Vollständige Version anzeigen : Selbsthilfegruppe DNS beim Saisonhöhepunkt
Nachdem ich letzte Woche in Kalmar nicht starten konnte, habe ich mal mittels Ergebnisliste überschlägig Pi mal Daumen die Nicht-Starter gezählt und komme auf vorsichtig geschätzt 300 Athletinnen und Athleten, die nicht angetreten sind. Das sind über 10 % der gemeldeten Ironmänner in spe. Schön, nicht allein zu sein. Da ich davon ausgehe, dass die meisten Sportler aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten, habe ich das Thema hierher gepackt. Sinn dieser "Selbsthilfegruppe": Die schlechte Laune wegen eines DNS, mit welchen Mitteln auch immer, besiegen. Ich lege gleich mal los:
Hallo, ich bin Iwein.
(Hallo Iwein)
Normalerweise ist für mich eine Langdistanz der Saisonhöhepunkt, vor- und nachbereitet durch 2-3 Mitteldistanzen. Dieses Jahr sollte es also Schweden sein. Die Vorbereitung lief recht mittelmäßig, es gab immer mal wieder kleinere Verletzungen (Knochenprellung Schienbein im März, Hexenschuss im April) konnte aber trotzdem die MD in Linz und Vierlanden finishen. Die Vorbereitung der letzten Wochen vor dem IM verlief dann wieder ganz gut, bis eine Woche vor dem Start.
Szenario: Freitag, Radtraining (80 km) bei Regen, letzte Kilometer. Ein Arm im Auflieger, die andere Hand am Tacho, doppelte Bodenwelle, Sturz. Das war mein erster Radsturz, der für mich völlig überraschend kam. Tja, immer schön BEIDE Arme im Auflieger lassen. Folgen: Helm kaputt, diverse Schürfwunden, und Rippenprellung. Letztere habe ich zunächst gar nicht so recht bemerkt, aber sie war es dann, die meinen Start in Kalmar verhinderte.
Samstag habe ich dann noch einen langen ruhigen Lauf gemacht - das Atmen schmerzte, war aber auszuhalten.
Sonntag habe ich das Schwimmtraining abgebrochen, ebenso die Radausfahrt, da die Schmerzen beim Atmen mir jede Lust am Training nahmen.
Was tun? Die Fähre war bezahlt, die Unterkunft gebucht und bezahlt, und bis zum Start war ja noch eine knappe Woche Zeit. Ich bin also wie geplant am Montag losgefahren nach Schweden.
Dort am Dienstag wieder ein Versuch, diemal auzf dem Rad. 40 km habe ich geschafft, die Schmerzen waren während der Fahrt tolerabel, danch aber wieder schlimmer. So langsam begann ich nun, mich von meinem Start beim IM am Samstag zu verabschieden.
Am Mittwoch bin ich dann in Schweden zum Arzt, da ich nun doch gerne wissen wollte, ob die Rippe geprellt oder gebrochen ist, und vielleicht hätte der ja eine Wunderspritze. Hatte er nicht, aber die Nachricht, dass die Rippe eher geprellt als gebrochen ist. Moderate Bewegung sei OK, nach der Teilnahme am IM habe ich gar nicht erst gefragt.
Nun war meine Unterkunft noch bis Montag gebucht, und da ich irgendwie den Urlaub in Schweden noch halbwegs genießen wollte, habe ich mir folgende Gedanken zurechtgezimmert, um nicht in erbärmlichem Selbstmitleid zu versinken:
*Beim Sturz ist nichts wirklich Schlimmes passiert, das wird nach relativ kurzer Zeit wieder in Ordnung sein
*Blick aufs Ganze: In den 12 Jahren, seit denen ich intensiv Ausdauersport betreibe, kann ich die Anzahl meiner DNS an einer Hand abzählen; und Kalmar ist mein erstes DNS beim Saisonhöhepunkt.
*Das Startgeld ist nicht weg, es gehört jetzt nur IM Inc.
*Ich habe dieses Jahr in der Vorbereitung das Training oft mehr als Last denn als Freude erlebt. Vielleicht war der Sturz ein Hinweis darauf, mal wieder den Focus auf die Freude am Sport zu legen. Schon vor dem Sturz hatte ich mir überlegt, mich nächstes Jahr auf die MD zu beschränken.
*Der Gedanke liegt nahe, aber im Alltag vergesse ich den wohl zu oft: Gesund an einem Wettkampf teilzunehmen ist keine Selbstverständlichkeit. Vielmehr sollte ich das wertschätzen.
