Vollständige Version anzeigen : Pronation messen: "SensoRun"
Liebe Foris,
ein Startup aus Tübingen hat einen Sensor namens "SensoRun" in der Entwicklung, welcher unter anderem die Messung von Pronationswinkeln und den Einfluss der Schuhe direkt beim (Trainings-)Lauf ermöglicht.
Vorneweg: ich kenne die Macher des Produkts und hatte die Möglichkeit, mit einem Prototypen zu laufen. Daher möchte ich hier keinen Werbungsbeitrag mit (mehr oder minder versteckten) Lobgesängen veranstalten :Blumen: sondern einfach nur Infos in den Raum stellen. Ich selber finde die Ansätze interessant und hoffe, dass die weitere Umsetzung davon gelingt.
Das ganze System misst über einen Sensor, welcher knapp unterhalb des Knies am Schienbein fixiert wird, während eines Laufes die Pronation (also bspw das Einknicken im Sprunggelenk) und weitere Werte wie den tibialen Schock (oder simpel ausgedrückt: die Wucht des Aufpralls aufn Boden).
Die für mich persönlich interessantesten zwei Feature sind dabei wohl die Bewertung von Laufschuhen in Bezug auf den Einfluss von Pronationsstützen und durchgelaufene Dämpfungen, sprich Verschleiss eines Schuhs.
Noch gibt es dazu wenig Vergleichswerte, allerdings habe ich am Wochenende einen Haufen neue Daten dazu gesehen (mit unterschiedlichen Schuhen) und warte jetzt auf weitere Infos.. Und vor allem - ich warte darauf, mal einen Testchip in die Finger zu bekommen und meinen Schuhschrank damit durchzutesten :Cheese:
Weitere Infos gerne via PN oder bei allgeinem Interesse auch gerne hier :Blumen:
Natürlich gibt es auch eine Webseite (https://www.sensorun.de).
Ich möchte meinen alten Beitrag nochmals hochholen, da ich inzwischen mehrere Male die Möglichkeit hatte, den Sensor privat zu laufen.
Konkret habe ich unter anderem mehrere 1km-Abschnitte mit schnellem (Vorder-/Mittelfuss) und langsamen Tempo (über die Ferse) zurückgelegt, und das ganze mit drei Paar unterschiedlichen Schuhen.
Aktuell versuche ich, die Daten zu interpretieren :Lachen2: Da es bisher keinen vergleichbaren Sensor auf dem Markt gibt, liegen natürlich auch keine Vergleichsdaten bzw Referenzdaten vor. Ich hoffe darauf, dass von der mit involvierten Sportmedizin noch Hinweise kommen.
Pro:
- die Daten zeigen deutlich die unterschiedlichen Stöße, die das Knie abbekommt. Sowohl bei den unterschiedlichen Laufstilen wie auch bei den verschiedenen Schuhen
- auch Änderungen in den durchschnittlichen Pronationswinkeln sieht man gut
Con:
- es gibt noch keine Interpretationsempfehlungen (was ist ein Normbereich, welche Winkel sind bedenklich/unbedenklich, etc)
- die Webplattform und die App sind noch recht ... rudimentär :Cheese: was natürlich die Auswertung erschwert.
Allerdings geht die Entwicklung konstant voran - daher hoffe ich, die Tests alsbald wiederholen und besser auswerten zu können.
Muss mal rückfragen, ob ich dann (bei Interesse aus dem Forum) auch Screenshots und Daten hier einstellen darf :Blumen:
Auf der Crowdfunding-Webseite gibt es neuerdings auch die Möglichkeit, für 10 Euro das Ding eine Woche auszuleihen und zu testen. Finde ich recht gut, da meine Hemmschwelle, bei Crowdfunding mehrere 100 Euro auszugeben, ziemlich hoch ist...
Grüße,
Sascha
Da ich ständig mit Überlastungsproblemen in der Wade zu kämpfen habe klammere ich mich an jeden Strohhalm und habe mir das Teil mal zum Testen bestellt. ich bin mal gespannt. Wird aber erst Ende Juni ausgeliefert.
Klingt erstmal sehr interessant
Hast du mehr Infos zur Auswertung?
Mit z.B. einknicken von x Grad könnte ich noch arbeiten um den Wert mit Hilfe anderer Schuhe/Einlagen gegen 0 zu steuern.
Die anderen im Video genannten Werte verursachen bei mir gerade noch ??. Ob ich damit was anfangen kann weiß ich noch nicht.
Normalisiert die App bergauf/-ab bzw. schnell langsam oder wie muss ich mir das vorstellen.
Hast du mehr Infos zur Auswertung?
Mit z.B. einknicken von x Grad könnte ich noch arbeiten um den Wert mit Hilfe anderer Schuhe/Einlagen gegen 0 zu steuern.
[...]
