pumuggel
03.07.2008, 19:04
dem ich nichts zu sagen hab.
Vorab: Niemand muss diesen zugegeben recht langen Text lesen oder kommentieren. Nach dem Niederschreiben geht es mir aber wieder besser ;-) – manchmal muss so was sein.
Ich weiß nicht mehr, von welcher Gruppe diese Textzeile stammt, aber für mich war es heute ganz genau so ein Tag, dem ich wirklich nichts zu sagen hab;) .
Seit Wochen plagen mich Probleme mit meiner Gangschaltung am Rennrad. Gelegentliches drehen an irgendwelchen Schräubchen hatte kurzfristig Besserung gebracht. Auch mein Händler befand die Einstellung für gut. Trotzdem, bei der gestrigen Ausfahrt ging es wieder los. Es knatterte und knirschte und irgendwie lief alles unrund.
Heute nun hatte ich die Nase voll. Nachmittags stand eine Radausfahrt mit einem guten Freund an und bis dahin musste alles passen. Mit aus dem Internet ausgedruckten Anleitungen ging ich froh ans Werk. Hier eine Schraube rein, dort eine rausgedreht, ein wenig die Spannung des Schaltzuges verstellt und zwischendrin immer schön aufs Rad zum testen (ich besitze nämlich keinen Montageständer). Ab und an hatte ich ein Erfolgserlebnis und es lief ein wenig besser. Aber Top war es immer noch nicht und so drehte ich zum wiederholten Male am Schaltzug. Ups, jetzt wollte die Kette nicht mehr aufs kleinste Ritzel springen – ich hatte wohl in die falsche Richtung gedreht. Also, alles wieder zurück. Nur, was war zurück? Hatte ich vorher mit oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht? Eine viertel, halbe, ganze oder gar mehrere Umdrehungen? Ich wusste es nicht mehr, verlor die Geduld und drehte wild in alle Richtungen, testete zwischendrin immer wieder, indem ich zum 100. Mal die Strasse auf und abfuhr. Zwischenzeitlich hatten sich die Rentner der Nachbarschaft schon in ihren Vorgärten versammelt, um der komischen Frau bei ihrem merkwürdigen Tun zuzusehen. Nun langte es. Nachdem ich meine Schaltung erfolgreich zu Tode gequält hatte und meine Nachbarn sich vermutlich bestätigt fühlten, dass die junge Dame von nebenan wohl einen Knall hat, entschloss ich mich das Rad zu lassen wie es ist und heute einfach mit den wenigen funktionierenden Gängen zurecht zu kommen.
Welch Schmach. Als Kind schon habe ich mit Bohrer und Säge herumgewerkelt. Im Hause erledige ich alles selbst. Den Lenker meines RR habe ich doch auch selbst und problemlos ausgewechselt. Warum zum Teufel stehe ich mit meiner Gangschaltung so auf Kriegsfuß?
Es blieb keine Zeit zum Jammern, da ich mittags endlich - nach monatelanger Abstinenz - mal wieder zum Klettern verabredet war. Trotz der schlechten Wetterprognose besserte sich meine Laune und ich befreite meine Kletter-Ausrüstung von Staub und Spinnenweben.
Da kam der Anruf meines Kumpels. „Wie machen wir das denn nun heute mit dem Radfahren? Wie, wo, wann – bzw. äh, öhm, was soll ich sagen…sollen wir überhaupt? Ich bin da gestern irgendwie irgendwo versackt und hab nur 3 Stunden auf der Pritsche im Büro geschlafen.“
Na toll. Für wen hatte ich denn heute Morgen das Schaltungs-Einstellungs-Spektakel aufgeführt? Na gut, sagte ich. Schaltung ist eh hinüber. Dann fahren wir halt nächste Woche und ich bring`s Rädle heut zum Händler – immer positiv denken.
Pünktlich um 14:00 kam ich an der Kletterwand in Wicker an. Mein Partner war schon dort und wartete. Und ebenfalls pünktlich mit der Begrüßung setzte der Regen ein.
Das war der Moment, als sich zum ersten Mal an diesem Tag eine Melodie aus Jungendtagen in meinem Hinterkopf regte. Zu der Melodie gesellte sich auch schnell der passende Text.
Das ist wieder mal so`n Tag, dem ich nichts zu sagen hab.
Nun, ich bin grundsätzlich ein positiv denkender Mensch und flexibel wie ich bin, entschied ich mich, das schlechte Wetter für eine Trainingseinheit im Freibad zu nutzen. Ja, positiv denken. Du hast zwar noch weniger als gar keine Lust zu schwimmen und hast dir erst heute Morgen deine Haare gewaschen, aber dafür musst du bei dem Regen nicht um diverse Rentner Slalom schwimmen – toll, ganz toll, sozusagen supertoll. Außerdem musst du doch noch der netten Kassiererin vom letzten Mal einen Euro für die Duschmarke geben, die sie dir umsonst in gutem Glauben ausgehändigte, weil du kein Geld dabei hattest.