In der Tat war dann der Wanderurlaub auf Öland ganz schön. Am Freitag war ich in Kalmar, habe mir als Mahnung ein T-Shirt vom IM gekauft - allerdings war es schon doof zu sehen, wie die Triathleten ihre Räder eincheckten.
Als nächstes bin ich für die MD auf Rügen gemeldet. Darauf freue ich mich jetzt und hoffe, dass die Rippenprellung, die täglich besser wird, bis dahin ganz verheilt ist.
Was habt ihr so bei eurem DNS gedacht?
Del Torres
22.08.2017, 19:36
Nach meinem ersten Triathlon (Sprint) wollte ich 6 Wochen später einen Halbmarathon laufen. Wurde ein DNS dank Achillessehnenproblemen. Die Umstellung mit fast 3facher Wochenkilomenter war wohl das dümmste das ich jemals gemacht habe...
Der DNS hat mich kalt gelassen. Da wusste ich auch noch nicht das ich über 2 1/2 Jahre nicht mehr laufen werde...
Dir gute Besserung!
tria ghost
23.08.2017, 08:47
Aufrichten, Krone zurecht rücken und weiter gehts.
Ich hab jetzt bei einem meiner Saisonhöhepunkten ein DNF wegen tech. Defekt gehabt.
Ist halt so - Lebbe geht weiter.
Dafür lass ich die antrainierte Form jetzt in der Liga raus und ein 70.3 & Marathon warten ja noch nicht auf mich.
Gibt Leute, denen gehts es bekanntlich schlimmer: Afrika, Krisengebiete, Terroropfer etc. pp.
Das muss man sich dann einfach in den Kopf rufen und Relation zu einem DNS oder DNF setzen.
TriRookieJena
23.08.2017, 13:10
Letztes Jahr wollte ich zu meiner zweiten MD bei der Challenge Heilbronn. Nachdem ich allerdings während der Peakphase zunehmend kränker wurde (Fieber, Husten, Schnupfen), konnte ich wahrend der anstehenden Tapering Woche vor dem Wettkampf mir mein Saisonhöhepunkt und das geplante Racewochenende mit Familie und Freundin abschminken. Deprimiert, demoralisiert und auch ein Stück wütend hab ich daraufhin erstmal paar Wochen gar nichts gemacht. War vielleicht nicht das klügste, da ich mein kompletten Saisonfortschritt riskiert habe. Allerdings hab ich mir gedacht, dass der wahrscheinlich schon während der Krankheit draufgegangen ist. Seit letztem Jahr beschäftige ich mich zunehmend mit Trainingsplanung, wann was wichtig ist und versuche mich zurücknunehmen wenn ich merke ich funktioniere nicht richtig im Training.
Anschließend an meinen versäumten Saisonhöhepunkt hab ich dann nur noch nach Lust und Laune trainiert und nicht eine miserable VD Ende August hingelegt. Nachdem ich 2017 ins Berufsleben eingestiegen bin ist nun auch mein oberstes Ziel: MD ohne Krankheit und Burnout.
Oh, da mache ich mit. Auch meine DNS kann ich an einer Hand abzählen. Mein Saisonhöhepunkt sollte der Ironman Maastricht werden und gerne noch Hawaii. Training lief gut, ein hartes halbes Jahr hinter mir. 6 Wochen vorm Start die völlig überraschende Nachricht: Schwanger :Cheese: Nutzen und Risiken abgewogen und mich gegen einen Start entschieden. Mein Geld gehört jetzt auch Ironman :( der Wettkampf Tag war tatsächlich hart für mich, ich hab mir nichts vom Rennen angeschaut und wollte auch nix davon hören. Seitdem geht es mir aber gut und jetzt freue ich mich sehr auf mein Baby und Wettkämpfe kommen noch viele :)
Nichts für ungut, aber wenn mein oberstes Ziel eine MD ohne Burnout wäre würde ich mir mal ernsthaft Gedanken machen :Blumen:
Meine erste KD habe ich vom Krankenhausbett aus absagen müssen. Da meine Nachricht an den Veranstalter noch rechtzeitig kam, steht noch nicht einmal das DNS in der Ergebnisliste, und ich habe sogar ungefragt einen Teil der Startgebühr zurückbekommen - aber die himmelschreiende Ungerechtigkeit tat gleichwohl noch länger weh als der Blinddarm-Mist mit Bauchfellentzündung. Als ausgleichenden Erlebnisfaktor kann ich aber immerhin noch die Rettungswagenfahrt am Mittag vom Büro in die Notaufnahme anrechnen. :Huhu:
Erste OD dieses Jahr in Bardolino (Gardasee), mit persönlicher Bestzeit aus dem Wasser und dann das Rad bereits mit einem Platten in der Wechselzone vorgefunden (was aber bei Verlassen der Wechselzone definitiv nicht der Fall war) ... es folgten zwei weitere Dichtigkeitsprüfungen die den jeweiligen Delinquenten die letzte Luft aushauchten. Fazit: für mich neue Bestzeit im Schwimmen, 3 Platte auf 9km Radstrecke, persönliche neue Bestzeit im Schlauchwechseln und mein erstes DNF ...