Normalisiert die App bergauf/-ab bzw. schnell langsam oder wie muss ich mir das vorstellen.
Also meine erste Intension war auch, zB Schuhe und Einlagen damit zu vermessen und die Pronation zu reduzieren. Laut Aussage eines Mitarbeiter der SpoMe ist das aber wohl der falsche Weg. Zum einen funktioniert dein System ja seit Jahrzehnten mit deiner Pronation, eine komplette Reduktion ist daher nicht sinnvoll. Zum anderen ist die Pronation an sich ein wichtiges Element der Federung und Stoßminimierung.
Allerdings ist es natürlich bei Problemen wichtig, daran zu schrauben - ggf ja auch mit Einlagen. Ich habe selber ein paar Einlagen und würde deren Effekt mal gerne quantifizieren - laut dem Einlagenhersteller sind sie natürlich top und machen alles besser! Allerdings laufe ich i.A. ohne Einlagen und mir gehts gut :Lachen2: Bin die Einlagen aber noch nicht mit dem Sensor gelaufen - kommt noch
Bisher wertet die App (bzw die Online-Platform) verschiedene Bereiche eines Laufs aus und legt die Kurven dazu zum Vergleich übereinander. Damit lassen sich Unterschiede zu Beginn, in der Mitte und am Ende des Lauf sehen. Zudem wird natürlich auch der ganze Lauf dargestellt.
Ziel ist natürlich, dass einzelne Bereiche gezielt gewählt und ausgewertet werden können.
Habe gerade mal online auf der offiziellen Seite geschaut, leider sind dort nicht viele Bilder zu finden.
Der Sensor liefert für jeden Schritt 250 Messwerte. Dadurch kann die Pronationsänderung während des Auftretens/Abrollens/Abstoßens erfasst werden. Ebenso die Stärke des Aufpralls.
Ich frage die Entwickler mal, ob ich Screenshots hier einstellen kann :Blumen: Möchte nicht ungefragt Daten aus der Entwicklung posten...
Btw, der Chef von SensoRun ist passionierter Ultraläufer mit 8.44h auf 100km - Ahnung vom Laufen hat er damit :cool:
Also meine erste Intension war auch, zB Schuhe und Einlagen damit zu vermessen und die Pronation zu reduzieren. Laut Aussage eines Mitarbeiter der SpoMe ist das aber wohl der falsche Weg.
Die Frage ist dann aber, was ist der richtige Weg? Welche Verbesserung kann ich durch das System erzielen? Ich meine, nette bunte Graphen die ich nicht verstehe zeigt mir Garmin schon genug. :Cheese:
Die Frage ist dann aber, was ist der richtige Weg? Welche Verbesserung kann ich durch das System erzielen? Ich meine, nette bunte Graphen die ich nicht verstehe zeigt mir Garmin schon genug. :Cheese:
Hehe, gute Frage :)
Also soweit ich das bisher sehe, gibt es mehrere Ansatzpunkte (ich nehme mal mich als Beispiel :Cheese: ). Auf längeren Strecken habe ich immer Probleme mit dem Knöchel, bei schnellem Laufen weniger als bei langsamen.
Möglichkeit 1: Auswertung eines langen Laufes mit Fokus auf Änderung der Pronation. Das wäre dann der Zeitpunkt der Ermüdung und kann durch verstärktes Einknicken zur Knöchelüberlastung führen. Wenn das der Fall ist, sollte ich wohl entweder Lauf-ABC zur Kräftigung des Knöchels machen oder mich nach stützenderen Schuhen umschauen.
Möglichkeit 2: Wenn ich eine Verstärkung der Pronations sehe kann ich dies ja auch als Messwert fürs Lauf-ABC nehmen. Bisher mach ich das halt einfach hin und wieder - damit könnte ich vielleicht tatsächlich mal belegen, warum ich mehr machen sollte :D
Möglichkeit 3: Wenn ich die oben genannten Probleme habe - gleich beim Laufschuhkauf mehrere Schuhe probelaufen und die nehmen, die meine Pronation etwas veringern (oder alternativ bei Knieproblemen oder Bandscheibenschäden eben Schuhe, die meinen tibialen Schock mindern).
Und meine Lieblingsauswertemöglichkeit (worauf ich hoffe): Messen des tibialen Schocks meiner Schuhe. Regelmässig. Und damit irgendwann feststellen, dass die Dämpfung nun bei weitem schlechter ist als früher und die Schuhe damit in die Tonne gehören. Bisher kommen Schuhe bei mir nur dann in die Tonne, wenn optisch ziemlich im Eimer sind :Cheese:
Aber wie gesagt: ich glaube, da sind aktuell endgültige Aussagen schwer zu treffen, da eben bisher solche Daten nicht oder nur schwer erhoben werden konnten. Ich denke, da muss einfach noch viel Erfahrung gesammelt werden. Wie bei allen neuen Systemen eben :)
Deswegen verfolge ich das Projekt. Und natürlich weil ich gerne laufe und durch Zufall eben den direkten Kontakt habe :Blumen:
maotzedong
08.05.2018, 09:49
Nur mal plakativ in den Raum gestellt...was nützen mir die ganzen Daten, wenn ich nichts damit anzufangen habe ?
