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Vollständige Version anzeigen : Bike Leasing


steinhardtass
24.02.2018, 09:55
Hallo zusammen, habt Ihr Erfahrung mit dem Thema BIKE LEASING?
Also Händler, Fahrrad und Anbieter habe ich aber wie teuer darf ein Fahrrad sein, ohne das ein Finanzamt UNANGEMESSENHEIT beanstandet? Ein Fahrrad für 8.000-10.000 über den Arbeitgeber zu leasen, ist das zulässig (gehen wir mal davon aus, daß der AG mitspielt).

CodeGosu
24.02.2018, 10:03
Moin,
bei uns wurde durch den AG schon ein gewisser Rahmen vorgegeben (1000€-7000€). Unsere Firma hat JobRad als Leasing-Anbieter und der Prozess ist relativ unbürokratisch.
Kann das Ganze aber nur aus AN-Sicht beschreiben

steinhardtass
24.02.2018, 10:15
Ich bin GF einer GmbH (habe auch Anteile als Gesellschafter). Mein Stb. Meint halt, ein Fahrrad für 8.000 Euro leasen könnte das FA als unangemessen ansehen? Andererseits, wenn ich einen 911 lease, ist auch nicht immer angemessen?!

Vicky
24.02.2018, 10:32
Ich bin GF einer GmbH (habe auch Anteile als Gesellschafter). Mein Stb. Meint halt, ein Fahrrad für 8.000 Euro leasen könnte das FA als unangemessen ansehen? Andererseits, wenn ich einen 911 lease, ist auch nicht immer angemessen?!

Das Thema E-Bikes wird ja in den kommenden Jahren da kräftig aufschlagen. Die sind ja auch nicht so ganz billig. In der Regel darf man 2 Bikes leasen. Ein Bike für sich selbst und eins für den Partner. Ich habe zwei Bikes. Damit komme ich aber nicht auf so einen hohen Betrag. Ich liege da bei etwas mehr als der Hälfte für beide Bikes.

Das Thema ist noch so neu, dass man da noch mit vielen Änderungen rechnen muss. Zuletzt wurde das Thema Restwert geändert.

Bedenken muss man auch, dass nicht all zu viel Zubehör leasingfähig ist. Hier gibt es häufiger mal Einschränkungen, die sich oft ändern. Hier muss man wirklich konkret nachfragen. Ich habe meine Wattmesspedale mit ins Leasingpaket genommen. Bei nem Garmin Navi ist aber Ende.

Die Einschränkungen bei den Bikes können die Unternehmen im Rahmenvertrag mit dem Leasinggeber selbst festlegen. Das ist sehr individuell. Mitarbeitern einer bestimmten Bike Firma kann so zum Beispiel als Bedingung gestellt werden, nur die eigenen Produkte zu leasen... Beträge bleiben aber offen.

su.pa
24.02.2018, 10:43
Bei uns ist aus bilanzrechtlichen Gründen die Grenze bei 5.000 € (eigentlich Dollar), weil das Fahrrad dann nicht in der Bilanz auftaucht. Gibt aber auch Arbeitgeber, die das nicht limitieren.

steinhardtass
24.02.2018, 12:04
Danke für die vielen und vor allem sehr informativen antworten. Mir geht es darum, dass am Ende des Tages das Finanzamt nicht hergeht und sagt, dass ein Fahrrad für sagen wir 8000 oder 7000 € über diesen Weg der Finanzierung zu viel ist. Und man somit im Nachhinein Probleme bekommen. Die Eckdaten und Rahmenbedingungen die der Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern vor gibt kann ich selbst bestimmen, darauf kommt es nicht an. Rein auf die steuerliche Betrachtung. Es gibt zum Beispiel ein vergleichbares urteilen, bei dem ein Geschäftsführer sich einen Ferrari Leiste. Urteil des BFH: Unangemessener Repräsentationsaufwand! Was wäre der wirst case Wenn das Finanzamt mein Fahrrad dementsprechend auch ansieht? Vielleicht gibt es den ein oder anderen Steuerberater hier in der community ja aus Erfahrung einen Tipp geben kann? Ist ja auch für andere mit Sicherheit für die Zukunft sehr interessant.

