Vollständige Version anzeigen : Punkte ab der 11. Klasse
Hallo an die geballte Kompetenz des Forums...
Hier sind ja bestimmt auch ein paar Lehrer unterwegs die mir weiterhelfen können...
Mein Sohn ist jetzt in der 11. Klasse und bekommt statt Zensuren Punkte. Für mich verwirrend, da es ja auch eine " Übersetzungstabelle" für Punke in Zensuren gibt . Warum diese Punkte und wenn es besser als Zensuren ist, warum nicht ab der 1. Klasse ? (meine Frau- selber Lehrerin - konnte mir nicht erklären warum, sondern nur dass..) Ich wäre foh, wenn mir jemand weiterhelfen könnte ( bitte nicht wegen Studium mit soundsovielen Punkten, dass ging auch mal mit Zensurendurchschnitt) ... Danke im Voraus.
Ein bisschen ratlos
Micha
Die Abstufung bei Punkten ist genauer.
JENS-KLEVE
18.09.2016, 14:26
Für einen 8.-Klässler ist es zweitrangig, ob er 3+ oder 3- steht. Er bekommt eine 3 auf dem Zeugnis, und wenn mal eine 2 oder 4 wird, ist es auch nicht dramatisch. für eine 5 wird sowieso genauer hingeschaut und meist zu Gunsten des Kindes geschönt.
In der Oberstufe geht es da etwas präziser zu. Jeder Punkt zählt, Durchschnittsnoten (die berechnet werden müssen) und Defizite entscheiden über Erfolg und Misserfolg.
In der Oberstufe zählen ja soweit ich weiß die Punkte schon für die Abiturendnote (Zumindest bei G8). Somit ist eine genauere Differenzierung schon notwendig.
Wer kennt es denn nicht. Der gefühlte Unterschied zwischen 3- und 4+ ist rieeesig, da auf dem einen Zeugnis eine 3 und auf dem anderen eine 4 steht. Und der Unterschied zwischen 3+ und 3- ist nicht spürbar, da auf beiden Zeugnissen eine 3 steht.
Wobei in Punkten umgerechnet die 3- nur ein Punkt besser als die 4+ ist. Hingegen die 3+ 2Punkte besser ist. Das wirkt sich dann in Summe der vielen Fächer schon auf den Gesamtdurchschnitt aus.
Die +/- stehen ja nur in den Zeugniskonferrenzlisten der Lehrer und nicht auf dem Zeugnis mit denen die Schüler nach Hause gehen.
Eigentlich könnte auch von Anfang an das Punktesystem genutzt werden. Wäre für alle Transparenter, aber für die Kleinen einfach über
In der Oberstufe zählen ja soweit ich weiß die Punkte schon für die Abiturendnote (Zumindest bei G8). Somit ist eine genauere Differenzierung schon notwendig.
Wer kennt es denn nicht. Der gefühlte Unterschied zwischen 3- und 4+ ist rieeesig, da auf dem einen Zeugnis eine 3 und auf dem anderen eine 4 steht. Und der Unterschied zwischen 3+ und 3- ist nicht spürbar, da auf beiden Zeugnissen eine 3 steht.
Wobei in Punkten umgerechnet die 3- nur ein Punkt besser als die 4+ ist. Hingegen die 3+ 2Punkte besser ist. Das wirkt sich dann in Summe der vielen Fächer schon auf den Gesamtdurchschnitt aus.
Die +/- stehen ja nur in den Zeugniskonferrenzlisten der Lehrer und nicht auf dem Zeugnis mit denen die Schüler nach Hause gehen.
Eigentlich könnte auch von Anfang an das Punktesystem genutzt werden. Wäre für alle Transparenter, aber für die Kleinen einfach über
Exakt so ist es. Es ist auch für Schüler einfach zufriedenstellender endlich richtig belohnt zu werden. Also im Fall von Plus Noten:Cheese:
Warum diese Punkte und wenn es besser als Zensuren ist, warum nicht ab der 1. Klasse
Die Abstufung der Noten wird genau erfasst, das entsprechende Punkteergebnis geht in den Abiturschnitt.
Allerdings nur bei den Punkten, die je Halbjahr auch in die Abiturnote eingehen. Hier gibt es ein paar Wahlmöglichkeiten: Manches Punkteergebnis MUSS, manches KANN eingebracht werden. Das wiederum hängt von den entsprechenden, vom Schüler gewählten, Fachkanon ab.
Exakt so ist es. Es ist auch für Schüler einfach zufriedenstellender endlich richtig belohnt zu werden. Also im Fall von Plus Noten:Cheese:
Wir wissen heute recht gut, dass die Bewertung schulischer Leistungen, egal ob mit Noten oder Punkten, in den ersten Jahren KONTRAPRODUKTIV für die Entwicklung der Fähigkeiten von Kindern ist.
Kindern wird dabei vermittelt, dass es vor allem auf die Zensuren ankommt und darauf werden sie dann getrimmt - und das vor allem in der vierten Klasse vor dem offenbar "lebensentscheidenden" Übertritt: Diese Woche Mathe, nächste Woche ist Mathe nicht mehr so wichtig, dann ist Deutsch dran, usw. Fokus sind die Noten bzw. der Notenschnitt, nicht die in diesem Alter überbordende Neugier und das Interesse am Fach selbst.
Dadurch werden sie mehr oder weniger zum "Pflichterfüller" sozialisiert und das in einer Phase, in der bis zum ca. 12. Lebensjahr die maximale neuronale Verschaltung im Gehirn erfolgen kann. Die Anlage des "Hirnpotenzials", Kreativität und Eigenständigkeit bleiben auf der Strecke.
Old School.
Vielen Dank für die Antworten, hat mir erst mal sehr geholfen... aber was ich trotzdem nicht verstehe ist: warum bis Klasse 10 Noten ... dann Punkte ? dass man da besser differenzieren kann, ist schon klar ... aber kann man da nicht das französische System übernehmen (Noten von 1-20 ab der ersten Klasse)? Wie man die Gauss-Kurve über die Ergebnisse legt, ist ja ne andere Sache... Ist dann auch für Eltern transparenter, auch wenn villeicht bis Klasse 10 nur die Noten 1-4-8-12-16-20 vergeben werden.
Warum muss man die Welt komplizierter machen, als sie eh schon ist.. ?
Aber danke euch allen, ich fange an, das System zu verstehen... aber nicht zu akzeptieren..:Blumen:
Die ehrliche Antwort ist einfach:
Weil es schon immer so war. Mehr Gründe gibt es da nicht.
Die ehrliche Antwort ist einfach:
Weil es schon immer so war. Mehr Gründe gibt es da nicht.
Nö... es gab früher Noten von 1 bis 5 ... nach der Wende 1-6 In der (ehemaligen )Sowjetunion 5-1 . 5 heißt otlitschno , (mal sehen, wer hier russisch kann). Ich möchte es nur verstehen.. meine Frau hat mir ne Punktetabelle geschickt, wo praktisch die Übersetzung in Zensuren steht. Ich weiß jetzt, dass 6 Punkte ne 4+ bedeuten... Aber warum diese sch... Umrechnungen ? Einfach die Punkte ab der 1. Klasse einführen und gut ist. Naja, wäre wahrscheinlich zu einfach für diese komplizierte Welt..
Trotzdem danke an alle, ich werd wohl was dazulernen müssen...:Blumen:
Nö... es gab früher Noten von 1 bis 5 ... nach der Wende 1-6
1938 war doch vor der Wende oder von welcher Wende sprichst Du?
:Lachen2:
In BaWü gibt es sogar zwei Systeme gleichzeitig auf einem Zeugnis:
1-6 in Fächern, 1-4 in Verhalten.
1938 war doch vor der Wende oder von welcher Wende sprichst Du?
:Lachen2:
In BaWü gibt es sogar zwei Systeme gleichzeitig auf einem Zeugnis:
1-6 in Fächern, 1-4 in Verhalten.
:Cheese: Ich rede von der Wende 1989/1990. So alt bin ich ja nun doch nicht. Vorher gabs Zensuren von 1-5 also in der DDR ...ab 1988 war ich in der Sowjetuion mit Zensuren von 5-1 . Als meine Kinder hier ,der (Große 2005) ,zur Schule gingen, gabs nicht mal "Kopfnoten" - also Betragen, Fleiß Mitarbeit.. musste man alles aus der Beurteilung rauslesen.... Danke, mir ging es aber um das Punktesystem ab Klasse 11, was ich immer noch nicht so richtig verstehe. Ich habe vertanden, dass es als Differenzierung gedacht ist, aber warum dann nicht ab Klasse1 ?
Ich hoffe, mir kann das einer erklären.. Unwissend.. Micha (Btw ist doch cool, wenns im Verhalten keine 5 oder 6 gibt :Cheese: )
:Blumen:
:Cheese: Ich rede von der Wende 1989/1990. So alt bin ich ja nun doch nicht. Vorher gabs Zensuren von 1-5 also in der DDR ...ab 1988 war ich in der Sowjetuion mit Zensuren von 5-1 . Als meine Kinder hier ,der (Große 2005) ,zur Schule gingen, gabs nicht mal "Kopfnoten" - also Betragen, Fleiß Mitarbeit.. musste man alles aus der Beurteilung rauslesen.... Danke, mir ging es aber um das Punktesystem ab Klasse 11, was ich immer noch nicht so richtig verstehe. Ich habe vertanden, dass es als Differenzierung gedacht ist, aber warum dann nicht ab Klasse1 ?
