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Vollständige Version anzeigen : Deutschland, deine Ernährung …


Campeon
03.01.2017, 15:29
Das sollte vielen zu denken geben.
Immer mehr Menschen essen überwiegend Fertigprodukte.
Sehr traurig.

https://web.de/magazine/gesundheit/ernaehrungsreport-2017-juenger-tiefkuehlpizza-32098166

FlyLive
03.01.2017, 15:47
Fertigprodukte heißen so, weil Fertigprodukte weitestgehend verzehrfertig zubereitet sind.

Es heißt nicht, das diese nicht auch qualitativ höherwertig sein können. Nudeln z.B. machen wir nur ab und zu selbst......kaufen dann aber zu 90% Vollkornnudeln.

Das allermeiste der Fertiggerichte ist zugegebenermaßen nicht das was ich mir unter Lecker vorstelle. Wenn ich diese Erasco-Sachen schon sehe, bekomme ich das kotzen.

Ich bzw. Sie und Ich kochen 6von7 Tagen mit frischen Zutaten selbst. Es kann aber durchaus auch mal einen fertigen Pizzateig geben, der dann mit frischem Material bestückt wird.

Pmueller69
03.01.2017, 15:48
Das sollte vielen zu denken geben.
Immer mehr Menschen essen überwiegend Fertigprodukte.
Sehr traurig.

https://web.de/magazine/gesundheit/ernaehrungsreport-2017-juenger-tiefkuehlpizza-32098166
Lebensmittel-Studie: Die Verbraucher wollen beim Essen nicht vom Staat bevormundet werden http://www.lebensmittelwirtschaft.org/pm-lebensmittel-studie-die-verbraucher-wollen-beim-essen-nicht-vom-staat-bevormundet-werden/

Nicht nur nicht vom Staat, sondern auch nicht von Dummschwätzern! :dresche

Klugschnacker
03.01.2017, 15:56
Lebensmittel-Studie: Die Verbraucher wollen beim Essen nicht vom Staat bevormundet werden http://www.lebensmittelwirtschaft.org/pm-lebensmittel-studie-die-verbraucher-wollen-beim-essen-nicht-vom-staat-bevormundet-werden/

Vor allem will die Lebensmittelindustrie nicht vom Staat bevormundet werden. Mit den Verbrauchern wird sie schon fertig.

LidlRacer
03.01.2017, 15:57
Das sollte vielen zu denken geben.
Immer mehr Menschen essen überwiegend Fertigprodukte.
Sehr traurig.


Keine Ahnung, warum es Dich traurig macht, was ich esse. Es könnte Dir total egal sein. Mich macht es jedenfalls nicht traurig. :)

FlyLive
03.01.2017, 16:10
Keine Ahnung, warum es Dich traurig macht, was ich esse. Es könnte Dir total egal sein. Mich macht es jedenfalls nicht traurig. :)

Je mehr Menschen das Zeug essen, desto mehr wird davon hergestellt und desto weiter wird der Lebensmittelpfusch ausgedehnt. Deshalb sehe auch ich es lieber, wenn die Menschen tendenziell mehr auf Frische, Qualität und Kräuter (statt auf E 123... ) setzen.

Mastmenschfutter ist aus meiner Sicht der Grund weshalb frische unbehandelte Lebensmittel heutzutage teuer bezahlt werden müssen. Das macht mich traurig, weil es andersrum in aller Hinsicht schöner wäre.

ScottZhang
03.01.2017, 16:17
Lebensmittel-Studie: Die Verbraucher wollen beim Essen nicht vom Staat bevormundet werden http://www.lebensmittelwirtschaft.org/pm-lebensmittel-studie-die-verbraucher-wollen-beim-essen-nicht-vom-staat-bevormundet-werden/

Danke für den Link, das hat mich echt zum Lachen gebracht.

Zitat:
"Sobald allerdings die Eingriffstiefe in die Verbraucherentscheidung durch den Staat steigt, z.B. über eine Zuckersteuer, steigt auch die Wahrnehmung der Bevormundung auf 40 bis 60 Prozent."

Zuckersteuer ist ein Eingriff in die Verbraucherentscheidung und folgerichtig Bevormundung, na klar logisch, weil ... äh ... weil, ja ist doch klar, weil der Verbraucher das ja nicht entschieden hat, sondern nur die vom Verbraucher gewählten Vertreter. Rezepturänderungen bis hin zu Ungenießbarkeit durch flächendeckend Einsatz von Zucker oder Sirup ist die Freiheit der Hersteller und folgerichtig auch die Freiheit der Verbraucher, auch logisch, weil das ... äh ... ja ... die Verbraucher so entschieden haben ... äh ... an der Kasse, na klar, die haben das ja alle gekauft! Hab ich soweit verstanden.

Aber alles halb so wild, denn ... Ziatat:
"Ein akuter Bevormundungsdruck ist in Deutschland aktuell aber nicht erkennbar. Tatsächlich wünschen sich viele Verbraucher mehr Informationen und eine höhere Transparenz im Lebensmittelbereich. Verbote, Gebote und Steuern werden hingegen eher als bevormundend wahrgenommen"

Transparenz ja, Konsequenz nein ... hab ich auch verstanden ... Das ist auch ganz klar die Meinung des Verbraucher, auf keinen Fall die der Lebensmittelwirtschaft. Um Irrtümer und Verwechselungen vorzubeugen gibt es ja zum Glück eine Studie ... sonst hätte man da echt Schwierigkeiten ...

Danke, echt geil, sowas muss man sich aufheben, falls man mal ein Jahresrückblick macht oder so :)

Campeon
03.01.2017, 16:17
Keine Ahnung, warum es Dich traurig macht, was ich esse. Es könnte Dir total egal sein. Mich macht es jedenfalls nicht traurig. :)

Na dann freu dich halt.
Wenn du nicht in der Lage und im Stande bist dir aus guten Lebensmitteln ein Essen zu bereiten, dann iss halt Industriepampe.

Der Mensch ist, was er isst.:Huhu:

Campeon
03.01.2017, 16:18
Mastmenschfutter ist aus meiner Sicht der Grund weshalb frische unbehandelte Lebensmittel heutzutage teuer bezahlt werden müssen. Das macht mich traurig, weil es andersrum in aller Hinsicht schöner wäre.

Oh noch einer, der traurig ist.
Ich wusste das ich auf dich zählen kann.:Blumen:

Pmueller69
03.01.2017, 16:27
Vor allem will die Lebensmittelindustrie nicht vom Staat bevormundet werden. Mit den Verbrauchern wird sie schon fertig.
Damit hast Du recht. Das ist aber etwas anderes.

Ich will als Verbraucher wissen, was ist meinen Lebensmitteln drin ist. Ich schaue mir auch die Inhaltsangaben an. Aber es ist meine Entscheidung, ob ich mir heute abend eine Tiefkühlpizza reinpfeife oder ob ich selbst koche. Das mit der Pizza ist zwar eher unwahrscheinlich, die meiste Pizza machen wir selber, aber es ist meine Entscheidung.

ScottZhang
03.01.2017, 16:28
Klaro, und deswegen ist eine Zuckersteuer Bevormundung, jawohl. Dieser Zusammenhang liegt ja wohl ganz offen vor einem.

Schade ich dachte du hattest den Link als Scherz gemeint ...

Mattes87
03.01.2017, 16:28
Mastmenschfutter ist aus meiner Sicht der Grund weshalb frische unbehandelte Lebensmittel heutzutage teuer bezahlt werden müssen. Das macht mich traurig, weil es andersrum in aller Hinsicht schöner wäre.

Wobei diese These auch so nicht ganz korrekt ist.
Wir kaufen unser Obst und Gemüse beim örtlichen Hofladen. Immer Saisonal und immer gut. Preislich erkenne ich da keinen Nachteil gegenüber Fertigware oder sogenanntem "Mastmenschfutter." Im Gegenteil. Ich behaupte sogar, dass gesunde, frische Nahrungsmittel günstiger sein können als abgepackte Industrieware.

Lediglich die Milch von der benachbarten Molkerei für 1,30€/L fällt halt aus dem Raster. Aber bei ca. 3L Verbrauch in der Woche ist das jetzt nicht tragisch in unserem Haushalt.

FlyLive
03.01.2017, 16:39
Wobei diese These auch so nicht ganz korrekt ist.
Wir kaufen unser Obst und Gemüse beim örtlichen Hofladen. Immer Saisonal und immer gut. Preislich erkenne ich da keinen Nachteil gegenüber Fertigware oder sogenanntem "Mastmenschfutter." Im Gegenteil. Ich behaupte sogar, dass gesunde, frische Nahrungsmittel günstiger sein können als abgepackte Industrieware.

Lediglich die Milch von der benachbarten Molkerei für 1,30€/L fällt halt aus dem Raster. Aber bei ca. 3L Verbrauch in der Woche ist das jetzt nicht tragisch in unserem Haushalt.

Ich schrieb "unbehandelte" Lebensmittel. Soweit ich weiß, sind die allermeisten Felder ebenso mit chem. Düngemitteln gepimpt. Außerdem bekommen kleine gemütliche Hofläden ( NICHT ALLE) auch nicht die Vielfalt in die Verkaufstheke. Sie müssen also vom Großhandel genauso zukaufen. Dort kauft aber auch der Markthändler und so mancher Supermarktbesitzer.

Aber die Frische aus regionalen Produkten, aus frischen Produkten sind natürlich besser als das was in Aluminiumpackungen, Plastikfolien oder Pappkartons angeboten wird.

P.S: die Masse im Supermarkt macht die regionalen Produkte in meinen Beobachtungen etwas günstiger als die vom Hofladen. Ich würde sogar meinen, das Supermarktware frischer weg geht als die des Hofladen. Schon wieder traurig.

Mattes87
03.01.2017, 16:45
Ich schrieb "unbehandelte" Lebensmittel. Soweit ich weiß, sind die allermeisten Felder ebenso mit chem. Düngemitteln gepimpt. Außerdem bekommen kleine gemütliche Hofläden ( NICHT ALLE) auch nicht die Vielfalt in die Verkaufstheke. Sie müssen also vom Großhandel genauso zukaufen. Dort kauft aber auch der Markthändler und so mancher Supermarktbesitzer.

Aber die Frische aus regionalen Produkten, aus frischen Produkten sind natürlich besser als das was in Aluminiumpackungen, Plastikfolien oder Pappkartons angeboten wird.

In unserem Hofladen wird ganz bestimmt nichts dazugekauft.
Und wenn du dem Hofbesitzer deine Behauptung unter die Nase reiben würdest, würde er dich sicherlich mit der Mistgabel vom Hof jagen! :Huhu: :Huhu:

Meine Tochter bekommt beim Kaufen immer was geschenkt vom Hofbesitzer. Als sie mal einen Apfel bekam und meine Frau zu ihr sagte, sie solle warten mit dem Essen weil wir den Apfel erst zuhause waschen müssen, hättest du mal sehen sollen was sich meine Frau dann von ihm anhöhren konnte. :Lachanfall:

Ich hab früher während Schul- und Lehrzeit viel nebenbei auf den besagten Feldern und Plantagen gearbeitet um was dazu verdienen zu können. Da ist nichts drauf ;)

FlyLive
03.01.2017, 16:49
In unserem Hofladen wird ganz bestimmt nichts dazugekauft.
)

Das ist super, wenn das so ist. Ich kenne deinen favorisierten Hofladen natürlich nicht. Ich habe aber auch nicht pauschal von allen Hofläden geschrieben.

Greyhound
03.01.2017, 17:47
Die Lebensmittelindustrie ist durchaus in der Lage gesunde Lebensmittel herzustellen. Die Kosten dann nur mehr. Es ist billiger Zucker anstatt richtiger Zutaten und viel Salz und Aromastoffe anstatt Gewürze zu verwenden.
Das Problem ist, dass einerseits der deutsche Durchschnittsbürger wenig für sein Essen ausgeben und andererseits die Lebensmittelindustrie möglichst viel Geld verdienen will.
Das es auch anders geht, zeigt zum Beispiel Frosta. Bio Produkte haben oft auch viel weniger Zusätze. Ich würde daher nicht nur der Lebensmittelindustrie den schwarzen Peter zuschieben.

Campeon
03.01.2017, 17:58
Ich würde daher nicht nur der Lebensmittelindustrie den schwarzen Peter zuschieben.

Sondern?

Pmueller69
03.01.2017, 18:01
Klaro, und deswegen ist eine Zuckersteuer Bevormundung, jawohl. Dieser Zusammenhang liegt ja wohl ganz offen vor einem.

Schade ich dachte du hattest den Link als Scherz gemeint ...
Ich halte nichts von Bevormundung. Jeder soll sein Leben so führen können, wie er will. Diese Freiheit sollte erst dort enden, wo die Freiheit von anderen eingeschränkt wird. Das hat auch nichts mit der Ernährung im speziellen zu tun, sondern ist eine politische Grundüberzeugung von mir.