sybenwurz
24.02.2018, 12:08
Naja, mit 7- oder auch 8000 bist ja heut eher im Mittelfeld...:Cheese:
Pinion, Zahnriemen, erstklassige Beleuchtung, schon biste dabei.
Oder mit nem Ebike.
Letztlich entscheidet das ja aber kein Steuerberater sondern dein Finanzamt, ob es das anerkennt. Also würde ich doch dort anfragen.
Das sind ja keine wilden Monster in ner finstren Höhle.
Die geben da schon Auskunft.

Thorsten
24.02.2018, 12:16
Zuletzt wurde das Thema Restwert geändert.
Was hat sich da geändert? Bislang waren das ja absurd niedrige 10%, so dass man die Leasingraten und damit den Abzug vom Brutto und die Steuerersparnis hoch halten konnte und sich das ganze vor allem lohnte, weil man es nach 3 Jahren quasi geschenkt kriegte.

Letzten Endes macht ja die zwangsweise Versicherung (kenne keinen, der sowas privat abschließen würde) das ganze teuer, wenn der Arbeitgeber die nicht großzügigerweise übernimmt.

steinhardtass
24.02.2018, 12:29
Restwert wurde neu auf 40% festgelegt, steht zB hier
http://www.radmarkt.de/nachrichten/e-bike-leasing-finanzbehoerden-setzen-restwert-40-statt-10-prozent

Thorsten
24.02.2018, 13:18
Danke!

Halte ich für deutlich realitätsnäher, auch wenn es einem als Nutzer halt schlechter stellt.

Die Übernahme der Versteuerung für die zu günstige Überlassung durch den Leasinggeber lässt den für den Fahrer tatsächlich relevanten Kaufpreis auf 17% klettern. Bei JobRad mal durchgerechnet (mit Übernahme nach 3 Jahren): Ein Rad für 3999 € kostet mich damit gute 3500 €, wenn der AG die Versicherung übernimmt. Muss ich es versichern, liege ich bei 3750 €. Beim LBS kriegt man es dafür auch gekauft und kann bedenkenlos auch während der Leasingzeit dran schrauben, auf- und umrüsten.

Richtig sexy ist was anderes.

DocTom
24.02.2018, 18:27
Wie Andreas sagt, einfach unbürokratisch Dein FA befragen.:Huhu:

su.pa
25.02.2018, 08:26
Wenn die unbürokratisch und schnell eine Auskunft geben, dann ist die aber nicht bindend. Dazu müsste man eine Anrufungsauskunft stellen und die Antwort kann dauern...

Kurzzug
26.02.2018, 09:49
Meines Wissens nach muss sich der Arbeitgeber in irgendeiner Form beteiligen, da es sonst ein Mietkauf und kein Leasing wäre....

Der Restwert ist tatsächlich auf 40% hochgesetzt worden, bei Jobrad würde man nur 17% zahlen...aber wie immer: es gibt keine Garantie auf die Übernahme am Ende der Leasingzeitdauer.

Ich weiss auch nicht ob es Beschränkungen bezüglich Wettkampfeinsatz gibt?

Ganz schick ist natürlich wenn man das Rad als Teil des Gehaltes aushandelt und der Arbeitgeber alles zahlt :Cheese:

Le Strue
26.02.2018, 10:28
Danke!

Halte ich für deutlich realitätsnäher, auch wenn es einem als Nutzer halt schlechter stellt.

Die Übernahme der Versteuerung für die zu günstige Überlassung durch den Leasinggeber lässt den für den Fahrer tatsächlich relevanten Kaufpreis auf 17% klettern. Bei JobRad mal durchgerechnet (mit Übernahme nach 3 Jahren): Ein Rad für 3999 € kostet mich damit gute 3500 €, wenn der AG die Versicherung übernimmt. Muss ich es versichern, liege ich bei 3750 €. Beim LBS kriegt man es dafür auch gekauft und kann bedenkenlos auch während der Leasingzeit dran schrauben, auf- und umrüsten.

