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Vollständige Version anzeigen : Kurzdistanz: Cheftrainer Ebli und Bundestrainer Lorang verlassen die DTU


Klugschnacker
12.09.2016, 13:45
Pressemeldung der DTU

Trainer-Duo verlässt den Verband zum neuen Olympia-Zyklus
„Neue berufliche Wege und neue Herausforderungen“

Frankfurt, 12. September 2016
Die Deutsche Triathlon Union wird den folgenden Olympiazyklus mit einem neuen Trainerteam angehen müssen. Nach Abschluss der olympischen Saison 2016 werden sich die Wege des Dachverbandes und die von DTU-Cheftrainer Ralf Ebli sowie Elite-Bundestrainer Dan Lorang trennen.

„Wir bedanken uns bei Ralf Ebli und Dan Lorang für ihre Arbeit der letzten vier Jahre und wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft“, sagt DTU-Präsident Prof. Dr. Martin Engelhardt. „Wir werden die Strukturen in unserem Leistungssportsektor neu ordnen und beide haben uns mitgeteilt, dass sie sich in den geplanten Neuerungen nicht wiederfinden. Nähere Einzelheiten zu den Änderungen werden wir zeitnah nach dem Ende der Weltmeisterschafts-Serie öffentlich machen.“

„Es hat mir natürlich Spaß gemacht mit den DTU-Athletinnen und Athleten sowie dem Trainerstab zu arbeiten“, resümmiert Ebli. Einige der Sportler, wie Steffen Justus und in den Anfangsjahren auch Jan Frodeno, Christian Prochnow und Anja Dittmer, kannte Ebli noch aus seiner ersten Amtszeit bei der DTU Anfang der Nuller-Jahre, wo er sie als Nachwuchs-Bundestrainer betreut hatte. „Aber nach vielen sportpolitischen und verbandsorganisatorischen Aufgaben, die der Job als Cheftrainer mit sich bringt, und den angedachten Neuerungen von Seiten der DTU, habe ich mich entschlossen, beruflich neue Wege zu gehen und wieder in der freien Wirtschaft zu wirken.“

Ähnlich sind die Überlegungen des Bundestrainers Dan Lorang: „Nach vier Jahren Triathlon will ich mich nochmals weiterentwickeln und eine neue Herausforderung annehmen“, erklärt der scheidende Coach zudem. „Ausschlaggebend waren aber auch die unterschiedlichen Auffassungen im Hinblick auf die Strukturen im Verband für den neuen Olympiazyklus.“

NBer
12.09.2016, 15:39
ist jetzt nicht so verwunderlich. erstens gibt es in olympischen sportarten nach den olympischen spielen oft eine zäsur, ob sie nun athleten, trainer, stützpunkte und und und betrifft. es wird ja alles neu verhandelt bzw zugeteilt, da der dosb oft den (finanziellen) rahmen verändert, in dem sich dann die fachverbände bewegen müssen.
interessant wird es zu sehen, ob und wie in zukunft der durchaus vorhandene starke nachwuchs in die u23 bzw elite hochgebracht wird.

Thorsten
12.09.2016, 15:53
...habe ich mich entschlossen, beruflich neue Wege zu gehen und wieder in der freien Wirtschaft zu wirken.
Für diese Ausdrucksweise unsererseits gab es schon während der Bundeswehrzeit ein Naserümpfen und da hat das Wort bestimmt noch besser gepasst als in diesem Fall - gefangen bei der DTU.

mic111
12.09.2016, 18:05
Für diese Ausdrucksweise unsererseits gab es schon während der Bundeswehrzeit ein Naserümpfen und da hat das Wort bestimmt noch besser gepasst als in diesem Fall - gefangen bei der DTU.


Naja, es geht auch anders... schaue mir gerade die Aufzeichnungen der Handball EM in Polen an . Sigurdsson ist ja ein Beispiel, wie es gehen könnte... vielleicht sollten die Verbände sich mal zusammentun ? Team-Building ? Ich kenne Handball und Triathlon, es gibt durchaus Parallelen... (hoffentlich richtig geschrieben...) Ich kenne auch (leider) team building...:Cheese:

Thorsten
12.09.2016, 18:53
Jetzt hast du mich aber sehr unpassend zitiert (auch wenn ich großer Handball-Fan bin) oder heißt das Spiel "ich packe meinen Koffer und da kommt rein ...", damit man immer den nächsten Beitrag drüber komplett zitiert?

Mir ging es nur um den Ausdruck "freie Wirtschaft". Wo ist man denn unfrei(er als anderswo)? Von der Bundeswehr geht man in die zivile Wirtschaft. Von einer wissenschaftlichen Einrichtung oder Behörde kann man in die Industrie gehen, aber diesen Ausdruck kann man eigentlich nur als Sklave korrekt verwenden.

mic111
12.09.2016, 19:14
Jetzt hast du mich aber sehr unpassend zitiert (auch wenn ich großer Handball-Fan bin) oder heißt das Spiel "ich packe meinen Koffer und da kommt rein ...", damit man immer den nächsten Beitrag drüber komplett zitiert?

Mir ging es nur um den Ausdruck "freie Wirtschaft". Wo ist man denn unfrei(er als anderswo)? Von der Bundeswehr geht man in die zivile Wirtschaft. Von einer wissenschaftlichen Einrichtung oder Behörde kann man in die Industrie gehen, aber diesen Ausdruck kann man eigentlich nur als Sklave korrekt verwenden.