Die Tafel im Freibad zeigte 24 Grad Wassertemperatur an und ich entschied mich ohne Neo zu schwimmen. Beim Auspacken meiner Badekappe und der Schwimmbrille wurde mir dann klar, warum mir meine Tasche heute so leer vorkam. Ich hatte keine Handtücher mitgenommen. Super. Toll, noch viel toller als toll. Sollte ich unverrichteter Dinge wieder heimfahren oder nach dem Schwimmen nass in die Klamotten steigen? Und da war es wieder:
Das ist wieder mal….
Nachdem ich schon die letzten Tage im Rennradforum mit oberdämlichen und peinlichen Langeweileposts geglänzt hatte, schämte ich mich für gar nichts mehr. Ich outete mich beim Kassierer als Volltrottellin, die - nachdem sie beim letzten Mal das Duschgeld vergessen hatte - diesmal halt ohne Handtücher dastand und bat um Hilfe. Er hatte Mitleid mit mir und lieh mir ein Handtuch eines der Rettungsschwimmer aus, mit der Bitte es gewaschen wiederzubringen. Also nichts wie ab ins Wasser. Ich freute mich auf meine neue Seal XP, die ich schon 2x erfolgreich getestet hatte. Endlich kein Wasser mehr in der Schwimmbrille. Die ersten Bahnen liefen gut. Super Wassergefühl. Doch was war das…ja ne, klar…Das war ja wieder mal so`n Tag….
Nach 300 Metern Wassereinbruch. Nachdem ich zum 5. Mal alle 50 Meter die Schwimmbrille entwässert hatte, flog das Ding an den Beckenrand und ich verfluchte die Idee, ohne Neo zu schwimmen. Durch die vielen Stopps, fing ich nämlich an zu frieren.
Das ist wieder mal….
Aber ich wollte mich nicht unterkriegen lassen. Um „Spaß haben“ ging es heute ja schon längst nicht mehr. Mit Wut im Bauch gings ohne Brille weiter.
Das ist wieder mal….
So langsam fand ich es penetrant. Die Melodie war nicht mehr fortzudenken. Sie nistete sich im Hinterkopf ein und summte fröhlich vor sich hin.
Ich prügelte aufs Wasser ein, während meine Augen zu brennen anfingen und der Blick immer verschleierter wurde. Das ist wieder mal….nein, bloß nicht dran denken. Nachdem ich immer schlechter sehen konnte, kam ich auf die glorreiche Idee es mit Blind-Schwimmen zu versuchen. Warum auch nicht? Beim 70.3 in Wiesbaden habe ich im Schiersteiner Hafen sicher auch nur eine Sichtweite von 0,0 Zentimetern. Da ich erstaunlicherweise nicht alleine im Becken war, habe ich mir mit diesem Experiment ein paar neue Feinde geschaffen. Aber egal, denn:
Das ist wieder mal….
Zwischenzeitlich war mir auch wieder der komplette Text eingefallen, gehörte das Lied doch zu Jugendzeiten zu meinen Lieblingsliedern.
Ich guck mich morgens im Zimmer um. Ist alles beim alten – zu dumm. Ne halbe Flasche Bier steht im Zimmer rum und stinkt. Ne Fliege, die darin ertrinkt. Die Sonne scheint – natürlich nicht und nebenan hört man wie jemand sein Brötchen ersticht. Ich hol mir erstmal einen runter. Doch das macht mich auch nicht viel muntrer. Das ist wiedermal son Tag, dem ich nichts zu sagen hab…
Lautlos und stumm sang ich das Lied vor mich hin, vergaß das Bahnenzählen und stieg dann nach 30 Minuten leicht genervt aus dem Wasser. Jetzt muss was zum Aufmuntern her. Ich entschied mich für Schokoladeneis. Nach dem Einkauf fiel mir siedendheiß ein, dass ich noch dringendst zur Post musste. Super, kein Kunde vor mir. Die Hoffnung, dass sich mein Eis bis nach Hause nicht vollständig verflüssigt, wuchs. Doch ich hatte meine Rechnung ohne den Postbeamten gemacht….
Das ist wieder mal….
Zu Hause angekommen wurde die alte Kassette natürlich ausgekramt und eingelegt. :Cheese:. Singen macht glücklich, egal wie der Tag so war:) . Jetzt müsste das Eis auch wieder fest sein;) .