Richtig sexy ist was anderes.

Ich habe das bei uns für die Firma auch durchgerechnet und bin zu dem gleichen Schluss gekommen wie Thorsten. Es ist auf jeden Fall ein Modell, dass man auf keinen Fall grundsätzlih empfehlen kann. Dazu hängen die Einsparmöglichkeiten stark vom Einkommen und der Steuerklasse ab. Bei niedrigeren Einkommen, günstiger Steuerklasse und Kindern rechnet es sich beispielsweise schon im Idealfall gar nicht. Bei höheren Einkommen und Steuerklasse 1 bleibt grundsätzlich zumindest etwas übrig. Das liegt aber in Regionen, wo ich mir einen solchen Vertrag nicht für ans Bein binden wollte. Viele vergessen nämlich das Risiko bei einer Kündigung, oder bei einem Arbeitgeberwechsel. Da muss man den Vertrag übernehmen und ihn dann aus dem Nettogehalt bezahlen, wenn der neue Arbeitgeber kein Jobrad unterstützt. Und dann wird das Rad wirklich teuer. Nachdem ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, sage ich allen Mitarbeitern, dass wir Jobrad gerne machen können, ich es persönlich aber nicht empfehlen würde. Ich habe es dann auch ein zwei mal für Mitarbeiter konkret ausgerechnet und einen Vertrag abgeschlossen hat noch keiner.

tandem65
26.02.2018, 10:58
Meines Wissens nach muss sich der Arbeitgeber in irgendeiner Form beteiligen, da es sonst ein Mietkauf und kein Leasing wäre....

Der Restwert ist tatsächlich auf 40% hochgesetzt worden, bei Jobrad würde man nur 17% zahlen...aber wie immer: es gibt keine Garantie auf die Übernahme am Ende der Leasingzeitdauer.

Wenn es Garantie auf Übernahme gäbe wäre es Mietkauf. :Huhu:

Ganz schick ist natürlich wenn man das Rad als Teil des Gehaltes aushandelt und der Arbeitgeber alles zahlt :Cheese:

:confused: Dann hast Du ein höheres Gehalt und versteuerst das ebenso.:confused:
Du bist ein Steuersparfuchs. ;)

Kurzzug
26.02.2018, 11:02
:confused: Dann hast Du ein höheres Gehalt und versteuerst das ebenso.:confused:
Du bist ein Steuersparfuchs. ;)

Hmm. Vielleicht sollte ich mir meine lohnauszüge nochmal genau anschauen...:cool:

Steppison
26.02.2018, 11:20
In meiner alten Firma hat die Firma das E-Bike samt Schloss gekauft (2.900 €) und dann an mich abgetreten. Pro Monat dann 29 € für 5 Jahre vom Gehalt, Restwert 1 Euro. Versicherung über 5 Jahre (290 €) plus jährlich 100 € Wartungspauschale in örtlichem Radladen waren inklusive. War steuerlich wohl so in Ordnung, die Fa. hat aber wie gesagt das Rad direkt gekauft und nicht über ein Leasingmodell organisiert. Da ich vor Ende der 5 Jahre die Fa. verlassen habe musste ich das Rad zu einem gewissen Restwert abkaufen.

Problem ist immer: man darf keine Hauptkomponenten austauschen. Da muss man dann mal in den Versicherungsunterlagen reinschauen. Sattel und Lenker ging noch, Schaltung und Laufräder nicht.

sybenwurz
26.02.2018, 13:25
Ich habe das bei uns für die Firma auch durchgerechnet und bin zu dem gleichen Schluss gekommen wie Thorsten. Es ist auf jeden Fall ein Modell, dass man auf keinen Fall grundsätzlih empfehlen kann.

