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Vollständige Version anzeigen : ARD: Mission sauberer Sport - Dopingfahnder im Einsatz


meggele
14.01.2007, 20:22
Mittwoch, 21:45h in der ARD: Die Meldungen über gedopte Sportler, betrügerische Trainer und konspirative Doping-Netzwerke reißen nicht ab. Athleten manipulieren trotz strenger Kontrollen in großem Stil und mit hohem Risiko. Wir wollen wissen: Wie effektiv ist das deutsche Dopingkontrollsystem wirklich, das weltweit als eines der besten gilt?. Ein ARD-Team beobachtet zum ersten Mal die Arbeit deutscher Dopingfahnder über mehrere Wochen aus nächster Nähe. Die Kamera verfolgt die Jagd der Detektive des Sports nach Athleten, von denen sich nachweislich immer mehr den Kontrollen entziehen. Häufiger als offiziell von Sportfunktionären verkündet kommt es zu so genannten 'missed tests' – Doping-Kontrollen, die gar nicht zustande kommen, weil Athleten nicht aufzufinden sind. Die Jagd nach plötzlich verschwundenen Sportlern fordert den Kontrolleuren vielfach kriminalistisches Gespür ab. Vom Nordkap bis nach Südafrika – verdächtige Sportler werden hartnäckig verfolgt. Dabei müssen die Dopingkontrolleure in erster Linie Idealismus mitbringen, denn verdienen lässt sich aufgrund niedriger Honorare kaum etwas.. Nicht abgegebene Doping-Proben tauchen in offiziellen Statistiken ebenso wenig auf wie manipulierte. Mit gewieften Tricks schaffen es findige Athleten und Funktionäre immer häufiger, auch die Doping-Analytiker hinters Licht zu führen. Das ARD-Team schaut hinter die Kulissen der Kontroll-Labore, in denen fast täglich neue Substanzen und spektakuläre Methoden des Betruges entdeckt werden.. Oft ist es ein Wettlauf mit der Zeit, dopenden Athleten vor Ablauf der Nachweiszeit eines Präparats den Betrug nachzuweisen. Die erheblichen Lücken in der Dopingbekämpfung lassen nur einen Schluss zu: Auch das deutsche Kontrollsystem ist nicht besser als in anderen Ländern – es ist stark reformbedürftig.. Die 30-minütige Reportage zeigt klar auf: Wer es mit der Dopingbekämpfung in Deutschland ernst meint, muss für mehr Glaubwürdigkeit sorgen und vor allem mehr Geld investieren.

Angeblich gibt's wohl immer mehr bekannte Athleten, die bei den Trainingskontrollen nicht aufzufinden sind.

Rubberman
14.01.2007, 21:50
Moin,

knapp ein halbes Jahr her und schon wieder alles vergessen, passend dazu:

"Trotz aller Vorwürfe stehen die Fans zu Jan Ullrich: Bei einer Telefonumfrage des ZDF sprachen sich 75% der Anrufer dafür aus, dass er bei der Tour de France 2007 starten soll."

Quelle: ZDF/14.01.07


Scheint so, daß wir Aufklärung gar nicht wollen, na denn.......



Gruß G.

meggele
15.01.2007, 10:17
Scheint so, daß wir Aufklärung gar nicht wollen, na denn.......
Das sind ja zwei unterschiedliche Dinge! M. E. *muss* Ulle nach jetzigem Stand bei der Tour starten dürfen. Es gibt keine Verurteilung, also wird er seinem Beruf nachgehen dürfen. Wenn sie alle sperren, die begründeterweise nem Dopingverdacht unterliegen, fahren bei der Tour genau Null Leute mit.

Rubberman
15.01.2007, 15:26
Moin,

ich meinte eigentlich eher, daß das Interesse der Öffentlichkeit an der Aufklärung dieser Dinge immer mehr abnimmt. Jetzt mal egal wer da fährt.



Gruß G.

DasOe
17.01.2007, 01:09
Ich wollte nur noch mal dran erinnern:

ARD-exclusiv – Mission: Sauberer Sport - Doping-Fahnder im Einsatz

Mittwoch, 17. Januar 2007, 21.45 Uhr im Ersten

rookie2006
17.01.2007, 07:53
M. E. *muss* Ulle nach jetzigem Stand bei der Tour starten dürfen.

Die Tour ist eine private Veranstaltung, die können Starten lassen wen sie wollen!

tobyvanrattler
17.01.2007, 09:06
Ich wollte nur noch mal dran erinnern:

ARD-exclusiv – Mission: Sauberer Sport - Doping-Fahnder im Einsatz

Mittwoch, 17. Januar 2007, 21.45 Uhr im Ersten

Haben gestern bereits ein paar Ausschnitte im TV gebracht.

War sehr erschreckend :Nee:
Letztes Jahr konnten ca. 400 Dopingproben nicht durchgeführt werden, da die Sportler (alle Sportarten, z.B. Eisschnelllauf, Biathlon) einfach nicht an dem Ort für den Sie sich gemeldet hatten anzutreffen waren. (Profisportler müssen Ihren Aufenthaltsort immer aktuell an die NADA melden)
Allein für dieses Vergehen könnte man eigentlich Sportler sperren.
ABER nachdem einige NADA Funktionäre gleichzeitig in diversen Sportausschüssen sitzen wurde des öfteren ein Auge zugedrückt und keiner der nicht angetroffenen Athleten wurde gesperrt. :Kotz:
Bin gespannt was heute Abend noch alles in dem Bericht aufgedeckt wird

meggele
17.01.2007, 09:34
Die Tour ist eine private Veranstaltung, die können Starten lassen wen sie wollen!
Ja, ok ;)

Diese Variante an Scheinheiligkeit gefällt mir ja noch besser... Basso und Ulle außen vor, Astatana belegt die ersten 5 Plätze :Holzhammer:

Klugschnacker
17.01.2007, 09:38
Hatten wir doch bereits 2006: Ulle und Basso fliegen raus, Phonak gewinnt die Tour.

:Lachanfall:

meggele
17.01.2007, 09:38
Bin gespannt was heute Abend noch alles in dem Bericht aufgedeckt wird
Auf jeden Fall aus Datenschutzgründen keine Namen. Letztlich braucht man die ja auch nicht, die Hinweise reichen aus um zu kapieren, dass es u. a. die sind, die man aus diversen Sportarten so kennt.
Was die beiden ja zeigen werden, ist, wie vollständig dieses angeblich beste Antidopingsystem der Welt für die Tonne ist. Hunderte Athleten haben 2006 Trainingskontrollen verpassen lassen. Wer jetzt noch kommt und mit nem Finger auf die natürlich ebenso randvollen Russen, Chinesen usw. zeigt, hat's immer noch nicht verstanden.

Hajo Seppelts Kommentar war schon ganz richtig: so lange die NADA/Dopingbekämpfung Teil des Systems ist, wird das immer so bleiben. Das sei ja so, als würde man den Großkonzernen die Ermittlung der Steuerfahndung überlassen.

meggele
17.01.2007, 09:39
Hatten wir doch bereits 2006: Ulle und Basso fliegen raus, Phonak gewinnt die Tour.

:Lachanfall:

Ja, da hatte so ein netter Herr einen gar unfreundlichen Thread zu aufgemacht :cool:

DasOe
17.01.2007, 13:08
ABER nachdem einige NADA Funktionäre gleichzeitig in diversen Sportausschüssen sitzen wurde des öfteren ein Auge zugedrückt und keiner der nicht angetroffenen Athleten wurde gesperrt. Ich hatte es genau anders herum verstanden, dass in den NADA-Aufsichtsgremien Sportfunktionäre sitzen ... ist am Ende auch egal wie rum ... Fakt ist es Murkse ...

meggele
17.01.2007, 14:42
Spiegel online:

laut der RBB-Dokumentation sollen die Dopingjäger im Jahr 2006 bei etwa 400 von insgesamt 4500 Trainingskontrollen die Athleten, darunter 32 Weltmeister und sieben Olympiasieger, nicht an deren zuvor angegebenen Aufenthaltsort angetroffen haben. Ein Olympiasieger soll innerhalb weniger Monate sogar fünf Mal von den Kontrolleuren nicht erreicht worden sein.