Grüssle:Huhu:
Vorab: Niemand muss diesen zugegeben recht langen Text lesen oder kommentieren. Nach dem Niederschreiben geht es mir aber wieder besser ;-) – manchmal muss so was sein.
Ich weiß nicht mehr, von welcher Gruppe diese Textzeile stammt, aber für mich war es heute ganz genau so ein Tag, dem ich wirklich nichts zu sagen hab;) .
Seit Wochen plagen mich Probleme mit meiner Gangschaltung am Rennrad. Gelegentliches drehen an irgendwelchen Schräubchen hatte kurzfristig Besserung gebracht. Auch mein Händler befand die Einstellung für gut. Trotzdem, bei der gestrigen Ausfahrt ging es wieder los. Es knatterte und knirschte und irgendwie lief alles unrund.
Heute nun hatte ich die Nase voll. Nachmittags stand eine Radausfahrt mit einem guten Freund an und bis dahin musste alles passen. Mit aus dem Internet ausgedruckten Anleitungen ging ich froh ans Werk. Hier eine Schraube rein, dort eine rausgedreht, ein wenig die Spannung des Schaltzuges verstellt und zwischendrin immer schön aufs Rad zum testen (ich besitze nämlich keinen Montageständer). Ab und an hatte ich ein Erfolgserlebnis und es lief ein wenig besser. Aber Top war es immer noch nicht und so drehte ich zum wiederholten Male am Schaltzug. Ups, jetzt wollte die Kette nicht mehr aufs kleinste Ritzel springen – ich hatte wohl in die falsche Richtung gedreht. Also, alles wieder zurück. Nur, was war zurück? Hatte ich vorher mit oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht? Eine viertel, halbe, ganze oder gar mehrere Umdrehungen? Ich wusste es nicht mehr, verlor die Geduld und drehte wild in alle Richtungen, testete zwischendrin immer wieder, indem ich zum 100. Mal die Strasse auf und abfuhr. Zwischenzeitlich hatten sich die Rentner der Nachbarschaft schon in ihren Vorgärten versammelt, um der komischen Frau bei ihrem merkwürdigen Tun zuzusehen. Nun langte es. Nachdem ich meine Schaltung erfolgreich zu Tode gequält hatte und meine Nachbarn sich vermutlich bestätigt fühlten, dass die junge Dame von nebenan wohl einen Knall hat, entschloss ich mich das Rad zu lassen wie es ist und heute einfach mit den wenigen funktionierenden Gängen zurecht zu kommen.
Welch Schmach. Als Kind schon habe ich mit Bohrer und Säge herumgewerkelt. Im Hause erledige ich alles selbst. Den Lenker meines RR habe ich doch auch selbst und problemlos ausgewechselt. Warum zum Teufel stehe ich mit meiner Gangschaltung so auf Kriegsfuß?
Es blieb keine Zeit zum Jammern, da ich mittags endlich - nach monatelanger Abstinenz - mal wieder zum Klettern verabredet war. Trotz der schlechten Wetterprognose besserte sich meine Laune und ich befreite meine Kletter-Ausrüstung von Staub und Spinnenweben.
Da kam der Anruf meines Kumpels. „Wie machen wir das denn nun heute mit dem Radfahren? Wie, wo, wann – bzw. äh, öhm, was soll ich sagen…sollen wir überhaupt? Ich bin da gestern irgendwie irgendwo versackt und hab nur 3 Stunden auf der Pritsche im Büro geschlafen.“
Na toll. Für wen hatte ich denn heute Morgen das Schaltungs-Einstellungs-Spektakel aufgeführt? Na gut, sagte ich. Schaltung ist eh hinüber. Dann fahren wir halt nächste Woche und ich bring`s Rädle heut zum Händler – immer positiv denken.
Pünktlich um 14:00 kam ich an der Kletterwand in Wicker an. Mein Partner war schon dort und wartete. Und ebenfalls pünktlich mit der Begrüßung setzte der Regen ein.
Das war der Moment, als sich zum ersten Mal an diesem Tag eine Melodie aus Jungendtagen in meinem Hinterkopf regte. Zu der Melodie gesellte sich auch schnell der passende Text.
Das ist wieder mal so`n Tag, dem ich nichts zu sagen hab.
Nun, ich bin grundsätzlich ein positiv denkender Mensch und flexibel wie ich bin, entschied ich mich, das schlechte Wetter für eine Trainingseinheit im Freibad zu nutzen. Ja, positiv denken. Du hast zwar noch weniger als gar keine Lust zu schwimmen und hast dir erst heute Morgen deine Haare gewaschen, aber dafür musst du bei dem Regen nicht um diverse Rentner Slalom schwimmen – toll, ganz toll, sozusagen supertoll. Außerdem musst du doch noch der netten Kassiererin vom letzten Mal einen Euro für die Duschmarke geben, die sie dir umsonst in gutem Glauben ausgehändigte, weil du kein Geld dabei hattest.