Das liegt natürlich in der Natur der Dinge.
Niemand, der an so nem Modell beteiligt ist, macht das, weil er n guter Kerl wär und aus altruistischen Motiven handelte.
Die Leasinggesellschaft nicht und die Versicherung schon gar nicht.
Dem Arbeitgeber ists vielleicht wurscht, er kann das als Bonbon für die Mitarbeiter betrachten, die Mitarbeiter 'stottern' die Kiste halt irgendwie ab.

Thorsten
26.02.2018, 13:30
Der Restwert ist tatsächlich auf 40% hochgesetzt worden, bei Jobrad würde man nur 17% zahlen...
Das ergibt sich, indem sie im Hinterkopf weiterhin mit weniger kalkulieren und auf die 23%, die sie dir als Differenz von 17% zu 40% Restwert "schenken", zahlen sie die Pauschalversteuerung. Das bestreiten sie aus den 7%, die du jetzt am Ende mehr zahlen musst.

tandem65
26.02.2018, 13:37
Hmm. Vielleicht sollte ich mir meine lohnauszüge nochmal genau anschauen...:cool:

Ob es dort zu finde ist bezweifele ich.;)
Es wird 1% des Bruttolistenpreises / Monat als geldwerter Vorteil für die private Nutzung des Rades bei der Einkommenssteuer angesetzt.
Da musst Du dann im Einklommssteuerbescheid nachschauen.:Blumen:

Le Strue
26.02.2018, 14:00
Das liegt natürlich in der Natur der Dinge.
Niemand, der an so nem Modell beteiligt ist, macht das, weil er n guter Kerl wär und aus altruistischen Motiven handelte.
Die Leasinggesellschaft nicht und die Versicherung schon gar nicht.
Dem Arbeitgeber ists vielleicht wurscht, er kann das als Bonbon für die Mitarbeiter betrachten, die Mitarbeiter 'stottern' die Kiste halt irgendwie ab.

Naja, aber es gibt ja schon so etwas wie win/win Situationen, gerade wenn es darum geht Steuerersparnisse zu nutzen. Beim Bikeleasing ist es meiner Meinung nach nicht der Fall.

Ah, noch ein Punkt, der in keiner Brochure beim Bike Leasing steht. Wenn ich mein Brutto mit dem Bike Leasing verringere, dann veringere ich natürlich auch meine Renteneinzahlung und somit auch meine zukünftigen Rentenbezüge. Damit habe ich keine Ersparnis, sondern eine Verschiebung der Kosten. Das Gleiche gilt für die Arbeitslosenversicherung, die aber natürlich nur trägt, wenn man arbeitslos werden sollte.

Le Strue
26.02.2018, 14:05
Ob es dort zu finde ist bezweifele ich.;)
Es wird 1% des Bruttolistenpreises / Monat als geldwerter Vorteil für die private Nutzung des Rades bei der Einkommenssteuer angesetzt.
Da musst Du dann im Einklommssteuerbescheid nachschauen.:Blumen:

Doch, genau in der Lohnabrechnung ist der geldwerte Vorteil zu finden. Er wird auf das Bruttogehalt draufgerechnet (da steht dann so etwas wie Privatnutzung/Privatfahrten), dann werden die Steuern und Sozialabgaben von dem erhöhten Betrag berechnet und abgezogen und dann wird der geldwerte Vorteil wieder vor dem Auszahlungsbetrag abgezogen.