Dieser Vorwurf bezieht sich laut des Journalisten Hajo Seppelt (RBB), zusammen mit Jo Goll Autor des Beitrages, unter anderem auf die Verbände Leichtathletik, Radsport, Schwimmen, Skisport und Triathlon. Die Betroffenen wehren sich und sehen das Versäumnis bei der Nada, von der keine Informationen über nicht angetroffene Sportler gekommen seien


aus: http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,460331,00.html

kaiseravb
17.01.2007, 14:53
"Wir haben bei der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) einen Bericht über diese Einzelfälle angefordert", erklärte Bach

sollen die Dopingjäger im Jahr 2006 bei etwa 400 von insgesamt 4500 Trainingskontrollen die Athleten

:Lachanfall: :Lachanfall:
Nur gleich 10%, aber egal... :Holzhammer:
:Lachanfall: :Lachanfall:












:Kotz:

drullse
17.01.2007, 22:25
Schöner Bericht, keine echten Neuigkeiten aber gut aufbereitet.

Das Kontrollsystem ist für den Ar*** und die wichtige Aussage für mich ist: "Wer dopen will kann das tun!"

Bedeutet: ne Menge Freizeit, denn ich werde den Fernseher für Sportberichte nicht mehr anmachen (mache ich ja schon eine Weile nicht mehr, aber nun auch noch bestätigt).

meggele
17.01.2007, 22:49
Schöner Bericht, keine echten Neuigkeiten
Für mich war's neu, dass es nun auch bestätigt ist, dass (mind.) 50% der Hochleistungssportler dopen oder gedopt haben.

Klar wussten wir das auch so, aber das war ja immer nur gut geraten ;)

Rubberman
17.01.2007, 23:05
Moin,

beim Stichwort "Triathlon" mußte ich irgendwie kurz zusammenzucken....... . Ansonsten fühle ich mich bestätigt. Die "Tour 2007" u.v.a.m. werde ich im TV nicht erleben-> mehr Radzeit, mehr Laufzeit, mehr Schwimmzeit, Danke !


Gruß G.

drullse
17.01.2007, 23:17
Für mich war's neu, dass es nun auch bestätigt ist, dass (mind.) 50% der Hochleistungssportler dopen oder gedopt haben.

Klar wussten wir das auch so, aber das war ja immer nur gut geraten ;)

Das ist schon ne feine Sache. Wenn ich in Roth 40ter werde kann ich also einfach mal im Ziel abzählen, weil ja jeder zweite...

rofl

Klugschnacker
18.01.2007, 00:02
Für mich war's neu, dass es nun auch bestätigt ist, dass (mind.) 50% der Hochleistungssportler dopen oder gedopt haben.

Klar wussten wir das auch so, aber das war ja immer nur gut geraten ;)
Die Studie wurde damals von der Süddeutschen veröffentlicht. Vielleicht ist der Beitrag dort noch online. Ansonsten gab es mal auf unserem kleinen Triathlonplaneten einen Beitrag dazu (http://www.x-athlon.de/index.php?option=com_content&task=view&id=104&Itemid=55).
:Lachen2:

meggele
18.01.2007, 00:26
Die Studie wurde damals von der Süddeutschen veröffentlicht. Vielleicht ist der Beitrag dort noch online. Ansonsten gab es mal auf unserem kleinen Triathlonplaneten einen Beitrag dazu (http://www.x-athlon.de/index.php?option=com_content&task=view&id=104&Itemid=55).
:Lachen2:
Thx! Wie konnte ich das nur übersehen?

Hunki
18.01.2007, 06:39
Wurden dort konkrete Beispiele genannt? Ich wollte mir den Bericht auch anschauen, mich hats dann aber vorher auf die Matratze gelegt... ich war einfach zu müde.

Hunki

rookie2006
18.01.2007, 07:21
Ja, es wurden auch Beispiele gezeigt. Kamerateams filmten die Dopingbesuche (sofern vom Athleten erlaubt) bzw. zeigten auch "Leerfahrten" der Fahnder.

Hunki
18.01.2007, 07:38
Ja, es wurden auch Beispiele gezeigt. Kamerateams filmten die Dopingbesuche (sofern vom Athleten erlaubt) bzw. zeigten auch "Leerfahrten" der Fahnder.

Wurde auch gesagt wohin die "Leerfahrten" gingen? Solche Athleten hätten ja dann mit Sanktionen zu rechnen. Jedenfalls ist das in der Schweiz so.

Hunki

rookie2003
18.01.2007, 07:41
Wahnsinn was da aufgedeckt/berichtet wurde, wenn auch nicht überraschend.

Aber die Sportverbände sind an einer Verbesserung scheinbar gar nicht interessiert.

Man müsste zumindest die Liste der "nicht angetroffenen Athleten" öffentlich machen. Dann würde sich schon mal was tun, und viele Sponsoren würden wohl einiges überdenken.

Der Birnbacher Andi kommt sonst immer ganz symphatisch rüber, aber da hat er sich schon fast "rotzbubenmäßig" aufgeführt. Das lässt erahnen, was viele Sportler von den Kontrollen halten und wie gewissenhaft sie damit umgehen.

the grip
18.01.2007, 07:53
Wahnsinn was da aufgedeckt/berichtet wurde, wenn auch nicht überraschend.

Naja, so ein paar richtig alte Hüte waren ja auch drin. Z.B. das mit dem Fremdurin im Kondom, das gab's schon in den 60ern oder 70ern bei den Radprofis.
Und das mit dem Verfälschen durch Waschmittel kennt man auch seit JU ...

rookie2006
18.01.2007, 08:39
Wurde auch gesagt wohin die "Leerfahrten" gingen? Solche Athleten hätten ja dann mit Sanktionen zu rechnen. Jedenfalls ist das in der Schweiz so.

Hunki
Diese Athleten hätten sanktioniert werden müssen. Eine Namensliste wurde nicht veröffentlicht, müsste aber der ARD vorliegen.

Harke
18.01.2007, 09:10
Das sind ganz schöne Pappnasen. Was ich seltsam finde: Die Sportler wurden scheinbar nicht darüber informiert, wenn sie nicht erreichbar waren, können sich dann auch gar keiner Schuld bewußt sein. Die angesprochenen Athleten waren sich auch nicht darüber im klaren, daß sie selbst die Verantwortung für das Abmelden tragen, das wurde ihnen meist vom Trainer oder Verband abgenommen. Die haben dafür zwar unterschrieben, verließen sich dann aber auf andere.
Die Sendung war lächerlich auf investigativ gemacht. Bezeichnend wieder mal, das heute in der Presse nur Lars Riedel genannt wird. Das ist doch klar, daß der letzte Zoni zum Abschuß freigegeben wird.
Was man von ihm zuletzt gehört hat waren ja private Probleme mit Trennung, Umzug etc., wenn der dann nicht informiert wurde, daß er nicht angetroffen wird, dann wieder "vergeblichen" Besuch bekommt, dann kann man sicher 20 Kontrollen versäumen ohne die Chance zu bekommen, etwas zu ändern. Ich kenne die Fakten nicht im Detail, aber es wurde gesagt, daß ein "Mahnsystem" nicht existiert. Einfach nur dämlich.

tobyvanrattler
18.01.2007, 09:17
Fand den Bericht schon auch sehr heftig, aber nachdem man nicht nur kritisieren sollte, hier ein paar Vorschläge von mir:

1. Jeder Athlet der nicht an seinem angegebenen Ort anzutreffen ist, sprich verreist ist muß pauschal 500,- € als Aufwandsentschädigung für die Prüfer bezahlen.

2. In jeden Sponsorenvertrag wird aufgenommen, das von der getätigten Zahlung 3-6% (10% wäre bei Großsponsoren schon eine ganze Menge Geld) direkt an die NADA vom Sponsor überwiesen werden und der Beleg hierfür an den Verband schicken.

3. NADA Mitarbeiter dürfen nicht gleichzeitig in einer Führungsposition oder Vorstandschaft in einem Verband sein.

4. Nachdem für die Übertragungsrechte von Fernsehanstalten auch ordentlich Geld bezahlt wird, müssen diese ebenfalls 3% von diesem Betrag an die NADA überweisen.

Nun behaupte ich das allein durch diese Massnahmen die NADA einen Jahresetat im Bereich von MILLIONEN Euro zur Verfügung hätte und somit Dopingkontrolleure fest anstellen könnte.
Alle Beteiligten (Sportler, Funktionäre, Sponsoren, TV-Sender, etc.) könnten auch nichts dagegen haben, da es nach nachhaltig um einen sauberen Sport geht, und hierfür doch jeder gerne das ein oder andere Opfer bringt, wenn er sauberen Sport möchte, oder?

meggele
18.01.2007, 09:19
Diese Athleten hätten sanktioniert werden müssen. Eine Namensliste wurde nicht veröffentlicht, müsste aber der ARD vorliegen.
Yo. Das Verfahren ist eigentlich so: Kontrolleure treffen Athleten nicht an, die NADA meldet dies dem betreffenden Verband, woraufhin ein Procedere beginnt, in dessen Verlauf der Athlet erklären kann, weshalb er nicht anwesend war. Im Gegensatz zu positiven Proben führt ein Fehlen also nicht automatisch zur Verurteilung. Falls seine Ausrede nicht akzeptabel ist, wird er beim ersten Mal verwarnt, beim zweiten Mal für drei Monate gesperrt, beim dritten Mal für 2 Jahre. Dieses Verfahren sollte wohl mehr oder weniger gleich sein in allen Ländern/Verbänden, die den WADA-Code unterzeichnet haben.

So. Bloß: allem Anschein nach wurden die meisten dieser "Athlet nicht angetroffen"-Fälle den Verbänden gar nicht gemeldet. Weshalb, darüber kann man natürlich genüßlich spekulieren, aber wenn man die Verquickung der Verbände und der NADA sieht, dann ahnt man schon, dass da mal ein "och, das ist doch nicht so schlimm" o. ä. über den Tisch gekommen sein wird. Oder die Verbände kloppen den NADA-Posteingang einfach in die Tonne, wer weiß.


Wenn 50% der Hochleistungssportler angeben, gedopt zu haben oder noch zu haben, wenn 10% der Kontrollen gar nicht erst stattfinden, wenn große Teile der Sportler gar nicht oder nicht im Ausland getestet werden, wenn Kontrolleure 30-60min vor Kontrolle anrufen, dass sie nun kommen, wenn alle wissen, dass sie das, was sie suchen, häufig gar nicht finden werden, dann sollte zuerst Herr Bach mit seiner erbärmlichen Einzelfall-Rethorik zurücktreten und sich dann der Staat überlegen, wie er mit dem professionellen Betrug umgehen will. Falls sie weiterhin Leistungssport fördern möchten, kommen sie um eine autonome NADA mit hinreichenden Mitteln und wohl auch um ein Antidopinggesetz nicht herum.

outergate
18.01.2007, 09:20
Das sind ganz schöne Pappnasen. Was ich seltsam finde: Die Sportler wurden scheinbar nicht darüber informiert, wenn sie nicht erreichbar waren, können sich dann auch gar keiner Schuld bewußt sein. Die angesprochenen Athleten waren sich auch nicht darüber im klaren, daß sie selbst die Verantwortung für das Abmelden tragen, das wurde ihnen meist vom Trainer oder Verband abgenommen. Die haben dafür zwar unterschrieben, verließen sich dann aber auf andere.


den eindruck hatte ich auch.
ich fand deshalb die erstaunte reaktion andreas birnbachers auch nachvollziehbar. die meldung zu wettkämpfen und offiziellen trainingslagern - so klang es zumindest durch - wird durch die trainer und den verband gemacht. daß die nominierung und damit auch automatisch die anwesenheit andreas birnbachers nicht gemeldet war, wußte er nicht.
es hätte ihm auch keiner gesagt, wäre nicht das fernsehen dagewesen.
da hätte zwei wochen lang jeden tag jemand von der NADA in deutschland an seiner tür klopfen und einen vergeblichen kontrollversuch unternehmen können - er hätte davon nichts erfahren.
die athleten wundern sich dann, daß die NADA nie kontrolliert, die NADA wundert sich, daß kein athlet verfügbar ist und schlußendlich liegt es nur an mangelhaften informationen.

hier muß die eigenverantwortung der athleten stärker herausgearbeitet werden und die NADA leute müssen bei der informationsbeschaffung ein bißchen kreativer werden.
und der verband hat in der dopingkontrollkette eigentlich gar nichts zu suchen.

meggele
18.01.2007, 09:22
Die Sportler wurden scheinbar nicht darüber informiert, wenn sie nicht erreichbar waren,
nicht mal die Verbände wurden informiert.

können sich dann auch gar keiner Schuld bewußt sein.
:Lachanfall:

Die angesprochenen Athleten waren sich auch nicht darüber im klaren, daß sie selbst die Verantwortung für das Abmelden tragen
Das glaubst Du doch selbst nicht! Wenn so ein arroganter Birnbacher-Bubi da ins Mikro rotzt, dass er sich keiner Schuld bewusst sei, um anschließend scheinbar überrascht zu fragen, wie sie ihn (IHN? VIERZEHN Leute waren da, davon 5 nicht gemeldet, für wie bescheuert möchten die sich selbst eigentlich verkaufen) denn gefunden hätten, dann sagt das doch alles.

Nee, die wissen genau, was sie tun.

meggele
18.01.2007, 09:25
daß die nominierung und damit auch automatisch die anwesenheit andreas birnbachers nicht gemeldet war, wußte er nicht.
Warum wissen eigentlich immer nur die Amateursportler, dass sich die Kaderathleten persönlich abmelden müssen? Wieso wissen eigentlich immer nur die Amateursportler, was in Fremderleuts Wasserflaschen und in Nahrungsergänungsmitteln drin ist?

Leute!

outergate
18.01.2007, 09:26
Fand den Bericht schon auch sehr heftig, aber nachdem man nicht nur kritisieren sollte, hier ein paar Vorschläge von mir:

1. Jeder Athlet der nicht an seinem angegebenen Ort anzutreffen ist, sprich verreist ist muß pauschal 500,- € als Aufwandsentschädigung für die Prüfer bezahlen.

da fängt die schwierigkeit an. wie genau muß die ortsmeldung sein? wo fängt der eingriff in persönlichkeitsrechte an?

beispiel:

profitriathlet schlurch plurch fährt zum trainingslager nach südafrika. er meldet als dortigen wohnort stellenbosch.
nun trainiert er aber eben sehr intensiv. er schwimmt in franschoek, mal aber auch open water in kapstadt, fährt viel rad auf verschiedenen routen, läuft mal auf der bahn, mal im wald, mal am strand, nimmt an testwettkämpfen außerhalb teil, fährt zu braais mit freunden. muß die nada zu jeder tages- und nachtzeit wissen (dürfen), wo sich der athlet aufhält?

outergate
18.01.2007, 09:27
Warum wissen eigentlich immer nur die Amateursportler, dass sich die Kaderathleten persönlich abmelden müssen? Wieso wissen eigentlich immer nur die Amateursportler, was in Fremderleuts Wasserflaschen und in Nahrungsergänungsmitteln drin ist?

Leute!

das sollte keine entschuldigung werden. wollte nur darauf hinweisen, daß es auf mich so gewirkt hat, daß er tatsächlich nicht wußte, daß er nicht abgemeldet war. dreimal daß in einem satz. halleluja :)

(was würdest du machen, wenn du zum weltcup nominiert wärst, dein verband und dein trainer dir - wie immer - bestätigen, daß der automatismus dieser meldung funktioniert? zumal auch nie klagen von seiten der nada zu hören waren, du also meinst davon ausgehen zu können, daß es bisher immer geklappt haben muß? würdest du dann bei der nada anrufen? ehrlich ;))

meggele
18.01.2007, 09:29
@tobyvanrattler: geht schon mal in die richtige Richtung.

Gleichzeitig muss man den Athleten natürlich verbindlich klarmachen, dass sie und nur sie und sonst niemand für sich verantwortlich sind. Das schließt eben das Kontrollsystem mit ein. Und meinetwegen sollen die das jeden Morgen vorsingen, wenn sie so hohl tun möchten, wie sich darstellen.

tobyvanrattler
18.01.2007, 09:31
da fängt die schwierigkeit an. wie genau muß die ortsmeldung sein? wo fängt der eingriff in persönlichkeitsrechte an?

beispiel:

profitriathlet schlurch plurch fährt zum trainingslager nach südafrika. er meldet als dortigen wohnort stellenbosch.
nun trainiert er aber eben sehr intensiv. er schwimmt in franschoek, mal aber auch open water in kapstadt, fährt viel rad auf verschiedenen routen, läuft mal auf der bahn, mal im wald, mal am strand, nimmt an testwettkämpfen außerhalb teil, fährt zu braais mit freunden. muß die nada zu jeder tages- und nachtzeit wissen (dürfen), wo sich der athlet aufhält?

Ich denke eine Meldung im Umkreis von 50km bis 100km ist jedem Profisportler zumutbar.
Klar, wenn ich auf ner 5h Radausfahrt bin ist es schon etwas schwieriger mich zu erreichen.
Allerdings wenn die Jungs mit MP3 Player und Co. unterwegs sind, sollte man Ihnen auch zumuten können das Sie Ihr Handy mitnehmen und somit zur Not telefonisch ein Treffen (auf der Strecke vereinbart) werden, so dass der Athlet zumindest durch anwesenheit nachweisen kann das er sich nicht im Ausland aufhält.

meggele
18.01.2007, 09:34
das sollte keine entschuldigung werden. wollte nur darauf hinweisen, daß es auf mich so gewirkt hat, daß er tatsächlich nicht wußte, daß er nicht abgemeldet war. dreimal daß in einem satz. halleluja :)
das mag ja auch so sein. Und natürlich müssen Verbände und NADA ein Procedere erarbeiten, dass dem Athlten nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte einräumt. Also muss ihnen als erstes in ner kleinen Schulung erklärt werden, wie das läuft mit den Kontrollen, mit den bunten Pillen auf der Party und mit den Abmeldungen. Dann muss ihnen erklärt werden, wann sie kontrolliert werden können und welche Abwesenheiten tatsächlich zu Strafen führen können. So ist's doch total klar, dass man Schwimmer evtl. leichter auch tagsüber kontrollieren kann, weil man einfach zur Trainingsstätte fahren kann als Radfahrer, die gerade irgendwo in der Pampa rumdüsen. Die sind dann eben eher morgens früh oder abends dran oder die Kontrolleure passen tatsächlich ab, wo sie grad sind. Dass das ganze nicht zu einem lückenlosen System werden wird und werden darf, ist doch logisch. Aber es kann nicht sein, dass man sich eines Systems rühmt, das schon in erster Ebene wirkungslos ist, weil die Athleten nicht mal in dem Land sind, in dem sie gerade gemeldet sind.

meggele
18.01.2007, 09:37
(was würdest du machen, wenn du zum weltcup nominiert wärst, dein verband und dein trainer dir - wie immer - bestätigen, daß der automatismus dieser meldung funktioniert? zumal auch nie klagen von seiten der nada zu hören waren, du also meinst davon ausgehen zu können, daß es bisher immer geklappt haben muß? würdest du dann bei der nada anrufen? ehrlich ;))
Nee, ich hätte mir schon längst deren Texte durchgelesen (ok, hab ich auch so schon mal gemacht :)) und festgestellt, dass *ich* dafür verantwortlich bin und sonst niemand.
Dein Argument ist schon klar, aber in einem System, im dem die Beweislast größtenteils umgekehrt ist, darf man sich auf sowas nicht verlassen, weil sonst ggf. die Karriere ganz schnell vorbei sein kann (oder auch nicht, wie man sieht).

Harke
18.01.2007, 09:54
Ich wollt noch einmal meinen Senf dazugeben: Ich bin froh daß ich meine Kohle anders verdiene.
Was sicher für die Sportler reizvoll ist, ist das Tingeln von Trainingslager zu Wettkampf, die Abwechslung etc. Aber dieser Aufwand, diese lückenlose Verfügbarkeit, diese unwürdige Prozedur mit Körpersäften, ich würde nicht tauschen wollen, dann lieber Rockstar oder so. :Huhu:
Dann liebe Leute macht was anderes, es gibt nicht nur Sport. Ich verzichte gern auf diesen Hochleistungszirkus.

outergate
18.01.2007, 09:56
Allerdings wenn die Jungs mit MP3 Player und Co. unterwegs sind, sollte man Ihnen auch zumuten können das Sie Ihr Handy mitnehmen und somit zur Not telefonisch ein Treffen (auf der Strecke vereinbart) werden, so dass der Athlet zumindest durch anwesenheit nachweisen kann das er sich nicht im Ausland aufhält.

eigentlich klingt das ganz plausibel, aber die nada will ja den überraschungseffekt für sich nutzen und verzichtet bewußt auf telefonate - soweit möglich.
sonst wäre das ja ne tolle geschichte für dopende athleten. sie würden einfach nie die tür öffnen oder sich verleugnen lassen, würden angerufen werden und hätten dann zeit für spurenbeseitigung.

Harke
18.01.2007, 10:02
Noch ein kleiner Höhepunkt: Der Fahnder, der darüber sinniert, ob der Schwimmer in's Becken macht oder nicht!:Maso:
Und die beiden auf Rennrädern: das war völlig sinn- und faktenfreies Gesabbel über Möglichkeiten.
Gute Nacht ARD, wenn die mit solchem Quatsch schon anecken, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.:confused:

meggele
18.01.2007, 10:07
Noch ein kleiner Höhepunkt: Der Fahnder, der darüber sinniert, ob der Schwimmer in's Becken macht oder nicht!:Maso:
Das wird aber bald auch der Vergangenheit angehören, wenn Schäuble endlich die lückenlose Videoüberwachung eingeführt haben wird. :Gruebeln:

Klugschnacker
18.01.2007, 10:22
Die meisten aktuell interessanten Dopingmittel lassen sich ohnehin nicht nachweisen, Kontrolle hin oder her. Waren die Fuentes-Kunden je positiv? Was also soll der ganze Aufwand der Kontrolleure?

Harke
18.01.2007, 11:13
Das wird aber bald auch der Vergangenheit angehören, wenn Schäuble endlich die lückenlose Videoüberwachung eingeführt haben wird. :Gruebeln:

Am besten Harnstoff-Indikator im Badewasser. wenn's dann ROT wird....:cool:

Statt jetzt Riedel aufzutreiben machen die ARD-Investigativisten lieber eine Dienstreise zum WADA-Chef nach Kanada!

Der ganze Laden stinkt einfach erbärmlich..... ok, ich rege mich wieder ab, ist es auch nicht wert...

RatzFatz
18.01.2007, 12:10
Ich spare mir mal das lesen aller Beiträge.
Frage aber mal:
Warum kann man die Leute nicht finden?
Nahezu jeder hat ein Handy. Handys sind ortbar. Entsprechend verpflichten müßte man die Athleten diese Daten zur Dopingbekämpfung frei zu geben. SMS kann jedes Kleinkind schicken. Entsprechende Tools gibt es sicher, die Abmeldungen per SMS verarbeiten können.
Eventuell vielleicht auch sowas, wie auf einen Knopf drücken am Handy, und die Position wird an xy übermittelt. Halt für den Fall, das man nicht im Schwimmbad xy heute schwimmt, sondern an den Strand zum Freiwassertraining ist.
Angeblich legen die Athleten ja ihre Trainingspläne irgendwo ab. D.h. wenn es keine Änderungen gibt, weiß der Fahnder, wo der ungefähr ist.
Jeder von der freiwilligen Feuerwehr hat nen Piepser. Bei Einsätzen wird er angepiepst und er kommt oder meldet sich.
Im Ernst, wenn da wirklich Wille hinterstecken würde und entsprechend das Geld zur Verfügung stände (NADA ist chronisch unterfinanziert), dann würde das ganz anders aussehen.
Es ist aber wichtig, dass man aufzeigt, dass es gar nicht so toll läuft, wie es immer dargestellt wird.
Transparenz fehlt bei dem Thema am meisten.

Und nun mal sich einmal einer aus, wie sowas in Bulgarien, Kasachstan, Jamaica, Senegal, Marocco oder sonstwo abläuft.

RatzFatz
18.01.2007, 12:18
Die meisten aktuell interessanten Dopingmittel lassen sich ohnehin nicht nachweisen, Kontrolle hin oder her. Waren die Fuentes-Kunden je positiv? Was also soll der ganze Aufwand der Kontrolleure?

Nö, EPO ist sehr interessant. Wäre das nicht nachweisbar (oder gäbe es da keinen Hämatokritgrenzwert), dann würde das in Unmengen konsumiert werden.

Und so gibt es einiges hochwirksames (Anabolika), was nur wegen der Kontrollen nicht genommen wird.

Das was die nehmen, ist der Rest der übrig bleibt.

Das ist wie beim Banküberfall. An die kleine Kasse kommst Du relativ einfach heran. Der dicke Tresor ist aber nahezu unerreichbar.

Allein die Leistungen in den Wurfdiszplinen zeigen doch, wie wenig wirksam das Zeugs ist, das die heute noch nehmen können, gegenüber dem Zeug, was sie vor 20Jahren geschluckt haben.

tobyvanrattler
18.01.2007, 12:29
Ich spare mir mal das lesen aller Beiträge.
Frage aber mal:
Warum kann man die Leute nicht finden?
Nahezu jeder hat ein Handy. Handys sind ortbar. Entsprechend verpflichten müßte man die Athleten diese Daten zur Dopingbekämpfung frei zu geben. SMS kann jedes Kleinkind schicken. Entsprechende Tools gibt es sicher, die Abmeldungen per SMS verarbeiten können.
Eventuell vielleicht auch sowas, wie auf einen Knopf drücken am Handy, und die Position.

Verstehe ich auch nicht.
So gut wie jeder der im Vertrieb arbeitet "muß" ein Terminberichtswesen führen.
z.B. Wochenplan (wann ich mich in der folgenden Woche wo und wie lange aufhalte, natürlich nur ca. Angaben) und nach der Woche einen Bericht mit den getätigten Aktivitäten.
Das ganze natürlich nach der normalen Arbeitszeit die im Vertrieb meiner Erfahrung nach nie bei 40 Std. die Woche liegt.
Weshalb soll das dann bitte ein Profisportler nicht auch können?
So gut wie jeder hat eine eigene Homepage und nen Laptop. Ich habe eher das Gefühl das die meisten Sportler mit dem derzeitigen System mehr als zufrieden sind.
Bisher sah es nach Außen ja so aus als würde das System super funktionieren...

meggele
18.01.2007, 12:51
Nö, EPO ist sehr interessant. Wäre das nicht nachweisbar (oder gäbe es da keinen Hämatokritgrenzwert), dann würde das in Unmengen konsumiert werden.

Und so gibt es einiges hochwirksames (Anabolika), was nur wegen der Kontrollen nicht genommen wird.

Das was die nehmen, ist der Rest der übrig bleibt.
Das ist aber wohl auch eine Zweiklassengesellschaft. Nicht jeder hat das Budget wie die Fuentes-Kunden, um bis zu Zehntausende im Jahr allein für die Grundversorgung aufzubringen.
Auf der anderen Seite zeigen ja die Protokolle, wie massiv Hamilton EPO genommen hat und dass Ulle ja auch während der Tour eigentlich so simpel nachzuweisende Sachen wie Testosteron intus hatte. D. h. die wären wirklich bei jeder erdenklichen Kontrolle sauber geblieben.

drullse
18.01.2007, 14:06
Die meisten aktuell interessanten Dopingmittel lassen sich ohnehin nicht nachweisen, Kontrolle hin oder her. Waren die Fuentes-Kunden je positiv? Was also soll der ganze Aufwand der Kontrolleure?

So isses!!!

JollyRoger
18.01.2007, 14:39
Alternative ? Alles als sportmedizinisch optimale Begleitung bezeichnen :confused: ?

Quax
18.01.2007, 14:48
Die Diskussion geht meiner Meinung nach in die falsche Richtung. Manche sehen hier den Sportler als Opfer einer investigativen Gesellschaft. Der Ansatzpunkt ist jedoch, das in keinem anderen Berufsstand wie im Profisport der Anteil der Betrügereien und versuchten Manipulationen so hoch ist. Da im Leistungssport vor allem in der Jugendförderung alles über die Finanzierung durch Steuergelder läuft, gibt es ein allgemeines Interesse, das die Sache insgesamt sauber und korrekt abläuft. Da meine Freundin selbst im Kader ist und regelmäßig kontrolliert wird, kenne ich den Aufwand und die Abläufe sehr genau. Das System ist gut ausgearbeitet und vor allem komfortabel für die Athleten angelegt. Die Abmeldung sollte genauso zu der beruflichen Tätigkeit gehören wie das Festziehen der Radmuttern beim Kfz-Mechaniker oder die genaue Korrektur einer Schülerarbeit durch den Lehrer. Jeder Beruf stellt Ansprüche und ich kann das Gefasel nicht mehr hören, die Belastung wäre so groß und der Sportler würde gläsern werden durch die Tests.
Nur um die kriminelle Energie zu verdeutlichen, die manche Sportler dabei entwickeln:
Es gab in Deutschland schon den Fall, das mehrere Sportler eine gemeinsame Handynummer angegeben haben, um bei Anforderung zum Test sich gegenseitig warnen zu können und Ortswechsel besser planen zu können. Die NADA hat das aber herausgefunden und unterbunden.
Schlimm ist jedoch der Vorwurf, die Nichtanwesenheit bei Tests nicht an die Dachverbände zu melden. Sollte das wahr sein, sollte die NADA ihren Laden schließen.
Das spart Steuergelder, die anderweitig besser angelegt sind. Ich bin auf jeden Fall dafür, daß die Umstände aufgeklärt werden und die Sportler weiter unter Druck gesetzt werden, ihren Pflichten nachzukommen. Derjenige, der nichts zu verbergen hat und hinter sauberen und ehrlichen Sport steht, wird ohne Murren und Zicken den Verpflichtungen nachkommen.

RatzFatz
18.01.2007, 14:59
Das ist aber wohl auch eine Zweiklassengesellschaft. Nicht jeder hat das Budget wie die Fuentes-Kunden, um bis zu Zehntausende im Jahr allein für die Grundversorgung aufzubringen.
Auf der anderen Seite zeigen ja die Protokolle, wie massiv Hamilton EPO genommen hat und dass Ulle ja auch während der Tour eigentlich so simpel nachzuweisende Sachen wie Testosteron intus hatte. D. h. die wären wirklich bei jeder erdenklichen Kontrolle sauber geblieben.

Sprich die hinten haben weniger intus als die vorne. Im Grunde geht das bei Ulle und Co auch nur, weil da exorbitante Summen gezahlt werden. Würden die keine Millionen verdienen, würde sich das schon gar nicht rechnen.

Da würde ich knallhart sagen, jeder Profisportler, der über 500000Euro im Jahr verdient, muß davon 5% an die NADA abführen. Ab 1Million 10%. Davon werden entsprechend Forschung und Kontrollen bezahlt.
Aber mal schauen. Vielleicht ist es ganz gut, wenn jetzt noch nichts richtig greift und der Sport noch ein Jahr so richtig in die Scheisse greift, damit die Zuschauer und dann die Sponsoren wegbleiben. Wenn das der Fall ist, bewegt sich auch richtig was.

drullse
18.01.2007, 15:36
Vielleicht ist es ganz gut, wenn jetzt noch nichts richtig greift und der Sport noch ein Jahr so richtig in die Scheisse greift, damit die Zuschauer und dann die Sponsoren wegbleiben. Wenn das der Fall ist, bewegt sich auch richtig was.

Das ist ja mein Reden: es muss ans Geld der Entscheider gehen. Vorher tut sich gar nix.

meggele
18.01.2007, 23:26
Süddeutsche: Angesichts der hohen Zahl der verpassten Kontrollen - sie liegen nach SZ-Informationen bei 8,4 Prozent für das Gesamtjahr 2006 und in den Anfangsmonaten (Olympische Winterspiele in Turin) gar bei 18,7 Prozent[...]
Das ist sicherlich nur Zufall http://www.cheesebuerger.net/images/smilie/verschiedene/a030.gif

aus: http://www.sueddeutsche.de/sport/weitere/artikel/559/98461/

tobyvanrattler
19.01.2007, 09:14
Süddeutsche: Angesichts der hohen Zahl der verpassten Kontrollen - sie liegen nach SZ-Informationen bei 8,4 Prozent für das Gesamtjahr 2006 und in den Anfangsmonaten (Olympische Winterspiele in Turin) gar bei 18,7 Prozent[...]
Das ist sicherlich nur Zufall http://www.cheesebuerger.net/images/smilie/verschiedene/a030.gif

aus: http://www.sueddeutsche.de/sport/weitere/artikel/559/98461/

Sicherlich nur eine Verkettung unglücklicher Umstände :Lachanfall:

Ich werde das Interview von Sachenbacher-Stehle nie vergessen wo dieses "kleine süsse" Mädchen in die TV Kamera heult und um Mitgefühl schluchts. :Weinen:
Aber nein, Sie hat immer so hohe Werte, was mittlerweile ja eindeutig widerlegt wurde :Diskussion:

tobyvanrattler
19.01.2007, 09:28
Die Diskussion geht meiner Meinung nach in die falsche Richtung. Manche sehen hier den Sportler als Opfer einer investigativen Gesellschaft. Der Ansatzpunkt ist jedoch, das in keinem anderen Berufsstand wie im Profisport der Anteil der Betrügereien und versuchten Manipulationen so hoch ist. Da im Leistungssport vor allem in der Jugendförderung alles über die Finanzierung durch Steuergelder läuft, gibt es ein allgemeines Interesse, das die Sache insgesamt sauber und korrekt abläuft. Da meine Freundin selbst im Kader ist und regelmäßig kontrolliert wird, kenne ich den Aufwand und die Abläufe sehr genau. Das System ist gut ausgearbeitet und vor allem komfortabel für die Athleten angelegt. Die Abmeldung sollte genauso zu der beruflichen Tätigkeit gehören wie das Festziehen der Radmuttern beim Kfz-Mechaniker oder die genaue Korrektur einer Schülerarbeit durch den Lehrer. Jeder Beruf stellt Ansprüche und ich kann das Gefasel nicht mehr hören, die Belastung wäre so groß und der Sportler würde gläsern werden durch die Tests.

Ich bin auf jeden Fall dafür, daß die Umstände aufgeklärt werden und die Sportler weiter unter Druck gesetzt werden, ihren Pflichten nachzukommen. Derjenige, der nichts zu verbergen hat und hinter sauberen und ehrlichen Sport steht, wird ohne Murren und Zicken den Verpflichtungen nachkommen.

Hab ich an anderer Stelle auch schon so geschrieben.
:Gruebeln: Ich könnte meinem Chef ja mal sagen das er von mir kein Berichtswesen (Tätigkeitsnachweise bevorzugt im Außendienst eingesetzt) mehr bekommt, da ich mich dadurch in meiner Persönlichkeit eingeschränkt fühle und mich als gläserner Arbeitnehmer fühle. Wollen wir Wetten abschließen was ich von Ihm zu hören bekomme? :o :Lachanfall:

Teilweise habe ich das Gefühl das Profisportler wie Heilige behandelt werden und das die breite Masse das auch noch unterstützt. :Nee:
Fakt ist doch das Profisportler wenn man es genau nimmt auch nichts anderes sind wie Arbeitnehmer. Nur das Sie halt das Glück haben das Sie Ihr Hobby zum Beruf machen konnten und damit auch noch sehr ordentlich Geld verdienen. Daher sollten für Sie auch gleich Massstäbe gelten wie im normalen Berufsleben.
Wer sich nicht an seinen Arbeitsvertrag hält wird erst abgemahnt und beim zweiten mal fliegt Er (oder Sie).
:Gruebeln: Neuer Denkanstoß: Wenn der Druck auf alle Sportler erhöht wird, wie wahrscheinlich ist es dann das einige der Mitwisser (Trainingskollegen, Kaderkollegen, etc.) dann nicht mehr wie bisher wegschauen sondern den Druck auf die schwarzen Schafe erhöhen, quasi das System von innen bekämpfen. Denke das sollte funktionieren wenn der Druck auf die Sportler allgemein erhöht wird :Holzhammer:

meggele
19.01.2007, 09:56
Aber nein, Sie hat immer so hohe Werte, was mittlerweile ja eindeutig widerlegt wurde :Diskussion:
Neinneinneinneinnein! Das war leider ein kleiner Kommunikationsfehler. Sie meinte: sie habe bei wichtigen WKs immer so hohe Werte :cool: :Huhu:

meggele
19.01.2007, 10:09
:Gruebeln: Neuer Denkanstoß: Wenn der Druck auf alle Sportler erhöht wird, wie wahrscheinlich ist es dann das einige der Mitwisser (Trainingskollegen, Kaderkollegen, etc.) dann nicht mehr wie bisher wegschauen sondern den Druck auf die schwarzen Schafe erhöhen, quasi das System von innen bekämpfen. Denke das sollte funktionieren wenn der Druck auf die Sportler allgemein erhöht wird :Holzhammer:
Das kannst Du ganz getrost vergessen, weil die ja alle gemeinsame Sache machen. Den Druck zu erhöhen (wie auch immer), heißt, dass der größere Druck vom Gesamtsystem, sagen wir mal Radsportteam, aufgefangen wird und sich nichts ändert.

In einer Situation, in der die Nachweise naturgemäß immer den Mittelchen hinterherhecheln, in der Kontrollen für die Tonne sind, hilft nur der drullse-Ansatz: Geldhahn zudrehen. Und parallel den Forschungslaboren Geld geben, damit diese an grundsätzlicheren Nachweismethoden z. B. zur Blutpanscherei arbeiten können.
Der Ansatz, immer einzelne Mittel nachweisen zu müssen, ist einfach nutzlos. Erstens gibt es immer nur Grenzwerte, zweitens muss man die Mittel kennen, drittens muss man sie generell nachweisen können, viertens muss man sie auch konkret nachweisen können (dürfen also nicht maskiert sein), fünftens ist bei den meisten Mitteln die Nachweisbarkeitsdauer extrem viel kürzer als die Wirkungsdauer und sechstens hört so ein Rennen nie auf.

