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Vollständige Version anzeigen : Einen Schritt zurück, damit man zwei vorankommt?


steinhardtass
03.06.2017, 14:56
Hallo zusammen, ich trainieren mittlerweile sehr kurze Sachen auf dem Fahrrad wie zum Beispiel 30 Sekunden, 40 Sekunden oder maximal 5 Minuten Intervalle. Seit September habe ich ungefähr 5-6 Kilo aufgenommen. Letztes Jahr in der Staffel bin ich in Roth 4:53 gefahren mit einem Durchschnittswert von 242 Watt. Mit Gewicht 76 kg. Glaubt ihr, dass man durch den Gewichtsverlust große Leistungseinbußen hat? Laufen ist es ja eher von Vorteil (ich habe mal gelesen dass 5 kg eine Ersparnis von 10 Minuten auf dem Marathon im IM bringen?)?! Ziel ist es mit den kurzen und sehr harten Intervallen die VO2MAX zu steigern. Und dann circa acht Wochen vor dem Wettkampf auf die spezifische Vorbereitung zu gehen. Ausgehend von einem hohen VO2MAX Wert. Ich bin jetzt 35 Jahre alten habe gerade in meinen ersten Jahren 27 oder 28 denke ich zu wenig zu viel lange Sachen trainiert. Habt ihr einen ungefähren Referenzwert wie viel Watt man pro Kilogramm treten muss, damit man unter 5 Stunden fährt in Frankfurt oder Roth? Ich starte in Hamburg, denke die Strecke ist ganz gut vergleichbar mit den beiden genannten oder? Danke und Grüße

sabine-g
03.06.2017, 15:00
242w sind sehr viel für eine Durchschnitt von 36,5km/h
Ich brauche für dasselbe Tempo 30W weniger bei gleichem Gewicht (und 186cm)

Vom Rest hab ich keine Ahnung.

steinhardtass
03.06.2017, 16:42
NP waren es bei mir 232!!!

triathlonnovice
03.06.2017, 17:00
Der Gewichtsverlust bringt "theoretisch" auf dem Rad auch einen Vorteil. Beim Laufen wirkt es sich natürlich deutlicher aus. Ein Vorteil von 10 Min auf ein IM Marathon erachte ich als realistisch.


Wieviel Watt man für ne bestimmte Zeit auf einer bestimmter Strecke treten muss, ist natürlich sehr individuell. Da gibt es einfach zu viele Parameter um das mal eben zu schätzen.

Lebemann
03.06.2017, 17:16
67 Kilo, 209Avg/215Watt NP, 4:53h in Roth 2016

BikeSetup:
BMC TT
Zipp 808/Scheibe
Aerohelm
Aerobottle

Nur an den Anstiegen aus der Aeroposition
1 Runde größtenteils alleine
2 Runde 2-3 ähnlich starke Leute im näheren Umfeld, viele Überholmanöver
Behaupte fair gefahren zu sein (6 Jahre Triathlon, noch nie eine Zeitstrafe)

NBer
04.06.2017, 09:39
......Ziel ist es mit den kurzen und sehr harten Intervallen die VO2MAX zu steigern. Und dann circa acht Wochen vor dem Wettkampf auf die spezifische Vorbereitung zu gehen. Ausgehend von einem hohen VO2MAX Wert.....

darf man fragen was dann als spezifische vorbereitung geplant ist?
mir ist das konzept sich mit harten sprints auf ein 5h zeitfahren vorzubereiten nicht ganz so klar. da ist eine möglichst hohe aerobe leistungsfähigkeit aus meiner sicht viel entscheidender.

steinhardtass
04.06.2017, 17:46
spezifische vorbereitung mit langen einheiten und intervallen erst so acht wochen vor Hamburg, da ich ein Diesel bin, und lange sehr viel Ausdauer trainiert habe und weniger Spritzigkeit, ist mien Trainer davon überzeugt, an der VO2MAX zu arbeiten, sprich kurze Sachen um den Motor zu vergrößern. Hier Werte vom Test 7.3.17 auf dem Rad
maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max)
relativ 66,56 ml/min/kg
absolut 4899 ml/min
maximaler Laktataufbau (VLamax) 0,39 mmol/l/s

Franco13
04.06.2017, 18:19
Letztes Jahr in der Staffel bin ich in Roth 4:53 gefahren mit einem Durchschnittswert von 242 Watt. Mit Gewicht 76 kg. Glaubt ihr, dass man durch den Gewichtsverlust große Leistungseinbußen hat?

Nein, wenn dein FTP Wert nicht gelitten hat, wirst du schneller sein.

Habt ihr einen ungefähren Referenzwert wie viel Watt man pro Kilogramm treten muss, damit man unter 5 Stunden fährt in Frankfurt oder Roth?

Das hängt sehr davon ab, wie gut du auf dem Rad sitzt, es gibt hier ein Thread
Wer brauch wieviel Watt bei 40 km/h? (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=32666), da siehst man wie groß die Unterschiede sein können.

Ich starte in Hamburg, denke die Strecke ist ganz gut vergleichbar mit den beiden genannten oder?

Nein, Hamburg ist länger, mind. 182 Km (offiziell). Ich hatte bei der Proberunde 90 km auf dem Tacho und von Startpunkt der Proberunde zur Wechselzone / Wendepunkt ist es noch 1 km (vier mal zu fahren) also rechne ich eher mit 184 km.

NBer
05.06.2017, 08:20
spezifische vorbereitung mit langen einheiten und intervallen erst so acht wochen vor Hamburg, da ich ein Diesel bin, und lange sehr viel Ausdauer trainiert habe und weniger Spritzigkeit, ist mien Trainer davon überzeugt, an der VO2MAX zu arbeiten, sprich kurze Sachen um den Motor zu vergrößern ....

ist natürlich ungewohnt, weil es die umkehrung aller trainingsprinzipien ist. mit den langen einheiten danach machst du dir die spritzigkeit ja wieder kaputt. und spritzigkeit spielt bei 5h wettkampfdauer auch eher eine untergeordnete rolle.
aber mir ist da noch eine idee gekommen, vielleicht bin ich auch auf dem falschen dampfer......in welchen gesamtumfang sind denn die jetzigen kurzen intervalle eingebaut? sprich was fährst du jetzt so pro trainingeinheit und was sind die später geplanten "langen einheiten"? wenn die jetzigen antritte und intervalle in einen ordentlichen gesamtumfang eingebunden sind, kann man das durchaus so machen (wobei DAS für mich eher die spezifische vorbereitung für die letzten 8 wochen wäre).

steinhardtass
05.06.2017, 08:47
ist natürlich ungewohnt, weil es die umkehrung aller trainingsprinzipien ist. mit den langen einheiten danach machst du dir die spritzigkeit ja wieder kaputt.

Das ist natürlich zu 100 % richtig, sind ist es mit einem größeren Motor zu den langen Einheiten zu gehen. Wird aber doch immer mehr gemacht, nicht mehr nur lange Einheiten im Winter sondern dort auch schon kurze intensive Sachen? Ein schönes Beispiel für eine Art Training war: 1 Stunde ein Rollen, 10 Minuten lang 40 Sekunden all out und 20 Sekunden Pause, das ganze vier mal. Mit Pause zwischen den 10 Minuten von 5 Minuten. Ausrollen. Dann auf die Bahn und 6 × 300 m laufen hart:dresche

NBer
05.06.2017, 14:35
.... Wird aber doch immer mehr gemacht, nicht mehr nur lange Einheiten im Winter sondern dort auch schon kurze intensive Sachen?.....

wenn von schnellen sachen im winter die rede ist, sind meist schnelligkeitsgeschichten gemeint, die dann aber deutlich kürzer und mit längeren pausen gemacht werden. "all out" klingt nach WSA belastung (wettkampfspezifischem training), die im winter eigentlich nicht so populät ist.

.....Ein schönes Beispiel für eine Art Training war: 1 Stunde ein Rollen, 10 Minuten lang 40 Sekunden all out und 20 Sekunden Pause, das ganze vier mal. Mit Pause zwischen den 10 Minuten von 5 Minuten. Ausrollen. Dann auf die Bahn und 6 × 300 m laufen hart:dresche

machen kann man natürlich alles. von obigem programm habe ich noch nie gehört, erst recht nicht im winter. ich kann mir auch nicht vorstellen, dass 10x40 sekunden all out und 20 sekunden pause vernünftig absolviert werden können. das "all out" dürfte von wiederholung zu wiederholung weniger werden, wenn nicht, waren die vorherigen versuche nicht "all out". sprich es ist ein programm wo es nicht um kontrolle geht, sondern um durchhhalten und sich quälen, also eben WSA.
wohlgemerkt rede ich von einem normalen triathleten, nicht von einem radprofi oder triathlonprofi, die teilweise im februar schon wettkampfmäßig unterwegs sind.

noam
05.06.2017, 14:50
Der Zusammenhang zwischen Gewicht und Endzeit ist ja auch ein wenig zwiespältig. Da sich das Gewicht ja unterschiedlich zusammensetzt und bei Gewichtsverlust ja unterschiedliche Sachen "abgenommen" werden.

Außerdem vergleicht man natürlich immer Gewichte im gleichen Zustand um überhaupt vergleichbare Werte zu erhalten.

Ebenfalls bringt Gewichtsverlust grundsätzlich Vorteile, wenn man Fett verliert. Wirklich interessant wird es, wenn sich austrainierte Athleten über Gewichtsverlust Gedanken machen. Hier werden dann nämlich Muskeln abgebaut, was dann nicht mehr zwingend ein Vorteil sein muss.