Kopf hoch, Lebbe geht waida!
Saluti
Cube
Oh, da mache ich mit. Auch meine DNS kann ich an einer Hand abzählen. Mein Saisonhöhepunkt sollte der Ironman Maastricht werden und gerne noch Hawaii. Training lief gut, ein hartes halbes Jahr hinter mir. 6 Wochen vorm Start die völlig überraschende Nachricht: Schwanger :Cheese: Nutzen und Risiken abgewogen und mich gegen einen Start entschieden. Mein Geld gehört jetzt auch Ironman :( der Wettkampf Tag war tatsächlich hart für mich, ich hab mir nichts vom Rennen angeschaut und wollte auch nix davon hören. Seitdem geht es mir aber gut und jetzt freue ich mich sehr auf mein Baby und Wettkämpfe kommen noch viele :)
Hallo Lucy, hättest Du unter "normalen" bedingungen eine Chance auf die Quali gehabt? ich nehme an die Ergebnisse hast du dir doch irgendwann angeguckt oder? Alles Gute!
floehaner
24.08.2017, 13:42
DNS hat so lange für mich was gutes, wenn ich den Startplatz zurück geben kann, und ein anderer dadurch starten kann. Hab gerade einen Freistart für den Berlin-Marathon zurück gegeben (Achillissehenreizung). Da freut sich jetzt jemand anderes, dass er umsonst in Berlin laufen darf ;)
Versteh all die Veranstalter nicht, die bei limitierten und ausverkauften Wettkämpfen die zurück gegebenen Startplätze nicht noch mal anbieten. Ich richte mit meiner DNS doppelt Schaden an: Geld versenkt und einem anderen die Möglichkeit zum Starten weggenommen.
Hallo Lucy, hättest Du unter "normalen" bedingungen eine Chance auf die Quali gehabt? ich nehme an die Ergebnisse hast du dir doch irgendwann angeguckt oder? Alles Gute!
Mein Mann hat mir die Ergebnisse abends gezeigt, denn es hatte ein sehr starkes Mädel noch nachgemeldet und nein, die Zeit hätte ich definitiv nicht geschafft :Cheese: Also alles gut :) Aber eine Woche später in Hamburg, die Zeit hätte ich selbst jetzt im fast 5. Monat noch locker drauf :Cheese: (die ersten 5 haben den Platz nicht genommen) Aber Hawaii wäre dann nicht mehr so spaßig geworden ;)
Naja, bei einem Slot in der AK ist es halt manchmal eine Lotterie.
Ein feiner Faden für die Situationen im Wettkampfleben, wo irgendwie ein Knoten namens DNS drin ist... :cool:
Ein paar davon habe ich bereits auch erlebt. Vor Jahren musste ich einen Start bei den Cyclassics sausen lassen, weil der Job kurzfristig meine Anweisenheit auch am WoE erforderte.
Letztes Jahr platzte mir eine OD, weil ich wochenlang mit einem fiefrigen Infekt zu tun hatte und deswegen nicht trainiert habe. Gut, Geld weg (das ist nicht so gut), aber Reise- und Übernachtungskosten gespart. Versuche, das dann positiv zu sehen.
Dieses Jahr musste ich auf ein besonderes Highlight verzichten, weil durch Krankheit und eine Op (samt Komplikationen) eine Menge Trainingswochen ausfielen. Damit wäre der OstseeMan113 definitiv eine Monsterquälerei geworden. Auch hier die Reise- und Unterkunftskosten gespart, zudem durch eine Finisher-Schutzversicherung das Startgeld zurück bekommen. Schaaade aber trotzdem.
Positiv auch: So konnte ich endlich mal nach Roth fahren, um mir dieses besondere Spektakel liv anzuschauen..