Harke
19.01.2007, 11:43
Also ich sehe Profisportler nicht als Heilige an, sondern eher als Menschen "wie du und ich". Hier wird ja teilweise schon eine elektronische Fußfessel für die Jungs gefordert und das finde ich heftig. Von mir aus können die das machen, wer sich dem unterwirft, weil er damit seinen Lebensinhalt verdienen muß, bitteschön.
Ich bin froh, daß ich nicht in so einer Situation bin, ich möchte nicht tauschen. Und in meiner Freizeit kann ich machen, was ich will. Meinem Arbeitgeber "verkaufe" ich meine Arbeitskraft in der vereinbarten Zeit und das reicht mir. Wenn ich erreichbar sein muß, dann krieg ich dafür Geld und es ist trotzdem belastend, weil man ständig daran denken muß, das Handy aufgeladen und dabei zu haben.
Also geneigte junge Leser: Ich empfehle Euch: Lernt was Ordentliches! Dieser Sportzirkus ist zunehmend absurd. Jede Leistung kann angezweifelt werden und solche Zweifel kann man nur mit totaler Kontrolle ausräumen.

Harke
19.01.2007, 11:55
Die Diskussion geht meiner Meinung nach in die falsche Richtung. ...

Gib uns bitte die richtige Richtung an. SCNR

Ansonsten vielen Dank für Deinen sachlichen Beitrag.
Es gibt sicher verschiedene Sichtweisen. Ich z. B. überlege, wie ich als Sportler mit so einer Situation zurechtkäme...
Aber zuerst ging es ja um den ARD-Beitrag und den fand ich erschreckend schwach. Solches Gesülze und Gemutmaße von Fahndern und "Experten" ohne den Sachen auf den Grund zu gehen. Es gibt kein "Mahnwesen", keinen positiven Dopingfund, nur heiße Luft, keine Konsequenzen. Ich finde mindestens ein oder zwei dieser Athleten hätten zu diesen Vorwürfen Stellung nehmen müssen. Sind die mal gefragt worden? Nein, die sind nicht mal informiert worden!

RatzFatz
19.01.2007, 13:59
Das kannst Du ganz getrost vergessen, weil die ja alle gemeinsame Sache machen. Den Druck zu erhöhen (wie auch immer), heißt, dass der größere Druck vom Gesamtsystem, sagen wir mal Radsportteam, aufgefangen wird und sich nichts ändert.


Bisher war es so, dass gedopte Radsportler ein schlechtes Bild auf den Sport warfen. Da haben dann auch die sauberen weggeschaut. Ja nicht ne Bombe platzen lassen.
Jetzt ist weitesgehend die Katze aus dem Sack. Viel mehr Schaden geht bald nicht mehr. Wer jetzt Namen auspackt schadet dem Sport nicht mehr so sehr, sondern trägt zur Glaubwürdigkeit bei. Allerdings sind wohl nur ganz arg wenig dabei, die eine saubere Weste haben. Nahezu jeder hängt dort mit drinn. Und selbst wenn bei Armstrong ein sauberer dabei gewesen wäre, dann hätte der auch von den wahrscheinlich schmutzigen Siegen pofitiert. Der Rennstall bekam deshalb gute Sponsoren. Die Prämien der Tour gingen an die Mannschaft.


In einer Situation, in der die Nachweise naturgemäß immer den Mittelchen hinterherhecheln, in der Kontrollen für die Tonne sind, hilft nur der drullse-Ansatz: Geldhahn zudrehen. Und parallel den Forschungslaboren Geld geben, damit diese an grundsätzlicheren Nachweismethoden z. B. zur Blutpanscherei arbeiten können.
Der Ansatz, immer einzelne Mittel nachweisen zu müssen, ist einfach nutzlos. Erstens gibt es immer nur Grenzwerte, zweitens muss man die Mittel kennen, drittens muss man sie generell nachweisen können, viertens muss man sie auch konkret nachweisen können (dürfen also nicht maskiert sein), fünftens ist bei den meisten Mitteln die Nachweisbarkeitsdauer extrem viel kürzer als die Wirkungsdauer und sechstens hört so ein Rennen nie auf.

Du kennst Dich leider sehr wenig aus. Es gibt verschiedene Mittel. Bei manchen reicht der einfache Nachweis. Bei anderen körpereigenen Stoffen gibt es Grenzwerte, aber teilweise kann man auch dort zwischen fremdzugeführt und körpereigen unterscheiden.

Und nochmal: Es gibt genügend Mittel, die heute nicht mehr eingesetzt werden, weil man sie leicht nachweisen kann und der Nachweis relativ lange funktioniert. Bei unangemeldeten Trainingskontrollen reicht aber meist schon, dass sie länger als einen Tag nachzuweisen sind. Das Risiko für jemanden, der nicht nur kurz mal erfolgreich sein will, ist da schon zu hoch. Aber um so wichtiger ist da auch, dass solchen Missed test entsprechend nachgegangen wird.

Klar wird es nie einen Dopingfreien Sport geben. Es gibt aber auch kein Geschäft, was gar keinen Schwund durch Ladendiebstahl hat, oder Länder in denen es keine Korruption gibt, oder Steuerhinterziehung, oder, oder.

Der Doperanteil auf dem Siegertreppchen sollte halt nur unter 10% absinken. Dann wäre ich für meinen Teil schon glücklich.

Hinzu kommt, dass man mit fast komplett stichhaltigen Beweisen solche Leute wie Breuer und Schumann laufen lassen muß, weil das Sportrecht seine vollkommene Unfähigkeit in den Fällen zeigt. Für Schumann reichen die Beweise nicht aus, Springstein kann man nicht zur Zeugenaussage zwingen und Schumann selbst erst gar nicht. Breuer untersteht mit ihrem Rücktritt nicht mehr der Sportgerichtsbarkeit. Das Verfahren ruht, bis sie wieder starten will.. Urbanski hat Glück mit Verjährung.
http://www.faz.net/s/RubAEA2EF5995314224B44A0426A77BD700/Doc~E741AD353FDAA4413820E637066F63116~ATpl~Ecommon ~Scontent.html
Und da behautet ein Bach doch steif und fest der Sport könne das alles weitesgehend selber regeln.

RatzFatz
19.01.2007, 14:11
Also ich sehe Profisportler nicht als Heilige an, sondern eher als Menschen "wie du und ich". Hier wird ja teilweise schon eine elektronische Fußfessel für die Jungs gefordert und das finde ich heftig. Von mir aus können die das machen, wer sich dem unterwirft, weil er damit seinen Lebensinhalt verdienen muß, bitteschön.
Ich bin froh, daß ich nicht in so einer Situation bin, ich möchte nicht tauschen. Und in meiner Freizeit kann ich machen, was ich will. Meinem Arbeitgeber "verkaufe" ich meine Arbeitskraft in der vereinbarten Zeit und das reicht mir. Wenn ich erreichbar sein muß, dann krieg ich dafür Geld und es ist trotzdem belastend, weil man ständig daran denken muß, das Handy aufgeladen und dabei zu haben.
Also geneigte junge Leser: Ich empfehle Euch: Lernt was Ordentliches! Dieser Sportzirkus ist zunehmend absurd. Jede Leistung kann angezweifelt werden und solche Zweifel kann man nur mit totaler Kontrolle ausräumen.

wenn Dein Arbeitgeber das von dir verlangt, weil ihm sonst die Kunden wegbleiben, dann wirst Du es machen müssen, oder dir nen anderen Job suchen.

Demnächst sind die Sponsoren der Radteams soweit, dass die entsprechend darauf drängen werden. Man sieht es ja schon, dass einige Radteams eigene weitergehende Maßnahmen getroffen haben, um sich ihrer Fahrer sicher zu sein. Das geschieht in den meisten Fällen auf Druck der Sponsoren.