Wenn sie wirklich innovativ und professionell arbeiten wollen, dann muss normalerweise eine Aussage zu den Daten getroffen werden können.
Ab wann welcher Winkel gefährlich ist für den Bewegungsapperat?
Wie stark darf sich die Pronation im Verlauf einer TE verändern ?
inwiefern wird beim tibialen Schock utnerschieden, ob er muskulär abgefangen wird, oder nicht ?
Wieviel Schock sind verträglich?
Ich hab einen Haufen Daten, kann aber nichts damit anfangen. Also Spielerei meiner Meinung nach.
Nur mal plakativ in den Raum gestellt...was nützen mir die ganzen Daten, wenn ich nichts damit anzufangen habe ?
Da hast Du prinzipiell recht. Ich denke, dass ist am Anfang definitiv schwierig.
Allerdings ist das bei der Herzfrequenzmessung ja ähnlich: Ich kann ganz rudimentäre Vorgaben machen, aber jeder muss für sich selbst rausfinden, wo sein HFmax liegt und wie sein Ruhepuls ist. :Blumen:
Hier wird die Sache natürlich kniffeliger, da es eine neue Technologie ist und sich das ganze zudem noch in der Entwicklung befindet. Ich persönlich denke, dass sich einige Möglichkeiten erst im späteren Verlauf durch neue Ideen ergeben werden.
Das von mir angesprochene Beispiel zur Schuhverschleissbestimmung ist auch bisher nur eine Idee, die ein paar Mal getestet wurde. Ob das am Schluss verallgemeinert werden kann - keine Ahnung.
Ich könnte mir auch eine Reihe weiterer Auswertungen vorstellen, auch auf dem Rad. Aber die Infos müssen immer erst mal aus den Rohdaten extrahiert, dann getestet und validiert werden. Und in den meisten Fällen klappts dann nicht so wie gedacht :Cheese:
Oder aber im Sportgeschäft. Dort wird dir bisher gesagt, dass der oder der Schuh für Dich ganz toll ist. Und ggf schaut noch einer von hinten auf deine Beinachsen und beurteilt das Einknicken. Wie toll wären dabei belastbare und reproduzierbare Messungen. Ebenso beim Einlagenkauf. Nur gibts das so bisher nicht.
Soll heißen: ich kann auch nicht sagen, ob die Technologie zum Rohrkrepierer oder Überflieger wird. Das konnte beim Puls und der Wattmessung aber auch keiner sagen :Blumen:
Und als aktuelles Beispiel vielleicht noch die Wattmessung beim Laufen. Ebenfalls ein schwieriges, aber interessantes Thema...
Helmut S
08.05.2018, 12:46
Servus!
Ich halte persönlich nix davon irgendwie durch Unterstützungen am Bewegungsapparat rumzuschrauben - wenn das die Sinnhaftigkeit sein soll. Ich hab früher auch Schuhe mit allen möglichen Stützen gelaufen - hab alle möglichen Fußanomalien :Cheese:
Ich hatte immer Probleme mit irgendwas. Hüfte, Knie, Sehnen. Irgendwann hab ich dann nur noch flache, neutrale Lightweight Trainer genommen und binde die nichtmal besonders streng oder hab gar nur locker sowas wie lock laces dran. Seitdem meine Füße/Gelenke machen können was sie wollen und zu nix gezwungen qqweqrden, ist alles gut. :Blumen:
Biomechanische Analysen finde ich ansich schon interessant. Bin aber der Meinung, sowas ist nur im Ganzkörperscreening zu beurteilen. Setzt sich ja alles irgendwie durch den ganzen Körper fort.
LG H.
ich war Proband in einem Bio-mechanische Labor , wir haben hauptsächlich Laufschuhe getestet
Es sind Labor und Feldtesten durchgeführt . wir haben auch so ein Messgerät auf Schienbein verpasst gekriegt
Ich werde mir keine "SensoRun" kaufen aber ich habe keine Starke Überpronation und wenn ich eine hätte würde ich nicht versuchen ,die 100% zu eliminieren mit zbp. Einlegesohlen ( der Körper wird woanders ausgleichen und leiden )
In Bezug auf Abnutzung ,die Dämpfung verändert sich stark in die ersten 200km ab 300km bleibt stabil ( die Schuhe sind nach 300km Einlaufkilometer getestet ) egal welche Dämpfung System
Andere Bauteile wie Einlegesohle , Außensohle , Obermeschmaterial verschleißen sich stärker aus und machen letztendlich ein Laufschuh nicht mehr laufbar
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