Die Tafel im Freibad zeigte 24 Grad Wassertemperatur an und ich entschied mich ohne Neo zu schwimmen. Beim Auspacken meiner Badekappe und der Schwimmbrille wurde mir dann klar, warum mir meine Tasche heute so leer vorkam. Ich hatte keine Handtücher mitgenommen. Super. Toll, noch viel toller als toll. Sollte ich unverrichteter Dinge wieder heimfahren oder nach dem Schwimmen nass in die Klamotten steigen? Und da war es wieder:
Das ist wieder mal….
Nachdem ich schon die letzten Tage im Rennradforum mit oberdämlichen und peinlichen Langeweileposts geglänzt hatte, schämte ich mich für gar nichts mehr. Ich outete mich beim Kassierer als Volltrottellin, die - nachdem sie beim letzten Mal das Duschgeld vergessen hatte - diesmal halt ohne Handtücher dastand und bat um Hilfe. Er hatte Mitleid mit mir und lieh mir ein Handtuch eines der Rettungsschwimmer aus, mit der Bitte es gewaschen wiederzubringen. Also nichts wie ab ins Wasser. Ich freute mich auf meine neue Seal XP, die ich schon 2x erfolgreich getestet hatte. Endlich kein Wasser mehr in der Schwimmbrille. Die ersten Bahnen liefen gut. Super Wassergefühl. Doch was war das…ja ne, klar…Das war ja wieder mal so`n Tag….
Nach 300 Metern Wassereinbruch. Nachdem ich zum 5. Mal alle 50 Meter die Schwimmbrille entwässert hatte, flog das Ding an den Beckenrand und ich verfluchte die Idee, ohne Neo zu schwimmen. Durch die vielen Stopps, fing ich nämlich an zu frieren.
Das ist wieder mal….
Aber ich wollte mich nicht unterkriegen lassen. Um „Spaß haben“ ging es heute ja schon längst nicht mehr. Mit Wut im Bauch gings ohne Brille weiter.
Das ist wieder mal….
So langsam fand ich es penetrant. Die Melodie war nicht mehr fortzudenken. Sie nistete sich im Hinterkopf ein und summte fröhlich vor sich hin.
Ich prügelte aufs Wasser ein, während meine Augen zu brennen anfingen und der Blick immer verschleierter wurde. Das ist wieder mal….nein, bloß nicht dran denken. Nachdem ich immer schlechter sehen konnte, kam ich auf die glorreiche Idee es mit Blind-Schwimmen zu versuchen. Warum auch nicht? Beim 70.3 in Wiesbaden habe ich im Schiersteiner Hafen sicher auch nur eine Sichtweite von 0,0 Zentimetern. Da ich erstaunlicherweise nicht alleine im Becken war, habe ich mir mit diesem Experiment ein paar neue Feinde geschaffen. Aber egal, denn:
Das ist wieder mal….
Zwischenzeitlich war mir auch wieder der komplette Text eingefallen, gehörte das Lied doch zu Jugendzeiten zu meinen Lieblingsliedern.
Ich guck mich morgens im Zimmer um. Ist alles beim alten – zu dumm. Ne halbe Flasche Bier steht im Zimmer rum und stinkt. Ne Fliege, die darin ertrinkt. Die Sonne scheint – natürlich nicht und nebenan hört man wie jemand sein Brötchen ersticht. Ich hol mir erstmal einen runter. Doch das macht mich auch nicht viel muntrer. Das ist wiedermal son Tag, dem ich nichts zu sagen hab…
Lautlos und stumm sang ich das Lied vor mich hin, vergaß das Bahnenzählen und stieg dann nach 30 Minuten leicht genervt aus dem Wasser. Jetzt muss was zum Aufmuntern her. Ich entschied mich für Schokoladeneis. Nach dem Einkauf fiel mir siedendheiß ein, dass ich noch dringendst zur Post musste. Super, kein Kunde vor mir. Die Hoffnung, dass sich mein Eis bis nach Hause nicht vollständig verflüssigt, wuchs. Doch ich hatte meine Rechnung ohne den Postbeamten gemacht….
Das ist wieder mal….
Zu Hause angekommen wurde die alte Kassette natürlich ausgekramt und eingelegt. :Cheese:. Singen macht glücklich, egal wie der Tag so war:) . Jetzt müsste das Eis auch wieder fest sein;) .
Grüssle:Huhu: