Vollständige Version anzeigen : Spiroergometrie sinnvoll?
Ciao Atleti,
wie viele von Euch wissen, muss ich hier in Italien jedes Jahr ein sportmedizinisches Unbedenklichkeitszertifikat vorlegen, ergo war ich gestern bei unserem "Mannschafts"-Arzt (da selbst Triathlet und ausgewiesener Sportmediziner Fachrichtung Kardiologie). Während der Voruntersuchung fragte er wie immer, wie hoch mein maximal Puls sei und wie ich diesen ermittelt hätte...
Nach Beendigung des Belastungs-EKG kamen wir nochmal auf den maximal Puls und die sich daraus ableitenden HF-Trainingsbereiche zu sprechen.
Lange Rede gar kein Sinn: er persönlich hält nicht viel von den HF-Trainingsbereichen basierend auf einer HF-max, sondern empfiehlt mir eine Spiroergometrie (ausdrücklich OHNE Laktat-Meßung) zur Ermittlung der persönlichen aerob-/anaeroben-Schwelle und eine darauf basierende HF-Traningsbereich-Einteilung. Die Untersuchung würde mich 130€ kosten ...
Ich habe versucht mich mal im Internet, aber auch hier im Forum zu informieren, aber richtig schlau geworden bin ich daraus nicht!
Ist eine Spiroergometrie OHNE Laktatmeßung sinnvoll? Und sind die Kosten im Rahmen?
Grazie mille :Blumen:
Saluti
Cube
Goalie1984
29.11.2016, 15:03
Hi,
ja, eine Spiroergometrie ist mit das genaueste, was es zur Bestimmung von Trainingsbereichen gibt.
Unter diesem Link ist schön aufgezeigt, was die Spiro ausmacht und von der Laktatdiagnostik abgrenzt.
https://www.medizin.uni-tuebingen.de/sportmedizin/patienten/spiroergometrie.htm
130 Euro scheint mir angemessen zu sein - dürfte hier in Deutschland in etwa gleich viel kosten.
Viele Grüße,
goalie
.......er persönlich hält nicht viel von den HF-Trainingsbereichen basierend auf einer HF-max......
das ist von je her nur eine faustformel für den fit4fun bereich. da aber auch ausreichend.
............. sondern empfiehlt mir eine Spiroergometrie (ausdrücklich OHNE Laktat-Meßung).....
hat er auch begründet warum ohne laktat? ich meine man kann ja darüber streiten, welchen wert man dem beimisst, aber man muss ja nicht einen parameter weglassen, der auch hilfreich sein kann.
oder liegts nur daran, dass er kein laktat nehmen kann und zb eine MTA dafür einkaufen müsste?
captain hook
29.11.2016, 15:21
Hi,
ja, eine Spiroergometrie ist mit das genaueste, was es zur Bestimmung von Trainingsbereichen gibt.
Unter diesem Link ist schön aufgezeigt, was die Spiro ausmacht und von der Laktatdiagnostik abgrenzt.
https://www.medizin.uni-tuebingen.de/sportmedizin/patienten/spiroergometrie.htm
130 Euro scheint mir angemessen zu sein - dürfte hier in Deutschland in etwa gleich viel kosten.
Viele Grüße,
goalie
Yo, total genau. Fragt sich, was man dann anschließend mit dieser überragenden Genauigkeit anfängt. Dann geht es nämlich erstmal los. Auswertung, Trainingsplan, Trainingsvorgaben, Nachkontrolle des Trainingsfortschritts, Anpassung, weitere Kontrollen...
Mit einer Spiro ist es def. nicht getan. Entweder man will diesen Weg gehen, dann muss man ihn vollständig gehen mit allem was dazugehört. Ansonsten kann man das Geld auch anderweitig ausgeben oder mir schenken. :Cheese:
hat er auch begründet warum ohne laktat? ... oder liegts nur daran, dass er kein laktat nehmen kann und zb eine MTA dafür einkaufen müsste?
Nein, wirklich begründet hat er es nicht. Aber er sagte, dass seine Untersuchung auch ohne Laktatmeßung aussagekräftig sei ... was wiederum mit Deinem letzten Satzteil begründet werden könnte, denn eine MTA habe ich bisher noch nicht bei ihm gesehen.
Saluti
Cube
Goalie1984
29.11.2016, 15:24
oder liegts nur daran, dass er kein laktat nehmen kann und zb eine MTA dafür einkaufen müsste?
Darf er das nicht als Arzt zwangsweise?
Sollte er den Test nicht selbst durchführen, sondern von (nicht entsprechend ausgebildetem) Personal durchführen lassen, ist das natürlich was anderes.
Hauptproblem ist wie der captain oben schon schreibt wohl die permanente Nachkontrolle. Was bringt es dir zu wissen wie es gerade aussieht, wenn du in 3 monaten andere Werte hast.
... Dann geht es nämlich erstmal los. Auswertung, Trainingsplan, Trainingsvorgaben, Nachkontrolle des Trainingsfortschritts, Anpassung, weitere Kontrollen...
Auswertung, Trainingsplan bzw. -vorgaben sind kein Problem, da mein Trainer bereits dieser Idee zugestimmt hat und die beiden sich sehr gut kennen.
Eine Nachkontrolle des Trainingsfortschritts hat er mir bereits angeboten, wobei eine dadurch resultierende Anpassung des Trainings wiederum kein Problem wäre.
Aber für mich ist die Frage, ob es sich grundsätzlich lohnt, da ich ja derzeit nur nach den "FitforFun"-Vorgaben trainiere ... so dann zumindest realistische HF-Traningsbereiche hätte!