Wenn der Zuckerkonsum zu Mehrkosten im Gesundheitssystem führt, dann kann das gerne auf den Zuckerkonsum umgelegt werden. Das ist dann keine Bevormundung, sondern eine logisch nachvollziehbare Konsequenz.

ScottZhang
03.01.2017, 18:12
[...]Diese Freiheit sollte erst dort enden, wo die Freiheit von anderen eingeschränkt wird[...]

Also hältst du ja doch was von Bevormundung :Huhu:

Greyhound
03.01.2017, 18:12
Sondern?

Sondern auch den Verbrauchern, die nicht bereit sind mehr Geld für ihr Essen zu bezahlen. Die "Geiz ist geil" Einstellung hat auch dazu geführt, dass der Verbraucher genau das bekommt, was er möchte... billige Lebensmittel.

ScottZhang
03.01.2017, 18:16
Sondern auch den Verbrauchern, die nicht bereit sind mehr Geld für ihr Essen zu bezahlen. Die "Geiz ist geil" Einstellung hat auch dazu geführt, dass der Verbraucher genau das bekommt, was er möchte... billige Lebensmittel.

Wenn ich billige Lebensmittel möchte und versprochen bekomme, aber schlechte bekomme ist das Betrug.

Mo77
03.01.2017, 18:23
Genau da beginnen die Probleme.
Was sind SCHLECHTE Lebensmittel?
Verdorben? >48h geerntet? >200km transportiert? Erhitzt?......

Klugschnacker
03.01.2017, 18:35
Ich will als Verbraucher wissen, was ist meinen Lebensmitteln drin ist. Ich schaue mir auch die Inhaltsangaben an. Aber es ist meine Entscheidung, ob ich mir heute abend eine Tiefkühlpizza reinpfeife oder ob ich selbst koche. Das mit der Pizza ist zwar eher unwahrscheinlich, die meiste Pizza machen wir selber, aber es ist meine Entscheidung.

Ich verstehe was Du meinst und sehe das im Grundsatz ähnlich. Jedoch ist der Lebensmittelindustrie sehr daran gelegen, dass Du diese Entscheidung nicht so leicht treffen kannst.

Dass beispielsweise der Käse auf der Tiefkühlpizza gar kein Käse ist, sondern nur so aussieht, erfährst Du in winziger Schrift auf der Rückseite der Verpackung. Vorne steht in großen Lettern "PIZZA FORMAGGIO" drauf. Der Früchtetee enthält 0,0% Früchte. Die "Kalbsleberwurst" besteht überwiegend aus Schweinefleisch. Und wie ein Erdbeerjoghurt zu seinem intensiven Erdbeergeschmack kommt, poste ich besser erst nach der Essenszeit.

In vielen Fällen ist die Grenze zum Betrug aus meiner laienhaften Sicht bereits überschritten. Ich könnte mich durchaus mit dem Gedanken anfreunden, dass der Staat diesem Treiben etwas engere Grenzen setzen könnte. Auch im Tierschutz gäbe es noch etwas zu tun.
:Blumen:

Stefan
03.01.2017, 18:43
Wenn ich billige Lebensmittel möchte und versprochen bekomme, aber schlechte bekomme ist das Betrug.

Die Inhaltsstoffe sollten so auf der Verpackung aufgeführt werden, dass die Mehrheit der Bevölkerung sich vorstellen kann, worum es sich handelt. Bei Kunstwörtern müsste dahinter in Klammern ein verständlicher Begriff stehen.

Man kann sich mit wenig Geld vernünftig ernähren.

Wer aus Faulheit oder weil er nicht kochen kann (Rezepte gibt es kostenlos im Internet) nur Dosen-/Tütenfutter isst, will das so.

Wer alles auf die Werbung/Herstellerversprechen schiebt, der müsste auch X unnötige Versicherungen, ein zu teuren Handyvertrag...... haben.

Bei manchen Menschen hält sich mein Mitleid in Grenzen, insbesondere wenn ich sehe, bei welchen Menschen welche Ware übers Kassenband läuft.

Mirko
03.01.2017, 18:49
Wenn ich billige Lebensmittel möchte und versprochen bekomme, aber schlechte bekomme ist das Betrug.

Wo siehst du da Betrug? Du kannst doch haargenau naschvollziehen was da drin ist. Die ganzen E ... Stoffe kannst du leicht googeln, die findet man sogar auf Wikipedia. Ob man das schlecht oder billig findet, darf sich jeder selbst überlegen.

In der Dose Energie Drink für 25 Cent vom Discounter ist außer Wasser nix natürliches drin, ich mag die Dosen trotzdem. ;)


Edit: Arne hat ja schon Beispiele für Betrug geliefert. Aber ehrlich: Wer hat da jetzt was neues gelernt? Jeder mit nur ein bisschen Interesse an Lebensmittel weiß die Sachen doch. Mir ist es relativ egal, ob das echter Käse auf der Pizza ist oder nicht. Wenn die Ernährung insgesamt gesund ist und eine Tiefkühlpizza <1xpro Woche im Backofen landet sehe ich keine Probleme für meine Gesundheit.

Mirko
03.01.2017, 19:00
Die Inhaltsstoffe sollten so auf der Verpackung aufgeführt werden, dass die Mehrheit der Bevölkerung sich vorstellen kann, worum es sich handelt. Bei Kunstwörtern müsste dahinter in Klammern ein verständlicher Begriff stehen.


Wie würdest du die ganzen Inhaltsstoffe aus der Chemie-Anlage denn bezeichnen? Wie beschreibst du Mononatriumglutamat? Ob das da drauf steht oder E621 oder "Geschmacksverstärker" macht doch für die meisten keinen Unterschied.

Ich finde eher es müssten Gefahrensymbole dazu.

Stefan
03.01.2017, 19:05
Ich finde eher es müssten Gefahrensymbole dazu.

Ja, umschreiben ist natürlich schwierig.
Ich kann mir auch selbst raussuchen, was sich hinter den Bezeichnungen verbirgt.
Gefahrensymbole wird man wohl gegen die Lebensmittelindustrie nicht durchsetzen können, aber irgendwelche Hinweise wären schon schön.

ScottZhang
03.01.2017, 19:12
Genau da beginnen die Probleme.
Was sind SCHLECHTE Lebensmittel?
Verdorben? >48h geerntet? >200km transportiert? Erhitzt?......

Das ist genau das Problem. Jeder hat eine ungefähre Vorstellung was einem zu teuer ist, was aber 'schlecht' ist, ist unmöglich zu wissen. Und die Inhaltsstoffe helfen überhaupt nicht darüber zu Urteilen. Und das ist nicht die Schuld des Verbrauchers.

Und noch ein Gedanken zu den sogenannten 'billigen Lebensmittel': Wären Lebensmittel wirklich billig, müssten doch die erzeugende Großindustrie pleite sein oder zumindest am Hungertuch nagen, oder als Non-Profit Unternehmen wirtschaften. Dem ist aber nicht so, im Gegenteil, es werden Milliarden Gewinne erwirtschaftet und damit überall auf der welt Bauern enteignet und Landflächen und Industrien gekauft um noch mehr von den sogenannten 'billigen Lebensmittel' zu produzieren. Entschuldigt, wenn ich das alles finanzieren kann durch den Verkauf besagter Ware, dann beschleicht mich der Gedanke das diese Lebensmittel vllt doch nicht so billig sind wie man behauptet.

ScottZhang
03.01.2017, 19:17
Wo siehst du da Betrug? Du kannst doch haargenau naschvollziehen was da drin ist. Die ganzen E ... Stoffe kannst du leicht googeln, die findet man sogar auf Wikipedia. Ob man das schlecht oder billig findet, darf sich jeder selbst überlegen.

Ich meinte das nach dem Motto: Rotes Auto bestellt, Mofa geliefert bekommen. ;)
Ok es könnte auch nen versehen sein. Aber erstmal ist ja billig eine ander Eigenschaft als 'schlecht', und das hab ich nicht bestellt. Als zurück damit.

Ich glaube alle wolllen billig, und das ist auch irgendwie ok, aber niemand will 'schlecht'. Vllt ist es den meisten egal, aber wollen kann das keiner. Es sind ja auch zwei unterschiedliche Dinge.

noam
03.01.2017, 19:44
Grundsätzlich gilt wie bei fast allen Produkten "you get what you pay for"

Es hat ja schon einen Grund warum zB Demeter Lebensmittel deutlich teurer sind als Discounterprodukte. Das spiegelt sich halt in der gesamten Vermarktungskette, vom Bestellen des Feldes bis hin zum Verkauf an den Endverbraucher, wieder.


Es kommt aber auch immer darauf an in welchen Kreisen man sich bewegt. Ich habe ja nun sehr viel mit Menschen aus dem Crossfit zu tun und hier ist man schon sehr Ernährungsbewusst und es wird stets eine auf eine möglichst hohe Lebensmittelqualität hingewiesen

Pmueller69
03.01.2017, 19:46
Ich verstehe was Du meinst und sehe das im Grundsatz ähnlich. Jedoch ist der Lebensmittelindustrie sehr daran gelegen, dass Du diese Entscheidung nicht so leicht treffen kannst.

Dass beispielsweise der Käse auf der Tiefkühlpizza gar kein Käse ist, sondern nur so aussieht, erfährst Du in winziger Schrift auf der Rückseite der Verpackung. Vorne steht in großen Lettern "PIZZA FORMAGGIO" drauf. Der Früchtetee enthält 0,0% Früchte. Die "Kalbsleberwurst" besteht überwiegend aus Schweinefleisch. Und wie ein Erdbeerjoghurt zu seinem intensiven Erdbeergeschmack kommt, poste ich besser erst nach der Essenszeit.

In vielen Fällen ist die Grenze zum Betrug aus meiner laienhaften Sicht bereits überschritten. Ich könnte mich durchaus mit dem Gedanken anfreunden, dass der Staat diesem Treiben etwas engere Grenzen setzen könnte. Auch im Tierschutz gäbe es noch etwas zu tun.
:Blumen:
Ja, da gehe ich 100% mit - sowohl was das Thema Kennzeichnung betrifft, als auch was das Thema Tierschutz betrifft. Ich habe das Buch "Die Suppe lügt gelesen".

FlyLive
03.01.2017, 19:59
Und noch ein Gedanken zu den sogenannten 'billigen Lebensmittel': Wären Lebensmittel wirklich billig, müssten doch die erzeugende Großindustrie pleite sein oder zumindest am Hungertuch nagen, oder als Non-Profit Unternehmen wirtschaften. Dem ist aber nicht so, im Gegenteil, es werden Milliarden Gewinne erwirtschaftet und damit überall auf der welt Bauern enteignet und Landflächen und Industrien gekauft um noch mehr von den sogenannten 'billigen Lebensmittel' zu produzieren. Entschuldigt, wenn ich das alles finanzieren kann durch den Verkauf besagter Ware, dann beschleicht mich der Gedanke das diese Lebensmittel vllt doch nicht so billig sind wie man behauptet.

Vergiss mir die staatlichen Subventionen nicht ! Auch die derbe Überproduktion um den Supermarkt und Discounter mit Waren voll zu bekommen.

Kürzlich gab es in einem Quiz als richtige Antwort, das die Haushalte rund 60% ihrer Lebensmittel ungenutzt lassen und in die Tonne pfeffern. Ich kann diese Zahl zwar nicht wirklich glauben - wenn dem aber so ist ....:Maso:

Pmueller69
03.01.2017, 20:00
Also hältst du ja doch was von Bevormundung :Huhu:
Ohne Regeln gibt es schnell Ärger.

Wenn mein Nachbar mit Tempo 100 durch Ortschaften brausen dürfte, würde er andere gefährden. Wenn das legal wäre, dann müsste ich sein Auto leider gewaltsam still legen.

Wenn es erlaubt wäre, das ganze Jahr Silvesterfeuerwerk zu machen, dann müsste man den Nachbarn, die das praktizieren, ein paar Böller in den Briefkasten werfen, damit sie damit aufhören.

Deshalb haben wir Gesetze.

Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen:
Der von Arne angesprochene Tierschutz ist auch so eine Sache. Leider haben Schweine und Hühner noch zu wenig Lobby. Das sollte aus meiner Sicht weiter gehen. Wenn dann das Hühnchen das doppelte kostet, ist das ok. Im vergleich zu früher, zahlen wir heute weniger für Lebensmittel.

Aber von Bevormundung (wie beim Veggie Day) halte ich nichts.

FlyLive
03.01.2017, 20:15
Aber von Bevormundung (wie beim Veggie Day) halte ich nichts.

Aus meiner Sicht ein besonderer Fall. Hier freut sich das Tier ! Zudem würde es bewirken das 1/7 der in Deutschland verzehrten Tiere gar nicht erst produziert, gequält, misshandelt und geschlachtet werden müssten.Ein Veggie Day wäre mir persönlich sogar zu wenig. Ich wäre für den Sonntagsbraten und Wiesen mit Rindern, Schweinen und Hühnern etc.
Alles ohne Medikamente und besonderes Kraftfutter.
Verkrüppelte Puten, verbissene Schweine und dergleichen finde ich abscheulich.