Und ausserdem, wo ist denn die Privatsphäre, die man schützen muß, wenn da jederzeit ein Kontrolleur vor der Tür stehen kann und Dir dann beim Pinkeln zuschaut oder gar Blut abzapfen läßt. Da verstehe ich die Abneigung gegen den DNA-Abgleich mal gar nicht. Eben nur aus der Angst, dass damit bewiesen wird, dass man Kunde bei Fuentes war.

meggele
19.01.2007, 21:11
Bisher war es so, dass gedopte Radsportler ein schlechtes Bild auf den Sport warfen. Da haben dann auch die sauberen weggeschaut.
:confused: Wer?
Du kennst Dich leider sehr wenig aus.
Doch, doch. Du wolltest mich nur falsch verstehen, macht aber nichts.

Und nochmal: Es gibt genügend Mittel, die heute nicht mehr eingesetzt werden, weil man sie leicht nachweisen kann und der Nachweis relativ lange funktioniert. Bei unangemeldeten Trainingskontrollen reicht aber meist schon, dass sie länger als einen Tag nachzuweisen sind. Das Risiko für jemanden, der nicht nur kurz mal erfolgreich sein will, ist da schon zu hoch. Aber um so wichtiger ist da auch, dass solchen Missed test entsprechend nachgegangen wird.
Klar gibt's die, das bestreitet doch niemand. Was ich sage, ist:
- es gibt genügend (unbekannte) Mittel, die diejenigen ersetzt haben, die leicht nachzuweisen sind
- es gibt genügend Mittel, die nicht nachweisbar sind (IGF-1, welche EPOs?)
- 3 oder mehr Generationen von maskierenden Mitteln weist niemand nach
- etliche der Mittel haben Nachweiszeiten im Stundenbereich. Nachts um 23h eingeschmissen (darf ja keiner mehr kommen) ist das Zeug locker bis 7h unsichtbar.
- die Unterstützung der Top-Stars (Armstrong, Ulle oder auch die US-Leichtathleten) ist ein Vielfaches besser als die Möglichkeiten der Fahnder.

Wer heute erwischt wird, war einfach nur zu blöd.

Und sicherlich sind die Zeiten z. B. im LD-Tria hochgegangen, weil früher einfach gar nicht kontrolliert wurde. Oder weil man gewisse Sachen, z. B. Testosteron, nicht mehr so brutal dosieren kann wie früher.
Aber was sieht man z. B. an der TdF? Sie wird Jahr für Jahr schneller gefahren. Wenn die LD-Trias die gleiche Unterstützung wie die Radfahrer hätten, würden wir wohl noch ganz andere Zeit sehen.

drullse
19.01.2007, 23:03
Wenn die LD-Trias die gleiche Unterstützung wie die Radfahrer hätten, würden wir wohl noch ganz andere Zeit sehen.

Das wird sich auch der damalige Bundestrainer Steffen Große gedacht haben (wo kam der doch gleich noch her?), als er nach Luc van Lierdes Rekord in Roth meinte, dass er langfristig mit Zeiten um 7:30 rechnet...

meggele
19.01.2007, 23:09
Das wird sich auch der damalige Bundestrainer Steffen Große gedacht haben (wo kam der doch gleich noch her?), als er nach Luc van Lierdes Rekord in Roth meinte, dass er langfristig mit Zeiten um 7:30 rechnet...
:Lachen2: Den kannte ich ja noch gar nicht. Hehehe.

RatzFatz
22.01.2007, 15:31
Aber was sieht man z. B. an der TdF? Sie wird Jahr für Jahr schneller gefahren. Wenn die LD-Trias die gleiche Unterstützung wie die Radfahrer hätten, würden wir wohl noch ganz andere Zeit sehen.

So richtige Rekorde fahren die da auch nicht mehr. Pantani hält noch immer den Rekord nach Alpe d'Huez hoch. Der Einzelzeitfahrdurchschnitt ist nicht mehr erreicht worden. Klar sind die Zeiten nicht wirklich vergleichbar, aber die Tendenz ist nicht unbedingt schneller trotz besseren Materials.

"Schnellster in einem Zeitfahren war der dreifache Tour-Sieger Greg LeMond (USA), der 1989 die 24,5 km von Versailles nach Paris mit einem Schnitt von 54,545 km/h zurücklegte. Den schnellsten Prolog fuhr der Engländer Chris Boardman im Jahr 1994. Die 7,2 km in Lille absolvierte er mit 55,152 km/h."

Alpe d'Huez Rekorde:
Rang Zeit Name Jahr Land
1 36' 50" Marco Pantani 1995 Italien
2 36' 55" Marco Pantani 1997 Italien
3 37' 15" Marco Pantani 1994 Italien
4 37' 36" Lance Armstrong 2004 Vereinigte Staaten
5 37' 40" Jan Ullrich 1997 Deutschland
6 38' 05" Lance Armstrong 2001 Vereinigte Staaten
7 38' 10" Miguel Induráin 1995 Spanien
8 38' 10" Alex Zülle 1995 Schweiz
9 38' 15" Bjarne Riis 1995 Dänemark
10 38' 20" Richard Virenque 1997 Frankreich

Heute wird mehr mit Wasser gekocht als damals. Auch wenn heute die Skandale vermehrt auftreten. Das liegt aber nicht daran, dass mehr gedopt wird oder weniger schlau, sondern die Kontrollen sind besser und effektiver und die Presse schaut besser hin und bekommt mehr Echo.

Klugschnacker
22.01.2007, 16:22
Und es gibt den sehr leicht zu kontrollierenden Hämatokrit-Grenzwert von 50%. Seit es ihn gibt, wird wieder langsamer gefahren. Eine Ausnahme bilden zumindest in gewissem Maße die hochsolventen Doper, die zusammen mit Fuentes und vermutlich noch anderen Ärzten unterhalb von 50% Hämatokrit alle Register ziehen.

drullse
22.01.2007, 21:15
http://www.rbb-online.de/_/fernsehen/index_jsp.html

Wird heute nochmal wiederholt mit anschließender Diskussion.

RatzFatz
23.01.2007, 12:17
http://www.rbb-online.de/_/fernsehen/index_jsp.html

Wird heute nochmal wiederholt mit anschließender Diskussion.

Oh man, schon wieder verpasst. Seit ich in der WG wohne, sehe kaum noch Fern.

RatzFatz
23.01.2007, 16:05
Gerade hatte ich eine Idee, wie wahrscheinlich ein Teil der verpassten Trainingstests zustande kommen:

Linus Gerdeman hat ja mal im Sportstudiointerview gesagt, dass er noch nie im Training kontrolliert worden ist. Mal angenommen der ist schon seit mehreren Jahren in dem Kontrollsystem drinnen. Verliert der nicht irgendwann die Lust seine Anwesenheitsdaten korekt einzutragen, da einen Aufwand hineinzustecken, wenn da dann nie jemand mal vorbei kommt? Dem muß der Aufwand doch komplett unsinnig vorkommen. Und wenn er dann nach Jahren ohne Trainingskontrolle mit den Eintragungen schlampig geworden ist, kommt ein Kontrolleur und trifft ihn nicht an. Missed Test - und dann gleich eine Sperre. Da würde ich aber auf die Barrikaden gehen. Obwohl eher hätte ich früher Druck gemacht, dass ich den Aufwand sicher nicht betreibe, um dann nie getestet zu werden. Dann will ich eben auch unangemeldet getestet werden. Als sauberer Sportler will ich ja den Nachweis erbringen sauber zu sein.

drullse
24.01.2007, 10:47
Als sauberer Sportler will ich ja den Nachweis erbringen sauber zu sein.

Vielleicht versuchen das die sauberen Athlete auch....

;)