Ich hoffe, mir kann das einer erklären.. Unwissend.. Micha (Btw ist doch cool, wenns im Verhalten keine 5 oder 6 gibt :Cheese: )
:Blumen:
Ich denke die Antwort ist recht einfach: Schon die Noten 1 bis 6 sind für Erstklässler ziemlich schwer zu verstehen bzw. einzuordnen, 1 bis 15 macht es sicher nicht besser.
Wir wissen heute recht gut, dass die Bewertung schulischer Leistungen, egal ob mit Noten oder Punkten, in den ersten Jahren KONTRAPRODUKTIV für die Entwicklung der Fähigkeiten von Kindern ist.
Kindern wird dabei vermittelt, dass es vor allem auf die Zensuren ankommt und darauf werden sie dann getrimmt - und das vor allem in der vierten Klasse vor dem offenbar "lebensentscheidenden" Übertritt: Diese Woche Mathe, nächste Woche ist Mathe nicht mehr so wichtig, dann ist Deutsch dran, usw. Fokus sind die Noten bzw. der Notenschnitt, nicht die in diesem Alter überbordende Neugier und das Interesse am Fach selbst.
Dadurch werden sie mehr oder weniger zum "Pflichterfüller" sozialisiert und das in einer Phase, in der bis zum ca. 12. Lebensjahr die maximale neuronale Verschaltung im Gehirn erfolgen kann. Die Anlage des "Hirnpotenzials", Kreativität und Eigenständigkeit bleiben auf der Strecke.
Old School.
Das hat aber doch nichts mit meiner Aussage zu tun? Es ging ja hier darum warum es ab der Oberstufe anders ist und da ist es für Schüler einfach schöner eine präzise Einordnung zu haben. Und da spreche ich zumindest aus meiner Erfahrung (vorletztes Jahr Abitur gemacht).
Stairway
18.09.2016, 22:00
Nö... es gab früher Noten von 1 bis 5 ... nach der Wende 1-6 In der (ehemaligen )Sowjetunion 5-1 . 5 heißt otlitschno , (mal sehen, wer hier russisch kann
sehr gut :) - eben wie bei uns die eins
Das hat aber doch nichts mit meiner Aussage zu tun? Es ging ja hier darum warum es ab der Oberstufe anders ist und da ist es für Schüler einfach schöner eine präzise Einordnung zu haben. Und da spreche ich zumindest aus meiner Erfahrung (vorletztes Jahr Abitur gemacht).
Stimmt. Aber die Frage war auch, warum das mit den Punkten nicht schon von der ersten Klasse an so sein könnte. Und da stellt sich für mich diese Frage gar nicht. Beides ist kontraproduktiv.
Vielen Dank für die Antworten, hat mir erst mal sehr geholfen... aber was ich trotzdem nicht verstehe ist: warum bis Klasse 10 Noten ... dann Punkte ?
Ist auch ein direkte Vorbereitung aufs Studium. Ab Klasse 11 fällt der Klassenverbund weg, die Schüler "belegen Kurse" und man hat quasi noch 4 Semester bis zum Abi (K1, K2...). Gleichzeitig geht man auf Punkte über, um besser zu differenzieren.
:Cheese: Ich rede von der Wende 1989/1990. So alt bin ich ja nun doch nicht. Vorher gabs Zensuren von 1-5 also in der DDR ...
Den Krieg haben halt wir gewonnen (der Westen) also gilt auch unser System.
:Blumen:
Den Krieg haben halt wir gewonnen (der Westen) also gilt auch unser System.
:Blumen:
Aber wenn wir gewonnen haben, warum gehört die DDR dann jetzt zu uns? Das ist doch dann ein Pyrrhussieg :Cheese:
Aber wenn wir gewonnen haben, warum gehört die DDR dann jetzt zu uns? Das ist doch dann ein Pyrrhussieg :Cheese:
Winner takes it all. Mit allen Konsequenzen. Das hätte man sich vorher überlegen müssen :Lachanfall:
kullerich
19.09.2016, 09:55
Aber wenn wir gewonnen haben, warum gehört die DDR dann jetzt zu uns? Das ist doch dann ein Pyrrhussieg :Cheese:
Den Krieg davor hatten wir verloren, deshalb gehörte ja auch das Saarland zur BRD und nicht zu Frankreich :)
kullerich
19.09.2016, 10:19
Hallo an die geballte Kompetenz des Forums...
Hier sind ja bestimmt auch ein paar Lehrer unterwegs die mir weiterhelfen können...
Mein Sohn ist jetzt in der 11. Klasse und bekommt statt Zensuren Punkte. Für mich verwirrend, da es ja auch eine " Übersetzungstabelle" für Punke in Zensuren gibt . Warum diese Punkte und wenn es besser als Zensuren ist, warum nicht ab der 1. Klasse ? (meine Frau- selber Lehrerin - konnte mir nicht erklären warum, sondern nur dass..) Ich wäre foh, wenn mir jemand weiterhelfen könnte ( bitte nicht wegen Studium mit soundsovielen Punkten, dass ging auch mal mit Zensurendurchschnitt) ... Danke im Voraus.
Ein bisschen ratlos
Micha
Hallo Micha,
eine wirklich schlüssige Erklärung kann ich auch nicht geben, ich weiß auch nicht, ob es eine gibt. Daher ein paar Punkte, die vielleicht weiterhelfen
Die Punkte sind nicht "statt Zensuren", sondern eine definierte Unterteilung der Zensuren (0 Punkte ist eine sechs, 1-3 Punkte sind fünf, 4-6 Punkte sind vier, usw...)
Eingeführt wurde das m.W. in den siebziger Jahren in der BRD, als die Bundesländer die Oberstufen der Gymnasien reformierten (jedes für sich, jedes ein bisschen anders, Föderalismus ist so toll...). Da gleichzeitig einige Studiengänge anfingen, ihre Plätze zentral zu vergeben (ZVS...), bestand Bedarf nach rechnerischer Notenvergleichbarkeit, da tut man sich mit ganzen Zahlen leichter als mit Kommastellen (und muss dann auch nicht beantworten, ob eine Zwei Minus nun mit 2,3 oder 2,4 zu rechnen ist)
Der erste Zweck von Notengebung ist es, den Schülern (und Eltern, und Rechtsanwälten der Eltern... :) ) eine skalierte Rückmeldung über den erreichten Lernstand zu geben. Dazu genügt die Skala von "sehr gut" bis "ungenügend" vollkommen. Also braucht man die Unterdifferenzierung vor der Oberstufe nicht.
Ob man sie danach braucht, habe ich nicht gesagt :)
MatthiasR
19.09.2016, 10:47
Die ehrliche Antwort ist einfach:
Weil es schon immer so war. Mehr Gründe gibt es da nicht.
Damit war (für die klassischen Noten 1-6) doch schon alles gesagt. Dass es in der DDR anders war und nach der Wende angeglichen wurde, dafür können wir im Westen ja nichts. ;)
Eingeführt wurde das m.W. in den siebziger Jahren in der BRD, als die Bundesländer die Oberstufen der Gymnasien reformierten (jedes für sich, jedes ein bisschen anders, Föderalismus ist so toll...). Da gleichzeitig einige Studiengänge anfingen, ihre Plätze zentral zu vergeben (ZVS...), bestand Bedarf nach rechnerischer Notenvergleichbarkeit, da tut man sich mit ganzen Zahlen leichter als mit Kommastellen (und muss dann auch nicht beantworten, ob eine Zwei Minus nun mit 2,3 oder 2,4 zu rechnen ist)
Das muss Ende der 70er gewesen sein, als ich 1983 Abi in BaWü gemacht haben, war es noch ganz neu.
Das mit der Studienplatzvergabe ist aber kein Argument - am Ende wurde aus der Gesamtpunktzahl doch wieder eine Note zwischen 1 und 6 (mit einer Nachkommastelle) berechnet, die dann für den NC oder ähnliche Auswahlkriterien relevant war.
Das mit der Sinnhaftigkeit von Noten wurde ja teilweise auch schon berücksichtigt - in BaWü gibt es z.B. in den ersten beiden Klassen schon lange keine Noten mehr, nur eine textuelle Beurteilung (wobei ich da auch nicht mehr auf dem neuesten Stand bin).
Gruß Matthias
kullerich
19.09.2016, 10:52
Das mit der Studienplatzvergabe ist aber kein Argument - am Ende wurde aus der Gesamtpunktzahl doch wieder eine Note zwischen 1 und 6 (mit einer Nachkommastelle) berechnet, die dann für den NC oder ähnliche Auswahlkriterien relevant war.
Da spricht der Ingenieur, oder? Natürlich ist es kein Argument, sondern höchsten eine Erklärung... Die aber ist es :)
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