Außerdem kennt man inzwischen KFZ Innenstadt-Verbote wegen des Smogs. Das kommt ebenso dem Leben zugute.

Pmueller69
03.01.2017, 20:34
Aus meiner Sicht ein besonderer Fall. Hier freut sich das Tier ! Zudem würde es bewirken das 1/7 der in Deutschland verzehrten Tiere gar nicht erst produziert, gequält, misshandelt und geschlachtet werden müssten.Ein Veggie Day wäre mir persönlich sogar zu wenig. Ich wäre für den Sonntagsbraten und Wiesen mit Rindern, Schweinen und Hühnern etc.
Alles ohne Medikamente und besonderes Kraftfutter.
Verkrüppelte Puten, verbissene Schweine und dergleichen finde ich abscheulich.

Außerdem kennt man inzwischen KFZ Innenstadt-Verbote wegen des Smogs. Das kommt ebenso dem Leben zugute.
Wenn Fleisch auf Grund mehr Tierschutz und Natürlichkeit mehr kostet, reguliert sich der Fleischkonsum von selbst.

Die Sache mit dem Smog ist wieder ein Beispiel, wo die Freiheit des Autofahrens auf der einen Seite und die des Innenstadt-Bewohners auf der anderen Seite gegenüberstehen. Es wird dem Innenstadt-Bewohner nicht zuzumuten sein, die Stadt zu verlassen oder die Luft anzuhalten. Deshalb sind Fahrverbote bei Smog-Gefahr ok.

LidlRacer
03.01.2017, 20:55
Kürzlich gab es in einem Quiz als richtige Antwort, das die Haushalte rund 60% ihrer Lebensmittel ungenutzt lassen und in die Tonne pfeffern. Ich kann diese Zahl zwar nicht wirklich glauben - wenn dem aber so ist ....:Maso:

Das kann nicht sein.
Hier z.B. heißt es:
"Insgesamt gehen demnach über 18 Mio. t Nahrungsmittel verloren, was etwa einem
Drittel des aktuellen Nahrungsmittelverbrauchs in Deutschland entspricht."
http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF_Studie_Das_grosse_Wegschmeissen.pdf
Das bezieht sich aber auf alle Stufen von Produktion, Transport, Vertrieb und Konsum zusammen.
Auf den Verbraucher entfällt grob die Hälfte dieses Drittels.

ScottZhang
03.01.2017, 21:31
Die Preise erhöhen sich aber nicht von alleine, sondern nur wenn man regelnd eingreift und die Konzerne an die Kette legt, oder gleich ganz abschaft und wieder zu klein Bauerrei zurückkehrt. Mit den Preisen müssen natürlich auch die Löhne steigen. Die Subventionen muss man dafür verwenden das sich die Menschen in dem Land mit dem größten Niedriglohnsektor Europas sich diese Biolebensmittel leisten können und nicht den Konzernen schenken. Und man muss sich darauf besinnen das die Ernährung der Bevölkerung, und der daraus enstehenden ökologischen Folgen, eine gesellschaftliche Aufgabe ist und nicht so sehr eine privatwirtschaftliche, das wäre ja auch demokratisch, denn essen muss jeder. Aber das scheint ja, der Lebensmittelwirtschaft nach, Bevormundungung zu sein. Wer ist eigentlich diese Lebenmittelwirtschaft?

Vorallem sollten die, die ihre kleine Insel der Glückseligkeit gefunden haben, aufhöhren herablassend auf die Discounter Kunden zu schauen. Sondern lieber gemeinsam mit diesen dafür sorgen das die Konzerne nicht immer wieder damit davon kommen alle Schuld an den Verbraucher zu übertragen. Das Bio nicht Bio ist, sondern der Standard wird.

Die Kassierin von AllNatura kann sich es nicht leisten in ihrem eigenen Laden einzukaufen (zumindest hier wo ich wohne, ich hab mich erkundigt). Aber der vegane, biodynamische Crossfitter kauft da trotzdem fleißig ein, ignoriert diesen himelschreienden Umstand der Ungerechtigkeit. Wäre ja auch ein Grund solche Läden zu meiden, genau wie Discounter. Nicht das die Preis steigen, sondern zur Abwechslung mal die Löhne. AllNatura macht sich damit nämlich genauso zum Teil des Problems.

Am Ende stellt sich raus, es ist gar keine Ernährungsfrage, sondern eine Frage des Systems.

FlyLive
03.01.2017, 21:47
Das kann nicht sein.


Ja, das stimmt.
Ich habe jetzt mal gegoogelt und festgestellt, das die 61% der Haushalte, nicht auf die verkauften Produkte zurück geht, sondern auf die verschwendeten Lebensmittel.
https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/ZuGutFuerDieTonne/_Texte/Studie_Zu-gut-fuer-die-Tonne.html

noam
03.01.2017, 22:27
Die Preise erhöhen sich aber nicht von alleine, sondern nur wenn man regelnd eingreift und die Konzerne an die Kette legt, oder gleich ganz abschaft und wieder zu klein Bauerrei zurückkehrt

Mh, also ich sag mal Christian Lindner sieht das anders.


Mit den Preisen müssen natürlich auch die Löhne steigen. Die Subventionen muss man dafür verwenden...

... dass es sich für den Landwirt lohnt, seine Tiere ordentlich zu halten.
... dass es sich für den Landwirt lohnt, seine Tiere ordentlich zu füttern.
... dass es sich für den Landwirt lohnt, seine Futtermittel ohne Zusatz von Chemikalien selber anzubauen

Das bedeutet allerdings automatisch weniger Angebot auf gleichbleibende Nachfrage, also teurere aber natürlich auch hochwertigere Produkte.



Vorallem sollten die, die ihre kleine Insel der Glückseligkeit gefunden haben, aufhöhren herablassend auf die Discounter Kunden zu schauen. Sondern lieber gemeinsam mit diesen dafür sorgen das die Konzerne nicht immer wieder damit davon kommen alle Schuld an den Verbraucher zu übertragen. Das Bio nicht Bio ist, sondern der Standard wird.

Jeder, der will, kann seine Insel der Glückseligkeit finden. Es muss niemand qualitativ minderwertige Lebensmittel beim Discounter kaufen. Nur leider haben die Menschen heutzutage verlernt, Nahrungsmittel umfänglich zu verwerten. Auch haben wir uns einen deutlich zu hohen Anspruch an Nahrung angewöhnt. Jedes Menü muss Fleisch enthalten. Morgens Mett und Wurstbrot, Mittags Fleisch mit Beilage und abends noch ne Bratwurst oder entsprechend wieder Wurst aufs Brot. Unsere Angewohnheit unsere gesamte Ernährung um Fleisch herum aufzubauen, macht unsere Ernährung teuer (wenn man denn nicht beim Discounter kaufen möchte). Wir sollten uns mal wieder den Wert von Fleisch vor Augen führen. Wir sollten uns wieder bewusst machen, dass für ein Kotelett ein Schwein geboren, gemästet und geschlachtet werden muss. Zu dem natürlich auch das Futtermittel angebaut werden muss und es entsprechend wertschätzen. Die Wertschätzung für hochwertige Nahrung ist uns allerdings mit dem Einzug der Industrialisierung der Landwirtschaft mit den Discountpreisen absolut verloren gegangen.



Die Kassierin von AllNatura kann sich es nicht leisten in ihrem eigenen Laden einzukaufen (zumindest hier wo ich wohne, ich hab mich erkundigt). Aber der vegane, biodynamische Crossfitter kauft da trotzdem fleißig ein, ignoriert diesen himelschreienden Umstand der Ungerechtigkeit. Wäre ja auch ein Grund solche Läden zu meiden, genau wie Discounter. Nicht das die Preis steigen, sondern zur Abwechslung mal die Löhne. AllNatura macht sich damit nämlich genauso zum Teil des Problems.


Natürlich ist das zum Himmel stinkende Ungerechtigkeit. Aber der Monteur bei Porsche kann sich auch keinen 911er leisten oder der Verkäufer im Apple Store immer das neueste iDevice. Aber das ist ein anderes Thema. Das hat mit Ernährung nichts zu tun. Hier finde ich sollte man eine feste Bindung von Angestelltengehältern am Unternehmensgewinn vorschreiben und die Gehälter der Führungsetage an die des "billigsten" Angestellten binden. Ergo muss der billigste Angestellte "x"% vom höchsten Gehalt der in der Firma ausgezahlt wird betragen. Aber das gehört eher in den Bundestagswahlthread.

Stairway
03.01.2017, 22:41
Ist nicht auch der Faktor " Zeit" bei allem zu berücksichtigen? Viele Menschen haben doch auch kaum die Zeit um sich täglich etwas frisches zu kochen. Täglicher Stress in Beruf und Familie: Wenn ich die Menschen durch die Straßen hetzen sehe, wer soll da noch kochen?
Ich habe aber auch eine Zeit lang zu viel davon gegessen und vieles ist mir nicht gut bekommen. Ist schon was dran das es nicht so gesund ist.
Ich kenne meine Ärztin seit 40 Jahren und neulich bei einer Unterhaltung , bei der es um Krebs ging und ich sie fragte das es mir vor kommt das es immer mehr werden sagte sie " Vieles kommt weil die Leute nur noch Dreck essen"( ja sie ist etwas derbe aber ehrlich.

Klugschnacker
03.01.2017, 23:12
Ist nicht auch der Faktor " Zeit" bei allem zu berücksichtigen? Viele Menschen haben doch auch kaum die Zeit um sich täglich etwas frisches zu kochen. Täglicher Stress in Beruf und Familie: Wenn ich die Menschen durch die Straßen hetzen sehe, wer soll da noch kochen?

Früher, als Student, habe ich regelmäßig Spaghetti Miracoli gegessen. Dauert 10 Minuten, kostet nicht viel und schmeckt okay.

Heute koche ich dasselbe Gericht aus frischen Zutaten selbst. Dauert ebenfalls 10 Minuten, kostet nicht viel und schmeckt besser. Man muss es halt einfach mal lernen, mit Kochmesser, Schneidebrett und frischen Zutaten umzugehen. Dann geht das ratzfatz.

Zustimmen würde ich Dir bei Salat, der gewaschen und geputzt werden muss, danach geschnippelt und etwas angemacht. Das dauert halt länger als eine Scheibe Wurst oder Käse auf ein Brot zu legen.

Dennoch scheint mir, ohne das belegen zu können, dass die Zubereitungszeit nicht der entscheidende Faktor ist. Auch nicht der Kaufpreis. Sondern die Gewohnheit. In einem Supermarkt geht man an 95% aller angebotenen Produkte schnurstracks vorbei, und zwar ein Leben lang. Man kauft mehr oder weniger immer die gleichen Sachen, aus Gewohnheit, und bereitet sie mehr oder weniger auf die immer gleiche Weise zu. Diese 5% sind unser Nahrungskosmos. Wir sehen nicht die anderen 95% an Lebensmitteln. Deshalb brechen solche Glaubenskriege los, wenn eines der Lebensmittel aus dem eigenen Kosmos kritisiert wird.
:Blumen:

Mo77
03.01.2017, 23:35
Ist nicht auch der Faktor " Zeit" bei allem zu berücksichtigen? Viele Menschen haben doch auch kaum die Zeit um sich täglich etwas frisches zu kochen. Täglicher Stress in Beruf und Familie: Wenn ich die Menschen durch die Straßen hetzen sehe, wer soll da noch kochen?
Ich habe aber auch eine Zeit lang zu viel davon gegessen und vieles ist mir nicht gut bekommen. Ist schon was dran das es nicht so gesund ist.
Ich kenne meine Ärztin seit 40 Jahren und neulich bei einer Unterhaltung , bei der es um Krebs ging und ich sie fragte das es mir vor kommt das es immer mehr werden sagte sie " Vieles kommt weil die Leute nur noch Dreck essen"( ja sie ist etwas derbe aber ehrlich.

Ist eher andersrum. Genug zu Essen und gute Medizin. Die Leute werden älter.
:Blumen:

Greyhound
04.01.2017, 00:11
Ist eher andersrum. Genug zu Essen und gute Medizin. Die Leute werden älter.
:Blumen:
Die Leute werden dank der guten Medizin zwar immer älter, allerdings sind sie trotzdem nicht gesünder. Die ganzen Wohlstandskrankheiten (Herzinfarkt, Übergewicht, Diabetes Typ2 usw.) werden doch immer mehr.

magicman
04.01.2017, 06:44
sehenswerter Film.

https://www.youtube.com/watch?v=-yh1YHsswBA&t=3646s

su.pa
04.01.2017, 07:47
Ist nicht auch der Faktor " Zeit" bei allem zu berücksichtigen? Viele Menschen haben doch auch kaum die Zeit um sich täglich etwas frisches zu kochen. Täglicher Stress in Beruf und Familie: Wenn ich die Menschen durch die Straßen hetzen sehe, wer soll da noch kochen?
Ich habe aber auch eine Zeit lang zu viel davon gegessen und vieles ist mir nicht gut bekommen. Ist schon was dran das es nicht so gesund ist.
Ich kenne meine Ärztin seit 40 Jahren und neulich bei einer Unterhaltung , bei der es um Krebs ging und ich sie fragte das es mir vor kommt das es immer mehr werden sagte sie " Vieles kommt weil die Leute nur noch Dreck essen"( ja sie ist etwas derbe aber ehrlich.

