winter auch aus anderen Gründen noch nicht die Topform hat. Dadurch ist der Effekt erstmal nicht offensichtlich. Ich merk für mich auch immer erst was es eigentlich gebracht hat, wenn ich dann anfange abzubauen.

Bin auch eher muskulös und hab im Winter 72kg auf 1,75 und im Sommer 70kg. 2kg klingen nicht viel, wenn man aber eh schon nicht viel Körperfett hat, baut der Körper halt lieber mal Muskel statt Fett ab, gerade wenn ein Erhaltungsreiz fehlt und gleichzeitig der Umfang(Dauer+Intensität) im "katabolen" Ausdauertraining groß ist. Bei welchem Körperfettanteil da die Grenze liegt ist sicher individuell. Bodybuilder haben Richtung Wettkampf auch oft Probleme ihre Muskulatur zu halten, wenn der KF-Anteil sehr gering wird.

Wie gesagt, muss nicht der Grund sein, aber es war ja nach Erfahrungen gefragt. :)

Trillerpfeife
31.05.2018, 17:40
ein paar Fragen hätte ich.

hast du die letzten 10 Jahre ähnlich viel trainiert oder ist das dein erstes Jahr mit diesem Umfang. Ich vermute die Jahre davor war es eher weniger.

Und hat dein Coach dir deine Pläne geschrieben. Wochenweise z.B oder machst du das eher selber und er schaut nur ab und an mal drüber.

Sind in deinem Training auch Wochen mit geringerer Belastung? Schön regelmässig alle 3 Wochen z.B.

Gefällt mir gut, dass du schreibst "du hast das Gefühl" es geht auf dem Rad nicht mehr so gut. Da fällt mir der Satz ein "the pain is always the same it only gets faster" So eine allgemeine Weisheit aus alter Vorzeit.

Bei deinem Gewicht würde ich die 300 Watt nicht als mickrig bezeichen. :Cheese:

Hab im Winter auch Intervalltraining gemacht und meine FTP von 200 auf mickrige 210 gesteigert. :Cheese: Im Frühjahr und jetzt kommen eher zügige längere Fahrten und meine FTP ist auch nicht mehr bei 210. Wurde ja auch schon geschrieben, dass lange Fahrten der FTP nicht unbedingt förderlich sind.

Mich tät auch noch interessieren ob du dich grundsätzlich müde und überlastet fühlst. Würde mir so gehen, wenn ich ab dem Winter konsequent gesteigert trainiert hätte. Damit meine ich nicht jeden Tag, aber nach 6 Monaten Training darf man schon mal müde sein.

viel Erfolg weiterhin.

Lebemann
31.05.2018, 18:28
@ThomasG:
Bin nach den ersten 3-4 Jahren kontinuierlich zwischen 7-1k km pro Jahr gefahren, 2500-3500km gelaufen und circa 500-800km geschwommen. Anfangs mehr geschwommen (4-5TE pro Woche), mittlerweile eher 2-3, Rad 2-4 pro Woche, Laufen 3-5 pro Woche.
Klassische Ruhewochen hab ich, soweit ich mich erinnere, noch nie gemacht. Die haben sich meistens ergeben.

@gaehnforscher:
Hab mir mal die Kraftwerte angeschaut, die Friel zB empfiehlt. Hier 1,2 fache des Körpergewichts (bei mir 84Kg) bei Kniebeugen, ab dann sieht er kaum nutzen. Als ich dann mal aufgelegt habe, konnte ich in meiner ersten Krafteinheit 95Kilo 6 mal drücken. Daher seh ich das nicht als Begrenzer.
(Bevor ich Triathlon gemacht habe, hab ich Fußball gespielt und war im Kraftraum)

@Trillerpfeife:
Umfänge wurden über die Jahre gesteigert. Vorletztes Jahr waren sie dann beim Maximum mit ca. 15h/Woche (maximal 25h/Woche). Mittlerweile hab ich 4 LDs gefinisht, 1 DNF wegen technischem Defekt.

Pläne kommen Wochenweise. Wir sprechen uns ab, wie mein zeitliches Budget aussieht oder was ich in der Gruppe/Kollegen mache. Klassische Ruhewochen gibt es nicht. Er sagt manchmal, lass es locker angehen, dabei stehen in der Ruhewoche aber meistens noch gute 12-14h pro Woche auf dem Plan.

300 Watt für mich mickrig! Jammern auf hohem Niveau, ich weiß, allerdings war der Plan heute eher so 315 Watt über die 20min zu latschen. Wenn dann nach 10min und 300Watt die Luft raus ist, stimmt was nicht. Hatte leider kein HF Gurt an, um zu sehen, ob ich mich vll nicht ausbelastet habe. Evtl. war auch der Stress mit der Arbeit die Woche zu viel und heute war nichts drin.

Ich mach mir deshalb sorgen, weil wir am WE einen ziemlichen heftigen Trainingsblock geplant haben, der im Zustand einer hohen Ermüdung mich killen würde.

Ein kleiner Einblick in die "geplante" Woche:
Donnerstag:
2h Rad mit 20min FTP Test - Fail
Freitag Bahntraining
3*400@70sec
2*1000@3:15
3*400@70sec
Samstag
160km Rad + 15km Lauf GA1
Sonntag:
27km Lauf GA1, 3km Open Water, 45km Rad GA1

gaehnforscher
31.05.2018, 19:00
Mh ich kenne eher 1,3-1,7x Körpergewicht. Davon ab finde ich es aber gerade bei Kniebeugen schwer Gewichte zu vergleichen, weil die Ausführung sich häufig doch stark unterscheidet. Gerade Triathleten sind ja häufig nicht die Beweglichsten und kommen gar nicht so tief oder arbeiten dann mehr über den Rumpf.

Auf jeden Fall ist es ein Reiz der (komplett?) weggefallen ist, egal ob Begrenzer oder nicht.

Zum Wochenende: Wenn man aufgrund des Körpergefühls Zweifel hat, ob man ein bestimmtes Training machen soll oder nicht, ist es meist besser es wegzulassen/zu kürzen. Man verliert weniger als man denkt bzw. gewinnt man durch ein zwei Einheiten nicht viel. Man kann sich dafür aber gut nachhaltig wegschießen, wenn man vorher schon nicht gut drauf war.

ThomasG
31.05.2018, 21:08
@ThomasG:
Bin nach den ersten 3-4 Jahren kontinuierlich zwischen 7-1k km pro Jahr gefahren, 2500-3500km gelaufen und circa 500-800km geschwommen. Anfangs mehr geschwommen (4-5TE pro Woche), mittlerweile eher 2-3, Rad 2-4 pro Woche, Laufen 3-5 pro Woche.
Klassische Ruhewochen hab ich, soweit ich mich erinnere, noch nie gemacht. Die haben sich meistens ergeben.

[...]

Ein kleiner Einblick in die "geplante" Woche:
Donnerstag:
2h Rad mit 20min FTP Test - Fail
Freitag Bahntraining
3*400@70sec
2*1000@3:15
3*400@70sec
Samstag
160km Rad + 15km Lauf GA1
Sonntag:
27km Lauf GA1, 3km Open Water, 45km Rad GA1

Ich nehme an Du hast in den letzten Wochen das Pensum einfach zu rasch hochgeschraubt besonders an den Wochenenden.
Wenn Du bereits deutlich angeschlagen sein solltest, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass Dir das geplante restliche Training endgültig so einen verpasst, dass die Sache nicht mit ein paar ruhigen Tagen aus der Welt zu schaffen ist.
Damit kannst Du Dich durchaus für ein paar Wochen kräftig in den Keller katapultieren.

deirflu
31.05.2018, 21:32
Lese ich das richtig das du deine Rückschlüsse nur auf einen Test stützt?

Wenn dem so ist, mach mal 1 Woche Pause und dann einen neuen Test.
Stagnation hatte ich auch schon einmal bei mir festgestellt. Problem war das ich mir selbst nicht genug weh tun wollte um noch voran zu kommen. In diesem Jahr hatte ich recht früh schon starke Leistungen und hab dann den ganzen Sommer viel trainiert, aber halt immer nur das was ich schon konnte. Diese Leistung konnte ich dann zwar sehr stabil abliefern, aber gesteigert hab ich mich gar nicht mehr.

Im nächsten Jahr bin ich dann viel konzentrierter heran gegangen und hab halt sauber übers Jahr gesteigert und bin immer dran geblieben. Irgendwann war dann zwar auch dir Luft draußen, aber ich bin auf ein deutlich höheres Niveau gekommen wie im Jahr davor.


Eigentlich sehe ich für dich drei Auslöser:

Zu viel Training bzw zu wenig Erholung.

Zu wenig Intensität.

Schlechter Tag.

Pippi
31.05.2018, 21:33
Wie sieht es mit der mentalen Frische aus?
Beim FTP Test?

Trillerpfeife
31.05.2018, 21:45
Hi Lebemann,

Danke für die ausführliche Antwort. Schreibst ja selbst auch von einer harten Arbeitswoche. Vielleicht hast du auch einen unbemerkten Infekt.

Ich tät das Thema und auch die Wochenend Einheiten noch mal mit dem Trainer besprechen. Auch wenn du schon angefangen hast mit den Einheiten. Dein Trainer sollte dich besser kennen als wir hier nach deinen Posts.

Ansonsten höre auf dein Gefühl bei den Einheiten und nimm raus wennn es nicht anders geht. Das haben die Anderen ja auch schon geschrieben. Und berichte mal wie es dir ergangen ist.
Alles Gute

Lebemann
31.05.2018, 22:12
Das Pensum ist eigentlich seit Januar stabil bei 15-20h/Woche. Bin seit Dezember fast jede Woche 2-2,5h gelaufen und zumindest 1mal pro Woche 3-6h aufm Rad gesessen, zum teil auch 2 mal.

Intensitäten dürften ausreichend vorhanden gewesen sein. Für die Progression gabs entweder mehr Wiederholungen oder intensivere Wiederholungen. Das hat bis circa Februar gut geklappt, seit dem stagniert das ganze etwas. In den letzten 4 Wochen hab ich nebenbei noch 2 Kürzere Wettkämpfe absolviert, die nicht unbedingt schlecht waren (Saarlandmeister Duahtlon 10-40-5, Ak30 mit Raddefekt) und (2Gesamt, 1.Ak bei nem regionalen Sprint, 300-23-5,5). Auch dort hab ich Anschluss meistens noch eine lange Radeinheit von 150-170km gedreht.

Mentale Frische war heute wirklich nicht die beste. Allgemein bin ich mit der derzeitigen Entwicklung der Form nicht zufrieden. Hab mit meinem Coach gesprochen. Werden morgen nochmal ausführlich telefonieren. Irgendwo harkt wohl im Moment.

Aber, und das sollte mich zuversichtlich stimmen. Der Hauptwettkampf ist der IM Vichy. Die langen Sachen klappen besser als jemals zuvor. Mich wundert halt dieser starke Leistungsabfall, da ich sowas in der Form noch nie erlebt habe.

Trillerpfeife
31.05.2018, 22:22
Na ja die kurzen Sachen klappen doch auch ganz gut.

Und mich ermüden lange moderate Einheiten auch mehr als kurze Intervall Einheiten.

ThomasG
01.06.2018, 05:33
Das Pensum ist eigentlich seit Januar stabil bei 15-20h/Woche. Bin seit Dezember fast jede Woche 2-2,5h gelaufen und zumindest 1mal pro Woche 3-6h aufm Rad gesessen, zum teil auch 2 mal.

Intensitäten dürften ausreichend vorhanden gewesen sein. Für die Progression gabs entweder mehr Wiederholungen oder intensivere Wiederholungen. Das hat bis circa Februar gut geklappt, seit dem stagniert das ganze etwas. In den letzten 4 Wochen hab ich nebenbei noch 2 Kürzere Wettkämpfe absolviert, die nicht unbedingt schlecht waren (Saarlandmeister Duahtlon 10-40-5, Ak30 mit Raddefekt) und (2Gesamt, 1.Ak bei nem regionalen Sprint, 300-23-5,5). Auch dort hab ich Anschluss meistens noch eine lange Radeinheit von 150-170km gedreht.