Machen wir also das Beste draus. Was manchmal nicht ganz leicht ist, wenn man durch den Hype um die Startplätze z.T. gezwungen wird, sich so früh anzumelden, da man noch gar nicht abschätzen kann, was in 365 Tagen ist.
mamoarmin
24.08.2017, 18:16
DNS hat so lange für mich was gutes, wenn ich den Startplatz zurück geben kann, und ein anderer dadurch starten kann. Hab gerade einen Freistart für den Berlin-Marathon zurück gegeben (Achillissehenreizung). Da freut sich jetzt jemand anderes, dass er umsonst in Berlin laufen darf ;)
Versteh all die Veranstalter nicht, die bei limitierten und ausverkauften Wettkämpfen die zurück gegebenen Startplätze nicht noch mal anbieten. Ich richte mit meiner DNS doppelt Schaden an: Geld versenkt und einem anderen die Möglichkeit zum Starten weggenommen.
Ha, Achillesprobleme hab ich auch immer wieder....die Veranstalter wollen das Geschäft machen und wenn es unverkäuflich ist haben Sie das Geld ohne Leistung zu erbringen, das ist der ideale Fall in der Geschäftswelt..
IM bietet jetzt die Möglichkeit eine Jahr zu verschieben, insofern kann ich versuchen locker die Laufeinheiten zu überstehen, wenn es nicht klappt, melde ich einfach ein Jahr weiter....nimmt schon extrem den Druck...
Aber dieses Jahr bin ich mit Topform (für mich) aus dem Urlaub gekommen, danach 2Wochen Antibiotika Hohler Buckel ausgefallen und Rad am Ring nur 3 Runden, dann kraftloser Abbruch.....das alles nach ein paar tausend KM...
So isses halt und ich sehe, dass ich nicht alleine bin... wie mögen sich da nur Profis fühlen die damit ihr Geld verdienen.....
Also Kopf hoch! :-)
mamoarmin
24.08.2017, 18:17
Machen wir also das Beste draus. Was manchmal nicht ganz leicht ist, wenn man durch den Hype um die Startplätze z.T. gezwungen wird, sich so früh anzumelden, da man noch gar nicht abschätzen kann, was in 365 Tagen ist.[/QUOTE]
Genau da liegt das Problem, wer ahnt schon wie die Form oder Gesundheit in einem Jahr ist, sehe ich genauso....
DNS/DNF
Jo, 2012 Ironman Lanzarote in Top Form eine Woche voher Blasenentzüdung.
Antibiotika bis 2 Tage vorher ,aber bei km 150 KM auf dem Rad völlig entkräftet raus.
Weiter in 2012 einige Wochen später nochmal in Top Form Ironman Canada,einen Tag vorher Grippaler Infekt. Nicht gestartet. Meine Frau bei beiden Rennen durchgekommen.
Weiter in 2012 Frankfurt Marathon. In Top Form heftige Grippe. Nicht gestartet.
Dieses Jahr Ironman Italien gemeldet. Gecancelt da Frau an Brustkrebs aktuell erkrankt.
So ist das Lebbe.
Dieses Jahr Ironman Italien gemeldet. Gecancelt da Frau an Brustkrebs aktuell erkrankt.
So ist das Lebbe.
Alles Gute für Euch:Blumen:
Der Rest ist da wirklich nicht so wichtig.
Alles Gute für Euch:Blumen:
Der Rest ist da wirklich nicht so wichtig.
Sind auf nen guten Weg. Ruckzuck wird einem von einem auf dem anderen Tag knallhart bewusst......erst Gesundheit....und dann lange nichts....
mamoarmin
24.08.2017, 20:16
DNS/DNF
Jo, 2012 Ironman Lanzarote in Top Form eine Woche voher Blasenentzüdung.
Antibiotika bis 2 Tage vorher ,aber bei km 150 KM auf dem Rad völlig entkräftet raus.
Weiter in 2012 einige Wochen später nochmal in Top Form Ironman Canada,einen Tag vorher Grippaler Infekt. Nicht gestartet. Meine Frau bei beiden Rennen durchgekommen.
Weiter in 2012 Frankfurt Marathon. In Top Form heftige Grippe. Nicht gestartet.
Dieses Jahr Ironman Italien gemeldet. Gecancelt da Frau an Brustkrebs aktuell erkrankt.
So ist das Lebbe.
Alles Gute an Euch, viel Kraft!
Sind auf nen guten Weg. Ruckzuck wird einem von einem auf dem anderen Tag knallhart bewusst......erst Gesundheit....und dann lange nichts....
2012 war ja schon mega übel....
Und jetzt Deine Frau so krank. Da wird alles andere nebensächlich.
Ich wünsche Euch beiden das ihr bald wieder zusammen Triathlon machen könnt. Alles gute für Euch :Blumen:
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