Die Zeit kann es nicht sein. Frisches Essen selber zubereiten kostet nicht sehr viel mehr Zeit. Wenn man sich die Zeit nehmen will, dann schafft man es auch. Heute hängt man nur lieber stundenlang vorm Handy oder in Foren rum und hat dann für so grundlegende Dinge keine Zeit mehr. Überall haben wir kleine Helferlein, die uns das Leben erleichtern, da sollte selber Kochen leicht drin sein. Meine Ma hatte früher noch einmal wöchentlich Waschtag. Da wurde den ganzen Tag nur Wäsche ausgekocht, geschrubbt und getrocknet und trotzdem wurde noch frisch gekocht.

Zur Ärztin: wir haben uns mal mit einem Arzt unterhalten, er war der Meinung, dass die Generation die jetzt z.T. so gesund so alt wurde Eltern/Großeltern, das deshalb wurden, weil die mal eine Zeit des Verzichts hatten (Krieg/Nachkriegsjahre) und uns der Überfluss nicht gut tut.

Stairway
04.01.2017, 07:57
Die Zeit kann es nicht sein. Frisches Essen selber zubereiten kostet nicht sehr viel mehr Zeit. Wenn man sich die Zeit nehmen will, dann schafft man es auch. Heute hängt man nur lieber stundenlang vorm Handy oder in Foren rum und hat dann für so grundlegende Dinge keine Zeit mehr. Überall haben wir kleine Helferlein, die uns das Leben erleichtern, da sollte selber Kochen leicht drin sein. Meine Ma hatte früher noch einmal wöchentlich Waschtag. Da wurde den ganzen Tag nur Wäsche ausgekocht, geschrubbt und getrocknet und trotzdem wurde noch frisch gekocht

da Geb ich Dir Recht, zum Teil jedenfalls. Für viele ist die Playstation eben wichtiger als frisches Essen.

Stairway
04.01.2017, 08:01
Früher, als Student, habe ich regelmäßig Spaghetti Miracoli gegessen. Dauert 10 Minuten, kostet nicht viel und schmeckt okay.

Heute koche ich dasselbe Gericht aus frischen Zutaten selbst. Dauert ebenfalls 10 Minuten, kostet nicht viel und schmeckt besser. Man muss es halt einfach mal lernen, mit Kochmesser, Schneidebrett und frischen Zutaten umzugehen. Dann geht das ratzfatz.

Zustimmen würde ich Dir bei Salat, der gewaschen und geputzt werden muss, danach geschnippelt und etwas angemacht. Das dauert halt länger als eine Scheibe Wurst oder Käse auf ein Brot zu legen.

Dennoch scheint mir, ohne das belegen zu können, dass die Zubereitungszeit nicht der entscheidende Faktor ist. Auch nicht der Kaufpreis. Sondern die Gewohnheit. In einem Supermarkt geht man an 95% aller angebotenen Produkte schnurstracks vorbei, und zwar ein Leben lang. Man kauft mehr oder weniger immer die gleichen Sachen, aus Gewohnheit, und bereitet sie mehr oder weniger auf die immer gleiche Weise zu. Diese 5% sind unser Nahrungskosmos. Wir sehen nicht die anderen 95% an Lebensmitteln. Deshalb brechen solche Glaubenskriege los, wenn eines der Lebensmittel aus dem eigenen Kosmos kritisiert wird.
:Blumen:

Stimmt Arne , die Leute sind teilweise zu faul und die Prioritäten liegen anders.
Na ja ich jedenfalls für meine Wenigkeit hab Fertigsachen verbannt , und siehe da es geht mir seit ein paar Wochen echt besser.
Hatte immer oft Magenbeschwerden, weg.

Campeon
04.01.2017, 08:27
Man muss es halt einfach mal lernen, mit Kochmesser, Schneidebrett und frischen Zutaten umzugehen. Dann geht das ratzfatz.

Dennoch scheint mir, ohne das belegen zu können, dass die Zubereitungszeit nicht der entscheidende Faktor ist.

Es ist bei vielen, schlichte Faulheit.

In der Zeit wo man in der Küche steht, kann man halt nicht am PC, am TV, an der Konsole sein.
Hat halt jeder nur 24 std am Tag und die gilt es halt mit den "wichtigen" Sachen im Leben zu füllen.

Gutes Essen zuzubereiten gehört da anscheinend bei vielen nicht dazu.

Manchmal denke ich auch, da steht jemand 90 min am Herd und macht und tut und in 15 min ist alles vernichtet, eigentlich passt das Zeitverhältnis nicht, aber

dein Körper dankt es dir später und deine Zufriedenheit danach was gescheites gegessen zu haben, auch.

Freut mich aber, das hier doch recht gut diskutiert wird.

:bussi:

Pmueller69
04.01.2017, 09:13
Es ist bei vielen, schlichte Faulheit.

In der Zeit wo man in der Küche steht, kann man halt nicht am PC, am TV, an der Konsole sein.
Hat halt jeder nur 24 std am Tag und die gilt es halt mit den "wichtigen" Sachen im Leben zu füllen.

Gutes Essen zuzubereiten gehört da anscheinend bei vielen nicht dazu.

Manchmal denke ich auch, da steht jemand 90 min am Herd unt macht und tut und in 15 min ist alles vernichtet, eigentlich passt das Zeitverhältnis nicht, aber

dein Körper dankt es dir später und deine Zufriedenheit danach was gescheites gegessen zu haben, auch.

Freut mich aber, das hier doch recht gut diskutiert wird.

:bussi:
....Schlichte Faulheit...
....gehört da anscheinend bei vielen nicht dazu.....
...sehr traurig....

Dieses typisch Deutsche mit dem erhobenen Zeigefinger nervt. :dresche Warum muss man es immer negativ formulieren. Mich interessiert nicht, zum 100ten mal zu hören, was schlecht ist, sondern was gut ist. :Diskussion:

Ich habe mehrere Vorträge von Dr. Feil zum Thema Ernährung gehört. Dort ging es viel drum: Welche Lebensmittel sind denn gesund.

Bei uns gibt es seitdem mehr Beeren, mehr Kräuter, dunkle Schokolade, gesunde Öle, usw.

Und zwischendrin esse ich trotzdem mal Fast Food. Und habe kein schlechtes Gewissen dabei.

ScottZhang
04.01.2017, 10:34
Genau so. Und deswegen sollte man einfach Mindeststandards einführen die nicht von der Industrie diktiert sind, sondern von allen. Dann kann jeder ohne schlechtes Gewissen futtern was ein beliebt und diejenigen die aus ihrer Ernährung eine Wissenschaft oder Hobby machen wollen können das auch weiterhin tun.

So wie es heute ist, muss man sich ja zwangsläufig damit auseinandersetzen, das war mal anders. Diesen Zustand nenne ich Bevormundung.

FlyLive
04.01.2017, 10:56
sehenswerter Film.

https://www.youtube.com/watch?v=-yh1YHsswBA&t=3646s

Nach solchen Bildern vergeht mir ehrlich gesagt der Appetit. Es ist so furchtbar sinnlos.

schoppenhauer
04.01.2017, 11:00
Ein herrliches Luxusproblem.

Über Jahrtausende war es schwer, kaum oder oft gar nicht möglich für Alle genug zu Essen zu finden, zu jagen oder anzubauen. Noch in den 60'er Jahren hat ein deutscher Haushalt fast 50 % seines verfügbaren Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssen. Das waren Probleme!

Jetzt können wir von allem zu viel produzieren, das Volk will einen Kilo Hühnerbrust für 4,99 € und bekommt ihn auch für 4,99€. So what? Und wer sich bewusster ernähren will, findet seine Wege dahin. Und die Hühnerbrust kostet dann halt 32,99 € das Kilo oder wird ganz weg gelasssen. Wo ist das Problem?

Ich neige ja dazu, von Okt-Dez eher fleischig, KH-lastig, schokoladig und allgemein unbewusst zu Essen. Alles rein was Spass macht und am besten noch 'nen guten Roten drauf. Irgendwann macht das alles aber keinen Spass mehr, also wird im Jänner umgestellt. Fühl mich super nach den ersten vier Tagen und freue mich schon auf den Oktober, wenn wieder umgestellt wird....

Wir haben genug zu essen, DAS ist wichtig. Was der Einzelne aus seinem Leben macht, sollte ihm zunächst einmal selbst überlassen werden. Und die böse Lebensmittelindustrie ist vermutlich auch nicht viel schlimmer als VW und die Deutsche Bank.

drullse
04.01.2017, 11:15
Die Inhaltsstoffe sollten so auf der Verpackung aufgeführt werden, dass die Mehrheit der Bevölkerung sich vorstellen kann, worum es sich handelt. Bei Kunstwörtern müsste dahinter in Klammern ein verständlicher Begriff stehen.

Und vor allem: LESBAR, auch ohne Lupe. Lebensmittel, deren Inhaltsstoffe aufgrund von gelber Schrift in Größe 4 auf grauem Grund nicht lesen kann, wandern wieder ins Regal bei mir.

Leider sind da viele Menschen viel zu unkritisch oder zu faul, sich damit auseinander zu setzen.

EricPferrer
04.01.2017, 12:04
Ich finde, dass der völlig gedankenlose Umgang mit unserer Ernährung eines der wesentlichen Probleme unserer Zeit ist. Nicht nur, dass viele von uns immer ungesünder essen, sondern es tritt eine vollkommene Entfremdung von der Herstellung der Nahrung ein. Und das ist ein ethisches Problem. Diese Entfremdung führt dazu, dass wir die Kreatur, die Ihr Leben geben musste, damit wir was auf dem Teller haben, kein bisschen mehr wertschätzen. Wer würde eigenhändig ein Schwein schlachten oder ein Lämchen töten? Warum ist ein Welpe süsser als ein Ferkel oder ein Lämmchen?

Und wenn man dann noch dazu einbezieht, dass 50%(!!!!) der gesamten Ackerfläche der Welt dafür verwendet wird, Tiernahrung für unsere industrielle Massentierhaltung in Europa herzustellen, wird schnell klar, was das für Auswirkungen hat: Wo sollen die Leute in den Entwicklungsländern, denn bitteschön Ihre Nahrungsmittel für ihren Bedarf anbauen? Und das nur weil wir billiges Fleisch wollen? Das macht einen traurig, wenn nicht sogar wütend dabei! Die Gedankenlosigkeit.

Ich rede hier nicht gegen Fleischkonsum generell, sondern gegen die Massentierhaltung, die solche Fertiggerichte erst ermöglich, damit sie billig genug ist. Man kann in dieser global vernetzten Welt nichts mehr isoliert betrachten, sondern alles hängt mit allem zusammen.

My 2c

Klugschnacker
04.01.2017, 12:19
Ein herrliches Luxusproblem … Jetzt können wir von allem zu viel produzieren, das Volk will einen Kilo Hühnerbrust für 4,99 € und bekommt ihn auch für 4,99€. … Wo ist das Problem?

Ja, das ist ein Luxusproblem. Wie die meisten ethischen Fragen. Ich bin sehr dankbar, in einer Zeit und einer Gesellschaft zu leben, in der wir uns den Luxus ethischer Werte erlauben können.

Ein Kakao-Bauer, der jeden Tag seine Kinder statt in die Schule auf die Felder schicken muss, damit er seine Kakaobohnen zu Ramschpreisen in die westlichen Wohlstandsgesellschaften verkaufen kann, ist dazu nicht in der Lage. Wir aber schon, denn unser Lebensstandard erlaubt es uns ohne Probleme, auf ethische Fragen Rücksicht zu nehmen.

Mo77
04.01.2017, 13:14
........Wer würde eigenhändig ein Schwein schlachten oder ein Lämchen töten?.......
.
My 2c

Ich, hier, anwesend.....

schoppenhauer
04.01.2017, 13:53
Ja, das ist ein Luxusproblem. Wie die meisten ethischen Fragen. Ich bin sehr dankbar, in einer Zeit und einer Gesellschaft zu leben, in der wir uns den Luxus ethischer Werte erlauben können.


Ich auch und ich versuche meine persönlichen Mindest-Standards beim Einkaufen so gut es geht immer einzuhalten. In diesem Thread ging es aber bislang weniger um die Probleme der Massentierhaltung oder die Fehlentwicklungen überregionaler landwirtschaftlicher Produktion.