Mentale Frische war heute wirklich nicht die beste. Allgemein bin ich mit der derzeitigen Entwicklung der Form nicht zufrieden. Hab mit meinem Coach gesprochen. Werden morgen nochmal ausführlich telefonieren. Irgendwo harkt wohl im Moment.

Aber, und das sollte mich zuversichtlich stimmen. Der Hauptwettkampf ist der IM Vichy. Die langen Sachen klappen besser als jemals zuvor. Mich wundert halt dieser starke Leistungsabfall, da ich sowas in der Form noch nie erlebt habe.Irgendwann kippt ein Gleichgewicht halt auch mal.
Das kann der berühmte letzte Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.
Man kann mit Willenskraft viel erreichen, aber erzwingen kann man manches auch einfach nicht.
Ich halte es für relativ normal, dass Leute über Wochen ein bestimmtes Trainingspensum absolvieren und dabei Fortschritte in Form von deutlich besseren Trainingsleistungen einfach ausbleiben.
Zu Anfang einer Trainingsperiode mit zunehmenden Anforderungen ist das oft noch anders, insbesondere für den Fall, dass man relativ ausgeruht in diese Phase geht.
Da dauert es oft erst einmal ein paar Wochen bis es eng wird mit der Regeneration bzw. der Körper sich dazu genötigt fühlt den muskulären Antrieb zu verringern, die Trainingsmotivation zu senken o.ä..
"Stabil" 15 bis 20 Stunden Training in der Woche beinhaltet immerhin eine Spanne von ein Drittel mehr Training im Vergleich zur unteren Grenze.
Das ist mehr als ein kleiner Tropfen.
Sei doch froh, dass es bei Dir alles in allem so gut läuft und Du so stark bist und nehme halt diese für Dich neue Erfahrung angemessen ernst.
Ein paar Jahre zehrt der Körper glaube ich auch von Zeiten vor einer Phase mit sehr viel Sport.
Ich kann mich beispielsweise noch sehr gut an meinen ersten Muskelkrampf erinnern.
Das war bei der Bundeswehr morgens nach dem Aufstehen beim Anziehen der dämlichen Kampfstiefel in einer Dackelgarage beim Biwak.
In fünf Jahren recht intensiven Ausdauersports hatte ich zuvor noch nie einen Muskelkrampf erlebt.
Wir bekamen relativ wenig zu trinken.
Mittlerweile hatte ich schon ziemlich oft Krämpfe und Verspannungen in der Muskulatur und das Gefühl, das wäre noch schlimmer, wenn ich nicht relativ oft Magnesiumtabletten nehmen würde.

Lebemann
04.06.2018, 16:59
Komisch ist, das in meiner stärksten Disziplin (Laufen) das keinerlei Auswirkung hat. Auf dem Rad und beim Laufen merk ich jedes bisschen zu viel irgendwie. Die Freitagseinheit war schon wieder gut, Samstags wars bei der langen auch ok (158km, 1100hm 4:52h bei 180-190Watt) und der Lauf ging auch gut. Im Ligateam ist dann allerdings für Sonntag kurzfristig jmd ausgefallen. Also musste ich dort an den Start. Ohne viel Erwartungen zu haben, bin ich dann mit nem soliden 59min finish (8min hinter Boris Stein....) ins Ziel. Deutlich unter meinem Möglichkeiten, aber ok, der Samstag war schon stramm.

Hab mit meinem Coach mal gesprochen. Er lässt sich was einfallen. Denke die Combi hoher Arbeitsstress und gleicher Trainingsumfang wie bei einer normalen Arbeitswoche gab meinem Körper kurzfristig mal den Rest. Immer wieder erstaunlich wie hart das zumindest mich beeinflusst.