Entschuldigung, das wollte ich nicht... freie Wirtschaft ist aber auch ein weiter Begriff... Bei uns wurde, wenn das Projekt "in Gefahr" war durchaus mal für ein paar Monate Samstagsarbeit angesagt ... Meine Frau ist Lehrerin, ich sag immer, so wie du arbeitest, möchte ich mal Urlaub machen... stimmt auch nicht ganz, hab aber jetzt mit diversen Behörden zu tun. Da fällt15:30 der Bleistift... das kenne ich nicht...
Der Vergleich sollte nur heissen, lasst den Trainern ihren Spielraum ... Sigurdsson hats gezeigt, vielleich haben wir im Triathlon auch sowas. Geht um Methodik. aber auch Taktik. Von Strategie will ich hier mal gar nicht sprechen.. da bräuchte es ja sowas wie Langzeitplanung..
Also nochmal Entschuldigung für das unpassende Zitat, aber ich sehe halt keine Nachhaltigkeit im Triathlon (Rio hats gezeigt...):Blumen:

zappa
12.09.2016, 20:44
Ich kenne jetzt keine Hintergründe und Details, den Ausstieg empfinde ich entlang dessen, was mir bekannt ist, als angemessen.

Es war in den letzten Jahren ein beständiges Ankündigen von "jetzt platzt der Knoten" mit anschließendem "Training ist super, da platzt schon noch der Knoten" und schlussendlichem "wir wissen nicht, warum der Knoten nicht platzt". Vertröstet.

Sicher gute Trainer, ordentlicher Erfolg, aber nicht mehr.

Und wenn die beiden in den bestehenden Strukturen nicht mehr rausholen können, ist die Frage, warum sie nicht dann auch Strukturveränderungen mit angestoßen haben. Und wenn die Strukturen gepasst haben, warum es nicht über große Ankündigungen hinaus ging.

Gleichzeitig sehe ich parallele Beschäftigungen kritisch: Ebli in diversen Trainings Camps, Lorang mit Frodeno. Von Bundestrainern erwarte ich Fokus, auch wenn ich individuelle Einkommensoptimierung nachvollziehen kann.

Bin gespannt was der Verband jetzt vorschlägt. Eine selbstkritische Reflexion sollte auch hier, spätestens ausgelöst durch das Nominierungsdesaster, zu deutlichen Veränderungen führen.

poolbar
13.09.2016, 08:52
Man trennt sich und bleibt professionell, dann schreibt man dann entsprechende Sätze und eigentlich ist das ok so. Das ist für mich schon ok, in der Wirtschaft aber auch sonst so üblich. Würde man jetzt gleich die ganze schmutzige Wäsche waschen, bliebe kein Raum für konstruktive Kritik und man macht alle Kommunikationskanäle dicht.

Veränderungen in den fast schon verbeamteten Schlafmützen Verbänden zu bewirken ist nicht wirklich einfach. Und irgendwann wird es Zeit da dann auch die Konsequenzen zu ziehen. Vielleicht findest jemand anderes den Schlüssel.

Zu den Nebenjobs der Cheftrainer: Ich weiß ja nicht was die verdienen, aber ich würde das nicht zu hoch ansetzen. Das ist dann schon ein Muss, nebenbei noch etwas dazu zu verdienen. Ein Blick in die Realität hilft hier dann schon, das etwas anders einzuordnen.
Und voll ausgelastet sind die mit den Olympia Stützpunkten auch nicht.

Von meiner Seite wünsche ich Herrn Elbi und Lorang alles Gute für die Zukunft! Jetzt ist die DTU am Zug, den DOSB kann man vermutlich eh abschreiben.

monte gaga
13.09.2016, 08:54
Gleichzeitig sehe ich parallele Beschäftigungen kritisch: Ebli in diversen Trainings Camps, Lorang mit Frodeno. Von Bundestrainern erwarte ich Fokus, auch wenn ich individuelle Einkommensoptimierung nachvollziehen kann.


Nach dem Nominierungsdesaster und den Ergebnissen in Rio wird es möglicherweise auch eine Zäsur in der finanziellen Ausstattung geben.

Vielleicht bedeutet die "Neuaufstellung" ja, dass der zukünftige Bundestrainer dann ganz offiziell wieder halbtags arbeiten muss, um qua "Ehrenamt" die olympischen Triathleten zu neuem Glanz zu führen

Musste nicht der letzte Bundestrainer der Schwimmer auch halbtags in die Bank (seine letzten Worte: Wer Peanuts zahlt, kann nur Affen bekommen...). Das er Medaillen konnte, hat er ja dann woanders bewiesen...

Hafu
13.09.2016, 10:23
...
Vielleicht bedeutet die "Neuaufstellung" ja, dass der zukünftige Bundestrainer dann ganz offiziell wieder halbtags arbeiten muss, um qua "Ehrenamt" die olympischen Triathleten zu neuem Glanz zu führen ...

Sicher nicht.

...Musste nicht der letzte Bundestrainer der Schwimmer auch halbtags in die Bank (seine letzten Worte: Wer Peanuts zahlt, kann nur Affen bekommen...). Das er Medaillen konnte, hat er ja dann woanders bewiesen...

Auch der DSV kann sich aufgrund seiner schieren Größe, trotz fehlender sportlichen Erfolge in der Vergangenheit genauso wie in der Zukunft genügend hauptamtliche Stützpunkt- und Bundetrainer leisten. Das gilt für den aktuellen Bundestrainer Henning Lambertz genauso wie für seinen Vorgänger Dirk Lange. Dass letzterer nebenbei noch in einer Bank gearbeitet hatte, kann ich mir schwer vorstellen.