Vollständige Version anzeigen : Pinion
longtrousers
24.11.2016, 21:19
Morgen kommt es, mein neues Pinion-Rad.
Viele Teile meines Trekkingbikes sind verschlissen. Da Änderung gut ist für die Moral, will ich mal Scheibenbremsen haben. Ausserdem stört mich das Putzen und das schlechte Schalten verdreckter Kettenschaltungen. Ich fahre viel Schotter. Das Einzige was noch gut ist an meinem Rad, ist der Rahmen. Aber neue Teile kaufen am alten Rahmen ist finanziell nicht besser als gleich ein neues Rad. Deshalb der Kauf.
Riemenantrieb habe ich in Erwägung gezogen, aber nicht gewählt, siehe hier (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=38948&highlight=riemenantrieb).
Eine Rohloffnabe habe ich auch in Erwägung gezogen, aber habe das Pinion gewählt wegen:
1. Wenn schon, denn schon.
2. Ich will weniger Dreckempfindlichkeit, und bei Rohloff gibt es an den Stellen wo die Züge reingehen Probleme, siehe (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=26419&highlight=Rohloff+thread). Jetzt befinden sich die Zugeingänge beim Pinion auch an einer dreckempfindlichen Stelle, grade hinter dem Vorderrad, ich werde noch berichten ob das Probleme verursachen wird.
3. Man kann das hintere Laufrad wechseln, z.B. mit Sommerreifen und Winterreifen. Bei Rohloff wäre das teuer. Ob ich das machen werde weiss ich allerdings noch nicht. Ausserdem muss ich noch rausfinden, ob das Wechseln des Hinterrades locker geht. (Die Kette wird mit meinem System mit Hilfe des Hinterrades gespannt).
4. Sybenwurz hat kein Veto gegen Pinion ausgesprochen, siehe hier (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?p=1040058&highlight=pinion#post1040058).
Wenn man was lesen will über Pinion kann man mal hier (http://velotraum.de/news/pinion-getriebe-in-der-fahrpraxis) nachschauen. Dort stehen soviel Meinungen, wenn man die alle durchliest wird man narrisch.
Ach ja, bei mir handelt es sich um ein Poison-Rad aus Alu mit Pinion P1.18.
Bilder folgen.
illdie4u
24.11.2016, 21:29
Witzig, bis gestern hätte mir der Thread-Titel nichts gesagt.
Und gestern auf ner (Automatisierungs-)Messe war eine offene Pinion ausgestellt und man konnte kurbeln und schalten.
Sehr beeindruckende Mechanik.
Viel Spaß mit dem neuen Bike.
Thorsten
24.11.2016, 21:47
Bin gespannt auf deine Erfahrungen mit der Pinion. Habe selbst ja nur Rohloff im Einsatz. Gewichtsverteilung ist sicher ein Vorteil bei Pinion. Bei Pinion MUSS man den richtigen Rahmen haben, bei Rohloff SOLLTE man ihn haben, dann passiert auch sowas nicht:
Ich will weniger Dreckempfindlichkeit, und bei Rohloff gibt es an den Stellen wo die Züge reingehen Probleme, siehe (http://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=26419&highlight=Rohloff+thread). Jetzt befinden sich die Zugeingänge beim Pinion auch an einer dreckempfindlichen Stelle, grade hinter dem Vorderrad, ich werde noch berichten ob das Probleme verursachen wird.
Fällt bei der Rohloff eher unter Benutzerfehler. Wenn man ein Glas Bier auf den Kopf stellt, läuft es halt auch aus so wie es in die Rohloff-Seilbox reinläuft. Ich habe zumindest noch nie an die Seilbox rangehen müssen.
Wozu Räder wechseln? Im Sommer die Poser-Schlappen wie beim tiefergelegten 3er BMW drauf :Lachen2:? Wenn es hochkommt, werden die Mäntel gewechselt.
Gewichtsmäßig liegt das P1.18 (meintest du das? Ein 1.8 finde ich gar nicht) mit 2700 g ja noch mal fast ein Kilo über der Rohloff (ohne ins letzte Gramm zu gehen, weil man kein Innelager braucht, aber dafür eine nackte HR-Nabe etc.).
sybenwurz
24.11.2016, 22:54
Hab ich jetzt irgendwo überlesen, welches Rad genau es werden wird?