Duafüxin
26.02.2018, 14:48
Ich habe das bei uns für die Firma auch durchgerechnet und bin zu dem gleichen Schluss gekommen wie Thorsten. Es ist auf jeden Fall ein Modell, dass man auf keinen Fall grundsätzlih empfehlen kann. Dazu hängen die Einsparmöglichkeiten stark vom Einkommen und der Steuerklasse ab. Bei niedrigeren Einkommen, günstiger Steuerklasse und Kindern rechnet es sich beispielsweise schon im Idealfall gar nicht. Bei höheren Einkommen und Steuerklasse 1 bleibt grundsätzlich zumindest etwas übrig. Das liegt aber in Regionen, wo ich mir einen solchen Vertrag nicht für ans Bein binden wollte. Viele vergessen nämlich das Risiko bei einer Kündigung, oder bei einem Arbeitgeberwechsel. Da muss man den Vertrag übernehmen und ihn dann aus dem Nettogehalt bezahlen, wenn der neue Arbeitgeber kein Jobrad unterstützt. Und dann wird das Rad wirklich teuer. Nachdem ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, sage ich allen Mitarbeitern, dass wir Jobrad gerne machen können, ich es persönlich aber nicht empfehlen würde. Ich habe es dann auch ein zwei mal für Mitarbeiter konkret ausgerechnet und einen Vertrag abgeschlossen hat noch keiner.

Ich hab mich letztes Jahr mit dem Thema etwas auseinandergesetzt, weil bei mir ein neues MTB anstand und zeitgleich unsere Firma uns Bike leasing anbieten wollte.
Unser SO in Hannover hängt immer etwas hinterher, so dass ich etliche Zeit warten musste, in der ich mir das Leasing auch wieder ausredete, weil (für mich war das sehr wichtig) ich das Rad nicht umbauen durfte und ich mir zu der Zeit auch nicht sicher war, ob ich hier bleibe.
Mittlerweile hat unsere Firma deutschlandweit wieder alles zurückgenommen. Einige, die ganz schnell waren, haben ihren Vertrag behalten können. Die genauen Gründe konnte mir keiner sagen, warum die Firma nen Rückzug gemacht hat, weiss keiner.
Hier hätten etliche Kollegen ein e-Bike kaufen wollen, die nun weiter mit dem Auto zur Arbeit kommen.

Thorsten
26.02.2018, 17:52
Naja, aber es gibt ja schon so etwas wie win/win Situationen, gerade wenn es darum geht Steuerersparnisse zu nutzen. Beim Bikeleasing ist es meiner Meinung nach nicht der Fall.
Wenn zwei was einsparen/verdienen wollen, muss es einen dritten geben, der das bezahlt. Das ist in diesem Fall der Staat durch die entfallenden Steuern.
Ah, noch ein Punkt, der in keiner Brochure beim Bike Leasing steht. Wenn ich mein Brutto mit dem Bike Leasing verringere, dann veringere ich natürlich auch meine Renteneinzahlung und somit auch meine zukünftigen Rentenbezüge. Damit habe ich keine Ersparnis, sondern eine Verschiebung der Kosten. Das Gleiche gilt für die Arbeitslosenversicherung, die aber natürlich nur trägt, wenn man arbeitslos werden sollte.
Das ging mir heute Vormittag auch durch den Kopf. Wenn man direkt unter der RV-Grenze ist, wird die Ersparnis am größten (RV "gespart" plus Spitzensteuersatz). Da würde das Rad aus meinem 3999€-Beispiel nur noch knapp über 3300 € kosten. Als Kirchensteuerzahler sogar nochmals 100 € weniger. Dann darf einem seine Renteneinzahlung aber wirklich nichts wert sein, nach dem Motto "ich kriege eh keine Rente mehr". Das man mit gut 70k brutto im Jahr später in die Grundsicherung fällt, glaube ich auch nicht.

Und da - wie von der Duafüxin geschrieben - Tuningverbot herrscht, ist das eh nicht mehr reizvoll. Es gibt doch kein fahrbares Rad von der Stange ;).