Hier ist es doch ein wenig dieses 'Oh Gott, was essen meine Mitmenschen für einen Mist, was tun die sich nur an, dürfen die das überhaupt?'. Und in dem Kontext meine ich halt: Jedem das was ihm schmeckt und alle zusammen froh darüber, dass keiner hungern muss!

schoppenhauer
04.01.2017, 13:59
Wo sollen die Leute in den Entwicklungsländern, denn bitteschön Ihre Nahrungsmittel für ihren Bedarf anbauen? Und das nur weil wir billiges Fleisch wollen? Das macht einen traurig, wenn nicht sogar wütend dabei! Die Gedankenlosigkeit.


Ich esse eigentlich keine Produkte aus Massentierhaltung, lese aber trotzdem raus, dass meine Art zu Leben den Hunger dieser Welt verursacht. Hast du verfolgt, was in Venezuela gerade los ist? Die Menschen hungern, denen geht es richtig schlecht. Venezuela ist ein gutes Beispiel für hausgemachtes Elend. Das hat aber auch gar nix mit meinen Ernährungsgewohnheiten zu tun....

rundeer
04.01.2017, 14:02
Beim essen denkt man immer; kann doch den anderen egal sein was ich mir reinstopfe, ist meine Gesundheit, ist mein Leben. Ja, das stimmt. Die Auswirkungen von Massentierhaltung (z.B. Tropenabholzung), Pestiziden, Co2 Belatung etc. geht aber jeden etwas an. Klar, man kann hier niemanden bevormunden und jeder muss solche Entscheidungen selber treffen. Jedem einzelnen sollte aber sein Handeln und die Auswirkungen zumindest bewusst sein. Sonst kann man keine Verantwortung übernehmen und für sich richtige Entscheidungen treffen.

Man kann sich natürlich nicht überall korrekt verhalten und auf alles schauen. Aber genauso wie es Kleidung gibt die aus Kinderarbeit kommt oder wie unsere Mobiltelefone die praktische alle Mineralien enthalten die von Sklaven in Afrika ohne jegliches Menschenrecht abgebaut werden, hilft auch die Nahrungsmittelindustrie die Welt schneller zu Grunde zu richten.

Mir passiert es teilweise sicher unbewusst aber leider auch bewusst (aus Bequemlichkeit) teilweise falsche Entscheidungen zu treffen. Wo immer möglich versuche ich aber den Anteil richtiger hochzuschrauben.

In der Ernährung sieht das für mich so aus:

- möglichst regional und saisonal

- möglichst viele Dinge die gar keine Packung brauchen oder nicht mehr als eine Zutat enthalten

- eher etwas weniger Fleisch, wenn dafür hochwertiges

- wenn möglich Bioprodukte

Ich finde es krass, dass Menschen schlechte Nachrichten extrem schnell verdrängen können. Ich merke das selber: Man sieht eine Doku wie Afrikaner in einer Miene drin schuften müssen, fast nichts zu essen kriegen, ausgepeitscht werden und teilweise auch dort schlafen müssen. Man ist schokiert, will nie mehr ein Smartphone kaufen welches solche Materialien enthalten. Bis man das nach und nach verdrängt und ein neues kauft. Es gab mal ne Studie die rausgefunden hat, dass wenn Studenten im Internet einen Bericht über schlechte Zukunftaussichten der Welt lasen (Überbevölkerung, Wirtschaftskriese, Krieg) dann haben sie unmittelbar danach meist eine belangslose Seite wie Instagram, Snapchat etc. geöffnet. Quasi um sich abzulenken und zu relativieren.

Dirtyharry
04.01.2017, 14:06
Und vor allem: LESBAR, auch ohne Lupe. Lebensmittel, deren Inhaltsstoffe aufgrund von gelber Schrift in Größe 4 auf grauem Grund nicht lesen kann, wandern wieder ins Regal bei mir.

Leider sind da viele Menschen viel zu unkritisch oder zu faul, sich damit auseinander zu setzen.

Das ist es, ohne Brille kann ich das nicht Lesen. Also kauf ich das nicht und eine Brille wird nicht mitgenommen.:cool:
Ich habe auch den Vorteil, das ich auf Süßstoff reagiere und deshalb viele Fertige Sachen, auch Wurst für mich Tabu sind.
Und Fleich, Schwein sowieso nicht, das macht meine Rente nicht mit:Lachanfall: das gibt's kaum.

Gruß Dirtyharry

Campeon
04.01.2017, 14:32
Mich interessiert nicht, zum 100ten mal zu hören, was schlecht ist, sondern was gut ist. :Diskussion:

Bei uns gibt es seitdem mehr Beeren, mehr Kräuter, dunkle Schokolade, gesunde Öle, usw.


Ist doch ganz einfach, wenn du weisst was schlecht ist, dann weisst du auch was gut ist, reine Logik.

Naja und du machst doch schon vieles richtig, warum fühlst du dich angegriffen?
Ich habe niemanden verurteilt, ich denke das die allermeisten hier sich relativ gut ernähren.

Aber wieviele Menschen gibt es in Deutschland die keine Ahnung von guter Ernährung haben.
Ist halt leider so, das sehr viele Menschen einfach aus der Tiefkühltruhe im Discounter ihr Essen rausholen.
Ist halt mega einfach, Pizza aufs Blech und Ofen an.

Das Problem, das die Wohlstandskrankheiten rapide zunehmen und die Schäden die dadurch entstehen, werden der Allgemeinheit aufgebürdet.
Und wenn es nur in der Erhöhung der Krankenkassenbeiträge ist.

EricPferrer
04.01.2017, 14:58
Stimmt in Venezuela hat das eher mit dem billigen Sprit bei uns zu tun. Weil die keine Devisen mehr für ihr Öl kriegen, müssen die Leute in den urbanen Bereichen hungern, weil die Regierung keine Lebensmittelimporte mehr finanzieren kann. Hat aber nichts mit uns zu tun. Wir fahren ja alle Elektroauto oder Fahrrad, stimmts?

ScottZhang
04.01.2017, 15:00
Nicht zu vergessen die Wirtschaftssanktionen, die moderne Form der Belagerung ...

blaho
04.01.2017, 15:10
Aber wieviele Menschen gibt es in Deutschland die keine Ahnung von guter Ernährung haben.


Ich bin ja froh, dass das auf Deutschland beschränkt ist. Kaum auszudenken, wäre das in anderen Nationen auch so.

Pmueller69
04.01.2017, 15:15
Naja und du machst doch schon vieles richtig, warum fühlst du dich angegriffen?
Ich habe niemanden verurteilt, ich denke das die allermeisten hier sich relativ gut ernähren.
.......

Das Problem, das die Wohlstandskrankheiten rapide zunehmen und die Schäden die dadurch entstehen, werden der Allgemeinheit aufgebürdet.
Und wenn es nur in der Erhöhung der Krankenkassenbeiträge ist.

Wir werden die Welt nicht besser machen, wenn wir versuchen, anderen ein schlechtes Gewissen zu machen. Man muss ihnen mit positivem Beispiel voran gehen.

Ich habe nie versucht, meine Kinder zu Supersportlern zu machen. Aber die beiden (16 und 18) gehen seit längerem schon von alleine joggen. Mein Kleiner kommt manchmal zu mir, dass ich ihm irgendwelche Übungen zeige. Hätte ich ihnen das früher aufgezwungen, wäre das bestimmt nicht der Fall.
Seit wir einen Standmixer in der Küche haben, mixt unser Grosser mit seiner Freundin häufiger Smoothies.
Schlechtes Gewissen wirkt bei Leuten von Silvester bis Dreikönig. Da wird 2-3 gejogged, etwas auf die Ernährung geachtet und dann ist es vorbei, weil die intrinsische Motivation fehlt.

Also hör auf, traurig zu sein. Die Welt wird dadurch nicht besser.

Campeon
04.01.2017, 15:43
Ich bin ja froh, dass das auf Deutschland beschränkt ist. Kaum auszudenken, wäre das in anderen Nationen auch so.

Hast die Überschrift gelesen?
Und der Eingangsbeitrag stammt nicht von mir, ich habe ihn lediglich zur Diskussion hier reingestellt.

Wir werden die Welt nicht besser machen, wenn wir versuchen, anderen ein schlechtes Gewissen zu machen. Man muss ihnen mit positivem Beispiel voran gehen.

Ich habe nie versucht, meine Kinder zu Supersportlern zu machen. Aber die beiden (16 und 18) gehen seit längerem schon von alleine joggen. Mein Kleiner kommt manchmal zu mir, dass ich ihm irgendwelche Übungen zeige. Hätte ich ihnen das früher aufgezwungen, wäre das bestimmt nicht der Fall.
Seit wir einen Standmixer in der Küche haben, mixt unser Grosser mit seiner Freundin häufiger Smoothies.



Habe ich nicht gemacht, im Eingangsbeitrag steht doch relativ viel Info.

Ich habe auch deine Erziehungsmethode nicht in Frage gestellt, mit keinem Wort und wenns bei dir super läuft, ist doch alles gut.

magicman
04.01.2017, 15:48
schreibe auch mal was dazu:)

die Essensgewohnheiten die derzeit unsere Gesellschaft ausübt , in diese ist man schlichtweg hineingewachsen.
Bzw.hat dies der erarbeitete Wohlstand mit sich gebracht.
Ich bin in einer kleinen Arbeiter Famlie augewachsen , Vater ging seiner Arbeit nach und Mutter versorgte uns 3 Kinder machte Haushalt.
Da meine Eltern vorallem Mutter mit sehr ärmlich aufwuchsen wollten sie uns Kindern mehr bieten ,vorallem gutes Essen.
Fleisch spielte immer eine große Rolle , beim Vater noch heute:)
Wir hatten auch Hasen die regelmässig geschlachtet wurden und Vater ging wie heute Angeln.
Ich persönlich habe auch kein Problem ein Nutztier zu schlachten , weil ich es so erlernt habe.
Das jährliche Schweine schlachten , war da ein Schlachtfest, Kesselfleisch , Leberwurst usw. ganz frisch. von Schweinen die im Ort beim Bauern aufwuchsen.
in Ställen mit Stroh mit genügend auslauf.

Ich hatte schon immer Freude mit Mutter zu kochen oder backen, was ich auch heute noch ausübe , Sonntags teils 3std in der Küche ist normalität.
Da meine Frau viel Wochenends arbeitet , ist es für mich klar das dann jemand anders als Sie kochen muß.
Wichtig ist uns ,das alles frisch zubereitet wird , Maggi Fix und so Zeug ist verbannt ,
Das wenige Fleisch was wir verzehren ist vom Dorfmetzger der seine Tiere noch selbst schlachtet und diese von den Bauern vom Ort kauft.
Auch gehen wir sehr wenig Essen.

Kann aber Menschen verstehen die nicht gerne kochen und auf fertig Produkte zurückgreifen.
Gehe mal von einer Familie aus , Vater Mutter 2 Kinder.
Mutter schaft Halbtags wenn nicht mehr, Vater ganztags.
Mittags wollen die Kids was zum Essen , dann Kinder evtl bei den Hausaufgeben helfen , Kinder irgendwo hinfahren usw.
schnell ist der Nachmittag vorüber , dann kommt Vater von der Arbeit
der will auch gefüttert werden , oder er geht erst seinen Sport nach :Cheese:
braucht dann noch mehr Futter.

Fakt ist einfach der Zeitfaktor der unsere Gesellschaft bewegt und die Medien die uns mit leckeren Produkten das Mund wässerig machen geben den Rest dazu.

blaho
04.01.2017, 16:06
Hast die Überschrift gelesen?

Hab ich. War auch von Dir. :Cheese:

Fakt ist einfach der Zeitfaktor der unsere Gesellschaft bewegt

Das ist nämlich ein Punkt. Wenn ich mir eine Pizza mache, dann renne ich erstmal durch die Gegend und besorge mir das frische Gemüse. Dann den Teig selbst machen, gehen lassen, ausrollen, belegen und backen. Den Küchentisch vom Mehl befreien, Schüsseln, Rührer etc. abwaschen. Das mache ich nicht an einem Arbeitstag, an dem ich i.d.R. noch nach 8-10 Stunden im Büro meine Stunde trainiere, dusche und mich mit meinem Sohn beschäftige. Ich kann jeden verstehen, der dann eine Fertigpizza in den Ofen wirft und die gesparte Zeit auf der Couch verbringt. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an meine Frau, die sich die Zeit nimmt, unsere Ernährung zu 99% frei von Fertigprodukten zu halten und dabei noch meine vegane Macke zu befriedigen.

Was ich wirklich schön finde, ist dass das von einem Minister kommt, der sich gerade darum Sorgen gemacht hat, dass die Verbraucher nicht versehentlich vegane Produkte verzehren.

FlyLive
04.01.2017, 16:17
Beim essen denkt man immer; kann doch den anderen egal sein was ich mir reinstopfe, ist meine Gesundheit, ist mein Leben. Ja, das stimmt. Die Auswirkungen von Massentierhaltung (z.B. Tropenabholzung), Pestiziden, Co2 Belatung etc. geht aber jeden etwas an......