:confused:
Edith meint, hätte, ich ja.
Da bin ich ja mal gespannt.
longtrousers
24.11.2016, 22:58
Bin gespannt auf deine Erfahrungen mit der Pinion. Habe selbst ja nur Rohloff im Einsatz. Gewichtsverteilung ist sicher ein Vorteil bei Pinion. Bei Pinion MUSS man den richtigen Rahmen haben, bei Rohloff SOLLTE man ihn haben, dann passiert auch sowas nicht:
Fällt bei der Rohloff eher unter Benutzerfehler. Wenn man ein Glas Bier auf den Kopf stellt, läuft es halt auch aus so wie es in die Rohloff-Seilbox reinläuft. Ich habe zumindest noch nie an die Seilbox rangehen müssen.
Wozu Räder wechseln? Im Sommer die Poser-Schlappen wie beim tiefergelegten 3er BMW drauf :Lachen2:? Wenn es hochkommt, werden die Mäntel gewechselt.
Gewichtsmäßig liegt das P1.18 (meintest du das? Ein 1.8 finde ich gar nicht) mit 2700 g ja noch mal fast ein Kilo über der Rohloff (ohne ins letzte Gramm zu gehen, weil man kein Innelager braucht, aber dafür eine nackte HR-Nabe etc.).
Ja P1.18. Grade ausgebessert.
Laufräder Auswechseln habe ich immer gemacht, weil ich bei Schnee und Eis Spikes fahre. Sobald es Tauwetter wurde habe ich wieder zurück gewechselt. Aber man kann die Spikes auch mit Tauwetter fahren, und ich könnte somit vom ersten Schnee an bis zum Frühling die Spikes drauflassen und wie du sagst nur zwei mal im Jahr die Mäntel wechseln.
Thorsten
24.11.2016, 23:06
Gutes Argument, an Spikes hatte ich nicht gedacht. Da will man natürlich eher mal von Tag zu Tag einfach umstecken. Zwei Rohloffs wären zwar auch schnell zu wechseln, aber ein teurer Spaß :Lachen2:.
Q-Faktor ist ja auch ziemlich groß bei Pinion. Schreib mal, ob du das merkst (oder ohne den Hinweis gemerkt hättest).
Ich beschränke mich auf das Wechseln des Vorderrads bei Spike-Wetter...
longtrousers
25.11.2016, 08:47
Ich beschränke mich auf das Wechseln des Vorderrads bei Spike-Wetter...
Kann man machen, ist aber natürlich nur eine halbe Sache. Spikes hinten sind auch eine feine Sache, z.B. bei kleinen Steigungen. Im übrigen muss man trotzdem aufpassen, mich hat es mit Spikes auch mal geschmissen in einer Kurve.
Ich habe im übrigen das Rad ohne Nabendynamo gekauft, weil ich mag das Fummeln mit kleinen elektrischen Verbindern nicht beim Herausnehmen des Vorderrades. Fahre schon seit Jahren mit BatterieBeleuchtung, das gefällt zur 90 %. Vorteil ist auch, dass keine Kabel verlegt sein müssen. Der einzige Nachteil ist das Hantieren mit Batterien, ich nehme immer Ersatzbatterien mit.
Grade wo ich schreibe ist das Rad angekommen. Es hat jetzt 8:40, und ich hatte die Spedition angerufen und die sagten mir es würde zwischen 10:00 und 15:00 kommen. Da weiss die rechte Hand auch nicht was die Linke tut. Gut dass ich nicht kurz vor 10:00 noch eine Besorgung gemacht habe.
sybenwurz
25.11.2016, 09:56
Es hat jetzt 8:40, und ich hatte die Spedition angerufen und die sagten mir es würde zwischen 10:00 und 15:00 kommen. Da weiss die rechte Hand auch nicht was die Linke tut. Gut dass ich nicht kurz vor 10:00 noch eine Besorgung gemacht habe.
Naja, bleib mal aufm teppich!
Dieses ewige just-in-time Geliefere mit Echtzeitbenachrichtigung kann ja auch nerven.
Ne Mail wenn der Auftrag abgeschlossen wurde, ne Mail, wenn der Versender beim Spediteur anmeldet, ne Mail, wenn der die Kiste kriegt, eine wenn feststeht, an welchem Tag zugestellt werden soll, und dann nochmal mit der Option, die auch als SMS aufs Händi zu kriegen, wenn der Zeitrahmen eingegrenzt werden kann.
Gehts noch?
Früher kam alles irgendwann innerhalb von zwo Wochen, nachdem mans bestellt hat, schlimmstenfalls wars beim Postamt abzuholen, heute traut man sich nicht mehr ausm Haus am Tag nach der Bestellung und es nutzt dennoch nix, weil der Zustellhansel zu faul war, eventuell Treppen steigen zu müssen, gar nicht erst geklingelt hat und direkt ne Benachrichtigungskarte in den Briefschlitz schiebt.
Mei.
Die Geschichte mit der Beleuchtung kann ich aber echt nicht nachvollziehn. Bitte, da ist ein Stecker, den ziehts notfalls alleine raus, wenn man ihn vergisst und bevor man nicht Licht braucht, muss man ihn auch nicht wieder aufstecken.
Gut, bei SON gibts zwo Stecker (und da reissen eher die Kabel, bevors die abzieht), aber ebenso die Alternative mit Kontakten in der Gabel.
Für nix in der Welt wollt ich dauerhaft wieder mit Batterieleuchten unterwegs sein, solang ich ne Nabendynamooption nutzen kann.
Mag fürn Nightride mitm MTB anders aussehn, aber am Alltagsrad definitiv nicht.
longtrousers
25.11.2016, 10:08
Es ist ein Poison Ozon 29 zoll. Komisch, dass seit kurzem auf der Poison Seite das Rad nur noch in 27 1/2 Zoll angeboten wird. Die liefern aber bestimmt noch 29 zoll, bei Poison sind sie flexibel.
35702
Ich hatte eigentlich gedacht, das hintere Ritzel wäre auf einer stinknormalen
Shimanokassettengehäuse montiert gewesen, aber das system ist anders. Es sieht nicht so aus als ob man, ohne Weiteres, einfach jedes Hinterrad einbauen kann. Man sieht, dass die Speichen nicht so flach laufen wie bei einer Kassette, weil mehr Platz ist. Vorteil ist, dass die Speichen so entlastet werden.
Man sieht auch, dass die Sitzstrebe aufgemacht werden kann, sodass das Rad für Riemenantrieb vorbereitet ist.
Die Befestigungslösung der Schutzblechstrebe zwischen Rahmen und Gepäckträger gefällt mir jetzt nicht sonderbar, das werde ich vielleicht mal ändern. Nachteil ist, dass es keine extra Ösen für Schutzbleche am Rahmen gibt.
35703
Ich finde die Hinterradbefestigung auf den ersten Blick super: die vertikalen Ausfallenden sind auf den Schlitten montiert und das Hinterrad lässt sich mit dem Schnellspanner sehr schnell und einfach aus- und einbauen, ich würde mal sagen es geht sogar einfacher als mit einer Kettenschaltung.
Auch die Bremse ist auf dem Schlitten montiert, also man kann die Kettenspannung einstellen ohne dass man die Bremse wieder nachstellen muss. Das ist ein Smiley wert:)
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Jetzt mal Pedale montieren und eine Probefahrt machen.
longtrousers
25.11.2016, 10:40
Q-Faktor ist ja auch ziemlich groß bei Pinion. Schreib mal, ob du das merkst (oder ohne den Hinweis gemerkt hättest).
Der Q-Faktor ist exakt gleich an dem des XT Meines alten Trekkingrades (grade nachgemessen). Stellt also keine Veränderung da.
longtrousers
25.11.2016, 10:57
Die Geschichte mit der Beleuchtung kann ich aber echt nicht nachvollziehn.
Da ist jeder anders. Auch die Verkabelung nervt, zumindest ich bin damit nicht zurechtgekommen. Zur Hinterleuchte gab es mal Schutzbleche mit leitenden Folien, welche Folien aber Risse bekamen nach bestimmter Zeit. Weiter gab es dann Stecker zwischen den Schutzblechen und den Kabeln, alles Elend das irgendwann keinen Kontakt mehr machte. Ich habe auch via den Gepäckträger verkabelt, aber das ist auch nicht optimal. Auch habe ich mal Kabel mit Silikon im Inneren der Schutbleche geklebt. Alles trauriges Gebastle.
Hinten habe ich jetzt auf dem Gepäckträger ein saubilliges Cateye mit 2 AAA-Batterien, hält den ganzen Winter (also > 100 Stunden). Das Licht vorne verbraucht natürlich mehr Strom. Ich sage auch nicht es ist ideal aber ich bin zufrieden damit.
tandem65
25.11.2016, 11:29
Fahre schon seit Jahren mit elektrischem Licht,
Du wirst lachen, die Nabendynamos erregen seit neuesten elektrische Spannung, so daß dann auch noch elektrischer Strom fliessen kann. ;) :Cheese: :Lachen2:
tandem65
25.11.2016, 11:30
Zur Hinterleuchte gab es mal Schutzbleche mit leitenden Folien, welche Folien aber Risse bekamen nach bestimmter Zeit. Weiter gab es dann Stecker zwischen den Schutzblechen und den Kabeln, alles Elend das irgendwann keinen Kontakt mehr machte.
Ja, man kann auch einfach ein ordentliches Koaxialkabel vom Scheinwerfer zum Rücklicht legen statt alle bekannten Fehler zu machen.
longtrousers
25.11.2016, 11:39
Du wirst lachen, die Nabendynamos erregen seit neuesten elektrische Spannung, so daß dann auch noch elektrischer Strom fliessen kann. ;) :Cheese: :Lachen2:
Richtig bemerkt. Habe das gerade ausgebessert.
Thorsten
25.11.2016, 16:47
Der Q-Faktor ist exakt gleich an dem des XT Meines alten Trekkingrades (grade nachgemessen). Stellt also keine Veränderung da.
Die frischeste Erinnerung in meinem Kopf war der von der XTR 985, der mit 162 mm doch deutlich geringer war (zu gering für meinen Kocmo-Rohloff-MTB-Rahmen). XT hat(te) tatsächlich auch die 174 mm.
longtrousers
21.02.2018, 07:43
Gesternabend im Schnee war ich froh mit meinem Pinion: zuerst waren die Straßen nass und dann ging die Temperatur etwas runter: das hat früher schon mal zum Einfrieren meiner normalen Gangschaltung geführt. Im Englischen Garten fuhr ich eine neue Strecke (habe die Halbmarathonstrecke von kommenden Sonntag der Ismaninger Winterlaufserie angesehen) und musste dort ein Stück durch den "Tiefschnee" fahren, spätestens dort hätte ich mit einer klassischen Schaltung absteigen und gehen müssen.
longtrousers
27.05.2020, 10:15
Dieser Effizienz-test, wo auch meine Pinion 18 gestestet wurde fiel mir auf:
https://www.cyclingabout.com/drivetrain-efficiency-difference-speed-between-1x-2x/
Die Effizienz ist nicht allzu gut, außerdem wiegt sie, aber das ist nicht so wichtig für das wofür ich das Rad benutze (Schotter fahren, zu Arbeit fahren).
Weiter läuft das Rad immer noch gut und es war in den letzten Jahren exzessiv ausgenutzt. Jetzt in der Coronazeit benutze ich es, wegen Homeoffice, ein Bischen weniger.
Das Piniongetriebe funktioniert brav, ich habe noch keine Kabel nachspannen oder erneuern müssen.
Ein wenig unbefriedigend ist der Ölverlust: ich habe schon mehrmals Öl "gewechselt", aber es schien alsob jedesmal kaum noch Altöl drin war. Einmal als ich das Rad hinten auf dem Auto mitnam war das Getriebe ölverschmiert, ich glaube das Getriebe ist (oben) nicht dicht. Ist glaube ich aber so konstruiert.
sybenwurz
27.05.2020, 11:39
https://www.cyclingabout.com/drivetrain-efficiency-difference-speed-between-1x-2x/
Interessant in mehrfacher Hinsicht.
Ich hätte nicht gedacht, dass die Effektivität bei ner Kettenschaltung sooo weit gestreut ist.
Ausserdem hätte ich vermutet, dass die Rohloff weiter hinten liegt und die Pinion weiter vorne, schlicht, weil die Pinion konstruiert sein könnte als einfach-nur-Getriebe, während die Rohloff eben auch noch die Funktion einer Nabe übernehmen muss und dabei, wegen den vielfältigen Bedinungen, die nicht hundertpro vorhersehbar sind und aufgrund deutlich grösser auszuführender Dichtdurchmesser (sowie Mehrfachdichtung, weil ja alles konzentrisch zur Achse ist und damit wenigstens teilweise unmittelbar den Drehwiderstand beeinflusst) eigentlich konstruktiv die grösseren Schwierigkeiten aufweisst.