Le Strue
27.02.2018, 08:45
Ok, mal noch ein paar zusätzlich konkrete Zahlen, gerechnet mit Jobrad:


Gehalt 4.500€ Steuerklasse 1 und Kirchensteuerpflichtig, keine Kinder in NRW. Das Rad soll 3999€ kosten. Wenn ich die Versicherung selber tragen muss, dann kostet mich das Rad mit Gehaltsumwandlung 3.546€ statt 3.999€ Liste. Das heißt ich spare 450€ gegenüber dem Listenpreis. Beim Kauf bekomme ich sicherlich noch ein paar Prozente extra, bleiben also vermutlich weniger als 450€ übrig. Aber selbst die 450€ "Ersparnis" sind keine. In dem gleichen Zeitraum habe ich nämlich 278€ weniger in die Rentenkasse eingezahlt, die mir bei der Rente entsprechend fehlen (was das auch immer eine Auswirkung auf die Rente hat). Es ist aber defakto keine Ersparnis, sondern eine Verschiebung der Kosten in den Bereich der Rente. D.h. von meiner Ersparnis bleiben 170€ übrig, wenn man die Rabatte außen vor lässt. Jetzt kommt aber das Brutale. Die Beiträge die man vom Bruttogehalt abgezogen bekommt, sind auf Grund der Vorsteuerabziehbarkeit des Arbeitgebers netto, d.h. um die 19% MwSt reduziert. In diesem Fall sind das 110€ für das Leasing und 12€ für die Versicherung. Wenn IHr den Vertrag jetzt privat übernehmen müsst, dann liegen die Raten aufgrund der MwSt, die Ihr nicht abziehen könnt, bei 131€ und 14€. Wenn man jetzt theoretisch davon ausgeht, dass Ihr gleich zu Beginn des Vertrags arbeitslos werdet, dann müsstet Ihr 36 Monate 145€ bezahlen und am Ende für die Übernahme des Rades 680€. Dann kommt Ihr auf unglaubliche 5.900€ Anschaffungspreis für das Rad! Wenn Ihr nach 2 Jahren arbeitslos werdet (oder halt de Arbeitgeber wechselt und der neue Arbeitgeber den Vertrag nich übernimmt) dann zahlt Ihr zunächst 24 Monate 90€ durch die Lohnumwandlung und dann 12 Monate 145€plus 680€ für die Übernahme. Das macht dann für das Rad 4.580€ statt der 3.999€ Liste. Dazu kommt, dass dieses Beispiel schon nahe an dem Idealfall liegt, was das Gehalt und die Steuerklasse angeht. D.h. die Ersparnis ist in den anderen Fällen noch nidriger bis nicht vorhanden, aber das Risiko in die andere Richtung bleibt das selbe. Wenn ich dieses Risiko mit dem verhältnismäßig kleinen Vorteil vergleiche, dann kann ich das Modell meinen Arbeitnehmern aus meiner Sicht definitiv nicht empfehlen.

tria ghost
27.02.2018, 13:00
Bitte nicht so viel Schwarzmalerei mit Arbeitslosigkeit - in den meisten Fällen sollte man dann eh den Vertrag auflösen und das Bike zurückgeben.
Leasing ist eigentlich immer die teurere Variante, wenn man es selbst bezahlen muss.

Und bezüglich Einzahlung in die Rentenkasse:

Wer als Vierziger oder Jünger glaubt, dass sich das negativ auswirkt, hat den Schuss eh nicht gehört. Der Genrationenvertrag ist kaputt, ne gute Rente vom Staat gibts eh net. Wer da nicht privat vorsorgt ist selber dumm.

Fakt ist:
Je höher das Grundgehalt, teurer das Bike und höher die Steuerklasse, desto mehr kann man bei Bikelease/Jobrad rausholen.

Bei uns gibt es auch noch ein IT@home, also Leasing von PC oder Handys und es lohnt sich eigentlich immer.

Wir haben ein nettes Simulationstool, was uns aufzeigt, wie die Gehaltsabrechnung mit Bikelease aussieht und wieviel man am Ende trotzt erhöhtem Restkaufwert einspart.

Für mein neues TT ist das ein guter Tausender....

BTW: Traumrad Fix und fertig konfigurieren inkl. Felgensatz und Co. - wer ständig neue Felgen und Lenker etc. benutzt...naja ich weiß net.

Kurbel, Kassette, Sattel kann man ja beliebig tauschen...

Bei uns im Betrieb (dt. Großbank) boomt Bikeleasing (vor allem höher Preisige Räder)