Saluti
Cube
Hauptproblem ist wie der captain oben schon schreibt wohl die permanente Nachkontrolle. Was bringt es dir zu wissen wie es gerade aussieht, wenn du in 3 monaten andere Werte hast.
das kommt n bischen darauf an, wonach man geht. mein marathonpuls (oder damals aerobe schwelle), denn ich früher ein paar mal hab bestimmen lassen können, ist zb über 15 jahre mehr oder weniger konstant geblieben. was sich halt geändert hat, war die geschwindigkeit an der schwelle. da ich aber die rennen immer nach pulsuhr gelaufen bin, kam ich mit dem damals bestimmten puls über die jahre sehr gut hin.
Hauptproblem ist wie der captain oben schon schreibt wohl die permanente Nachkontrolle. Was bringt es dir zu wissen wie es gerade aussieht, wenn du in 3 monaten andere Werte hast.
Also doch lieber bei den "FitforFun"-HFmax basierten HF-Trainingsbereichen bleiben?
Oder ganz ohne HF-Traningsbereiche trainieren und die HF nur als Anhalt hernehmen?
Saluti
Cube
Goalie1984
29.11.2016, 15:34
Yo, total genau. Fragt sich, was man dann anschließend mit dieser überragenden Genauigkeit anfängt. Dann geht es nämlich erstmal los. Auswertung, Trainingsplan, Trainingsvorgaben, Nachkontrolle des Trainingsfortschritts, Anpassung, weitere Kontrollen...
Mit einer Spiro ist es def. nicht getan. Entweder man will diesen Weg gehen, dann muss man ihn vollständig gehen mit allem was dazugehört. Ansonsten kann man das Geld auch anderweitig ausgeben oder mir schenken. :Cheese:
Ich gebe Dir Recht, die Schlussfolgerungen daraus und der Trainingsaufbau etc. sind deutlich wichtiger, um tatsächlich schneller zu werden.
Aber als Leistungstest ist Spiro deutlich genauer als alles andere - wenn zur Auswertung jemand herangezogen wird, der sich wirklich damit auskennt.
captain hook
29.11.2016, 16:04
Auswertung, Trainingsplan bzw. -vorgaben sind kein Problem, da mein Trainer bereits dieser Idee zugestimmt hat und die beiden sich sehr gut kennen.
Eine Nachkontrolle des Trainingsfortschritts hat er mir bereits angeboten, wobei eine dadurch resultierende Anpassung des Trainings wiederum kein Problem wäre.
Aber für mich ist die Frage, ob es sich grundsätzlich lohnt, da ich ja derzeit nur nach den "FitforFun"-Vorgaben trainiere ... so dann zumindest realistische HF-Traningsbereiche hätte!
Saluti
Cube
Ich kann Dir nicht mehr folgen. Du hast nen Trainer, trainierst aber nach FitforFun Daten?! Aber grundsätzlich ist Dein Trainer auch dafür und Nachkontrollen wirds auch geben?!
Was ich nicht ganz verstehe ist, warum er es ohne Laktat machen will. Laktat ist unglaublich billig im Verhältnis, dass es sich kaum lohnt drauf zu verzichten, selbst wenn man sich in der Neuzeit ein bisschen von dem Laktatthema löst. Es geht dabei nicht um genauer oder schöner oder besser. Es wird ja was ganz anderes gemessen. Ganz genau genommen ist man ja auch von der Spiro-Genauigkeit schon wieder abgekommen. Da hatte man auch mal mobile Rucksäcke entwickelt und inzwischen wieder eingestampft. Laktat mit Spiro und den Ergebnissen aus der Realworld* zusammen in einen Topf und dann von fachkundigem Personal auswerten und in Trainingsempfehlungen umsetzen... das dürfte der Mix sein, mit dem man 99% dessem ausschöpft, was man machen kann.
@NBer: wenn man eh schon viel selbst probiert hat und Tonnen an Erfahrung und eigenen Messwerten hat braucht man sowas eh nurnoch dann, wenn man es ganz genau wissen will. Alles andere sagt einem dann das Gefühl und das, was im Training passiert.
Aufm Rad schätze ich das eher so ein, dass man mit einem Powermeter, den gängigen Vorgaben und eigener Erfahrung in fast allen Fällen ohne LD auskommt. Vielleicht mal anfangs, damit man ggfls. mal sehen kann, wie die Zusammenhänge bei einem gelagert sind, aber grundsätzlich gehts dann auch ohne in meinen Augen.
*am olympiastützpunkt damals hätte niemand einer Spiro vertraut, die nicht durch einen Feldtest und entsprechenden Daten verifiziert worden sind! Laufband und Indoor ist manchmal ziemlich anders als Realworld...
Ich kann Dir nicht mehr folgen. Du hast nen Trainer, trainierst aber nach FitforFun Daten?! Aber grundsätzlich ist Dein Trainer auch dafür und Nachkontrollen wirds auch geben?!
Ich habe keinen eigenen Trainer, sondern unsere Mannschaft hat einen (1) Trainer, der bei Bedarf eben auch persönliche Trainingspläne erstellt.
Bisher habe ich eben nach persönlich ermittelter HFmax und den darauf basierten HF-Trainingsbereichen trainiert, was NBer als "FitforFun"-Daten benannt hat ...
Saluti
Cube
Mir gefällt am besten der Ansatz über Vdot von Daniels. Einem 5 km Test kann ich nötigenfalls jeden Monat machen und die Pace die ich Laufen kann bzw können sollte ich vom weit weniger Faktoren abhängig als mein Puls an einem Tag zu einer gewissen Zeit.
Wenn man dann über die eigene Erfahrung Puls und Vdot also Pace kombiniert kommt man denke ich auf das Optimum für den Hobbysportler
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