Allerdings denke ich auch, dass die Labormessungen nicht hundertpro korrekt sind, weil die Geschichte per Motor angetrieben wurde, nicht mit nem 2 Zylinder Muskelmotor mit 2 Antriebstakten je Kurbelumdrehung, und was echte Fahrmessungen anbelangt, sollte heutzutage genau das möglich (ausser bei Pinion, jedenfalls ohne Eigenkonstruktion) sein, nämlich nen Elektroantrieb zu verwenden, der die Runde über mit konstanter Leistung schiebt.
Schliesslich bleibt noch der Hinweis, dass die Rohloff je nach eingelegtem Gang stärker streuen müsste, rein wegen der Ausführung mit Planetengetrieben, wo in jedem Gang unterschiedliche Plantetensätze, bis hin zum direkten Gang, wo 1:1 durchgetrieben wird, genutzt werden, während das Pinion als klassisches (eigentlich Ziehkeil-), aber auf jeden Fall Zwei-Wellengetriebe keine grossen Unterschiede aufweisen dürfte.
Interessant, wenn du die (Un-)Dichtigkeit erwähnst, denn auch hier sollte das Pinion in jeder Hinsicht (Lagerung wie Entlüftung) deutlich besser zu beherrschen sein als die Rohloffnabe.
sybenwurz
27.05.2020, 11:51
Ach ja, wollt ich vorhin noch schreiben: der hier (https://www.oldschoolracing.ch/mountainbike/2009-carl-strong-rohloff/) hat mal selbst ein wenig getestet.
Hier leider nur rudimentär beschrieben, irgendwo gibts nen Faden im oldschoolracing-Forum, wo die komplette Entstehungsgeschichte des Bikes, die Bearbeitung der Nabe wie auch die Fahrversuchsreihen detaillierter beschrieben waren.
longtrousers
27.05.2020, 13:45
Interessant in mehrfacher Hinsicht.
Ich hätte nicht gedacht, dass die Effektivität bei ner Kettenschaltung sooo weit gestreut ist.
Ausserdem hätte ich vermutet, dass die Rohloff weiter hinten liegt und die Pinion weiter vorne, schlicht, weil die Pinion konstruiert sein könnte als einfach-nur-Getriebe, während die Rohloff eben auch noch die Funktion einer Nabe übernehmen muss und dabei, wegen den vielfältigen Bedinungen, die nicht hundertpro vorhersehbar sind und aufgrund deutlich grösser auszuführender Dichtdurchmesser (sowie Mehrfachdichtung, weil ja alles konzentrisch zur Achse ist und damit wenigstens teilweise unmittelbar den Drehwiderstand beeinflusst) eigentlich konstruktiv die grösseren Schwierigkeiten aufweisst.
Allerdings denke ich auch, dass die Labormessungen nicht hundertpro korrekt sind, weil die Geschichte per Motor angetrieben wurde, nicht mit nem 2 Zylinder Muskelmotor mit 2 Antriebstakten je Kurbelumdrehung, und was echte Fahrmessungen anbelangt, sollte heutzutage genau das möglich (ausser bei Pinion, jedenfalls ohne Eigenkonstruktion) sein, nämlich nen Elektroantrieb zu verwenden, der die Runde über mit konstanter Leistung schiebt.
Schliesslich bleibt noch der Hinweis, dass die Rohloff je nach eingelegtem Gang stärker streuen müsste, rein wegen der Ausführung mit Planetengetrieben, wo in jedem Gang unterschiedliche Plantetensätze, bis hin zum direkten Gang, wo 1:1 durchgetrieben wird, genutzt werden, während das Pinion als klassisches (eigentlich Ziehkeil-), aber auf jeden Fall Zwei-Wellengetriebe keine grossen Unterschiede aufweisen dürfte.
Interessant, wenn du die (Un-)Dichtigkeit erwähnst, denn auch hier sollte das Pinion in jeder Hinsicht (Lagerung wie Entlüftung) deutlich besser zu beherrschen sein als die Rohloffnabe.