Guter Beitrag :Blumen:

So sehe ich das auch. Jeder kann tun was er will, solange der Mitmensch, das Tier oder die Natur nicht nachweislich darunter zu leiden hat.

FlyLive
04.01.2017, 16:24
Ich bin ja froh, dass das auf Deutschland beschränkt ist. Kaum auszudenken, wäre das in anderen Nationen auch so.

Je wohlhabender das Land desto größer die Schande.
Wer in Eritrea isst was ihm unter die Kinnlade kommt, hat das Recht dazu. Wer in Deutschland nur dem Geschmackssinn nach wahllos isst, der hat in Bereichen außerhalb von Ernährung und Rücksichtnahme seine Stärken.

drullse
04.01.2017, 16:39
Jeder kann tun was er will, solange der Mitmensch, das Tier oder die Natur nicht nachweislich darunter zu leiden hat.
Du fährst also nicht Auto?

Nicht Bahn?

Strom verbrauchst Du auch keinen?

Oder vielleicht doch?

Falls ja - wo willst Du die Grenze ziehen? Ab wann ist etwas "nachweislich"?

Campeon
04.01.2017, 16:48
Wenn ich mir eine Pizza mache, dann renne ich erstmal durch die Gegend und besorge mir das frische Gemüse. Dann den Teig selbst machen, gehen lassen, ausrollen, belegen und backen. Den Küchentisch vom Mehl befreien, Schüsseln, Rührer etc. abwaschen. Das mache ich nicht an einem Arbeitstag, an dem ich i.d.R. noch nach 8-10 Stunden im Büro meine Stunde trainiere, dusche und mich mit meinem Sohn beschäftige.

Ich kann jeden verstehen, der dann eine Fertigpizza in den Ofen wirft und die gesparte Zeit auf der Couch verbringt.

Nun Pizza als Beispiel, den Teig kannst du locker 24 std stehen lassen, sprich man kann ihn auch am Vortag schon machen.
Manche machen einmal eine grosse Menge und frieren Portionsweise ein.

Holt man bei Bedarf dann aus dem Froster.

Gemüse kaufen wir einmal/Woche ein und dann reicht das auch.
Gerade auf der Pizza kann man mal auch Gemüse verwenden, was schon etwas schrumpelig geworden ist.

Bei uns wird sogar immer der Lehmbackofen angeworfen, d.h. 2 std vorher einheizen und kontrollieren ob er gescheit brennt und evtl gegensteuern.
Das ist immer ein Fest und obendrein schmeckt die besser als beim besten Pizzabäcker der Stadt.

Wegen einer Pizza würde ich niemals Essen gehen.

Ein gutes Essen zuzubereiten ist mit Sicherheit genauso entspannend, wie sich auf die Couch fläzen und obendrein hat man was gescheites auf dem Teller.

Aber es setzt halt jeder andere Prioritäten.

blaho
04.01.2017, 17:08
Ein gutes Essen zuzubereiten ist mit Sicherheit genauso entspannend, wie sich auf die Couch fläzen und obendrein hat man was gescheites auf dem Teller.

Aber es setzt halt jeder andere Prioritäten.

Klar kann ich den Teig am Vortag machen. Muss ich sogar, weil mein Teig 10 Stunden gehen muss. Einfrieren würde ich ihn nicht, da hätte ich Bedenken, ob er dann noch so locker ist.
Wenn ich den Teig am Vortag mache, muss ich aber parallel auch das Essen für den Vortag machen. Klingt begrenzt entspannend für mich. Nebenbei muss das Essen fertig sein bevor das Kind ins Bett geht, denn er isst ja mit.
Klares ja für gesunde Ernährung, aber auch volles Verständnis für Leute, die das nicht mehr unterbekommen. Würde ich allein leben, wäre meine Ernährung mit Sicherheit deutlich weniger gesund.

FlyLive
04.01.2017, 17:16
Du fährst also nicht Auto?

Nicht Bahn?

Strom verbrauchst Du auch keinen?

Oder vielleicht doch?

Falls ja - wo willst Du die Grenze ziehen? Ab wann ist etwas "nachweislich"?

Ich bin hin und wieder gezwungen Auto zu fahren, da die Arbeitsplätze aus den Dörfern und Städten entweder abgezogen sind oder an den Stadtrand verlegt wurden. Genauso wie die Lebensmittelläden.

Ich verbrauche auch Strom. Ich sehe keine Alternative, wenn ich in die Gesellschaft passen möchte und Gesetze nicht brechen will.

Ich ziehe meine Grenze genau dort wo etwas Autsch schreien würde, wenn ich weiter ginge.

Nachweislich ist zum Beispiel der Schaden an der Umwelt, wenn ich gedankenlos eine Chipstüte im nächsten Gebüsch entsorge.
Nachweislich ist, das Tiere Schmerzen empfinden und ich diese in Kauf nehme, für ein bisschen Geschmack das mir vielleicht gerade mal 3 Minuten Essvergnügen bereitet.
Nachweislich ist auch, das das Tierleid für Kleidungstücke (Marderhund am Kragen ...und Co. ) keinen Mehrwert bringt, der das rechtfertigt.

Schmerz verursachen auf Augenhöhe wäre, wenn Du mir dein Bein zum grillen anbieten würdest. Ein klarer Deal zwischen zwei Kreaturen auf Augenhöhe. Es ist nicht mehr auf Augenhöhe, wenn ich mein fleischiges Gegenüber in Schubladen unter mir einordne und es mir einrede, das es dem Gegenüber wahrscheinlich egal ist, ob der Wolf es kriegt oder der Mensch.

Aber im ernst - das muss man doch einer intelligenten Spezies nicht klar machen. Die Zeiten des Hungers sind hier vorbei und die Auswahl in den Läden erlaubt es uns, tatsächlich zu zeigen, das der Mensch clever ist.

ScottZhang
04.01.2017, 17:31
"Er nennts Vernunft und brauchts allein, nur tierischer als jedes Tier zu sein." -- Goethe

Campeon
04.01.2017, 17:35
Einfrieren würde ich ihn nicht, da hätte ich Bedenken, ob er dann noch so locker ist.


Probiere es doch mal aus.
Bei der nächsten Pizza machst du doppelte Menge Teig und den Teil der über ist, frierst du ein.
Dann beim nächsten Mal den Teig auftauen und mal versuchen, vielleicht bist du überzeugt, wenn nicht, ist nicht viel schief gelaufen.:)

Btw: Bei einer Tiefkühlpizza ist der Teig ja auch eingefroren worden.

EricPferrer
04.01.2017, 18:29
Jetzt ist schon fast alles gesagt/geschrieben worden, was hierzu gesagt werden kann. Natürlich ist es jedermann frei gestellt zu Essen wie er mag. Rein rechtlich. Aus moralischer oder ethischer Sicht bin ich jedoch der gleichen Meinung wie Klugschnacker: Wer, wenn nicht wir, könnte sich den Luxus gönnen zu unterscheiden?

Und das aus zwei Gründen. Zunächst sind die meisten von uns wirtschaftlich dazu in der Lage, bewusst zu essen und zu leben. Wir müssen uns nur dafür entscheiden. Die geringfügige anfängliche Unbequemlichkeit wird nicht zuletzt durch die dann entstehende Qualität der Ernährung mehr als ausgeglichen.

Und zum anderen soll keiner von uns behaupten können, er habe das alles nicht gewusst, wenn seine Kinder oder Enkel in 30 oder 40 Jahren mal fragen sollten wieso das alles so gekommen ist.

Aber, und jetzt bin ich mal kurz vollkommen off topic, vielleicht sind wir dann eh schon über Kurzweils Singularität hinaus und werden von den Maschinen nur noch zur Belustigung oder als Batterien gehalten. Und wenn das eh kommt wie wollen wir den Maschinen unsere Ethik erklären und beibringen? Wir als Menschen könnten mit den Widersprüchen Verhalten vs. ethischer Anspruch ja noch einigermaßen umgehen indem wir uns ein bisschen selbst belügen, aber eine Maschine kann das nicht. Wie erklären wir einer künstlichen Intelligenz was richtig und was falsch ist, wenn sie unser Verhalten dazu erfassen kann? Ok, ich hör jetzt auf, das wird ein wenig zu philosophisch. Fragen über Fragen! :)

drullse
05.01.2017, 00:05
Ich ziehe meine Grenze genau dort wo etwas Autsch schreien würde, wenn ich weiter ginge.

Schön und gut - aber weißt Du das immer? Die Einstellung ist löblich, ich glaube jedoch, Deine Aussage zum Thema Strom trifft es prima:

"Ich sehe keine Alternative, wenn ich in die Gesellschaft passen möchte und Gesetze nicht brechen will."

Mir stellt sich immer nur die Frage, wo die Grenze zu ziehen ist. Mit Bestimmtheit kann ich das für kaum einen Bereich des Lebens sagen.

Lui
05.01.2017, 14:09
Es ist bei vielen, schlichte Faulheit.

In der Zeit wo man in der Küche steht, kann man halt nicht am PC, am TV, an der Konsole sein.




Dieses typisch Deutsche mit dem erhobenen Zeigefinger nervt. :dresche

Interessant ist, wenn ich erwähne, dass ich mein Rad nicht selbst repariere, weil ich für sowas keine Geduld habe, herrscht bei vielen identisches Unverständnis, was aber beim Rad als völlig normal ist, im Gegensatz zu eigenem Körper. Da kommen Aussagen, wie "an mein Rad würde ich keinen außer mir dran lassen":Lachen2:

So gehts mir mit meinem Körper. Das Wohlergehens meiner Gesundheit geht über das meines Rads. Ich ernähre mich u.a. gesund und koche alles frisch von "Scratch"(genau warum ich Sport treibe), weil ich keine Lust auf Krankheiten habe. Ok, das es keine Garantie gibt, weiß ich, aber man muss nicht sein Schicksal spezifisch herrausfordern.

Campeon
05.01.2017, 14:31
Interessant ist, wenn ich erwähne, dass ich mein Rad nicht selbst repariere, weil ich für sowas keine Geduld habe, herrscht bei vielen identisches Unverständnis, was aber beim Rad als völlig normal ist, im Gegensatz zu eigenem Körper. Da kommen Aussagen, wie "an mein Rad würde ich keinen außer mir dran lassen":Lachen2:

So gehts mir mit meinem Körper. Das Wohlergehens meiner Gesundheit geht über das meines Rads. Ich ernähre mich u.a. gesund und koche alles frisch von "Scratch"(genau warum ich Sport treibe), weil ich keine Lust auf Krankheiten habe. Ok, das es keine Garantie gibt, weiß ich, aber man muss nicht sein Schicksal spezifisch herrausfordern.

Sehr löblich.:Blumen:
Für mich nachvollziehbar.

Pmueller69
05.01.2017, 17:39
Ernährung ist offensichtlich eine neue Religion. Früher hat man wegen im Namen des Christentums bekehrt, heute geht es um Vegan, Paleo und was der Geier noch was. Neulich war einer im Fernsehen, der sich nur noch aus Säften von Gräsern ernährt. :Maso:

Wenn mich einer versucht, zu bekehren, ich werde ihn sofort aufessen. Aber nur wenn es ein Veganer ist und natürlich roh, sonst ist danach noch mein Immunsystem oder mein Cholesterinspiegel am Arsch.

Lui
05.01.2017, 19:06
Klar, gibt es die religionsartige Ernährungsformen, die aber nichts mit gesundem noch mit gutem Essen allgemein zu tun hat. Die Mittelmeer/Mediterraner Küche ist zB keine spezifische Küche, sondern beinhaltet nur verschiedene Elemente.
Essen hat auch was mit Esskultur zu tun und die sind so machem Bahnhofs-Wurstesser abhanden gekommen bzw werden sie noch nie Esskultur besessen haben.

Wenn ich mir die mediterraner, viele Asiatische(von Japanisch bis Indonesisch), die Arabische und viele andere Internationale Küchen anschaue, kann ich mit einer trashigen TK-Pizza/Miracoli Küche null anfangen.
Das ist wie wenn man ein gutes Rennrad mit dem billigsten Bauhausrad vergleichen würde, und behaupten würde, ist doch alles gleich.

Aber, hey, jedem das seine.;)

Mauna Kea
05.01.2017, 19:27
Ernährung ist offensichtlich eine neue Religion. Früher hat man wegen im Namen des Christentums bekehrt, heute geht es um Vegan, Paleo und was der Geier noch was. Neulich war einer im Fernsehen, der sich nur noch aus Säften von Gräsern ernährt. :Maso:

Wenn mich einer versucht, zu bekehren, ich werde ihn sofort aufessen. Aber nur wenn es ein Veganer ist und natürlich roh, sonst ist danach noch mein Immunsystem oder mein Cholesterinspiegel am Arsch.