Ja wie gut die Tests sind weiss man natürlich nicht. Für die Rohloff- und Pinionschaltungen ist die Effizienz für die meisten Leute aber zweitrangig, ich habe nie gesehen dass jemand seriös Rennen mit so etwas fährt.
Für die Kettenschaltungen ist die Graphik eigentlich viel interessanter, und darüber ist im "Tour" Forum im Thread "SRAM RED 12 fach release" viel diskutiert worden. Man könnte zum Schluss kommen (captain Hook sieht das zumindest so), dass SRAM mit ihrer kleineren Kettenblättern und kleineren Ritzeln bei AXS den falschen Weg eingeschlagen hat.
sybenwurz
27.05.2020, 22:02
Für die Kettenschaltungen ist die Graphik eigentlich viel interessanter,...
Naja, die irritiert mich ein wenig.
Wenn ich leicht rechts oberhalb der Mitte gucke, dass 48x14 nur marginal weniger Verlust haben soll als 39x11, was zudem wesentlich mehr Schräglauf haben dürfte (da Klein-Klein);- das möcht ich an sich nicht glauben, wenn ichs nicht selbst gemessen (und dreimal überlegt, was ich bei dem Messaufbau falsch gemacht) hätte.
Ja, ok, der Polygoneffekt mag nicht wegzudiskutieren sein, aber bei der Grafik stell ich mir so einige Fragen, die ich mir mit ner Reihe in einzelner Vergleichsmessungen beantworten müsste.
Ich hab den Eindruck, dass sich hier verschiedene Einflussfaktoren überlagern, daher würd ich erstmal ohne Kettenschräglauf verschiedene Abstufungen und Systeme ausmessen wollen.
Beispielsweise 48x11 gegen 48x10. Macht der eine Zahn hinten tatsächlich so abartig viel aus?
Wieviel macht je nach 10-, 11- oder 12fach-System wieviel Kettenschräglauf aus?
Wieviel die Zahnunterschiede beim Kettenblatt.
Das _könnte_ dann in der Lage sein, ein paar in der Grafik auftauchende Effekte zu erklären, aber auch die Verwirrung vergrössern...
Und was Rohloff angeht: da gabs ursprünglich durchaus sportliche Ambitionen.
Ich erinnere daran, dass um die Jahrtausendwende, als die Nabe auftauchte, der Einsatz im MTB die designierte Zielsetzung war.
Leider hat die Zielgruppe die Vorteile der Nabe in Zahlen wie Preis, Gewicht oder Gängezahl gesucht, was natürlich nicht funktionieren konnte.
Identische Gangsprünge, ideale Kettenlinie, aber vorallem auch höchste Zuverlässigkeit unter unwirtlichen Bedingungen (ich hatte durchaus ein paar Veranstaltungen, wo rings um mich rum die Kettenschaltungen reihenweise im Schlamm eingingen und viele nicht ins Ziel kamen deswegen) machen am Stammtisch halt nix her, zumal der Preis ja nun tatsächlich kein Schnäppchen war.
Glücklicherweise haben aber die Alltags- und Reiseradler sich der Dose erbarmt, später kamen die Ebikes dazu, die ihr das Überleben sicherten.
Was letztere angeht, bin ich gespannt, wie es mit Pinion weitergeht, da das Getriebe halt dort sitzt, wo der sich mittlerweile als durchgesetzt zu betrachtende Mittelmotor eingebaut wird, so dass für Pinion nur Nabenmotoren übrig bleiben.
Da kann man durchaus was 'mit machen, in der Regel sind die halt auf Kettenschaltung mit dementsprechender Kettenlinie ausgelegt, was der Geschichte nicht so optimal entgegenkommt.
Das macht das Stück vom Kuchen wieder etwas kleiner grad da, wo die Nachteile beim Wirkungsgrad nicht so deutlich zutage treten.
Ach ja, und weil du den Ölwechsel angesprochen hast: das wundert mich bei Rohloff auch immer, dass nachm Einfüllen und Gurgeln vom Spülöl kaum mehr rauskommt als das.
Egal wie lang mans ablaufen lässt.
Ich hab aber auch noch nie so viele Ölwechsel gemacht, dass die Büchse übergelaufen sein könnte oder müsste...:Cheese:
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