Geiler kommentar. Und dann soll ich dich ernst nehmen?
Hast du dich jemals ernsthaft mit den problemen, die heutzutage durch übermäßigen fleischkonsum herrschen beschäftigt?
Ich denke nein. Hauptsache es schmeckt gut.

rundeer
05.01.2017, 19:37
Lui, da kommt mir der Koch Rick Stein in den Sinn. Der kommt regelmässig im Schweizer Fernsehen und begiebt sich jeweils auf kulinarische Reisen durch die ganze Welt. Indien und Tibet war sehr sehenswert und kürzlich sah ich eine Folge über Island. Dort sind die Menschen sehr stark mit der Natur verbunden. Einer hat Eier in einer heissen Quelle gekocht, ein anderer daneben in der warmen Erde über die Nacht ein Brot backen lassen. Sie sagten, die Nahrungsmittel bekämen damit noch einmal eine ganz andere Qualität.

Einfach faszinierend, wie man in verschieden geografischen Regionen natürlich unterschiedliche Nahrungsmittel zur Verfügung hat. Geschmacklich ist es dadurch überall einzigartig.

Habt ihr gewusst, dass zum Beispiel die Chinesische Medizin regionale und saisonale Nahrungsmittel als am Hochwertigsten preist. Tropische Früchte sollen demnach dort wo sie geerntet werden zum Zeitpunkt der Ernte gegessen werden. Orangen im Winter bei uns konsumiert würden keine Erkältungen bekämpfen sondern unterstüzen. Ein interessanter Ansatz.

Pmueller69
05.01.2017, 19:38
Essen hat auch was mit Esskultur zu tun und die sind so machem Bahnhofs-Wurstesser abhanden gekommen.

Also jetzt pass mal uff. :dresche Ich bin geschäftlich viel unterwegs. Und einmal die Woche komme ich abends am Hauptbahnhof in Stuttgart vorbei und dann habe ich Hunger. Großen Hunger. Nach zu Hause ist es noch weit. Und dann hole ich mir dort eine rote Wurst. Die ist vom Metzger Kübler. Und diese rote Wurst schmeckt einfach köstlich.

Der Lümmel da unten ist viel schlimmer als mein Metzger:
http://www.foxy.at/wp-content/uploads/2012/02/meme5.jpg

ScottZhang
05.01.2017, 19:52
Essen hat auch was mit Esskultur zu tun und die sind so machem Bahnhofs-Wurstesser abhanden gekommen bzw werden sie noch nie Esskultur besessen haben.


Anderen die Kultur abzusprechen ist sehr gefährlich, diplomatisch unklug, und erzeugt Spannungen. Am Ende ist es kontraproduktiv und führt immer zu Mord und Totschlag.

Immerhin diskriminiert man doch so alle bewussten Bahnhofs-Wurstesser .... :Maso:

PS: Das Bild ist saukuhl, Pmueller69!!

magicman
05.01.2017, 20:13
ich kenne Menschen die kommen Sonntags kreidebleich in Tankstellen mit klapprigen Schuhen bunter Kleidung und kaufen Mars Snikers usw. :Lachen2: :Lachen2: :Lachen2: :Lachen2:

Lui
05.01.2017, 20:59
Anderen die Kultur abzusprechen ist sehr gefährlich, diplomatisch unklug, und erzeugt Spannungen. Am Ende ist es kontraproduktiv und führt immer zu Mord und Totschlag.


Die Wahrheit tut halt weh, genau so weh, wie ein Ruthe Cartoon.:Cheese:

Btw, ich habe niemand hier im Forum Esskultur abgesprochen, sondern allgemein von Esskultur gesprochen, und den Unterschied zwischen ALLE oder so manchem Bahnhofswurstesser, muss ich dir nicht erklären, oder doch?

Lui
05.01.2017, 21:05
Lui, da kommt mir der Koch Rick Stein in den Sinn. Der kommt regelmässig im Schweizer Fernsehen und begiebt sich jeweils auf kulinarische Reisen durch die ganze Welt.

Gestern lief im ZDF um 22.15uhr der erste teil von Street Food, wo es sehr viel um Street Food in Asien ging. Da sehen die Leute auch nicht wie die Kandidaten für the Biggest Loser aus.:Lachen2:
Wenn ich aber in Köln durch die Stadt gehe, bekomme ich teilweise platzangst. Das was man teilweise gerade bei vielen Jüngeren sieht, ist grausam. Das soll kein Fat-Shaming sein, sondern man sollte berücksichtigen, was das für die Gesundheit bedeutet.
Zu sagen, es ist doch egal, hauptsache es schmeckt, wird langfristig nach hinten losgehen.

ScottZhang
05.01.2017, 22:18
Die Wahrheit tut halt weh, genau so weh, wie ein Ruthe Cartoon.:Cheese:

Btw, ich habe niemand hier im Forum Esskultur abgesprochen, sondern allgemein von Esskultur gesprochen, und den Unterschied zwischen ALLE oder so manchem Bahnhofswurstesser, muss ich dir nicht erklären, oder doch?

Schon recht, würds trotzdem anders formulieren. Dem Begriff Kultur immanent ist nämlich, dass man Dinge unterschiedlich handhabt und nicht gleich. Sonst wärs Natur und nicht Kultur. :Huhu:

triduma
05.01.2017, 22:53
ich kenne Menschen die kommen Sonntags kreidebleich in Tankstellen mit klapprigen Schuhen bunter Kleidung und kaufen Mars Snikers usw. :Lachen2: :Lachen2: :Lachen2: :Lachen2:

Und dazu trinken sie Cola oder Red Bull. mit dem bösen Zucker drin. :Lachanfall:
Ich hatte erst gestern Abend nach über 3 Std. Rolle wieder eine leckere Dr. Oetker ofenfrische Tiefühlpizza. :)

Lui
05.01.2017, 23:35
Schon recht, würds trotzdem anders formulieren.

Wie soll man es denn sonst formulieren?
Am Ende ist alles subjektiv aber wenn alles egal ist, dann macht es keinen Unterschied zwischen :

- ARTE oder Nachmittags-TV auf RTL II
- ein Picasso oder einen röhrenden Hirsch
- ein Barolo oder der billigste Rotwein aus dem Tetrapack
- einen Film wie The Godfather oder 1 1/2 Ritter
- Musik von Miles Davis oder von Michael Wendler
- einen Porsche oder einen Trabi
- einer Reise zu den Wari Ruinen bei Ayacucho, Peru oder zu Ballermann 6
- ein Werk von Franz Kafka oder von Cora Liebesromanen
- diesem Rad: http://www.velonews.com/2016/04/bikes-and-tech/reviewed-giant-tcr-advanced-sl-0_401035 oder diesem: http://onlineshop.real.de/Rennrad-Piccadilly-28-Zoll-weiss-gruen/0449424001001?adword=onlineshop/google/sales/PLA-S&adword=onlineshop/google/sales/02_Sport-und-Freizeit/(DE:SAD)_Fahrradwelt/&gclid=CjwKEAiA-rfDBRDeyOybg8jd2U4SJAAoE5XqSsMuDedy_czk3ucJ3O24opG TkVAIsBGazxAS-Alo6BoCQ0nw_wcB

:Cheese:

Schwarzfahrer
06.01.2017, 08:19
Wie soll man es denn sonst formulieren?
Am Ende ist alles subjektiv aber wenn alles egal ist, dann macht es keinen Unterschied zwischen :

- ARTE oder Nachmittags-TV auf RTL II
- ein Picasso oder einen röhrenden Hirsch
- ein Barolo oder der billigste Rotwein aus dem Tetrapack
- einen Film wie The Godfather oder 1 1/2 Ritter
- Musik von Miles Davis oder von Michael Wendler
- einen Porsche oder einen Trabi
- einer Reise zu den Wari Ruinen bei Ayacucho, Peru oder zu Ballermann 6
- ein Werk von Franz Kafka oder von Cora Liebesromanen
- diesem Rad: http://www.velonews.com/2016/04/bikes-and-tech/reviewed-giant-tcr-advanced-sl-0_401035 oder diesem: http://onlineshop.real.de/Rennrad-Piccadilly-28-Zoll-weiss-gruen/0449424001001?adword=onlineshop/google/sales/PLA-S&adword=onlineshop/google/sales/02_Sport-und-Freizeit/(DE:SAD)_Fahrradwelt/&gclid=CjwKEAiA-rfDBRDeyOybg8jd2U4SJAAoE5XqSsMuDedy_czk3ucJ3O24opG TkVAIsBGazxAS-Alo6BoCQ0nw_wcB

:Cheese:

Ich glaube, der Punkt ist, daß diese schönen Wertepaare die Vielfalt des menschlichen Interesses zeigen, nicht eine gut/ böse Welt. Mag sein, daß links immer etwas "Höherwertiges" steht, zumindest aus der Perspektive eine gewissen Bildung -aber dieser höhere Wert ist weder subjekitv noch objektiv absolut gleich einzuschätzen für alle Menschen. Für einen Analphabeten ist Kafka oder Cora gleich wertlos, für die Mehrheit der Bevölkerung ist ein edles Rad sinnlose Geldverschwendung, ... Jeder darf eine bestimmte Ernährungsform besonderes gut, gesund, moralisch finden - aber eine allgemeingültige Norm für alle aufstellen ist falsch. Oder würdest Du auch Cora, röhrende Hirsche und RTLII den Leuten verbieten wollen wie Fast Food? Wer auf die von Dir formulierten Vorteile der anderen Option keinen Wert legt, wird weiterhin das nehmen, was ihm behagt - und das ist gut so. Die Menschheit darf ruhig vielfältig bleiben.

schoppenhauer
06.01.2017, 08:30
Ich glaube, der Punkt ist, daß diese schönen Wertepaare die Vielfalt des menschlichen Interesses zeigen, nicht eine gut/ böse Welt.

Also zumindest bei Barolo und Tetrapack darf man mit gutem Gewissen in Gut und Böse einteilen. Aber auch beim Barolo gilt - um beim Thread-Thema zu bleiben - natürlich, dass gerade er eine gewissenhafte Zubereitung braucht. Günstige Barolos sind meistens untrinkbar und damit auch ungesund.

Campeon
06.01.2017, 08:52
Günstige Barolos sind meistens untrinkbar und damit auch ungesund.

So ist es.:Huhu:

magicman
06.01.2017, 09:00
denke mal das sich die Menschen die sich hier in diesen Portal aufhalten sich eh weitaus gesünder Ernähren als evtl andere Mitbürger.
Rauchen und regelmässige Saufpartys werden sie wenigsten Wahrnehmen.
Ab und an mal Fastfood bringt keinen um.
:Blumen:

dominik_bsl
06.01.2017, 09:14
ich kenne Menschen die kommen Sonntags kreidebleich in Tankstellen mit klapprigen Schuhen bunter Kleidung und kaufen Mars Snikers usw. :Lachen2: :Lachen2: :Lachen2: :Lachen2:

Made my day! :Lachanfall:

Klugschnacker
06.01.2017, 11:13
Jeder darf eine bestimmte Ernährungsform besonderes gut, gesund, moralisch finden - aber eine allgemeingültige Norm für alle aufstellen ist falsch.

Würdest Du das auch bei einem Hundebesitzer sagen, der seinen treuen Hund zu Erziehungszwecken mit einem Stock regelmäßig windelweich prügelt? Würdest Du sagen, es gäbe viele Erziehungsmethoden, aber man dürfe über keine sagen, sie sei falsch?

Ich bin anderer Meinung und kein Freund dieser Relativierungen. Nicht alle Standpunkte sind relativ und gleich gut. Unnötig zugefügtes Leid wäre für mich ein absoluter Bezugspunkt für ein moralisches oder unmoralisches Verhalten. Das Herstellen, Verkaufen und Konsumieren beispielsweise von Stopfleber ist ein barbarischer Vorgang, für den es in unserer Überflussgesellschaft keine moralische Rechtfertigung gibt. Unnötige Tierquälerei ist falsch.

Grüße,
Arne

ScottZhang
06.01.2017, 11:27
Würdest Du das auch bei einem Hundebesitzer sagen, der seinen treuen Hund zu Erziehungszwecken mit einem Stock regelmäßig windelweich prügelt? Würdest Du sagen, es gäbe viele Erziehungsmethoden, aber man dürfe über keine sagen, sie sei falsch?


Das ist de falsche Frage, die Frage muss sein: Würde der prügelnde Hundebesitzer von anderen Erziehungsmethoden profitieren?

Klugschnacker
06.01.2017, 11:38
Das ist de falsche Frage, die Frage muss sein: Würde der prügelnde Hundebesitzer von anderen Erziehungsmethoden profitieren?

Kann sein. Ich erlaube mir aber, das auch aus der Sicht des Hundes zu sehen. Das tun wir auch als Gesellschaft, wenn wir für uns die Regel aufstellen, dass unnötige Tierquälerei verboten ist. Dabei wird nicht das Anliegen dessen vertreten, der quält. Sondern das Interesse des Mitgeschöpfes, das gequält wird.

Campeon
06.01.2017, 11:39
Das Herstellen, Verkaufen und Konsumieren beispielsweise von Stopfleber ist ein barbarischer Vorgang, für den es in unserer Überflussgesellschaft keine moralische Rechtfertigung gibt.


Erkläre das mal einem Franzosen.:dresche

Wobei du zu 100% Recht hast, ich würde sowas niemals essen.

Kurioserweise fühlen sich aber etliche hier persönlich angegriffen, wenn man die ein oder andere Ernährungsweise ankreidet oder verteufelt.

Schwarzfahrer
06.01.2017, 11:42
Also zumindest bei Barolo und Tetrapack darf man mit gutem Gewissen in Gut und Böse einteilen. Aber auch beim Barolo gilt - um beim Thread-Thema zu bleiben - natürlich, dass gerade er eine gewissenhafte Zubereitung braucht. Günstige Barolos sind meistens untrinkbar und damit auch ungesund.

Stimmt aus der Sicht des genießenden Weintrinkers sicherlich. Für einen kompletten Abstinenzler wie mich ist der Unterschied vollkommen irrelevant, da ich Wein höchstens mal als Schuss zu einer gut aufgekochter Soße zugebe. Für jemanden, der im Alkohol primär die suchterzeugende Droge sieht, ist sogar beides gleich schlecht und verwerflich. Es bleibt im Auge des Betrachters, eine absolute moralische Wertung, die alle zu akzeptieren haben, ist fehl am Platz.

ScottZhang
06.01.2017, 11:51
Dabei wird nicht das Anliegen dessen vertreten, der quält. Sondern das Interesse des Mitgeschöpfes, das gequält wird.

Bei Hunden mag das ja noch einsichtig sein, da stimme ich voll zu. Wenn es dann aber dazu kommt das jemand behauptet die "Interessen des Planeten" zu vertreten, wird es schwierig.

Schwarzfahrer
06.01.2017, 12:00
Würdest Du das auch bei einem Hundebesitzer sagen, der seinen treuen Hund zu Erziehungszwecken mit einem Stock regelmäßig windelweich prügelt? Würdest Du sagen, es gäbe viele Erziehungsmethoden, aber man dürfe über keine sagen, sie sei falsch?

Dein Vergleich hinkt etwas: Ob ich einen Hund halte oder nicht, ist nicht existentiell. Essen ist aber ein unvermeidbares Bedürfnis für alle Lebewesen, und was wir essen ist für unsere Art auch im Laufe der Evolution im Wesentlichen gegeben. Das Thema wird aber heute unnötig und übertrieben ideologisiert und moralisiert. Essen soll primär der Ernährung und dem Genuß dienen, nicht der befriedigung von moralischen Ansprüchen. Übrigens, die Liste von Lui hat keine Wertepaare von Tierquälen und nicht dargestellt, sondern einfach höhere und niedrigere Qualitäten von verschiedenen Produkten, und ich wies darauf hin, daß höhere Qualität kein moralische Pflicht ist, sondern etwas, was immer nur bestimmte interessierte Personengruppen interressiert, und nicht alle Menschen.

Ich bin anderer Meinung und kein Freund dieser Relativierungen. Nicht alle Standpunkte sind relativ und gleich gut. Unnötig zugefügtes Leid wäre für mich ein absoluter Bezugspunkt für ein moralisches oder unmoralisches Verhalten. Das Herstellen, Verkaufen und Konsumieren beispielsweise von Stopfleber ist ein barbarischer Vorgang, für den es in unserer Überflussgesellschaft keine moralische Rechtfertigung gibt. Unnötige Tierquälerei ist falsch.

Nicht alle Standpunkte sind gleich gut - aber es gibt nie nur einen einzigen Standpunkt, der richtig ist. Wir müssen damit leben, daß es Leute gibt, deren Standpunkt nicht unserem entspricht, aber auch berechtigt ist, auch wenn wir es für schlechter halten.
Unnötige Tierquälerei ist falsch - stimm. Aber bereits der Begriff "unnötig" zugefügtes Leid bedarf der Definition, die 50 Leute in mindestens 20 verschiedenen Weisen umschreiben und eingrenzen würden. Das Herstellen von Stopfleber ist grausam - aber die Verkäufer und Konsumenten als "barbarisch" zu bezeichnen, finde ich Unsinn.

noam
06.01.2017, 13:02
Unnötige Tierquälerei ist falsch - stimm. Aber bereits der Begriff "unnötig" zugefügtes Leid bedarf der Definition

Aber gerade wir, die in einer Gesellschaft leben, in der absoluter Überfluss herrscht, können uns erlaubten, den Begriff "unnötig" in diesem Kontext ziemlich eng zu fassen.

Wir müssen nicht essen, was auf den Tisch kommt, sondern haben als Verbraucher maßgeblichen Einfluss darauf, was uns zur Verfügung gestellt wird.

Ich möchte nicht glauben, dass es Menschen gibt, die "unnötiges" Leid in konventioneller Massentierhaltung in ihrer perversesten Form (zB Geflügelmast) billigend in Kauf nehmen, nur damit trotz ausreichender Liquidität der Fleischkonsum im Überfluss stattfinden kann.

Lui
06.01.2017, 13:03
Jeder darf eine bestimmte Ernährungsform besonderes gut, gesund, moralisch finden - aber eine allgemeingültige Norm für alle aufstellen ist falsch.

Von Verboten habe ich nie etwas gesagt, sondern ich versuchte den Begriff Esskultur zu beschreiben.
Interessant war mal eine Sendung über das Thema Essenskultur Frankreich und Deutschland. Während Franzosen zB im Schnitt bereit waren bis zu 20 Euro für ein Hähnchen auszugeben, waren Deutsche im Schnitt nur bereit 6 Euro auszugeben. In Frankreich hat gutes Essen einen wesentlich höheren Stellenwert. In Deutschland herrscht eher die 'Hauptsache es schmeckt und macht satt' Mentalität. Hierzulande ist man lieber bereit Geld in den Urlaub oder materialle Sachen zu stecken.

Ich habe das Gefühl, hierzulande werden Hunde besser als die eigenen kinder ernährt:
http://www.barfinfo.de/barf-speiseplan/

Schwarzfahrer
06.01.2017, 13:35
...Ich möchte nicht glauben, dass es Menschen gibt, die "unnötiges" Leid in konventioneller Massentierhaltung in ihrer perversesten Form (zB Geflügelmast) billigend in Kauf nehmen, nur damit trotz ausreichender Liquidität der Fleischkonsum im Überfluss stattfinden kann.

Ich glaube, die meisten nehmen es billigend in kauf, weil es einfach bequemer ist, weil es egal ist, und man andere Prioritäten im Leben hat. Ich glaube nicht, daß es dabei immer nur um "den Fleischkonsum im Überfluß" geht.

Ich esse kaum Hähnchen, da ich es nicht besonders mag - daher stimme ich zwar zu, daß die Tierhaltung in diesem Bereich höchst bedenklich ist, aber es bewegt mich trotzdem nur mäßig. Dafür stecke ich mehr Interesse und Engagement in die Fragen von Inklusion von geistig Behinderten in die Gesellschaft - da dies für mich aus persönlichen Gründen eine deutlich höher zu gewichtende moralische Frage ist, als der Tierschutz. Allerdings kann und darf ich nicht verlangen, daß diese Priorisierung für alle gilt. Ich kann nur daran arbeiten, daß andere dieses Thema auch nachvollziehen können. Ebenso erwarte ich, daß Ernährungs-Apostel und Tierschützer mir überlassen, welche Bedeutung ich ihren Ideen und Argumenten für meine Lebensführung beimesse, ohne mich moralisch unter Druck zu setzen. Mehr wünsche ich mir nicht.

Schwarzfahrer
06.01.2017, 13:52
Von Verboten habe ich nie etwas gesagt, sondern ich versuchte den Begriff Esskultur zu beschreiben.
Ist mir klar; ich meine nur, daß diese Esskultur auch nicht algmeingültige absolute Norm sein muß, sondern je nach Menschen andere Maßstäbe haben kann.

In Frankreich hat gutes Essen einen wesentlich höheren Stellenwert. In Deutschland herrscht eher die 'Hauptsache es schmeckt und macht satt' Mentalität. Hierzulande ist man lieber bereit Geld in den Urlaub oder materialle Sachen zu stecken.
Dort wird eben etwas anderes unter "gutes Essen" verstanden, unter anderem auch das Stundenlange rumsitzen am Tisch - ist auch nicht jedermanns Sache. Das Merkmal "es schmeckt" ist in meinen Augen unabdingbar für gutes Essen, und satt machen muß Essen doch auch immer - was ist daran an sich verwerflich?
Das Problem ist doch, daß immer mehr Menschen aufwachsen, die nicht von zu Hause aus lernen, wie man sich einfach aus simplen Zutaten normale Gerichte erstellt, die schmecken und satt machen. Wer mit Fertiggerichten aufwächst, dem schmeckt aus Gewöhnung eben das besser, und der macht ein Leben lang so weiter.

Ich habe das Gefühl, hierzulande werden Hunde besser als die eigenen kinder ernährt:
Dieses Gefühl habe ich bereits bei meiner Ankunft in Deutschland in 1980 bekommen. In meiner Heimat wurden Hunde, wenn überhaupt, mit (artgerechten) Küchenabfällen gefüttert; keiner wäre auf die Idee gekommen, für Hunde Spezialnahrung herzustellen.

Lui
06.01.2017, 14:07
Das Problem ist doch, daß immer mehr Menschen aufwachsen, die nicht von zu Hause aus lernen, wie man sich einfach aus simplen Zutaten normale Gerichte erstellt, die schmecken und satt machen. Wer mit Fertiggerichten aufwächst, dem schmeckt aus Gewöhnung eben das besser, und der macht ein Leben lang so weiter.


Ja, und das Problem verstehe ich halt nicht.
Ist das nicht auch irgendwie VERANTWORTUNG von Eltern seinem Kind gesunde Ernährung zu geben, oder ist es wichtiger dem Hund die beste Ernährung zu geben während Kinder mit Tiefkühlpizza gemästet werden?

Naja, die gravierenden Ausmaße sieht man ja tagtäglich.

Dieses Gefühl habe ich bereits bei meiner Ankunft in Deutschland in 1980 bekommen. In meiner Heimat wurden Hunde, wenn überhaupt, mit (artgerechten) Küchenabfällen gefüttert; keiner wäre auf die Idee gekommen, für Hunde Spezialnahrung herzustellen.

Die Leute sehen es als natürlich an, dass Schokolade für Hunde ungesund ist, aber bei Kindern sieht man keinen Zusammenhang zwischen ernährung und Gesundheit. Da bekommt 2 Jährige schon Gummibären zu essen.

Campeon
06.01.2017, 14:24
Ob ich einen Hund halte oder nicht, ist nicht existentiell. .

Dann frage mal einen Hundehalter.


Ich möchte nicht glauben, dass es Menschen gibt, die "unnötiges" Leid in konventioneller Massentierhaltung in ihrer perversesten Form (zB Geflügelmast) billigend in Kauf nehmen, nur damit trotz ausreichender Liquidität der Fleischkonsum im Überfluss stattfinden kann.

Glaube es, es ist zu 100% die knallharte Realität.

Mein Nachbar, deutscher "hardcore Fleischesser und Fleisch gibts nur aus dem Aldi", der grämt sich immer, wenn ich mal einen Hahn bei mir schlachte.

magicman
06.01.2017, 14:47
Dann frage mal einen Hundehalter.



Glaube es, es ist zu 100% die knallharte Realität.

Mein Nachbar, deutscher "hardcore Fleischesser und Fleisch gibts nur aus dem Aldi", der grämt sich immer, wenn ich mal einen Hahn bei mir schlachte.


wichtig ist das man mit dem frisch geputzen 60000 Euro Auto zum Aldi fährt.
sieht ja blöd aus wenn man mit dem Rad zum Bio Bauern anreist , evtl noch mit mitgebrachten Jute Säcklein:Cheese:

Campeon
06.01.2017, 15:09
wichtig ist das man mit dem frisch geputzen 60000 Euro Auto zum Aldi fährt.
sieht ja blöd aus wenn man mit dem Rad zum Bio Bauern anreist , evtl noch mit mitgebrachten Jute Säcklein:Cheese:

stimmt, wo du Recht hast, hast du Recht!:Blumen:

FLOW RIDER
06.01.2017, 19:40
Also mir schmeckt meine Fertig-Wagner-Pizza beim lesen dieses Treads immer noch. Prost!

Stefan
06.01.2017, 19:43
Also mir schmeckt meine Fertig-Wagner-Pizza beim lesen dieses Treads immer noch. Prost!

Darf sie ja auch, genauso wie das Snickers während der Radausfahrt an der Tanke.
Es geht darum, wie Du Dich hauptsächlich ernährst, nicht ob Du 2mal pro Woche ein Fertiggericht warmmachst.